Bevölkerungswachstum als wichtiger Treiber des Klimawandels

Heute Abend kein Thema – nehme ich an – ist die Bedeutung des Bevölkerungswachstums für den Klimawandel. In Deutschland wird die Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten ungeachtet der Zuwanderung deutlich zurückgehen und damit der CO2-Ausstoß sinken.

Dennoch lohnt es sich, einen Blick auf diese globale Entwicklung zu werfen, wie es die NZZ vor einiger Zeit gemacht hat. Die Highlights:

  • „Häufig geht es bei der Diskussion über die Reduktion des Ausstosses von CO2 jedoch vor allem um die globale Energie-, Verkehrs- und Agrarwende. Das Bevölkerungswachstum taucht dagegen weniger oft auf. Doch welche Rolle spielt es bei dem Thema?“ – bto: wobei vor allem auch die Frage aufkommt, welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen wären?
  • „Das Wachstum der Bevölkerung sei ein entscheidender Parameter für den Klimawandel und den Planeten insgesamt, sagt Professor Mojib Latif vom Geomar Helmholtz Center for Ocean Research Kiel. Ohne die Zunahme der Weltbevölkerung könne man auch den Klimawandel nicht verstehen. Die globale Bevölkerung beträgt derzeit laut Schätzungen der Vereinten Nationen rund 7,7 Mrd. Menschen. Im Jahr 2050 sollen es laut Prognosen der Uno 9,7 Mrd. und im Jahr 2100 etwa 10,9 Mrd. sein.“ – bto: Über drei Milliarden Menschen mehr haben einen erheblichen Einfluss auf den CO2-Gehalt der Luft, aber auch sonst signifikante ökologische Nebenwirkungen. Das führt zu der Frage, was getan werden kann, um diesen Anstieg zu verhindern. Es wird nicht damit getan sein, dass wir in den Industrieländern (noch) weniger Kinder bekommen. Dazu sind wir mengenmäßig schon heute die Minderheit. Auch das Argument, dass ein Mensch im Laufe seines Lebens in den Industrieländern mehr CO2 ausstößt und deshalb durch Verzicht auf Geburten mehr CO2-Einsparungen zu erzielen sind, zieht nicht, wird doch der Wegfall von Geburten immer mehr durch Migration kompensiert. Wir müssen also von hohen Geburtenraten in den Schwellenländern wegkommen, was übrigens, wie das Beispiel China zeigt, auch die Voraussetzung für steigenden Wohlstand ist.
  • „Allerdings (spielt) auch der CO2-Ausstoss pro Kopf eine wichtige Rolle (…). In Deutschland betrage dieser pro Jahr knapp 10 t, in Indien dagegen unter 2 t. Da es in Indien aber viel mehr Menschen gebe, sei das Land einer der grössten CO2-Verursacher der Welt. 2016 hatte Indien mit 6,2% nach China (28%) und den USA (16%) den dritthöchsten Anteil an den globalen CO2-Emissionen.“ – bto: weshalb auch das Wachstum des CO2-Ausstoßes aus diesen Regionen kommt und weiter zunehmen wird. Wir können das nicht kritisieren, wollen wir doch alle, dass es den Menschen weltweit besser geht.
  • „(Forscher) vom Potsdam-Institut für Klimaforschung (…) verwenden insgesamt fünf unterschiedliche sozioökonomische Entwicklungspfade, die in die Modelle eingehen. Für jeden dieser Pfade haben sie für jedes Land auf der Welt eine Projektion des Bevölkerungs- und des Wirtschaftswachstums. Daraus leitet sich schliesslich die mögliche künftige Nachfrage nach Energie, nach Nahrungsmitteln und so weiter ab. (Allerdings wird) nicht untersucht, wie man die Bevölkerungsentwicklung beeinflussen könnte, (denn das) sei (…) ethisch fragwürdig und kurzfristig auch wenig zielführend. (…) Die meisten CO2-Emissionen fänden auf absehbare Zeit weiterhin in den reichen Ländern statt, dagegen würden Regionen mit starkem Bevölkerungswachstum, zum Beispiel Afrika, derzeit wenig zu den gesamten Emissionen beitragen.“ – bto: Dann haben wir aber mehrere Probleme, die wir ausblenden. Wenn Nigeria bald so viele Einwohner hat wie die EU (!), werden wir einen enormen Migrationsdruck bekommen, der dann dazu führt, dass sprunghaft mehr Menschen in einer Region mit einem höheren CO2-Ausstoß pro Kopf leben. Dann ist es durchaus relevant, abgesehen von den ökonomischen und sozialen Folgen.
  • „Der Flächenverbrauch für die Landwirtschaft hänge natürlich auch von der Zahl der Menschen und deren Einkommen ab (…) Wenn man (…) den Flächenverbrauch in der Landwirtschaft reduzieren wolle, müsse man zuerst einmal bei der Tierhaltung ansetzen. Der Konsum von Fleisch- und Milchprodukten sei wiederum in den reichen Ländern am grössten. Daher sei man auch bei diesem Thema in den Ländern, die das stärkste Bevölkerungswachstum aufweisen, nicht an der richtigen Stelle.“ – bto: Auch das stimmt nur solange, wie wir die Wanderungsbewegungen ausblenden, was hier wohl aus ethischen Gründen gemacht wird.
  • „Zwar habe Deutschland nur einen Anteil von etwa 2% am globalen CO2-Ausstoss. Doch wenn man noch zehn andere Länder mit ähnlichem CO2-Ausstoss fände, was er für möglich hält, wäre man schon bei 20%. Das sei dann bereits deutlich mehr als der Ausstoss der USA.“ – bto: und entspricht dem Wachstum an CO2 in den kommenden zehn Jahren. Das genügt nicht, weshalb man ganz anders über das Thema nachdenken muss.

→ nzz.ch: “So bewerten Forscher den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Bevölkerungswachstum”, 23. August 2019

Kommentare (19) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Zacharias
    Zacharias sagte:

    @Herr Roth,es ist ein Genuß Ihre Kommentare zum Thema zu lesen.

    Logik ist nicht die Kernkompetenz der Linken.
    Nachdem der Ausstieg aus der Kernkraft in Deutschland beschlossen wurde und gleichzeitig die Decarbonisierung im Zuge des Klimawahns gefordert wurde, habe ich in Diskussionen im beruflichen/privaten Umfeld – wie Sie – stets darauf hingewiesen, daß WENN man an CO2 sparen wolle, man die Kohlekraftwerke eben durch Kernkraftwerke ersetzen müsse. Beides abschalten zu wollen und den Verlust mit regenerativen Energien kompensieren zu wollen ist kindisch.

    Was Sie zur Reduzierung der Menschen“MASSEN“ schreiben, teile ich nicht, da es die Menschenmassen doch so gar nicht gibt. Wenn man meint z.B. Afrika oder China wären überbevölkert, soll man bitte mal die Bevölkerungsdichte Afrikas oder Chinas mit der Deutschlands vergleichen.
    Deutschland 232 Einwohner/km²
    China 145 Einwohner/km²
    Afrika 31 Einwohner/km²

    Was Sie zum für Pflanzen optimalen CO2 Anteil schreiben, finde ich sehr interessant.
    Bei Gelegenheit frage ich meine Diskussionspartner auch gerne, wie es denn möglich ist, daß pflanzenfressende Dinosaurier so viel größer als Elefanten waren und warum Farne so groß wie Bäume. Das kann doch nur mit wesentlich höherem CO2-Anteil funktionieren.

    Wenn zu wenig CO2 nun Pflanzenleben auslöscht, könnte man ja fast auf die Idee kommen, daß die Decarbonisierung gewollt ist, um die auf den Georgia Guidestones eingravierten Ziele zu erreichen:

    „Halte die Menschheit unter 500.000.000 in fortwährendem Gleichgewicht mit der Natur.
    Lenke die Fortpflanzung weise um Tauglichkeit und Vielfalt zu verbessern.
    Vereine die Menschheit mit einer neuen, lebenden Sprache.“

    Wenn ich das lese, muß ich sofort an Begriffe wie „NWO“, Roland Baders Begriff „Gottspieler“ oder sein Buch „Todgedacht“ denken oder auch an Igor R. Schafarewitschs „Der Todestrieb in der Geschichte. Erscheinungsformen des Sozialismus“, auf den Herr Dr. Markus Krall, nicht müde wird zu verweisen.

    Der von mir hochgeschätzte Roland Bader, schrieb im Buch Geldsozialismus auf S.160/61:
    „Wenn die Netze der weltweiten Arbeitsteilung auch nur an einigen Stellen reißen, wenn die Globalisierung zusammenbricht, weil sie vom papierenen Falschgeld namens Dollar getragen wird, dann werden Chaos und Panik die Folge sein, Hungertod und Revolten – und eine eiserner Ring totalitärer Gebote und Verbote, der sich um die ganze Erde legen und die Völker zu Insassen von nationenweiten Gefängnissen und Elendslagern machen wird.“

    Es kann einem Angst und bange werden, wenn man über mögliche Entwicklungen nachdenkt.
    Wenn man dann verfolgt, wie Regierungen handeln, Gerichte entscheiden und der Mainstream verbreitet bzw. wegläßt, könnte man schon auf die Idee kommen, daß Chaos das Ziel ist.
    Die Masse wird nach Vermögensverlust natürlich erneut dem Kapitalismus die Schuld geben und den nicht dem Geldsozialismus.
    Unsere Form der Demokratie scheint nicht mehr zu funktionieren. So daß evtl. der von den alten Griechen beschriebene Verfassungskreislauf in die nächste Phase übergeht.

    Antworten
  2. Walter Roth
    Walter Roth sagte:

    Nein Herr Stelter……

    Die Menschen haben einen viel zu geringen Einfluss auf das Co2.
    Das wäre das2 was die Wissenschaft herausgefunden hat und es noch stichhaltig wird belegen können, …………………..so sie es dann überhaupt noch sagen dürfen ohne auf dem Scheiterhaufen der Klimainquisition zu landen.

    Auch 10 Milliarden Menschen werden den nicht so signifikant seigern das es zu einem wichtigen und treibenden Faktor wird.
    —————————————
    Und ich muss ihnen sagen, eine Reduzierung der Menschenmassen wäre absolut in meinem Sinne.
    —————————————
    Aber selbst das wird vereitelt, obwohl es ganz präzise zum Ziel der Grünen führen würde.

    Als Sohn eines Bauern finde ich jeden Verlust guten Landes durch überbauen ärgerlich, der Wald ist mein Paradies, der Schutz der Umwelt mein Anliegen.

    Aber was gerade mit dem Klimaglauben angerichtet wird ist Schwachsinn pur.
    Würde es um Umwelt gehen, die AKWs wären erste Wahl, gerade jetzt wo bereits Typen zur Verfügung stehen die die Nachteile der alten AKWs nicht mehr haben.
    Ich meine solche wie den Russischen BN-800, ein Typ der kaum noch radioaktive Abfälle produziert, keinen Gau mehr verursachen kann weil er bei jedem Systemausfall einfach in den Ruhezustand fällt und dort verharrt. Diese Werke brauchen keine aktive Kühlung, kein Wasser, keinen Strom mehr, sie verharren beim Ausfall eines der Systeme einfach im Ruhezustand.

    —————————————————————————-

    Schnell einen kleinen Abriss zum Co2 dem unabdingbaren Element, denn keine Photosynthese ohne Co2.

    Wissen Sie Herr Stelter, was der optimale Co2 Pegel für die Pflanzen wäre ?

    Diese Frage stelle ich allen und bekomme nie eine Antwort.
    Ich sage ihnen was die Wissenschaft dazu herausfand.

    ………………..….Es ist ein Pegel zwischen 3000 und 4000 ppm Co2 pro Kubikmeter Luft.
    Heute liegen wir bei 360-400 ppm Co2.
    Es gibt einen Spielraum um den Faktor 10 bis 30.
    Unter 150 ppm C02 sterben die Pflanzen weil die Photosynthese zu gering wird.
    Diesem lebensbedrohlichen Pegel haben wir uns nach der letzten Eiszeit bedrohlich genähert, damals betrug er nur noch 180 ppm Co2. Wir standen kurz vor dem Ende der Fauna auf unserem Planeten.
    Es ist vermutlich auch dem Menschen zu verdanken das er wieder anstieg, denn wir verfeuerten Holz und später Kohle.
    Dazu brauchten wir aber …… um von 180 auf 400 ppm Co2 zu kommen, immerhin ca. 8000 Jahre.
    Von 260 auf 400 ppm Co2 ………….immerhin noch von den Jahren um Jahr 1800 bis 2019.

    Aber wir sind noch ca. 3500 ppm Co2 von dem entfernt was unsere Pflanzen lieben würden.
    Es waren ja diese Erdenzeiten in denen wirklich alles grün wurde was möglich war.
    Eine Sahara gabs damals nicht.
    Wäre das nicht der Traum unserer “Grünen” ?

    Die Erde erlebte auch Spitzenzeiten in denen es um die 9000 ppm Co2 gab, auch das kein Problem für unsere Pflanzen, denn es brächte noch ….sehr ….sehr viel mehr, bis Co2 für die Pflanzen und Lebewesen wegen zu hoher Konzentration giftig würde.
    Der Sauerstoffanteil der Luft beträgt ca. 18 – 19%. Auch er wird für uns giftig sobald der Anteil wesentlich höher wird. Reiner Sauerstoff wird für einen Taucher bereits ab 6 m Tiefe toxisch, wenn er ihn länger einatmet.
    ———————————————————-
    Also, Co2 ist nur der Zug den die Sozis besteigen bis sie am Ziel sind….. und das Ziel heisst Sozialismus.
    ———————————————————-
    Fast alle Linken begreifen selber nicht, was für einem miesen Spiel sie ausgesetzt werden, sie glauben die Märchen der Klimagläubigen, machen die zu wahren Dogmen, werden daron in typisch sozialistischer Manier zu aggressiven Kämpfern ihres Glaubens, wollen dafür auch die Demokratie, Meinungsfreiheit und die persönlichen Rechte abschaffen.

    Ihnen Herr Stelter muss ich ja nicht erklären das der Sozialismus bei jedem seiner vielen Versuche scheiterte, …………………..zu 100% gescheitert ist.

    Und beim jetzigen Hype geht es um Ideologie nicht ums Klima, das glaubt nur das Fussvolk dieser Pharisäer.

    Antworten
  3. Zacharias
    Zacharias sagte:

    Sonst bin ich ein dankbarer stiller Leser.
    Aber als nicht mehr jugendlicher deutscher Mann, Vater und Ingenieur verzweifele ich langsam.
    Es ist, als plane irgendjemand den gesunden Menschenverstand auszuschalten und alles was früher selbstverständlich war, durch das Gegenteil zu ersetzen.
    Kein Wunder also, daß man irgendwann die Befürchtungen des Herrn Dr. Markus Krall zum Siegeszug des Sozialismus teilt.

    Darum verstehe ich nicht, warum auch hier bei BTO über jedes Stöckchen gesprungen wird, was interessierte Kreise uns via Mainstream hinhalten.
    Erinnert sich jemand an die Hysterie zu Waldsterben, verseuchten Flüssen, sich auflösender Ozonschicht, Tschernobyl, auf ewig brennende unlöschbare Ölquellen etc..
    Wir hätten eigentlich alle schon längst tot sein sollen, sind es aber nicht. Nicht zu vergessen die unaufhaltsame weltweite Wüstenbildung, die sich aber auch nicht einstellen will:
    http://www.science-skeptical.de/klimawandel/die-erde-wird-gruener-und-fruchtbarer-mit-mehr-co2-und-klimawandel/0018327/

    Bevor man also über CO2-Vermeidung überhaupt nachdenkt, sollte man sich vielleicht zu allererst fragen “Ist es wirklich schlecht, wenn es wärmer wird?”.
    Wenn man dann meint, es wäre schlecht, fragt man weiter
    “Ist es evtl. natürlich, daß es wärmer wird”,
    “Hat es langfristige Temperaturschwankungen nicht schon immer gegeben?”,
    “Heißt Grönland so, weil es dort zur Namensgebung kalt oder warm war?”
    “Hat der Mensch überhaupt Einfluß aufs Klima?”,
    “Wird es wärmer, weil mehr CO2 in der Luft ist oder ist mehr CO2 in der Luft, weil es wärmer wird? (Vergleiche CO2-Anteil eines Glases Mineralwasser nach 24h im Kühlschrank mit einem nach 24h auf dem Küchentisch)?“

    Meines Erachtens werden hier Lösungen für Probleme gesucht, die überhaupt nicht existieren.
    Neben typisch sozialistischer Gesellschaftsklemptnerei (Roland Bader), ist ein weiterer Zweck der Klimareligion vermutlich, die Aufschuldung weiterzutreiben und über Verbote von fossilen Brennstoffen, Nachfrage nach z.B. E-Mobilität, neuen Heizungen, Akkumulatoren etc. zu erzwingen, um die Dose im Nullzinsumfeld noch ein paar m die Straße herunterzukicken.

    Vielleicht sollte man sich lieber mit echten Problemen befassen und zwar mit solchen, für die wir Deutsche verantwortlich sind. Wenn ich in unsere Städte schaue und die täglichen Einzelfälle aufsummiere, fielen mir da schon ein paar Dinge ein, die wir auch beeinflussen könnten.

    Mir geht es jedenfalls mittlerweile so:
    Sobald eine Persönlichkeit, deren Meinung mich bisher wirklich interessiert hat, beginnt, der Klimareligion zu huldigen, ist sie für mich nicht mehr glaubwürdig.

    Antworten
    • Walter Roth
      Walter Roth sagte:

      Richtig Zacharias……..

      Die BSE Krise ( Rinder Creutzfeld-Jakob ) und die Vogelgrippe haben sie noch vergessen.
      Damals dachte man das wir bals zehntausende Menschen haben werden die an Creutzfeld-Jakob erkranken würden. Wurde ein Engländer mal krank, war es der natürlich wegen dem verzehr von Hamburgern aus Rindfleisch.

      Als ich zur Schule ging, da warnte die Wochenrundschau in der BRD noch vor der bald einmal kommenden kleinen Eiszeit…. das war noch vor dem Waldsterben.

      Und in der Tat, die wird wohl bald eintreten.
      Denn das solare Minimum im aktuellen Zyklus wird in etwas von 2020 bis 2055 andauern.
      Das heisst, schneereichere Winter, kühlere Sommer, mehr Regen usw.
      Klimaerwärmung….. die werden wir dann so schnell vergessen wie das Waldsterben auch verschwand,
      Vermutlich wird man die Sonne einmal als den wirklich treibenden Faktor für unser Klima anerkennen.
      Noch aber ist es nicht soweit.

      Antworten
  4. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    bto: “Auch das stimmt nur solange, wie wir die Wanderungsbewegungen ausblenden, was hier wohl aus ethischen Gründen gemacht wird.”

    Über Wanderungsbewegungen zu diskutieren soll unethisch sein?

    Das ist – mit Verlaub – Unfug. Für mich ist es unethisch, Wanderungsbewegungen nicht diskutieren zu dürfen. Wanderungen hat es immer schon gegeben, sie sind für sich genommen weder gut noch schlecht, sondern einfach Realität und können natürlich zu Konflikten führen. Aber bereits die Diskussion über Wandungsbewegungen zum Tabu zu erklären, ist nicht ethisch, sondern m.E. nur falsch.

    In hundert Jahren werden die künftigen Foristen darüber diskutieren, warum die vermeintlich ethisch hochstehenden Personen des Jahres 2019 so unmoralisch waren, sehenden Auges die Bevölkerungsexplosion und ihre Auswirkung auf das Klima nicht umfassend besprochen und geregelt zu haben und viele Nachgeborene bewusst in die Probleme reinschlittern ließen.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Frau Finke-Röpke

      Ich glaube, wenn hier das Wort “unethisch” fällt, dann ist in Wirklichkeit “politisch unangenehm” gemeint.

      Antworten
      • Susanne Finke-Röpke
        Susanne Finke-Röpke sagte:

        @Herrn Richard Ott:

        Statt “politisch unangenehm” heißt es im Rahmen der heutigen Sprachregelung vermutlich eher “nicht politisch korrekt”. Dürfte aber langfristig egal sein. Immer dann, wenn die Zeiten härter werden, werden vermeintliche Tabus irgendwann beendet. Und dann werden wir vermutlich über folgende Dinge nachdenken:

        * Verknüpfung von Entwicklungshilfe mit der Einhaltung von Geburtenraten
        * Massiver Druck (auch in Deutschland) auf Religionsgemeinschaften wie die Katholische Kirche, die zum Thema Geburtenkontrolle naturwissenschaftlich schädliche Thesen betreibt, v.a. zum Thema Verhütung.
        * Grenzkontrollen á la Donald Trump statt Angela Merkel
        * Massive Propaganda zur Geburtenkontrolle in den Landessprachen Afrikas und Asiens durch westliche Staaten über Satelliten und Internet auch gegen den Willen der dortigen Regierungen á la “Westfernsehen” in der DDR.
        * Bestrafung von Regierungen, die Urwälder im großen Stile abholzen oder abbrennen. Macron fängt damit bei Brasilien gerade an, wenn auch überwiegend aus eigennützigen Gründen (z.B. den französischen Landwirten).
        * Verbot und Ächtung sinnlosen CO2-Ausstoßes. Das reicht vom Formel-1-Rennen bis zur Billigkreuzfahrt für jedermann.

        Politisch alles unkorrekt? Egal. Dafür würde ich heute noch von allen im Bundestag vertretenen Parteien massiv kritisiert. Das reicht von der FDP (“Einmischung in innere Angelegenheiten anderer Länder”) über die Union (“andere Wertvorstellungen achten!”) und die AFD (“völlig überflüssiger Klimaklimbim, solche Maßnahmen braucht es erst gar nicht”) bis zu den Linken, der SPD und den Grünen (“der Westen muss voran gehen, wir sind die Reicheren”.

        Hat sich vermutlich erdedigt, wenn die Erderwärmung bei 3 bis 4 ° C über dem langfristigen Mittel liegt, die Gletscher geschmolzen sind, der Meeresspiegel steigt, unsere landwirtschaftlichen Flächen vertrocknen und unsere Wälder verdursten.

        Ist das wünschenswert? Nein. Ist das notwendig? Vermutlich leider ja. Genauso notwendig wie die harten Entscheidungen eines einsamen Rettungsbootkommandanten, der Platz für 80 Leute und 240 Schwimmende im Wasser auf hoher See hat.

        Und falls sich der überwiegende Teil der Klimaforscher geirrt hat, dürfen sich meine Enkel im Jahre 2050 gerne vor Freude über die nichteingetretenen Probleme betrinken, denn ich werde nicht mehr mitfeiern können…^^

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Susanne Finke-Röpke

        >Immer dann, wenn die Zeiten härter werden, werden vermeintliche Tabus irgendwann beendet.>

        So ist es.

        Dann ist vieles möglich, was zu anderen Zeiten noch nicht einmal denkbar war.

        Beispiel, Ihre Liste ergänzend:

        Irgendwann wird das Asylrecht aus dem GG gestrichen.

        Es wird zu einem GNADENRECHT mutieren.

        Wir bestimmen dann anhand unserer „Befindlichkeit“, d. h. sozialen Verträglichkeit ob, und wenn, wem Asyl gewährt wird.

        PRAKTIZIERTE Humanität „kostet“ – und wie viel das sein darf, hängt von den Umständen derer ab, die sie leisten.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Frau Finke-Röpke

        Bei Ihren Vorschlägen sehe ich an ganz anderen Stellen Probleme als Sie das vielleicht vermuten:

        * Verknüpfung von Entwicklungshilfe mit der Einhaltung von Geburtenraten – Völlig legitim. Wir sind nicht dazu verpflichtet, bedingungslos zu helfen.

        * Massiver Druck (auch in Deutschland) auf Religionsgemeinschaften wie die Katholische Kirche, die zum Thema Geburtenkontrolle naturwissenschaftlich schädliche Thesen betreibt, v.a. zum Thema Verhütung. – Auch legitim, und die Katholische Kirche hat eine Menge staatlicher Privilegien, die man beschneiden könnte, um Druck auszuüben.

        * Grenzkontrollen á la Donald Trump statt Angela Merkel – Völlig legitim, trotz des lauten Geheules darüber vom linken Rand.

        * Massive Propaganda zur Geburtenkontrolle in den Landessprachen Afrikas und Asiens durch westliche Staaten über Satelliten und Internet auch gegen den Willen der dortigen Regierungen á la „Westfernsehen“ in der DDR. – Auch legitim. Aus EU-Mitteln werden übrigens dezeit Werbeclips finanziert, die in allen möglichen Sprachen Werbung für unser Asylsystem machen, hier zum Beispiel Bengali (falls Sie sich schon mal gefragt haben, wieso über Libyen Migranten aus Bangladesch zu uns kommen…) https://twitter.com/ExGruene/status/1171859859777708035
        Das Geld wäre viel vernünftiger für Propaganda ausgegeben, die in den Migrationsherkunftsländern dafür sorgt, dass der Migrationsdruck absinkt anstatt anzusteigen.

        * Bestrafung von Regierungen, die Urwälder im großen Stile abholzen oder abbrennen. Macron fängt damit bei Brasilien gerade an, wenn auch überwiegend aus eigennützigen Gründen (z.B. den französischen Landwirten). – Nicht legitim. Wer genau soll diese Bestrafung vornehmen und wie? Und mit welcher Rechtfertigung? Wir Europäer etwa, weil wir angeblich am besten wissen, was andere Staaten mit ihren natürlichen Ressourcen anstellen sollen? Macron sollte sich lieber um seine eigenen Probleme kümmern, er hat nun wirklich genug in Frankreich.

        * Verbot und Ächtung sinnlosen CO2-Ausstoßes. Das reicht vom Formel-1-Rennen bis zur Billigkreuzfahrt für jedermann. – Wenn Sie eine Mehrheit dafür bekommen, können Sie verbieten was Sie wollen. Aber wer entscheidet denn, was “sinnloser CO2-Ausstoß ist”, und wieso sind Unterhaltungs-Events oder touristische Vergnügungen “sinnlos”? Installieren wir einen grünen Religionswächterrat wie im Iran, der das dann für uns macht und alle menschlichen Aktivitäten in “sinnvoll” und “sinnlos” kategorisiert? Als nächstes kommt dann einer von der grünen Veggie-Day-Fraktion und behauptet, auch Fleischessen sei “sinnlos” und müsse verboten werden, und so weiter…

  5. RealTerm
    RealTerm sagte:

    … ob die Menschen, seien es viele oder wenige überhaupt einen signifikanten Einfluss auf das Klima haben? Klimamodelle sind keine Wissenschaft. Als Physiker verstehe ich das grundsätzliche Prinzip der Klimamodelle und mehr muss man nicht wissen. Die Details verstecken nur das grundlegende Problem. Klimamodelle müssen immer wieder “verbessert” werden, damit sie das “Richtige” vorhersagen. Vince Ebert, ein Physiker fasst dies am besten zusammen:

    http://www.youtube.com/watch?v=VcoKJI5wCQg

    Der Mensch ist zu klein, um das Klima zu steuern, aber vielleicht ist er schlau genug, sich drauf vorzubereiten, vielleicht …

    Antworten
  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Wir müssen also von hohen Geburtenraten in den Schwellenländern wegkommen, was übrigens, wie das …>

    Und wie?

    (Was nur dann eine ethische Frage ist, wenn ein Land ungebeten in die Bevölkerungsentwicklung eines anderen eingreift. Da davon abzusehen ist, bezieht sich obiges „wir“ als auf die Bevölkerungspolitik der Schwellenländer SELBST)

    Es gilt:

    Solange Menschen in keinem Sozialsystem sind und keine Möglichkeit haben, Produktivkapital oder wenigstens eine Immobilie für mietfreies Wohnen im Alter zu erwerben, sind KINDER ihre alternativlose Altersvorsorge.

    Insbesondere in Afrika ist das so.

    Die Geburtenrate wird dort auf absehbare Zeit viel zu hoch sein.

    Die Geburtenraten in den Schwellenländern werden erst dann sinken, wenn die Menschen ein Minimum an Wohlstand haben.

    Auf dem Weg dahin werden sie KLIMAKILLER sein.

    Und das desto mehr, wenn klimafreundliche deutsche Technik dabei hilft, zu Wohlstand zu gelangen.

    Fazit:

    Allein schon aufgrund des Bevölkerungswachstums ist es UNMÖGLICH, die Klimaziele zu erreichen.

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @ Dietmar Tischer

      Das starke Bevölkerungswachstum Europas kam schon während des II WK zum stehen und wird seit 1945 durch mediale Aufklärung beständig dekonstruiert.

      Heute erklären Femen ihre Abtreibungen damit, Konservative triggern zu wollen und leiten ihr Ausscheiden aus dem Genpool ein. Dasselbe gilt für Veganismus, der selbstzerstörerisch ist. Begründung: https://www.youtube.com/watch?v=O_h5L-kEWu8 … Folge: youtube.com/watch?v=PFnkWjmvMOA

      Alles was mit Klimaschutz zu tun hat wirkt sich in der ersten Welt als lebensverkürzend aus, weil wir ohne energetische Unterstützung unseren früheren “Tod durch Arbeit” finden.

      Die Industrialisierung und Evolution (Aufwertung durch Qualität an Nahrung) dreht niemand straffrei um.

      Die Aufklärer sind alles, aber so klug wie ihre Gläubigen.
      —-

      Den Mythos von Kindern als Altersicherung möchte ich dadurch relativieren, dass man in der dritten Welt grundsätzlich mit weniger Lebensjahren zu rechnen hat. Medizinische Möglichkeiten als Hauptgrund…plus Krieg dem Alte schneller zum Opfer fallen.

      Ich fürchte wir haben den peak Lebenserwartung schon gesehen….

      Antworten
  7. RW
    RW sagte:

    Ich bin derzeit in der Toskana und war in Pisa und Florenz. Auffällig war in beiden Städten der hohe Anteil von chinesischen Reisegruppen. Wenn sich die Zahl der Reisenden aus dem Reich der Mitte weiter erhöht, wovon auszugehen ist, da die sogenannte Mittelschicht mit dem sozialen Aufstieg zahlenmäßig absolut größer wird, haben wir auch ein Kohlendioxidproblem, weil die Leute ja irgendwie um den Globus transportiert werden müssen. Oder wollen wir den Leuten das Reisen verwehren? Auf der anderen Seite konnte man sich in der Toskana sehr gut mit der italienischen Bahn bewegen und dies zu vernünftigen Preisen. Die Züge waren pünktlicher als bei der Deutschen Bahn, es bestand auch keine Gefahr, wie bei der Deutschen Bahn aus einem ICE auf offener Strecke ausgeladen zu werden. Problem war nur dass man mit dem Flugzeug anreisen müsste, und nicht in einem Schnellzug, der die Strecke zwischen dem Rheinland und Pisa in ca. 5 Stunden schafft. In China geht das. Bargeld brauchte man im Prinzip in Italien mit wenigen Ausnahmen nicht mehr.. In Stockholm, wo ich vor kurzem wahr, kam man ohne Kreditkarte noch nicht mal auf eine Toilette. In Amsterdam hat man grösstenteils wohl die Politessen abgeschafft, denn dort werden Parksünder mit einem Kamerafahrzeug dingfest gemacht. Dresden und Leipzig haben einen gut ausgebauten Nahverkehr. Dort konnte man getrost auf den PKW verzichten. Bevor wir uns immer über Migration aufregen, sollten wir erst einmal das absolut rückständige Deutschland auf Vordermann bringen. Dem Auto Made in Germany ist keine grosse Zukunft mehr gegönnt. Im Ausland kann man sich auch anders gut bewegen, in den meisten Grossstädten Deutschlands auch. SUVs brauche ich auch nicht. Ein neues Mobilitätskonzept in Deutschland ohne Vorrang für das Auto ist notwendig. Dann kann ich auch Kohlendioxid beim Verkehr einsparen.

    Antworten
  8. S. Schoedel
    S. Schoedel sagte:

    Und was auch nicht klar ist: welchen Zusammenhang gibt es zwischen den CO2-Verursachern in Deutschland (die zu dem Pro Kopf-Ausstoß von fast 10t führen) und den Produkten, die der Exportweltmeister Deutschland in die ganze Welt liefert, aufgrund einer entsprechenden Nachfrage dort?

    Antworten
  9. Johannes B.
    Johannes B. sagte:

    Also die Bevölkerungsentwicklung zu beeinflussen ist ethisch fragwürdig, Deutschland zu deindustrialisieren hingegen nicht. Interessant….

    Antworten
    • troodon
      troodon sagte:

      @ Johannes B
      “Also die Bevölkerungsentwicklung zu beeinflussen ist ethisch fragwürdig”
      Da haben sie etwas falsch verstanden. Auch da sollte D selbst vorangehen, wenn es nach Brunschweiger & Co. geht.
      Ethisch fragwürdig wird es nur, wenn es um andere Nationen geht.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        “Ethisch fragwürdig wird es nur, wenn es um andere Nationen geht.”

        Mit Ethik hat das dann aber nichts mehr zu tun. Das könnte man höchstens als Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht anderer Völker werten. Aber wollen uns die Klimagläubigen bei anderer Gelegenheit nicht schon lange erklären, dass Nationalstaaten nur eine Fiktion sind und es in Wirklichkeit gar keine Grenzen gibt?

        “Also die Bevölkerungsentwicklung zu beeinflussen ist ethisch fragwürdig”

        Ich glaube, das ist ganz grundsätzlich nicht ethisch fragwürdig, so lange es nur mit Anreizen und nicht mit Zwangsmaßnahmen wie zum Beispiel ethnischen Säuberungen oder Zwangssterilisationen geschieht.

        Jeder Staat nimmt über seine Sozialpolitik automatisch Einfluss auf seine Bevölkerungsentwicklung, nämlich dann, wenn er festlegt, welche Sozialleistungen Eltern und Kinder und Familien erhalten. Das lässt sich schlechterdings nicht vermeiden – auch die völlige Abwesenheit von irgendwelcher “Familienförderung” in der Sozialpolitik ist eine Sozialpolitik und hat demzufolge Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung.

        Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Richard Ott
        Damit Sie mich nicht falsch verstehen:
        “Ethisch fragwürdig wird es nur, wenn es um andere Nationen geht”
        Dies ist nicht meine Sichtweise, vielmehr dürfte es der Sichtweise von Brunschweiger & Co entsprechen.

  10. skeptiker
    skeptiker sagte:

    Roland Baader:
    “Im Tod sind alle gleich. Darum ist der Massenmord die Lieblingsbeschäftigung der Gleichmacher.”

    Willkommen in der szientistisch beeinflussten, huxleyschen ‘Schönen neunen Welt’ des ökologisch-sozialen Antihumanismus!
    Bis zu den “freiwilliigen”, durch Indoktrination herbeigeführten ‘Freiwilligen-Sterilisationen’ und dem ‘ökoverträglichen Frühableben’ sind es umsetzungstechnisch nur noch kleine Schritte; die Ideen dazu sind ja schon in der Welt.

    Antworten

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Zacharias Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.