275 Milliarden Euro mehr Steuereinnahmen bis 2023

Irgendwie fühle ich mich auf den Arm genommen. Da titelt selbst die seriöse F.A.Z.: “124 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen.” Als einfacher Bürger denke ich da, der Staat hat, verglichen mit dem Istzustand, 124 Milliarden weniger. Wie naiv. Natürlich hat der Staat nicht weniger. Er hat weniger mehr – aber immer noch deutlich mehr. Schaut man sich die Zahlen an, ergibt sich nämlich folgendes Bild (kumulierte Mehreinnahmen gegenüber dem Jahr 2019): 

  • Bund: 85
  • Länder: 119
  • Gemeinden: 43
  • EU: 28
Wie schon bei ähnlichen Rechnungen habe ich die kumulierten Mehreinnahmen der Jahre 2020 bis 2023 gegenüber dem Jahr 2019 gerechnet:
Also, ich denke, jeder von uns würde sich um eine Erhöhung des Einkommens um 275 Milliarden kumuliert in vier Jahren freuen. Bezogen auf die Gesamteinnahmen des Jahres 2019 (794)  ist das ein Plus von fast 35 Prozent!
Vergleicht man die Einnahmen von 2023 (908) mit jenen von 2019 (794)  ergibt sich eine jährliche Wachstumsrate von 3,41 Prozent. WO ist das Problem, fragt da der Steuerzahler …

Quelle: F.A.Z.

Wir wissen es natürlich. Die Politiker haben in den letzten Jahren viele Versprechen in Gesetze gegossen, noch dazu mit einer Dynamik versehen, die nun beschleunigte Ausgabensteigerungen mit sich bringen. Stichwort: Alterung bringt zunehmende Empfängerzahl. Wir sind halt schlecht regiert worden. Aber das ist ja bekannt.

→ faz.net:”124 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen”, 9. Mai 2019

Kommentare (39) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    Och, eine ähnlich genaue Prognose hätte man in zehn Sekunden mit Lineal un Bleistift durch lineare Fortschreibung der Zeitreihe erhalten…

    Ich finde das Diagramm sehr aussagekräftig. Das ist eine ganz erstaunliche Entwicklung der Steuer -Einnahmen. Und selbst damit scheint man ja nicht auszukommen und denkt in manchen politischen Lagern über weitere Erhöhungen nach.

    Zur Kenntnis genommen.

    Antworten
    • ruby
      ruby sagte:

      Thomas, schon mal an Schulinvestitionen, die praktischen Folgewirkungen versucht zu beurteilen?
      Im Sekundentakt geht da garnix.

      Antworten
  2. ruby
    ruby sagte:

    Die Finanzstatistik mit validen Daten zu erfassen, um dann zielgenaue Investitionen zu tätigen, macht schon viel Sinn und Mühe.

    Antworten
  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Die Darlegungen von Dr. Stelter enthalten eine Tabelle, die es bei faz.net nicht gibt.

    Darunter steht der folgende Satz:

    >Also, ich denke, jeder von uns würde sich um eine Erhöhung des Einkommens um 275 Milliarden kumuliert in vier Jahren freuen.>

    Fragen:

    Ist die bezüglich der Erhöhung des EINKOMMENS getroffene Aussage „275 Milliarden kumuliert in vier Jahren“ richtig oder falsch?

    Warum ist sie richtig oder falsch?

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      Ich finde es erstaunlich, dass Schlüsselaussagen des Kommentars auch 3 Tage nach Erscheinen von den am Blog Postenden – und Mitlesern? – offensichtlich als belanglos oder keiner Diskussion würdigen Überlegung wert angesehen werden.

      Das sind sie nicht.

      ÜBER der Tabelle, die Dr. Stelter angefertigt hat, steht der folgende Satz:

      >Wie schon bei ähnlichen Rechnungen habe ich die kumulierten Mehreinnahmen der Jahre 2020 bis 2023 gegenüber dem Jahr 2019 gerechnet.>

      Wenn man sich die Zahlen der Tabelle ansieht, erkennt man WIE er gerechnet hat.

      Beispielhaft für alle Rechnungen die unter „Bund“:

      Die Mehreinnahme 2020 gegenüber 2019 wird mit „5“ angegeben.

      Die Mehreinnahme 2021 gegenüber 2019 wird mit „16“ angegeben, was die Summe aus „5“, der VORJÄHRIGEN Mehreinnahme 2020 gegenüber 2019, und aus „11,“ der Mehreinnahme 2021 gegenüber 2020, ist.

      Dieser Rechenmodus, bei dem die vorjährigen Mehreinnahmen WIEDERHOLT gerechnet werden – hier die einmalige Mehreinnahme „5“ insgesamt viermal, also nicht nur für 2020 gegenüber 2019, sondern auch für 2021 gegenüber 2020, 2022 gegenüber 2021 und 2023 gegenüber 2022 , gilt für alle Zahlen und alle Körperschaften. Dieses Verfahren generiert die Gesamtsumme „275“.

      Das kann man so machen, wenn man „kumulieren“ so wie der Duden versteht. Der Duden bezeichnet das bildungssprachliche „kumulieren“ als anhäufen, ansammeln (und STEIGERN, VERSTÄRKEN (meine Hervorhebung, D.T.).

      Mein Urteil:

      Das ist bedenkenswert.

      Der Satz unter der Grafik lautet:

      >Also, ich denke, jeder von uns würde sich um eine Erhöhung des Einkommens um 275 Milliarden kumuliert in vier Jahren freuen. Bezogen auf die Gesamteinnahmen des Jahres 2019 (794) ist das ein Plus von fast 35 Prozent!>

      „Also“ suggeriert nicht nur die Schlussfolgerung aus obiger Rechnung, sondern es soll auch eine sein mit der Behauptung, dass die „275“ die ERHÖHUNG des EINKOMMENS in vier Jahren angibt – eben kumuliert, nach vorangegangener Rechnung.

      Das kann als formal richtig durchgehen wegen „kumuliert“, d. h. den Verweis auf die Rechnung in der Tabelle.

      Was RECHNERISCH nicht angreifbar ist, kann im vorliegenden Fall SACHLICH nicht widerspruchsfrei stehen bleiben.

      Die Erhöhung des Einkommens beträgt in den benannten vier Jahren der neuen Schätzung der Steuereinnahmen gemäß nicht 275, sondern 114 Mrd. Euro.

      Einkommen ist eine Flussgröße, die in Zeiteinheiten gemessen wird – hier: Steuereinnahmen in einem Jahr – und keine Bestandsgröße, die zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelt wird. Dass die Zeiteinheit „ein Jahr“ ist und die betreffenden Jahre zwischen bestimmten Zeitpunkten liegen, ändert nichts daran.

      Natürlich kann man die Flussgrößen addieren und wenn so, erhält man den Betrag von 114 Mrd. Euro für die vier Jahre.

      Ich halte die Aussage unter der Tabelle für bedenklich, weil sie irreführend ist.

      Das ist sie, wenn man sie insbesondere mit Ausgaben bzw. Ausgabensteigerungen – das Wort fällt im letzten Absatz – in Verbindung bringt. Es können c. p. vor allem die Verschuldung betreffend insgesamt nur 114 Mrd. Euro mehr ausgegeben werden. Mit „kumulativ“ wird es nicht mehr.

      Abgesehen davon halte ich die Aussage nicht für signifikant, sondern eher für ablenkend mit Blick auf die Diskussion, die mit der neuen Steuerschätzung ausgelöst wurde:

      TROTZ Mehreinnahmen UNFÄHIGKEIT der Politik die gewünschten Projekte zu realisieren.

      Wenn schon bei Mehreinnahmen Unfähigkeit vorliegt, was ist dann an Regierungsfähigkeit zu erwarten, wenn MINDEReinnahmen zu erwarten sind oder gar vorliegen?

      DAS ist der Politikskandal !

      Die NACHRICHTENSENDUNG im ZDF hat ihn heute um 19:00 Uhr thematisiert.

      Dr. Stelter wurde zweimal reingeschnitten und hat den Finger in die Wunde gelegt.

      Übrigens:

      Wie Richard Ott hat auch mich irritiert, dass in der neuen Steuerschätzung Mehreinnahmen für die EU auftauchen.

      Ich frage mich, auf WELCHEM Szenario diese Schätzung basiert.

      Ist GB die nächsten Jahre, angenommen bis 2023, noch Netto-Zahler oder nicht mehr?

      So oder so, es ist angesichts eines schwebenden, längst nicht entschiedenen Brexit-Verfahrens geradezu ABENTEUERLICH eine Steuerschätzung für die EU abzugeben.

      Ich habe jedenfalls keine Stimme gehört, die erklärt hat, warum die Steuereinnahmen der EU völlig unabhängig seien vom JEDER möglichen Brexit-Variante.

      Hier wurde gewürfelt, nicht geschätzt.

      Und das auch noch AMTLICH.

      Antworten
    • Horst
      Horst sagte:

      “Die Erhöhung des Einkommens beträgt in den benannten vier Jahren der neuen Schätzung der Steuereinnahmen gemäß nicht 275, sondern 114 Mrd. Euro.”

      Natürlich ist diese Berechnung rechnerisch falsch. Empfehlung: Entfernung der EXCEL-Tabelle.

      Sie haben dargelegt, dass der Kommentar nicht nur nicht sachlich, sondern aufgrund des Umstand der Erhöhung der Vorausschau der Steuereinnahmen um den Faktor 2,3 schlicht polemisch ist.

      Darüber hinaus kann meiner Ansicht behauptet werden (ad Herrn Ott):
      – „Niemand käme in einer Marktwirtschaft auch nur auf die Idee, irgendein Gremium einzuberufen das sich mit so einer Frage befasst. Völlig ineffizient. Aber Sie begreifen es nicht.“

      Ja, richtig, statt dessen berufen wir den Rat der hochdotierten Wirtschaftsweisen ein, der jeden Monat das Wachstumsziel formuliert und es anschließend korrigiert. Das ist Effizienz!

      Dann doch lieber Frau Palmer – das ist günstiger!!!

      Vielleicht bemerken Sie den Fehler? –

      Vogelschauen (Auspizien), wie im antiken Rom praktiziert, können auch helfen, die Steuereinnahmen für die kommenden Jahre vorherzusagen.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Sie schon wieder mit irgendwelchen unsinnigen Analogien, die Sie traurigerweise für überzeugende Argumente halten, die aber in Wahrheit nur Ihre völlige Unkenntnis darüber verraten, wie eine Planwirtschaft organisiert ist.

        Die sogenannten Wirtschaftsweisen geben regelmäßig eine *Prognose* über die wirtschaftliche Entwicklung ab, das ist absolut nicht vergleichbar mit der staatlichen *Festlegung* von sämtlichen Preisen und Produktionsmengen in einer Planwirtschaft.

      • Daniel Stelter
        Daniel Stelter sagte:

        Wenn der Staat genauso viel Geld ausgeben würde wie 2019 in den betrachten vier Jahren könnte er 275 Milliarden Schulden tilgen. Das ist rechnerisch richtig. Jetzt können Sie sagen, dass einige Ausgaben mit der Inflation steigen und ich deshalb von den 275 den Geldwertverlust wegen Inflation abziehen müsste um zu einer realen Steigerung zu kommen. Dass aber zum Beispiel die steuerfreie Tagespauschale immerhin über 20 Jahre unverändert ist und auch die Bürger nicht die Inflation abziehen dürfen bei ihrer Berechnung wäre es ein Zugeständnis an die Politik, die es umgekehrt nicht macht.

      • Horst
        Horst sagte:

        ad Herr Ott:

        Wie hat Ihnen die Zeitreise gefallen?

        “Machen Sie doch einmal eine Zeitreise mit dem MDR:

        https://www.mdr.de/zeitreise/quelle-und-ddr-produkte-100.html

        In der DDR wurden nicht unter marktwirtschaftlichen Aspekten (um Devisen zu beschaffen?) produziert?

        Da wurde so viel produziert wie möglich, um an so viele Devisen wie möglich heranzukommen, fern der Vorgaben der Zentralverwaltungswirtschaft.

        Sie sind mir ein Früchtchen!!!”

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        “[In der DDR] wurde so viel produziert wie möglich, um an so viele Devisen wie möglich heranzukommen, fern der Vorgaben der Zentralverwaltungswirtschaft.”

        Da ist schon der nächste Unsinn von Ihnen. Die Produktion von Waren für den Export in den Westen oder die Annahme von Aufträgen quasi als “verlängerte Werkbank” waren selbstverständlich Teil der DDR-Fünfjahrespläne. Die DDR brauchte unbedingt Devisen, weil bestimmte Rohstoffe, landwirtschaftliche Produkte und Investitionsgüter nur auf dem Weltmarkt zu beschaffen waren – und die DDR-Mark akzeptierte dort niemand, wer dort einkaufen wollte, brauchte schon D-Mark oder US-Dollar. Sie sollten sich wirklich mehr mit der DDR-Wirtschaftsgeschichte beschäftigen, vielleicht überdenken Sie dann sogar Ihre linksradikale Gesinnung und begreifen, wie schlecht Planwirtschaft in der Praxis tatsächlich funktioniert und dass sie keine Lösung für unsere Probleme ist.

      • Horst
        Horst sagte:

        Ich vergass: Natürlich, die Auftraggeber aus dem kapitalistischen Ausland (die DEVISENBRINGER) haben sich selbstredend den 5-Jahresplänen der Zentralverwaltungswirtschaft unterworfen.

        Reflektieren Sie den realitätsfernen Unsinn, den Sie von geben?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        “Natürlich, die Auftraggeber aus dem kapitalistischen Ausland (die DEVISENBRINGER) haben sich selbstredend den 5-Jahresplänen der Zentralverwaltungswirtschaft unterworfen.”

        Sie sind in Ihrer Ahnungslosigkeit wirklich amüsant. Jeder Ihrer Einwände zeigt, dass Sie sich wirklich absolut nicht vorstellen können, wie eine Planwirtschaft eigentlich genau funktioniert.

        Nein, die westlichen Kapitalisten haben die Verträge frei mit der DDR-Regierung ausgehandelt. Das war natürlich nicht so angenehm für die SED, aber was wollten die machen? Die Devisen wurden ja unbedingt gebraucht.

      • Horst
        Horst sagte:

        Eine freie Verhandlung… das widerspricht ja ganz marktwirtschaftlichen Prinzipien.

        Das Ihnen eigene Widersprüchlichkeiten NICHT auffallen, zeigt ganz, welch verdrehter Geist Sie sind.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Oh je. Sie haben anscheinend auch noch nie eine geschäftliche Verhandlung geführt. Mit “frei” meine ich, dass die Westfirmen nicht an den DDR-Fünfjahresplan gebunden waren. Offensichtlich langen solche Geschäfte im beiderseitigen Interesse, sonst wären die Verträge nicht abgeschlossen worden: Der Westen bekam zu einem relativ billigen Einkaufspreis hochwertige Waren und die DDR konnte mit dem Export Devisen einnehmen.

        Sie scheinen wirklich nicht begreifen zu können, dass diese Exportstrategie (mitsamt den nicht genau planbaren Deviseneinnahmen aus dem Export ins “kapitalistische Ausland”) Teil der sozialistischen Wirtschaftsplanung war. Und ebenso wurde vom SED-Staat ganz genau geplant, wofür genau die knappen Devisen dann wieder auf dem Weltmarkt ausgegeben wurden.

  4. RaS
    RaS sagte:

    “Irgendwie fühle ich mich auf den Arm genommen. ..”

    Das ist eben Steuermarketing. Wenn man gerade eine neue Steuer einführen will (z.B. CO2-Steuer), macht es wenig Sinn, den Bürgern klarzumachen, daß sie eh schon ausgepresst werden wie die Zitronen.

    Antworten
    • Starchild
      Starchild sagte:

      @RaS
      seh ich auch so und die Grundsteuer wird wohl auch bald erhöht.
      Wenn man alle Zwangsabgaben, Gebühren, Parkzettel mit Steuern zusammenrechnet ist die wahre Steuer viel viel höher.
      Und dass “was faul ist im Staate Dänemark” merkt man, indem man sich die Menschen, insbesondere Deutsche mittleren und älteren Alters auf der Strasse anschaut: viele verarmt und ängstlich. Und das bei 275 Mrd Mehreinnahmen ? – eine Schande für alle die nicht hinschauen.

      Antworten
  5. Eva Maria Palmer
    Eva Maria Palmer sagte:

    Dieser Staat ist vollkommen außer Rand und Band und in einem politischen Auzsnahme-Zustand.
    Katastrophal schlecht regiert und mit entsprechend miesen Zukunfts-Aussichten.

    In keinem Regierungs-Bereich findet man eine seriöse Wirtschaftlichkeits-Berechnung und eine Überprüfung für die Notwendigkeit billionenfacher Ausgaben.

    Ein gutes Beispiel ist unsere Verteidigungs-Ministerin.

    Eine Person mit dem Ausbildungsstatus eines Arztes, die einen milliardenschweren Konzern “leitet”.
    In diesem “Konzern” herrschen Zustände, die man sich in der freien Wirtschaft nicht vorstellen kann.

    Weil die Dienst-Flugzeuge der Regierung nicht ordentlich gewartet sind, hat v.d.Leyen triumphierend verkündet, das nun 3 Großraum-Flugzeuge angeschafft würden und so die Kritik an mangelhafter Wartung wohl verstummen müßte.

    Die Sanierung der Gorch Fock ist ebenfalls ein Beispiel riesiger Verschwendung von Steuergeldern.

    Lebensfrohe Bürgermeister können Milliarden-Beträge beim Bau eines Flughafens versenken, bei dem bezweifelt werden kann, ob er jemals in Betrieb gehen wird.

    Dr.Stelter und andere Volkswirte haben den volkswirtschaftlichen Schaden, den die Regierung Merkel und ihre politischen Komplizen bisher angerichtet haben, auf mehrere Billionen € taxiert, also in einer Größenordnung, die dem Gesamtvermögen der fleißigen deutschen Bürger entspricht.

    Weitere riesige Billionen-Ausgaben werden die illegale Migration, Beamten-Pensionen und die Haftung in der Transfer- und Pleite-Union verursachen.

    Ein Land, in dem derart schlecht regiert und gewirtschaftet wird, kann kein wünschenswerter Ort für den Bürger sein, denn alle Lasten, für die die jetzigen Politik-Versager verantwortlich sind, werden unseren Nachfolgern aufgebürdet, die vor lauter Brot und Spielen und Facebook-Spielereien es versäumen, sich politisch zu engagieren und dem Wahnsinns-Treiben ein Ende zu bereiten.

    Antworten
  6. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Faszinierend finde ich ja, dass in der Systematik der Einnahmenauflistung jetzt neben Bund, Ländern und Gemeinden auch die Rubrik “EU” auftaucht.

    Was genau ist damit gemeint? Ist das der Anteil der erwarteten deutschen Mehrwertsteuer-Einnahmen, vertragsgemäß ins EU-Budget geht? Dafür ist die Zahl aber viel zu hoch, das dürften ja nur 0,3% der gesamten Mehrwertsteuer-Einnahmen Deutschlands sein, also grob geschätzt ungefähr 0,5 Milliarden Euro pro Jahr.

    Aber dass es der schon einmal für das EU “vor-reservierte” Beitrag proportional zur deutschen Wirtschaftsleistung ist (“BNE-Eigenmittel”), ergibt auch nur begrenzt einen Sinn. Für die Zeit nach 2021 gibt es doch noch nicht einmal eine grobe Finanzplanung von der EU und damit auch keine Zahlen über nationale BNE-Eigenmittel-Erhebungssätze, oder?

    Ist das als Signal der Bundesregierung zu verstehen, dass Deutschland bereit ist, seine Zahlungen in das EU-Budget gegenüber 2019 ganz erheblich zu erhöhen (46 Milliarden EUR vs. 34 Milliarden EUR, also +30%)?

    Antworten
  7. asisi1
    asisi1 sagte:

    Ähnlichkeiten gibt es bei den Krankenversicherungen. Trotz immer “besserem Umweltschutz” und Arbeitsschutz, geben die KK heute ca. 300 Milliarden Euro pro Jahr aus. Vor ca. 40 Jahren waren es ca. 40 Milliarden DM. Was hier in Deutschland dem unwissenden Volk vorgespielt wird, ist einfach nicht mehr zu verstehen!

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ asisi 1

      Sie machen es sich viel zu einfach – und schwächen damit Ihre Position.

      Ich bin kein KK-Experte, verweise aber auf Folgendes:

      Vor 40 Jahren hat es z. B. nicht einfach mal auf Zuruf eines Arztes zwei Hüftgelenk- und zwei Kniegelenkoperationen gegeben inkl. Reha.

      Das ist heute möglich, weil die Technik problemlos verfügbar und der Druck der Gesellschaft so enorm ist, dass es da kein Sparen gibt.

      Also:

      Technik und Ansprüche sind die Kostentreiber.

      Außerdem leben die Menschen durchschnittlich immer länger und verursachen daher auch ohne bessere Technik und höhere Ansprüche Mehrkosten.

      Nur mal das, die Experten könnten hier weitermachen.

      Sie haben Recht, das Volk ist unwissend, hat nicht die geringste Ahnung wie hoch im Fall eines Falls die Kosten der Behandlung bzw. Gesundung sind.

      Wenn ihm etwas vorgespielt wird, dann dass es nicht aufgeklärt wird.

      Wenn es nach mir ginge, erhielte jeder Patient von seiner KK regelmäßig eine Aufstellung der Kosten, die er verursacht hat.

      Geht natürlich nicht, kommt doch sofort der Einwand:

      Man kann doch den Leuten kein schlechtes Gewissen oder gar Schuldgefühle einreden, dann gehen die gar nicht mehr zum Arzt.

      Also nicht aufregen, sondern positiv denken:

      Wenn bisher so gut wie alles finanzierbar war, wird es auch in Zukunft so sein : – )

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        “Vor 40 Jahren hat es z. B. nicht einfach mal auf Zuruf eines Arztes zwei Hüftgelenk- und zwei Kniegelenkoperationen gegeben inkl. Reha.”

        Das lag aber unter anderem auch daran, dass der Arzt vor 40 Jahren noch keine Bonuszahlung bekommen konnte, wenn er das jährliche Verkaufsziel für Hüftgelenk-OPs erreicht:

        “Laut einer Studie der Unternehmensberatung Kienbaum werden inzwischen fast die Hälfte der neuen Chefarztverträge um Boni-Vereinbarungen ergänzt. Das heißt konkret: Wenn ein Chefarzt ein bestimmtes Ziel erreicht, bekommt er von seinem Krankenhaus einen üppigen Zuschlag zu seinem Gehalt. Fast immer sehen die Ziele eine Steigerung vor – zehn Prozent mehr künstliche Kniegelenke, 50 Hüften mehr, fünf Prozent mehr Geburten.”
        https://www.t-online.de/finanzen/versicherungen/id_57973588/operieren-fuer-den-bonus-durch-chefarztvertraege-steigt-risiko-unnoetiger-behandlungen.html

        Wie heißt es hier immer wieder so schön: “Leistung” muss sich lohnen. ;)

      • Helge
        Helge sagte:

        @Richard Ott

        Sie kritisieren ernsthaft in Anbetracht von z. B. Millionenboni in anderen Witschaftszweigen die Vergütungsstruktur von Chefarztverträgen hinsichtlich ihres volkswirtschaftlichen (!) Schadens? Nicht wirklich, oder?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        “Sie kritisieren ernsthaft in Anbetracht von z. B. Millionenboni in anderen Witschaftszweigen die Vergütungsstruktur von Chefarztverträgen hinsichtlich ihres volkswirtschaftlichen (!) Schadens?”

        Das haben Sie ganz genau erfasst, Herr Dr. Helge. ;)

        Haben Sie ein Problem damit?

      • Helge
        Helge sagte:

        Was heißt ein Problem, ich halte es einfach für falsch. Wie kann die Steigerung einer medizinischen Dienstleistung einen volkswirtschaftlichen (und nur darum geht es mir!) Schaden anrichten? Bei anderen Berufsgruppen mit Millionenboni wäre ich mir in Anbetracht der letzten Jahrzehnte da nicht sicher.

        Viele Grüße von Dr. Helge;)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Helge

        Das geht ganz einfach: Hinreichende Bedingung dafür ist lediglich, dass die tolle “medizinische Dienstleistung” auf gar keiner medizinischen Indikation beruht. Oder glauben Sie etwa, es sei für die Volkswirtschaft irgendwie nützlich, wenn Ärzte ihren Patienten neue Hüftgelenke einsetzen, wenn sie gar keine neuen Hüftgelenke brauchen, aber die Ärzte gerne ihren Bonus haben wollen? Das ist genau wie bei sogenannten “Bankberatern”, die ihren Kunden schlechte Produkte aufschwatzen. Und unethisch ist es noch dazu.

      • Helge
        Helge sagte:

        Unethisch ist es, das ist gar keine Frage, deshalb schreibe ich ja, es geht mir nur um den volkswirtschaftlichen Aspekt.
        Aber eine medizinische Dienstleistung ist auch ohne medizinische Indikation volkswirtschaftlich genauso nützlich wie andere Dienstleistungen oder Produkte auch. Wer fragt danach, ob das neue Auto mit mehr PS, der neue größere Fernseher, der neue Haarschnitt, die Fernreise oder das teurere Hotel notwendig sind, also eine “Indikation” haben? Alles sind wirtschaftliche Aktivitäten.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Nein. Eine medizinische Dienstleistung ohne entsprechende Indikation ist volkswirtschaftlich so nützlich, wie einem Glatzenträger im Friseursalon eine Haarfärbepackung zu verabreichen. Einfach nur sinnlos und Verschwendung von Ressourcen, die anderenfalls zur Produktion von etwas Nützlichem (oder der Erbringung einer nützlichen Dienstleistung) verwendet werden könnten. Und das ist der bestmögliche Fall.

        Wenn es zum Beispiel bei der unnötigen Hüft-OP zu Komplikationen kommt, dann haben Sie aktiv Schaden angerichtet.

      • Helge
        Helge sagte:

        Vielleicht ist “nützlich” nicht das richtige Wort für das, was ich meine, einfacher gesagt: es wird Geld verdient. Der Umsatz des Krankenhauses steigt, der Verdienst der beteiligten Ärzte steigt, das BIP steigt, und wir sind wieder in einem Land, in dem wir gerne leben. Das sind doch die Parameter, mit denen unsere Volkswirtschaft gemessen wird, und das meine ich mit auch medizinische Dienstleistungen ohne Indikationen sind “nützlich” für die Volkswirtschaft. Verkaufen denn andere Branchen nur Produkte und Dienstleistungen, die nützlich im eigentlichen Sinne sind und keinen Schaden anrichten?

      • ruby
        ruby sagte:

        Der “eigentlich Sinn” des bisherigen Paradigma der Ökonomie ist nicht mehr aufrecht zu erhalten. Stattdessen wird der Eingang und Ausgang bei Prozessen zum Regelmechanismus. Das bedeutet ein Gleichklang bzw. Gleichgewicht sind deren Abschluss. Genauso ist auch die Rechnungslegung der doppischen Buchhaltung konzipiert, die heute zu einer individualistischen Aussaugmaschienerie pervertiert wird. Das ist den Normengebern und Prüfern der Grundsätze eines ordnungsgemäßen Rechnungswesens in schärfster Weise vorzuwerfen. Sie sind zu Mittätern mutiert, die ebenfalls der Maximierungsideologie der Principale huldigen. Sie verraten ihre Profession und das wird als schwarzes Kapitel in den Annalen der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftsgeschichte eingehen. Die Zerstörung gibt der folgenden Konstruktion die Grundlage zur Evolution. Wir haben die Einmaligkeit dies begleitend zu erleben, was ein echtes Privileg sein wird in der Rückschau.

    • Kermit der Laubfrosch
      Kermit der Laubfrosch sagte:

      Ja, na und? Heute sind auch andere Behnaldungen möglich und nötig als noch vor 40 Jahren.
      Ferner spielt sicher die “Baumolsche Kostenkrankheit” hier auch eine wichtige Rolle (manuelle Tätigkeiten warden relative teurer im Verhàltnis zu Tàtigkeiten, in denen hohe Produktivitätszuwächse möglich sind).
      Die Medizin ist ein Bereich, in dem noch echter Nutzenzuwachs für die Menschen möglich ist – daher ist das für mich eher eine Wachstumsbranche. Und ganz sicher werden die Ausgaben dafèr weiter steigen – man könnte es auch Strukturwandel nennen. Vielleicht hilt es ja zu verstehen, dass die Kosten der Einen, die Einkommen der Anderen sind. Wir schiessen das Geld nicht auf den Mond.
      Und damit kein Missverständnis aufkommt: Das hier ist kein Plädoyer für unnötige Behandlungen (was auch immer das im Einzelfall sein mag), überhöhte Chefarztgehàlter oder überteuerte Medikamente.

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        Sehe ich ähnlich. So wenig eine PKW-Haftpflichtversicherung mit Auszahlungsanstieg zur Verbesserung der Volkswirtschaft beiträgt (statistisch schon), so wenig sind Gesundheitsausgaben volkswirtschaftlich nur Konsum. Die Wiederherstellung der Arbeitskraft des Produktionsfaktors Arbeit oder zumindest deren Leistungssteigerung ist selbst für eiskalte Monetaristen ein sinnvolles Ziel. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob eine Chemotherapie für einen Hundertjährigen im fortgeschrittenen Tumorstadium noch wirtschaftlich sinnvoll ist, aber die meisten Ausgaben sind einfach nötig.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Kermit

        Linke Pseudo-Logik, mit der man sich sogar das BER-Desaster schönreden kann…

        “Vielleicht hilft es ja zu verstehen, dass die Kosten der Einen, die Einkommen der Anderen sind. Wir schiessen das Geld nicht auf den Mond.”

        …oder auch die Entwicklung eines EU-Flugzeugträgers – wobei die Linken da plötzlich ihr Gehirn wiederfinden und zu Recht argumentieren, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, ob eine Volkswirtschaft seine Ressourcen für sinnvolle oder für sinnlose Projekte ausgibt.

    • Felix Kurt
      Felix Kurt sagte:

      Klingt schlimmer als es ist.

      40 Mrd DM entsprachen damals (40/1,95583) = 20,45 Mrd Euro.
      Gestiegen auf 300 Mrd Euro über 40 Jahre entspricht das im Durchschnitt einer Wachstumsrate von 6,9% pro Jahr. Darin sind logischerweise auch Preissteigerungen – wie im allgemeinen – mit enthalten.

      Antworten
  8. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    Es kommt aber noch etwas hinzu. Die Geldpolitik führt zu höheren Verbraucherpreisen, vor allem aber zu wesentlich höheren Assetpreisen. Das mag bei Kunstgegenständen für die breite Masse egal sein, bei Wohnimmobilien ist es das nicht. Und das macht sich halt in Konsumleistungen des Staates bemerkbar.

    Antworten
  9. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    Mensch, und da hab ich mir schon Sorgen gemacht… hatte nur die Headlines gelesen und dachte, die Einnahmen würden absolut sinken.

    Wieso reden denn dann immer alle von Wachstumsschwäche? Klappt doch – man muss nur an den richtigen Stellen gucken :)

    Antworten

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