Atom ohne Müll und in Serien­fertigung wird den Markt revoluti­onieren

Die Welt setzt auf Atomstrom und die Chancen stehen nicht schlecht, dass eine neue Generation an Kraftwerken billiger und sicherer ist. Ein Trend, der durch den Krieg in der Ukraine weiter befördert wird, zeigt er doch die Notwendigkeit alternativer Energien auf. Und wir wissen, dass eine Energieversorgung, die nur auf Erneuerbaren Energien basiert, bisher nur Deutschland anstrebt.

Die Folge ist ein Start-up-Boom, der leider überwiegend nicht in Deutschland stattfindet, aber beispielsweise in der Schweiz: 

  • „Ein Genfer Startup entwickelt ein Kernkraftwerk, das vollkommen sicher ist. Doch nicht nur das. Es kann auch den Atommüll unschädlich machen.“ – bto: Das darf bekanntlich nicht sein, gilt doch bei uns der Grundsatz, dass Atomkraft auf keinen Fall eine Rolle spielen darf in Zukunft.
  • Das Konzept stammt von einem Team um Carlo Rubbia, dem Physik-Nobelpreisträger und ehemaligen Generaldirektor der weltberühmten Europäischen Organisation für Kernforschung. Rubbia hat einen Reaktor erdacht, bei dem es gar nicht erst zu einer Kernschmelze wie in Tschernobyl oder Fukushima kommen kann. Und der praktisch keinen hochradioaktiven Abfall produziert. Im Gegenteil: Er nutzt bestehenden Abfall als Brennstoff – und reduziert dessen Menge damit massiv.“ – bto: Spätestens jetzt muss es einen Aufschrei geben. Denn wenn wir ein Atomkraftwerk haben, was noch dazu den Abfall beseitigt, wie kann man das noch ablehnen?
  • „(Das) Genfer Atomenergie-Startups Transmutex (will) diesen Reaktor bauen. Technisches Kernstück ist der Einsatz eines sogenannten Teilchenbeschleunigers. Dieser beschiesst einen Kern und löst beim Brennstoff eine Spaltungsreaktion aus, durch die Energie produziert wird. Die Beschleuniger-Technologie ist längst erprobt und wird heute zum Beispiel in der Medizin eingesetzt, um Krebs und Metastasen im Körper genau zu lokalisieren. Entscheidend ist nun: Fällt der Beschleuniger des Kernkraftwerks aus – weil man ihn zum Beispiel abschaltet oder weil ein Erdbeben die Anlage erschüttert –, hört die Spaltreaktion auf. Innert Millisekunden. Ein Super-GAU ist unmöglich.“ – bto: Das  sei nicht glaubhaft und müsse erst bewiesen werden, würden unsere Politiker und Aktivisten sagen. Und es dauert zu lange, bis dahin haben wir schon alles mit Wind und Sonne versorgt …
  • „Der neue Reaktortyp würde aber nicht nur das Sicherheitsproblem der Kernenergie lösen, sondern auch die Sorge um den strahlenden Abfall. Dies auf zwei Arten. Zum einen verwendet der Reaktor nicht Uran als Brennstoff, sondern Thorium, das praktisch keine gefährlichen Rückstände hinterlässt. Zum anderen kann er nukleare Abfälle der bestehenden Kernreaktoren verbrennen. Damit bringt er die heutigen radioaktiven Abfälle zwar nicht völlig zum Verschwinden, reduziert ihre Menge aber massiv. Transmutation heisst dieser Umwandlungsvorgang, daher stammt auch der Firmenname Transmutex.“ – bto: Diese Überlegung finde ich faszinierend.
  • Wenn die Technologie so vielversprechend ist, warum existiert sie dann nicht schon heute? (Die) Antwort. ‘Mitte der 1990er Jahre fing alles vielversprechend an’. Eine Reihe von Experimenten zeigte: Das Konzept von Nobelpreisträger Rubbia ist umsetzbar. ‘Es herrscht Euphorie, und Geld fliesst. Doch bald tauchen Hürden auf. Eine ist erstaunlicherweise die Nuklearindustrie selbst. Sie zeigt wenig Interesse am völlig neuartigen Konzept. Regierungen und Energiekonzerne hatten in den 70er und 80er Jahren gigantische Summen in die Entwicklung der Atomtechnologie gesteckt (siehe Grafik). Auf Basis dieser Forschung bauen sie Hunderte Kernreaktoren. Warum sollen sie jetzt auf ein neues Pferd setzen? Um die strahlenden Abfälle machen sie sich wenig Sorgen. ‘Die Verantwortlichen dachten: Dafür haben wir eine Lösung. Wir vergraben den Müll einfach.’” – bto: Das zeigt, wie negativ sich Politik auf Fortschritt auswirken kann.
  • ‘Der Welt ist inzwischen bewusst geworden: Der Kampf gegen den Klimawandel kann nicht mehr aufgeschoben worden.Und für diesen Kampf brauchen wir Kraftwerke, die möglichst kein CO2 verursachen. (…) Wir (müssen) zwar mehr Solarpanels installieren und mehr Windräder aufstellen. Doch selbst die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien wisse: Weltweit können wir so bis 2050 höchstens zwei Drittel des verbrauchten Stroms produzieren. Erneuerbare Stromquellen schaffen die dringend notwendige Abkehr von der fossilen Energie nicht allein.“ – bto: So ist es vor allem wegen Speicherproblemen und der unsicheren Versorgung.
  • „Wie gross aber sind die Erfolgschancen? Forscher und Nuklearfirmen versuchen seit langem, Atomreaktoren zu bauen, die sicherer sind und das Problem mit dem strahlenden Abfall lösen. In den USA etwa tüftelte der Industrieriese General Electric jahrzehntelang an einem Reaktortyp, der mit einer anderen Technologie als jener von Transmutex Atomabfall verwerten kann. Zig Milliarden Dollar wurden in Prototypen investiert, dennoch erwies sich das Konzept als Misserfolg. Die Frage nach den Erfolgschancen stellt sich noch aus einem zweiten Grund. Je stärker die Regierungen die Forschung an der Atomenergie zurückfahren, desto mehr Private springen in die Bresche. Transmutex ist nur eines von Dutzenden Nuklear-Startups. Das von Bill Gates gegründete Unternehmen Terrapower etwa will im US-Gliedstaat Wyoming einen neuartigen Kernreaktor bauen, der ebenfalls Atommüll verbrennen kann.“ – bto: Es ist doch gut, wenn privates Geld daraufsetzt. Wer das Energie- und Klimaproblem der Welt löst, hat es verdient, reich zu werden.
  • ‘Wir wissen, wie es geht. Jetzt müssen wir die Maschine nur noch bauen.Die technischen Herausforderungen seien nicht grösser als bei anderen Innovationsprojekten, beispielsweise bei Elon Musks Raumfahrtprogramm Space X. Transmutex-Chef Servan-Schreiber gewinnt nicht nur Nuklearexperten für das Vorhaben, er kann auch Leute überzeugen, die eigentlich gegen Atomkraft sind. Im Verwaltungsrat etwa sitzt die Ökonomin Dorothée Baumann-Pauly, die an der Universität Genf das Center for Business and Human Rights leitet. Baumann, die aus Deutschland stammt, ging als Jugendliche mit ihren Eltern gegen die Atomenergie auf die Strasse, ‘weil verheerende Unfälle möglich sind und gefährliche Abfälle zurückbleiben. Die Technologie von Transmutex löse gleich beide Bedenken in Luft auf.“ – bto: Dies setzt natürlich die geistige Flexibilität voraus, auch die Meinung zu ändern, wenn sich die Fakten sich ändern.
  • „Das Startup will innert zehn Jahren ein Pilotkraftwerk bauen. Klar ist, dass es nicht in der Schweiz entstehen wird. Die Anlage soll eine Leistung von 100 Megawatt haben. Zum Vergleich: Das Kernkraftwerk Gösgen bringt es auf 1000 Megawatt. Doch die von Transmutex geplante Anlage braucht wenig Platz und lässt sich einfach erweitern. Für eine Leistung von 500 Megawatt braucht es einen Raum, der kaum grösser ist als das Büro von Transmutex. Bereits beschäftigt sich das Unternehmen damit, wie die kleinen Kernkraftwerke dereinst kostengünstig in Serie produziert werden könnten.“ – bto: Sicherlich wird es einen großen Markt dafür geben.
  • “Transmutex benötigt ungefähr 1,5 Milliarden Franken, um die Technologie zu entwickeln und seine Pilotanlage zu bauen. Für die Investoren wird das laut Servan-Schreiber ein lohnendes Geschäft. Denn der Abschied von der fossilen Energie ist nicht nur dringend nötig. Er bietet auch ein gigantisches Marktpotenzial. Heute gibt die Welt Jahr für Jahr 5000 Milliarden Dollar für Öl, Gas und Kohle aus.“ – bto: Wir müssen jedoch den Rohstoffländern alternative Einnahmequellen sichern.

magazin.nzz.ch: „Atom ohne Müll: Kommt jetzt die Stromrevolution?“, 4. Dezember 2021

Kommentare (31) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Rolf Peter
    Rolf Peter sagte:

    “Das sei nicht glaubhaft und müsse erst bewiesen werden, würden unsere Politiker und Aktivisten sagen. Und es dauert zu lange, bis dahin haben wir schon alles mit Wind und Sonne versorgt ”

    Ob es glaubhaft ist, kann ich nicht beurteilen. Aber abgesehen von einigen Beitraegen hier, geht auch aus dem Buch von Thomas Schulenberg “Die vierte Generation der Kernreaktoren” hervor, dass bis zur grosstechnischen Unmsetzung und Marktreife noch einiges an Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu leisten ist. Und das duerfte noch 10 bis 20 Jahre dauern. Ob das “zu” lange ist oder nicht, ist wohl eher Meinungssache.

    Die andere Frage, die ich mir stelle, ist, wie passen diese Kernkraftwerke zu einem System, das im wesentlichen auf Wind- und Sonnenenergie beruht. Das Problem in einem solchen System sind die “Dunkelflauten”, fuer die man flexible Back-up-Systeme benoetigt.

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    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Rolf Peter

      Tja, wenn man genug grundlastfähige Kernkraftwerke anstatt Wind- und Solarparks hätte, bräuchte man sich über das Dunkelflauten-Problem gar keine Gedanken zu machen…

      Antworten
      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ R. Ott + Rolf Peter

        >> “Tja, wenn man genug grundlastfähige Kernkraftwerke anstatt Wind- und Solarparks hätte, bräuchte man sich über das Dunkelflauten-Problem gar keine Gedanken zu machen…denn dann wären Wind- und PV-“Kraftwerke” überflüssig wie ein Kropf.

  2. weico
    weico sagte:

    ” bto: Das darf bekanntlich nicht sein, gilt doch bei uns der Grundsatz, dass Atomkraft auf keinen Fall eine Rolle spielen darf in Zukunft.”

    Richtig.

    Atomkraft ist kein Thema mehr.

    Der Import von Atomstrom natürlich schon! Aber in Zukunft wohl nur dann, wenn er von einem “Wertepartner” stammt und das Uran oder Thorium CO2-frei gefördert und zum Reaktor befördert wurde .

    Informative deutschsprachige Seite zum Thema Reaktoren, Atommüll usw.
    http://www.nukeklaus.net

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  3. Bauer
    Bauer sagte:

    BTO: “Atom ohne Müll und in Serien­fertigung wird den Markt revoluti­onieren”

    Dieser Titel verdient einen starken Konjunktiv mit Fragezeichen. Er müsste lauten:

    Könnte Atom ohne Müll und in Serien­fertigung den Markt revoluti­onieren?

    Gut gedacht ist noch lange nicht gut verwirklicht. Manchmal liegt da ein Menschenalter dazwischen.

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  4. Hansjörg Pfister
    Hansjörg Pfister sagte:

    Ich fühle mich bemüßigt hier mal etwas physikalisches Grundlagenwissen zu vermitteln, damit der Leser das Beschriebene überhaupt einordnen kann. Also wie funktioniert das mit der Kernernergie im Prinzip immer?
    Atomkerne bestehen aus Protonen und Neutronen. Die Protonen bestimmen um welches Element es sich handelt (z.B. 1 = Wasserstoff, 92 = Uran). Die Neutronenanzahl schwankt, man spricht von Isotopen (altgriechisch iso topos, “gleicher Platz”, gemeint ist der Ort im Periodensystem der Elemente (z.B. Wasserstoff, kein Neutron, Deuterium, schwerer Wasserstoff: 1 Neutron, Tritium, überschwerer Wasserstoff 2 Neutronen). Jetzt ist es so, dass Elemente Neutronen einfangen können, je nach Element geht das besser mit schnellen Neutronen oder langsamen Neutronen (thermischen Neutronen). Manche Elemente werden dadurch instabil, sie zerfallen in was anderes. So ist das mit Uran 235: Durch Einfangen eines Neutrons entsteht Uran 236. Das ist eigentlich recht stabil, aber in dem “hochangeregten” Zustand, wenn es gerade ein Neutron eingefangen hat, zerfällt es mit einer Halbwertszeit von 15 Nanosekunden in andere radioaktive Nuklide usw. Dabei wird eine sehr große Menge an Energie frei. Das gleiche funktioniert auch noch mit weiteren Nukliden, aber nur Uran 235 und Plutonium 239 sind bis jetzt technisch relevant. Man kann radioaktive Nuklide auf diese Weise auch unschädlich machen, in dem man sie einer geeigneten Neutronenstrahlung aussetzt, das ist das Prinzip von Kernreaktoren, die Atommüll verbrennen können (sollen). Bisherige Konzepte dazu sind der Dual Fluid und der Laufwellenreaktor. Die Behauptung durch die Benutzung von Thorium, entstünde kein radioaktiver Müll ist abenteuerlich. Thorium kann durch Neutroneneinfang über zwei Zwischenschritte in Uran 233 umgewandelt werden. Das dann wiederum wie Uran 235 und Plutonium 239 als eigentlicher Brennstoff fungiert. Allerdings ist die Zerfallsreihe von Uran 234 kürzer und die Halbwertszeiten auch, was weniger und weniger problematischen Atommüll bedeutet. Man kann darüberhinaus keine Neutronen aus einem Teilchenbeschleuniger direkt gewinnen, denn Neutronen sind elektrisch neutral. Man muss erst Protonen auf ein geeignetes Target schießen, dann entsteht Neutronenstrahlung. Auch das will technisch erst einmal beherrscht sein.Teilchenbeschleuniger verbrauchen ihrerseits übrigens große Mengen an Energie. Das was dieses Startup da vor hat, ist physikalisch möglich, jedoch hochexperimentell. Wahrscheinlich wird das nix. Ich favorisiere Dual Fluid Reaktoren, von denen weiß man, dass sie funktionieren. So lief schon 1961 in Oak Ridge erfolgreich ein solcher Reaktortyp. Er ist inhärent sicher, insofern keine Kernschmelze möglich ist und kann theoretisch auch Atommüll “verbrennen”.

    Antworten
    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      Ich muss mich korrigieren: In Oak Ridge lief ein Flüssigsalzreaktor, kein Dual Fluid Reaktor, aber von der Physik her, ist das ähnlich.

      Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Hansjörg Pfister

      “So lief schon 1961 in Oak Ridge erfolgreich ein solcher Reaktortyp. Er ist inhärent sicher, insofern keine Kernschmelze möglich ist und kann theoretisch auch Atommüll “verbrennen”.”

      Richtig.

      Aber die USA hatten ja ihre “guten” Gründe, auf ein anderes Reaktorprinzip zu setzen.
      Weniger Sicher … dafür “Waffenfähig”..

      Das Thema haben wir ja HIER erst kürzlich besprochen:

      https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/china-verfolgt-das-konzept-eines-schnellen-fluessigsalzbrueters-weiter/#comment-207188

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    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @Hansjörg Pfister “Das was dieses Startup da vor hat, ist physikalisch möglich, jedoch hochexperimentell”.

      Ein hochexperimenteller DESY-Teilchenbeschleuniger in meiner Nachbarschaft ist – in astronomischen Zeiträumen betrachtet – vor einer Nanosekunde in Betrieb gegangen. Mit dem Beschleunigen muss wohl noch etwas geübt werden, dann kann das Start-Up oder auch ein anderes sicherlich seine Wunschträume angehen. Warten wir dann noch ein paar Sekunden, dann werden die ganz bestimmt eine Maschine entwickelt haben, die nach den uralten Prinzipien funktioniert. Die wurden vor ein paar Milliarden Jahren von irgend einem schlauen Geist erfunden und halten uns alle incl. ausgeflippten Quälgeistern in roten Gemäuern am Leben. Hätte der doch bloß eine Gebrauchsanweisung hinterlassen.

      Derweil wird weiter mit banalen Dingen gekämpft, wie zum Beispiel mit Wärmepumpenregelungen, die versagen, weil die Bundesbürger zu heißes Duschwasser abfordern, nur um den Mikroben beizukommen. Schade eigentlich, man könnte sonst so schön am Putin-Gas sparen.

      Antworten
  5. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @DS „Ein Genfer Startup ENTWICKELT ein Kernkraftwerk, das vollkommen sicher IST“.

    „Sein soll“ wäre sicherlich besser, um die Euphorie der Schnäppchenjäger mit Dollarzeichen in den Augen in die richtigen Bahnen zu lenken.

    Und: „Start-up“ hört sich nach einer lustigen Kickertruppe ehemaliger Studis mit ein, zwei extremwissenden Prof’s ohne Peilung, wie der Wind außerhalb der Labore weht. Man kann sich ja täuschen. Wie sieht es mit der konkreten Aufstellung der Truppe(n) und den Fakten aus?

    Zu vermuten ist, dass es sich noch um schwache Signale der Wunschträume aus der Welt der kernphysikalischen Institutionen handelt. Sobald Randbedingungen außerhalb der physikalisch-technischen Faktoren einbezogen würden, dürfte sich deren Wunschdenken – wie immer in solchen Phasen – relativieren.

    Wenn ein Bleistiftspitzer bereits drei Jahre bis zur DIN-CERT-EN-TÜV-gesicherten Massenfertigung braucht, sollte man sich hier gar keine zeitlichen Illusionen machen. Vor 2050 ist in Deutschland nicht einmal das Pförtnerhäuschen eine Anlage bezugsfertig.

    Eine wesentliche Blockadeposition der Entwicklungen alternativer Systeme dürfte sich inzwischen in Luft aufgelöst haben: die der Interessenträger fossiler Energieträger. Dafür haben wir jetzt möglicherweise andere, bspw. die der „erneuerbaren Energieträger“, deren hochlaufenden Märkte in Gefahr gerieten.
    Es käme jetzt aus Sicht der Entscheider / Politik darauf an, mit der richtigen Methode die vorhandenen Informationen aufzunehmen, einzuordnen und die Zukunftsfähigkeit inklusive des Zeitfaktors bis zur Umsetzbarkeit zu bewerten. Vielleicht geht dann alles viel schneller. Schön wär’s.

    Antworten
  6. @foxxly
    @foxxly sagte:

    … ich bin kein atomphysiker,
    aber ich verstehe nicht ganz,
    wenn man weiss wie es geht und man schon über 20 jahre dran ist, warum nirgendwo diese neuen dinger noch nicht laufen?

    weiter, wenn hierzu thorium notwendig ist, wie kann bisheriger atom-abfall verwendet werden?
    es git mehr thoium, als uran auf der welt.
    wie aufwendig ist deren gewinnung?

    die idee etc. mit diesen neuen reaktor, jedenfalls klingt sehr gut

    Antworten
    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      @foxxly,
      “weiter, wenn hierzu thorium notwendig ist, wie kann bisheriger atom-abfall verwendet werden?”
      Ich glaube, ich habe das erklärt. Aus dem Thorium wird Uran 233 erbrütet. Danach alles wie gehabt. Der Rest ist Reaktordesign. Beim Zerfall von Uran 234 werden Neutronen freigesetzt, die sollen den Atommüll “verbrennen”. “Verbrennen” bedeutet langlebige radioaktive Nuklide in kurzlebige zu verwandeln, die dann in was Stabiles zerfallen. Ist tricky, geht aber im Prinzip.
      Thoriumreaktoren funktionieren im Prinzip, ich meine auch technisch gesehen.

      “es git mehr thoium, als uran auf der welt.”
      richtig
      “wie aufwendig ist deren gewinnung?”
      Man braucht so wenig davon, dass die Kosten kaum eine Rolle spielen. Hauptlieferant dürfte Indien sein, da gibt es am meisten davon. Bis jetzt kein heikles Lieferland.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        Auch die Asche, die beim Betrieb von Kohlekraftwerken anfällt, enthält oft Thorium – was im Moment aber üblicherweise noch als “Schadstoff” und nicht als Rohstoff klassifiziert wird, es gibt ja auch noch keine nützliche Verwendung dafür.

        “Kohle enthält fast immer auch Spuren der radioaktiven Elemente Uran, Thorium und Radium. Der Gehalt liegt je nach Lagerstätte zwischen wenigen ppm und 80 ppm. Da weltweit etwa 7.800 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr in Kohlekraftwerken verbrannt wird, schätzt man den Gesamtausstoß auf 10.000 Tonnen Uran und 25.000 t Thorium, der zum großen Teil in der Asche enthalten ist.”

        https://physik.cosmos-indirekt.de/Physik-Schule/Kohlekraftwerk

  7. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Viele gute Ideen, die es wert sind, in anderen Ländern weiterentwickelt zu werden während Deutschland neue Geschlechter erforscht.

    Aber, und das triggert die Grünen jetzt gleich vierfach, bitte nicht den Uran(!)-Bergbau(!!) und die Urananreicherung (!!!) vernachlässigen, denn derzeit werden fast 50% des angereicherten Urans weltweit in dem bösen Putinland (!!!!!) produziert:

    https://www.zerohedge.com/commodities/will-putin-place-enriched-uranium-list-banned-russian-exports

    Antworten
    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @ RO Den Putin-Strategen wäre eine solche Entwicklung sicherlich ganz recht. Die brauchen aktuell ganz viel Uran für wirksame Geschosse, um Kinderkrankenhäuser und Altenwohnheime zu zerschießen.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @JürgenP

        (Drucken Sie sich Ihre Kommentare hier eigentlich aus, um Ihren Freunden zu zeigen, wie Sie es einem dieser bösen Putin-Versteher im Internet so richtig gezeigt haben?)

        Uranmunition wirkt panzerbrechend, es ist vollkommen sinnlos, damit auf Krankenhäuser oder Altenheime zu schießen – es sei denn, der Gegner hat seine Panzer unmittelbar vor dem Krankenhaus oder im Innenhof eines Altenheims aufgestellt. Man munkelt ja, dass die ukrainischen Truppen in Mariupol (übrigens eine Hochburg des Azov-Batallions mit den interessanten Hakenkreuz- und SS-Runen-Verzierungen auf den Helmen mancher seiner Soldaten, über die wir hier schon mehrfach kontrovers diskutiert hatten) gerade tatsächlich zu solchen Kampftaktiken greifen, aber das ist alles unverifiziert und in unseren Qualitätsmedien würde sicher auch darüber berichtet werden, wenn es stimmte, nicht wahr?

        Und übrigens besteht diese Munition aus *AB*gereichertem Uran, das bei der Anreicherung von Uran als Abfallprodukt anfällt. Sie müssen sich nicht entscheiden, ob Sie Brennstäbe oder Uranmunition aus dem Uranerz herstellen, es geht beides gleichzeitig.

      • weico
        weico sagte:

        @JürgenP

        “@ RO Den Putin-Strategen wäre eine solche Entwicklung sicherlich ganz recht. Die brauchen aktuell ganz viel Uran für wirksame Geschosse, um Kinderkrankenhäuser und Altenwohnheime zu zerschießen.”

        Vielleich waren Sie im Kuwaitkrieg noch zu Jung um die Geschichte mitzubekommen…oder Sie sind wohl schlicht naiv und empfänglich für Propaganda.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Brutkastenlüge

      • Hansjörg Pfister
        Hansjörg Pfister sagte:

        ICH WUSSTE ES!
        Es ist unmöglich auch nur ein technisches Thema zu erörtern, ohne dass die Putiniden es wieder umbiegen.
        Warum könnt ihr nicht einfach mal die Klappe halten?

      • weico
        weico sagte:

        @Hansjörg Pfister

        “ICH WUSSTE ES!
        Es ist unmöglich auch nur ein technisches Thema zu erörtern, ohne dass die Putiniden es wieder umbiegen.
        Warum könnt ihr nicht einfach mal die Klappe halten?”

        Sie sollten die Frage DIREKT an JürgenP RICHTEN !

        Ich und Hr. Ott haben nur auf seine falsche Aussage geantwortet.

      • Hansjörg Pfister
        Hansjörg Pfister sagte:

        @weico,
        OK, Sie haben in diesem Fall natürlich recht, aber mir geht das wirklich auf den Keks. Ich glaube, ich gehe Montags auch nicht mehr spazieren und Samstags auch nicht mehr demonstrieren, da diffundiert dieses Thema auch schon rein.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Pfister

        “mir geht das wirklich auf den Keks. Ich glaube, ich gehe Montags auch nicht mehr spazieren und Samstags auch nicht mehr demonstrieren, da diffundiert dieses Thema auch schon rein.”

        So ist das aber oft im Leben: Da stimmen Ihnen Leute in einer bestimmten politischen Frage zu, während Sie bei einem anderen Thema eine komplett andere Meinung haben. Erleben Sie das zum ersten Mal?

        “Es ist unmöglich auch nur ein technisches Thema zu erörtern, ohne dass die Putiniden es wieder umbiegen.”

        “Putinoiden”. Das Wort heißt “Putinoiden”.

        https://www.youtube.com/watch?v=ii2WyLkKpcg

        Im Übrigen ist es tatsächlich unmöglich, ingenieurstechnische Themen zu erörtern, ohne dass dabei auch diskutiert wird, wo eigentlich die Rohstoffe zur Herstellung und für den Betrieb der Maschinen und Anlagen herkommen sollen. Und da lautet die Antwort nun einmal oft: Putin… also Russland. Außer vielleicht, Sie wollen irgendwelche Lastenrad-Sattel aus Kokosnussfasern pressen, oder so.

      • Rolf Peter
        Rolf Peter sagte:

        @ R Ott, 11:34

        ““Putinoiden”. Das Wort heißt “Putinoiden”.”

        Putischisten?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Rolf Peter

        Für Sie immer noch “Putischist*innen”.

        Oder wollen Sie mit Ihrer geschlechtsdiskriminierenden Sprache etwa Frauen unsichtbar machen?

    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @RO “es ist vollkommen sinnlos, DAMIT auf Krankenhäuser oder Altenheime zu schießen”

      Ich präzisiere “es ist vollkommen sinnlos, [gelöscht] auf Krankenhäuser oder Altenheime zu schießen”. Das soll auch gewesen sein in Bezug auf eine Diskussionen über den Putin-Krieg mit Ihnen und Ihren gleichgesinnten Mitstreitern in diesem Blog.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @JürgenP

        “es ist vollkommen sinnlos auf Krankenhäuser oder Altenheime zu schießen”

        Nein. Nicht immer. Das hängt schon davon ab, ob sich in diesen Gebäuden Kranke, Alte oder kämpfende feindliche Soldaten befinden. Oder vielleicht sogar alle 3 Gruppen gleichzeitig, dann wird es besonders kompliziert. Was halten Sie von den Kampftaktiken von Soldaten, die absichtlich solche Orte aufsuchen um aus ihnen heraus zu kämpfen? Finden Sie das clever oder verurteilenswert? Und hängt Ihre Antwort vielleicht sogar davon ab, welche Farben das Nationalitätsabzeichen der Soldaten hat?

        “Das soll auch gewesen sein in Bezug auf eine Diskussionen über den Putin-Krieg mit Ihnen und Ihren gleichgesinnten Mitstreitern in diesem Blog.”

        Haben Sie als Kind zu anderen Kindern “du bist doof” gerufen und sich selbst dann die Ohren zugehalten damit die anderen nichts zurückrufen konnten? Sie arbeiten immer noch nach der gleichen Methode. Schwach.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Richard Ott + only fans

        Die Lage der Gefährten im Kampf gegen Mordor ist so aussichtsreich, dass man energetische Autarkie durch Innovationen handelt, die vielleicht erst in einem Menschenleben serienreif sein könnten.

        Heute, März 2022, summiert sich das Handelsbilanzdefizit der einzig verbliebenen Supermacht auf 17.764 Billionen Dollar – welche des Auenland seinem Hegemon faktisch ohne Gegenwert zur Verfügung stellte.

        “Natasha from russia” bedankt sich hier für die Sanktionen der USA und grüßt zur Völkerverständigung die Freunde in den Staaten: https://www.bitchute.com/video/FSbKTQJqYWxP/
        …..lt. informierten Kreisen aus dem Kreml ist sie Atomphysikerin.

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