Wirkungs­loses Konjunktur­programm in den USA?

Gestern habe ich die Risiken für das Wirtschaftswachstum betrachtet. Dabei gab es den Hinweis, dass es gut sein kann, dass die US-Haushalte das zusätzliche Geld eben nicht ausgeben, sondern sparen.

Heute eine Kritik an den Konjunkturprogrammen aus anderer Sicht: John B. Taylor, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Stanford University und Senior Fellow an der Hoover Institution in einem bei der FINANZ und WIRTSCHAFT erschienenen Kommentar:

  • “In der Zeit zwischen März 2020 und März 2021 verabschiedeten die Vereinigten Staaten drei Konjunkturpakete, um die Wirtschaft anzukurbeln und Unternehmen und Haushalte nach dem durch Covid-19 verursachten wirtschaftlichen Schock zu unterstützen.” – bto: Und damit waren sie nicht allein. Es gab weltweit Hilfen.
  • “Mit jeder dieser Gesetzesrunden wurde ein Economic Impact Payment (EIP) durch Direktüberweisung, per Scheck oder mit einer speziellen Prepaid-Debitkarte an Amerikaner ausgezahlt, jeweils mit der Idee, dass die Gelder für den Konsum ausgegeben werden würden, um die Gesamtnachfrage zu unterstützen und damit die Gesamtwirtschaft zu stimulieren.” – bto: Dies geschah vermutlich auch, um bestimmte Personen vor Existenznöten zu schützen. Schließlich gibt es keinen Sozialstaat wie bei uns.
  • “Der Grundgedanke hinter diesen temporären Einmalzahlungen basierte auf der keynesianischen Konsumfunktion, der zufolge eine Einkommenserhöhung die Ausgaben erhöht und dadurch die Wirtschaft ankurbelt. Doch andere Auffassungen, wie die Hypothese des permanenten Einkommens, die Milton Friedman erstmals in den Fünfzigerjahren formulierte, besagen, dass solche Einkommenssteigerungen – wenn überhaupt – nur zu einem geringen Anstieg des Konsums führen, eben weil sie temporär sind.” – bto: Beides hat was. Wer es als Lottogewinn sieht und wenig vom Sparen hält oder aber genug hat, mag geneigt sein, es auszugeben.
  • “Die folgende Grafik zeigt die tatsächlichen Auswirkungen der EIP auf das verfügbare persönliche Einkommen (Disposable Personal Income, DPI) und auf die persönlichen Konsumausgaben (Personal Consumption Expenditures, PCE) von Januar 2019 bis April 2021 (…). Betrachten wir nun die PCE-Linie: Sie zeigt keinen Anstieg zum Zeitpunkt der drei EIP. Die Erholung des Konsums folgt dem Pfad des dauerhafteren DPI ohne die Zahlungen (die gestrichelte Linie). Der zusätzliche ‘Stimulus’ hatte wenig bis gar keinen Einfluss auf den Konsum in den Monaten, in denen es einen enormen Anstieg des EIP-getriebenen DPI gab – April 2020, Januar 2021 und März 2021. Die Hypothese des permanenten Einkommens sagt voraus, dass ein grosser Teil der temporären EIP eher gespart als für den Konsum und die Ankurbelung der Wirtschaft ausgegeben werden würde, und genau das scheint geschehen zu sein.” – bto: Aber es gibt die Hoffnung, dass die große Ausgabenwelle noch kommt.
  • “Im Jahr 2008 herrschte allgemeines Einvernehmen unter Ökonomen, dass temporäre Zahlungen als Konjunkturprogramm nicht funktionieren würden. Im Anschluss an dieses vorangegangene Experiment untersuchten viele Ökonomen die Massnahmen und zeigten, dass sie tatsächlich nichts zur Ankurbelung der Wirtschaft beitrugen. Diese Erkenntnisse weckten ernsthafte Zweifel am Einsatz einer temporären diskretionären (das heisst am Einzelfall orientierten) antizyklischen Fiskalpolitik in der Praxis.” – bto: Das kann als Argument dienen, dass man doch richtig handeln sollte und die Staatsausgaben dauerhaft erhöhen.
  • “(…) die neuesten empirische Belege, die wir haben, bestätigen die vor einem Jahrzehnt (oder sogar vor Jahrzehnten) dargelegte Auffassung: Temporäre Konjunkturprogramme erhöhen einfach nicht den Konsum oder stimulieren die Gesamtwirtschaft.” – bto: Und so fallen wir auf den Trend zurück?

fuw.ch: „Das Konjunkturprogramm hat wieder nicht funktioniert“, 21. Juni 2021

Kommentare (54) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Felix
    Felix sagte:

    Auch diese Diskussion ist überflüssig. Solange das Geld selbst nicht repariert ist, erhöht jede weitere Ausgabe neu geschöpften Fiatgeldes nur das Problem. Straßenbau kann für ein paar Jahre Arbeit für Bauleute schaffen, reduziert im bestehenden System aber zugleich für alle die Kaufkraft ihres Geldes.

    Anders wenn der Staat im Rahmen eines soliden Geldsystems (Goldstandard), Geld ausgibt, dass er tatsächlich eingenommen hat oder reell geliehen hat. Erst bei solchen Investitionen entscheidet dann in inhaltliche Qualität der Investition.

    Ich bin allerdings skeptisch, ob zentrale Stellen das überhaupt jemals ordentlich hinbekommen werden. Das Zeugnis der Geschichte ist jedenfalls schlecht.

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ felix
      das sehe ich ähnlich.
      fakt ist, dass die max. 20% oberschicht aus der wirtschaft (politik ist nur dessen handlanger) wahrscheinlich nahe 90% des weltvermögens besitzen.
      für diese schicht läuft dieses schuldgeldsystem bestens. jeder konsum der masse spült kräftig geld in ihre kassen.
      warum sollten diese etwas ändern? NIEMALS FREIWILLIG ! sie sind sogar bereit darür kriege anzuzetteln; – weil sie sogar daran super verdienen.

      der rest, die 80% rackern solange bis ihnen das geld und ihr vermögen ausgeht. spätestens dann brich dieses geldsystem zusammen.
      dann gibt es entweder den großen krieg oder ein neues perfektes sklavensystem (momentan sind wir schon auf dem 2. weg ! dies schließt aber den großen krieg nicht aus.)

      die masse von den genannten 80% werden kaum fähig sein die oberen 20% zu entmachten.

      und so gucken wir weiter zu und wir sind mitten im kino als darsteller dabei!

      Antworten
  2. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @ weicosagte:
    3. AUGUST 2021, 14:58
    „Gefährlich werden Konjunkturprogramme immer dann, wenn neben dem Populismus noch soziale Umgestaltung mitspielt …wie z.B. bei den nationalSOZIALISTEN“ .

    Wie es scheint, sind mit Ihnen die Pferde durchgegangen. Egal wie einem das Wahlprogramm der Grünen (oder anderen demokratischen Parteien) gefällt, aber eine Partei von Bürgern dieses Landes mit Nazis/Faschisten in einen Topf zu rühren, gehört sich nicht – um es höflich auszudrücken.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ JürgenP

      Ich schließe mich Ihrer Kritik an und ergänze:

      Statt inhaltsbezogen fragliche Etiketten anzuheften, wäre es für die Kritiker angeblicher Nationalsozialisten angebracht, sich mit dem Demokratieverständnis derer auseinanderzusetzen, die für ihre Partei VERBINDLICHE Aussagen tätigen.

      Ich meine beispielsweise das heute verkündete „Klima-Ministerium mit Vetorecht“, das lt. Baerbock Gesetze VERHINDERN können soll, die nicht konform mit dem Pariser Klimaabkommen sind.

      Es ist schon schlimm genug, dass wir uns daran gewöhnt haben, dass die Gesetze in der Regierung gemacht und vom Parlament mehr oder weniger nur noch durchgewinkt werden.

      Und jetzt soll ein Ministerium auch noch ein quasi DIKTATORISCHES Vetorecht haben, d. h. quasi INSTITUTIONALISIERT an einem einzigen Interesse gemessen ALLE ANDEREN gesellschaftlichen Interessen auszuschalten.

      Sie haben richtig gelesen:

      AUSSCHALTEN – und nicht nur geringer gewichten durch Mittelzuweisung z. B.

      Das muss man erst einmal begreifen.

      Selbst wer Bundeskanzler ist, hat Richtlinienkompetenz, aber KEIN Vetorecht.

      Merkel dazu nach einem Corona-Gipfel im Febr. dieses Jahres:

      „Ich habe eigene Vorstellungen gehabt … aber ich weiß auch … dass es nicht möglich ist, dass ich mich als Bundeskanzlerin so durchsetzen kann, als hätte ich ein Vetorecht“.

      Möchte-gern-Kanzlerin Baerbock würde selbstverständlich der Kanzlerin zustimmen, weil es kein Vetorecht im Kanzleramt braucht, wenn es im Klima-Ministerium eines geben soll.

      Wo waren bei der Pressekonferenz die Journalisten, wo sind die sich ach so kritisch gebende Politauguren der Wachhundpresse, wo die anderen Parteien, die mal fragen, was die Grünenspitze hier veranstaltet mit dem Wählervotum?

      Ich bin mal gespannt, was da noch kommt – bisher war jedenfalls nur davon die Rede vom „grünen Neben-Kanzleramt“ und davon, dass das „größte Klimaschutzpaket, das die Grünen im Kabinett beschließen werden“ die Teuerung beschleunigt.

      Es ist nicht gut bestellt um das Demokratieverständnis im Lande.

      Antworten
      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        Lieber, sehr geehrter Herr Tischer
        Das Versagen staatlicher Ämter auf allen Ebenen bei Überflutungen und dümmlichste Hilflosigkeit von Hilfs-Versprechungen hat das Vertrauen in angebliche Politk-Kompetenz bereits erodiert- wenn Frau Baerbock zwei Prozent der Fläche Germanys für Windräder fordert, wird sie eiskalten Gegen-Wind / Wahl/ erwarten, Inkompetenz schlägt Frauenquote:
        Geschredderte Vögel / NABU/und Bürger-Initiativen werden den Grünen den Marsch blasen , die Klima-Angst-Hysterie will in einem kühlen Sommer nicht mehr funktionieren, framing ausgereizt:
        https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/511871/Baerbock-will-mindestens-2-Prozent-der-Flaeche-Deutschlands-mit-Windkraftanlagen-bestuecken

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Wo waren bei der Pressekonferenz die Journalisten, wo sind die sich ach so kritisch gebende Politauguren der Wachhundpresse, wo die anderen Parteien, die mal fragen, was die Grünenspitze hier veranstaltet mit dem Wählervotum?”

        Bei den Grünen-Pressekonferenzen gibt es keine Journalisten, sondern nur Fans. Wenn Justin Bieber irgendwo öffentlich auftritt, werden doch auch keine kritischen Fragen an ihn gestellt, sondern vom Publikum Höschen auf die Bühne geworfen.

        Aber der Name gefällt mir schon sehr gut: “Vetorecht vom Klimaschutzministerium”. Das klingt schon ein bisschen wie 1933 das “Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich” – und wer könnte schon gegen die Behebung von Not oder gegen Klimaschutz sein?

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @ DT Gerade weil Sie mit Ihrer Kritik an dem “Veto-Rechts-Klimaschutz-Anti-Demokratie-Ministerium à la Baerbock ” so recht haben, sollte sehr darauf geachtet werden, dass solche Kritik nicht in die rechte Ecke geschoben werden kann.

        Von durchgegangenen Pferden kann bei der “Kanzlerkandidatin” nicht mehr gesprochen werden. Es sind Pottwalherden mit ihr durchgegangen und haben sie in Tiefen mitgezogen, in den sich nur Kraken aufhalten und der Verstand besoffen wird, wenn zu schnell wieder aufgetaucht wird.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @JürgenP

        Hinzu kommt ja noch, dass mit dem Baerbockschen “Einwanderungsministerium für ‘Vielfalts- und Teilhabepolitik'” die ganze Exekutive inklusive Klimaschutzministerium schön durchquotiert werden soll:

        „Gerade in Führungspositionen, gerade in einigen Berufsgruppen, auch in der Politik, in der Öffentlichkeit sind eben nicht alle gleichberechtigt repräsentiert“, sagte Baerbock. Daher wollten die Grünen auch ein Bundespartizipations- und Teilhabegesetz vorlegen, um künftig bei Bundesgremienbesetzungen „deutlich die Vielfältigkeit in unserem Land auch sicherzustellen“.
        https://www.welt.de/politik/deutschland/article232908665/Baerbock-Gruene-wollen-Einwanderungsministerium-schaffen.html

        Wie wir zum Beispiel aus dem Libanon wissen, erhöht so eine Ethnoquoten-Politik, die von den deutschen Grünen sicher auch noch auf Gender- und Religionsmerkmale ausgeweitet werden würde, die Kompetenz der Verwaltung ganz erheblich.

      • weico
        weico sagte:

        @Dr. Lucie Fischer

        ” …wenn Frau Baerbock zwei Prozent der Fläche Germanys für Windräder fordert,….”

        Wie viel eine solche Klima-“Forderungen” in der REALITÄT dann bringt, wenn der Wind nicht so richtig “blasen will” und die Sonne ebenfalls nicht so richtig “scheinen will”, kann man (wen man “will”) sich JETZT mal anschauen.

        Weil es so BILDLICH und so EINPRÄGSAM ist:

        https://www.electricitymap.org/zone/DE

        Fazit:
        In einem zukünftige KLIMAMINISTERIUM mit VETORECHT, wird wohl der SPEICHERUNGSMINIST*ER ein sehr wichtiger Posten werden.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        “In einem zukünftige KLIMAMINISTERIUM mit VETORECHT, wird wohl der SPEICHERUNGSMINIST*ER ein sehr wichtiger Posten werden.”

        Das macht dann die “Staatssekretär*in für Koboldsuche und Gefrierhühnchenbespaßung”

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @weico 9:34
        Wenn ich es richtig deute, haben die Grünen bisher das Motto:
        Wo-ein-Wille-ist-ist-auch-ein-Weg.
        Autosuggestiv, konnte in guten Zeiten bei pubertär-unsicheren Klima-Kids funktionieren. Nicht so bei Naturgewalten, die eben keine Schwarzen Schwäne sind, selbst die Deutschen spüren, dass Phrasendrescherei und Betroffenheitsgelaber richtig weh tut.
        Vielleicht hilft den Grünen der Rückzug in poetische Gefilde bei Windstille?

        ” Zwei Knaben blusen in ein Horn/ der eine hinten, der andere vorn”, etc:
        https://de.wikipedia.org/wiki/Klapphornvers

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dr. Lucie Fischer

        >Das Versagen staatlicher Ämter auf allen Ebenen bei Überflutungen und dümmlichste Hilflosigkeit von Hilfs-Versprechungen hat das Vertrauen in angebliche Politk-Kompetenz bereits erodiert-…>

        Ich glaube nicht an ein „Versagen auf allen Ebenen“, wenn es um Sachverhalte geht, die NIEMAND vorhersehen kann bzw. denen so noch niemand ausgesetzt war.

        Vorsicht also, man sollte die Politik und die Institutionen nicht mit ÜBERMÄSSIGEN Ansprüchen überfordern.

        Wie auch immer, RICHTIG ist:

        Lt. Umfragen glaubt die Hälfte der Bevölkerung nicht, dass die Parteien NICHT die Kompetenz haben, die Probleme zu lösen.

        Das ist ALARMIEREND.

        >… wenn Frau Baerbock zwei Prozent der Fläche Germanys für Windräder fordert, wird sie eiskalten Gegen-Wind / Wahl/ erwarten, Inkompetenz schlägt Frauenquote>

        Hoffentlich.

        Wenn man in Berlin an der Macht ist, kann man sehr schnell die Gesetze ändern.

        Aber Durchregieren kann man damit noch lange nicht.

        Man wird stattdessen die Gesellschaft noch mehr SPALTEN.

        Ich habe noch nie so einen Wahlkampf erlebt, wobei von Kampf eigentlich keine Rede sein kann, da Laschet/CDU/CSU nicht eindeutig und lautstark Gegenpositionen markieren.

        Wir laufen wie benebelt auf gesellschaftliche Destabilisierung zu.

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Dietmar Tischer, 12:47
        Lieber , sehr geehrter Herr Tischer,
        Vielen Dank für Ihre Antwort und Ihre Reflektionen!
        Der spürbare gesellschaftliche Niedergang liegt m.E. auch daran, dass es bei gravierenden Versäumnissen von Amtsträgern keine Rücktritte mehr gibt.
        ( Skin-in-the-game/ Taleb).
        Mein ” Lieblingsbeispiel: Dem Robert-Koch-Institut war seit Jahren bekannt, dass mit einer weltweiten Pandemie zu rechnen ist, aus Gründen der Viren-Mutations-Dynamik . Wir sahen im Januar 2020 die totale, vollständige Überforderung und Fehleinschätzung der Institutsleitung, Details und Namen führe ich hier nicht an, Wiederholungen langweilen nur. ( Unvergessen aber die dümmlichen Gesichter bei PK´s ) .
        Jeder Landarzt mit ein paar Wochenenden Weiterbildung hätte sofort gewusst, was zu tun und zu organisieren ist, von der Vorratshaltung ( Masken, Desinfektionsmittel etc ) ganz zu schweigen.
        Die Totalversager im Amt ( ich sage das bewusst öffentlich, würde meine Meinung vor jedem Gericht verteidigen ) massen sich in Deutschland ungestört weiter an, die Bevölkerung mit intransparenten Zahlenwerten und Begriffen zu traktieren und zu verunsichern. Trump hatte recht, wenn er sich von unfähigen Mitarbeitern sofort ( und ohne nach zu treten ) trennte, nur so kann ein Betrieb funktionierenl.
        2. Wir haben zig-Aufsichtsbehörden für Lebensmittelsicherheit, und dennoch sind die Grundnahrungsmittel mit Glyphosat belastet, jeder kann das individuell prüfen mit simpler Labor-Urinprobe. Die globale Adipositas-Pandemie mit allen Folgen hängt u.a. mit Glyphosat bedingten Veränderungen des Darm-Mikrobioms zusammen, unsere Behörden bleiben aus Lobbyismus-Gründen untätig bis zur absehbaren Katastrophe.
        ( MRSA-Keime )
        Die Liste weiterer Beispiele ist lang, Bebauung in historischen Flussbetten bedeutet immer unkalkulierbares Risiko, den Bergbauern wissen/ wussten das .
        Für jeden Doc in der Notaufnahme/ emergency-room- gilt das Leistungsprinzip, Nachtschichten und Stress inbegriffen, sein Bestes zu geben ist Ehrensache. Leistung kann man m.E. auch von Politikern erwarten, fehlende Rücktritte bei Buch- oder Dissertationsfälschungen sollten nicht geduldet werden.
        Die Parteien und Politiker unterliegen einer malignen Sklerotisierung, die Hybris der Macht wird aber nicht mehr lange zu halten sein- Meine Diagnose, Übeflutungen wirken als explosive Erkenntnis-Katalysatoren, der teuere Staat bietet nirgends mehr Schutz. ( ok: fast nirgends).

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dr. Lucie Fischer

        Ich habe nicht Ihr Fachwissen und kann daher Ihre Beispiele nicht beurteilen.

        >Der spürbare gesellschaftliche Niedergang liegt m.E. auch daran, dass es bei gravierenden Versäumnissen von Amtsträgern keine Rücktritte mehr gibt.>

        Dem stimme ich zu, möchte jedoch Ihr „auch“ ergänzend bestärken:

        HAFTUNG ist mehr oder weniger zu einem FREMDWORT in der GESAMTEN Gesellschaft geworden und damit hat auch das ihre vorangehende VERANTWORTUNG an Bedeutung verloren.

        Das ist so, weil in wohlhabenden Gesellschaften MECHANISMEN etabliert werden, die das Haftungsrisiko weitgehend ausschalten indem sie die negativen Wirkungen von wahrgenommener Verantwortung, kompensieren.

        Anschaulich:

        Wenn die zerstörte Scheibe regelmäßig kostenlos ersetzt wird, dann braucht man sich NICHT um die URSACHE der Zerstörung zu kümmern.

        Wenn das erst einmal für einige in der Gesellschaft etabliert ist, dann folgen andere – es geht schließlich um TEILHABE an allem, was vorteilhaft ist.

        Politiker sind da nicht ausgeschlossen.

        Ein solches System gesellschaftlicher Kompensation ist nicht mit RATIONALITÄT zu ändern.

        Es bedarf der Erfahrung.

        Im vorliegenden Fall:

        Die zerstörte Scheibe wird nicht ersetzt, weil die Mittel dafür fehlen.

        Die brutale Logik, wenn man dieser Erkenntnis folgt:

        Das Land muss konsequent RUNTERGEWIRTSCHAFTET werden, bevor sich grundlegend etwas ändern kann.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Wenigstens ein Verfassungsrechtler spricht Klartext zu „Klima-Ministerium mit Veto-Recht.“

        Hier:

        >https://www.welt.de/politik/deutschland/article232932785/Klima-Ministerium-mit-Veto-Recht-Gruene-glauben-das-selbst-nicht.html>

        Daraus:

        >Die Autonomie der Ministerien ist ja im Grundgesetz festgeschrieben … Wenn man einen Klimaminister mit einem Veto-Recht ausstatten wollte, müsste man das eigentlich ins Grundgesetz schreiben. Aber selbst dann würden die politischen Konflikte nicht aufhören. Sie würden sich auch mit einem formalen Veto-Recht nicht erledigen, weil es am Ende immer einer politischen Mehrheit im Bundestag bedarf, um regieren zu können.>

        Schon schlimm, wie Baerbock und Habeck in der Öffentlichkeit auftreten können, ohne dafür angegangen zu werden.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Völlig richtig.

        Der Bundeskanzler hat laut Grundgesetz nicht nur die Richtlinienkompetenz in der Regierungspolitik, sondern dazu gegenüber seinen Ministern noch eine andere wichtige Befugnis:

        Art 64
        (1) Die Bundesminister werden auf Vorschlag des Bundeskanzlers vom Bundespräsidenten ernannt und entlassen.
        https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_64.html

        Das geht jederzeit, und ohne dass sich der Bundeskanzler dafür vor irgendwem rechtfertigen oder in irgendeinem Gremium irgendeinen Mehrheitsbeschlss erwirken müsste. Einen Veto-einlegenden Klimaminister kann der Bundeskanzler also jederzeit entlassen und an seiner Stelle einen gefügigeren Klimaminister ernennen.

        Wenn das einem beispielsweise grünen Koalitionspartner nicht passt, kann die grüne Fraktion im Bundestag ein konstruktives Misstrauensvotum in die Wege leiten um den Bundeskanzler auf diesem Weg im Erfolgsfall abzuwählen – aber schon der Versuch lässt die Regierungskoalition ganz sicher platzen, was üblicherweise zur Folge hat, dass der Bundeskanzler alle Minister des abtrünnigen Koalitionspartners entlässt. Und falls das konstruktive Misstrauensvotum nicht erfolgreich ist, bleibt der Bundeskanzler weiter im Amt.

    • weico
      weico sagte:

      @JürgenP

      “Egal wie einem das Wahlprogramm der Grünen (oder anderen demokratischen Parteien) gefällt, aber eine Partei von Bürgern dieses Landes mit Nazis/Faschisten in einen Topf zu rühren, gehört sich nicht – um es höflich auszudrücken.”

      Es gehört sich durchaus und ist ein MUSS, auf die PARALELLEN zu verweisen, wenn man sie ERKENNT.

      Eine PARTEI ,die ein MINISTERIUM MIT VETORECHT fordert, als DEMOKRATISCH zu bezeichnen, ist verwegen —um es höflich auszurücken .

      Das erwähnte Ermächtigungsgesetz war nur EINES von VIELEN (“nebst unzähligen Notverordnungen”, in der deutschen Geschichte.

      Wie DEMOKRATISCH solche Fraktionsbeschlüsse zustande kamen, kann man ja nachlesen :
      https://de.wikipedia.org/wiki/Ermächtigungsgesetz_vom_24._März_1933

      Nebenbei:
      Der “grosse Schmelztopf” der GRÜNEN lässt sich auch wunderbar vergleichen ,mit dem “Schmelztopf” der damaligen Parteien mit ihren SOZIALISTISCHEN Ideen .

      Diese Parteien (KPD,SPD,NSDAP usw.) waren zerstritten bis auf’s Blut und bezichtigten sich GEGENSEITIG als FASCHISTEN.
      Der Hauptfeind der KPD war ja nicht die NSDAP , sondern die SPD… (Sozialfaschismusthese)

      Am Rande :
      Nach dem Krieg wurden die KPD mit der SPD zwangsvereint zur SED …und anschliessend zur herrschenden Partei in der DDR.
      Heute nennt sich die Partei, nach der “friedlichen Revolution in der DDR”…. und einer weiteren Parteiverschmelzung……..DIE LINKE.

      Die GRÜNEN, mit ihren Splittergruppen und Flügelkämpfen sind schon fast unzählbar (Fudis,Realos,ÖkoLinX,Ökolibertäre,Ökosozialisten,Ökologische Linke,ÖDP, ………….usw.) und deren Verstrickungen in die linksextremistischen Kreise und die “Nähe” zu sozialistisch-maoistischem Gedankengut schon legendär. Die Pädophilie-Debatte / BAG SchwuP ,der grünen Parteigeschichte ,sei nur kurz erwähnt ….Ups..

      Mal schauen, mit wem sich die GRÜNEN noch weiter “verschmelzen” werden (neben dem Bündnis 90) oder welche VETOGesetze sie in Zukunft bringen, um ihre politischen Umformungs-und Sozialziele zu erreichen.

      Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ jürgen
      diese hysterisch, vorsätzliche propaganda gegen rechts und national, lenkt in wunderbarer weise vom eigentlichen problem ab:
      wir befinden uns mitten in den faschistischen strukuren mit dem
      kapital, regierung und medien, zusammen gegen das volk.

      das kapital hat die regierung und staaten längst gekappert. die regierung und große teile der politiker, betätigen sich als willfährige handlanger.

      recht und gesetz wird gebrochen und gebeugt, wie es regierung und kapital benötigen.

      die hauptmedien sind selber unternehmen mit kapitalinteressen, zugleich handlanger und “hurren” für kapital und regierungen.

      TTIP konnte verhindert werden, aber jetzt mit dieser Corona-plandemie, bringt man alle staaten, organisationen und bürger dort hin, wo es das kapital für ihr wachstum braucht.

      komisch, vor dieser entwicklung sind alle blind! hauptsache, man hat ein feindbild gegen reeeechts etc.
      feinbilder als pure ablenkung für die eigentlichen ziele !

      stabile strukturen von familien bis nationen, sind dieser zentralistischen und sozialistischen entwicklung ein dorn im auge.
      wir streiten uns bei den ablenkungsthemen und sehen die richtung nicht, was läuft.

      die methoden zu diesen umbau der gesellschaft, haben hohe ähnlichkeiten zu damals, – nur halt mit moderneren mitteln.

      wir erkennen nicht, dass uns die “guten demokraten” in ein neues desaster führen.
      und die schafe lassen alles mitsich machen. perfekt gemacht!!!!!!!!!!

      Antworten
      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ foxxly
        Da ist garnichts “perfekt”, weil es in Selbstauflösung und Selbstzerstörung endet – Dante’s Höllenregierung aus der Komedia!
        Was hilft ist der Spiegel, sich selbst darin mit allen katastrophalen Hinterlassenschaften immer wieder sehen müssen bis …
        Lustiger ist da Till Eulenspiegel der mit seinem symbolischen Spiegel in der Hand dem johlenden öffentlichen Publikum die Schandtaten vorführt …
        Da sind wir wieder gelandet, Daniel Kehlmann hat es mit seinem Tyll Roman vorweggenommen.
        Wer nicht lernt und einspritzt wird sterben und bereits vorher ohne Selbstrespekt dahin vegetieren, wie Schwab und Bande postuliert haben.
        Dumm fxxxx nicht mehr, weder ökonomisch noch genetisch.

  3. Alexander
    Alexander sagte:

    Steigende Aktienkurse trotz landesweiter lock downs sicherten Vermögenspreise, eben auch des wohlhabensten Mitglieds des FED board of governors, Jerome Powell.

    Konjunkturprogramme ohne Aussicht auf lock down freies Arbeiten in den USA, wirken durch bestehende Verteilungsmechanismen wie eine weitere Bereicherung der Proviteure zulasten der Allgemeinheit.

    Biden zeigt kein Interesse daran die beschrittene Politik kritisch zu hinterfragen, gegebenenfalls medizinische Fehlbehandlungen mit Todesfolgen (Remdesivir/Nierenversagen) aufzuarbeiten – oder die Unverhältnismäßigkeit der lock downs bei einer Überlebensrate von 99.85% zu entschuldigen.

    Dass nun 8 Mio.Erstanträge auf Waffenerwerb von 20 Mio. Verkäufen registriert wurden & die Munition knapp wird….. offenbart das Misstrauen der Amis gegen diesen Virus und seine historischeTödlichkeit, seit Jahren erwartet https://youtu.be/PQnERGrBdys

    Antworten
  4. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “Die Hypothese des permanenten Einkommens sagt voraus, dass ein grosser Teil der temporären EIP eher gespart als für den Konsum und die Ankurbelung der Wirtschaft ausgegeben werden würde, und genau das scheint geschehen zu sein.”

    Für die Vergangenheit würde ich dieser Hypothese zustimmen.

    Für die Stimulusprogramme, die jetzt vom US-Senat wohl verabschiedet werden und auch die Infrastruktur betreffen (Am 28. Juli 2021 vom Senat verabschiedet: Measure Title: “A bill to authorize funds for Federal-aid highways, highway safety programs, and transit programs, and for other purposes”.) könnte allerdings eine nachhaltigere Wirkung ausgehen, da man annehmen muss, dass diese Maßnahmen über mehrere Jahre geplant werden und entsprechend zusätzliche Mittel bereitstellen, im eigenen Land. Das Programm wird die Staatsausgaben dauerhaft erhöhen und wäre damit unter staatliche Langzeitausgaben einzuordnen. Diese stellen sehr wohl eine Stütze der Gesamtwirtschaft dar und schaffen damit auch vertrauen.

    In Deutschland müsste genau so agiert werden: Jetzt Stimulusprogramme im Inland für Infrastruktur, Schulen, Brücken, Bahnausbau, weil dies am meisten Langzeitnutzen hat. Im zweiten Schritt dann den vernünftigen Umbau der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit. Gleichzeitig muss die klare Ansage an Migranten kommen: Sie müssen sich jetzt einbringen, und zwar durch aktive Mitarbeit im Bauwesen und im Handwerk.

    Antworten
    • Hans Severin
      Hans Severin sagte:

      @ Gnomae Gleichzeitig muss die klare Ansage an Migranten kommen: Sie müssen sich jetzt einbringen, und zwar durch aktive Mitarbeit im Bauwesen und im Handwerk.

      In meinem “sehr guten” Stadteil werden vermehrt Nicht-Weiß-Afrikaner angesiedelt. Angeblich läuft das so: ca bis 450 € zahtl die Stadt für eine Wohnung für einen normalen Hartzer, bis 650 € für einen der hier her migriert ist. Der rechnet noch drei Kinder + Frau dazu, das Geld stimmt und da bleibt kaum Zeit für 3 Jahre Lehre + 1 Jahr Deutschstudium.

      Die Migrierten sind eher “unschuldig” und der “Staat” wird sich schon was dabei gedacht haben.

      Antworten
      • Gnomae
        Gnomae sagte:

        Das Argument lasse ich nicht gelten. Es ist Aufgabe des Staates, die Leute zu integrieren. Dies wird aber von den Staatsverwaltungen nicht durchgeführt. Als Staat kann ich 2015 nicht jemand aufnehmen und dann mich nicht um ihn kümmern. Ich lasse das Argument deshalb nicht gelten, weil jeder Einreisende wegen Covid kontrolliert wird, der Staat es also doch kann.
        Auch kann man verlangen, dass jemand mindestens 1 Jahr die deutsche Sprache lernt, ggf. in einer Firma, und dann die Lehre beginnt.
        Das Konzept ist grundsätzlich falsch. Es muss Einbringung gefordert werden. Ich glaube, der Staat hat sich damals nichts gedacht (die beste Ausrede: Koalitionspartner nicht erreicht?!).

    • weico
      weico sagte:

      Gefährlich werden Konjunkturprogramme immer dann, wenn neben dem Populismus noch soziale Umgestaltung mitspielt …wie z.B. bei den nationalSOZIALISTEN .

      Als NEUSTES Beispiel sei hier das HEUTIGE : “Klimaschutz-Sofortprogramm” der GRÜNEN erwähnt:
      https://www.youtube.com/watch?v=IiMkSTNQkXI

      Ein KLIMASCHUTZMINISTERIUM mit VETORECHT einzuführen, zeigt den GRÜNEN-Weg deutlich auf.

      Nebenbei:
      Vielleicht kommt später noch ein “GRÜNES Ermächtigungsgesetz” dazu. Natürlich nur zum Wohl des Volkes bzw. der Welt. Ups..

      Man erinnere sich dann bitte daran , wie unverfänglich der offizielle Name des Ermächtigungsgesetzes (24. März 1933) damals lautete..:
      “Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich”

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @weico

        Negativer Nationalismus, wenn das mit unsäglicher untilgbarer Schuld fuer immer beladene Volk der Deutschen – excl.Migrationshintergrund, seiner Führungsverantwortung durch Selbstaufgabe nachkommt.
        Das gilt auch für militärische Einsätze jenseits des Völkerrechts ohne Rücksicht auf eigene Verluste.

        ÖkoSozialismus, wenn Durchgriffsrechte gegen privates Eigentum mit willkürlichen Zielen begründet werden.

        Faschismus, wenn führende Industrielle diese Politik für ihre Zwecke zu nutzen wissen und aus diesen Gruenden fördern….
        Joe Kaeser: https://www.br.de/radio/bayern2/frau-baerbock-hat-das-groesste-potential-100.html

        10 von 10 Punkten, Sie leben nicht in BunteRepublikDeutschEland?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico

        >Die meisten der sogenannte Konjunkturprogramme , kann man unter dem Stichwort :”populistischer Aktionismus”, abhaken.>

        Bei Biden geht es um MEHR als ein Konjunkturprogramm, was Roubini durchaus erkennt, wenn er feststellt:

        >Biden has thus come out of the gate with a neo-populist economic agenda closer to Trump’s than to that of the Obama administration. But this doctrinal shift is not surprising. Whenever inequality becomes excessive, politicians – of both right and left – become more populist.

        The alternative is to let unchecked inequality become a source of social strife or, in extreme cases, civil war or revolution.>

        Meine Rede.

        Die HOCHBEWAFFNETE US-Bevölkerung ist nicht ewig weit weg vom Bürgerkrieg und daher muss man zumindest das weiter reichende Bemühen von Biden anerkennen, auch wenn man daran zweifeln kann, dass er befriedet, was möglicherweise nicht zu befrieden ist.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Die HOCHBEWAFFNETE US-Bevölkerung ist nicht ewig weit weg vom Bürgerkrieg und daher muss man zumindest das weiter reichende Bemühen von Biden anerkennen, auch wenn man daran zweifeln kann, dass er befriedet, was möglicherweise nicht zu befrieden ist.”

        Allgemein erwartet wird, dass im letztendlich verabschiedeten “Infrastrukturprogramm” zum Beispiel auch mit Kosten von 500 bis 1000 Milliarden US-Dollar die Ausweitung der Krankenversicherung für Rentner (Medicare) und Sozialhilfeempfänger (Medicaid) beschlossen wird, möglicherweise letztendlich ein Vielfaches der Ausgaben für tatsächliche handfeste Infrastrukturprojekte.

        Nur weil irgendwo “Infrastruktur” draufsteht, muss am Ende noch lange nicht bloß “Infrastruktur” drin sein, noch nicht einmal zu einem wesentlichen Anteil.

        Hier ist eine schöne aktuelle Übersicht:

        https://www.zerohedge.com/markets/qa-infrastructure-bill-and-biden-fiscal-package (besonders interessant ist die erste Tabelle)

        Aber wie soll das zur Befriedung der USA beitragen, wenn das wie ebenfalls absehbar ist größtenteils mit frisch gedrucktem Geld finanziert wird? Das verschärft die Probleme anstatt sie zu lösen.

  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Hier eine andere Sicht auf das Wirtschaftswachstum in USA anhand aktueller Daten:

    https://finance.yahoo.com/news/demand-is-not-the-economys-problem-morning-brief-090009030.html

    Daraus:

    >As we enter the third quarter, all segments of the manufactory economy are impacted by near record-long raw-material lead times, continued shortages of critical basic materials, rising commodities prices and difficulties in transporting products.

    Workers absenteeism, short-term shutdowns due to parts shortages and difficulties in filling open positions continue to be issues limiting manufacturing-growth potential>

    Das alles rechne ich erst einmal der nicht normalen Pandemie-Zeit zu.

    Es wird sich zeigen, ob diese Verwerfungen vorüber gehen oder anhalten werden.

    Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @troodon

        Da würd’ ich mal entspannt bleiben. Diese ganzen Desinfektions-Jungs haben eine wunderbare Sonderkonjunktur durch Corona gehabt. Die werden jetzt auf Normalmaß zurückgestutzt. (Aktienchart über drei bis fünf Jahre angucken).

        Hinzu kommt, dass die Commodity-Produktion in der Chemie durch diverse Force-majeur-Ereignisse immer noch nicht auf Stand der “Normalauslastung” ist. Da hat zB der Winter in Texas reingespielt, auf den die Chemieanlagen nicht vorbereitet waren. Soll heißen, das ist ein normales Angebot-Nachfrage-Preisthema und kein generell inflationäres.

      • Hans Severin
        Hans Severin sagte:

        @Richard Ott sagte: 3. August 2021, 13:43 Ist nicht jeder Tag irgendwie einzigartig?

        Erinnert mich daran, dankbar zu sein, natürlich nicht auf Knopfdruck, sprich gewollt. Nur ein Tag an dessen Ende man sich dankbar fühlt, ist ein gelebter Tag. Es gibt dabei nur ein kleines Problem, das der von mir gerne zitierte Grieche so ausdrückte:

        It was a Greek philosopher who said once, “You are never happy if you get what you don’t want.” Tricky words. If you get what you don’t want, you’re not happy. And even if you get what you do want, you still won’t be happy because you won’t be able to keep it. That’s the problem.

  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Diese Erkenntnisse weckten ernsthafte Zweifel am Einsatz einer temporären diskretionären (das heisst am Einzelfall orientierten) antizyklischen Fiskalpolitik in der Praxis.” >

    Das ist wohl so BASIEREND auf Daten, die bei Konjunkturprogrammen in NORMALEN Zeiten erhoben wurden.

    Die Pandemie ist ein externer SCHOCK und keine normale Zeit, jedenfalls war sie es nicht in der Anfangszeit in 2019 bis vermutlich in 2020 hinein.

    Durchweg alle Menschen hatten so eine Pandemie noch nie erlebt und angesichts der getroffenen Maßnahmen muss man von einer großen Verunsicherung ausgehen.

    Dies wird auch das Ausgabeverhalten stark beeinflusst haben, d. h. das zugeflossene Geld wurde großenteils gespart (großenteils, aber nicht alles, weil ja Menschen, die ihre Arbeit verloren haben in der Pandemie, die damit erfolgten Einkommensverluste auch kompensieren mussten. Das waren nicht wenige).

    >(…) die neuesten empirische Belege, die wir haben, bestätigen die vor einem Jahrzehnt (oder sogar vor Jahrzehnten) dargelegte Auffassung…>

    Wenn meine Vermutungen nicht nur plausibel, sondern auch den Sachverhalt richtig wiedergeben, dann sind die Daten KEIN Beleg der Auffassung, zu der man unter anderen Umständen gelangt ist.

    Ich hätte erwartet, dass ein Prof. der in Standford lehrt, etwas zu Ausnahmesituation gesagt hätte.

    Hat er nicht, vermutlich, weil er etwas beweisen wollte.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Durchweg alle Menschen hatten so eine Pandemie noch nie erlebt und angesichts der getroffenen Maßnahmen muss man von einer großen Verunsicherung ausgehen.”

      Unsinn. Die Asiatische Grippe wurde 1957/58 zur Pandemie, die Hong-Kong-Grippe war 1968/1969, da dürften sich einige Menschen noch daran erinnern, manche haben diese Zeit sogar überlebt und kommentieren heute noch hier mit! ;)

      Und 2002/2003 gab es in Asien eine Pandemie mit dem Vorläufer unseres heutigen Coronavirus. 2009/2010 war dann Schweinegrippe.

      So selten wie sie dieses Ereignis hier darstellen ist es bei weitem nicht.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Ich rede nicht von oft oder selten, sondern von SO EINER Pandemie mit Lockdown, hochschießenden Arbeitslosenzahlen in USA und Massenimpfungen etc.

      • Hans Severin
        Hans Severin sagte:

        @ Richard Ott: Ist nicht jeder Tag irgendwie einzigartig?

        hier nun “richtig” angehängte Zitate zum obigen Satz! Im Übrigen, die Show, die wir momentan geboten bekommen, ist einzigartig: in der einen Stadt ist der halbe Notstand ausgebrochen, mit allem was zu dessen Abwehr gehört, in der angrenzenden Nachbarstadt ist fast alles erlaubt, da ein anderes Bundesland. Gesunder Menschenverstand erscheint in der heutigen Zeit eher hinderlich.

        Today’s show will never be repeated.
        Watch with keen interest.
        Die heutige Show wird niemals wiederholt werden.
        Beobachte sie mit großem Interesse.

        Every day is a blank sheet of paper. Write with care.
        Jeder Tag ist ein blankes Blatt Papier. Schreibe mit Sorgfalt.

  7. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    bto: “Und so fallen wir auf den Trend zurück?”

    Ja, das tun wir, weil wir an den Grundproblemen nichts ändern. Wenn die USA wirklich etwas für die Konjunktur tun wollten, müssten Sie einen Bewusstseinswandel dafür schaffen, dass z.B. gewerbliche Berufsschulen eine gute Idee sind, klar machen, dass das Berufsziel Sänger / Profisportler / Schauspieler für die meisten Leute Quatsch ist und Dinge wie Kriminalität & Drogen massiv reduzieren. Daran sieht man schon, wie aussichtslos das ist.

    Daher geht es nicht um Wachstum. Es geht um die Frage, wie schnell der relative Abstieg im Vergleich zu China ist und inwieweit die USA sich auf sich selbst zurückziehen werden (müssen). Reden Sie einfach mal mit europäischen Arbeitgebern in den USA, wie die Qualität der Bewerber ausfällt. Danach stellen Sie keine Fragen mehr zum Wachstumspotenzial. Es sei denn, meine Gesprächspartner sind so etwas von überhaupt nicht repräsentativ, was ich natürlich nie zu 100 % ausschließen kann.

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ Frau Finke-Röpke

      Ihr Urleil ist in vollem Umfang berechtigt.

      Ich bin jahrzehntelang zwischen hier und drüben (meist beruflich) hin- und hergependelt und konnte gut vergleichen. Europa hat die USA stets imitiert, d.h. dortige Entwicklungen (technisch und SOZIAL) mit einer Inkubationszeit von etwa 10 Jahren übernommen. Heute stelle ich fest, dass dieser time lag immer kürzer wird, der Globalisierung sei’s gedankt.

      Ihre Bewertung der US-Verhältnisse trifft bereits für einzelne europäische Staaten mutatis mutandis ebenso zu, nicht zuletzt auch für D.

      Antworten
      • Susanne Finke-Röpke
        Susanne Finke-Röpke sagte:

        @Bauer:

        So tief wollte ich in die Diskussion gar nicht einsteigen. Aber wenn mir deutsche Personalchefs erzählen, welche Themen die Bewerber in den Vorstellungsgesprächen bringen, laufen mir die Ohren rot an. Von work-life-balance, übernächsten Karriereschritten, Aversionen gegen Überstunden und ähnlichem ist da selbst bei Berufsanfängern die Rede, die froh sein können, wenn ihnen nach der Ausbildung / dem Studium jemand zeigt, wie der Job funktioniert.

        Aber auch hier wieder gleiche Thema: meine Gespräche sind nicht repräsentativ.

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ R. Ott

        Man darf nicht alles verallgemeinern, aber der überwiegende Eindruck stimmt.
        Dank meiner jüngeren Tochter (31 J) habe ich lebhaften Umgang mit dieser Generation, und das Glück, sie da rauszuhalten.

        Oder haben Sie besseres zu berichten?

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Bauer @SFR @R Ott

        Es gibt Lichtblicke. In meiner eigenen (gut bezahlenden) Firma hatten wir eigentlich immer ausreichend Auswahl zwischen sehr guten Bewerbern. Man muss nur schauen, an welchen Hochschulen, bei welchen “Events” und über welche Medien man mit welchen Botschaften rekrutiert.

        Bei meiner ältesten Tochter gab’s vor fünf Jahren mal wieder einen Physik-Leistungskurs, weil sich 12 Jungs des Jahrgangs (out of 120) gefunden hatten, die Bock drauf hatten (und jetzt an der RWTH, TH München und der ETH studieren).

        Und der Druck für eine Master-Zulassung dieser ältesten Tochter (nicht Physik) über GMAT/TOEFL/etc. ist immerhin auch so hoch, dass es für die beiden gewünschten Top-Unis nicht gereicht hat.

        Naja, auch alles nur anecdotal evidence.

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Stoertebekker

        >> “Naja, auch alles nur anecdotal evidence.”

        Erfahrung beginnt damit. Aus einer Zahl von anektotischen Ergebnissen bildet sich überraschend schnell eine Gauß’sche Normalverteilung, die ein zutreffendes Urteil erlaubt. Oder wollen Sie eine Million Schrauben lückenlos auf Maßhaltigkeit testen?-)

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Susanne Finke-Röpke

      >Wenn die USA wirklich etwas für die Konjunktur tun wollten, müssten Sie einen Bewusstseinswandel dafür schaffen, dass z.B. gewerbliche Berufsschulen eine gute Idee sind…>

      Genau das müssten sie – UNTEN anfangen.

      Die Ausbildung vor allem großstädtischer Schwarzer erfolgt stattdessen auf der Straße im Fach Drogenhandel.

      Mein Vorschlag, der natürlich eine andere Einstellung der gesamten Gesellschaft verlangt:

      Jedem jungen Dealer im Gefängnis müsste man ein Angebot machen:

      Bei Abschluss einer ordentlichen Lehre – tagsüber im Betrieb, abends wieder ins Gefängnis – Erlass der Reststrafe.

      Bei den vielen Unis mit durchschnittlicher Qualität und darunter sieht es auch nicht gut aus:

      So TEUER, dass Studenten aus der Mittel- und Unterschicht nach Abschluss pleite sind.

      Das Dutzend Eliteunis ist natürlich Weltklasse.

      Da kaufen sich vermehrt die Kinder der mittlerweile sehr wohlhabenden chinesischen Oberschicht ein.

      Denn die können zahlen, in Princeton für einen M. A. ca. US $ 300.000 habe ich mal irgendwo gelesen.

      Für all dies gibt es nur ein Wort:

      KAPUTT.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Das Dutzend Eliteunis ist natürlich Weltklasse.”

        War es früher mal. Heute leider ein grotesk überteuerter Safe Space für psychisch labile Schneeflöckchen, die schon durchdrehen, wenn man sie falsch gendert. Ich habe ein bisschen Einblick in die vermutlich sehr ähnliche Situation in UK, wie schlimm die Eliteunis dort degeneriert sind, hätte ich mir vor 10 Jahren niemals vorstellen können…

        300k USD für einen MA in Princeton erscheint mir sehr viel, so ein Studiengang geht ja nur 1 oder 2 Jahre. Aber für einen 4-jährigen Bachelor’s Degree kommt es ziemlich genau hin:

        The cost of attendance for 2021-22 is $77,690 and includes:
        Tuition: $56,010
        Room charge: $10,690
        Board rate: $7,490
        Estimated miscellaneous expenses: $3,500
        https://admission.princeton.edu/cost-aid/fees-payment-options

        Schon geradezu grotesk überteuert, wenn Sie mich fragen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Danke für die Korrektur der Studiengebühren.

        Für den M.A. muss man demnach noch etwas nachlegen (wenn man Princeton komplett durchzieht).

        Diese Unis SIND nach wie vor WELTKLASSE.

        Da muss man einfach hin, wenn man z. B. im GENDERN ganz oben mitmischen will.

        Im Übrigen:

        Was heißt grotesk überteuert?

        Es ist Angebot und Nachfrage.

        Die Nachfrage ist EXTREM hoch, weil ein akademischer Grad von diesen Unis das EINTRITTS-TICKET zu gut bezahlten Jobs ist.

        Wer so viel löhnt, weiß, WARUM er es gern tut, wenn er erst mal die Zulassung geschafft hat – das größere Hindernis für viele.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Dietmar Tischer, Richard Ott
        “Eintritts-Ticket zu gut bezahlten Jobs “…

        Es war heute zu lesen, dass Goldman Sachs das Startgehalt für BerufsANFÄNGER im Investmentbanking auf 110.000US$ angehoben hat.
        Der Kampf um die Talente zwingt offensichtlich dazu…

        https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/investmentbanking-sechsstelliges-einstiegsgehalt-fuer-jungbanker-goldman-ueberbietet-konkurrenz-nochmals-deutlich/27475900.html?utm_campaign=hb-financebriefing&utm_source=red&utm_medium=nl&utm_content=03082021

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        Miserable Bezahlung, typisch Finanzbranche, die Anfänger so auszunehmen :-)

        Es geht auch anders:

        EINSTIEGSGEHALT bei Top-Kanzleien in Deutschland: EUR 140.000 ( ≙ 166.058 US-Dollar)

        Hier:

        https://www.beck-stellenmarkt.de/ratgeber/karriere/der-juristische-arbeitsmarkt/gehalt-von-juristen-wie-viel-geld-verdienen-sie-0

        Wer einen derartigen Job annimmt, gibt sein Privatleben an der Garderobe ab.

        Wer macht das nicht gern, um ans große Geld zu kommen.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        >Wer einen derartigen Job annimmt, gibt sein Privatleben an der Garderobe ab.

        Inkl. hoher Lebenserwartung… eine verlässliche Quelle hat mir von dem Partner-Track bei seinem Arbeitgeber berichtet. Da ist man dann 24/7 erreichbar (wenn nachts um 0300 die Kollegen aus Fernost klingeln, sollte man besser dran gehen), arbeitet immer und stirbt lt. interner Statistik mit Mitte 60 – wenn man überhaupt solange durchgehalten hat.

        Wer drauf steht… ist zumindest hoch-profitabel für die Sozialkassen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        Ein paar Jahre lang ist sowas ja vielleicht auszuhalten. Gefährlich wird es aber dann, wenn man heiratet und der Sohn oder die Tochter unbedingt in Princeton studieren will und deshalb ganz viel Geld braucht – willkommen im Hamsterrad…

        @troodon und Tischer

        Die Frage ist doch: Braucht man wirklich ein mindestens 250000 US-Dollar teures Studium, um sich auf diese Junior-Posten vorzubereiten? Bei Juristen vermutlich schon (Law School in den USA kostet aber nochmal ganz gewaltig extra), bei Bänkern und Consultants habe ich da aber erhebliche Zweifel. Da ist das Telefonbuch mit den zahlungskräftigen ehemaligen Studienkollegen letztendlich mehr wert als der fachliche Studieninhalt. Die könnten auch alle zusammen 3 Jahre lang Dressurreiten oder Segeln trainieren und würden sich untereinander genauso schön vernetzen.

        Hat dann halt nur nicht mehr den Anschein von Bildung und man lernt auch schlechter die korrekten Pronomen aller Beteiligten auswendig, was ja heute schon beim Kennenlernen an der Eliteuni obligatorisch ist.

  8. foxxly
    foxxly sagte:

    ich habe gelesen, dass eine beachtliche menge der auszahlungsschecks, nicht ausbezahlt, bzw. nicht angekommen sind.

    andererseits sollen millionen von bewohnern so stark in mietrückstand sein, dass aktuell eine zwangsräumung droht.

    wenn sie das geld bekommen hätten, dann wären sicher weniger in dieser not.
    insofern ist der zusammenhang, dass diese gelder den konsum nicht erhöhen, wahrscheinlich nicht ganz richtig?

    Antworten

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu foxxly Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.