Wir erleben den Margin Call für die Weltwirtschaft

Dieser Beitrag wurde aus aktuellem Anlass aufgenommen und gehört zum HOTSPOT CORONOMICS. Bitte beachten Sie auch STELTERS MAILBOX von heute. Dabei geht es um die Frage, ob man sich heute eine Eigentumswohnung kaufen sollte:

→ STELTERS MAILBOX: Eigentumswohnung kaufen?

Doch nun zum Margin Call:

Spätestens heute ist klar, dass wir kein “V” bekommen und das “U” wackelt! Das liegt – wie auf bto immer wieder erklärt – an dem Zustand der Überschuldung des gesamten Systems! Kommt es zu einem Schock, droht der Margin Call. Da stehen wir heute.

Grund genug, nochmals zu erklären, was passiert:

Im Film „Margin Call“ spielt Kevin Spacey den Banker, der seine Händler antreibt, demnächst wertlose Wertpapiere noch schnell zu verkaufen, bevor es die anderen tun. Die Geschichte, auf die der Film anspielt, ist der Anfang der Finanzkrise im Jahr 2008. Treffend lief der Film in Deutschland auch unter dem Titel „Der große Crash“.

Heute stehen wir wieder vor einer solchen Situation: Corona ist der Anlass, um alle Investoren in Richtung „Exit“ zu bewegen. Wenn alle verkaufen wollen, geraten die Assetpreise unter Druck und die, die noch nicht verkauft haben, müssen entweder Eigenkapital nachschießen („Margin Call“) oder verkaufen. Der Absturz ist brutal.

Auslöser für eine solche Kettenreaktion könnten dieses Mal die versiegenden Geldströme sein. Bislang hielt schier unendliche Liquidität die durch Schulden finanzierte Maschine am Laufen. Sich verändernde Geldströme drohen ihr das Schmiermittel zu entziehen.

Mit „Hebel“ nach oben

Ich habe schon oft vom gigantischen Schuldenberg geschrieben. Zur Erinnerung: Die Welt ächzt unter 200 Billionen US-Dollar Schulden, allein seit 2007 ist der Berg um 50 Billionen gewachsen. Ein Großteil dieser Schulden ist nicht zur Finanzierung von produktiven Investitionen verwendet worden, sondern zum Ankauf weiterer Assets.

Das funktioniert so: Nehmen wir an, Sie könnten sich eine Aktie zu 100 Euro kaufen, die eine sichere Dividende von zehn Euro pro Jahr bezahlt. (Ja, in der heutigen Zeit undenkbar, aber dazu kommen wir gleich!) Setzen Sie für den Kauf nur Eigenkapital ein, erzielen Sie eine Rendite von zehn Prozent. Attraktiver wäre es, sich 100 Euro von der Bank zu leihen und gleich zwei Aktien zu kaufen. Gibt die Bank sich mit fünf Prozent Zinsen zufrieden, gehen fünf Euro an die Bank und 15 Euro bleiben bei Ihnen. Macht 15 Prozent Rendite. In der Praxis dürfte die Bank noch großzügiger sein und sich mit nur 20 Prozent Eigenkapital zufriedengeben. Sie können sich also zu Ihren 100 Euro noch 400 Euro von der Bank leihen und fünf Aktien kaufen. Von den 50 Euro Dividende gingen dann 20 Euro an die Bank (fünf Prozent auf 400) und Ihnen blieben 30 Euro! Eine Rendite von dreißig Prozent auf das eingesetzte Eigenkapital.

Nun merken auch andere, was für ein gutes Geschäft das ist und geben sich mit Renditen unter 30 Prozent zufrieden, zahlen also mehr für die Aktie. Steigt der Kurs auf 140 Euro, haben Sie nicht nur einen schönen Kursgewinn erzielt, sondern wieder erheblich mehr Eigenkapital. Ihre zur Beleihung zur Verfügung stehende „Margin“ erhöht sich dadurch auf 300 Euro (100 plus 200 Kursgewinne). Zwar ist die Dividendenrendite von zehn auf nur noch sieben Prozent gefallen. Doch liegt sie damit weiter über dem Zinssatz der Bank. Sie leihen sich weitere 840 Euro und kaufen dazu. Dann haben Sie elf Aktien im Wert von 1540 Euro und Schulden von 1240 Euro. Die Rendite auf Ihr Eigenkapital von 300 Euro sinkt zwar auf 16 Prozent, der Gesamtüberschuss (Dividende minus Zinsen) wächst allerdings von 30 auf 48 Euro. Es lohnt sich, solange mehr Schulden aufzunehmen, wie die Dividendenrendite über dem Zinssatz der Bank liegt. Man spricht vom Hebeleffekt (Leverage).

Das war in den letzten 30 Jahren ein sicheres Geschäft. Die Zinsen sanken von über zehn Prozent auf heute null und die Banken gaben sich mit immer weniger Margin zufrieden. Alle Assetpreise haben davon profitiert: Aktien, Anleihen, Immobilien, Kunst. Die Kreditvergabe der Banken zum Kauf von vorhandenen Assets hat sich in diesem Zeitraum vervielfacht.

Das funktioniert aber nur so lange, wie die Papiere im Wert steigen und der Kreditgeber keinen Nachschuss auf das Eigenkapital („Margin Call“) verlangt. Kann man dann kein Geld nachschießen, muss nämlich verkauft werden. So war die Situation im Film.

Eine solche Situation gab es in den letzten 20 Jahren schon mehrfach. Doch jedes Mal gelang es Notenbanken und Regierungen, einen Kollaps zu verhindern: mit noch tieferen Zinsen, noch geringeren Eigenkapitalanforderungen, mit der Änderung der Rechnungslegung (Banken zeigen keine Verluste mehr) und schließlich dem direkten Aufkauf der Wertpapiere. Spekulanten hatten stets eine Versicherung, weil es immer Käufer gab, die das Rad am Laufen hielten: die Notenbanken der Welt, die nach einer Studie der Deutschen Bank seit Anfang des Jahrtausends 14 Billionen US-Dollar in die Märkte gepumpt haben; die Schwellen­­länder, die, um die Exporte zu steigern, jahrelang ihre eigene Währung geschwächt und dazu andere Währungen aufgekauft haben und die Öl exportierenden Länder, die ihre Überschüsse verlässlich in die Kapitalmärkte des Westens investierten.

 Mit Hebel nach unten

Wir haben heute:

  • Unternehmen, die sich hoch verschuldet haben, um so die Gewinne pro Aktie nach oben zu treiben.
  • Investoren, die auf der verzweifelten Suche nach Rendite Aktien und Anleihen mit immer mehr Leverage gekauft haben
  • Und beide hängen davon ab, dass nichts schief geht.

Und dann “ging es schief”. Wir haben einen massiven externen Schock, der das Kartenhaus der Schulden zum Einsturz bringt. Sehr schnell sind wir an dem Punkt, wo Verkäufe nicht mehr freiwillig, sondern erzwungen erfolgen. Für mich der Hauptgrund für die derzeitigen Turbulenzen.

Natürlich gibt es noch die Notenbanken, die die Welt mit mehr Liquidität versorgen, allen voran die Fed. Im Unterschied zur EZB hat sie noch etwas Munition und vor allem den Handlungsspielraum, mehr zu tun. Helikoptergeld, direkte Käufe von Aktien etc. All dies wird kommen, aber wohl zuerst in den USA, Japan und Großbritannien. Doch so groß deren Aufkaufprogramme auch sind und noch werden, sie dürften nicht reichen, um den Abbau der weltweiten Liquidität zu kompensieren, höchstens, um ihn zu verlangsamen.

Auf dem Weg nach oben wirkt Verschuldung stabilisierend. Dabei haben wir mit immer mehr Krediten die Weltwirtschaft weiter höher gehebelt. Doch obwohl die Zinsen faktisch auf null gefallen sind, liegen die zu erwartenden Erträge von Kapitalanlagen nur noch geringfügig darüber. Kleine Verluste können also die Märkte ins Rutschen bringen. Auf dem Weg nach unten wirken Schulden dann als Brandbeschleuniger. Knallt es irgendwo, haben wir den größten Margin Call der Weltgeschichte. Und genau davor könnten wir stehen.

Selbst wenn Sie als Privatanleger Ihre Investments nie mit Schulden, sondern nur mit Eigenkapital finanziert haben, könnten Sie sich einem breiten Preisverfall aller Assets nicht entziehen. Zeit also, Risiken zu reduzieren. Weniger Schulden und weniger optimistische Annahmen bezüglich der Kapitalrenditen sind angezeigt. Und wenn Kredit für Immobilien, dann sollte die Rate aus dem Mietertrag komfortabel zu bedienen sein und die Kreditsumme auch den konservativst geschätzten Wert des Hauses nicht übersteigen.

Beschrieben habe ich das zum ersten Mal 2015. → wiwo.de: „Margin Call für die Weltwirtschaft”, 10. September 2015

Kommentare (68) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. ruby
    ruby sagte:

    Wie die Welt gestern zur “Bananenrepublik” wurde
    https://m.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=MErjywj5Vqw
    Niemand wird mehr Staatsschulden bezahlen nur die Zentralbanken müssen durch QE alle Schulden in die Bilanzen nehmen.
    Donald Trump und die Märkte haben gestern die Zentralbanken abgeschafft und zur Entsorgungsstadion umfunktioniert
    Das ist eine echte Revolution und das Ende der Dollar Herrschaft über die Welt.
    Passen wir alle auf uns auf, denn die US-FED kann es nicht mehr.

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  2. Hoxworth
    Hoxworth sagte:

    Guten Morgen!

    Eine Frage an die Experten im Forum, ich meine jene mit wirklichem Praxisbezug, nicht die reinen Theoretiker, die sich hier ja auch tummeln zu scheinen, und die davon leben, nur über Geld zu reden *zwinker.

    Hier ein Link aus der WIWO, leider ein Premiumartikel. Der Inhalt ist aber relativ einfach umrissen:

    https://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/goldpreis-unter-druck-geht-die-liquiditaet-dann-kommt-der-crash-/25639558.html

    Massive Probleme am REPO Markt, seit Monaten schon wie man weiß. GOLD Long Positionen werden abgebaut, um an Liquidität zu kommen, während gleichzeitig physische Bestände steigen und steigen. Corona Sache nur Brandbeschleuniger. Das Szenario ähnelt sehr der Lehman Krise. In deren Verlauf ist der Goldpreis zunächst 30% abgesackt, um dann zu einer fulminaten Rally anzusetzen.

    Soll man noch ein wenig warten mit dem Goldzukauf oder nicht?

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Hoxworth

      “Soll man noch ein wenig warten mit dem Goldzukauf oder nicht?”

      Kommt auf den Anlagehorizont an. Kurzfristig ja, langfristig nein. Das Problem mit dem Timing ist, dass der aktue Liquidationsdruck, der auch jetzt gerade noch anhält und ja der Grund dafür ist, dass Gold zusammen mit allen anderen Assets nach unten rauscht, ganz plötzlich vorüber sein könnte. Wenn die Zentralbanken irgendwelche völlig verrückten Notfallmaßnahmen aus dem Hut zaubern, dann kann der Preis auch binnen Minuten in die Höhe schnellen. Und Leute wie Sie und ich bekommen diese Informationen garantiert nicht vorab.

      Meine anderen Vorräte wären mir allerdings im Moment wichtiger als Gold, haben Sie schon geprüft, ob die komplett sind? Könnte sein, dass Sie sie nächste Woche brauchen – siehe Italien.

      Antworten
    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      @Hoxworth: Würde sagen, dass noch einige Handelstage fehlen, um sich ein Bild zu machen; aktuell ist der Goldpreis ungewöhnlich volatil, wenn auch im Vergleich zu Aktien erfreulich sehr stabil. Die letzten Tage lassen aber zumindest Zweifel aufkommen, ob der Peis bei 1590 $ hält. Insofern Zustimmung zu Hr. Otts Einschätzung.

      Antworten
    • 1ruby
      1ruby sagte:

      @Thomas M.
      Schliesse mich erstmal an, aber:
      Gold ist ein physisch limitierter Steigerungsbereich und durch die massiven Fedoperationen kein ausreichender Save Haven.
      Heute gab es 9 ,34% Aktiensteigerungen bei Bondszinserhöhungen in längeren Fristen. Dazu wird für die stillzustehenden Sektoren massiv gerechnet welche Liquidität und Kreditlinien wielange benötigt werden.
      Dauer und Stärke der Pandemie und Quarantänen bzw. Abriegelungen – drei Faktoren. Dazu kommt die schrumpfende globale Abstimmungsfähigkeit und -willigkeit weitere zwei Faktoren. Auch die Rohstoffe müssen als Niedrigeinkaufsgüter dienen, um Rezessionsgefahren zu mindern und, um beim erwarteten Aufschwung, steigende Erlöse źu erzielen.
      Persönlich ist mir Gold totalegal und auch der Geldmarkt,, wichtig sollten die Realwirtschaftssektoren sein. Für den Tagesgewinn zählt nur die Differenznutzung der Zinsen von Aktien sowie Bonds.
      Bei wachsenden Staatsdefiziten auch durch Vorfinanzierung via Zentralbankgeldschöpfung werden zunehmende Deckungskomplikationen auftreten, da es nicht entsprechende Wachstumsabnehmermitspieler gibt. Gesetz der Trägheit der Masse.
      Montag werden wir weitersehen.

      Antworten
      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @ruby: Mein Eindruck ist, dass die Kurse zur Zeit “bekloppt” rauf und runterspringen. Gestern -10%, heute +10%. Das hat nichts mit irgendwelchen fundamentalen Neubewertungen zu tun, sondern eher mit Algorithmen und Tradern, die Twitter lesen und technisch unterwegs sind. Wer den bockenden Markt jetzt gelavegered reitet, braucht bestimmt kein Kokain ;)

        “Gold ist ein physisch limitierter Steigerungsbereich und durch die massiven Fedoperationen kein ausreichender Save Haven.”

        Meine Erkenntnis: Keine Asset-Klasse alleine ist *dauerhaft* ein Safe Haven. Der Safe Haven entsteht durch Kombination der Asset-Klassen über die Jahre und Jahrzehnte. Viele fragen sich (vermute ich), bin ich mit Gold “safe”. Nein, aber mit einer Beimischung langfristig safer als ohne. Und safer heißt dabei nicht 0 Volatilität, sondern durchaus selbst bei robusten Portfolios mehrere Jahre mit Drawdowns von 10% und mehr.

        Die letzten Wochen zeigen zumindest, dass Gold zunächst einmal seine im Portfolio zu erhoffende Funktion erfüllt mit Blick auf Unkorreliertheit oder sogar negative Korrelation mit Aktien in Krisenzeiten.

        Mit -10% in wenigen Handelstagen dürfte Gold dennoch nicht die hohen Ansprüche der Sparbuchsparer erfüllen :) Insofern: Ultimate Short Term Safe Haven im Crash* ist und bleibt Cash.

        (*Ausnahme: Hyperinflationärer Crash.)

        Bzgl. Realwirtschaft: Gold ist Geld. Und Geld nützt nichst ohne produzierende Wirtschaft. Die neuen fundamentalen Fakten werden jetzt gerade erst geschaffen. Unmöglich, zu prognostieren. Vielleicht haben wir demnächst auch alle schon frei. Dann könnte ich mich mal mit Daytrading versuchen. (Wahrscheinlich nicht. Würde wohl eher ein Buch schreiben.)

      • ruby
        ruby sagte:

        @Thomas M.
        Es wird Sonntagabend spannend, ob Öl wieder etwas auslösen kann. Trump wird ja die nationale Reserve füllen.
        Montag werden alle an den Märkten eigene Strategien umzusetzen versuchen.
        Ein voller Blumenstrauß und ob der Kreditmarkt als Motor läuft – wirklich interessant.
        Persönlich erwarte ich die Bodenlinie parallel nach unten verschoben und etwas weniger steil.
        Ja, Daytrading Ola La 😉

  3. Dieter Krause
    Dieter Krause sagte:

    Wie man eine globale Pandemie produziert:

    1.) Ein hoch infektiöses Virus.

    2.) Eine unfähige Regierung, die sagt, das Ausland wolle dem Land durch Falschmeldungen schaden.

    3.) Globaler Flugverkehr mit einem Land, das behauptet, es gäbe hier noch gar keine Viruserkrankungen, das medizinische System sei super und habe alles im Griff. So dass diese dann von dort auf der Flucht(?) per Flugzeug in mehrere andere Länder diesen Virus UNKONTROLLIERT dort mit einschleppen können.

    Längst verbreitet sich das Virus von Iran aus in andere Länder, kamen zwei der drei ersten Infizierten in Hamburg direkt von dort, wurden allein am Mittwoch in Bahrain 77 Ankommende in einem einzigen Flugzeug aus Iran positiv getestet. Tags zuvor hatte die Gesundheitsbehörde der pakistanischen Provinz Sindh bekannt gegeben, sechs aus Syrien zurückgekehrte Männer positiv auf das Coronavirus getestet zu haben – mutmaßlich Söldner des multinationalen Milizverbands, der unter iranischer Führung seit 2012 in Syrien kämpft.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Krause

      “So dass diese dann von dort auf der Flucht(?) per Flugzeug in mehrere andere Länder diesen Virus UNKONTROLLIERT dort mit einschleppen können.”

      Das Wort, das Sie suchen, ist “Migration”.

      “Tags zuvor hatte die Gesundheitsbehörde der pakistanischen Provinz Sindh bekannt gegeben, sechs aus Syrien zurückgekehrte Männer positiv auf das Coronavirus getestet zu haben – mutmaßlich Söldner des multinationalen Milizverbands, der unter iranischer Führung seit 2012 in Syrien kämpft.”

      Haben Sie eine Quelle dazu? Die Geschichte dahinter interessiert mich.

      Pakistanische Söldner in Syrien sind überwiegend Pashtunen, die eher die Al-Kaida-nahen Islamisten unterstützen als die Allianz von syrischen Regierungstruppen, Russen und Iranern. Und diese Pashtunen wiederum rekrutieren sich eher aus den Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan im Norden und nicht aus Sindh im Süden von Pakistan. Klingt alles sehr untypisch.

      Antworten
  4. Hoxworth
    Hoxworth sagte:

    Hoppla!
    Erleben wir eine historische Wende in diesem Moment?
    Die FED pumpt eine Billion bedruckte Baumwolle ins System und der Dow fällt trotzdem?
    Sehr spannend, das zu beobachten, jetzt.

    Antworten
    • troodon
      troodon sagte:

      Alle Banken haben weiterhin zu wenig EK für eine neu Krise. Einige Südländer haben wenigstens deutlichen Bilanzabbau betrieben seit Eurokrise. Frankreich-Banken NICHT, im Gegenteil. Also ist “klar”, was zur Not kommt…

      Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Hier noch einmal gepostet, jetzt am richtigen Thread.

    Die Experten denken längst in ultimativen Lösungsszenarien.

    Hier:

    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/corona-ifw-praesident-gabriel-felbermayr-im-interview-16675964.html

    Daraus:

    „Auch die Geldpolitik ist gefragt. Ist bald Zeit für Helicopter-Money, also für Geld für alle von der EZB?

    Das wäre ein sehr wenig zielgerichtetes Instrument, das, wenn überhaupt, nur in einer sehr schweren Krise eingesetzt werden sollte, und im Kompetenzbereich der EZB angesiedelt wäre.“

    Was heißt „sehr wenig zielgerichtetes Instrument“, wenn in einer sehr schweren Krise praktisch ALLE betroffen sind?

    Da ist doch JEDER Helikopter-Abwurf ein Treffer.

    Keine Spur übrigens von deutscher Inflationshysterie.

    „sollte“ ist nur noch an Bedingungen gebunden – und eine Krise kann sehr schnell als „sehr schwer“ bezeichnet werden.

    Antworten
  6. Bernhard-Albrecht Roth
    Bernhard-Albrecht Roth sagte:

    @ Daniel Stelter

    Ich teile Ihre Analyse vollständig und Ihr Beitrag war bereits 2015 ein Weckruf für alle, die den Film “Margin-Call – der große Crash” nicht gesehen oder das darin liegende Problem nicht ernst genommen haben.

    Aber Ihre Schlussfolgerung

    “Doch so groß deren Aufkaufprogramme auch sind und noch werden, sie dürften nicht reichen, um den Abbau der weltweiten Liquidität zu kompensieren, höchstens um ihn zu verlangsamen.”

    teile ich insoweit nicht, denn wenn die Zentralbanken im großen Stil Unternehmensanleihen aufkaufen, wie Eric Rosengren, Chef der Boston-Fed, bereits für notwendig erachtet und entsprechende Änderungen der Federal Reserve Statuten angemahnt hat (https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/us-notenbanker-fed-benoetigt-laut-eric-rosengren-im-krisenfall-ein-groesseres-qe-mandat-/25619826.html?ticket=ST-6691579-NoETOm6jhLdW3KVTkb9s-ap4), dann dürfte die Liquidität dafür ausreichen.

    Anleihen dürfen nicht ausfallen, sonst würde es tatsächlich zum ultimativen Margin-Call kommen. Und das werden die Notenbanken verhindern, solange sie das können. Wenn hingegen die Börsen massiv einbrechen, ist das gar kein systemisches Problem, denn “das Geld ist ja nicht weg, es hat nur ein anderer.” Warum das so ist, habe ich hier ausführlich erklärt: http://inflationsschutzbrief.de/us-boersen-platzt-die-aktien-blase-durch-das-coronavirus/

    Genau aus diesen Gründen hatte ich zu Ihrem Beitrag “Platzt jetzt die BBB-Blase” geschrieben, dass die Anleiheblase jetzt noch nicht platzen wird, weil statt dessen die Aktienblase platzt! https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/platzt-jetzt-die-bbb-blase/#comment-118580

    Und wie die letzten 14 Tagen zeigen, scheint diese Aktienblase bereits geplatzt zu sein! http://inflationsschutzbrief.de/schwarzer-montag-boersen-bereits-in-baerenmarkt/

    Beste Grüße,
    Bernhard-Albrecht Roth

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Bernhard-Albrecht Roth

      >Wenn hingegen die Börsen massiv einbrechen, ist das gar kein systemisches Problem, denn „das Geld ist ja nicht weg, es hat nur ein anderer.“>

      Dass das Geld NUR ein anderer hat, kann durchaus systemische Relevanz haben, auch wenn viel entscheidender und richtig ist:

      >Anleihen dürfen nicht ausfallen, sonst würde es tatsächlich zum ultimativen Margin-Call kommen.>

      Darauf möchte ich aber nicht weiter eingehen.

      Vielmehr:

      >… denn wenn die Zentralbanken im großen Stil Unternehmensanleihen aufkaufen,… dann dürfte die Liquidität dafür ausreichen.>

      JA.

      Dennoch bleiben natürlich die Fragen, WIE, WAS „großer Stil“ ist und WELCHE Unternehmensanleihen sie aufkaufen.

      Das sind Risiken der Umsetzung.

      Die sind nicht zu unterschätzen, ändern aber erst einmal nichts daran, dass die Zentralbanken hinsichtlich der Liquiditätsversorgung nahezu ALLMÄCHTIG sind.

      Antworten
    • ruby
      ruby sagte:

      @ Herr B.-A. Roth
      Also wenn das durch den Congress muß, dann hätte Powell aber ordentlich bei Pelosi und Co. zu betteln und diese würde Trump die Wiederwahl auf dem goldenen Tablett servieren…in der Tat spannend.

      Antworten
  7. ruby
    ruby sagte:

    Wenn die EZB mit weiteren 120 Mrd. also 4 Mrd. am Tag für irgendwelche Bilanzposteneinkäufe einen Stillstand der Volkswirtschaften zu überbrücken gedenkt, zeigt es die weitere Wirklichkeitsillusion.

    Antworten
    • vlim
      vlim sagte:

      Die 120 Mrd. sind bis Jahresende angekündigt. Bei ca. noch 200 Arbeitstagen bis Jahresende, wären das 0,6 Mrd./Tag

      Antworten
    • jobi
      jobi sagte:

      allerdings!
      Und selbst hier am Blog noch vor wenigen Wochen weit verbreitet:
      Assetbubble – no problem, die ZBn kaufen einfach alles.

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        Ich bin weiterhin der Auffassung, das es nicht zum Systemcrash kommen wird. Börsencrash betrachte ich mehr als Chance.
        Mal schauen, ob der DAX innerhalb von~ 9 Monaten wieder über 10500 stehen wird. Aber klar ein Risiko , dass es dieses Mal anders wird ist da. Nichts ist risikolos, es geht um die Abwägung von Chancen und Risiken.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ jobi

        Niemand hat gesagt, dass die Zentralbanken einfach alles kaufen.

        Sie KÖNNTEN alles kaufen, habe ich gesagt.

        Zum anderen:

        Es ist überhaupt nicht ausgeschlossen, dass es zu einem Margin Call kommt.

        Nur:

        Dr. Stelter behauptet, dass wir ihn ERLEBEN – und dies für die WELTWIRTSCHAFT.

        Bis zur Stunde ist nichts dergleichen zu erleben.

        Wir haben eine KRISE, deren Kennzeichen es ist, dass es bei so noch nie gegebenen Bedingungen eine Anzahl von Wirkfaktoren in einer so noch nie gegebenen Kombination aufeinandertrifft.

        Das schließt Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität ein.

        Und weil es offensichtlich noch immer nicht begriffen worden ist:

        Die Geldschöpfung der Notenbanken kostet NULLKOMMANULL und ist UNBEGRENZT.

        Aus all dem ist kein Saldo zu bilden.

        Jedenfalls im Augenblick nicht.

      • jobi
        jobi sagte:

        @troodon

        “Börsencrash betrachte ich mehr als Chance”

        So allgemein würde ich das voll unterschreiben, im Speziellen allerdings deutlich differenzieren:

        Wer noch Ende Januar alle Zeichen ignorierte und voll investiert war, hat seine Chancen weitgehend verspielt.

        Welch ein Unterschied 25 Handelstage machen können.

        Die Gefahren sind hier immer und immer wieder thematisiert worden.

      • jobi
        jobi sagte:

        @ Herrn Tischer

        “Die Geldschöpfung der Notenbanken kostet NULLKOMMANULL und ist UNBEGRENZT”

        Sie kostet zumindest Vertrauen, “die Währung auf die es wirklich ankommt” ( O-Ton D.Tischer).

        Und unbegrenzt sind höchstens die Nullen auf den Baumwollzetteln

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ jobi

        >Sie kostet zumindest Vertrauen, …<
        Stimmt, weil ich es gesagt habe : – )

        Aber:

        Das ist SPÄTER, wenn tatsächlich zu viele Nullen auf den Baumwollzetteln stehen.

        Jetzt ist:

        Wie kann erreicht werden, dass aus der Krise kein Margin Call wird.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        “Ich bin weiterhin der Auffassung, das es nicht zum Systemcrash kommen wird. Börsencrash betrachte ich mehr als Chance.”

        Ja. Noch so ein paar Tage wie heute, und wir haben definitiv langfristige Einstiegskurse in den ersten Branchen.

        Auch nach dem Systemcrash werden die Leute weiter Klopapier brauchen – und sie werden Wege finden, das auch zu bezahlen, in welcher Währung auch immer.

        Und China hat seinen heftigen Ausbruch auch überlebt, wenn auch mit (mindestens) tausenden Todesopfern, und gewinnt offenbar die Kontrolle über die Epidemie zurück.

        Auf den Weltuntergang zu spekulieren, lohnt sich sowieso nie, selbst dann nicht, wenn er tatsächlich kommt. Den Gewinn kann man nämlich nicht mehr realisieren.

  8. globalvoterorg
    globalvoterorg sagte:

    Wir sind einer Welt, einer MachtMatrix, von Illusionen aufgesessen! Das “unsolide”, ja kriminelle SchuldgeldSystem ist der Auslöser, sogar, heute, der absoluten Dominanz, unter der wir uns verknechtet finden. Die Totalität eines unmenschlichen ZentralSystems (Virtuelle Diktatur) ist iminent.Wichtigst, zu verstehen, was in naher Zukunft, allein, essentiell werden wird. Bleiben, wird nur das “grüne” Gold und das “menschliche” Gold. Einmal, die Ernährungs- und, damit, die grundsätzliche Überlebensfrage und dann der Zusammenhalt von Freunden und Familie, der, aber als Projekt, erst, verstanden werden muß. Die Autarkie und, heute, besonders die unabhängige Isolation sind Werte, deren Inhalt für Wissende oder Sehende, im Laufe der Auswirkungen der drohenden Krise, erst, augenscheinlich werden! Die “Bösen/Schlimmen” sind meistens diejenige, die die schlechten Nachrichten voraus sehen und danach versuchen zu handeln, die Visionäre, die vorab nachgedacht haben.  Die Indoktrination und Dummheit (Halbwissen) der Menschen ist Inhalt des Scheiterns der Gesellschaften. Borniertheit. Ein wahrhaftiges “Perpetuum Mobile” der Selbstzerstörung!

    https://goldswitzerland.com/de/scheinvermogen-aufgedeckt-von-grant-williams-und-egon-von-greyerz/  

    Mit anderen Worten. Auch mit unendlicher Kreativität und Wohlwollen, ist es physisch unmöglich, sich selbst, an den eigenen Haaren, aus dem Sumpf zu ziehen! Das wollen. aber Zentralbanken und ihre Handlanger (Politiker) suggerieren. Was v.Greyerz, trotz, seiner richtigen “Denke”, nicht anspricht ist, etwas viel wesentlicheres. Eigentlich, 2x fundamentale Zusammenhänge:
    – Schulden sind vorgezogener Konsum. Punkt! Man kann sich das, nur, “leisten”, solange man ausreichend langfristig, überschüssige Mittel (Gewinn)  real, verdient, nach Abzug aller “Kosten”. Sobald man, Tilgung und Zinsen,  des Schuldendienstes wieder durch, z.B., mehr Schulden decken will, ist der “Ofen” kurz- oder mittelfristig aus! Besonders, wenn man  langfristige Schulden (z.B. Hypotheken) mit kurzfristigen neuen Schulden decken wollte!   
    – Die Verleiher (Banken und Finanzkraken) leben davon den “Kunden” zum “leichtsinnigen” (Voraus-) Konsum zu “verführen”. Bei “staatlicher” Verschuldung wird dem Bürger nicht genau erklärt, daß er, nur er, letztlich, für  diese “Sause” der Politiker gerade stehen muß! (Alles, nur, zu Eurem Besten!) Er unterschätzt auch die  korrumpierenden Nebenwirkungen dieser erschafften Dominanz!
    – Hinter den Zentralbanken (die Greyerz abschaffen will!) steht ein “FIAT  Money System”, welches, NICHT, von Gott geschaffen wurde, sondern von  interessierten Privatbankern (Geschäftsleuten), ergo ein Geschäftsprinzip.  Das FIAT (Spiral- und Papiergeld) Geld ist eine Konvention, die mit einem  entscheidenden Geburtsfehler auf die Welt kam. Der Exponentialität. Die verursacht das unendliche Wachstum (Krebs) bis zur Implosion (Tod) 
    – ungesagt bleibt, dennoch, daß dieses System, absolut gesehen, ungerecht  angelegt ist und 99% der Bürger “abzockt”. Langfristig profitieren nur 1%  der Gesellschaft/Bürger. Plus ein paar % eingekaufte Vasallen. 
    Mit anderen Worten, die Zentralbanken gehören nicht abgeschafft, sondern gerichtet!   

    Antworten
  9. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Beschrieben habe ich das zum ersten Mal 2015:>

    Warum hat es bis HEUTE keinen „Margin Call für die Weltwirtschaft“ gegeben –TROTZ Überschuldung des gesamten Systems?

    >Auslöser (für den Margin Call) … könnten dieses Mal die versiegenden Geldströme sein.>

    Ja, das KÖNNTEN sie sein.

    Aber warum SOLLTEN sie es sein (müssen)?

    Diese Frage ist zu beantworten.

    Sie wird NICHT damit beantwortet:

    >…die Welt ächzt unter 200 Billionen US-Dollar Schulden, alleine seit 2007 ist der Berg um 50 Billionen gewachsen.>

    Denn WAS hindert die Welt, unter noch mehr Schulden zu ächzen?

    Wer den Margin Call voraussagt, MUSS auch sagen (können), warum die GELDSTRÖME versiegen MÜSSEN.

    M Ü S S E N !

    Sie würden versiegen, wenn die Schulden nicht mehr bedient werden können.

    Sie würden aber nicht versiegen, wenn die Notenbanken, die Schulden oder zumindest einen großen Teil davon aufkaufen und sterilisieren würden.

    Sie würden auch nicht versiegen, wenn die Notenbanken Geld „abwerfen“ z. B. in die Kassen der Staaten, und die es so verteilten, dass die Geldströme nicht versiegen würden.

    Kein Zweifel:

    Die Lage ist ernst, sehr besorgniserregend.

    Aber sie ist auch ein APPELL an die Notenbanken, LIQUIDITÄT ins System zu pumpen nach der erprobten Formel „whatever it takes … and believe me it will be enough“.

    Es wird NIEMNANDEN geben, am wenigsten die Regierungen, der sie WILLENTLICH daran hindern wird.

    Ganz im Gegenteil, die Notenbanken wissen:

    Sie müssen nicht darum betteln, das o.k. zu bekommen.

    Man ERWARTET vielmehr von ihnen, dass sie die Schleusen öffnen.

    Sie werden es tun.

    Antworten
    • Johannes
      Johannes sagte:

      @ DT: “Sie werden es tun.”

      Selbstverständlich werden sie es tun. Immer und immer wieder – solange bis der Punkt überschritten ist, an dem ihr Tun keine Wirkung mehr zeigt, weil das Vertrauen in die Währungen hinüber ist. Bis dahin dauert es aber noch – weil alle (z.B. ZBen, Banken, Regierungen, Medien u.a., die die öffentliche Wahrnehmung prägen) wollen, dass das Vertrauen so lange irgend möglich vorhält.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Johannes

        Sehe ich auch so:

        Die „Währung“, auf die es letztlich ankommt für eine konstruktive, auf vernünftigen Interessenausgleich gerichtete Politik im weitesten Sinn, ist VERTRAUEN.

        Mein Eindruck ist, dass sie in unserer Gesellschaft spürbar an Wert verliert.

    • Axel
      Axel sagte:

      Kennt jemand Markus Krall?
      Auch er sagt, daß im Fall der Fälle die Notenbanken ALLES aufkaufen und die Banken retten werden.
      Aber genau DIESER Vorgang ist es, der die Währung durch Inflation und den damit verbundenen Vertrauensverlust zerstören wird. Wenn nicht unmittelbar, dann indirekt über den folgenden Währungskrieg.

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        Klar kennen wir hier Kralle…
        “ALLES aufkaufen” soll wie genau ablaufen ? Alle Aktien, alle Anleihen, alle Kredite, alle Banken?
        Wenn Sie nicht wirklich “ALLES” meinen, wodurch soll Inflation entstehen, wenn Teile davon von NB aufgekauft werden?

        Inflation könnte temporär enstehen, wenn Güterangebot durch Coronavirus spürbar fallen sollte. Aktuell und in den Inflationserwartungen ist davon nichts zu sehen.

      • Axel
        Axel sagte:

        @trodoon
        Ganz einfach über die ausgeweitete Geldmenge in Aberbillionenhöhe (Währungsabwertung)…

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Axel
        Und warum kam es dann nicht in den letzten Jahren zur Inflation ?
        Es ist eben nicht “ganz einfach” !

      • Axel
        Axel sagte:

        @troodon
        Immobilien, Aktien, Oldtimer, Kunst…Inflation allenthalben. Wenn alle Länder ohne Ende ihre Geldmenge erweitern, bleibt das Verhältnis der Währungen zueinander natürlich annährend gleich. Solte nur die EU feuern, werden Sie sehen, wie der Euro sinkt. Dann werden alle Importe teurer und auch die hier produzierten Waren wegen den steigenden Rohstoffpreisen.
        Gedrosselte Nachfrage sowie ein niedriger Ölpreis hingegen hemmen einen Preisanstieg bei den alltäglichen Konsumgütern. Das erschaffene Geld landet aber immer irgendwo und versackt nur zum Teil auf Konten und Sparbüchern. Ein großer Teil treibt aber irgendwelche Preise irgendwo in irrationale Höhen. Daher auch der Begriff der “Allesblase”.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Axel
        Ich bin davon ausgegangen, dass sie die offizielle Inflationsrate meinten. Bei den Assets haben wir das auch schon in den letzten Jahren gesehen, insofern ist es wahrscheinlich, dass sich dort die jetzt gefallenen Preise wieder erholen, wenn die EZB weiter Gas gibt.
        Und für die offizielle Verbraucherpreis-Inflationsrate ist es eben nicht so klar. Die Erwartungen diesbezüglich sind weiterhin sehr niedrig. Da reicht eben eine Asset-Price-Inflation alleine nicht.

  10. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    bto: “Und wenn Kredit für Immobilien, dann sollte die Rate aus dem Mietertrag komfortabel zu bedienen sein und die Kreditsumme auch den konservativst geschätzten Wert des Hauses nicht übersteigen.”

    Das klingt in der Theorie gut. In der Praxis ist es so, dass sowohl gewerbliche Investoren als auch Privatpersonen fast auf den St.-Nimmerleins-Tag warten müssten, um genügend Eigenkapital zusammen zu sparen, wenn die Immobilie nicht schon seit Jahrzehnten im Eigentum oder geerbt ist. Dann kommt die wirtschaftliche Dynamik einfach komplett zu erliegen, wenn keine Umverteilung oder Korrektur erfolgt.

    Beispiel:

    Sie sind ein junger Schlosser- oder Zimmerer-Handwerksmeister mit 30 Jahren, der nach der Ausbildung mit 20 begonnen hat, richtig Geld zu sparen und erst einmal seine nicht ganz billige Meisterschule machen und Berufserfahrung erwerben muss.

    Er soll jetzt mit 30 Jahren in einer deutschen Metropolregion idealerweise einen Betrieb (und gesellschaftlich erwünscht am besten auch noch eine Familie!) gründen.

    Er benötigt: 1 Gewerbegrundstück mit ca. 2.000 qm. Eine Halle für die Fertigung. Maschinen zum Binden / Schneiden / Fräsen etc. Einen LKW, den er wenigstens leasen kann.

    Mit Glück hat er bei der Abgabenbelastung Deutschlands bis dahin 100.000 € gespart. Das Grundstück kostet ihn 300.000 € voll erschlossen, die Halle noch einmal 450.000 €, die Maschinen noch einmal 250.000 € (und jetzt reden wir nicht von Luxusanschaffungen). Macht eine Million €. Bei 100 T€ Eigenkapital. Faktisch lebt er mit seiner fiktiven frisch gegründeten jetzt 3köpfigen Familie in einer kleinen Mietwohnung, die Eltern stellen weitere 150 T€ als Bürgschaft auf deren Haus zur Verfügung und er nimmt real tatsächlich 900 T€ gleich 90 % Fremdkapital auf. Oder eben nicht. Denn ohne die Geldpolitik und die Demographiepolitik von Greenspan & Co bzw. der Bundesregierungen mit ihren wechselkurs-, familien- und arbeitsmarktfeindlichen und abgabenfreundlichen Ideen der letzten 33 Jahre wäre der Grundstückspreis wohl bei 100.000 €, die Hallenkosten bei 300.000 €, die Maschinenkosten bei 200.000 € und das Eigenkapital bei 150.000 € bis 200.000 €. Und schon wäre die Fremdkapitalquote bei 25 bis 33 %. Ja dann wäre die Finanzierung konservativ.

    Bei Wohnimmobilien wiederholt sich der Spuk, wenn unser fiktiver Meister mit 35 und erneut gesparten 100 T€ aus der Mietwohnung in eine gekaufte 3-Zimmer-Wohnung im Ballungsraum ziehen will, die 500 T€ kostet statt 250 T€. Die Kapitaldienstquote wäre zwar dank der niedrigen Zinsen ähnlich wie bei höheren Zinsen und Normalpreisen, aber die Eigenkapitalquote eben schon wieder nicht.

    Und bevor wir jetzt wieder über Herrn von Weizsäcker, MMT, Helikoptergeld für jeden und alles andere in dieser Richtung diskutieren: ja, damit kann man korrigieren und die Milch ist nunmal verschüttet und Geldpolitik und Fiskalpolitik wachsen zusammen. Aber eigentlich versucht man nur, durch nachträgliche bürokratische Maßnahmen die Fehler früherer bürokratischer Maßnahmen (Greenspan-Put) zu korrigieren. Und ob das ohne die Rückkehr zu seriöser Geldpolitik gelingt, möchte ich erst mal sehen. Ich glaube es erst bei eigenen Erfahrung, dass die Geldpolitik in eine Richtung geht, bei der nicht nur das obere 0,01 % profitiert.

    Antworten
    • Markus
      Markus sagte:

      Sie sprechen mir aus der Seele. Gleiches gilt für einen promovierten Akademiker, ugf. 10 Jahre älter, der (ökonomisch unklug) ein paare Auslandserfahrung gesammelt hat, “dummerweise” eine größere Familie hat und ab 2015 ein Eigenheim suchte …

      Antworten
      • Susanne Finke-Röpke
        Susanne Finke-Röpke sagte:

        @Markus:

        Auslandserfahrung heißt in den meisten Fällen, dass man nach der Rückkehr aus dem Ausland in der eigenen Firma wieder unten anfangen darf, weil einen alle wichtigen Leute vergessen haben und junge neue Leute von unten nachdrücken. Macht Sinn, wenn der Auslandsaufenthalt mit einem Aufstieg (z.B. zum Werksleiter) verbunden ist, aber normalerweise ist die Auslandserfahrung zu Hause nicht viel wert. Somit ist es wie bei den meisten Studienaufenthalten auch nur Lebenserfahrung. Oft schön, aber halt finanziell uninteressant; man ist halt der nützliche Idiot für die Firma zur Umsetzung der Globalisierung. Aber Sie scheinen es ja schon selbst ähnlich zu sehen…

      • markus
        markus sagte:

        @SFR:
        Noch dümmer ist es, wenn man “für die Wissenschaft” als Postdoc im Ausland war auf natürlich beftristeten Stellen. :) Andererseits, wenn man vorher in einem Konzern war, kann es ggf. schon Sinn machen finanziell.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Frau Finke-Röpke

      “Bei Wohnimmobilien wiederholt sich der Spuk, wenn unser fiktiver Meister mit 35 und erneut gesparten 100 T€ aus der Mietwohnung in eine gekaufte 3-Zimmer-Wohnung im Ballungsraum ziehen will, die 500 T€ kostet statt 250 T€.”

      Wenn er sich es nicht leisten kann, dann kann er nicht in den Ballungsraum ziehen.

      Ich würde mir auch gerne ein Apartment mit Blick auf den Central Park in Manhattan kaufen, so für spontane Wochenend-Besuche in New York, aber leider ist das nicht ganz in meiner Preisklasse…

      “Und bevor wir jetzt wieder über Herrn von Weizsäcker, MMT, Helikoptergeld für jeden und alles andere in dieser Richtung diskutieren: ja, damit kann man korrigieren und die Milch ist nunmal verschüttet und Geldpolitik und Fiskalpolitik wachsen zusammen.”

      Es gibt ja auch für die Ballungsräume noch eine viel simplere Lösung als die Finanz-Sozialexperimente unserer Zentralbanksozialisten, aber über die hören Sie nichts: Sie verlängern die Bahn-Linien, die aus dem Ballungsraum hinausführen und bauen dort neue Wohnungen. Das wäre der beste Kompromiss für diejenigen, die es sich nicht leisten können, im Ballungsraum zu wohnen aber unbedingt so nahe wie möglich an ihm wohnen wollen. Warum wird das nicht gemacht? Ich kann nur spekulieren, vermutlich eine Mischung aus Inkompetenz und Klientelpolitik für die existeirenden Wohnungsbesitzer im Ballungsraum, die gerne sehen, wie die Preise steigen.

      Und natürlich gibt es Gemecker von den Grünen wegen “Flächenverbrauch” oder weil im Baugebiet eine geschützte Springspinne ihre Eier ablegt, aber irgendwas haben die ja immer, dieses grüne Gekreische muss man einfach ignorieren wenn man echte Probleme lösen will.

      Antworten
      • Susanne Finke-Röpke
        Susanne Finke-Röpke sagte:

        @Herrn Richard Ott:

        Ihr Einwand ist für einen kleinen Teil der Probleme m.E. berechtigt, aber für die Masse nicht. Die Stärkung des ländlichen Raums kommt nie mehr zurück, kann aber durch Kleinmaßnahmen wie Behördenverlagerungen und Fachhochschulen in Mittelstädten abgemildert werden. Das sehen Sie in allen Ländern der Erde. Warum? Weil die zunehmende Arbeitsteilung in Verbindung mit der Technisierung der Landwirtschaft Dörfer und sogar Kleinstädte – ich überspitze jetzt etwas polemisch – überflüssig macht, unabhängig von der Politik. Es braucht große Städte, in denen von der Technischen Universität über High-Tech-Firmen und Spitzenklinik sowie Kultur- und Freizeitangebote für davon verwöhnte Arbeitnehmer aller Qualifikationsklassen alles vorhanden ist (also mit Einzugsgebiet rd. 1 Mio. Einwohner aufwärts) und im Gegenzug im Prinzip pro Dorf noch einen großen Landwirt mit Volltechnisierung und vielleicht 2 oder 3 Angestellten bzw. wenige Spezialfirmen wie Touristenseilbahnen oder Steinbrüche für Fensterbänke. Das mag man bedauern, aber es ist so. Der ländliche Raum war stark, als die Landwirtschaft einen zweistelligen Prozentsatz der Arbeitenden beschäftigte und ist durch die Technik im Rückwärtsgang. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht.

        Und ich habe jetzt nicht wie Sie von Lagen wie dem Central Park gesprochen, wo Sie für die von mir aufgerufenen Preise zwei Tiefgaragenstellplätze und eine Besenkammer bekommen, sondern von Lagen in den Bahn-Außenbereichen der Metropolen wie Hamburg, Frankfurt, München oder Düsseldorf. Denn die Leute müssen dahin, wo die Arbeit ist, und die Arbeit ist da, wo die im tertiären Zweig die neuen Technologien um sich greifen. Im Prinzip rund um die technischen Hochschulen aller Art. Der Rest dackelt hinterher. Ob das Home-Office die Wende bringen wird, weiß ich nicht, aber bisher sehe ich das nicht.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Frau Finke-Röpke

        “Und ich habe jetzt nicht wie Sie von Lagen wie dem Central Park gesprochen, wo Sie für die von mir aufgerufenen Preise zwei Tiefgaragenstellplätze und eine Besenkammer bekommen, sondern von Lagen in den Bahn-Außenbereichen der Metropolen wie Hamburg, Frankfurt, München oder Düsseldorf. Denn die Leute müssen dahin, wo die Arbeit ist, und die Arbeit ist da, wo die im tertiären Zweig die neuen Technologien um sich greifen”

        Wenn die Leute sich aber dort, in den Bahn-Außenbereichen der Metropolen, keine Wohnung leisten können und auch nicht bereit sind, bei Größe oder Komfort Abstriche zu machen, dann müssen sie woanders wohnen – was denn sonst? Das Leben ist leider kein Wunschkonzert.

        Und wenn man gleichzeitig die Pendelzeiten so kurz wie möglich halten will, dann wäre es das günstigste, wenn man im Außenbereich weiter baut und die Bahnlinien nach der bisherigen Endstation noch einmal verlängert. Jede andere marktwirtschaftliche Lösung ist noch schlechter.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Susanne Finke-Röpke

        Sie haben es wunderbar auf den Punkt gebracht.

        Denn genau SO ist es:

        Über die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaften und den Wohlstand für alle wird in den Städten entschieden, ohne dass dabei die ländlichen Gebiete überflüssig werden.

        Die Politik kann daran nichts Grundsätzliches ändern.

        Sie kann nur helfen, dass die damit zusammenhängenden Probleme innerhalb der Städte und zwischen den Städten und den ländlichen Regionen einigermaßen verträglich gelöst werden.

        Darum wird sie sich auch bemühen.

  11. asisi1
    asisi1 sagte:

    Die tauchen ab , bis alles vorbei ist.
    Bei sachlichen Vorträgen der AfD Mitglieder, sind die Altparteien nur am kreischen, was will man von solchen Leuten erwarten? Man schaue sich nur Merkel zu der Virus Kriese an. Hier wird dem Volk erzählt, das es sich infiziert! Nur noch hirnrissig!

    Antworten
    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @asisi1: Die Schilderung von Infektionsrisiken ist hirnrissig? Interessant. Da wissen Sie mehr als unser hiesiges Gesundheitsamt, mit dem ich gestern zwangsweise ausführlich kommunizieren durfte. Ich schlage vor, wir bleiben auf diesem Blog bei wirtschaftlichen Themen und Sie gründen einen eigenen Medizinblog zu Covid-19.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Frau Finke-Röpke

      Die Merkel-Regierung ist offensichtlich inkompetent und beratungsresistent was die COVID-Risiken angeht. Das ist wie im Sketch mit dem “Schwarzen Ritter” von Monty Python, der erzählte auch von “kleinen Kratzern” und wollte immer weiter kämpfen (aber immerhin nicht gegen den bösen Rechtspopulismus oder angeblich rassistische Keksnamen…), auch nachdem der König Artus ihm alle Gliedmaßen mit dem Schwert abgeschlagen hatte.

      Erinnern Sie sich noch daran, wie alles begann?

      01.02.2020, 21:54 Uhr
      Minister zum Coronavirus – Spahn warnt vor Ausgrenzung Infizierter

      Angesichts der Rückkehr deutscher Staatsbürger aus dem chinesischen Infektionsgebiet nach Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor einer Ausgrenzung Infizierter und vor Verschwörungstheorien im Internet gewarnt. „Es kehren gesunde Menschen zu uns nach Deutschland zurück“, sagte er am Samstag in Bonn. „Ich möchte dazu auffordern, dass wir alle mit der nötigen Gelassenheit damit umgehen.“ Er spüre „viel Unsicherheit“ im Umgang mit den Gefahren des neuartigen Coronavirus. „Was mir im Moment am meisten Sorge macht, sind Verschwörungstheorien aller Art, die in den sozialen Netzwerken verbreitet werden“, sagte der Minister.

      Er berichtete davon, dass sich Kfz-Werkstätten in Bayern geweigert hätten, die Autos von Mitarbeitern einer Firma zu reparieren, unter deren Beschäftigten mehrere Infektionsfälle aufgetreten waren. Wer in den vergangenen Wochen keinen Kontakt zu China-Reisenden hatte, „muss sich jetzt keine Sorgen machen“, sagte Spahn. In Zweifelsfällen sollte ein Infektionsverdacht schnell beim Arzt abgeklärt werden. Seit Freitag sei klar, dass die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden.
      https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/minister-zum-coronavirus-spahn-warnt-vor-ausgrenzung-infizierter/25499114.html

      Tja. Das war damals ausgesprochen dumm. Und auch diese Woche noch faselt Merkel lieber von “Solidarität” und gibt weitgehend nutzlose Vorschläge zu Begrüßungsmethoden anstatt großflächige Quarantänemaßnahmen anzuordnen beziehungsweise darauf hinzuwirken, dass die unteren Gesundheitsbehörden in den Ländern das endlich tun. Bemerkenswert, wenn ihr ein Wahlergebnis in einem Bundesland nicht passt, dann greift Merkel sofort ein, sogar wenn sie gerade auf Auslandsreise ist. Das zeigt, wo ihre Prioritäten liegen.

      Jetzt ernten wir die Strafe für die Dummheit unserer Regierung.

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        Herr Ott, das hatten wir doch schon…
        Überschrift des Artikels “Minister zum Coronavirus – Spahn warnt vor Ausgrenzung Infizierter”
        passt für MICH nicht zum Text “Er berichtete davon, dass sich Kfz-Werkstätten in Bayern geweigert hätten, die Autos von Mitarbeitern einer Firma zu reparieren, unter deren Beschäftigten mehrere Infektionsfälle aufgetreten waren.”
        Da ging es offensichtlich nicht um die Autos von Infizierten.

        https://think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den-medien/zeit-fuer-den-oekonomischen-notfallplan/#comment-117255

        Sie hatten dann nicht mehr geantwortet.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Ja, und jetzt sind wir an dem Punkt, wo das aufgesetzte Geheule über die angebliche “Ausgrenzung” vergessen ist (zumindest außerhalb von Deutschland) und solche Infektionsketten mittlerweile ganz gezielt nachvollzogen werden um dann entsprechend Quarantänemaßnahmen zu setzen.

        Hier ein ganz aktuelles Beispiel, mal wieder aus dem internationalen Fußball:

        “Arsenal-Profis in Quarantäne: ManCity-Spiel verschoben
        Das Premier-League-Nachholspiel zwischen Manchester City und Arsenal kann am heutigen Mittwoch nicht stattfinden. Die Entscheidung hat mit dem Besitzer von Olympiakos Piräus zu tun.

        Nun wurde bereits diese Paarung abgesagt. Der Premier League zufolge handelt es sich um eine “Vorsichtsmaßnahme”, die mit Arsenals jüngstem Europa-League-Spiel zu tun hat: Vor knapp zwei Wochen war Arsenal im Zwischenrundenrückspiel am griechischen Spitzenklub Olympiakos Piräus gescheitert (1:2 n.V.). Anschließend hatten einige Profis der Gunners Kontakt zu Olympiakos-Besitzer Evangelos Marinakis – der inzwischen positiv auf die Lungenkrankheit Covid-19 getestet worden ist.

        Das Risiko, dass sich dabei jemand angesteckt habe, sei zwar “extrem gering”, teilte Arsenal am Mittwochmorgen mit. “Dennoch werden wir uns streng an die Richtlinien der Regierung halten, die jedem, der engen Kontakt zu einer Person mit dem Coronavirus hatte, empfiehlt, sich für 14 Tage selbst in häusliche Quarantäne zu begeben.

        Die betroffenen Spieler hätten deshalb für die Partie bei ManCity nicht zur Verfügung gestanden, weshalb die Premier League entschieden habe, das Nachholspiel ganz ausfallen zu lassen. Neben den Spielern seien auch vier Arsenal-Mitarbeiter in häuslicher Quarantäne, weil sie nah bei Marinakis gesessen hätten, erklärten die Londoner, die dem Griechen eine “schnelle Genesung” wünschten.”
        https://www.kicker.de/771935/artikel/arsenal_profis_in_quarantaene_mancity_spiel_verschoben

        So ist das in dieser Woche: Wer irgendwann einmal in der Nähe von jemandem gesessen hat, der später als Infizierter erkannt wird, der kommt mittlerweile in Quarantäne.

        Die Automechaniker aus der Werkstatt hatten damals genau richtig gehandelt, begreifen Sie das mittlerweile? Oder wollen Sie weiter den inkompetenten Spahn verteidigen?

      • troodon
        troodon sagte:

        “begreifen Sie das mittlerweile? ” Nein, da es sich nicht um Infizierte handelte. Wenn da stünde, dass diese Kunden engen Kontakt zu Infizierten hatten, wäre es für mich etwas weniger unverständlich.
        “Oder wollen Sie weiter den inkompetenten Spahn verteidigen?” Ja, Ich bin froh, dass Spahn aktuell Gesundheitsminister ist und nicht Annalena, Robert, AKK oder Lauterbach. Verstehe aber, wenn man da eine andere Sichtweise hat. Und nochmal, selbstverständlich macht auch Spahn Fehler. Etwas anderes zu erwarten, ist unrealistisch.

        Der Hauptpunkt ist und bleibt aber, dass die Überschrift des Artikels etwas anderes suggerierte als Spahn sagte.

        Und nun habe ich für heute bto Sendepause ;)

      • tim
        tim sagte:

        schon einmal lag Herr Spahn falsch, bzw. glaenzt mit Unwissenheit. Herr Spahn gab am Rande des WWF in Davos ein Interview , welches fuer sich und seine Kompetenz spricht.

      • troodon
        troodon sagte:

        Sendepause unterbrochen :)
        @ tim
        “schon einmal lag Herr Spahn falsch”

        Wäre auch ungewöhnlich, wenn nicht. Wenn Sie es besser können, nur zu. Mehr Kompetenz in der Politik schadet mit Sicherheit nicht. Ich weiß, dass ich es nicht besser könnte. Also sind Menschen wie Sie und Herr Ott gefordert sich aktiv einzubringen.

      • Dieter Krause
        Dieter Krause sagte:

        @ Richard Ott
        Angesichts der Rückkehr deutscher Staatsbürger aus dem chinesischen Infektionsgebiet nach Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor einer Ausgrenzung Infizierter und vor Verschwörungstheorien im Internet gewarnt. „Es kehren gesunde Menschen zu uns nach Deutschland zurück“, sagte er am Samstag in Bonn. „Ich möchte dazu auffordern, dass wir alle mit der nötigen Gelassenheit damit umgehen.“ Er spüre „viel Unsicherheit“ im Umgang mit den Gefahren des neuartigen Coronavirus. „Was mir im Moment am meisten Sorge macht, sind Verschwörungstheorien aller Art, die in den sozialen Netzwerken verbreitet werden“, sagte der Minister.

        Manchmal reden Sie einen unglaublichen Bullshit, Herr Ott: Diejenigen, die aus China (Wuhan etc.) nach Deutschland zurückgeflogen wurden, wurden alle sehr genau kontrolliert! Die später dagegen (von Anfang Februar bis Ende Februar) aus Italien kamen, wurden alle nicht gecheckt, weil sich keiner in Berlin diesen möglichen Infektionsweg bei dieser Coronavirus-Epidemie (um Prato z.B. mit der größten chinesischen Diaspora in Europa) näher angesehen hat! Und bei der Krankheit sich wohl erst nach 14 Tagen die typischen Krankheitssymptome zeigen. – Schwere Fehler hat auch das angebliche Ministerium für Gesundheit in NRW beim Ausbruchsherd Heinsberg gemacht. Dort wurden die ersten Coronavirus-Fälle am 26. Februar aktenkundig – aber schon am 1. März hat man dort die Quarantäne für die Stadt teilweise wieder aufgehoben (bei einer Inkubationszeit dieser Erkrankung von 14 Tagen – irre!)! Die Vietnamesen haben in so einem Fall eine ganze Stadt in derselben Größe sofort abgeriegelt und einer 20-tätigen strengen Quarantäne unterworfen. Weshalb ich den NRW-Gesundheitsminister Laumann (besser wohl “Coronavirus-Minister”) auch sofort feuern würde – und ihm als Dankeschön dann auch noch eine Anzeige wegen Beihilfe zur Körperverletzung mit hinterherschicken würde (das Bundesligafußballspiel Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund letzten Samstag hat er übrigens auch nicht vor leeren Rängen stattfinden lassen – Heinsberg ist von dem Stadion nur 10 km(!) entfernt)!

  12. Bauer
    Bauer sagte:

    @ Dr. Stelter

    Dieser Beitrag – ein Schuss ins Schwarze – hätte eigentlich schon vor einem Monat kommen müssen. Ich erinnere an meine emails, die das damals schon recht zutreffend skizzierten. Leider konnte ich das wegen der Diagramme nicht im blog bringen. Ob Monetäteres Endspiel oder Ultimativer Margin Call, geschenkt, die Folgen sind dieselben. Jetzt heisst es, Rette sich wer (noch) kann.

    Antworten
  13. troodon
    troodon sagte:

    “Doch obwohl die Zinsen faktisch auf null gefallen sind, liegen die zu erwartenden Erträge von Kapitalanlagen nur noch geringfügig darüber. ”

    Ich bleibe bei meiner Einschätzung von Januar 2019 hier im Blog, vom damaligen Niveau (~10500) aus, dass zukünftige Renditen beim DAX von langfristig 5-7% (inkl. Dividenden) realistisch sind. Untere Renditeerwartung würde per Anfang 2030 knapp 18.000 bedeuten, obere rd. 22.000. Ich sehe nicht, wie man mit zinsabhängigen Anlagen oder auch Immobilen dies ebenfalls erreichen kann. 2030 dürfen dann die Steine auf mich geschmissen werden…
    Nur weil wir heute darunter liegen heißt es nicht, dass wir langfristig kein weltweites Wirtschaftswachstum mehr sehen werden und die Unternehmensgewinne dauerhaft und stetig fallen. Aber kurzfristig haben die Themen Liquidität, Angst und Margin Call ganz klar die Oberhand.

    Langfristig niedrigere Renditen als in Vergangenheit und zusätzlich wird man noch mit hoher Vola bestraft. Da muss man durch. Antizyklisch handeln und immer liquide bleiben sind wesentliche Voraussetzungen für das Erreichen einer vernünftigen Rendite. Und selbstverständlich plädiere ich NICHT für 100% Aktien(fonds)/ETF’s.

    “Spätestens heute ist klar, dass wir kein „V“ bekommen und das „U“ wackelt! ”
    Was hat sich gegenüber gestern dramatisch verändert ?
    Dass auch Herr Trump Corona etwas ernster nimmt ?
    Corona NPL landen später bei der EZB, FED. Tiefes “V” ist imho immer noch möglich.

    Antworten
    • Christian Hu
      Christian Hu sagte:

      Wir sind jetzt im S&P ungefähr dort, wo wir Anfang des Jahres waren – es ist also noch alles möglich, nach oben wie unten.

      In China hat es etwa einen Monat gedauert, bis die Zahl der aktiven Infektionen wieder gefallen ist. Für Europa würde das bei gleichem Verlauf bedeuten, dass Anfang April der Turning Point käme. Ab dann werden wir sehen, wie sich die Stimmung mittel- bis langfristig entwickelt und ob es signifikante Folgeeffekte gegeben hat

      Antworten
      • Dieter Krause
        Dieter Krause sagte:

        @ Christian Hu
        Wir sind jetzt im S&P ungefähr dort, wo wir Anfang des Jahres waren – es ist also noch alles möglich, nach oben wie unten.

        Ich hoffe, dass es beim Dow-Jones-Index bis zur Präsidentschaftswahl in den USA noch unter 20.000 Punkte geht (von Anfang Februar über 29.000 Punkten) – das wäre dann in etwa genau der Stand wie bei Amtsantritt des Halbirren im Weißen Haus! Von der Wall Street darf der Mann bis November keinerlei Unterstützung bekommen – dann wären wir ihn ab Januar 2021 definitiv los! – Obama hat sich nach seinem Amtsantritt (oder besser: schon von November 2008 bis Januar 2009) mit führenden US-Ökonomen über die beste Strategie zur Bekämpfung der Finanzkrise unterhalten – kann man sich das bei Donald Trump vorstellen? Nicht wirklich oder? Sein Mantra heißt ja nur: FED – Zinssatz senken! Aber z.B. temporäres Helikoptergeld FÜR ALLE (und nicht nur Steuersenkungen für seine reichen Milliardärsfreunde) – das ginge wohl über seinen beschränkten Verstand!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Hu

        “In China hat es etwa einen Monat gedauert, bis die Zahl der aktiven Infektionen wieder gefallen ist. Für Europa würde das bei gleichem Verlauf bedeuten, dass Anfang April der Turning Point käme.”

        Ja. Aber das gilt nur, wenn wir die gleichen harten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus durchführen wie in China. Schaffen wir das?

        @Herr Krause

        “das wäre dann in etwa genau der Stand wie bei Amtsantritt des Halbirren im Weißen Haus!”

        Sie glauben also, ein Halbdementer wie Biden im Weißen Haus könnte die Epidemie besser bekämpfen? Der hat ja schon Schwierigkeiten, sich daran zu erinnern, welcher Wochentag gerade ist. Aber er könnte seinen Verwandten wieder schöne Aufsichtsratspöstchen besorgen wie in der Ukraine, das traue ich ihm weiterhin zu…

        “Obama hat sich nach seinem Amtsantritt (oder besser: schon von November 2008 bis Januar 2009) mit führenden US-Ökonomen über die beste Strategie zur Bekämpfung der Finanzkrise unterhalten – kann man sich das bei Donald Trump vorstellen? Nicht wirklich oder?”

        Obama hat sich von der Finanzindustrie sogar diktieren lassen, wen er in sein Kabinett beruft. Das war sehr gut für die Wall Street, aber schlecht für alle anderen. Bitte nicht nochmal.

        https://wikileaks.org/podesta-emails/emailid/8190
        (Schauen Sie sich auch die E-Mail-Anhänge unter “Attachments” an.)

        PS: Was ist eigentlich aus Ihrer Bloomberg-Wahlsieg-Prognose von vor ein paar Wochen geworden? ;)

    • jobi
      jobi sagte:

      @ troodon

      “zukünftige Renditen beim DAX von 5-7% .. vom damaligen Niveau von ~10500 ??”

      .. da rechnen Sie man nochmal nach 😅

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @ jobi
        Sie meinen die Renditeerwartung sei zu hoch ? Nicht vergessen es ist inkl. Div.
        Habe ja angeboten, dass Sie und andere dann 2030 Steine auf mich schmeißen dürfen…

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