Coronomics: Wie geht es weiter?

Weltweit fragen sich Bürger und Unternehmen, wie es wohl weitergehen wird in der Krise. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, hat McKinsey über 2000 Manager auf der ganzen Welt online befragt und dabei eine Auswahl von neun Szenarien angeboten, aus der sich die Befragten aussuchen konnten, welches sie für am wahrscheinlichsten halten.

Das Ergebnis fassen die Berater so zusammen:

Quelle: McKinsey

Und kommentieren das dann so:

  • „Out of the nine scenarios describing the economic impact of the crisis and the recovery period,
    the clearest survey result was the respondent preference for the scenario defined by a (regional) recurrence of the virus after containment, a muted recovery, and slower long-term growth. This scenario is labeled A1 (…) The shaded scenarios, labeled A1 to A4, reflect those outcomes in which both the public-health and economic-policy responses are adequate or better.“ – bto: Es sind also die besseren Szenarien.  
  • The B1 to B5 scenarios reflect outcomes in which the responses are ineffective in one or both domains (public health and economic policy).” – bto: von denen wir uns alle wünschen, dass sie nicht eintreten.
  • All together, 59 percent of respondents selected more optimistic A scenarios as their lead choice, and 41 percent chose B scenarios.“ – bto: Hm, jetzt habe ich ja selbst bei einer Beratung gearbeitet und weiß deshalb, dass es eine gewisse Tendenz gibt, Dinge zumindest in Publikationen positiver darzustellen.

Deshalb mal meine Interpretation:

  • 14 Prozent der Befragten glauben, es gibt eine Rückkehr zum Wachstumstrend vor dem Schock. Bedeutet umgekehrt, 86 Prozent glauben genau das nicht. Ich würde diese Auffassung teilen und finde es überhaupt keine gute Nachricht, lag doch das Wachstum schon davor unter dem Trend vor der Finanzkrise.
  • Einen geringeren Wachstumstrend sehen explizit 57 Prozent der Befragten.
  • Immerhin zwölf Prozent erwarten eine echte Krise, demnach stünde und das Schlimmste noch bevor.

So mag sich der eine oder andere Leser fragen, was ich angekreuzt hätte. Ich hätte zwischen B2 und A1 gelegen. Und auch A1 ist nun eigentlich nicht optimistisch.

Was natürlich zur Frage führt: Was nun? Die Einschätzung deckt sich ja mit der Studie vergangener Epidemien, die wir an dieser Stelle letzte Woche diskutiert haben. Das bedeutet, dass die Regierungen und Notenbanken sich noch deutlich mehr einfallen lassen müssen, um die Wirtschaft zu beleben. Das werden sie auch in Form immer aggressiverer Geldpolitik, die Staaten direkt finanziert und einem Programm, was Vermögen bewusst zerstört. Stichwort: Kampf gegen den Klimawandel.

→ McKinsey&Company: Crisis_Corona_ExecutiveSurvey_McKinsey_2020