Das sollten die Jamaiker-Träumer lesen!

Keine Hoffnung, machen sie eh nicht. Wer liest hierzulande schon NZZ? Meiner Meinung nach, zu wenige. Sie ist wohl DAS deutschsprachige Qualitätsblatt.

So kommt dort erneut Professor Gunnar Heinsohn zu Wort. Hier bei bto immer wieder zitiert. Er erklärt glasklar und einfach, weshalb es mit Deutschland bergab geht:

  • “Zwischen 2014 und 2015 hat Japan die Aufnahme von Asylbewerbern um 145 Prozent gesteigert. (…) Tokio hat die Zahl der Aufgenommenen lediglich von 11 auf 27 Personen angehoben. Deutschland steht 40 000 Mal grossmütiger da. (…)  Selbst im grossen China lebten 2015 unter 1,388 Milliarden Einwohnern – das entspricht rund 17 Deutschlands oder 3 EU ohne die Briten – nur 583 anerkannte Flüchtlinge.” bto: Mir wäre es lieber, wir würden endlich von Migranten sprechen, statt von Flüchtlingen, denn das sind die meisten ja.
  • Komisch, da “aufgrund der minimalen Anzahl Kinder (zwischen 0,8 pro Frau in Singapur und 1,6 pro Frau in China) bis 2030 rund 280 Millionen Einwanderer benötigt werden, wenn die Vergreisung der Gesellschaft gestoppt werden soll. Die Hälfte könnte allein Südasien heute schon auf einen Schlag bereitstellen – doch Einladungen bleiben aus.” bto: und das aus sehr gutem Grund, wie Heinsohn gleich vorrechnet.
  • “Unter 1000 zehnjährigen Schülern erreichten bei Trends in International Mathematics and Science Study (Timss) 2015 in Hongkong 450 und in Singapur sogar 500 die höchste mathematische Leistungsstufe. In Gesamt-Ostasien liegen die Japaner mit 320 Assen unter 1000 Schülern am Schluss. Erst im globalen Vergleich zeigt sich die Aussagekraft dieser Werte. So hat Frankreich unter 1000 Kindern lediglich 20 solcher Könner. Deutschland steht mit 53 auf 1000 etwas besser da.” bto: Das ist ein wahres Desaster. Die sollen dann Renten bezahlen und Nichtleister versorgen?

  • “Da alle übrigen Länder der Welt unter ihrer Eigenkompetenz rangieren, ist der Rekrutierungspool extrem eingeschränkt. Würde man Einwanderer aus unteren Rängen akzeptieren, triebe das den eigenen Leistungsdurchschnitt nach unten. Nur die Allerbesten aus schlechter abschneidenden Nationen kämen infrage.” bto: Hallo, ihr deutschen Träumer. Versteht ihr das?
  • “So lag der Mathematik-Durchschnitt der besten 10 Prozent der Achtklässler in Libanon 2015 bei 539 Timss-Punkten, während in Singapur schon der Gesamtdurchschnitt mit 621 Punkten (Libanon: 442) weit höher war und die obersten 10 Prozent sogar 715 Punkte erreichten. Obwohl es sich bei Libanon um eine der tüchtigsten arabischen Nationen handelt, würde man sich bei einer Öffnung der Tore stark verschlechtern. Man lernt dabei auch vom Blick auf Deutschland, wo die Zahl der Ausländer, die von Sozialhilfe leben, von 130 000 im Jahr 2010 auf 979 000 im Jahr 2015 hochschnellte und 41,5 bis 78,1 Prozent der Zuzüger aus dem arabischen Raum vom Staat bzw. vom Steuerzahler finanziert werden müssen.” bto: Und deshalb wandern auch immer mehr aus.
  • “Ostasiaten also können ihre Lage nur dadurch nicht verschlechtern, indem sie ostasiatische Migranten aufnehmen. Deshalb gibt es in Hongkong, Singapur, Südkorea und Japan 4,15 Millionen chinesische Einwanderer. Die angelsächsischen Länder (Australien, Neuseeland, Kanada, Grossbritannien und USA) folgen mit 3,3 Millionen. Deutschland begnügt sich mit 100 000 Chinesen.” bto: und dann vermutlich auch nicht die intellektuell Besten, denn die kommen nicht zu uns. Die können ja rechnen!
  • Was den Ausschlag gibt, ist die Kompetenz (…)  Wer seine Schularbeiten macht, überwindet Grenzen. Wer sich dagegen um sie herumdrückt, kann sich nicht auf Diskriminierung herausreden.” bto: Bei uns ist es anders: Der Herumdrücker wird von der Elite verteidigt und jeder, der es anspricht, läuft womöglich in Gefahr, als Rassist diffamiert zu werden.
  • “Selbstredend leidet China unter dem Braindrain zur ostasiatischen und zur angloamerikanischen Konkurrenz. Bei einem Durchschnittsalter von 37 Jahren (Südkorea: 41, Japan und Deutschland: 47) bleibt jedoch Zeit zur Aufholjagd. Dabei sollen die Besten im Lande gehalten oder Weggänger zurückgelockt werden können.” bto: was dringend erforderlich ist und auch gelingen kann.
  • “Deutlich mehr als die Hälfte aller Smartphones werden heute in China hergestellt. 2016 wurden dort fünfzigmal mehr mobile Bezahlungen abgewickelt als in den USA. In Peking strecken selbst Bettler Passanten ihr Payphone hin, und Grosszügige ziehen im Vorbeihasten das ihre für den Transfer eines kleinen Betrags darüber. Solch technologischer Vorsprung erwächst der Umsetzung von Kompetenz in künstliche Intelligenz. In Financial Technology (Fintech) schaffte es 2014 nur eine chinesische Firma unter die besten fünfzig. Bereits 2016 stammten die vier innovativsten Unternehmen aus dem Reich der Mitte. Bei der 2017 durchgeführten Image-Net-Competition, einer Olympiade für Bilderkennung, waren 50 Prozent der Teilnehmer und die Sieger in allen Unterdisziplinen Chinesen.” bto: womit klar ist, weshalb China und Ostasien generell die Zukunft gehört.
  • “Während noch vor kurzem China als der ewige Nachahmer galt, fragt sich jetzt, ob das Silicon Valley den Rückstand wieder aufholen kann. (…)  Weil das so ist, errichtet Apple für 500 Millionen Dollar zwei Forschungszentren an chinesischen Eliteuniversitäten in Peking und Suzhou. Dies unterstreicht, dass die USA mit ihrem eigenen Nachwuchs kaum noch mithalten können (…).” bto: Und es geht wegen der schieren Masse an Menschen nicht.
  • “Immerhin hat Amerika unter 1000 Zehnjährigen noch 140 Mathe-Asse, gegenüber 53 in Deutschland. Chinas Wert ist zwar unbekannt, sollte aber nicht allzu weit unter jenem von 350 der Verwandten in Taiwan liegen. Dazu schlägt die wuchtige Differenz zwischen 22 Millionen Amerikanern und 130 Millionen Chinesen im Innovationsalter von 25 bis 30 Jahren zu Buche. Gegenüber Deutschland allerdings bleiben die USA konkurrenzfähig.” bto: schwacher Trost für uns …
  • “Wenn man Weltmarktführerschaft daran erkennt, dass Spitzenreiter und Hauptverfolger aus demselben Land kommen (bei Kameras etwa Nikon und Canon in Japan), dann schafft China diesen Sprung noch vor seinen Siegen bei zivilen Drohnen (DJI aus Shenzhen und Yuneec aus Jinxi). 2017 will man aus einheimischen Komponenten den ersten Exascale-Computer überhaupt fertigstellen, der pro Sekunde 10 hoch 18 (eine Zahl mit 18 Nullen) Operationen ausführt. Unter den Fortune Global 500 von 2017 halten Chinesen 115 Positionen (nach 9 im Jahr 1997), darunter die Plätze 2, 3 und 4. Singapur verzeichnet einen Anstieg von null auf drei Weltfirmen, Taiwan einen von einer auf sechs. Japan fällt kräftig zurück, Südkorea hält sich.” bto: was an der Bildungsaffinität und der konsequenten Auslese bei der Zuwanderung liegt.
  • “Deutschland verschlechtert sich von 47 auf 29 Unternehmen. (…) Deutschlands Abstieg korreliert bei der globalen Wettbewerbsfähigkeit mit dem Wechsel von Platz 6 auf Platz 13 zwischen 2012 und 2016. Bei der erstmals gemessenen digitalen Kompetenz reicht es global sogar nur für Platz 17. Parallel dazu fallen die Viertklässler bei Timss vom 12. Platz im Jahr 2007 auf den 24. Platz im Jahr 2015 (nach dem 16. Platz im Jahr 2011).” bto: Danke, liebe Politiker!
  • “Die 5 Millionen Deutschen dieser Altersgruppe (von 25 bis 30) müssen nicht nur mit einem Mini-Anteil von 5 Prozent Hochkompetenten antreten, sondern sehen sich gleichzeitig dem Fiasko der Automobilindustrie gegenüber, für deren Zukunft sie keine Rolle mehr spielen, weil diese durch die fast ausschliesslich ostasiatisch geprägte Batterietechnologie längst vorweggenommen ist.” bto: auch schon Thema auf diesen Seiten.
  • “Ungeachtet der vielfältigen Weltmarktführerschaft gibt es aber auch für Ostasien keine Garantie, dass ausbleibende Neugeborene wirklich durch Roboter und künstliche Intelligenz ersetzt werden können. Dass jedoch bildungsferne Fremde die Alten finanzieren könnten, gilt als ausgeschlossen. Am deutschen Konkurrenten können die ostasiatischen Länder sehen, wie solche Kräfte für Unkosten und Unruhen gut sind, dafür aber einheimische Talente, die für die Mühen der Integration mit bluten müssen, über den Wegzug in Kompetenzfestungen nachdenken, in denen noch Zukunft winkt.” bto: Wenn sie wirklich Talente sind, erkennen sie dies.

→ NZZ: “Europa wird den globalen Kampf ums technische Wissen verlieren”, 30. Oktober 2017