Bekannt: “Deutschlands Bürger werden gemolken”

Das Märchen vom reichen Land verlässt in diesen Tagen die Druckerei. Mit jeder erneuten Lektüre – das muss man als Autor, wird doch so ein Buch von vielen korrekturgelesen und kommentiert – wurde ich ob der Fakten betrübter. Es ist eine Schande, was wir – schließlich wählen wir diese Politiker ja – aus diesem Land machen.

Ein Aspekt ist das geringe Vermögen der Deutschen. Wesentliche Ursache ist die Rekordbelastung mit Steuern und Abgaben. Doch daran ändert sich nichts. Schaffen es doch die Politiker, den Wählern immer einzureden, es ginge nur gegen die “Reichen” – egal, dass wir den Spitzensteuersatz schon beim 1,3-Fachen des Durchschnittseinkommens haben …

So fasst die NZZ es erneut knapp zusammen:

  • “Ein Rekordüberschuss des Staates – und trotzdem warten die Deutschen auf substanzielle Entlastungen. Dabei müsste es doch der Ehrgeiz jeder Regierung sein, den unrühmlichen Spitzenplatz auf der OECD-Liste zur Steuerbelastung zu verlassen.” – bto: aber doch nicht in der sozialistischen Republik Deutschland!
  • “Im ersten Halbjahr hat der deutsche Staat einen Überschuss von fast 3 % an der Wirtschaftsleistung erzielt. Das hat viel mit den um über 5 % gekletterten Steuereinnahmen zu tun. Angesichts dieser Vorzeichen wird immer unverständlicher, weshalb Berlin seine Bürger kaum entlasten will.” – bto: und damit auch die Handelsüberschüsse wieder nach oben getrieben!
  • “Für die Kosten des Aufbau Ost zahlen die Deutschen seit vielen Jahren den Solidaritätszuschlag. Die Infrastruktur steht aber längst, weshalb der Staat auf diesen Obolus verzichten sollte – und zwar für alle, also auch die Bessergestellten.” – bto: Das kann doch nur so ein kaltes Kapitalistenblatt wie die NZZ fordern! Es ist ein Wahnsinn, wie wir mit unserem Geld umgehen.
  • “Bei den Sozialabgaben gibt es Raum für eine Senkung, weil die Arbeitslosenversicherung hohe Reserven angehäuft hat. Und die kalte Progression, die schleichend zu einer Mehrbelastung führt, gehört jedes Jahr automatisch ausgeglichen.” – bto: “Ja, und?”, sagen da die Politiker. Lieber etwas mehr Sozialabgaben und höhere Renten. Und natürlich Geld für die Zuwanderer.
  • Die Sozialausgaben steigen derweil ungebremst auf bald eine Billion Euro im Jahr. – bto: bei Vollbeschäftigung schon ein starkes Stück.
  • “Seit Jahren führt Deutschland – zusammen mit Belgien – eine unrühmliche Rangliste unter den OECD-Staaten an: Nirgends zwackt der Staat vom Bruttogehalt bei Alleinstehenden so viel ab wie in Deutschland, nämlich fast die Hälfte (bei Familien sieht es etwas besser aus). Es müsste doch der Ehrgeiz jeder Regierung sein, diesen Spitzenplatz zu verlassen – vor allem dann, wenn so viele Leute arbeiten wie noch nie und der Staat immer mehr Geld einnimmt.” – bto: was für eine Vorstellung! Ich jedenfalls kann mir niemand Besseren vorstellen als unsere Politiker, um mein Geld zu verteilen. Bei mir wäre das doch echt falsch aufgehoben. Oh man!

NZZ: “Deutschlands Bürger werden gemolken”, 24. August 2018

Kommentare (55) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    Ich hatte den SZ-Artikel auch quergelesen und war positiv überrascht. Normalerweise steigert die (Online-) SZ bei mir mit ihrem linken Leitdenken und Denkleiten den Blutdruck; war dieses Mal nicht so.

    Was die Autorin schreibt ist m.E. balanciert und klug.

    >Ein KOMPENSATORISCHER Ansatz, die materiellen Verluste zu kompensieren, kann darin bestehen, Immaterielles für sich ANZUREICHERN und AUFZUWERTEN.

    Es gibt Philosophien, die sich genau damit schon vor Jahrtausenden beschäftigt haben (ich denke da spontan an Daoismus: die 3 taoistischen Juwelen: Liebe, Genügsamkeit und Verzicht auf Ruhm/Demut.

    Ich habe jedenfalls beobachtet, dass mich ein Wochenende mit Yoga und einem gutem Buch und Sonne, einem Spaziergang und/oder einer Partie Scrabble mit der Frau sehr zufrieden macht. Kostet ggf. 0 €, wenn man das Buch und Scrabble schon hat.

    Ich denke, diese Erkenntnisse hatte die Autorin im Sinn.

    Man sollte dies m.E. aber gerade nicht als Niederlage oder Ausweichbewegung verstehen, weil man materiell nicht mit der Peergourp mithalten kann oder seine materiellen Ziele nicht verwirklicht bekommt.

    Es ist vielmehr die Fokussierung auf das Wichtige und die Befreiung vom konditionierten Konsum.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Thomas M.

      Genau das:

      Nicht Befreiung vom Konsum, sondern Befreiung vom KONDITIONIERTEM Konsum (zumindest im Alter), weil dieser im Alter nicht mehr zu realisieren ist und daher eine weitere Verfolgung individuell und gesellschaftlich schädlich bis zerstörerisch sein kann.

      Antworten
  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Nicht alles übertragen (2. und 3), deshalb hier nochmals der Versuch:

    @ Dr. Stelter

    >Die Dame setzt voll auf Umverteilungsmaschine>

    Das ist schlichtweg falsch.

    Auf was sie setzt, von mir umgestellt, um ihre Position stringenter zu machen, sie aber nicht verfälschend:

    1. >In der Realität aber macht der Gedanke an das Leben im Alter den meisten Menschen Angst. Sie fürchten, später nicht nur keine Harleys und Cabrios anschaffen zu können – sie haben Angst, ihren Lebensstandard nicht halten zu können. Diese Angst ist die Triebfeder hinter allen Versuchen, für das Alter vorzusorgen.
    Das ist, um es deutlich zu sagen, absolut nachvollziehbar.das ist das zentrale Problem bei allen Vorsorgebemühungen unserer Zeit: Sicherheit gibt es einfach nicht mehr. Wir leben in einer Ära der Variablen. Viele Faktoren werden unseren Wohlstand beeinflussen, und kaum einer davon unterliegt der Kontrolle eines Einzelnen, der sich um seine Altersvorsorge bemüht … Immobilienpreise, Goldkurs, Lebensversicherungen, Aktienkurse und Fondssparpläne. Kurz – alle gängigen Vehikel der Vorsorge sind von Faktoren abhängig, deren Entwicklung kaum jemand beeinflussen, ja nicht einmal seriös prognostizieren kann.… wenn man sich Gedanken über Vorsorge macht, ist es vielleicht auch sinnvoll, zunächst ein paar grundsätzlichere Fragen zu stellen: Was macht Lebensqualität eigentlich aus? Oder, noch ein bisschen deutlicher, was brauchen wir eigentlich? … Interessant ist schon, dass offenbar viele Menschen die Reduktion ihres Besitzes und ihrer Konsumgewohnheiten als erleichternd empfinden. Die Freiheit von zu viel Zeug.>

    Eine konsequente Überlegung:

    Wenn man ZWEIFEL hat, den erreichten Lebensstandard im Alter halten zu können, ist es in der Tat SINNVOLL, sich zu überlegen, was Lebensqualität speziell im Alter ausmacht.

    Zu was die Überlegung führen kann:

    4. >Sich bewusst zu machen, was man eigentlich alles nicht braucht, kann Besitztümer betreffen, genauso wie Konsumgewohnheiten, Rituale, möglicherweise auch Beziehungen zu bestimmten Menschen.>

    Die Einsicht daraus:

    Wenn die Welt sich so dramatisch ändert, wie es sich abzeichnet, sollte man SICH BEWUSST WERDEN, dass und wie man mit VERZICHTLEISTUNGEN zurechtkommt statt immer mehr zu fordern, dass ANDERE für einen leisten, was sie nie werden leisten können („ewige Umverteilung“).

    Die Autorin setzt implizit gerade NICHT auf Umverteilung.

    5. >Altersvorsorge kann aber auch bedeuten, den Fokus zwischendurch auf die eigene Weiterentwicklung zu legen. Sich auszuprobieren, neuen Interessen nachzugehen, eingefahrene Verhaltensmuster zu überwinden. Das führt im Idealfall erstens dazu, dass man sich im Alter mit sich selbst nicht langweilt. Und zweitens dazu, dass man als Person interessant wird oder bleibt – und damit auch ein Gesprächspartner für andere aufregende Leute. Und drittens vielleicht auch dazu, im Kopf so flexibel wie möglich zu bleiben.>

    So ist es:

    Ein KOMPENSATORISCHER Ansatz, die materiellen Verluste zu kompensieren, kann darin bestehen, Immaterielles für sich ANZUREICHERN und AUFZUWERTEN.

    6. >In seine Beziehungen zu anderen Menschen Zeit, Aufmerksamkeit, Energie zu investieren, ist deshalb auch eine Säule der Altersvorsorge: Wer gelegentlich die Kinder der Nachbarn hütet, darf darauf hoffen, dass diese Nachbarn ihm später mal mit den Einkäufen helfen. Wer seinen Enkeln gegenüber offen, zugewandt und tolerant ist, erhöht seine Chancen, dass sie gerne und freiwillig zu Besuch kommen.>

    So ist es:

    Mögliche Bereicherung („darf darauf hoffen“) – aber mehr auch nicht.

    Problem, wenn man dies UMDEUTET zu:

    Materielle Altersvorsorge ist nicht erforderlich, weil DIESE Art von Altersvorsorge, also die „Investition in Beziehungen“, sie überflüssig macht.

    Dieser Schlussfolgerung widerspricht die Autorin, da sie ja sagt „auch eine Säule der Altersvorsorge“, aber eben nicht die einzige.

    Außerdem sagt sie explizit:

    >…natürlich bedeuten diese Unsicherheiten nicht, dass man sich nicht mehr bemühen sollte um eine bestmögliche finanzielle Ausstattung auch für spätere Lebensphasen. Sein Geld mehren zu wollen, ist ein sinnvolles Ziel…>

    Fazit für Sie, Dr. Stelter:

    Ich habe volles Verständnis dafür, dass Sie angesichts eines so gut wie ausweglosen Krisenszenarios mit weitreichenden, fundamentalen Auswirkungen an diesem Blog die Vermögenssicherung stark thematisieren (von Geldvermehrung kann ernsthaft sowieso nicht die Rede sein).

    Nehmen Sie aber bitte auch zur Kenntnis (und nur das, es muss hier keine Beiträge dazu geben), dass es DARÜBER HINAUS auch der Anstrengung bedarf, mit dem vermutlich Unvermeidlichen einigermaßen verträglich zurechtzukommen.

    Der Artikel in der SZ ist dafür durchaus förderlich.

    Antworten
  3. Ulrich Remmlinger
    Ulrich Remmlinger sagte:

    Ich muß immer noch an den Artikel in der SZ denken, in dem eine 34 jährige Journalistin Ratschläge für die Altersvorsoge gibt.:
    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/leben-im-alter-was-brauchen-wir-eigentlich-im-alter-1.3128162
    Wir schauen danach viel zu sehr aufs Geld und beklagen die Möglichkeit des Vermögensaufbaus für die Alterssvorsorge, dabei ist es nach Meinung der Journalistin viel wichtiger in Freunde und Netzwerke zu “investieren”. Ich, der um Sicherheit bemüht ist, werde damit vom Zeitgeist zum ewig Gestrigen erklärt.

    Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        „Die Dame setzt voll auf die Umverteilungsmaschine.“

        Woraus schließen Sie dies, Herr Stelter? Ich konnte hierzu keinerlei Hinweise finden. Im Gegenteil: Sie betont doch die Bedeutung der finanziellen Unabhängigkeit durch die 3-Säulenstrategie. Und ansonsten passen die Vorschläge von Frau Slavik ganz gut zu den Bescheidungstendenzen von Herrn Tischer.

        LG Michael Stöcker

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dr. Stelter

        >Die Dame setzt voll auf Umverteilungsmaschine>

        Das ist schlichtweg falsch.

        Auf was sie setzt, von mir umgestellt, um ihre Position stringenter zu machen, sie aber nicht verfälschend:

        1. >In der Realität aber macht der Gedanke an das Leben im Alter den meisten Menschen Angst. Sie fürchten, später nicht nur keine Harleys und Cabrios anschaffen zu können – sie haben Angst, ihren Lebensstandard nicht halten zu können. Diese Angst ist die Triebfeder hinter allen Versuchen, für das Alter vorzusorgen.
        Das ist, um es deutlich zu sagen, absolut nachvollziehbar.das ist das zentrale Problem bei allen Vorsorgebemühungen unserer Zeit: Sicherheit gibt es einfach nicht mehr. Wir leben in einer Ära der Variablen. Viele Faktoren werden unseren Wohlstand beeinflussen, und kaum einer davon unterliegt der Kontrolle eines Einzelnen, der sich um seine Altersvorsorge bemüht … Immobilienpreise, Goldkurs, Lebensversicherungen, Aktienkurse und Fondssparpläne. Kurz – alle gängigen Vehikel der Vorsorge sind von Faktoren abhängig, deren Entwicklung kaum jemand beeinflussen, ja nicht einmal seriös prognostizieren kann.… wenn man sich Gedanken über Vorsorge macht, ist es vielleicht auch sinnvoll, zunächst ein paar grundsätzlichere Fragen zu stellen: Was macht Lebensqualität eigentlich aus? Oder, noch ein bisschen deutlicher, was brauchen wir eigentlich? … Interessant ist schon, dass offenbar viele Menschen die Reduktion ihres Besitzes und ihrer Konsumgewohnheiten als erleichternd empfinden. Die Freiheit von zu viel Zeug.>

        Eine konsequente Überlegung:

        Wenn man ZWEIFEL hat, den erreichten Lebensstandard im Alter halten zu können, ist es in der Tat SINNVOLL, sich zu überlegen, was Lebensqualität speziell im Alter ausmacht.

        Zu was die Überlegung führen kann:

        4. >Sich bewusst zu machen, was man eigentlich alles nicht braucht, kann Besitztümer betreffen, genauso wie Konsumgewohnheiten, Rituale, möglicherweise auch Beziehungen zu bestimmten Menschen.>

        Die Einsicht daraus:

        Wenn die Welt sich so dramatisch ändert, wie es sich abzeichnet, sollte man SICH BEWUSST WERDEN, dass und wie man mit VERZICHTLEISTUNGEN zurechtkommt statt immer mehr zu fordern, dass ANDERE für einen leisten, was sie nie werden leisten können („ewige Umverteilung“).

        Die Autorin setzt implizit gerade NICHT auf Umverteilung.

        5. >Altersvorsorge kann aber auch bedeuten, den Fokus zwischendurch auf die eigene Weiterentwicklung zu legen. Sich auszuprobieren, neuen Interessen nachzugehen, eingefahrene Verhaltensmuster zu überwinden. Das führt im Idealfall erstens dazu, dass man sich im Alter mit sich selbst nicht langweilt. Und zweitens dazu, dass man als Person interessant wird oder bleibt – und damit auch ein Gesprächspartner für andere aufregende Leute. Und drittens vielleicht auch dazu, im Kopf so flexibel wie möglich zu bleiben.>

        So ist es:

        Ein KOMPENSATORISCHER Ansatz, die materiellen Verluste zu kompensieren, kann darin bestehen, Immaterielles für sich ANZUREICHERN und AUFZUWERTEN.

        6. >In seine Beziehungen zu anderen Menschen Zeit, Aufmerksamkeit, Energie zu investieren, ist deshalb auch eine Säule der Altersvorsorge: Wer gelegentlich die Kinder der Nachbarn hütet, darf darauf hoffen, dass diese Nachbarn ihm später mal mit den Einkäufen helfen. Wer seinen Enkeln gegenüber offen, zugewandt und tolerant ist, erhöht seine Chancen, dass sie gerne und freiwillig zu Besuch kommen.>

        So ist es:

        Mögliche Bereicherung („darf darauf hoffen“) – aber mehr auch nicht.

        Problem, wenn man dies UMDEUTET zu:

        Materielle Altersvorsorge ist nicht erforderlich, weil DIESE Art von Altersvorsorge, also die „Investition in Beziehungen“, sie überflüssig macht.

        Dieser Schlussfolgerung widerspricht die Autorin, da sie ja sagt „auch eine Säule der Altersvorsorge“, aber eben nicht die einzige.

        Außerdem sagt sie explizit:

        >…natürlich bedeuten diese Unsicherheiten nicht, dass man sich nicht mehr bemühen sollte um eine bestmögliche finanzielle Ausstattung auch für spätere Lebensphasen. Sein Geld mehren zu wollen, ist ein sinnvolles Ziel…>

        Fazit für Sie, Dr. Stelter:

        Ich habe volles Verständnis dafür, dass Sie angesichts eines so gut wie ausweglosen Krisenszenarios mit weitreichenden, fundamentalen Auswirkungen an diesem Blog die Vermögenssicherung stark thematisieren (von Geldvermehrung kann ernsthaft sowieso nicht die Rede sein).

        Nehmen Sie aber bitte auch zur Kenntnis (und nur das, es muss hier keine Beiträge dazu geben), dass es DARÜBER HINAUS auch der Anstrengung bedarf, mit dem vermutlich Unvermeidlichen einigermaßen verträglich zurechtzukommen.

        Der Artikel in der SZ ist dafür durchaus förderlich.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Dietmar Tischer

        Die Dame leistet die übliche Materialismuskritik mit dem sanften Hinweis, dass die Reduzierung von Besitz (!) als wohltuend empfunden werden kann.

        Das ist betreutes Denken für Intellektuelle.

        Materialismuskritik, das Lieblingsgebiet der Linken und ihrer Philosophen um Erich Fromm.

        Auf die Idee, der materielle Bruch könnte schon erfolgt sein, kommt die Dame gar nicht. Wer heute nicht mit Beziehungen der Groß-/Eltern-generation in angenehme Positionen gehieft wurde und aus schwierigen Millieus stammt wird niemals “Wohneigentum” besitzen und auch keine Harley fahren.

        Die Rentnergeneration von heute mag sich von solchen Damen angesprochen fühlen, wenn sie an den Konsumlevel ihrer Kinder denkt. Der Bruch erfolgt auch erst später und die Wahl zwischen Wohnung, Urlaub, Auto ist keine der Marke, sondern des – entweder – oder.

        Eines der Probleme, an dem auch die SZ leidet heißt Prolophobie. Man pflegt gesitige Nähe zu Schutzsuchenden und meidet die einheimische Unterschicht wie Lepra. Die Speckgürtel der Großstädte spiegeln weder die demokratische Mehrheit passdeutscher Wähler wieder, noch die ethnische Zusammensetzung der Gesellschaft.

        Altersarmut wird insbesondere schlecht ausgebildete Niedriglöhner mit Migrationshintergrund treffen. Sobald diese Menschen ihr Wahlrecht ausüben und eigene Parteien in Parlamente entsenden, hat es sich mit dem Wohlstand der christlichen Minderheit – selbst wenn deren Rechte als Pensionen verbrieft sind. Das wird 2035 ganz sicher so sein, weil wir nicht 32.000.000 Beitragszahler geschenkt bekommen.

        Das Land wird sich ändern und die SZ liest dann niemand mehr.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        >Die Dame leistet die übliche Materialismuskritik mit dem sanften Hinweis, dass die Reduzierung von Besitz (!) als wohltuend empfunden werden kann.
        Das ist betreutes Denken für Intellektuelle.
        Materialismuskritik, das Lieblingsgebiet der Linken und ihrer Philosophen um Erich Fromm.>

        Was Sie hier von sich geben, ist kompletter Unsinn.

        Die Dame sagt AUSDRÜCKLICH – ich habe sie zitiert –, dass man sich sehr wohl um die BESTMÖGLICHE FINANZIELLE AUSSTATTUNG auch für spätere Lebensphasen bemühen solle – es sei ein SINNVOLLES Ziel.

        Das ist NICHT Materialismuskritik, sondern eine unmissverständliche Aussage, dass es ohne eine materialistische Absicherung im Alter nicht geht.

        Sie sind offensichtlich schon so verbohrt, dass Sie unfähig sind, dies zur Kenntnis zu nehmen.

        Die Dame sagt allerdings auch, dass man sich bewusst werden möge, WIE man im Alter leben kann und soll, wenn die GEWÜNSCHTE materielle Vorsorge NICHT verwirklicht werden kann.

        Das ist konstruktiv angesichts einer absehbaren Entwicklung, die darauf hinausläuft, dass sich die Allermeisten die gewünschte materielle Vorsorge eben nicht sichern können.

        Und klar ist auch, dass es nicht hilft, gegenseitig aufeinander loszugehen mit der Forderung, dass ANDERE die gewünschte materielle Basis zu schaffen haben, die man sich selbst nicht verschaffen kann – eben Umverteilung verlangend, wenn sich die ALLERMEISTEN ihre materielle Basis auch nicht schaffen können.

        Vielleicht gelingt es Ihnen doch noch, diesen Gedanken wenigstens aufzunehmen.

        Wenn Sie sich damit ERNSTHAFT auseinandergesetzt haben, nehme ich andere Sichtweisen gern zur Kenntnis.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Dietmar Tischer

        > verbohrt & kompletter Unsinn
        Sie werden wieder einmal verbal ausfällig, ohne dass ich sie persönlich angegriffen hätte.

        Materialismuskritik kommt nicht mit solchen Spitzen von “Cabrios und Harleys” daher? Das sind genau die Probleme der gut situierten Frührentner von heute.
        Das ist der Wunschtraum eines jeden Einzahlers.

        Auch sie fröhnen selbstgefällig der Materialismuskritk indem sie so umsichtig darauf hinweisen, dass man künftig mit “VERZICHTLEISTUNGEN” zurecht kommt.

        Was mich tatsächlich zum schäumen bringt, ist die Infantilität bei Ihnen und der Dame.

        Die kommenden Rentnergenerationen haben bei den aktuellen Immobilienpreisen null Aussicht auf “gängige Vehikel” der Altervorsorge

        ” Immobilienpreise, Goldkurs, Lebensversicherungen, Aktienkurse und Fondssparpläne”

        Sämtliche dieser Vermögenswerte sind entweder dem zukünftigen Deflationssturm ausgesetzt oder nach Steuern gar nicht erreichbar.

        Umverteilung bleibt unter ehrlich realistischer Betrachtung einzige Wahl.
        Wer lebenslang “gemolken” wurde und im Alter nicht arbeiten kann, ist darauf angewiesen. Nehmen sie das zur Kenntnis.

        Naiver Höhepunkt ist dieses Fragment
        „Investition in Beziehungen“
        …wenn man aktuell beoachtet, wie Kinder ihre pflegebedürftigen Eltern aus Gründen der Selbstverwirklichung in die Pflegeversicherung entsorgen.
        Dieser Bruch ist einer zwischen Generationen, wobei ihre Generation Herr Tischer noch der Pflicht Eltern nicht im Stich zu lassen nachgekommen ist.

        Die soziologischen Verwüstungen aus einer verantwortungslosen Wohlstandsillusion kann man entdecken, muss aber nicht.

        Ich stimme Herrn Stelter über die Einschätzung zu der Dame voll und ganz zu.

        (Im Punkt Beziehungen sind die Familienmodelle der Zuwanderer aus allen Kulturkreise dem des Westens überlegen.)

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        >Auch sie fröhnen selbstgefällig der Materialismuskritk indem sie so umsichtig darauf hinweisen, dass man künftig mit „VERZICHTLEISTUNGEN“ zurecht kommt.>

        Mit der Materialismuskritik liegen Sie komplett falsch, weil es hier nicht um THEORIEN geht, wie sie etwa der von Ihnen genannte E. Fromm sowie H. Marcuse und andere vor einem halben Jahrhundert im Nachklang an Marx, Freud, Reich und teilweise auch Hegel und Heidegger darüber geführt haben, WAS der Mensch seinen Bedürfnissen nach ist und WIE demzufolge eine ihm angemessene Gesellschaft beschaffen sein müsse und herzustellen sei.

        HIER geht es um die LEBENSWEISE, der Menschen im Alter ausgesetzt sind, wenn sie aufgrund absehbarer ökonomischer SACHVERHALTE nicht mehr die Standards des Arbeitslebens haben können.

        Die Dame beschäftigt sich ausschließlich damit, d.h. mit konkreten REALEN Herausforderungen, die nach Lage der Dinge eben auch die Verfügbarkeit über Materielles betreffen.

        Es ist VERWERFLICH von Ihnen, ihren Artikel WILLKÜRLICH in einen Theorienkontext zu ziehen und ihn dort zu sterilisieren, wenn er NICHTS mit Theorie zu tun hat.

        >Umverteilung bleibt unter ehrlich realistischer Betrachtung einzige Wahl.>

        Das ist eine Meinung, die Sie natürlich haben können, aber nicht Ihre Diffamierung anderer Auffassungen rechtfertigt.

        Was ist denn die Konsequenz, wenn Ihre Auffassung richtig ist?

        Da Sie die stringenten Darlegungen von Dr. Stelter bezüglich der hierzulande nachhaltig betriebenen Umverteilung zur Kenntnis nehmen, müssten auch Sie zu der Auffassung gelangen, der nicht auszuweichen ist:

        ZUNEHMENDE Verarmung der Gesellschaft und daher – unvermeidlich – WACHSENDE Probleme, im Alter materiell so zu leben wie vorher.

        Wohin führt das bitte schön, bei „ehrlicher realistischer Betrachtung“?

        Bemühen Sie sich um eine Antwort und fragen Sie sich, ob es angesichts der zu erwartenden Zustände nicht doch angebracht sei – bei allem Bemühen um eine materielle Basis im Alter – AUCH über eine den Umständen entsprechende Lebensweise nachzudenken.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Dietmar Tischer

        >AUCH über eine den Umständen entsprechende Lebensweise nachzudenken

        Diese Lebensweise führen alte Menschen die Flaschen sammeln bereits. Das ist kein Lösungsansatz, nichts “förderliches”, sondern reiner Zwang. Bei der 2018 sichtbaren Altersarmut zeigt sich unser “reicher” Staat unfähig sichtbare Zeichen zu setzten und verbrät Milliardenbeträge in grundgesetzwidirigen Millitäroperationen und illegaler Zuwanderung.

        Falls im Jahre 2035 tatsächlich 32.000.000 Beitragszahler fehlen (vgl. H.W.Sinn) wird die Kaufkraft der Renten im Vergleich zur Gegenwart nicht ohne Sozialhilfeleistungen genügen.
        Diese geldwerte Not kann durch gar keine “Beziehungen” ausgeglichen werden. Das ist der naive Teil.

        Die SZ Autorin schreibt Frühstückslektüre zur Unterhaltung in BRD Sprache. Die Probleme werden benannt, gewisse Spitzen am Überfluss sind enthalten und sorgen bei der Leserschaft für ein “Schuldgefühl” (Harley&Cabrio). Zuletzt dann ein Lösungshinweis, der niemals falsch sein kann…

        Alle Probleme werden in dieser Art in eine ferne Zukunft moderiert. Obwohl schon Brände ausgebrochen sind, befindet sich die bürgerliche Mehrheit im politischen Koma.

        Wollte man die Altersarmut in der Zukunft wirklich bekämpfen, müsste man sofort damit beginnen, d.h. die Ausgaben prüfen und gesparte Beiträge investieren. H.W.Sinn schlägt Inlandsinvestitionen vor, anstelle 1000Mrd. in Form von target2 Krediten ins Ausland zu verschenken. (Es geht nicht um buchhalterische Forderungen sondern um Kaufkraft für Exportgüter jetzt, gegen Forderungen in der Zukunft)

        Wie zu allen anderen Themen gibt es darüber keinen gesellschaftlichen Diskurs und keine Debatte in den Parlamenten.

        Demokratisch legt sich niemand mit überversorgten Pensionisten an. Umverteilung immer nur von Beitragszahlern zum bezahlten Sektor (vgl. Heinsohn).

        Ich kenne Altersarmut und Rentnerangeber (mein Haus, Pferd, Auto, Urlaub…) persönlich. Zugleich vereinsamte Greise, die überall Freundschaften pflegen, nur nicht zu ihren erbarmungslosen Kindern.

        Aus ökomomischer Sicht steht das Geschäftsmodell der BRD vor dem Ende. Exportüberschüsse sind falsch (vgl. Helmut Schmidt), wenn die Schuldner de facto zahlungsunfähig sind. 80% Umverteilung in Form von Steuern und Abgaben genügen nicht, der Staat muss sich zusätzlich verschulden.
        Hinzu kommt der anstehende Eurozonenbruch und Instabilität durch Massenzuwanderung, d.h. der Bruch des Gewaltmonopols (vgl. David Engels).

        Als eine Person, die damit rechnet das Jahr 2035 zu erleben, bin ich unversöhnlich gegen die Zeitverschwendung die mir von Medien und Politik aufgezwungen wird.

        Als konservativer Reaktionär & Barbar habe ich für Beitragszahler nur einen Trost, die Einzahlungen bedingen eine Leistung aus der Solidargemeinschaft der Zukunft, die hoffentlich zum Überleben reicht – mehr nicht.

        (Wer noch auf die Versprechen der Rentenversicherungsindustrie und ihre Werbebilder hereinfällt, dem ist nicht zu helfen)

        Stimmt die Rechnungl von H.W.Sinn, wird die Zukunft der Rentner nur eine Reduzierung der Arbeit im Alter bedeuten. Man wird arbeiten bis zum Tod, wie immer mehr Selbstständige jetzt schon. Das ist Tatsache und keine Polemik.

  4. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    >Da gebe ich Ihnen prinzipiell recht. Viel schlimmer als die Abgabenlast (gehöre selber ungefähr zur 1,5 Medianfraktion) finde ich die Unmöglichkeit bestehende Vermögen aufzuholen.

    Man beachte die zeitliche Entwicklung der Erbschaften, ein paar Zahlen hierzu auf die Schnelle (im Diagramm ist nur die Steuer; die tatsächlichen Erbschaften müsste man wohl über die Tabelle raussuchen):
    https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2017/08/PD17_291_736.html
    https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2015/10/PD15_373_736.html

    Bezüglich Wohnraums wird die städtische Bevölkerung vermutlich gerade beschleunigt aufgeteilt in Nicht-Erben und Erben. Letztere können sich zumindest finanziell noch recht einfach Immobilien in den Großstädten kaufen – so es welche gibt. Neben der billigen Finanzierung dürfte das wohl auch ein Grund für atemberaubende Preise sein.

    Für viele andere Großstädter ist realistisches Ziel ein bisschen was zu sparen und im Alter dann billig aufs Land zu ziehen. Ich hab’ mich damit vor einiger Zeit auch abgefunden… Unsere Offline-Medien-Bibliothek steht und primäres Ziel wird dann Sonne und Ruhe sein. Letztere korrelieren zum Glück kaum mit den Immobilienpreisen. Demos und Mobs sind meinem Eindruck nach auch eher städtische Phänomene. Könnte also auch strategisch nicht unschlau sein – je nach gesellschaftlicher Schräglage der Republik.

    Natürlich kann man als Double Income noch versuchen mitzufighten um knappen Stadtwohnraum. Das muss sich jeder selber überlegen – vor allem, wenn er/sie in nicht-krisensicheren Branchen arbeitet und die Finanzierung nur knapp machbar ist.

    Aber wer weiß, vielleicht wird auch alles gut bis super.

    Antworten
  5. MFK
    MFK sagte:

    Jede ordentliche Steuerreform fängt damit an, dass man die Ausgabenseite kritisch prüft. Was hier an Unfug finanziert wird, ist im Schwarzbuch Steuerzahlerbund und im Bericht des Rechnungshofes nachzulesen. Ohne eine Debatte darüber wofür die Steuereinnahmen ausgegeben werden, ist das Thema m.E. nicht vollständig erörtert.

    An dieser Stelle sollte einmal Bundeskanzler Schröder herausgestellt werden. Er war einer der wenigen, die etwas für den produktiven Mittelstand getan hat. Merkel hat noch jahrelang von Schröders Reformen profitiert. Gedankt hat man es Schröder nicht.

    Ansonsten liegt die Ursache auch in den Strukturen des massendemokratischen Wohlfahrtsstaates. Auf Steuersenkungen können wir lange warten. Kaum ein Politiker gibt freiwillig Verteilungsspielräume ab.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ MFK

      >Kaum ein Politiker gibt freiwillig Verteilungsspielräume ab.>

      So ist es.

      Es ist auch logisch aus Sicht der Politiker:

      Wenn sie Macht behalten oder hinzugewinnen wollen für die Verwirklichung ihrer Überzeugungen – die durchaus auch dem Ganzen förderlich sein können –, dann MÜSSEN sie in einer Demokratie Menschen binden.

      Und so wie die eingestellt sind und reagieren, heißt das:

      Sie müssen an sie verteilen.

      Diesen letztlich unheilvollen Mechanismus gegenseitiger Bestärkung durch Zuteilung von Stimmen an der Wahlurne einerseits und staatlichen Leistungen andererseits können nur mündige Bürger sprengen.

      Der Ansatz wäre:

      Ich will nicht mehr an mich verteilt haben, sondern gebe meine Stimme dafür, dass gesellschaftlich notwendig erscheinende Reformen und Instandhaltungsmaßnahmen erfolgen.

      Ein breit fundierter Wandel ist nicht in Sicht, allenfalls bei Einzelaspekten wie z. B. innere Sicherheit feststellbar.

      Ich erkenne auch nicht, wie er mehrheitlich herbeizuführen ist.

      Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      @ MFK

      „An dieser Stelle sollte einmal Bundeskanzler Schröder herausgestellt werden. Er war einer der wenigen, die etwas für den produktiven Mittelstand getan hat.“

      Na denn, dann wollen wir ihn mal herausstellen. Hier die Top 3:

      1. Deregulierung der Finanzmärkte unter Federführung von Jörg Asmussen. Hier seine heutige Einschätzung dazu: https://youtu.be/kl9xE9DQ3N4?t=1838

      2. Opferung der gesetzlichen Rente auf dem Altar der Finanzparasiten rund um die Drückerkolonnen von Maschmeyer & Co, damit sie sodann ihren HMI Drücker-Druck wieder bei ungarischen Incentive-Reisen abreagieren konnten. Auch für diese Reform gilt: Coitus ERGO sum.

      3. Versenkung von Steuergeldern bei Philipp Holzmann; ebenfalls nicht gerade bekannt als Mittelstand.

      LG Michael Stöcker

      Antworten
  6. Alexander
    Alexander sagte:

    @ Dietmar Tischer

    Friedlichkeit, Faktenwahrheit, gesetzestreue kommen nicht vom Staat per Befehl sondern muss Wunsch eines jeden Individuums sein…

    Mehrheitsentscheidungen können nur richtige Wege finden, wenn Faktenwahrheit selbstverständlich ist.

    Der sächsische Ministerpräsident hat gestern bestätigt, dass weder die Regierung noch die Medien über Chemnitz die Wahrheit verbreiteten. Dabei ist Lüge kein Einzelfall, vgl. die BRD profitiert von Griechenlandrettung..

    Welche Perspektive hat eine Gesellschaft, deren Mehrheitsentscheidungen von politisch bewirtschafteter Lüge und Neid getragen sind?

    Dabei ist die politische Lüge sehr alt.

    Ich bezweile nicht, dass die Ursachen der Krise weggelogen werden und die Täter immer nach bestem Wissen und Gewissen handel(te)n.

    Wir haben keine Chance unserem Schicksal zu entkommen, selbst wenn morgen Einsicht vom Himmel regnet, die Geschichte aller Fehlentscheidungen holt unsere Gemeinschaften ein.

    Antworten
    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      @Alexander: das sagte schon Bismarck: nie wird so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. Und wir sind ständig vor irgendeiner Wahl.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Wolfgang Selig

        Seine Unterhaltlichkeit ist das Einzige, was mich an dem Aphorimsus Bismarks stört.

        Holen sie bitte tief Luft und lassen sie alle Themen hier im Blog im Geiste vorüberziehen. Welches Thema dreht sich nicht um Enttarnung politischer Lügen um endlich richtige Entscheidungen zu ermöglichen?

      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Alexander ich würde sagen, etliche Themen drehen sich hier nicht um politische Lügen. Als Beispiel kann ich den Beitrag des Foristen SB nehmen: sein Kollege glaubt tief in seinem Inneren wirklich, dass die Regierung besser mit Geld umgehen kann als er selbst. Ich denke nicht, dass dieser Mann seine/n Kollegen/Kollegin SB angelogen hat. Die Regierung hätte mit ihren Lügen und Beschönigungen nicht den Hauch einer Chance, wenn es nicht massenhaft solche Wähler gäbe- und eine ähnlich denkende Opposition von KGE und Herrn Hofreiter bis zu Frau Nahles.

  7. SB
    SB sagte:

    “bto: Es ist eine Schande, was wir – schließlich wählen wir diese Politiker ja – aus diesem Land machen.” – Ups, schon wieder dieses “Wir”. Nein, nicht “Wir” wählen diese idiotische Politik, sondern eine große Mehrheit staatsgläubiger, sozialistisch orientierter Bürger.

    “bto: was für eine Vorstellung! Ich jedenfalls kann mir niemand Besseren vorstellen als unsere Politiker, um mein Geld zu verteilen. Bei mir wäre das doch echt falsch aufgehoben. Oh man!”

    Ich hatte mal eine Diskussion mit einem (ziemlich linksgrünen) Kollegen dazu. Meine Frage mit Blick auf die hohen Steuern in D war, ob er meint, dass der Staat besser mit dem von ihm erarbeiteten Geld umgehen könne, als er. Das hat er mit “Ja” beantwortet. …Ohne Worte! Von Leuten dieses Schlages laufen in diesem Land leider sehr viele herum.

    “Bei den Sozialabgaben gibt es Raum für eine Senkung, weil die Arbeitslosenversicherung hohe Reserven angehäuft hat.”

    Nicht nur die Arbeitslosenversicherung. Gestern war die übergroße Schlagzeile auf dem Druckerzeugnis mit den vier Buchstaben: “20 Milliarden Euro Überschuss – Krankenkassen schwimmen in unserem Geld … Zusätzlich sitzt der Gesundheitsfonds, der die Beiträge verteilt, auf einer Reserve von 9,1 Mrd. Euro!”. Es ist überhaupt nicht Aufgabe irgendeiner Sozialversicherung, Überschüsse anzuhäufen und schon gar nicht in diesem Ausmaß. Es ist nichts anderes als staatlicher Raub.

    Es müsste mal jemand ausrechnen, was die Bürger, insbesondere die Arbeitnehmer, erstattet bekommen müssten, wenn der Staat die zu viel eingenommenen Steuern, Beiträge und Abgaben wieder zurückzahlen würde. Fest steht, dass erhebliche Beträge je Mann und Maus dabei herauskommen würden.

    Antworten
  8. VaterThiel
    VaterThiel sagte:

    Dietmar Tischer, Sie bringen die Sache auf den Punkt.
    Konditionierung, eine Volkskrankheit.
    Was bedeutet das für uns Einzelne, die leider nur sich selbst ändern können ?
    Depressiv werden ? Auf die Strasse gehen und Randale machen ? Alkohol, Psychopillen oder Drogen nehmen ? Auswandern (wohin) ? Oder Philosoph werden und diese göttliche Tragikömodie mit Abstand und Humor betrachten, die Lehre aus dem Wahnsinn ziehen und nach dem Kollaps mit den daraus gezogenen Erkenntnissen neu beginnen ?

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ VaterThiel

      Viele Fragen, keine Antworten.

      Ich habe auch keine, die sozusagen als Blaupause zum Besseren dienen könnte.

      Es ist wohl so:

      Entweder ergibt man sich der Konditionierung – meist unbewusst, man wächst eben in sie hinein mit vielen anderen – oder man gewinnt Abstand, mehr oder weniger.

      Abstand zu gewinnen, ist meiner Lebenserfahrung und Reflexion nach eher zufällig.

      Ansatzweise könnte die Absetzbewegung durch Überfluss und Ekel erfolgen, oder auch durch extremen Entzug. Aber selbst dann müssen noch außergewöhnliche Ereignisse oder Umstände hinzukommen, um irgendwann einmal sagen zu können:

      Ich habe Abstand gewonnen, nehme nicht alles, wie es angeboten und verkauft wird und entscheide mich im Rahmen meiner Möglichkeiten anders als viele andere es tun würden.

      Ich will mich überhaupt nicht einordnen, bin aber ganz sicher, dass meine Entwicklung bei bestimmten Weichenstellungen durch zufällige Begegnungen und Anstöße sehr beeinflusst worden ist.

      Mag sich jeder selbst fragen, ob da etwas dran ist (natürlich auch bei der Entwicklung in die Konditionierung hinein).

      Das System ist jedenfalls erdrückend, auch weil es auf der Ebene materieller Befriedigung im Großen und Ganzen außerordentlich erfolgreich ist

      Antworten
      • MFK
        MFK sagte:

        Passen Sie aber auf dass Sie nicht dem nudging zum Opfer fallen. Das ist Merkels Lieblings-Tool. Es ist nicht zu unterschätzen, immerhin hat Thaler hierfür den mit dem Nobelpreis verwechselten Alfred Nobel Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften bekommen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ MFK

        Guter Hinweis.

        Nudging ist dann problemlos, wenn es jemand initiiert, der einen Vorteil für sich will, und ihn OHNE Bevormundung eines anderen erhält, d. h. ohne darauf zu zielen, was gut für diesen anderen sein SOLL (klassisches Beispiel: Die Fliege im Urinal).

        Politisches Nudging zielt dagegen auf das, was angeblich gut für MICH, den Adressaten ist, direkt oder indirekt.

        Ich bin nicht der Meinung, dass grundsätzlich schlecht oder nachteilig ist, was die Politik will.

        Ich bin lediglich dagegen, dass Nudging lautlos und wie selbstverständlich praktiziert wird.

      • mg
        mg sagte:

        @MFK: das war nicht Frau Merkel und, nur fürs Protokoll, ich war es auch nicht. Der Troll stammt aus dem beruflichen Umfeld von Thomas M, DT, WS und mir.

        Nun ist die Schnittmenge ziemlich gross, aber ich habe Grund zu der Annahme, dass er Thomas M deutlich näher steht als DT, WS und mir.

        Also, mein Vor- und Zuname sind hier wohlbekannt. DT, WS und Thomas M könnten ja mal einen Schritt in die richtige Richtung machen und hier unter ihren tatsächlichen Initialien schreiben. Und Herr „Samer“ natürlich auch.

  9. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Unsere Sozialausgaben steigen auch noch auf hohem Niveau, nicht OBWOHL wir in der Nähe von Vollbeschäftigung sind, sondern WEIL wir ihr immer näher kommen und das BIP wächst.

    Es ist der Logik nach ein perverser Selbstläufer, bezogen auf das vorherrschende Verständnis deutscher Gestaltungsgerechtigkeit jedoch systemimmanent.

    Ihr entsprechend wird auch argumentiert (hier nur mit Stichworten aus den Kommentaren darauf verwiesen):

    Steuerentlastungen für diese, aber nicht jene, neue Steuer („neoliberale post mortem Erbschaftssteuer“), Entlastung durch Grundfreibeträge, Abschaffung des Solidaritätszuschlags, Arbeitsanreize für einkommensschwache Familien durch Senkung der Grenzbelastung (was letztlich wiederum der Finanzierung der Sozialausgaben dienen soll)

    Der gemeinsame Nenner derartiger Vorschläge ist direkte oder indirekte UMVERTEILUNG für mehr KONSUM sowohl durch Zuwendungen an wie auch Entlastungen von begünstigte/r Individuen und Familien.

    Was wird damit erreicht?

    Die Gesellschaft wird kurzfristig mehr oder weniger befriedet – bestenfalls.

    Längerfristig verarmt sie, weil nicht hinreichend investiert wird.

    Das geht so lange gut, wie Umverteilung zu finanzieren ist – irgendwann ist Schluss damit.

    Danach kommt Zerfall und Bedeutungslosigkeit, vermutlich auch Bevormundung durch andere und Elend.

    Es wäre erfreulich, wenn man wenigstens GEDANKLICH diesem Ritual entsagen könnte.

    Ansatzweise hieße das meinem Verständnis nach, dass der Staat auf seine GRUNDAUFGABEN zu reduzieren sei – Stabilisierung der Gesellschaft durch ein Minimum, nicht aber Maximum an Umverteilung eingeschlossen –, und ansonsten die Bedingungen setzen müsste für hinreichende zukunftsweisende Investitionen des PRIVATEN Sektors in Deutschland.

    Nur so wird die Gesellschaft zukünftig nicht verarmen und den damit verbundenen negativen Folgen entgehen können.

    Offensichtlich ist das in einer Demokratie, speziell wenn demografisch die Alten in der Mehrheit sind, nicht möglich.

    Schlimmer noch:

    Offensichtlich ist es noch nicht einmal möglich, eine einem solchen Ansatz entsprechende öffentliche Debatte anzustoßen.

    Anscheinend sind wir durch Umverteilen bereits so sehr konditioniert, dass eine wegweisende öffentliche Debatte, die davon abkommt, als Utopie einzustufen ist.

    Antworten
    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      @DT: Wenn es Utopie wäre, wäre es wenigstens noch wertneutral besetzt. In den Augen der Regierung, weiten Teilen der Opposition und der Medien ist aber keine Utopie, sondern Häresie.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Wolfgang Selig

        Ja, auch Häresie.

        Was investiert wird, kann nicht konsumiert werden.

        Wer daher für Investitionen ist, will den Menschen etwas vorbehalten oder gar wegnehmen.

        Das darf natürlich nicht sein.

    • troodon
      troodon sagte:

      @ DT
      “Der gemeinsame Nenner derartiger Vorschläge ist direkte oder indirekte UMVERTEILUNG für mehr KONSUM sowohl durch Zuwendungen an wie auch Entlastungen von begünstigte/r Individuen und Familien.

      Was wird damit erreicht?
      Die Gesellschaft wird kurzfristig mehr oder weniger befriedet – bestenfalls.

      Längerfristig verarmt sie, weil nicht hinreichend investiert wird.”

      Deshalb geht es auch nicht ohne verstärkte Investitionen.

      Deutliche Steuersenkungen im unteren und mittleren Bereich dienen aber nicht nur dem Konsum, sie würden auch die Bildung von Rücklagen für Menschen ermöglichen, die dazu bisher nicht in der Lage waren. Das wäre eine kleiner Schritt für mehr selbstbestimmtes handeln.

      Das Thema bei Investitionen ist leider nur, dass diese erst langfristig wirken, da kurzfristig oft gar keine Kapazitäten vorhanden sind, diese zeitnah umzusetzen. Lehrer wachsen nicht über Nacht heran, fehlende Bauplaner und Ingenieure leider auch nicht. D braucht aber selbstverständlich trotzdem mehr Investitionen .

      Wir brauchen beides, Investitionen UND Steuererleichterungen

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        >Deutliche Steuersenkungen im unteren und mittleren Bereich dienen aber nicht nur dem Konsum, sie würden auch die Bildung von Rücklagen für Menschen ermöglichen, die dazu bisher nicht in der Lage waren. Das wäre eine kleiner Schritt für mehr selbstbestimmtes handeln.>

        Ich bin für selbstbestimmtes Handeln.

        Dafür sind auch materiell abgesicherte Freiheitsgrade erforderlich, also Rücklagen, über die selbst verfügt werden kann.

        Nur:

        Nach Lage der Dinge wird das mehr Netto, das durch Steuersenkungen erreicht wird, vorwiegend in den Konsum gehen.

        Denn unsere gesamtgesellschaftliche Konditionierung besteht eben auch darin, dass der STAAT die Freiräume für selbstbestimmtes Handeln (mit all seinen überwiegend falsch bzw. einseitig verstandenen Möglichkeiten und demnach praktizierten Fragwürdigkeiten) schaffen muss, aber nicht das Individuum selbst.

        Zur Problematik von Investitionen:

        Schon richtig, zum einen ist es die Ressourcenverfügbarkeit und zum anderen – tieferliegend –, dass wir evolutionäre nicht auf Langfristwirkung „ausgestattet“ sind.

        Es liegt offensichtlich in unseren Genen, dass jede Generation ihre Befindlichkeit und meist auch, in der Vergangenheit jedenfalls, ihr Überleben SELBST bewerkstelligen musste.

        Die vorherige Generation hat dafür bewusst keinen oder kaum einen Beitrag geleistet, sondern nur Bedingungen hinterlassen.

        Glück, wenn man keinem Heer von Heuschrecken nachfolgen musste.

    • SB
      SB sagte:

      @Dietmar Tischer:

      “Danach kommt Zerfall und Bedeutungslosigkeit, vermutlich auch Bevormundung durch andere und Elend.”

      Bevormundung haben wir jetzt schon und nicht zu knapp. Die öffentliche Infrastruktur zerfällt zunehmend. D fährt mit seiner Europapolitik auch sukzessive in die Bedeutungslosigkeit, insbesondere in Sachen “Flüchtlingen”. Fehlt nur noch das richtige Elend.

      “Anscheinend sind wir durch Umverteilen bereits so sehr konditioniert, dass eine wegweisende öffentliche Debatte, die davon abkommt, als Utopie einzustufen ist.”

      Nicht anscheinende. Der Großteil der Bevölkerung ist derart konditioniert.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ SB

        Ich hatte bei Bevormundung mehr an die Einflussnahme und sogar Beherrschung durch andere Staaten oder Regionen gedacht.

        Es gibt natürlich Bevormundung innerhalb der Gesellschaft.

        Das ist ein schwierigeres Thema.

        Zum einen ist es der öffentliche Konsens, der einfach dadurch, dass es ihn in vielem gibt, abweichenden und sich nur schwach wehrenden Meinungen das Gefühl vermittelt, bevormundet und erdrückt zu werden.

        Zum anderen gibt es tatsächlich so etwas wie empfundene Bevormundung durch Gesetze, Verordnungen etc. – Regeln eben –, die aus der Komplexität und Verdichtung unseres Zusammenlebens resultieren.

      • SB
        SB sagte:

        @Dietmar Tischer:

        “Das ist ein schwierigeres Thema.”

        Ab einer bestimmten Grenze wird’s dann aber wieder eindeutig. Nehmen wir das Netzwerkdurchsetzungsgesetz von Maas, das keinen anderen Gegenstand als Meinungszensur hat. Oder auch das von Spahn geplante Organspendegesetz, nach dem nur dann keine Organspende (real ist es dann eine Organentnahme) zulässig sein soll, wenn man zuvor ausdrücklich widersprochen hat. Solche Gesetze sind ganz klar Bevormundungsregeln, die nichts mit der Komplexität und Verdichtung unseres Zusammenlebens zu tun haben. Im Weiteren kann man hier aber auch Gesetze und Verordnungen einordnen, die Zwang mit sozialem Hintergrund anordnen (z.B.: Sozialversicherungszwang, IHK-Zwang etc. pp). All diese Regeln haben mit liberal im ursprünglichen, freiheitlichen Sinne nichts zu tun.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ SB

        Was die neue Regelung zur Organspende betriff, ist die Bevormundung eine Hürde, über die man muss.

        Die ENTSCHEIDUNG, zu spenden oder nicht, liegt weiterhin beim Individuum.

        Insoweit gibt es keine wirkliche Bevormundung.

        Einen anderen Aspekt der sogenannten Organspende halte ich für eine bemerkenswerte Bevormundung:

        SPENDEN ist meinem und nicht nur meinem Verständnis nach vollkommen FREIWILLIG, so dass es keine Beeinflussung, zu spenden oder nicht zu spenden, geben sollte.

        Es wäre möglich, davon Abstand zu nehmen, wenn die Politik anerkennen würde, dass menschliche Organe ein knappes Gut sind, für das es einen erprobten Mechanismus fairer Zuteilung gibt – den Handel zu Marktpreisen.

        Bevor jetzt eine Diskussion darüber losgetreten wird, was Güter sind und wie das Arme/Reiche betrifft, sage ich nur:

        Das ließe sich regeln und das Angebot wäre GRÖSSER.

        Wir sollten es dabei belassen, weil wir bei Weiterverfolgung nicht nur O.T. sind, sondern auf völlig anderem Gelände.

  10. Kurt Brand
    Kurt Brand sagte:

    Die Liste der Verbesserungspotenziale ist lang und geht deutlich über die zu hohe Steuer- und Abgabenlast für Alleinverdiener hinaus. Beispiele: Stagnierende oder sogar fallende Realeinkommen der unteren Einkommensgruppen in den vergangenen 25 Jahren, Platz 117 von 172 bei der Ungleichheit der Vermögensverteilung in 2016, zu viele atypische Beschäftigungsverhältnisse (Leiharbeit, Minijobs), fast 45% der Erwerbstätigen mit einen monatlichen Bruttoeinkommen von 2.330 € sind von Altersarmut bedroht, mit die höchsten Strom- und Kraftstoffkosten in der EU, explodierende Mieten in den Großstädten, ein aus deutscher Sicht um 20 bis 30% zu niedriger Eurokurs, der die Preise für Konsumgüter entsprechend verteuert, Billionenrisiken aus dem Eurosystem etc. pp. (siehe “Das Bessere ist der Feind des Guten: Warum Deutschland einen Politikwechsel braucht”: https://tivot.blog/2018/02/10/das-bessere-ist-der-feind-des-guten-warum-deutschland-einen-politikwechsel-braucht/ ).

    Antworten
    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      @Herrn Brand: und warum gibt es faktisch keine Journalisten, die das wenigstens aus Eigeninteresse analysieren? Warum heizen die Gewerkschaftsmitglieder ihrer refugees welcome Führung nicht ein? Warum sind die jungen Leute im Vergleich zu den 68ern so unpolitisch? Ohne Antworten auf diese Fragen bringt Ihre ganze Analyse nichts, denn diese Gruppen wollen einfach Sozialismus.

      Antworten
  11. Hellequin
    Hellequin sagte:

    @Gibson: ich weiß nicht, wo Sie in Frankreich unterwegs sind. Ich habe jedenfalls nur saubere Städte gesehen, von der Schweiz gar nicht zu reden. Das Argument, dass die meisten „Flüchtlinge“ nicht gewalttätig sind, zieht nicht. Die meisten Deutschen sind es auch nicht. Tatsache ist doch, dass die Sicherheitslage sich in D dramatisch seit 2015 verschlechtert hat und dies ist nicht auf Deutsche zurückzuführen. Warum gibt das Schweizer Außenministerium eine Reisewarnung für Deutschland heraus?

    Antworten
    • Carsten Pabst
      Carsten Pabst sagte:

      @Hellequin
      das Schweizer Außenministerium gibt überhaupt keine Reisewarnung für Deutschland heraus. O-Ton: Die Lage ist stabil. Lediglich die deutschen Behörden warnen vor dem Risiko vor Terroranschlägen. Dasselbe finden Sie bei Reiseinformationen zu Großbritannien und zu ihrem geliebten Frankreich. Dort sind halt nun leider mal Terrorangriffe in der Vergangenheit passiert, sind in der Zukunft auch nicht ausgeschlossen. Aber einfach mal was raustrompeten, was so nicht stimmt, bringt niemanden weiter. Sie können es aber gerne nachlesen:
      https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/deutschland/reisehinweise-fuerdeutschland.html
      Großbritannien und Frankreich werden sie wohl selbst finden.
      Kleiner Tip: Marseille ist eine Reise wert. Sie Armer kennen ja nur saubere Städte, dem kann natürlich abgeholfen werden.
      Freundliche Grüße
      Carsten Pabst

      Antworten
  12. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Da halte ich es doch mit Stefan Bach (Achtung: auch DIW):

    „Wir haben in unserem Steuerstaat wirklich andere Probleme, als Hochverdiener mit weiteren Steuerentlastungen im zweistelligen Milliardenbereich zu beglücken. Wenn die Steuern gesenkt werden sollen, dann sind zuerst einmal die „Bezieherinnen und Bezieher unterer und mittlerer Einkommen“ an der Reihe, wie es etwa auch zu Beginn der Jamaika-Sondierungsgespräche vereinbart wurde.“

    Auch hier gilt: Der Teufel steckt im Detail: https://makronom.de/wie-sich-der-soli-abschaffen-liesse-ohne-die-ungleichheit-zu-erhoehen-27586

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      Insofern: Entlastung im hier und jetzt durch höhere Grundfreibeträge (12.000 EUR), ein niedriges zentralbankfinanziertes Bürgergeld, Abschaffung des Mittelstandbauchs (echte lineare Progression), Spitzensteuersatz von 50 % ab 120.000/240.000 EUR; und das alles entspannt finanziert über eine neoliberale post mortem Erbschaftssteuer im Jenseits: https://zinsfehler.com/2017/02/09/le-neoliberalisme-est-mort-vive-le-neoliberalisme/. Was spricht gegen eine Umsetzung? Die Interessen der 1 %, die die Marionetten in den Parlamenten und die Massen über die Medien fast nach Belieben lenken.

      LG Michael Stöcker

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        “Entlastung im hier und jetzt durch höhere Grundfreibeträge (12.000 EUR), ein niedriges zentralbankfinanziertes Bürgergeld, Abschaffung des Mittelstandbauchs (echte lineare Progression), Spitzensteuersatz von 50 % ab 120.000/240.000 EUR;”

        Dem würde ich mich ohne das Bürgergeld anschließen. Haben Sie Berechnungen, was das für Steuermindereinnahmen bedeuten würde ?

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        Nein, Berechnungen habe ich keine, aber die festgesetzte EK-Steuer beträgt ca. 260 Mrd. Sollte es durch eine solche Reform der EK-Steuer zu Ausfällen in Höhe von 100 Mrd. kommen, so wird diese Lücke beinahe durch den Überschuss in 2018 (1. HJ 48,1 Mrd.) abgedeckt. Eine eventuell verbleibende Lücke könnte locker durch eine Reform der Erbschaftssteuer geschlossen werden. Das geschätzte Erbschaftsvermögen wird mit 300 bis 400 Mrd. EUR geschätzt, Tendenz steigend; und das nicht nur wegen der Assetinflation. 90 Prozent hiervon werden gar nicht zur Besteuerung herangezogen. Die restlichen 37,8 Mrd. wurden 2016 mit 6,8 Mrd. besteuert. Bei Streichung aller Ausnahmen müssten demzufolge die Einnahmen etwa 10-mal so hoch sein. Und die Story mit der Zerstörung von Familienunternehmen ist natürlich nur eine Story. Die Lösung ist ein sogenannter Erbschaftsfonds für diejenigen, die ihre Steuern nicht in bar bezahlen möchten oder können. In Höhe des Fonds kann sich dann der Staat zusätzlich am Kapitalmarkt finanzieren (Eigentumsökonomik nach H&S).

        Eine konkrete Berechnung sollte so schwer nicht sein, wird aber vermutlich aus bekannten Gründen nicht gemacht. Stattdessen fabuliert das Zentralorgan der 1 % von Rekordeinnahmen des Staates aus der Erbschaftssteuer, damit Ondoron & Co. wieder Ihre Hasstiraden auf den Leviathan zum Besten geben.

        Hier die Sicht von Stefan Bach: https://makronom.de/stefan-bach-vermoegensteuer-die-hohe-kunst-der-vermoegensbesteuerung-23022

        LG Michael Stöcker

      • Fala
        Fala sagte:

        In der Sache bin ich durchaus bei Ihnen…faktisch wird es aber immer daran scheitern, dass die Erbschaftsteuer allein den Ländern zusteht und das Aufkommen der Erbschaftsteuer von BL zu BL sehr divergiert. Da müsste man schon beim GG anfangen …

      • SB
        SB sagte:

        @Michael Stöcker:

        Jedenfalls derzeit ist ein Bürgergeld (unabhängig, was man davon grundsätzlich hält) völlig unnötig. Der Staat müsste den Bürgern nur das zurückgeben, was er zu viel ein- besser wegnimmt. Er schwimmt geradezu im Geld der Steuer- und Beitragszahler. Ohne Solidaritätszuschlag, ohne ständig steigende, massive Steuermehreinnahmen, ohne riesige Reserven der Sozialversicherung, ohne Milliardenausgaben für illegal Zugewanderte (echte Asylberechtigte selbstredend ausgenommen), hätten die Bürger ein sehr deutliches Plus auf dem Konto.

        LG, SB

    • Markus
      Markus sagte:

      Da gebe ich Ihnen prinzipiell recht. Viel schlimmer als die Abgabenlast (gehöre selber ungefähr zur 1,5 Medianfraktion) finde ich die Unmöglichkeit bestehende Vermögen aufzuholen. Im Selbstnutzimmobilienerwerbkampf hat man keine Chance, wenn man mit ca. 100k Eigenkapital gegen 300k+ Eigenkapital kämpft.

      Zur Familienbesteuerung: Die finde ich nicht besonders niedrig. Wenn man neben den Kosten für die Kinder noch den Einkommensverlust aufgrund von Betreuung und Karriereknick einberechnet.

      Antworten
      • Markus
        Markus sagte:

        Halb OT: Zur Familienbesteuerung sollten wir uns an Frankreich orientieren. Die haben da ein total simples System. Im Wesentlichen teilen sie das Haushaltseinkommen durch die Anzahl von Personen und bestimmen damit den Steuersatz (Kinder zählen dort als 1/2 Person, ich würde aber sogar 1 ansetzen). Beispiel (Steuersätze sind nicht korrekt, habe die nicht parat): Ehepaar mit 3 Kindern (1+1+1/2+1/2+1/2 = 3 1/2 Köpfe), ein DINK (zwei Köpfe). Haushaltseinkommen: 105kEur. Grundlage für den prozentualen Steuersatz für die Familie ist 105k / 3,5 = 30k. Hypothetischer Steuersatz von 10% –> 10500 Eur Steuern für Haushalt. Beim DINK : Grundlage 105k / 2 = 52,5kEur –> hypothetischer Steuersatz von 30% –> 31500 Eur Steuern für den Haushalt.

  13. Hellequin
    Hellequin sagte:

    Wenn man wenigstens das Gefühl hätte, dass der Staat etwas Sinnvolles mit dem vielen Geld macht, das den Bürgern abgepresst wird. Stattdessen wird Gesindel aus aller Welt hergelockt, das uns ausplündert und mit Gewalt auf Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit antwortet. Wenn man dann, so wie ich, in der Schweiz oder in Frankreich Urlaub macht und durch blitzsaubere Städte geht/fährt und dann sehen muss wie in D alles verdreckt und verkommt, dann packt einen die kalte Wut.

    Antworten
    • Gibson
      Gibson sagte:

      Dieser Blog hat wirklich Besseres verdient, als Leser die sich in den Kommentaren über “Gesindel” echauffieren.

      Städte in Frankreich sind nicht besonders sauber und die meisten Flüchtlinge antworten auch nicht mit Gewalt. Wirtschaftliche Nachteile (Stichwort “ausplündern”) tragen wir natürlich trotzdem davon, das sollte man allerdings etwas differenzierter diskutieren.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Definieren wir “Gesindel” mal als unqualifizierte Mehrfachstraftäter.

        Bei insgesamt 1,5 Millionen Zuwanderern sehen wir, dass auch ein Anteil von “Gesindel” im einstelligen Prozentbereich massive soziale Probleme und Kosten verursacht – und bei den seit 2015 zugewanderten “Flüchtlingen” aus bestimmten Ländern, wie zum Beispiel Tunesien oder Georgien, liegt der Anteil von Mehrfachstraftätern deutlich höher als nur bei ein paar Prozent.

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