China und das Virus – am Ende geht es um die Wirtschaft

China kann sich schlichtweg keine Wirtschaftskrise leisten. Und deshalb dürfte schon recht bald die politische Führung mehr Wert auf die Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität legen als auf die Bekämpfung des Virus. Vermutlich sogar zu Recht, egal, dass die Krankheit damit global wird. Denn – relativ gesehen – sind es ja nicht so viele Opfer. So zumindest die ökonomische Logik, wenn man Ambroise Evans-Pritchard folgt:

  • “A normal country would eventually conclude that the more rational course is to accept that the disease can no longer be contained (given the three lost weeks of the Wuhan cover-up), treat it as a form of turbo-charged winter flu, and direct all efforts instead at managing care more coherently.” – bto: eben, weil es ökonomisch billiger ist. Ich werte das jetzt nicht moralisch und vor allem nicht aus Sicht eines Bewohners einer der Regionen, die es noch richtig bekommen werden.
  • “(…) the Communist Party (…) has almost certainly gone beyond the point of no return by declaring a ‘people’s war’ and imposing lockdowns of different sorts on more than 400 million people, and by implicitly making defeat of the contagion a test of its ruling legitimacy. It seems condemned to doubling down (…) This political choice has big global economic consequences.” – bto: Das wäre der Gesichtsverlust, den es um jeden Preis zu verhindern gilt. Nur sind die wirtschaftlichen Folgen zu groß. Auch für China!
  • “Regions making up two-thirds of Chinese GDP have been closed since late January. It appears that few people have actually returned to work this week. There are a number of proxy measures to keep track of this. One is traffic congestion across 100 cities published daily with a slight delay by AMAP, China’s version of Google maps. So far there is no visible rebound.” – bto: Ich hatte CNBC zitiert mit einem Wert von 80 Prozent des chinesischen BIP.
  • “Another is property sales in 30 big cities released every day (amazingly). Sales have collapsed to zero and have yet to show a flicker of life. (…) Property is a slow-burn issue compared to ruptured manufacturing supply chains, but by March it will start to bite for developers with dollar debts on Hong Kong’s funding market. Companies deemed “stressed” (borrowing costs above 15pc) have to repay $2.1bn of offshore dollar notes next month. Standard & Poor’s says they rely on a constant flow of sales to cover past debts.” – bto: Das ist ein Margin Call aus anderer Richtung. Die Einnahmen brechen weg, wenn niemand kauft.
  • Global angst is for now largely focused on the car industry, commodities, and shipping. Hyundai, Kia, and Ssangyong have had to shut their car plants in Korea for lack of components. Nissan has closed two assembly lines in Japan. This will spread to Europe within a couple of weeks if the crisis drags on. VW, BMW, Honda, Toyota, PSA, and parts-maker Valeo have all announced further delays before opening their plants in China.” – bto: Und der Markt schrumpfte in China schon vor der Epidemie. Das macht es besonders problematisch.
  • “Ole Hansen, Saxo Bank’s oil guru, said it is becoming a commodity massacre. ‘The world is facing the biggest demand shock since the 2009 global financial crisis’. West Texas crude has broken down to $49.80. Clearly the OPEC/Russia chatter in Vienna of cutting output by another 600,000 barrels a day (b/d) has failed to do the trick.” – bto: Die Wirkung ist interessant. Einerseits ist es gut: mehr Geld für Konsum im Westen. Andererseits ist es schlecht: weniger Nachfrage aus den ölexportierenden Ländern.
  • “Hedge funds and ‘spec longs’ cut their bullish bets on crude by $20bn last week but there is still an overhang of liquidation yet to come. Why did they not grasp the magnitude of this earlier? My hunch: they were misled by the glacial SARS template from 2003, when China was in any case a much smaller tranche of global GDP. They ignored emphatic warnings from top virologists that the fast-spreading pandemic of 1918 was the more relevant model.” – bto: Ich kann mir das nicht denken.
  • “Shipping has buckled. Lloyd’s List says tanker rates have crashed. (…) This from Richard Meade at Lloyd’s List: ‘This health emergency has paralysed ports, it has disrupted schedules across all sectors, led to serious challenges for crew management, and prompted a round of container services to be withdrawn, with lines now forecasting issues well into the second quarter of the year. It has thrown the global gas market into turmoil,’ he said.” – bto: was nur bedeutet, dass die Wirkung größer ist und länger anhält.
  • Und nun zum Dilemma der chinesischen Führung: “If Xi Jinping sticks to his ‘total war’ against the coronavirus, his government cannot at the same time launch the meaningful fiscal stimulus (…)  The spending channels are blocked by the health controls. All it can do is to keep injecting liquidity through central bank reverse repos, keep ordering state lenders to extend debt forbearance, and further wind down Liu He’s campaign against the shadow banking industry – and kiss goodbye to financial discipline yet again.” – bto: Na gut, damit folgt er dem westlichen Vorbild.
  • “At some point the Communist Party leadership will switch tack after much agonising, conclude that it is less disruptive to manage the disease, and shift to total economic mobilisation instead – as the lesser of evils. If this is correct we must therefore all brace for a global pandemic. It may already be too late to stop it. The task will then be to tame the virus and hope to buy enough time for warmer weather to slow the spread. It is not the end of the world.” – bto: wobei ich schon Rechnungen gelesen habe, die für diesen Fall von über 50 Millionen Toten sprechen. Ob zu Recht, weiß ich nicht. Männer – so die FT kürzlich – sind übrigens deutlich gefährdeter als Frauen.

AEP zum Schluss: “What does this mean for equities, bonds, and global recession risk? I defer to Fed chairman Jay Powell. It is hard enough to understand China’s economy and its global ramifications at the best of times. ‘The outbreak of the coronavirus has made that exponentially more difficult,’ he said.” – bto: Das mag sein. Ich denke, es ist eine weitere Begründung für die Helikopter und damit für perspektivisch steigende Sachwertpreise in der Welt.

→ telegraph.co.uk: “China cannot fight coronavirus and avert economic crisis at the same time”, 11. Februar 2020

Kommentare (21) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. MFK
    MFK sagte:

    Ich denke, man kann die wirtschaftliche und die politische Seite der Corona Krise nicht trennen. Beides beeinflusst sich gegenseitig. China ist politisch fragil, weil es groß und ethnisch divers ist. Kitt dieser Gesellschaft war bisher der wirtschaftliche Fortschritt. Weiterhin wird der Druck von Außen zunehmen, China zu schwächen.

    Die Corona Erkrankung einfach als stärkere Grippe zu behandeln, wird nicht funktionieren. Die britische Gesundheitsbehörde empfiehlt bereits für den Fall häufigerer Corona Erkrankungen, auch bei Erkältungssymptomen zu Hause zu bleiben. Ähnliche Empfehlungen gab es auch hier. Einfach zu sagen, es sterben ja nur 2%, ist verfehlt. Risikoeinschätzung besteht nicht nur aus dem Element der Wahrscheinlichkeit zu erkranken, sondern auch aus der Schwere des Schadens, hier der Tod. Offensichtlich besteht auch das Risiko einer erneuten Ansteckung nach Genesung. Vieles wird auch davon abhängen, wie man in D eine mögliche Pandemie managt. Schon heute ist in den Notaufnahmen der Krankenhäuser der Teufel los. Wer wird behandelt, wer abgewiesen? Auf wärmeres Wetter zu hoffen könnte auch vergeblich sein. Singapur hat heute 24 Grad und dennoch die zweitmeisten Infektionen zu verzeichnen.

    Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona Krise in einer global vernetzten Welt werden sich zeigen. Sie werden sich zuerst in China zeigen. Wer zahlt den Lohn der Arbeiter, die nicht zur Arbeit können, welche Finanzinstitute, deren Außenstände ausfallen, werden gerettet, welche Unternehmen sind sonst noch systemrelevant und erhalten staatliche Unterstützung? Sodann wird man sehen, was passiert, wenn China längere Zeit als Absatzmarkt und als Zulieferer ausfällt.

    AEP ist sicherlich einer der klugen Wirtschaftsjournalisten. Ich habe jedoch den Eindruck, dass er die Corona Krise als klassische rezessive Krise einstuft. Hier könnte er falsch liegen, insbesondere dann, wenn noch politische Krisen hinzukommen, die die Führung der jeweiligen Länder lähmt. Die Krise könnte auch einzelne systemrelevante Länder härter treffen als heute erwartet, so dass klassische konjunkturfördernde Mittel, auch Helikoptergeld, nicht helfen bzw. die jeweiligen Länder überfordern.

    Also: Hope for the best, prepare for the worst.

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  2. Quintus
    Quintus sagte:

    “Sollte sie der Ausbruch des Coronavirus COVID-19 nicht ängstigen, so ziehen sie lieber nicht in Betracht, daß diesem Ausbruch eine zweite, weit verheerendere Welle, folgen könnte”

    Es dürfte mittlerweile unerheblich sein, ob dieses Virus “designed” wurde und ob es zu einem Unfall kam, welcher das Virus freisetzte, oder ob dies wissentlich geschah. (Aufgrund der hohen Mutationsfähigkeit und damit Unkontrollierbarkeit dieses Virus, scheint mir ein wissentliches Freisetzen nahezu ausgeschlossen)
    Der Coronavirus stellt nach momentanem Kenntnisstand die größte Bedrohung für die Menschheit dar, größer als Ebola oder die vielfach erwähnte Grippe(meist um das COVID-19 in diesem Zusammenhang auf infantile Weise zu banalisieren)
    Nicht umsonst basieren die meisten Notfallpläne bezüglich einer Pandemie auf das Coronavirus:
    http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/120/1712051.pdf
    Seite 55-65

    “I think we’re in the early phases of a global pandemic at the moment,” he said.
    Dies basiert auf seine Aussage, daß China 20 mal mehr Infizierte aufweist, als es offizielle Stellen uns Glauben machen wollen.
    (Prof Neil Ferguson, infectious disease expert from Imperial College London)
    https://www.bbc.co.uk/news/amp/uk-51470342?__twitter_impression=true

    “I think we’re in the early phases of a global pandemic at the moment,” he said.
    (Prof Neil Ferguson, infectious disease expert from Imperial College London)
    https://www.bbc.co.uk/news/amp/uk-51470342?__twitter_impression=true

    Es werden wohl 40-70% der Menschen weltweit infiziert werden.
    https://www.wsj.com/articles/how-many-people-might-one-person-with-coronavirus-infect-11581676200?redirect=amp#click=https://t.co/M0KvaTWZ8M

    Damit steht die Menschheit nun vor einem weitaus größerem Problem:
    Ein mit höchster Wahrscheinlichkeit zu erwartendes Szenario sieht den Virus Covid-19 nicht mehr komplett verschwinden. Der Epidemiologe Gérard Krause sowie andere Epidemologen halten diese Möglichkeit mittlerweile für wahrscheinlich. Diese neue Erkrankung könnte dann regelmäßig wie eine Erkältungs- oder Grippewelle um den Globus ziehen und in der Wintersaison vermehrt auftauchen – “wahrscheinlich schwer zu unterscheiden von anderen Erregern”….nur mit einer weitaus höheren Todesrate, bedingt durch den bevorzugten Zielort beim Menschen, nämlich die Lunge.
    Was wird passieren wenn COVID-19 z.B. auf dem afrikanischen Kontinent auf die ebenfalls der Fledermaus entstammenden Virengruppe der hämorraghischen Fieber in einem “Superspreader” trifft, mutiert, und in einer zweiten Welle um die Welt zieht?

    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir mit einem wirklich tödlichen Pathogen konfrontiert werden, das viel mehr Opfer fordern kann als sogar die schlimmsten unserer menschlichen Kriege. Als Art sind wir intelligent genug, um diesem Schicksal zu entgehen. Aber um uns zu retten, müssen wir unser Wissen, unser Talent und unsere organisatorischen Fähigkeiten voll einsetzen. Und wir müssen uns bereits jetzt auf eine verantwortungsvolle Vorbereitung konzentrieren. Hier muss der erste Schritt der Regierungen darin bestehen, die Finanzierung der CEPI zu verbessern, die nach der Ebola-Epidemie von 2014 dazu gegründet wurde, Impfstoffe zu entwickeln und zu verbreiten. Die ursprüngliche Finanzierung des Büros durch eine Koalition von Regierungen und Stiftungen betrug lediglich 500 Millionen Dollar, was etwa die Hälfte der Kosten für einen einzigen Tarnkappenbomber ist. Dieses Budget müsste viel, viel höher sein……
    https://www.project-syndicate.org/commentary/coronavirus-global-response-increase-preparedness-funding-by-julie-sunderland-2020-02/german

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  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >China kann sich schlichtweg keine Wirtschaftskrise leisten. Und deshalb dürfte schon recht bald die politische Führung mehr Wert auf die Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität legen als auf die Bekämpfung des Virus.>

    So einfach ist das m. A. n. nicht.

    China kann sich zwar keine Wirtschaftskrise leisten, aber auch keine Systemkrise, auf die eine Wirtschaftskrise folgen würde.

    Es ist Tatsache, dass mittlerweile in der chinesischen Gesellschaft bekannt geworden und verbreitet worden ist, dass der verstorbene Arzt, der als erster auf die Virusgefahr verwiesen hatte, von den Behörden mundtot gemacht wurde.

    Die Schlussfolgerung ist klar:

    Die enormen humanen und wirtschaftlichen Verluste hätte man vermeiden können, wenn die Führung, d. h. die kommunistische Partei, nicht VERSAGT hätte.

    Heißt:

    Die politische Führung muss dafür sorgen, dass es keine tiefgreifende Wirtschaftskrise gibt UND auch dafür, dass sie nicht den grundsätzlichen Zuspruch der Bevölkerung, d. h. ihre Legitimation verliert.

    Letzteres kann sie aber nur, wenn sie alles tut, die Ausbreitung der Viruserkrankung zu verhindern.

    Es bleibt abzuwarten, ob dieser Spagat gelingt.

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  4. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    Wir können als Nation nur hoffen, dass es nicht schlimmer wird mit dem Corona- Virus. Gerade der ängstliche Deutsche wird bei einer weiteren Ausbreitung seine Geigerzähler auf Ebay- Kleinanzeigen gegen FFP3 Staubmasken tauschen. Probleme, die Andere gern hätten:
    https://www.welt.de/vermischtes/article184136794/Malaria-Alle-zwei-Minuten-stirbt-ein-Kind-an-der-heilbaren-Krankheit.html
    In diesem Sinne eine schnupfenfrei Zeit!
    Carsten Pabst

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  5. Quintus
    Quintus sagte:

    Fakten zu Virus CoVid-19, die aufzeigen, daß die Gefahr eines pandemischen Ausbruchs täglich zunimmt und die ökonomischen Folgen für die Weltwirtschaft durch den hohen Vernetzungsgrad im Jahre 2020 folglich kaum abschätzbar sind:

    Während MERS nicht so leicht von Person zu Person übertragen werden kann wie andere Coronaviren, verbreitet sich SARS ziemlich effizient, wenn eine infizierte Person niest oder hustet. Wenn der Schleim auf einer Oberfläche landet und später von einer Person berührt wird, kann er sie kontaminieren, selbst wenn der Kontakt Tage nach der ersten Exposition erfolgt.
    https://www.sciencealert.com/study-shows-just-how-long-coronaviruses-can-stick-around-on-a-surface/amp?__twitter_impression=true

    Coronaviren können sich bei Raumtemperatur bis zu neun Tage lang auf Oberflächen wie Klingeln und Türgriffen halten und infektiös bleiben. Im Schnitt überleben sie zwischen vier und fünf Tagen, berichtete am Freitag ein Forschungsteam aus Greifswald und Bochum im «Journal of Hospital Infection» (DOI: 10.1016/j.jhin.2020.01.022). «Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit steigern ihre Lebensdauer noch», sagte Professor Dr. Günter Kampf vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Universitätsmedizin Greifswald.
    https://www.pharmazeutische-zeitung.de/neues-zur-inkubations-und-ueberlebenszeit-von-coronaviren-115604/

    Inkubationszeit bis zu 24 Tagen:
    https://www.afr.com/world/asia/coronavirus-study-finds-incubation-period-of-up-to-24-days-20200211-p53zu8

    Die Global Times meldet, dass die Infektion mit dem 2019-nCoV Coronavirus dem Herzen deutlich mehr schadet und Herzkrankheiten schneller verursacht, als SARS. So jedenfalls äußert sich der Direktor des Jinyintan-Krankenhauses, welches als Hauptort für die Behandlung von 2019-nCoV Coronavirus Patienten vorgesehen ist.

    “Circulating ACE2 activity is increased in patients with type 1 diabetes and vascular complications”
    Dies würde erklären, wieso Menschen mit Diabetes/Herzkrankheiten eher an nCoV2019 sterben. Die zirkulierende ACE2-Aktivität ist bei Patienten mit Typ-1-Diabetes und vaskulären Komplikationen erhöht.

    Studie unter der Leitung von Zhong Nanshan mit 1.099 chinesische #COVI19-Patienten aus 552 Krankenhäusern in 31 Provinzen/Provinzen bis zum 29.1.2020 ein anderes Bild.
    – Inkubationszeit bis 24 Tage
    – nur 43,8% der neuen Patienten haben Fieber
    – nach der Hospitalisierung entwickeln 87.9% Fieber
    – Überwachung vieler Fälle fehlt
    – Durchschnittliches Patientenalter = 47 J. / 41% weiblich
    Epidemiological and clinical features of the 2019 novel coronavirus outbreak in China
    Coronavirus: Li Wenliang’s death prompts academics to challenge Beijing on freedom of speech
    55 Patienten (5,00%) wurden auf die Intensivstation eingewiesen und 15 (1,36%) erlagen.”
    Die in den letzten Tagen sichtbar gewordenen Grundtendenz, dass die meisten Fälle mild, jedoch ein kleiner Teil dafür wirklich schwer verlaufen, scheint sich zu konkretisieren.
    Die Ausbreitung muss daher wirklich mit aller Konsequenz gestoppt werden. Wenn 5% der Fälle auf die Intensivstation müssen, kann sich jeder selber ausrechnen, wie schnell auch europäische Spitäler überlastet wären.

    Eine der größten klinischen Überraschungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Epidemie in den letzten Tagen war die Entdeckung, dass zusätzlich zum Targeting von ACE2-Rezeptoren (Angiotensin Converting Enzyme 2) in den Atemwegen ein verstärkter “Zytokinsturm” in der Lunge und eine tödliche Pneumonie die Folge waren Die Todesursache, das Virus, das zunehmend Fragen aufwirft, zielt auch auf ACE2-Rezeptoren in anderen Organen wie Herz, Niere, Leber, Darm usw. ab, was wiederum erklärt, warum der erste Hong Kong Tod durch Coronavirus das Ergebnis von Herzinsuffizienz und nicht Lungenentzündung war.

    Dr. Eric Feigl-Ding auf twitter:
    1700+ infected medical workers is extremely frustrating. Just a few weeks ago, infected healthcare workers was just 14. The brave doctors and nurses fighting in the frontlines, being cut down, are the greatest heros of this epidemic.

    “Stealth-Ausbruch” befürchtet, da Japan landesweit Schwierigkeiten hat, Verbindungen zu neuen Fällen zu finden:
    TOKYO – Ein Chirurg und ein Patient im selben Wakayama-Krankenhaus in der Nähe von Osaka wurden mit dem Coronavirus infiziert, teilten Beamte am Freitag (14. Februar) mit. Drei weitere neue Fälle tauchten in Tokio und Okinawa auf.
    Diese Entwicklungen kommen einen Tag, nachdem Japan seinen ersten Tod im Zusammenhang mit Coronaviren gemeldet hat – eine Frau in den Achtzigern in der Präfektur Kanagawa südlich von Tokio.
    Japans 35. Fall ist eine Taxifahrerin in den Sechzigern in Okinawa, die vermutlich Passagiere des Kreuzfahrtschiffes Diamond Princess befördert hat, als sie am 1. Februar in der Präfekturhauptstadt Naha von Bord gingen .
    https://www.straitstimes.com/asia/east-asia/coronavirus-after-first-death-japan-sees-first-possible-case-of-doctor-to-patient

    Only 1 in 3 in UK detected: Prof Neil Ferguson, Imperial ID expert, thinks likely that only one in three cases coming into the UK was being picked up, and thinks new cases of the virus could still rise. “I think we’re in the early phases of a global pandemic at the moment”
    Pandemic? “Is there a risk this will turn into a global pandemic? Absolutely yes” says Director the National Institute of Allergy and Infectious Diseases.
https://www.militarytimes.com/news/your-military/2020/02/13/us-military-prepping-for-coronavirus-pandemic/

    Antworten
  6. Dr. Lucie Fischer
    Dr. Lucie Fischer sagte:

    Auf der Pressekonferenz des Robert-Koch-Institutes gestern wurde bekannt, dass die Eintritts-Pforte des Virus der Nasen-Rachenraum ist- NICHT über die Lunge oder Bronchen. Die Infektionsgefahr ist also erhöht. Logische Konsequenz müsste das konsequente Tragen von Atemschutz sein, diese Empfehlung wurde aber- aus mir nicht nachvollziebaren Gründen- nicht erteilt.
    Falls es ethnisch verschieden schwere Krankheitverläufe geben sollte, stellt sich schon die Frage, ob es sich um ein Designer-Virus handeln könnte: technisch easy machbar und niemals nachzuweisen.
    Kriege können heute auch biologisch geführt werden, ein Tabu, das leider zu wenig beachtet wird.

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    • ruby
      ruby sagte:

      Zu einem derartigen Ursprung hat Ai Wei Wei ja in dem Gespräch der Berliner Zeitung (BZ) auf das Labor vorort verwiesen. Nur, wie soll das im China der KP und des lebenslangen Führers der Partei Xi je nachgeprüft werden?

      Antworten
      • Quintus
        Quintus sagte:

        Es handelt sich höchstwahrscheinlich um dieses Interview:
        https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/ai-weiwei-berlin-ist-die-haesslichste-langweiligste-stadt-die-es-gibt-li.75855

        Dieses Virus ist schon fast zu perfekt. Dies läßt selbstverständlich Zweifel an der Version des natürlichen überspringen auf einen Zwischenwirt mit anschließend optimierten Eigenschaften zur Weiterverbreitung aufkommen.
        Zwei in dieser Woche auf Nature veröffentlichte Beschreibungen des Virus zeigten, dass die Genomsequenzen von Patienten 89-96% identisch mit dem ursprünglich in Rhinolophus affinis 1,2 gefundenen Bat CoV ZC45 Coronavirus. Es war wichtig zu untersuchen, woher der Erreger kam und wie er auf den Menschen überging.
        In einem auf The Lancet veröffentlichten Artikel wurde berichtet, dass bei 41 Personen in Wuhan das akute respiratorische Syndrom festgestellt wurde und 27 von ihnen Kontakt zum Huanan Seafood Market 3 hatten. Der 2019-nCoV wurde in 33 von 585 Proben gefunden, die nach dem Ausbruch. Der Markt wurde als Ursprung der Epidemie vermutet und nach der Regel der Quarantäne der Quelle während einer Epidemie geschlossen.
        Die Fledermäuse mit CoV ZC45 wurden ursprünglich in Yunnan oder der Provinz Zhejiang gefunden, die beide mehr als 900 Kilometer vom Fischmarkt entfernt waren . Fledermäuse lebten normalerweise in Höhlen und Bäumen. Der Fischmarkt befindet sich jedoch in einem dicht besiedelten Stadtteil von Wuhan, einer Metropole mit etwa 15 Millionen Einwohnern. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fledermäuse auf den Markt fliegen, war sehr gering . Nach kommunalen Berichten und den Aussagen von 31 Einwohnern und 28 Besuchern war die Fledermaus nie eine Nahrungsquelle in der Stadt, und es wurde keine Fledermaus auf dem Markt gehandelt. Es gab eine mögliche natürliche Rekombination oder einen Zwischenwirt des Coronavirus, es wurden jedoch nur wenige Beweise berichtet.
        Gab es einen anderen möglichen Weg? Wir untersuchten die Umgebung des Meeresfrüchtemarktes und identifizierten zwei Labors, die Untersuchungen zum Fledermaus-Coronavirus durchführen. Nur 280 Meter vom Markt entfernt befand sich das Wuhan Center for Disease Control & Prevention (WHCDC)

        Das WHCDC beherbergte Tiere in Laboratorien zu Forschungszwecken, von denen eines auf die Sammlung und Identifizierung von Krankheitserregern spezialisiert war. 4-6. In einer ihrer Studien wurden 155 Fledermäuse, einschließlich Rhinolophus affinis , in der Provinz Hubei und weitere 450 Fledermäuse in der Provinz Zhejiang 4 gefangen . Der Experte für Sammlung wurde in den Autorenbeiträgen (JHT) vermerkt. Darüber hinaus wurde er für das Sammeln von Viren in landesweiten Zeitungen und Websites in den Jahren 2017 und 2019 ausgestrahlt 7,8 . Er beschrieb, dass er einmal von Fledermäusen angegriffen wurde und das Blut einer Fledermaus auf seine Haut schoss. Er kannte die extreme Gefahr der Infektion und stellte sich 14 Tage lang unter Quarantäne 7 . Bei einem anderen Unfall stellte er sich erneut unter Quarantäne, weil Fledermäuse auf ihn pinkelten. Er war einmal begeistert, eine Fledermaus mit einer lebenden Zecke 8 gefangen zu haben.
        Die Käfigtiere wurden operiert und die Gewebeproben wurden zur DNA- und RNA-Extraktion und Sequenzierung 4, 5 gesammelt . Die Gewebeproben und kontaminierten Abfälle waren eine Quelle von Krankheitserregern. Sie waren nur ~ 280 Meter vom Fischmarkt entfernt . Das WHCDC befand sich auch neben dem Union Hospital, in dem die erste Gruppe von Ärzten während dieser Epidemie infiziert war. Es ist plausibel, dass das Virus herumgesickert ist und einige von ihnen die ersten Patienten in dieser Epidemie kontaminiert haben, obwohl in zukünftigen Studien solide Beweise erforderlich sind.
        Das zweite Labor befand sich ca. 12 km vom Fischmarkt entfernt und gehörte dem Wuhan-Institut für Virologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften 1, 9, 10 . Dieses Labor berichtete, dass die chinesischen Hufeisenfledermäuse natürliche Reservoire für das schwere Coronavirus mit akutem respiratorischem Syndrom (SARS-CoV) waren, das die Pandemie 2002-3 verursachte 9 . Der Hauptforscher nahm an einem Projekt teil, bei dem ein chimäres Virus unter Verwendung des SARS-CoV-Umkehrgenetiksystems erzeugt wurde, und berichtete über das Potenzial für die Entstehung beim Menschen 10 . Eine direkte Spekulation war, dass SARS-CoV oder sein Derivat aus dem Labor austreten könnte.
        Zusammenfassend war jemand in die Entwicklung des 2019-nCoV-Coronavirus verwickelt. Zusätzlich zu den Ursprüngen der natürlichen Rekombination und des Zwischenwirts stammte das Killer-Coronavirus wahrscheinlich aus einem Labor in Wuhan .

        https://www.zerohedge.com/health/smoking-gun-chinese-scientist-finds-killer-coronavirus-probably-originated-laboratory-wuhan

      • ruby
        ruby sagte:

        @Quintus
        jeden Sommer kommen 3-4 Fledermäuse zu unseren Gärten 1/2 Stunde vor Sonnenuntergang. Sie überwintern in einem alten Seeuferwaldhang 4 Kilometer entfernt direkt neben einem Krankenhaus.

        Der Autobahnbau um Bad Segeberg herum stoppt, weil die Trassenführung die Flugwege einer 40 bis geschätzt 70 Tausend Fledermäuse geschätzten Population auf ihren Routen ins Nachtquartier im Kalkberg (Karl-May Spiele) kreuzt und beachten soll.

        Bei der letzten Pandemiegefahr informierte unsere Gesundheitsamt Leiter über die katastrophalen Folgen. Heute, 17 Jahre später, ist die Ausstattung der Gesundheitsämter rückläufig.
        https://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2019/02_2019.html

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Dr. Lucie Fischer

      Soweit ich es verstehe, sind ethnisch verschieden schwere Krankheitsverläufe nicht feststellbar.

      Es scheint wohl so zu sein, dass Vorerkrankungen, das Immunsystem und frühzeitige Erkennung entscheidend für die Überlebenschance sind.

      Falls ein Design hinter dem ganzen steckt, dann wohl das:

      China größtmöglich zu schaden.

      Der Entstehungsort, der Zeitpunkt des Ausbruchs und die vergleichsweise lange Inkubationszeit würden dafür sprechen.

      Kollateralschäden in anderen Ländern hätten natürlich eingerechnet werden müssen.

      Bisher sind sie gering.

      Das betrifft sowohl die Zahl der Infizierten wie auch die Zahl der Toten.

      Antworten
      • MFK
        MFK sagte:

        Das ist nicht ganz unumstritten. Asiaten sollen eine hohere Anzahl sog. ACE2 Rezeptoren haben und dieses zu einer höheren Krankenheitsintensivität führen. Ob das zutrifft, müssen die Fachleute beurteilen.

  7. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    Führt der Corona-Virus nicht zu einer gewissen Hysterie? Die in Deutschland erkrankten Personen haben von ihrer Krankheit idR kaum etwas bemerkt. Es sterben meist die vorbelasteten Personen, die Immunschwächen, hohes Alter oder andere schwere Erkrankungen bereits haben. Ich denke, das Thema wird volkswirtschaftlich überbewertet. Allerdings gebe ich zu, dass wir über das Virus noch zu wenig wissen.

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      @ Susanne Finke-Röpke

      Wir müssen noch abwarten. In China hat es auch einen zeitlichen Vorlauf gebraucht. Derzeit sieht es zwar so aus, als ob Chinesen genetisch anfälliger wären, aber auch die Inkubationszeit ist wohl deutlich länger und individuell unterschiedlicher, als momentan von unserer Regierung noch unterstellt. Insofern rechne ich mit einer weiteren Verbreitung, wenn ab Monat Webasto die Arbeit wieder aufnimmt und die bestehenden Quarantänen zu früh aufgehoben werden.

      Antworten
  8. Wolf Palmer
    Wolf Palmer sagte:

    Lt. Wikipedia gab es ab den 1950er Jahren schon 3 Pandemien, bei denen es Millionen Tote gab.

    1957-58 Asiat.Virusgrippe: 1,5 Millionen geschätzt
    1968-70 Hongkong-Grippe: 1 Million
    Seit 1980: HIV: 36 Millionen.

    Das stimmt nachdenklich.

    Weltweit gesehen, vielleicht das normale Lebensrisiko.

    Durch mangelhafte Hygiene, unnötige OPs und ärztl.Kunstfehler haben wir in Deutschland 40 000 Tote jährlich.
    Das sollte noch nachdenklicher stimmen.

    Herr Spahn sollte sich verstärkt diesem Problem widmen, anstatt von der Kanzlerschaft zu träumen und uns Bürger zu Zwangslieferanten für Organ-Spenden zu machen.

    Kanzler wird er eh nicht.

    Antworten
    • Wolf Palmer
      Wolf Palmer sagte:

      Die Angabe für Deutschland mit 40 000 Toten jährlich bezieht sich nur auf die Kliniken, in denen u.a. der multiresistente Keim wahre Urstände feiert.
      In Holland in Kliniken eingewiesene Deutsche kommen meistens sofort in eine Art Quarantäne, weil man bei den Deutschen überproportional diese MR-Keime findet.

      Antworten
      • Claus
        Claus sagte:

        Was sagt eigentlich Ihre Astrofrau zu diesem Virus? Hatte sie dieses Ereignis kommen sehen? Ich erinnere mich aber nicht an entsprechende Bemerkungen ihrerseits.

  9. SZ
    SZ sagte:

    Was das Virus betrifft hat man mittlerweile doch einige belastbare Informationen um Abschätzungen zu treffen, insbesondere durch die Fälle ausserhalb Chinas. Die Ansteckung erfolgt sehr leicht (siehe Webasto), die Mortalität hingegen ist vermutlich nicht übermäßig hoch.
    Noch sind Ausbreitungswege ausserhalb Chinas zum großen Teil gestoppt worden, aber man muss sehr stark vermuten, dass dies nicht vollständig gelingen kann und wird. Insbesondere ist ja augenfällig, dass Länder wie Indonesien, Pakistan, komplett Afrika keinerlei Fälle berichten, obwohl es auch hier unzählige Verbindungen nach China gibt.
    Darüber hinaus gehe ich auch davon aus, dass innerhalb Chinas demnächst die strikten Massnahmen zur Isolation der Bevölkerung gelockert werden (müssen) und das Virus ein ausreichend breites Reservoir hat um sich weiter auszubreiten. Zahlreiche Infizierte haben ja keine oder kaum Symptome. Spätestens im nächsten Herbst werden wir hier eine Welle von Infektionen haben, wobei insbesondere ältere und vorerkrankte Patienten mit Komplikationen rechnen müssen.
    So kann man auch die Aussagen diverser Experten deuten, die mehr oder minder offen sagen, dass ein Verhindern einer Pandemie praktisch unmöglich geworden ist.

    Antworten
  10. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “A normal country would eventually conclude that the more rational course is to accept that the disease can no longer be contained (given the three lost weeks of the Wuhan cover-up), treat it as a form of turbo-charged winter flu, and direct all efforts instead at managing care more coherently.”

    Tja, um seriös beurteilen zu können, ob das die sinnvollste Strategie ist, bräuchten wir die wahren Daten über die Ausbreitung und die Tödlichkeit des Virus. Einen Tag nach der Veröffentlichung dieses Artikels von Ambroise Evans-Pritchard hat sich gezeigt, dass die bis 11. Februar veröffentlichten Daten aus China unbrauchbarer Müll waren, vermutlich nach unten manipuliert als chinesischer Versuch, das Gesicht zu wahren – oder aber weil die Behörden in Wuhan den Überblick über die Epidemie schon komplett verloren haben:

    https://www.zerohedge.com/s3/files/inline-images/new%20cases.png?itok=5g4T__a6

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      @ Richard Ott

      Das war auch mein Gedanke. Wäre der Virus so ungefährlich, wie die offizielle Datenlage es aussehen läßt, gäbe es diese Maßnahmen dagegen gar nicht. Ich gehe daher momentan davon aus, dass die Option, die Pandemie laufen zu lassen, nur theoretisch besteht.

      Im übrigen: die wenigen Bilder die man zu sehen bekommen kann, stehen in so hohem Gegensatz zu dem was wir sonst von China gewohnt sind, dass ohnehin offensichtlich ist, dass uns Informationen fehlen. Ich habe gestern privat allen geraten, nötige Medikamente zu bevorraten und das Thema ernst zu nehmen.

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