Wofür sich Schulden lohnen

In der vergangenen Woche habe ich an dieser Stelle mit Blick auf die Logik der Währungsunion dafür plädiert, in Deutschland auf mehr Staatsschulden zu setzen, solange wir unter dem Schnitt der anderen Euro-Länder liegen. Was zu der Frage führt, wofür der Staat in Deutschland mehr Schulden machen sollte.

Die Antwort sollte sich an den großen Herausforderungen orientieren, vor denen wir stehen: Die Erhöhung des Wachstumspotenzials vor dem Hintergrund einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung, die bessere Versorgung der alternden Gesellschaft und eine breitere Vermögensverteilung sollten Kernziele einer verschuldungsorientierten Politik sein. Auf keinen Fall sollte weiterer Konsum auf Kredit finanziert werden.

Deutsche Privathaushalte sind im europäischen Vergleich ärmer, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass die untere Hälfte über kein oder nur wenig Vermögen verfügt. Auch die Rentenansprüche in Deutschland sind im europäischen Vergleich nicht sonderlich hoch. Hier könnte die Idee eines staatlich finanzierten Alterssicherungsfonds helfen.

Deutschland sollte einen Staatsfonds nach norwegischem Vorbild auflegen. Für jeden Bürger unter 65 Jahre würden 25.000 Euro vom Staat auf ein Alterssicherungskonto eingezahlt und zwar zunächst in Form neu ausgegebener Staatsanleihen. Das Fondsmanagement würde diese über Zeit verkaufen und im Gegenzug ein globales Portfolio von Aktien, Immobilien und Infrastrukturinvestments erwerben. Die Bürger bekämen das Geld ausgezahlt, sobald sie das 65. Lebensjahr vollendet haben und mindestens zehn Jahre im Fonds investiert waren. Es sollte möglich sein, den eigenen Anteil zum Zweck des Erwerbs von Immobilien oder der Gründung eines Unternehmens zu beleihen.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Auf einen Schlag besäßen jene 50 Prozent der Bevölkerung, die bisher vermögenslos waren, Vermögen und legten dieses renditeoptimal und professionell an. Als Land mit schrumpfender Bevölkerung würden wir uns in der Alterssicherung unabhängig machen von der Demografie und am Aufschwung in anderen Regionen partizipieren.

Die Geldanlage wäre zudem mit Blick auf die erheblichen Inflationsrisiken weitaus sicherer als Sparbuch und Lebensversicherung. Unser Staat wäre selbst nach der Gründung eines solchen Fonds, der überschlägig 1600 Milliarden Euro bzw. 45 Prozent vom BIP kosten würde, nur so hoch verschuldet wie der Durchschnitt der Eurozone und geringer als Italien, Spanien und Frankreich und würde in Zukunft wie diese Länder von der Entwertung der Schulden durch Inflation profitieren.

Das Einzige, was gegen diese für unseren Wohlstand naheliegende Strategie spricht, ist die Politik. Die Mehrheit unserer Volksvertreter dürfte es nicht verstehen und jene, die das tun, scheuen die Konsequenz. Bürger, die selbst über Vermögen verfügen, sind weniger anfällig für Wahlgeschenke und damit Manipulation.

handelsblatt.com: “Mehr Staatsschulden können die Deutschen reicher machen”, 19.08.2022

Kommentare (45) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Bill Miller
    Bill Miller sagte:

    Der deutsche Staat hätte, genau wie die Chinesen auch die Deviseneinnahmen aus den Leistungsbilanzüberschüssen in einen Staatsfonds anlegen können.
    Oh wait, das ginge nur ohne €. So’n Pech aber auch.

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  2. foxxly
    foxxly sagte:

    @@ hauptsächlich die imobilen werden durch “neudruckgeld” finanziert.
    dadurch entsteht ein dysfunktionale lage:

    der neudruck aus dem NICHTS investiert in immobilien. die immobilien müssen über die realwirtschaft diese lasten tragen.
    diese lasten sind höher, als der zuwachs durch die immobile.

    ich nehme stark an, dass der zenit der belastungen in der realwirtschaft längst erreicht sind.
    es schaffen immer wenigere unternehmen zweistellige renditen einzufahren.
    diese sind aber notwendig um die belastungen aus der finanzwirtschaft und den steuer- und abgaben zu erwirtschaften.

    die herrschende inflation beschleunigt die systemische dysfunktionalität von realwirtschaft und finanzwirtschaft in den ultimativen crash

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  3. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Beim philosophischen Stammtisch im Biergarten am Sonntag kam das Gespräch auf das Thema
    “Lohnt es sich noch, angesichts des politischen und wirtschaftlichen Verfalls in D Immobilien zu erwerben ?”.

    Nach der dritten Halben und einem Waldhimbeergeist meinte mein Freund Niels, die Zukunft läge in Duisburg-Marxloh, Dortmund-Südstadt, kurz in den heutigen NoGoAreas. Abu Chakka und seine Brüder mit ihrem pragmatischen, stark konsumorientierten Islam-Verständnis würden uns dort zuverlässig vor den grünen Ladies und dem Zugriff des Staates schützen und D von dort aus in ein neues Wirtschaftswunder führen. Strickmütze kaufen und vorher ein wenig Arabisch lernen könne nicht schaden.
    Im übrigen wäre der bigotte bayerische Folklore-Katholizismus der Nachkriegsjahre ja auch recht produktiv
    gewesen. In vino veritas oder Biertisch-Melancholie ?

    In diesem Zusammenhang: hat jemand eine Erklärung für den tiefen Absturz von Vonovia und LEG ?
    Die Zinsen können es doch nicht sein, Immobilien sind doch immer eine Bank, heisst es ?

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Vater Thiel

      “Nach der dritten Halben und einem Waldhimbeergeist meinte mein Freund Niels, die Zukunft läge in Duisburg-Marxloh, Dortmund-Südstadt, kurz in den heutigen NoGoAreas. Abu Chakka und seine Brüder mit ihrem pragmatischen, stark konsumorientierten Islam-Verständnis würden uns dort zuverlässig vor den grünen Ladies und dem Zugriff des Staates schützen und D von dort aus in ein neues Wirtschaftswunder führen.”

      Nein. Dagegen spricht, dass es auch in den Herkunftsregionen dieser “Brüder” kein Wirtschaftswunder gab oder gibt. Und unsere “islamisch-konsumorientierten” Zuwanderer stammen, freundlich ausgedrückt, nicht gerade aus der intellektuellen Elite ihrer Herkunftsegionen. Wo soll da Wachstum herkommen außer durch das Verkonsumieren vonTransferzahlungen, die aber erstmal jemand anderes als Steuern an den Staat entrichtet haben muss?

      Da würde ich eher in die Chinatowns und Vietnamesenviertel investieren, oder in die Stadtteile, wo sich Migranten aus Osteuropa niedergelassen haben, wenn es nicht gerade die ganz besondere Klientel mit häufig wechselndem Wohnort ist.

      “In diesem Zusammenhang: hat jemand eine Erklärung für den tiefen Absturz von Vonovia und LEG ? Die Zinsen können es doch nicht sein, Immobilien sind doch immer eine Bank, heisst es ?”

      Übertreibung nach oben, dann -vermutlich- Übertreibung nach unten. Zinsanstiege sind immer schlecht für Immobilienpreise und insbesondere für mit Leverage arbeitende Immobilienkonzerne. Und von den Hartzern abgesehen besteht diesen Winter das ernsthafte und bisher ungekannte Risiko, dass viele Mieter aufgrund der Vervielfachung der Gas- und vielleicht bald auch noch der Strompreise in erhebliche Zahlungsschwierigkeiten geraten werden.

      Dazu kommt noch das langfristige Risiko, dass mit einer immer weitergehenden Übernahme der Konzepte aus der DDR-Wohnungspolitik insbesondere in Berlin der komplette Sektor uninvestierbar wird und der Staat einfach Einheitsmieten festlegt. Dann können der Staat und die Mieter ein paar Jahrzehnte von der Substanz leben, bis alles verrottet ist, aber schon vorher kann ein Konzern natürlich kein Geld mehr mit der Bewirtschaftung der Immobilien verdienen.

      Wenn Sie glauben, dass erstens “wir den Winter schaffen”zweitens und der Wohnungsbau-Sozialismus wie zu DDR-Zeiten nicht zurückkehrt, dann ist Vonovia ein Kauf. Ist quasi eine Long-Position auf die Intelligenz der Berliner Politik, also deutlich spekulativer als es beim Thema Immobilien erstmal den Anschein hat. ;)

      Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Immobilien in Deutschland?

      Wir sind generell das sozialistischste Land unter den westlichen Marktwirtschaften. Nirgends hat der Mieter solche Rechte, wie in Deutschland.
      Wir haben eine Tradition, Immobilien durch den Staat zu belasten (Rentenmark, Lastenausgleich) und zu Beginn der C-Story wurde sofort der wissenschaftliche Dienst des Bundestages dazu angefragt und hat bestätigt, dass weitere Belastungen und Enteignungen möglich sind.

      Dazu die Umweltauflagen als aktuelle Begleitmusik, die inzwischen sogar die die “eingefleischten” Müslis nerven … ne Danke.

      Wer Immobilien will, beteiligt sich in einem marktwirtschaftlicheren Land daran.

      Antworten
    • Joerg
      Joerg sagte:

      @Vater Thiel
      zu “Erklärung für den tiefen Absturz von Vonovia und LEG”

      Ganz normal: Investoren/Anleger glauben zZ nicht, dass zukuenftige Gewinnsteigerungen, bzw der Erhalt der Gegenwartsgewinne im zukuenftigen Umfeld moeglich sein werden. Vielmehr sind sie zZ ueberzeugt, dass das Schlimmste noch vor uns liegt?!

      Was wundert Sie genau daran?

      In welchem Szenario (politisch, regulatorisch, energie-bezogen, steuerlich, abgaben-bezogen, baukosten-bezogen) koennte sich das drehen/zum Besseren wenden?
      Sobald Sie ein plausibles Szenario erkennen, werden die Kurse die Talsohle wieder verlassen.

      LG Joerg

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    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Vater Thiel

      “die Zukunft läge in Duisburg-Marxloh, Dortmund-Südstadt, kurz in den heutigen NoGoAreas.”

      Da könnten sie nicht so falsch liegen. Ich habe in London ein Gespräch zwischen zwei Ladies gehört, die beide investiert waren, eine in East London, die andere in schicken Neubauten. East London war klar im Vorteil, da der Erwerbspreis niedriger war und die Leute immer zuverlässig ihre Miete bezahlen.

      Fazit: Im Einkauf liegt der Gewinn.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Gnomae

        Große Teile von East London sind allerdings keine No-Go-Areas, sondern ziemlich gut entwickelte Stadtteile, in die viel investiert wurde. Das 2012er Olympiastadion und der Olympiapark liegen zum Beispiel auch in East London, da ist man sicher viel lieber Vermieter als in Tower Hamlets.

    • MFK
      MFK sagte:

      Zunächst einmal gibt es keinen objektiven Unternehmenswert, man kann nur versuchen ihn zu objektivieren.

      Dabei spielen die abgezinsten zukünftigen Erträge die Hauptrolle. Die Zinsen steigen und die Erträge stagnieren. Das Geschäftsmodell vieler großer Immobilienunternehmen war es, Bestände der öffentlichen Hand hoch gehebelt günstig zu kaufen. Dieses war ein sicheres Geschäft, weil die öffentliche Hand, wie immer, kein guter Unternehmer ist. Vonovia u.a. haben die gekauften Immobilien aufgehübscht und das Mietsteigerungspotential ausgeschöpft. Das ist jetzt vorbei. Zusätzlich besteht eine hohe Unsicherheit über die zukünftigen Erträge. Werden die Unternehmen die hohe Inflation an die Mieter weitergeben können? Wird der Staat diese Mieter “retten”, wenn sie nicht in der Lage sind Miete oder Nebenkosten zu zahlen? Viele Mieter gehören eher zur Unterschicht. Zusätzlich steigt das politische Risiko, siehe Volksbegehren zur Enteignung.

      Die Dividendenrendite der Vonovia 2022e beträgt über 6%. Der Buchwert beträgt < 1. Hier sind also einige schlechte Nachrichten bereits vorweggenommen.

      Antworten
  4. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Gnomaesagte: 22. AUGUST 2022, 12:14

    „Staatliches Management von KOMPLEXEN Dingen ist gescheitert. (…)

    * Frage 1: warum?

    „Das Management von Vermögensanlagen für die Altersvorsorge sollte bei den Versicherungen angesiedelt sein. Die Expertise und Infrastruktur ist vorhanden“.

    * Frage 2: welche Expertise genau?

    „Die Regierungen waren allesamt nicht in der Lage, ein derartiges Modell zu entwickeln, (…)“

    * Frage 3: warum nicht?

    „Fazit: Deutschland ist nicht in der Lage, seine Belange vernünftig zu organisieren. (…)“

    * Frage 4: warum nicht?

    Antwort zu allen 4 Fragen: weil wir uns in einer Transformationsphase befinden, in der konventionelle (alte) Methoden, Dinge zu regeln, nicht mehr greifen.

    Lösung des Kernproblem: die Methoden nicht mehr bei oder mit den Akteuren suchen, die überfordert sind, und dies lauthals versuchen zu kaschieren, sondern bei erfahrenen, gestandenen Persönlichkeiten, die Transformationsprozesse geführt haben und Zusammenhänge verstehen. Beispiel:

    https://www.in-manas.com/blog/KOMPLEXITAET-als-chance-und-buerde/

    [Professor Michael Mirow war in der Siemens AG für die Gestaltung der Planungs- und Führungssysteme sowie die Formulierung und erfolgreiche Umsetzung der Unternehmensstrategien verantwortlich].

    Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      Nun ja, in dem Artikel (2018) sind viele wohlfeile Worthülsen. Und ob ausgerechnet die Siemens AG das leuchtende Beispiel ist, darüber lässt sich streiten. Und dann das: “Chance für die schnellen, innovativen, zwangsläufig auch disruptiven Unternehmer, die neue Märkte und Kunden erschließen und sich an die Spitze der Erneuerung stellen.” Die Erneuerung in D hat sich aber darauf beschränkt, ohne Alternative in China zu investieren, siehe gerade Adidas, und bei VW wird auch noch das große Erwachen kommen.

      Antworten
  5. foxxly
    foxxly sagte:

    @@
    grundsätzlich gibt es zwei handlungsweisen:
    a, mit dem herrschenden system mitschwimmen und das meiste rausholen.
    b, system verändern, weil a, periodisch, und dann gründlich an die wand zerschellt.

    diskutiert wird leider immer nur “a”; …… obwohl viele wissen, dass dies ein verrücktes und ein ausbeute-spiel ist:
    der gewinn des einzelnen geht auf kosten der arbeitsleistung des anderen.
    und am ende verlieren beide, weil das schuldgeldsystem keinen friedlichen ausgang kennt.
    leider auch, der bisherige relativ ärmere ist der dauerverlierer.
    es ist in unserer gesellschaft eine leistung, wenn jemand über eine geldanlage und spekulation reich wird. (für dar großkapital ist das kein problem)

    und leider gibt es nur wenige reale gewinner: das ist das großkapital, welches es geschafft hat mehr/schneller zu wachsen, als die geldmenge wächst. das sind wirklich nicht viel.
    vorallen werden diejenigen bevorzugt, welche staatlich legitimiert falschspielen können und dürfen. (auch gesetzliche rahmenbedingungen)

    gute und schlechte kredite?
    gute kredite, weil sie investiv eingesetzt werden, lösen auch niemals das exponenziele grundproblem; – sie verängern etwas die lebenszeit des schuldgeldes.
    während konsumkredite es verkürzen.

    es mus folglich auch gesagt werden, dass das ersparte des einen, die schulden (plus zinsen) des anderen sind.

    insofern ist auch müsig, aktuell (und nicht vergleichbar mit der zeit vor runden 60 jahren) an ein weiteres ansparen zu denken.
    die frage ist, was soll man sonst machen?
    aktuell ist es sinnvoll in sachwerte zu investieren/sparen.
    nun, außer zahlungsmittel wie gold und silber, haben aktien und immobilien den nachteil, dass diese zwar nach dem crash abgewertet überleben, aber viele jahre lang inaktiv sind, das heisst für die renten etc. nicht (bzw. unter wert) zurverfügung stehen.

    b, schuldgeldsystem abschaffen und dabei die arbeitsleistung von der kreditschuld befreien!

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ foxxly

      “und leider gibt es nur wenige reale gewinner: das ist das großkapital, welches es geschafft hat mehr/schneller zu wachsen, als die geldmenge wächst.”

      Framing oder nicht ist hier die Frage, wenn sie das Großkapital ins Spiel führen. Es geht hier gerade nicht um das Großkapital, sondern um ein Modell, Renten langfristig zu sichern für die Privathaushalte.

      Im übrigen sollte klar sein, dass die meisten Firmen eine Großzahl an Aktionären haben, also nicht dem Kriterium entsprechen. Ebenso haben die Kapitalverwalter (Blackrock etc.) eine Vielzahl von Aktionären und Kunden.

      Sie wollen aber im Grunde nicht verstehen, dass Dienstleistungen auch bezahlt werden müssen und sollen. Ebenso müssen Banken Geld verdienen, da sie mit Risiken handeln.

      Die richtige Asset Allocation ist wichtig. Damit können sie auch ihr exponentielles Problem lösen. Denn je länger die Laufzeit der Anlagen, desto besser werden sie in dem Sinne, dass sie einen durchschnittlichen Ertrag von x% über eine lange Laufzeit erhalten.

      Es geht hier darum, dass der Bürger seinen Fair-Share erhält. Dies kann im bestehenden System gelingen.

      Wenn Sie ein anderes System vorstellen (kein Schuldgeld??) sollten sie begründen, wie eine Fabrik ihre Investitionen aufbringt und zwar sicher und nachhaltig. Der Bankkredit / Anleihenemission und Aktienemission sind hier die Mittel der Wahl.

      Andere Systeme sind gescheitert (Sowjetunion, DDR, Kuba, etc….) und sollten nicht wieder versucht werden.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ gnomae
        mit dem letzten satz gebe ich ihnen tausend% recht!
        ….. einen schuldgeld-ersatz habe ich hier schon mehrfach gebracht.

        das bankensystem müsste selbst bei den herrschenden schuldgeldsystemgründlich reformiert werden.

        zu bedenken:
        wenn alles anlagegeld in aktien angelegt würde, wie hoch wären dann die kurse und deren renditen?

        die realwirtschaft würde die arbeitsleistung für diese aktien kaum schaffen, wodurch dies dann zu einer luftnummer degenerieren würde.
        dieses system verträgt es nicht, wenn alle das gleich machen würden und es keine verlierer gäbe.

  6. MFK
    MFK sagte:

    Man lese den Art. 115 GG.

    Einnahmen und Ausgaben sind grundsätzlich ohne Einnahmen aus Krediten auszugleichen. 2Diesem Grundsatz ist entsprochen, wenn die Einnahmen aus Krediten 0,35 vom Hundert im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt nicht überschreiten. 3 Zusätzlich sind bei einer von der Normallage abweichenden konjunkturellen Entwicklung die Auswirkungen auf den Haushalt im Auf- und Abschwung symmetrisch zu berücksichtigen. 4Abweichungen der tatsächlichen Kreditaufnahme von der nach den Sätzen 1 bis 3 zulässigen Kreditobergrenze werden auf einem Kontrollkonto erfasst; Belastungen, die den Schwellenwert von 1,5 vom Hundert im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt überschreiten, sind konjunkturgerecht zurückzuführen. 5Näheres, insbesondere die Bereinigung der Einnahmen und Ausgaben um finanzielle Transaktionen und das Verfahren zur Berechnung der Obergrenze der jährlichen Nettokreditaufnahme unter Berücksichtigung der konjunkturellen Entwicklung auf der Grundlage eines Konjunkturbereinigungsverfahrens sowie die Kontrolle und den Ausgleich von Abweichungen der tatsächlichen Kreditaufnahme von der Regelgrenze, regelt ein Bundesgesetz. 6Im Falle von Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Notsituationen, die sich der Kontrolle des Staates entziehen und die staatliche Finanzlage erheblich beeinträchtigen, können diese Kreditobergrenzen auf Grund eines Beschlusses der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages überschritten werden. 7Der Beschluss ist mit einem Tilgungsplan zu verbinden. 8Die Rückführung der nach Satz 6 aufgenommenen Kredite hat binnen eines angemessenen Zeitraumes zu erfolgen.

    Auch die alte Fassung:

    Die Einnahmen aus Krediten dürfen die Summe der im Haushaltsplan veranschlagten Ausgaben für Investitionen nicht überschreiten; Ausnahmen sind nur zulässig zur Abwehr einer Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts.

    Die Verschwurbelung von Gesetzen macht auch vor dem Grundgesetz nicht halt. Leider.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @MFK

      Ein Abendessen im Kanzleramt klärt da möglicherweise entstehende Auslegungsfragen beim Verfassungsgericht. ;)

      Antworten
  7. Felix
    Felix sagte:

    Und hier noch mein Senf zu der wiederholt und vielfach vorgetragenen Idee von Herrn Stelter:

    Zu spät.

    Grundsätzlich hat er mE Recht, dass es falsch war, nur in Deutschland zu sparen, während alle anderen Party gemacht haben. Hätte man stattdessen den Öffentlichen Dienst nicht 30 Jahre kaputtgespart und die Investitionen in Infrastruktur planbar hochgehalten, hätten wir mehr gutgehende Unternehmen in Deutschland und einige Millionen Republikflüchtlinge weniger.

    Ein Staatsfonds wäre weiterhin eine gute Idee, aber wie hier oft genug geschrieben, aus laufenden Mehrerträgen gespeist (GG Änderung erforderlich!). Mithin eine Verbesserung, die sich erst nach weiteren Jahrzehnten positiv bemerkbar machen würde.

    Unterstellt man, dass das Siechtum noch Jahrzehnte weitergeht, könnte man die Idee immer noch diskutieren, ABER, das wird nicht nicht passieren. Wir bekommen jetzt entweder GLOBAL WEIMAR oder eine DEPRESSION. In beiden Fällen wäre zusätzliche Verschuldung eine Belastung und das “Vermögen” alsbald wieder kassiert.

    Im übrigen haben wir das Grundproblem, dass sich unsere Mitbürger inzwischen ein Parlament aus Spaßvögeln der Sonderklasse zusammenwählen. Es ist völlig Wurscht, was sie denen in die Hand geben, es wird alles zu Müll (umgekehrter Midas-Effekt).

    Meiner Meinung nach muss es jetzt erstmal soviel Schellen hageln, dass die absolute Mehrheit wieder zur Besinnung kommt. Dann, aber erst dann, können wir wieder über sinnvolle Maßnahmen auf staatlicher Ebene reden.

    Bis dahin gilt, dass jeder an der Stelle wo er ist, Schadensbegrenzung betreiben muss.

    Für Joerg habe ich noch einen: Aktien, ja klar, Aber jetzt kann man nur noch sehr gezielt und überwiegend konträr investieren. DAS dürfte ein Staatsfonds aus politischen Gründen niemals. Meine einträglichen privaten Investitionen in URAN, ÖL, GAS und WAFFEN, wäre mir doch als Manager in einem staatlichen Betrieb sofort um die Ohren geflogen. Ich würde wahrscheinlich das Büro neben der Besenkammer warmhalten (mit Körperwärme).

    Und für Herrn Stöcker habe ich auch einen, nein zwei: Ihre heutigen Einlassungen unterschreibe ich, außer den MSCI World. Wie Mainstream ist das denn? Es hätte ja schon gereicht, stattdessen den S&P500 zu nehmen.
    Woher kommt das, dass jeder meint, es müßte die Welt sein? Das ist zwar besser als der DAX, aber das ist nun auch wahrlich kein Kunststück.

    Antworten
  8. jobi
    jobi sagte:

    “Wofür sich Schulden lohnen”

    Ob sich ein schuldenfinanzierter Staatsfonds ” lohnen” würde, ist auch aus einem anderen Grund zweifelhaft, denn der Vorschlag unterstellt, dass Aktien so gut performen, wie in den vergangenen Jahrzenten. Was spricht dagegen ?

    Es sind genau drei Treiber, welche die Aktienrendite bestimmen: Allgemeines Wirtschaftswachstum, Gewinnausschüttung und Bewertung. Unter der optimistischen Annahme, dass Wachstum und Dividenden auf heutigem Niveau bleiben, dann liegt die Renditeerwartung bei 5 – 6 % p.a. , wenn die Bewertungen unverändert bleiben.

    Und genau hier liegt das Problem.
    Sollte sich die Marktbewertung vom aktuell 2,8- fachen des historischen Medians auf nur das 1,5-fache normalisieren, hätten wir negative Returns über die kommende Dekade.

    Antworten
  9. Tom96
    Tom96 sagte:

    Ist immer noch nicht verstanden, daß die “Römer-Schlachter” längst unter Euch sind, um sämtliche Gläubiger auf 0.00 zu stellen?
    Der Blick zum Keltenvolk und seinem gnadenlosen Verschwinden ist nur etwas für Trieb- und Instinktstärkere…

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Wohl wahr!

      Ich warte auf den ERSTEN, der sich traut nachzufragen. Im allgemeinen sind auch die Gebildetsten auf diesem Fleck blind, weil uns die Römer die Kelten als Barbaren verkauft haben und somit neben Rom nur die Griechen und die Juden als Quellen unserer Kultur gelehrt werden.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Felix

        Bayrische Siedlungsgeschichte ist so alt wie jene Chinas, Bandkeramikfunde 5000 Jahre v. Chr. https://www.naturpark-altmuehltal.de/sehenswertes/archaeologische_ausstellung-1060/ .

        Europa ist auf Augenhöhe mit den ältesten Kutluren der Erdgeschichte, man stellt sein Scheffel extra niedrig um den zurückgelaufenen Auswanderern jüngster Geschichte kein Unwohlsein zu bereiten. Entsprechend bescheiden der Anspruch auf Sicherheit (Energie, Rente, Verteidigung…..), d.h. es bleiben nur die Krumen übrig – nicht erst seit 1945…

        zdf.de/dokumentation/terra-x/aufstand-der-koenigin-boudica-gegen-die-roemer-100.html

      • Felix
        Felix sagte:

        Hätte mich auch gewundert, wenn außer Alexander noch jemand auf das Thema eingestiegen wäre.

        Danke dafür, und an Herr Ott: kein Problem, Sie sind unser Realist und müssen bei dem Thema nicht dabei sein.

        Es sind nur ganz wenige Seelen, die auf den Schlachtfeldern der Vergangenheit standen – ich glaube Tom96 war als Koch oder Sanitäter dabei.

        Die Zivilisten müssen in jedem Leben alles neu lernen. Wir anderen haben früh Erlebnisse, die uns deutlich machen, dass die Welt nicht rational allein verstehbar ist.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Felix

        Ich hab ehrlich gesagt keine Idee, worauf die ganze Diskussion über Kelten und Römer und “Römer-Schlachter” (da denke ich spontan bei auf deutsch geführten Diskussionen eher an die Germanen als an Boudica…) konkret anspielt.

        Ich fühlte mich aber auch nicht besonders angesprochen, weil ich sowieso nicht alles glaube, was die Römer mal irgendwo geschrieben haben, egal ob über angeblich so barbarische Kelten oder über die Germanen, die ja nach Tacitus alle in “gruseligen Wäldern” oder “widerlichen Sümpfen” gelebt haben…

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Felix
        Das Erkennen des Könnens und Wissens in Handwerk wie Eisen, Glas schmelzen, verarbeiten, Flüsse, Wälder bis nach Ägypten, ins Zedernland, Rom, Toscana by the way, Iberia, die Bootsbaukunst und Beweglichkeit durch Europa-Afrika-Scandic offenbart Dimensionen von Kultur, Zivilisation, Gesellschaftskräfte, Wirtschaftsmacht, Naturverständnis und Urbarmachung in über 5000 Jahren Zivilisationsprägung, welche ganz tief in uns ist, die Grundlagen aller folgenden Entwicklungen bis ins Jetzt.
        Der Diebstahl und das Verschweigen der Organisationsfähigkeiten zeigt nur die Jämmerlichkeit dieses nachfolgenden Möchtegernkonstruktes, das als Rom und Antike konstruiert wurde, um die Oberhoheit bzw. Dominanz auszudrücken.
        Der kleine klerikale Zirkel dieser Herrscherkaste ist verloren, sobald die Menschen ihre Ursprungskraft leben.

        Ein köstlicher kulinarischer, heilender Gedanke, meine Hoffnung bleibt, daß da noch unbekannteres dabei ist – und lassen Sie es mich so sagen die letzten Tage führten über Brücken und Pfade, welche der Ernsthaftigkeit und Schönheit der Welt, der Natur, des Lebens und der Liebe wundervolle Richtungen geben.

  10. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ Vater Thiel

    „Oder übersehe ich da was ?“

    Nein, Sie übersehen hier nichts. Von daher lehne ich diese Idee auch ganz entschieden ab, weil es UNMITTELBAR die Assetinflation antreibt und die Finanzialisierung nun auch via Staatsverschuldung auf die nächste Beschleunigungsstufe hebt. Zudem wirkt eine solche Maßnahme prozyklisch im Hinblick auf die Demographie.

    Ähnliche Diskussionen hatten wir hierzu schon 2017: https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/7780/#comment-24329

    Antworten
      • Joerg
        Joerg sagte:

        @Hr Stoecker,

        1) wieso sollten wir nicht duerfen was die anderen machen? Oder warum ist das, was diese machen schlecht:
        https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsfonds

        2) Bezueglich befuerchteter Asset-Preis-Inflation durch Staatsfonds:

        Legen Sie selber breit in Aktien an, wissen Sie wie es geht? Es sagt doch keiner, dass sofort alles auf einmal angelegt werden muss?

        Es gibt u.an. zwei Moeglichkeiten, um “zu teuer”-kaufen zu vermeiden:
        – regelmaessig kaufen (Durchschnittskurs)
        – bei Kursabschlaegen im Voraus kaufen (auf Kredit) und spaeter bei gestiegenen Kursen entsprechend wieder weniger

        Dadurch wird der Gesamtmarkt sogar weniger volatil und Ueber- und Untertreibungen werden gepuffert.
        Das waere doch gut fuer Volkes Seele, oder?

        LG Joerg

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Joerg

        Ich habe nichts gegen einen Staatsfonds. Ich habe etwas dagegen, dass ein solcher Staatsfonds über Staatsverschuldung aufgebaut werden soll und nicht, wie im Falle Norwegens, durch REALE Leistungen am Markt (Öleinnahmen sowie SV-Beiträge).

        „Legen Sie selber breit in Aktien an, wissen Sie wie es geht?“

        Ja, MSCI World als Sparplan und dann noch ein wenig Spielgeld (ca. 2%) für Spekulationszwecke. Aber ebenso in Immobilien sowie Gold.

        „Es gibt u.an. zwei Moeglichkeiten, um “zu teuer”-kaufen zu vermeiden:
        – regelmaessig kaufen (Durchschnittskurs)“

        Nennt man auch Cost-Average-Effekt und lernt bei mir jeder Schüler im ersten Jahr der FOS.

        „– bei Kursabschlaegen im Voraus kaufen (auf Kredit) und spaeter bei gestiegenen Kursen entsprechend wieder weniger“

        Ich kaufe NIEMALS auf Kredit (Ausnahme: in der Vergangenheit Immobilien). Dafür gibt es doch die Spekulationskasse, die bei mir aktuell sehr stark gefüllt ist, da ich mit einem weiteren Kurseinbruch noch in diesem Jahr rechne, um sodann nachzukaufen.

        Das was Sie hier darlegen gilt allerdings nur aus der Perspektive des methodologischen Individualismus. Beim Vorschlag von Dr. Stelter handelt es sich nicht um vereinzelte Individuen, die einen monatlichen ETF von 500 oder 1.000 EUR aus REALER Leistung besparen, sondern um über 2 Billionen FIKTIVES Kapital, die ZUSÄTZLICH im Asset-Universum zirkulieren werden. Ein echter weiterer Booster für die 1 %.

        Es gibt KEINEN realen Abkürzungswohlstand. Wohlstand geht immer über den Weg der Investitionen sowie eine relativ gleichmäßige Verteilung der Primär- und/oder Sekundäreinkommen (siehe hierzu insbesondere Oded Galor sowie Michael Pettis). Wie man insbesondere im Falle Chinas sehen kann, kann auch Überinvestition/Unterkonsumtion zu einem echten Problem werden. Da helfen auch keine Leitzinssenkungen der PBOC.

        LG Michael Stöcker

      • Joerg
        Joerg sagte:

        Danke, Herr Stoecker,

        wenn ich es richtig verstanden habe, geht es Herrn Stelter mit dem Vorschlag darum, zwei Fliegen mit einer Klappe zu erschlagen!

        Die Investition in Infrastruktur ist geboten aber dauert zu lange (keine Handwerker, Bauarbeiter, Rohstoffe), um im Schuldenwettlauf zu kontern (sollte trotztdem max. verfolgt werden).
        Die Schulden in D sind heute relativ zu den anderen EU-Staaten (da Haftungs-Union) viel zu NIEDRIG.

        Spieltheoretisch gibts drei Moeglichkeiten:
        – es geht nur noch kurz (3-5J) so weiter mit der EU (bis Waehrungsreform, ungeordnete Austritte), dann waere es besser wir haetten dann mehr Schulden als heute und ein paar Assets (zB Welt-AG-Anteile, etc)
        – es geht mittel-lang (6-15J) so weiter mit der EU (bis Waehrungsreform, ungeordnete Austritte), dann waere es besser wir haetten dann genauso viele Schulden wie die anderen und moeglichst viele Assets (zB Welt-AG-Anteile, etc)
        – es geht noch lange (>16J) so weiter mit der EU (bis Waehrungsreform, ungeordnete Austritte), dann waere es gut wir haetten mehr Schulden als alle anderen. Und moeglichst viele Assets ausserhalb von Europa. Wenn wir weniger Schulden als die anderen machen, aber die Zeche sowieso geteilt wird, verlieren wir maximal.

        Welche Moeglichkeiten sehen Sie sonst, kurz-/mittelfristig an das Schuldenniveau des Club-Med aufzuschliessen/zu ueberholen UND inflationssichere, waehrungsreformsichere, aussereuropaeische Assets wegen EU-Zerfall fuer dtsch Buerger (ggfs Altersvorsorge, Vermoegensaufbau) zu erlangen?

        LG Joerg

      • Joerg
        Joerg sagte:

        @Herr Ott,

        zu der verlinkten Fahnenstange im 1y-Gas-Future:

        Auch hier verstehe ich die Politiker der Regierung nicht. Sie muessten ja nur die Meldung raushauen, dass sie “mit Russland ueber Nordstream2-Oeffnung ernsthaft verhandeln wollen”
        Schon wuerde der Future-Preis sich ~ halbieren, dritteln, vierteln?

        Das muesste man 2-3mal machen mit verschiedenen Geschichten (“dtsch LNG-Terminals schneller als im Plan fertig”, “Norwegen schickt mehr Gas nach D ueber Pipeline Europe I und II, Niederlande auch” etc) wiederholen und so haette man schon mal die Spekulanten verwirrt und um ein paar Mrd erleichtert (blutige Nase). Dann waere wieder ein paar Wochen Ruhe im Karton und Unternehmen wie Uniper koennten sich “guenstiger” Gas besorgen.
        Stattdessen will man bei Lieschen Mueller und Opa Kawufke alle moeglichen Umlagen eintreiben und es Uniper und Konsorten geben … (Augen-roll).
        Das ginge mE guenstiger (s.o.)!

        LG Joerg

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Joerg

        Der verlinkte Chart war für monatlichen Future-Kontrakt für September 2022, aber die sehen gerade für alle möglichenn Zeiträume fast identisch aus.

        “Auch hier verstehe ich die Politiker der Regierung nicht. Sie muessten ja nur die Meldung raushauen, dass sie “mit Russland ueber Nordstream2-Oeffnung ernsthaft verhandeln wollen” Schon wuerde der Future-Preis sich ~ halbieren, dritteln, vierteln? Das muesste man 2-3mal machen mit verschiedenen Geschichten ”

        Na klar, das wäre eine clevere Strategie und übrigens auch eine hervorragende und gemeinwohlfördernde Beschäftigung für unseren aufgeblähten Propaganda-Mediensektor.

        Aber Sie wissen doch, die Kosten der deutschen Gasverbraucher sind gleichzeitig auch die Erlöse der -insbesondere amerikansichen- Frackinggasförderer und der Gashändler. Und da die amerikanische Regierung die wirtschaftlichen Interessen ihres Landes vertritt, die deutsche Regierung jedoch nicht, muss die böse Nordstream-2-Pipeline natürlich geschlossen bleiben.

        PS: Kennen Sie schon den Chart hier? Preise verschiedener Energieträger umgerechnet auf den Energiegehalt eines Barrels Öl. “Erdgas-in-Europa” steht mitterweile bei 500 USD/Barrel…

        https://cms.zerohedge.com/s3/files/inline-images/2022-08-22_06-13-08.jpg?itok=nFHL1gCK

  11. Gnomae
    Gnomae sagte:

    Staatliches Management von komplexen Dingen ist gescheitert. Also möge sich der Staat vom Management von Vermögensanlagen sehr weit fernhalten. Spätestens seit den Maskenaffären /Testbetrügereien haben wir gesehen, dass sich bestimmte Gruppen am Staat in ungeheuerlicher Weise bereichern. Die Verordnung, Masken zu tragen ist ein Geschäftsmodell.

    Das Management von Vermögensanlagen für die Altersvorsorge sollte bei den Versicherungen angesiedelt sein. Die Expertise und Infrastruktur ist vorhanden.

    Deutschland wäre schon glücklich mit einem System aus drei Bestandteilen:
    – Eine staatliche Rente
    – Eine betriebliche Rente
    – Eine Rente nach 401 k, wie in den USA (flexibel und mitnehmbar).

    Zusammen mit dem steuerbegünstigten Erwerb des Eigenheims/eigengenutzter Wohnung, wäre das ein valides Modell.

    Die Regierungen waren allesamt nicht in der Lage, ein derartiges Modell zu entwickeln, mit steuerbegünstigtem Ansparen für die Rente.
    Außerdem sollte man in die Rente gehen können, wenn es einem die Verhältnisse erlauben, also ggf. auf früher.

    Bei wertpapierbasierten Renten wäre außerdem eine Risikostreuung international erreicht.

    Fazit: Deutschland ist nicht in der Lage, seine Belange vernünftig zu organisieren. Lieber fließt unser Geld in die Welt.

    Antworten
    • Joerg
      Joerg sagte:

      @Gnomae
      zu “die Altersvorsorge sollte bei den Versicherungen angesiedelt sein. Die Expertise und Infrastruktur ist vorhanden.”

      Arbeiten Sie im Versicherungsumfeld? Wie kommen Sie darauf, nach Riester-, Ruerup-Gekluengel sind die mE raus, haben sich disqualifiziert.

      Also ich bin gegen Versicherungen:
      siehe “Allianz räumt Betrug in den USA ein”
      tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/allianz-global-investors-fonds-betrug-101.html

      auch gegen Dunstkreis Pensionskassen & Konsorten:
      versicherungswirtschaft-heute.de/politik-und-regulierung/2020-04-16/bundesregierung-36-pensionskassen-sind-gefaehrdet-schutzluecken-fuer-betriebsrentner-werden-geschlossen

      Lieber marktwirtschaftlich organisieren … wichtig ist, dass die Politik/Regierung aussen vor ist.

      Wie waere es mit einer Art Copy Trading? Struktur und Expertise 50/50 by Blackrock und Vanguard,
      Umsetzung von deutschen Tochter-Gesellschaften?

      Beaufsichtigung zu gleichen Teilen von Bafin, Bundesbank und einem akademischen Experten-Rat?

      LG Joerg

      Antworten
      • Gnomae
        Gnomae sagte:

        @ Joerg

        “Struktur und Expertise 50/50 by Blackrock und Vanguard,
        Umsetzung von deutschen Tochter-Gesellschaften?”

        Deutsche Tochtergesellschaften wären wiederum abhängig von ihren US-Mutterunternehmen. Dies bringt uns nicht weiter. Zumal das deutsche Recht auch nicht in der Lage war, die verantwortlichen Banken der Wall Street hier anzuklagen. Die US-Immobilienkrise war ebenfalls kriminell in den USA organisiert. Nicht nur deutsche Firmen begehen Fehler. Nur das US-Strafrecht ist in dieser Beziehung einfach besser und es gibt eine vernünftige Anklagebehörde (SEC). Diese existiert in Deutschland nicht.

        Und bitte kein akademischer Expertenrat. Von diesen Dingen haben wir genug seit Covid. Und jetzt die “Gasexperten”. Daher hilft nur: ordentliches Management.

        An der Vermögensverwaltung sollten mehrere Firmen (Versicherungen, Banken, Investmentbanken, Vermögensverwalter) beteiligt sein.

  12. jobi
    jobi sagte:

    Bevor man über schuldenfinanzierte “Vermögensbildung” nachdenkt, sollte man zunächst aufhören, den bevorstehenden realen Einkommens- und Vermögensverlust seiner Bürger
    weiter zu befördern.

    Auf die Tagesordnung gehört daher der neueste Sündenfall, steigende Preise mit Staatstransfers zu kompensieren.

    Antworten
  13. Namor
    Namor sagte:

    Was machen mit Geldgeschenke?
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/estland-rentenreform-101.html
    In GB hat man auch mal Sozialwohnungen den Mietern günstig angeboten. Man hatte so Hoffnungen wie, es wird besser auf die Whg geschaut. Oder dass ein kleines “Vermögen” motivierend wirkt zu weiteren Anstrengungen.

    Viele haben die Whg sofort verkauft, ordentlich konsumiert und zahlen jetzt ihre Miete an private statt öffentliche Eigentümer.

    Solche Geldgeschenke werden von einigen aus Not und einigen aus Hedonie verbraucht. Die anderen erhöhen einfach die Sparrate oder sondertilgen Immokredite.

    Antworten
  14. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >…wofür der Staat in Deutschland mehr Schulden machen sollte.

    Die Antwort sollte sich an den großen Herausforderungen orientieren, vor denen wir stehen … Auf keinen Fall sollte weiterer Konsum auf Kredit finanziert werden.>

    Nichts ist richtiger als das.

    Was gehört zu den großen Herausforderungen, an denen wir uns orientieren sollten?

    >Deutsche Privathaushalte sind im europäischen Vergleich ärmer, …Deutschland sollte einen Staatsfonds nach norwegischem Vorbild auflegen.>

    UNSINN, wie schon so oft dargelegt:

    Von Parteifachleuten FEHLGESTEUERT und Parteifreunden MISSBRAUCHT, um Löcher zu stopfen.

    Nur mal punktuell, was zu den Herausforderungen gehört:

    SANIERUNG der Deutschen Bahn.

    Das erfordert INVESTITIONEN in Mrd. über Jahre hinweg.

    Stattdessen:

    DISKUSSIONEN darüber, wie man nochmals und am besten dauerhaft Millionen Menschen mit Nachfolge-Angeboten zum 9-Euro-Ticket in das marode System drängt.

    WARUM wird dieser Skandal nicht THEMATISIERT?

    >Die Mehrheit unserer Volksvertreter dürfte es nicht verstehen und jene, die das tun, scheuen die Konsequenz.>

    Richtige Feststellung und der Grund dafür, dass die Politiker das heiße Eisen nicht anfassen.

    Aber KEINE Begründung dafür, es in den Medien nicht nach vorn zu schieben.

    Für Artikel, wie den hier veröffentlichten, brauche ich kein Handelsblatt-Abo.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Stattdessen: DISKUSSIONEN darüber, wie man nochmals und am besten dauerhaft Millionen Menschen mit Nachfolge-Angeboten zum 9-Euro-Ticket in das marode System drängt. WARUM wird dieser Skandal nicht THEMATISIERT?”

      Verblüffend, dass Sie nicht auf die naheliegende Antwort kommen, obwohl das doch Ihre liebste Argumentationsfigur überhaupt ist: Die meisten Wähler sind genau so dumm wie unsere Politiker und wollen gerne *jetzt* ein 9-Euro-Ticket, egal ob dadurch das öffentliche Nahverkehrssystem noch schneller verschleißt.

      Außerdem bekommt das Handelsblatt keine Anzeigenschaltungen von der Regierung mehr, wenn es zu viele regierungskritische Artikel bringt. ;)

      Antworten
  15. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Eher legt ein Hund einen Wurstvorrat an, als dass die verbeamteten Staatsfonds-Manager eine positive Rendite erwirtschaften.

    Die zigmillionenfachen 25.000 Euro aus neu ausgegebenen Anleihen wären eine Geldschöpfung zum Kauf bestehender Vermögenswerte und würden damit die Asset Price Inflation in atemberaubendem Maße weiter anheizen.

    Der Norwegische Staatsfonds holt sich die 25.000 Euro (oder 250.000 NOK) meines Wissens nicht über Verschuldung, sondern über Verkäufe von landeseigenen Rohstoffen. Den 25.000 stehen damit reale Wirtschaftsgüter gegegenüber, nämlich die geförderten Rohstoffe.

    Oder übersehe ich da was ?

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Vater Thiel

      Das stimmt schon so, wie Sie das beschreiben.

      Vielleicht entfachen wir damit ja auch ein Wettbieten um die Assets? Griechenland könnte dagegenhalten und einen Staatsfonds mit 50000 EUR pro Kopf auflegen (wird natürlich direkt an jeden Griechen ausgezahlt, weil ist ja Griechenland) – äußerst bullish for Mietwohnungen in deutschen Großstädten. ;)

      Antworten
    • Joerg
      Joerg sagte:

      @Vater Thiel
      zu “Oder übersehe ich da was?”

      Mir scheint es so zu sein: FOKUS SIND DIE SCHULDEN, weniger die Vermoegensanlage. Es geht um Spieltheorie:

      Wir alle nehmen am “EU-Dinner” teil. Die Rechnung wird nicht nach Verbrauch sondern pro Land geteilt.
      Alle die wenig Schulden machen sind die Doofen, weil sie spaeter trotzdem fuer die (relativ mehr gemachten) Schulden der anderen aufkommen muessen.

      Natuerlich koennte man auch Schulden machen und die Infrastruktur in D verbessern. Aber das geht langsam. Wird ja auch etwas “versucht”.

      Weltweite Unternehmensanteile (Produktiv-Kapital) kaufen geht viel schneller. Wir muessen ja die anderen EU-Staaten “einholen”. Es reicht nicht der Status Quo.
      Und da ist es wie beim Fussball: Die Suedlaender sind ganz schoen schnell und wendig unterwegs ;-). Wir brauchen eine Abkuerzung! Diese Idee wurde hier mal wieder ausgebreitet.

      LG Joerg

      Antworten
      • Joerg
        Joerg sagte:

        Ich finde, dass “EU-Dinner”-Bild ist nicht soo schlecht:
        – die EU-Mehrheit will nicht staerker sparen/sich enthalten (waere ein anderer Weg, die Rechnungsaufteilung “gerechter” zu machen)
        – die EU-Mehrheit will weiter “Feiern” (genauer: deren Bevoelkerung verlangt es?), ueberstimmen kann man sie nicht
        – die EU-Feier vorzeitig verlassen, nutzt nur bedingt, man muss noch etliche “Feier-Runden” der anderen bezahlen, dazu hat man sich festgelegt. Der Beziehungs-Abbruch waere unpopulaer und schmerzhaft.
        – da ist die Idee, sich einige “Schnaepse” extra zu genehmigen, um relativ gesehen in den von Umstaenden gegebenen “hohen Rechnungs-Anteil” hineinzuwachsen doch ganz smart?
        – vor allem, weil die extra Schnaepse (aka Anteile an der Welt AG) eine aussereuropaeische Verankerung darstellen wuerde, die bei einem zwangslaeufig, iwann kommenden Sturm, der das “EU-Dinner” beenden wird, noch wenigstens “gewisse” Werte darstellen koennte?

        – was, wenns dann alle machen (@Hr Ott): “Wer frueher trinkt, ist laenger breit” also schnell anfangen, bevor Schnaps teurer wird ;-)

        Warum ist der Stelter-Vorschlag auch fuer @Euro-Kritiker gut:
        Wenn doch dtsch Mehr-Schulden so schlecht waeren, dann wuerde die Gesamt-Veranstaltung schneller enden (denn reformieren laesst es sich nicht?) Also das “Ende mit Schrecken” kaeme schneller, der “Schrecken ohne Ende” waere kuerzer?

        LG Joerg

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Joerg

        “– was, wenns dann alle machen: “Wer frueher trinkt, ist laenger breit” also schnell anfangen, bevor Schnaps teurer wird ;-)”

        Ahh, wir müssen die anderen Staaten damit überraschen! Nix groß ankündigen sondern in einer Blitzaktion ganz schnell das frisch gedruckte Geld raushauen!

        Ich glaube, das könnten wir sogar noch schaffen.

  16. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “Für jeden Bürger unter 65 Jahre würden 25.000 Euro vom Staat (…) Es sollte möglich sein, den eigenen Anteil zum Zweck des Erwerbs von Immobilien oder der Gründung eines Unternehmens zu beleihen.

    Nein. Keine Schlupflöcher. Sie unterschätzen die kriminelle Energie von Teilen der Bevölkerung, wenn leicht abzockbares Staatsgeld lockt – wir haben doch schon bei den “Corona-Soforthilfen” und den “Testzentren” gesehen, was dann passiert. Wenn die Beleihung für Unternehmensgründung möglich ist, könnten sich zum Beispiel mehrere Personen mit den von ihnen gegründeten Unternehmen über Kreuz Geld verleihen und das dann verkonsumieren oder beiseite schaffen. Die Unternehmen gehen dann pleite, die Banken ziehen die Fondsanteile als Sicherheit ein und die Betrüger haben erfolgreich ihre 25000 EUR vorfristig “flüssig gemacht”.

    Und dann wird natürlich wieder Umverteilung gefordert weil ja so große Teile der Bevölkerung so arm sind. ;)

    Vielleicht wäre es doch besser, wenn sich der Staat ganz klassisch verschulden würde, um für das Geld Brücken, Straßen, Kanäle, und so weiter zu sanieren? Irgendwann Pleite gehen mit intakter Infrastruktur ist deutlich angenehmer als mit verfallender…

    Antworten

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