Asia: Addicted to debt

Dieser Beitrag erschien zum ersten Mal am 21. Mai 2014 bei bto.

Das stark wachsende Kreditvolumen in Asien, allen voran China, habe ich regelmäßig angesprochen und auch in meinem neuen Buch gezeigt. Nun berichten verschiedene Zeitungen von einer neuen Studie der HSBC zu dem Thema. Aussage: Die Schulden wachsen überall deutlich schneller als das Bruttoinlandsprodukt. Damit weitet sich die Überschuldungskrise der westlichen Welt auf die gesamte Weltwirtschaft aus – genauso wie von der US-Notenbank beabsichtigt. Noch sehen die Analysten der HSBC kein übermäßiges Risiko. Relativ zum Pro-Kopf-Einkommen wären die Schulden noch im normalen Rahmen. Man wolle nur auf die Risiken hinweisen und darauf, dass es nicht nur ein chinesisches Problem sei.

  • Singapur: 421 Prozent (Staat, private Haushalte, Unternehmen inkl. Finanzsektor, weshalb die 421 Prozent nicht direkt mit den sonst auf diesen Seiten verwendeten Zahlen vergleichbar sind).
  • Japan: 403 Prozent
  • Hongkong: 319 Prozent
  • Südkorea: 258 Prozent
  • Malaysia: 241 Prozent
  • China: 226 Prozent
  • Taiwan: 200 Prozent
  • Thailand: 188 Prozent

Die Höhe der Schulden wird zu einem Problem. Die Abhängigkeit von hohem Kreditwachstum ist bereits ein Problem. Schnell wachsende Kredite sind meist ein Indikator für Fehlinvestitionen und damit Blasen. Siehe Immobilien in China.

FT (Anmeldung erforderlich): Asia: Addicted to debt, 12. Mai 2014

Und für jene, die keinen Zugang zur FT haben, hier ein Link zu Zero Hedge, das die sehr guten Abbildungen aus der FT online stellt:

Zero Hedge: How The Debt Trap Swallowed Asia In Three Charts, 14. Mai 2014

Auch die F.A.Z. hat das Thema mit etwas Verzögerung aufgenommen:

F.A.Z.: Asiens Schulden laufen aus dem Ruder, 19. Mai 2014

Kommentare (2) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Marcel Rose
    Marcel Rose sagte:

    Frage: Es wird bei den Beiträgen zur Verteilung des Vermögens der Singapur-Dollar angeregt. Müsste man angesichts der obigen Zahl nicht darauf verzichtet werden?

    Im Prinzip müsste man sich jetzt an Länder halten, die kaum oder keine Verschuldung aufweisen. Gibt es solche Länder noch?

    Antworten
    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Gute Beobachtung und gute Frage! “Angeregt” ist wohl auch der richtige Begriff, wobei ich hier ausdrücklich keine Anlageempfehlung gebe! Ich habe mir dieselbe Frage auch gestellt und bin ‒ vorerst ‒ zu dem Schluss gekommen, dass Stabilität der Wirtschaft und der Politik das Risiko etwas kompensieren.

      Länder, die solide sind, und tiefe Verschuldung haben und dazu auch rechtssicher (Russland z. B. hat recht tiefe Schulden, …), gibt es wenige. Die sind dann teuer. Siehe Schweiz. Norwegen?

      Antworten

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