Brauchen wir eine Rezes­sion, um die Infla­tion zu brechen?

Die große Sorge im Zusammenhang mit der Inflationsbekämpfung ist, dass jegliche Zinserhöhung der EZB der Wirtschaft das Rückgrat bricht und eine unnötige Rezession herbeiführt oder eine solche verschlimmert. Genau dies habe ich auch Ricardo Reis für meinen Podcast am 28. August 2022 gefragt. The Economist hat noch Hoffnung:

  • “From (the) perspective (of the FED) the inflation problem remains unresolved as long as rapid growth in workers’ wages continues to power a spending boom. While that remains the case, a drop in the price of any one thing, such as oil, only leaves more room for spending on another. The Fed thus needs to weaken workers’ bargaining positions by introducing a bit of slack into the labour market.” – bto: These ist also: Wir brauchen mehr Arbeitslosigkeit, um die Inflation zu bekämpfen. Da ist genau das, was Gegner von Zinserhöhungen hierzulande als Argument anführen.
  • “(…) what counts as slack is very much up for debate. In its broad outlines, the concept is clear enough. It represents a supply of workers in excess of labour demand: too many people chasing too little employment. (…) At present, there does not seem to be much slack about. In the three months to July the hourly wage of the typical American worker rose at an annual rate of almost 7%—nearly double the fastest pace reached in the 2010s.” – bto: Das wäre aus Sicht einiger Ökonomen wie Marcel Fratzscher eine auch hier höchst willkommene Reaktion.
  • “(…) some Fed officials argue that precisely because the number of job vacancies is so high, it may be possible to introduce slack into the labour market through reductions in the number of posted openings—without having to push millions of people out of work. In July Chris Waller, a Federal Reserve governor, and Andrew Figura, also of the Fed, published a paper making this case, noting that the relationship between vacancies and unemployment may at current levels be a very steep one, such that tapping the monetary brakes yields a little extra unemployment but a big drop in openings, which hampers workers’ ability to move to higher-paying jobs.” – bto: Es gibt also eine Lohndämpfung, weil es weniger Nachfrage gibt. Diese bleibt aber hoch genug, sodass vorhandene Arbeitsplätze nicht verloren gehen bzw. neue etwaige Verluste kompensieren.
  • “(…) there has never before been a large drop in the number of job openings that has not coincided with a meaningful rise in unemployment. This makes sense: conditions that deter some firms from advertising for new workers may well lead other employers to lay off staff.” – bto: Das leuchtet ein, ist aber nur ein Spiel von mengenmäßiger Nachfrage und Angebot.
  • “An increase in labour supply, either through increases in average hours worked, or through the entrance of more people into the workforce, could have the effect of bringing down wage growth without unemployment having to go up. In a new paper David Blanchflower and Jackson Spurling of Dartmouth College and Alex Bryson of University College London suggest that, in the years since the global financial crisis of 2007-09, these potential sources of labour supply have been more important in shaping wage growth than either the level of unemployment or the number of job vacancies.” – bto: Das führt zu dem Problem, dass viele Menschen nach Corona einfach nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen wollen.
  • “The number of average hours worked per employee is at roughly the level of the mid-2010s, and has actually fallen since the beginning of this year; it could easily go higher. Perhaps more important, rates of labour-force participation remain subdued. Indeed, among “prime-age” adults, those 25-54-years-old, the share of the population now working is currently a little lower than it was immediately before the covid-19 pandemic, and nearly two percentage points lower than the peak reached in 2000. There are, seemingly, more hours that could be worked by more people—a situation that certainly seems to meet the definition of slack.” – bto: Das ist gerade für Deutschland höchst relevant.
  • “Research published last year by Bart Hobijn of Arizona State University and Aysegul Sahin of the University of Texas finds that participation tends to keep rising several months after the unemployment rate hits a bottom, which it is yet to do. If such a rise were to coincide with falling vacancies, wage growth could be checked without unemployment going up. Indeed, in the late 2010s pay stagnated amid an improving economy and falling unemployment, thanks to precisely this confluence of events. Yet a pessimist might point out that, if anything, America’s labour-force participation has been falling in recent months, rather than rising. So far at least, rapid wage growth has not proved to be very tempting.” – bto: Und damit gibt es wenig Hoffnung, auf diese Weise die Inflation in den Griff zu bekommen.
  • “(…) having allowed inflation to get so far out of hand, the Fed may now feel bound to push unemployment up, rather than hoping for the emergence of less certain forms of slack. It may, in other words, be unwilling to cut optimistic interpretations any slack.” – bto: und die EZB?

economist.com:„Does unemployment really have to rise to bring down inflation?“, 18. August 2022

Kommentare (48) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Sie verstehen das nicht – grins. Die Republikaner sind viel schlimmer als die Regierung von Katar. Denn dort sind für den WM-Stadionbau nur 6.500 Fremdarbeiter gestorben, meldete im Februar 2021 sogar die Tagesschau, dann muss es doch stimmen.

    Antworten
  2. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Wenn die Energiekosten die Unternehmen ins Ausland oder in die Pleite treiben, dann gehen auch die Arbeitsplätze.
    Wenn die Arbeitsplätze gehen, gehen auch die Löhne und Gehälter.
    Dann muss die Mittelschicht ihre Ersparnisse auflösen, um beim Preisbietungswettbewerb mithalten zu können.
    Dann fallen die Preise der Immobilien, Aktien und Anleihen, und die Zinsen steigen.
    Dann wird es kalt und finster in Deutschlands Grünem Reich.

    Gibt es eine Lösung ? Ja:

    (1) Gerhard Schröder macht den Adenauer und wird Kanzler
    (2) Kanzler Schröder öffnet Nordstream II und beendet das Unternehmen Barbarossa
    (3) Lauterbach wird Konsul auf Vanuatu
    (4) Sofortiges Ende sämtlicher Coronamassnahmen
    (5) Kanzler Schröder rückabwickelt die Energiewende und beginnt eine Agenda 2030

    Eine Prise Galgenhumor muss erlaubt sein.

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ Vater Thiel, den Jüngeren

      Man soll weder Geschichte noch Zukunft an einzelnen Personen aufhängen. Ausnahmen sind erlaubt. Ich habe aber, so glaube ich, richtig verstanden. Sie meinen nicht die genannten Personen direkt, sondern den Typ, den sie verkörpern. Und da bin ich voll bei Ihnen.

      Ich habe Adenauer noch in seiner aktiven Zeit erlebt. Und ich erinnere mich an das ceterum censeo meines Grossvaters: ‘Der Alte muss weg’, womit er übrigens auch wieder recht hatte.

      Antworten
      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        Ich meinte Schröders hohes Alter sollte kein Hindernis sein. An Adenauer erinnere ich mir nur, weil wir als Hausaufgabe seine Beerdigung im Fernsehen sehen mussten

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Hey, Gerhard Schröder ist gerade einmal 78 – also 1 Jahr jünger als der derzeit amtierende Präsident der USA und sogar 4 Jahre jünger als Nancy Pelosi…

        “(3) Lauterbach wird Konsul auf Vanuatu”

        Der muss weiter weg. Könnte er nicht eine kleine Pfizer-Apotheke auf einer Forschungsstation in der Antarktis einrichten?

    • Felix
      Felix sagte:

      Hallo Vaddern,

      die Idee klingt vollkommen plausibel. Ein Staatsmann profitiert von hohem Alter. Adenauer war allerdings auch ein Meister im persönlichen Kräftemanagement (er mußte sich und seine Delegationen durch die Sauferei mit den Russen bringen – niemand vertraut Antialkoholikern).

      ABER: Schröder würde die Manpower fehlen. Seit seiner letzten Regierung haben Millionen Leistungsträger das Land verlassen und die die noch da sind, haben ein Vierteljahrhundert schuften mehr auf dem Buckel und wurden vielfach belogen und betrogen.

      Antworten
  3. Alexander
    Alexander sagte:

    Nach dem Geschäftsklima sinken auch die Exporterwartungen, ifo
    tichyseinblick.de/wirtschaft/nach-dem-geschaeftsklima-sinken-auch-die-exporterwartungen/

    …war keine Überraschung und löst die Mär eines Fachkräftemangels einem Wunder gleich mit auf:
    bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/fachkraeftesicherung.html

    Noch nie attraktiv bezahlte Gesundheitsberufe profitierten nicht einmal von der Pandemie,
    man verabschiedet sich vom angestammten Arbeitsmarkt….

    Nichts passiert so wie von Zentralbanken und Ökonomen vorhergesagt,
    alle laufen einer Entwicklung nach die man vorgibt beherrschen zu können.
    BundesPresseKonf. Ratlosigkeit vom Antifajournalismus dokumentiert:
    https://youtu.be/hBLcE0tx1DI

    Antworten
      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Mein derzeitiger Preis ist 0,27 € /kWh, ohne Grundgebühr etc. Mit meinem Verbrauch sind das 830 €/Jahr.
        Eine Verdreifachung wäre natürlich nicht schön, aber die 1700 € Zusatzkosten (= 140 €/Monat) könnte ich schon stemmen, und viele Andere auch. Es trifft die Armen.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Beobachter

        Maschinenstundensatz, maschinenabhängige Gemeinkosten:
        147.100 € / 4.000 Stunden = 36,78 € als gängiges Beispiel für eine z.B. Dreherei im Ländle. https://controlling.net/maschinenstundensatz

        Daraus:
        30KW Antriebsleistung bei 75% Auslastung im Schnitt:
        2021: 30kW * 0,75 x 0,25€/kWh *4000 h = 22.500€/Jahr
        2023: 30kW * 0,75 x 1,00€/kWh *4000 h = 90.000€/Jahr oder 22.50€ die Stunde.

        Man vergleiche die Stundensatz aus obigem wahllosen Beispiel (36.78€ all inlc. ) mit den Stromkosten zum Jahreswechsel von allein 22.50€….

        Preiserhöhungen ausgeschlossen, eher verlagert man die Fertigung nach Bratislava, der übrigen Ersparnisse wegen…

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Beoabchter: Bei den 140 € persönlichen bleibt es ja nicht; die spannenden Frage ist: Was wird dann noch alles deutlich teurer? Und wie sie schon sagen: Bei den Preisen kommen viele unter die Räder. Die Mieter erhöhen ja z.B. auch möglicherweise kräftig – weil ist ja Inflation und Mietspiegel steigt.

        Der Preisfindungsmechanismus für Strom müsste doch in der aktuellen Situation eigentlich ausgesetzt werden, oder? Ich bezieh mich darauf:

        “Nach dem sogenannten „Merit Order Effekt“ richtet sich der Strompreis an der Strombörse nach dem teuersten Kraftwerk. […] Danach folgt in der Regel das Braunkohlekraftwerk sowie das Steinkohlekraftwerk und schlussendlich der aus den Gaskraftwerken gewonnene Strom.”

        Also Gas ist aktuell irre teuer, weil alles bei knappem Angebot aufgekauft wird, um Speicher zu füllen, und das bestimmt den Strompreis, obwohl die Kosten für die Erneuerbaren z.B. gleich bleiben? In solch einer Extremsituation macht der Mechanismus doch keinen Sinn, oder sehe ich da was falsch? Es zeigt zwar schön, wo der Schuh im Energiemix wirklich drückt, aber neutrale Preisfindung sieht anders aus.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Dass das alles nicht gut ist – völlig klar. Es ging nur um mein persönlches Beispiel. Und natürlich werden sich auch meine Öl-Heizkosten verdoppeln. Und beim Stromverbrauch der Industrie ist es natürlich viel krasser. Trotzdem werden sich Privathaushalte mit Reserven durchschlagen können, insbesondere wenn sie schon PV auf dem Dach haben und Batteriespeicher.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Beobachter

        Dass jeder seine private Situation meistern muss versteht sich von selbst.

        Will man die Lage verstehen, muss man sich der Dimensionen klar werden, die einzige Grundlage für politische Wohlstandsversprechen sind.

        Verdreifachung der Heizkosten für alle Möbelhäuser/Einkaufszentren/Arztpraxen/Einzelhandel…alle Schulen, Bibliotheken, Museen, Pflegeeinrichtungen können nicht durch Verzicht kompensiert werden, wenn Frostschäden den Betrieb selbst bedrohen…Waren verloren gehen oder verderben…wenn es an Energie mangelt.

        Es geht auch nicht um 1nen Winter um später unabhängig von russischem Gas zu sein.
        Auch in drei Jahren gibt es kein Subsitut für diesen Energieträger.

        Alle Kalkulationen aller Immobilien sind bei 300% Preissteigerung tot, die Verluste werden von wem von was bezahlt und wie lange?

        Mindestanforderungen an die Bundesregierung ist sich für Frieden einzusetzen, wenn man ausschließt sich durch Truppen heiß am Krieg gegen Russland zu beteiligen. Waffenlieferungen sind das Gegenteil, wenn die Aussichten der Ukies zu siegen von Beginn an NULL waren.

        Es liegt kein Bündnisfall vor,
        es gibt keine Menschenrechtsverbrechen von Seiten der Russen – das Gegenteil der Ukies,
        es gibt keine Eskalation nach Bündnispartnern der Nato,
        es gibt kein deutsches Interesse an Bandera-Nazis in Ukie,
        …..aber Berlin sanktioniert schon wieder inländische Existenzen für ausländische Interessen?

        Allein wegen dem Versagen nach zwei Jahren Pandemie müsste das Land sein politisches Personal wechseln….und zwar alle.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        “Bei den 140 € persönlichen bleibt es ja nicht; die spannenden Frage ist: Was wird dann noch alles deutlich teurer?”

        Na, in der ersten Runde schonmal alles, was mit großem Energieeinsatz (oder Gaseinsatz als Rohstoff…) hergestellt werden muss: Papier und Kartonagen, Glas (und Glasfasern), Kunststoffe, diverse Grundchemikalien, Zement, Metall, viele Düngemittel, keramische Werkstoffe.

        Ein Gruß aus der Praxis: So scheinbar banale Grundmaterialien wie PVC-Kunststoff oder Karton sind jetzt in Deutschland ungefähr 50% teurer als vor einem Jahr – wohlgemerkt dann, wenn Sie Industriemengen einkaufen.

        Und in der zweiten Runde verteuert sich dann alles, wo diese Materialien drin enthalten sind – oder wo sie als Verpackung benutzt werden, was bei wenig wertvollen Kleinartikeln auch schon prozentual hart reinschlägt.

        “Also Gas ist aktuell irre teuer, weil alles bei knappem Angebot aufgekauft wird, um Speicher zu füllen, und das bestimmt den Strompreis, obwohl die Kosten für die Erneuerbaren z.B. gleich bleiben? In solch einer Extremsituation macht der Mechanismus doch keinen Sinn, oder sehe ich da was falsch? ”

        Naja, wenn wir nicht wollen, dass das teuerste Gaskraftwerk den Preis hochzieht, dann stellen wir es halt ab. Aber dann bekommt irgendein Verbraucher, der gerade Strom will, keinen.

        @Beobachter

        “Trotzdem werden sich Privathaushalte mit Reserven durchschlagen können, insbesondere wenn sie schon PV auf dem Dach haben und Batteriespeicher.”

        Die PV-Anlage nützt Ihnen im Winter in Deutschland allerdings gar nichts, auch nicht mit Batteriespeicher, weil sie dann fast keinen Strom produziert.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Ott et al.

        Hr. Ott, Sie kennen die Charts vermutlich schon aus Preisanpassungen ;) aber für andere vielleicht interessant, was hinter den Kulissen passiert.

        https://www.papierindustrie.de/papierindustrie/statistik

        Ich bin mal auf den Winter gespannt. Mein bescheidener Ein- und Überblick. Ein Teil der Verbraucher, die es sich leisten können, ziehen gerade Anschaffungen vor – so lieferbar, aber viele gehen bewusst in den Sparmodus. Energiepreise sind das Top-Thema. Die Reduktion des frei verfügbaren Nettoeinkommens wird in / nach der Heizperiode teils sehr krass. Kurz: Steigende Preise für Waren und Dienstleistungen durch steigende Energiekosten treffen auf sinkende Kaufkraft durch Energiekosten.

        Da sollte es mit der Rezession klappen.

        Ich hatte mich zuletzt noch über die Preisanstiege bei unserem Fittnessstudio leicht geärgert; bis ich entdeckte hab, dass wir tatsächlich einen im Vergleich zu Neukunden super-günstigen Vertrag haben. Bei denen hauen die Energiekosten – viel Fläche, die es zu beleuchten und zu beheizen gilt – sicherlich krass rein.

        Zu PV: Ich hatte mal ein bisschen mit den Werten rumgespielt. Es gibt ja mittlerweile diese “Balkonkraftwerke”, die – das fand ich abgefahren – man direkt in die Steckdose klemmt und die dann den Strom über die Steckdose einspeisen. Bei den teils durchgeknallten Strompreisen für Neukunden von 50-70 Cents würde sich das sogar halbwegs zügig amortisieren, aber die Ausbeute ist halt so niedrig… Da bleib ich dann bei meinem Mini-Faltpanel, mit dem ich Smartphone laden kann.

        Zumindest an sonnigen Tagen ;)

        PS: Ich hab jetzt zumindest mal einen neuern Artikel gefunden, der die Gewinne insbesondere bei den Erneuerbaren durch das Merit-Order-Prinzip aufgreift. Das macht m.E. nur Sinn, wenn die Preisdifferenzen nicht allzu groß sind. In Krisen, bei denen der eine zwingend notwendige Energieträger das x-fache kostet, verzerrt das die Preisfindung abstrus. Meine Meinung zumindest.

        Poste ich im nächsten Kommentar.

  4. MFK
    MFK sagte:

    Treiber der Inflation sind zum einen die hohen Energiekosten, die sich durch als Bereiche fressen, wie auch ein Angebotsschock. Dem Angebotsschock kann man mit demand destruction entgegnen. Insofern ist Rezession “hilfreich”. Entscheidend ist aber die Lohnentwicklung. Ohne starke Lohnerhöhungen ist das Inflationspotential begrenzt. Geklunkert (ÖTV) wurde bislang nicht. Ich hatte gestern die durchschnittlichen Lohnerhöhungen wir H1/2022 gepostet. Insofern kann man sich getrost dem bekannten Ökonomen Flassbeck anschließen, der ein Auslaufen der Inflation sieht. Wie jeder guter Hellseher, lässt er sich aber ein Hintertürchen offen. Neue Schocks können zu einer anderer Sichtweise zwingen.

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @MFK

      Für am schwersten betroffene Branchen, incl. derer mit Überkapazitäten (KfZ), erwarte ich Flucht in Kurzarbeit auf Null bis nach Ostern 2023…..mit allen Folgen für Lieferketten in Sachen Preissteigerungen und Insolvenzaufälle….

      Nur die Privaten bleiben auf ihren Kosten sitzen,
      Einkommenssteigerungen nur verhalten möglich.

      Strompreisentwicklung
      https://nitter.net/pic/orig/media%2FFbFZrAeWYAAnaqo.jpg

      Betriebsstillegung als Ausweg in dieser BRD, wer hätte das gedacht.
      Klar, dass ausländische Nachfrage durch ausländische Konkurrenten befriedigt wird…..

      Antworten
  5. Ticinese
    Ticinese sagte:

    Das Elend Deutschlands ist grossenteils selbstverschuldet: Euro als Schwachwährung, Kohle- und Atomausstieg, Immigration ins Sozialsystem, Weltenrettungs-Phantasien, Leistungsfeindlichkeit (quasi bedingungsloses Grundeinkommen), überbordendes Sozialsystem auf Kosten von Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Forschung, hohe Abgabenlast treibt ganze Industriezweige und gut ausgebildete Jugend ins Ausland.

    Die Allmachtsphantasien der Politiker erweisen sich weitgehend als ein Flatus cerebri. Und mit dem „reichen Deutschland“ scheint es plötzlich nicht allzu weit her zu sein.

    Populus lo vult – das Volk will es aber so. Und der Wille des Volks ist sakrosankt (manche meinen sogar ein Rindvieh)

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Ticinese

      >Das Elend Deutschlands ist grossenteils selbstverschuldet …>

      WELCHES Elend?

      Auch Sie sind ein orientierungsloser Phrasendrescher.

      Antworten
      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Ob man das als Elend bezeichnen sollte, sei dahingestellt. Aber was stört Sie an den aufgezählten Punkten? Diese sind doch alle real. Und sie können nicht oft genug wiederholt werden, da es der Mainstream eben nicht tut. Man muss dazu ja keine Lösungsvorschläge machen. Dafür sind Scholz und Habeck da \Ironie off

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Beobachter

        >Ob man das als Elend bezeichnen sollte, sei dahingestellt.>

        Nichts ist hier dahinzustellen, denn das Benannte ist als Gegebenheit BEDINGUNG für Handeln.

        „Elend“ ist dagegen eine WERTUNG, die das VERSCHLEIERT und somit SACHLICHE Diskussionen über Ziele und Maßnahmen UNMÖGLICH macht.

        Das können wir nicht wollen, wenn wir VERNÜNFTIG miteinander die unter den Umständen weitgehend verträglichsten Lösungen suchen.

  6. komol
    komol sagte:

    Diese Debatte zeigt, dass es nun richtig abstrus wird. Wir sollten uns immer wieder vergegenwärtigen, wo wir stehen, d.h. wo wir beim Managen des Strukturwandels, der seit 20 Jahren läuft, stehen. Es ist und war schon gefährlich, dass es mit Corona einen Abbruch gab, und man nun nur noch von diesem Startereignis her denkt. Somit verläuft sich alles, was eine echte Diagnose gebracht hätte, also jegliche Möglichkeit einer richtigen Therapie. Nun ist es sogar so, dass man hier Überlegungen anstellt, von denen man garnicht mehr begreifen kann, wie absurd sie sind. Ich nenne das Symptom-Therapie-Chaos. Aber von Therapie sollte man garnicht mehr sprechen – es ist eine Art blindes Rumgrätschen (einer veralteten Nummer 6, ohne zu wissen wo der Ball ist).

    Was hier hingegen eigentlich passiert, ist ein wichtiger Teil des Anfangs jener Irritationen, welche das Aufkommen der neuen IuK-Technologien bzw. der durch das Internet mit sich gebrachten Bündelung aller elektr. Verbreitungsmedien für Kommunikation nun nach der Wirtschaft auch in den gesamtgesellschaftlichen Teil- bzw. Funktionssystemen Politik (hier ging es ja Mitte der letzten Dekade schon mit fake-news, Bewegungen statt Parteien usw. los) sowie Wissenschaft, Recht etc. anrichtet, und zwar direkt an den Interfaces, also dort, wo die strukturellen Kopplungen der Systeme gelagert sind (bei Wirtschaft u. Politik ist das eben v.a. die ZB).

    Antworten
  7. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >(…) there has never before been a large drop in the number of job openings that has not coincided with a meaningful rise in unemployment.>

    Das war gestern.

    HEUTE geht so:

    Deutschland – maßgebend für die Entwicklung in der EU – wird in eine Rezession laufen und eine spürbare, aber aufgrund des Arbeitskräftemangels keine starke Arbeitslosigkeit erleben.

    Die EZB wird der Fed folgend die Leitzinsen weiter erhöhen, damit dämpfend auf die Inflation wirken, ohne sie dadurch brechen zu können.

    Das ist mein Szenario ab Herbst.

    Begleitet wird es von hohen Lohnabschlüssen und steigenden Staatsausgaben, die über Verschuldung finanziert werden.

    Fazit:

    Wir brauchen keine Rezession, um die Inflation zu brechen, werden aber eine haben, die sie NICHT bricht.

    Die Folgen:

    Große Unzufriedenheit in der Bevölkerung, sich vertiefende Spaltung der Gesellschaft, eine Regierung, deren Hilflosigkeit sich weiter offenbart, weil sie nur mit Entlastungspaketen reagieren kann, ohne an der Gesamtsituation viel ändern zu können.

    Die extrem stark gestiegenen Energiepreise sind bis auf Weiteres das nahezu allem unterliegende DAUERPROBLEM, auch wenn sie vermutlich nach dem Winter fallen werden.

    Wie wir da rauskommen?

    Ich habe keine Ahnung.

    Ein Regierungswechsel mit CDU/CSU als stärkster politischer Kraft wird nicht der Ruck sein, den sich manche erhoffen.

    Einige Adjustierungen würde es geben, vor allem in der Energiewende, wo die Atomenergie wieder stärker ins Spiel käme.

    Um mehr zu erwarten, fehlt mir die Phantasie.

    Antworten
  8. Felix
    Felix sagte:

    Konkret zur Idee, Inflation mit Rezession zu bekämpfen.

    Nun, das machen die Zentralbanken ja immer. Sie können nur entweder Gelddrucken, und damit einen Boom erzeugen, oder das Geld wieder nehmen und einen Bust auslösen.

    Das ist ungesund, insbesondere langfristig.

    Das aktuelle Problem ist, dass unsere Gesellschaften inzwischen so ungesund sind, dass der Bust nicht mehr als Chance für soziale Mobilität genutzt werden kann (oder nur noch in geringem Maße).
    Dadurch sinkt das Angebot so stark, dass die Inflation nicht aufhören kann, sondern wir in eine Stagnation kommen, bzw, meiner Meinung nach bereits sind. Real betrachtet auf jeden Fall.

    Die Frage ist nun nur noch, ob unsere Eliten ein Wahrnehmungsproblem haben, oder ob wir tatsächlich einem Fahrplan zur Hölle folgen.

    Antworten
  9. Felix
    Felix sagte:

    “Wer mit der Inflation flirtet, wird von ihr geheiratet.”

    Sämtliche Währungen sind heute disfunktionales “Papiergeld”. Sie leiten seit 1944 ihren Wert vom Dollar ab, sind dadurch Derivate des Dollars. Der Dollar kann ohne den Euro, der Euro nicht ohne den Dollar. Die USA führen seit 1971 einen Kampf gegen den Untergang des Dollars, der fast seine gesamte Kaufkraft verloren hat.

    Wir kennen alle die Stationen dieses Kampfes:

    – Massive Zinserhöhungen durch Paul Volcker
    – Deregulierung und Steuersenkung durch Reagan
    – Manipulation der Inflationsberechnung. Bedeutungswechsel von Inflation zu Teuerung und manipulativ niedrige Berechnung der Teuerung.
    – Unterlegung des Dollars durch Öl (Kissinger)
    – Sicherung dieses Petrodollars durch Flugzeugträger

    Dazu kamen günstige Rahmenbedingungen:

    – Softpower der USA nach dem WKII
    – eine zahlreiche, überwiegend willige und qualifizierte Workforce (Babyboomer)
    – Demographische Dividende durch weniger Aufwand für Kinder
    – Ende des Kalten Krieges: neue Märkte, Millionen billiger Arbeitskräfte
    – schließlich Aufnahme Chinas in die WTO durch Clinton (ähnlich angemessen, wie Griechenland in den Euro aufzunehmen)
    – seitdem Abbau der Bürgerrechte (Anlaß 9/11) und mentale Kompensation durch Freizügigkeiten (der woke Kram)
    – neue Medien ermöglichten maximale Zerstreuung

    2008: Infarkt mit folgender und anhaltender Intensivbehandlung.

    Aktuell: die Intensivbehandlung verliert 2019 ihre Wirkung (Repo-Krise). Daher die massive Reaktion auf Corona und die Ukraine-Krise.

    Schauen wir uns noch die gängige Theorie an, dass Geld seinen Wert durch die zugrunde liegende Wirtschaft erhält. Sieht es dann besser aus?

    – Der Westen produziert nur noch wenig, er importiert aus dem Osten
    – die Jugendbasis des Westens ist schmal, ungesund und nicht konkurrenzfähig qualifiziert
    – die Rohstoffbasis liegt im Osten. Nur einzelne Westländer (USA, Kanada, Australien) stehen besser da, können aber nicht den gesamten Westen versorgen. Schon gar nicht zu den gewohnt niedrigen Preisen
    – ganz aktuell: Wir haben die Fähigkeit verloren, uns selbst zu ernähren. Vor zwei Jahren war das noch möglich, jetzt nicht mehr!

    Fazit:

    Entweder, wie Trump wollte, im Westen wieder die eigene Basis aufbauen und die noch vorhandene militärische Macht nutzen, um das defensiv abzusichern, oder
    die ganze Welt folgt dem laufenden westlichen Plan und opfert sich dadurch selbst auf, um uns ein längeres Überleben zu ermöglichen.

    Durch die Beharrungskräfte dessen was einmal da ist, hat das auch lange einigermaßen funktioniert.
    Durch die Reaktion der US-Regierung auf die Ukraine, hat sie aber den Rest der Welt gezwungen, Farbe zu bekennen. Das hat er getan, der Rest steht aber nun offensichtlich zum Osten.
    Was das Spiel im Moment noch in der Schwebe hält, ist die Möglichkeit, dass die US-Regierung wieder wechselt und den Kurs MASSIV ändert.

    Niemand will den ganz groben Ärger, jeder will Lust steigern und Schmerz mindern. Das Problem ist, den Schmerz, den die jetzige Linie des Westens verursacht, will der Rest der Welt definitiv nicht. Und auch im Westen empfinden ja nur hedonistische und soziopathische Minderheiten Lust am laufenden Programm.

    Jetzt sollen die Unternehmer in Deutschland noch darauf achten, die Türen geschlossen zu halten und die Beleuchtung zu bestimmten Zeiten abzuschalten. Das ist die grüne Art, mit den Dingen umzugehen.

    Wir werden das hier nicht regeln können.

    Was wir brauchen, sind zwei Dinge:

    1. Ein Erdrutschsieg der Republikaner bei den Midterms (ich halte es für absolut sicher, dass es Kreise in den USA gibt, die diese Wahl verhindern wollen, oder wenn das nicht geht, sie inhaltlich möglichst stark manipulieren wollen – das wird also kein Automatismus)
    2. Danach eine massive Durchsetzung der Trump-Politik und eine Art McCarthy-Ära, quasi eine rechtstaatliche Säuberung.

    Passiert das nicht, liegt eine totale Rest-Entwertung des Dollars auf dem Tisch. Innere Unruhen, Hunger, Krankheit, Elend und wenn “die” so weiter machen auch Krieg,

    Antworten
  10. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    >The Fed thus needs to weaken workers’ bargaining positions by introducing a bit of slack into the labour market.

    Super Idee. Aber bitte nicht vergessen: Auch Renten, Pensionen und Bezüge im öffentlichen Dienst / bei Beamten mal ein paar %-Punkte runter, damit der Slack auch da ankommt. Gerne auch etwas mehr, weil viele vermutlich schon im abbezahlten Eigenheim mit Sparrücklagen sitzen. Da kann man ruhig mal was fester zupacken, damit das aufs Konsumverhalten durchschlägt.

    Steilvorlage für Populisten:
    They want to put you out of a job.
    They want you to work more and make less.
    I say: Let’s fire THEM.

    Zum Glück lesen das nicht so viele…Meine Empörung erklärt sich übrigens daraus: Man kann die Mechanismen gerne beschreiben, aber wenn man meint, man müsse als Sozialklemptner aus dem Elfenbeinturm gezielt Arbeitslosigkeit und Einkommensreduktion, die teils Existenzen zertrümmern – und das auch noch bei Teilen der Gesellschaft, während man sich selbst bequem rausnimmt – steuern, werd ich sauer.

    Antworten
  11. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Wir hatten unter Merkel seit 2010 zehn schöne bunte Flower Power Jahre.

    Wann werden die Brüsseler Pakt Staaten mit einem Einmarsch den Berliner Hippie-Frühling beenden ?
    Die Bürokraten im Brüsseler Politbüro können doch nicht zusehen, wie ihr zahlungskräftigster Finanzier ihre EUdSSR in den Abgrund reisst ?

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      Die wertebasierte Weltordnung hat die “EudSSR “zerissen.

      Hofreiter mit einem englischen dreiteiligen Nadelstreifenanzug. Berlin ist quasi die Außenstelle der USA / WEF.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        Der römische Kaiser und Turnaround-Experte Vespasian (Das war auch der mit der Urinsteuer und dem Spruch “Geld stinkt nicht”…) soll zur Rechtfertigung einer Steuererhöhungsrunde für die eroberten griechischen Provinzen gesagt haben:

        “Sie haben vergessen, wie es ist, frei zu sein.”

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        “Irgendwann gibt sicherlich eine Dok. über die Zeit, als die “Führerin” Merkel regierte.”

        Merkel-Dokus haben das Potential, das Pogramm ganzer Spartensender fast im Alleingang zu füllen. “Zdfinfo” schafft das mit Hitler-Dokumentationen ja auch schon.

        Die Dokus über das Grüne Reich werden aber auch toll:

        https://imgur.com/a/anX9cGY

        “Dann wird man sich erinnern…”

        Nein, nicht in Deutschland. Bundeskanzler Scholz kann sich heute schon an nichts mehr erinnern – und viele andere werden sagen, sie hätten doch nur Befehle befolgt…

  12. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Wenn die Inflation in D daher kommt, dass die Ersparnisse und Einkommen der Bürger auf weniger Angebot an realen Gütern treffen.
    Wenn Rezession bedeutet, dass das reale (!) BIP sinkt und damit noch weniger Angebot an realen Gütern vorhanden ist.
    Kann das die Lösung sein ? Den Teufel mit Beelzebub bekämpfen ?
    Die Unternehmen müssen die Preise erhöhen, um die gestiegenen Importkosten auszugleichen.
    Die Arbeitnehmer der Unternehmen können deshalb aber nicht mehr Lohn erhalten.
    Im Gegenteil machen Unternehmen pleite, die beim Preiskampf um die teuren Importgüter nicht mithalten können.

    Mal ganz grob vereinfacht gerechnet:

    2021:
    Ersparnisse 7.000 EUR, Einkommen 3.000 EUR, Angebot real 300 Einheiten, Angebot nominal 3.000 EUR, Preisniveau 10.
    Angebot an realen Gütern und Nachfrage nach realen Gütern passen zusammen, ohne die Ersparnisse angreifen zu müssen.

    2022:
    Reales BIP sinkt um 5% und Preisniveau steigt wegen Angebotsverknappung um 10%.
    Noch keine Entlassungen wegen Betriebspleiten, daher gleich bleibendes Einkommen.
    Ersparnisse 7.000 EUR, Einkommen 3.000 EUR, Angebot real 285 Einheiten, Angebot nominal 3.135 EUR, Preisniveau 11.
    Dann fehlen den Bürgern 135 Euro Einkommen und sie müssen an die Ersparnisse ran.
    Sie müssen einen Teil ihrer Assets verkaufen, was deren Preise treibt und die Zinsen erhöht.

    Gibt es wirklich eine andere Lösung, als die durch die Energie- und Coronapolitik (politisch teilweise gewollte) Angebotsverknappung
    rückgängig zu machen ?

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Vater Thiel

      Jede Preiserhöhung löst bei spieltheoretischen Einkäufern sofort Ausschreibungsrunden aus, m.d.Folge dass der Zombie der schlimmsten Fehlkalkulation des Umsatzes wegen Zuschläge erhält….also Sparzwang gegen Preiserhöhungen…. Steigen die Preise auf breiter Front, laufen viele Unternehmen den Erträgen hinterher wie Rentner vor der nächsten Erhöhung.

      Umgekehrt erhöhen Spieltheoretiker sofort Preise gegen Endverbraucher, auch wenn der Druck noch gar nicht existiert – ein weitgehend aufgeteilter Markt (Tankstellen, Supermärkte etc.) macht das möglich.

      Niemand kann seine Kostensteigerungen 1:1 in Echtzeit an seine Kunden weiterreichen – das ist reine Theorie.

      Notverkäufe senken Preise, wenn Käufer dieselben Probleme leiden wie Verkäufer.
      Die Abwärtsspirale keine theoretische Modellierung sondern Realität.

      Antworten
  13. Alexander
    Alexander sagte:

    “42,36 Prozent von 853 befragten Unternehmen gaben…an, dass die Energiepreisexplosion die Existenz des Unternehmens gefährden würde”
    https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/konjunktur-und-energiepreise-viele-mittelstaendler-in-existenzangst-marcel-fratzscher-warnt-vor-kosten-a-dfca31d0-5f82-4cef-a24f-76523f19a2a7

    Aber die Beschäftigung ist sicher, kein Kapazitätsabbau im Raum bei aktuellen Aussichten?

    Fratzscher:
    “Das werde sich die nächsten zwei, drei Jahre fortsetzen – »so lange, bis wir wirklich unabhängig von russischem Gas sind«”

    “Gegen größere Probleme am Arbeitsmarkt spreche der massive Fachkräftemangel, die Unternehmen hätten aktuell fast zwei Millionen offene Jobs”

    Läuft.

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Richard Ott

      “Wir” können offensichtlich N 2 nicht öffnen, weil
      – es EU-technisch uns die EU verbietet (juristischer Fehler unserer 1er Juristen; wie bei Gasumlage)
      – es uns Amerika verbietet (Frage der Souveränität Deutschlands)
      – es die Durchleitungsländer nicht wollen

      Wir dürfen
      – teures LNG Gas aus den USA und …. importieren
      – eine Gasumlage zahlen (Inflationsfördernd)
      – den hohen Strompreis bezahlen, weil die Gasverstromung am teuersten ist und dies den Strompreis dann bestimmt (echte “Marktwirtschaft”)

      Ganz offensichtlich sind an entscheidender Stelle die verantwortlichen Personen bereits fachlich nicht in der Lage, komplexe Probleme zu lösen.

      Im übrigen können wir ab Montag wieder über Inflation nachdenken, wenn die Ergebnisse von Jackson Hole / FED Meeting bekannt sind.

      Antworten
      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Gabor Steingart ist zwar auch nur Mainstream, schreibt aber manchmal dort was “falsches”: Deutschland muss sein Verhältnis zu Amerika neu und das heißt selbstbewusster gestalten.

        Die Transatlantiker werden es natürlich ignorieren. Aber anderen dämmerts vielleicht doch.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Beobachter

        “Deutschland muss sein Verhältnis zu Amerika neu und das heißt selbstbewusster gestalten. Die Transatlantiker werden es natürlich ignorieren.”

        Auch die Transatlantiker könnten es begreifen, wenn sie wöllten. Sie waren sogar schon einmal so weit, allerdings nur unter dem Schock der bösen Orangemannwahl im November 2016:

        Merkel: “Deutschland und Amerika sind durch Werte verbunden: Demokratie, Freiheit, Respekt vor dem Recht und der Würde des Menschen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder politischer Einstellung. Auf der Basis dieser Werte biete ich dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, eine enge Zusammenarbeit an.”
        https://youtu.be/C7xe3GROSjA?t=78

        Vergessen Sie dabei nicht, dass selbst ein grüner Bundesminister dieses Jahr beim Emir von Katar auch ganz ohne diese gemeinsame Wertebasis um eine enge Gas-Zusammenarbeit gebettelt hat…

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