Von Japan lernen?

Japan zeigt, wie es geht, meinen so manche Beobachter: Staatsschulden von 235 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und dennoch nicht pleite? Da haben wir für 2021 mit unseren 70 Prozent noch viel Luft nach oben. Die Bilanz der Bank von Japan macht 140 Prozent des japanischen Bruttoinlandsprodukts aus. Um dahin zu kommen, könnte die Europäische Zentralbank (EZB) mit weiteren massiven Staatsanleihekäufen ihre Bilanzsumme locker verdoppeln und die Staaten so zuverlässig vor steigenden Zinsen schützen.

Besonders überzeugend erscheint ein Blick auf die Inflationsraten. Die japanische Inflation liegt bei nur 2,6 Prozent, verglichen mit 8,9 Prozent in der Euro-Zone. Offensichtlich ist es falsch, auf Geldmengen und Staatsschulden zu achten, wenn man Wirtschaftspolitik betreibt, lautet die vorschnelle Schlussfolgerung derjenigen, die nicht nur die EZB vor Kritik schützen wollen.

Doch in Wahrheit ist Japan ein abschreckendes Beispiel. In Japan stagnieren die Einkommen, der Wohlstand schmilzt, die Altersarmut betrifft viele Japaner und Japanerin, was dazu führt, dass Senioren Straftaten begehen, um Armut und Einsamkeit zu entkommen. Probleme verschleppen, statt zu lösen, hat auch in der Wirtschaftspolitik negative Konsequenzen.

Nach dem Platzen der Immobilien- und Aktienblase vor mehr als 30 Jahren hat Japan lehrbuchmäßig gehandelt: (Bank-)Pleiten wurden verhindert, billiges Geld zur Verfügung gestellt und schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme wurden zum Dauerzustand.

Eine Depression mag man so verhindert haben, den Wohlstand des Landes hat es nicht erhalten. Hinzu kam der einsetzende Rückgang der Erwerbsbevölkerung, der es zusätzlich schwer machte, wirtschaftliches Wachstum zu erzielen.

Europa und Deutschland könnten Japans Fehler wiederholen

Das anhaltend billige Geld wirkt wie eine Dauersubvention der Unternehmen und fördert Zombifizierung, also Firmen, die weitermachen, obwohl sie eigentlich nicht lebensfähig sind. Die Subvention vieler Lebensbereiche durch den Staat trägt zwar dazu bei, die Inflation zu dämpfen, führt aber zu einer anhaltenden Marktverzerrung.

Gunter Schnabl und Thomas Mayer von der Denkfabrik Flossbach von Storch Research Institute rechnen in einer jüngst veröffentlichten Studie vor, dass der Umfang dieser japanischen Subventionen im Jahr 2020 stolze 18,5 Prozent des BIP erreicht hat.

Europa und Deutschland sind auf dem besten Wege, die Fehler Japans zu wiederholen. Die Finanz- und Eurokrise wurde mithilfr der EZB verschleppt. Die Erwerbsbevölkerung beginnt zu sinken.

Angesichts der bereits hohen Verschuldung kann und will die EZB nicht ausreichend auf die Inflation reagieren, weshalb die Politik in der EU zunehmend auf Subventionen und Transfers setzten wird, um die Inflation unsichtbar zu machen. Energiepreisdeckel sind nur ein Beispiel.

Die Wohlstandsvernichtung ist damit absehbar. Allerdings ist es schwer vorstellbar, dass die heterogene Bevölkerung der EU das ähnlich stoisch hinnehmen wird, wie es die japanische seit 1990 getan hat. Wenn wir also etwas von Japan lernen: so funktioniert es nicht!

Kommentare (52) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. weico
    weico sagte:

    @Christian Anders

    “Dass dieses für eine ebensolche Zumutung gehalten wird, wie Zensur oder Meinungsfreiheitbeschneidungen durch den Gesetzgeber, ist wirklich bezeichnend. (jedenfalls scheint mir das oft der Hintergrund von Kommentaren hier zu sein, die überall Ideologie wittern und dafür sogar die einfachsten Sachaussagen ausblenden)”.

    Vieles ist eben schlicht staatliche Ideologie und für solche sind “die Deutschen” ja bekanntlich sehr empfänglich .

    Die Deutsche Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln , sind im Ausland schon fast ein Running -Gag !

    Zuerst ans Oktoberfest und Ramba-Zamba ohne Maske und dann anschliessend mit Maskenpflicht in den öffentlichen nach Hause…!

    Soll man nun die “Coronamasken-Regelnichtbefolger” bestrafen oder eher solche Leute ,die solche dümmliche staatliche Regel-Ideologie verteidigen, mittragen und durchsetzten.?

    Manfred Haferburg hat seinen (Masken)Ausflug ins “Land der Weltretter” treffend beschrieben:

    https://www.achgut.com/artikel/kleine_reise_ins_land_der_weltenretter

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @weico

      Sehen Sie?

      Ihr Einwurf hat mit dem, was Sie von mir zitiert haben, jetzt WAS genau zu tun?

      Bei meinem Kommentar, aus dem Sie zitiert haben, ging es um die regelbasierte Diskussion und dass deren logikbasierte Regeln oft mit staatlicher Anordnung verwechselt zu werden scheinen.

      Bei Ihnen geht es um Masken auf dem Weg zurück vom Oktoberfest, die tatsächlich eine staatliche Anordnung sind. Sie SCHEINEN da also nicht nur was zu verwechseln, Sie HABEN es de facto verwechselt.

      Als Antwort auf einen Kommentar von mir, der genau solches als Problem darlegt.

      Sie dürfen mir helfen: Was genau soll ich damit anfangen?

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Christian Anders

        Versuchen Sie mal eine “regelbasierte logische Diskussion” in einem Blog zu führen, wenn es um eine “staatlich unlogische und ideologische Regel” geht.

        Darum sind ja auch Klima- bzw. CO2-Diskussionen so unendlich mühsam, wenn es um Atomenergie geht.

        Logik und Ideologie “schneiden” sich da regelmässig , auch bei sogenannten “Wissenschaftlern” (siehe (Rahmstorf)

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @weico

        „Versuchen Sie mal eine “regelbasierte logische Diskussion” in einem Blog zu führen […]“

        Versuche ich ganz oft. Scheitert immer daran, dass mir als angebliche Absicht eine „staatlich unlogische und ideologische Regel“ untergejubelt wird, zu der ich dann Stellung nehmen soll.

        „Darum sind ja auch Klima- bzw. CO2-Diskussionen so unendlich mühsam, wenn es um Atomenergie geht.“

        Ich finde sie mühsam, weil immer wieder längst geklärte Grundlagen in Frage gestellt werden, um die Torpfosten auf‘s Spielfeld der Wahl verschieben zu können. Hier das Spielfeld Atomenergie. Oder Rahmstorf. Oder Atomsdorf. Oder Rahmspinat… es war auch schon das Mittelmeer.

        „Logik und Ideologie “schneiden” sich da regelmässig , auch bei sogenannten “Wissenschaftlern” (siehe (Rahmstorf)“

        Erstens ist Rahmstorf einfach nur „Wissenschaftler“, wenn er forscht und das nach einer festgelegten Methode tut. Jeder der das so tut, ist in dem Moment Wissenschaftler. Tut er das so nicht, weise man es nach!

        Wenn er dann mit aus Erkenntnissen abgeleiteten Forderungen auftritt, ist er zwar Wissenschaftler von Berufsbezeichnung, tut aber in dem Moment nichts Wissenschaftliches, egal, was er darüber selber behauptet (follow the science = nonsense).
        Ein Fußballprofi in der Disco ist immernoch Fußballprofi, spielt aber gerade auch kein Fußball.

        Ein „sogenannter Wissenschaftler“ wäre er, wenn er beim Forschen und der Erkenntnisgewinnung nicht der wissenschaftlichen Methode folgt, dies aber behaupten würde. Ein Hochstaplerprofifußballer quasi.

        Fakt ist, das Wissenschaftler einwandfreie Wissenschaft machen können und nebenher trotzdem (nur nicht gleichzeitig) ideologische Aktivisten sein können. KÖNNEN. Nicht müssen.
        Wer das nicht trennen kann, hat es nicht verstanden.

      • weico
        weico sagte:

        @Christian Anders

        “Ein „sogenannter Wissenschaftler“ wäre er, wenn er beim Forschen und der Erkenntnisgewinnung nicht der wissenschaftlichen Methode folgt, dies aber behaupten würde.”

        Wenn ein “Wissenschaftler”, aus der Erkenntnisgewinnung, seinen ideologischen Aktivismus durchsetzen will indem Er nicht ALLE VOR-und NACHTEILE zur Sprache bringt und andere praktisch CO2-freie Energiequellen verteufelt …darf man an seiner “wissenschaftlichen Sichtweise” durchaus zweifeln.

        Ein gutes Beispiel ist ja auch Rahmstorf’s “Ideologen-Spezi” und Atomkraftgegner Schellnhuber:

        Er glaubt ja Selber nicht mehr an das völlig unrealistische 1.5 Grad Ziel bzw. die Halbierung der Treibhausemissionen bis 2030 .
        Aber im Gegenzug bringt er Selber solch unrealistische “sollte Ziele” wie :
        “Das Ziel der Bundesregierung sollte lauten: 100 Prozent erneuerbare Stromversorgung bis 2030. “…unter das Volk und schwafelt dann noch von :
        “Die wirkliche Hoffnung ruht auf Europa – und zwar in Zusammenarbeit mit Afrika.”

        Solche völlig weltfremde und ideologische Aussagen ,von “Deutschlands renommiertester Klimaforscher”, werden dann von dem geeinten Deutschen Klimanetzwerk-Journalismus … verbreitet und von der naiven Klimajugend gefeiert.

        Die Schellnhuber’sche Aussage von einer “grüne Agenda von EU und afrikanischen Ländern” zeigt einmal Mehr, dass das Alter ,Ideologie und die “wissenschaftliche Erkenntnis” NICHTS mit der wirklichen REALITÄT zutun haben.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @weico

        „Wenn ein “Wissenschaftler”, aus der Erkenntnisgewinnung, seinen ideologischen Aktivismus durchsetzen will indem Er nicht ALLE VOR-und NACHTEILE zur Sprache bringt und andere praktisch CO2-freie Energiequellen verteufelt …darf man an seiner “wissenschaftlichen Sichtweise” durchaus zweifeln.“

        Sie werfen Äpfel und Birnen durcheinander, bevor Sie sie dann mit dem Schaufelbagger plattwalzen.

        Die Erkenntnisgewinnung wurde methodisch richtig gemacht oder nicht. Das ist unabhängig davon, was man aus den gewonnenen Erkenntnissen dann alles schlussfolgert.

        „Vor-und Nachteile“ sind schon keine wissenschaftlichen Kategorien mehr. Klar reden Wissenschaftler über Vor- und Nachteile und dabei wahrscheinlich nie vollständig, weil WER bestimmt denn, was alles zur Gesamtmenge der Vor- und Nachteile zu zählten hat? Die Wissenschaft als Methode kann das gar nicht.

        „ darf man an seiner “wissenschaftlichen Sichtweise” durchaus zweifeln.“

        An seiner Sichtweise als Bürger, die er mit Erkenntnissen der Wissenschaft begründet, können Sie zweifeln so viel sie wollen. No problem.

        Wenn Sie aber an den Erkenntnissen selbst zweifeln wollen, brauchen Sie mehr als Ihre den Ihnen nichtgefälligen Aktivismus des Wissenschaftlers, der diese Erkenntnisse anführt.

        Sollten Sie das anders sehen, was Ihr Beitrag impliziert, dann ist das schlicht ein Denkfehler.

  2. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    Natürlich kann man nur mit Geldpolitik den Wohlstand Japans nicht erhalten. Sie brauchen eine brauchbare Familienpolitik. Ohne mehr Kinder sind alle Massnahmen in Japan zum Scheitern verurteilt. Das geht aber weit über den politischen Raum hinaus. Es ist eine gesellschaftliche, religiöse, wissenschaftliche, kulturelle, soziale und mediale Debatte nötig. Oder eben nicht, wenn man mit der aktuellen Situation im Großen und ganzen zufrieden ist.

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Selig, Wolfgang

      Zwischen 1970 – 1980 fiel die Fertilitätsrate Japans unter Selbsterhaltung
      de.statista.com/statistik/daten/studie/165977/umfrage/fertilitaetsrate-in-japan/

      Der Altersmedien heute ist in Japan der Jahrgang ~ 1975.

      Der Rückgang der Geburtenraten korreliert mit der Immobilienspekulation um 1989.
      Seitdem (ab 1995) hat sich das Einkommen um 88% verbessert und die Immobilienpreise sanken um -40%, ohne Auswirkung auf die Fertiltität?
      kreditvergleich.net/statistiken/immobilienpreise-japan/

      Die Jahrgänge aus der Spekulationsblase sind unter anderen Umständen sozialisiert worden, als Nachkriegs- Wirtschaftswunderkinder. Die BRD dito.

      Marry yourselft, Japans einsame Frauen ist so eine Folge…
      youtu.be/BZWSYNBzVgo
      …wie die Hikikomori – Einsamkeit in Japan | Weltspiegel
      youtu.be/XCZTeVipOCo

      Auch in Europa fielen die Fertilitätsraten weit unter Selbsterhaltung,
      man wird für immer auf frühere indigene Bevölkerungsdichte verzichten weil eine Erholung ausgeschlossen ist. Unter den integrierten Zuwanderern wird diese Entwicklung nachvollzogen, spätestens mit der dritten Generation.

      Spaßgesellschaft oder dekadenter Hedonismus macht das möglich, die Aussteiger nicht unbedingt die Kranken.

      -> last generation.

      Geldpolitik begleitetet diese Entwicklung wie eine Droge.

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Alexander:

        Sehe ich genauso. Wer heute auf ein Treffen junger Frauen im Alter von 20 (z.B. Erstsemester*innen) geht und fragt: “Wer von Euch möchte 3 oder mehr Kinder haben und unverzüglich damit anfangen, dürfte ganze Universitäten abklappern müssen, um mehr als eine Handvoll zu finden. Damit mich keiner falsch versteht: bei den Männern dürfte es nicht anders aussehen.

        Selbst erlebt im Hauptstudium bei der Frage eines ausländischen Dozenten nach den Gedanken zur Familienplanung bei jungen deutschen Erwachsenen. Dürfte ähnlich sein wie in Japan.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Wolfgang Selig

      “Natürlich kann man nur mit Geldpolitik den Wohlstand Japans nicht erhalten. Sie brauchen eine brauchbare Familienpolitik. Ohne mehr Kinder sind alle Massnahmen in Japan zum Scheitern verurteilt”

      Naja, der Wohlstand pro Kopf *steigt* sogar, wenn die Bevölkerung schrumpft, falls gleichzeitig die Gesamtwirtschaftsleistung mindestens stagniert. Solange die Arbeitsproduktivität steigt, ist das durchaus plausibel. Nur die Betreuung der Alten wird dann eine Zeit lang ein Problem, weil die nicht besonders gut automatisierbar ist.

      Selbst wenn sich Japans Bevölkerung halbiert, haben die immer noch so viele Einwohner wie Frankreich oder Italien. Selbst damit lässt sich immer noch gut arbeiten, sofern man nicht wie Deutschland auf die Schnapsidee kommt, die Lücke mit unqualifizierten Zuwanderern zu stopfen. Und Arbeitskräftemangel in der Altenpflege haben wir in Deutschland ja trotz der vielen Zuwanderer…

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Herrn Ott:

        Darüber kann man streiten. Nach Ihrer Theorie könnte das Optimum erreicht werden, wenn ich der letzte überlebende Mensch auf diesem Planeten wäre. Mir würde buchstäblich die ganze Welt gehören! Jede Insel, jeder Rohstoff, jedes Tier, jede Pflanze, jedes übrig gebliebene Haus. Juchheiraßa! Auch jede Klinik. Was blöd ist, wenn ich mit gebrochenem Bein mich in meiner eigenen Klinik selbst operieren soll.

        Was will ich damit sagen? Ja, der Immobilienmarkt bringt Entlastung bei einem Bevölkerungsrückgang und einer so hohen Dichte. Aber real sinkt das Pro-Kopf-Einkommen seit Jahren um ca. 1 % p.a. Irgendwie scheint es nicht zu klappen.

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      >Es ist eine gesellschaftliche, religiöse, wissenschaftliche, kulturelle, soziale und mediale Debatte nötig.>

      Richtig.

      Die Debatte wird es weder in Japan, noch in Deutschland geben.

      Daher laufen die Dinge weiter zur Unzufriedenheit.

      Die Debatte wird es auch nicht geben, wenn man im Großen und Ganzen UNZUFRIEDEN ist.

      Denn wenn das der Fall ist, wird NICHT mehr debattiert.

      Dann wird – aller Erfahrung nach – GEHANDELT.

      Auf der STRASSE.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Weltweite Menschenrechtsverstöße durch Regierungsmassnahmen in Sachen Pandemie sind Empirie genug zu beweisen, dass gegenwärtig NIEMAND zu solchen Handlungen fähig ist, die Sie annehmen.

        Wer seine Wohnung nicht 1x zum Erwerb von Nahrungsmitteln verlassen darf ist mehr als nur ökonomisch existentiell gefährdet; darüber gab es Selbstverbrennungen aber keine Ausschreitungen in nennenswerter Dimension – und zwar auch dann nicht als holländische Polizeitkräfte friedliche Demonstranten niederritten.

        In jedem Fall war die politische Berichterstattung wirkmächtiger als individuelles Elend.

        Das sollte beunruhigen weil Medien offenbar stärken sind als natürliches Unrechtsbewusstsein.

        Die Kette an Beispielen ist lang und erstreckt sich über alle Länder Europas; offenbar ist es ein leichtes gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auszuspielen, dass alles Potential erstickt.

        Die Gefahr einer Gesellschaft endgültige Schäden zu zu fügen ist darin enthalten.

  3. Rolf Peter
    Rolf Peter sagte:

    Die Frage ist, wie Japan heute dastehen wuerde, wenn es diese Massnahmen (Staatsverschuldung) nicht gegeben haette.

    Wie erwaehnt ist das Land von der Alterung der Bevoelkerung besonders betroffen. Ohne technischen Fortschritt ist bei sinkender Bevoelkerung wenig Wachstum zu erwarten.

    Antworten
  4. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    @Herr Bauer

    Eine beständige, einheitliche und allgemein gültige Messgrösse für das Geld wird es wohl niemals geben,
    und wenn eine definiert wird, wird sie von keinerlei praktischer Relevanz für den Einzelnen sein.

    Geld ist für jeden Menschen das wert, was er dafür kaufen kann.
    Selbst wenn es an Gold gebunden wäre, wäre dann das Gold das wert, was er für das Gold kaufen kann.

    Im Lockdown hatte ich Bargeld in Euro und ein paar Goldmünzen.
    Von beidem konnte ich mir aber die Dinge nicht kaufen, die ich mir kaufen wollte.

    Jetzt habe ich immer noch Bargeld und ein paar Goldmünzen,
    kann mir aber jetzt weniger für den gleichen Betrag kaufen.

    Wenn im Winter de Strom und das Gas rationiert wird, hat mein Geld wieder einen anderen Wert.

    Im Irrenhaus haben Geld und Gold einen anderen Wert als ausserhalb des Irrenhauses.
    Im Irrenhaus D gibt es keinerlei Planungssicherheit mehr.
    Das Verhalten von Wahnsinnigen kann mit keiner Theorie prognostiziert werden.

    Wie schrieb der grosse Gustave Le Bon 1911 im Nachwort zur “Psychologie der Massen” ?

    In Zeiten des allgeimen Zerfalls bleibt einem nichts anderes, als in den Tag hinein zu leben,
    ohne allzuviel Gedanken an ein Morgen, dessen Schicksal sich unserem Zugriff entzieht.

    Den Ausbruch des ersten Weltkrieges musste er nicht mehr erleben.

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ Vater Thiel

      >> “Im Lockdown hatte ich Bargeld in Euro und ein paar Goldmünzen. Von beidem konnte ich mir aber die Dinge nicht kaufen, die ich mir kaufen wollte.”

      Wieso? Auch ich hatte Bargeld und Goldmünzen, da ich alles andere ausser Haus und Boot rechtzeitig (= Ende 2019) versilbert hatte. Gold hat jeder mit Kusshand genommen. Ich konnte es sogar mit Aufpreis nutzen, da ich aufpasste, dass der Handwechsel ohne Zeugen (Frau?) und frei Haus (kein Erpresungspotential) stattfand, allerdings mit dem Hirschfänger in der Hosennaht.

      Andere Zeiten, andere Sitten. Auch in diesem Punkt muss man sich rasch und ggflls. gegen seine moralischen Grundsätze anpassen.

      Antworten
      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @Herr Bauer

        Wie gesagt, ich beneide Sie echt um ihr Boot.
        Mit der Jolly Roger Flagge ausserhalb der Siebenmeilenzone gelten andere Gesetze ?

        Aber als Landratte galten für mich im Lockdown andere Währungen: Maske und Impfung.
        Und dieser Preis war für mich zu hoch, meine geliebten Stammlokale zu besuchen.
        So wurde ich zum Zwangssparer, ein beträchtlicher Teil meines Warenkorbes war legal nicht mehr erhältlich.
        Diesen Sommer habe ich dann alles nachgeholt, bevor die Inflation zuschlägt.
        Für mich ganz persönlich hängt der Wert meines Geldes maßgeblich vom Geisteszustand von Herrn Lauterbach und Herrn Buschmann ab.
        Wäre doch ein neuer Währungsmaßstab: Ein Lauterbach ist x Euro.

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Vater Thiel

        Na ja, so einfach ist es auch wider nicht. Es sind übrigens 12 und nicht 7 nm. Mehr dazu siehe:

        https://de.wikipedia.org/wiki/12-Meilen-Zone

        Die Piraten sind heute die Amis und die Türken, die sich nicht an diese Regel halten. Und andere übrigens auch nicht. So patroulliert Italien gleich ausserhalb der lybischen und tunesischen 12 nm-Linie, um das refugee business wenigstens etwas einzugrenzen, obwohl die Linksregierung jeden willkommen heisst..

  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Doch in Wahrheit ist Japan ein abschreckendes Beispiel.>

    Das soll abschreckend sein:

    >In Japan stagnieren die Einkommen, der Wohlstand schmilzt, die Altersarmut betrifft vie-le Japaner und Japanerin, was dazu führt, dass Senioren Straftaten begehen, um Armut und Einsamkeit zu entkommen.>

    1. ERKENNTNIS, die daraus gezogen wird:

    >Probleme verschleppen, statt zu lösen, hat auch in der Wirtschaftspolitik negative Konsequenzen.>

    2. ERKENNTNIS:

    >Europa und Deutschland sind auf dem besten Wege, die Fehler Japans zu wiederholen.>

    KONSEQUENZ:

    >Die Wohlstandsvernichtung ist damit absehbar.>

    Perspektivische BEWERTUNG:

    >Allerdings ist es schwer vorstellbar, dass die heterogene Bevölkerung der EU das ähnlich sto-isch hinnehmen wird, wie es die japanische seit 1990 getan hat>.

    BEGRÜNDUNG:

    >Wenn wir also etwas von Japan lernen: so funktioniert es nicht!>

    Meine BEURTEILUNG dieses Artikels:

    Erstens:

    Es FUNKTIONIERT so in Japan.

    Allerdings – und das ist etwas ganz anderes:

    NICHT so, wie man es sich weder in Japan, noch in Europa wünscht.

    Zweitens:

    Wurden bzw. werden die Probleme in Japan tatsächlich VERSCHLEPPT – und wenn so, von WEHM?

    Wer auf diese Frage eine DEZIDIERTE Antwort geben will, MUSS auch sagen können, WEL-CHES gemessen an was die Probleme sind/waren – was etwas anderes ist, als „Wohlstand schmilzt“ oder „Straftaten begehen“.

    Denn dies sind als beschriebene IST-Zustände die FOLGEN der Probleme, die sich VORHER in der Gesellschaft ENTWICKELT haben.

    Und was den AKTEUR der Verschleppung betrifft, muss seine Funktionalität in japanischen DEMOKRATIE gründen – der Realität, die es als Verfahren zur Entscheidungsfindung dort gibt.

    Drittens:

    WENN meine These richtig ist, dass keine VERSCHLEPPUNG in einem Sinn REALISIERBA-RER Alternativen möglich war, was heißt:

    DENKBAR mögliche Alternativen waren und sind zwar IMMER möglich, weil denkbar ALLES möglich ist, soweit es nicht widersprüchlich ist, aber REAL unter den GEGEBENEN Bedingun-gen eben NICHT alles möglich ist und vor allem nicht das WÜNSCHBARE – und das auch in Japan NICHT -, dann kann

    das Fazit nur lauten:

    HOFFENTLICH bewahrheitet sich nicht die zurecht geäußerte Befürchtung, dass wir in Europa die Wohlstandsvernichtung nicht so stoisch wie die Japaner hinnehmen werden.

    Würden wir es dennoch stoisch schaffen statt quer über den Kontinent in gewaltsame gesell-schaftliche Auseinandersetzungen zu verfallen, sollte man dies als ERFOLG werten angesichts der sich türmenden Probleme und der Vergangenheit in Europa.

    Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      (Doch noch ein kurzer Beitrag, bevor ich mich zurückziehe)
      Ein “Gunnar Heinsohn” (der echte?) siehe das im neuesten Kommentar zu “Warum hat Japan so eine tiefe Inflation?” völlig anders als Herr Stelter.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Beobachter, @ Stoertebekker

        Es geht um an mich gerichtete Kommentare im Thread vom 13.Sept. („Schluss mit nutzlosen Studien“), die ich erst heute beantworten kann.

        @ Beobachter

        >“Die Wissenschaft ist mit Blick auf ihre Methodik dagegen rigoros, gnadenlos – ja unmenschlich. Denn bei ihr gibt es nichts zu verhandeln …”
        Das ist auch Elfenbeinturm. Man meint, sie hätten die Situation bei Klimawissenschaft, Coronawissenschaft und Biologie/Genderwissenschaft in den letzten Jahren nicht mitbekommen. Der “Glaube” hat hier sehr stark Eingang gefunden. Man kann natürlich argumentieren, das sei keine Wissenschaft mehr.>

        @ Stoertebekker

        >Keine Ahnung, warum Sie dieses Forum (überwiegend) als Hörsaal/Elfenbeinturm/Hauptseminar begreifen.>

        Ich will Ihnen beiden Folgendes dazu sagen.

        Vorab:

        a) WAS die rigorose, gnadenlose, unmenschliche Wissenschaft ist, WENN sie es tatsächlich IST, d. h. dem Begriff GERECHT wird, hat Christian Anders soweit dargelegt, dass ich hierzu nichts mehr sagen brauche. „Elfenbeinturm“ als Behausung sollte jedenfalls für das, um was es mir hier geht, hinreichend als BESTIMMTHEIT zu verorten sein.

        b) WIE agiert wird unter der Qualitätsmarke „Wissenschaft“ reicht von seriösem Irren bis zu gewolltem Missbrauch. Auch darum geht es mir hier nicht.

        c) Wenn ICH hier so begriffen werde, wie es von Ihnen behauptet wird (arrogant etc.), dann hat das sicher auch etwas damit zu tun, dass ich mich bestätigen will und sicher auch etwas mit Eitelkeit. Würde ich dies abstreiten, wäre ich unredlich und unglaubwürdig.

        Dies gesagt, will ich Ihnen darlegen, warum es gerade auch an diesem Blog aus SACHLICHEN Gründen das geben MUSS, was Sie mit mir und Elfenbeinturm verbinden.

        Worum geht es an diesem Blog?

        Das, was die unterschiedlichen Einzelthemen der einführenden Artikel durchweg abdeckt, ist BESORGNIS aus der Sichtweise der Ökonomie.

        In „Besorgnis“ findet sich beides:

        Das VERSTÄNDNIS von SACHVERHALTEN, die eine Unzufriedenheit auslösen

        und

        die ÜBERZEUGUNG, dass sie zu ANDEREN Sachverhalten führen, die als nicht wünschenswert anzusehen sind.

        Fasst man beides zusammen, ergibt sich ein
        VERÄNDERUNGSBEDARF.

        Dies sollte nachvollziehbar sein an praktisch jedem Artikel oder Podcast, den Dr. Stelter hier präsentiert.

        WELCHER Veränderungsbedarf es sein sollte, ist nicht immer klar, lässt sich jedoch mit Blick auf Wunschvorstellungen aus den besorgniserregenden Sachverhalten bestimmen, wenn diese richtig ermittelt worden sind.

        WIE der Veränderungsbedarf REALISIERT werden soll, ist eine ganz andere Sache.

        Das ist der Punkt, wo der Elfenbeinturm seine BERECHTIGUNG hat (auch an diesem Blog).

        Denn das WAS der Sachverhalte und das WIE der Veränderung müssen auf ERKENNTNIS basieren, wenn der Veränderungsbedarf klar zu BENENNEN ist und die Realisierungsversuche ERFOLGREICH sein sollen.

        Dies ERFORDERT Erkenntnis

        a) bezüglich der Sachverhalte (Abgrenzung von anderen, Verortung im System, Relevanz etc.)

        und

        b) der Wirkmechanismen (Ursache und Wirkung im Verbund mit anderen im System).

        Diese ERKENNTNIS erlangt man NICHT mit BELIEBIGKEIT.

        Sie ist nur mit bestimmten VERFAHREN, die auf Wissenschaft basieren, zu erreichen.

        Das ist die BEGRÜNDUNG, warum ich auf dem Elfenbeinturm bestehe und JEDER andere auch darauf bestehen sollte, wenn er Besorgnis so begreift, wie ich es dargelegt habe.

        Muss ich in langen Ausführungen darlegen, was nicht alle, aber die weitaus meisten Kommentare an diesem Blog demgegenüber SIND?

        Das muss ich nicht, weil es ersichtlich ist:

        Sie sind MEINUNG ohne das geringste BEMÜHEN wie dargelegt zu Erkenntnis zu kommen in der Absicht und mit dem Verfahren, die dafür erforderlich sind.

        Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn der Blog eine Plattform für Meinungsaustausch wäre – sozusagen ein Forum für SMALLTALK.

        Das ist er nicht, auch wenn er so genutzt wird.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @DT

        Alles richtig. Sie kommen dann aber zu folgendem Ende:

        „ Sie sind MEINUNG ohne das geringste BEMÜHEN wie dargelegt zu Erkenntnis zu kommen in der Absicht und mit dem Verfahren, die dafür erforderlich sind.

        Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn der Blog eine Plattform für Meinungsaustausch wäre – sozusagen ein Forum für SMALLTALK.

        Das ist er nicht, auch wenn er so genutzt wird.“

        Woher wissen SIE, welche Art von Plattform dieser Blog sein SOLL?
        Genau die von Ihnen Angesprochenen werden Ihnen sagen, dass SIE das nicht zu entscheiden haben.
        Es darf doch jeder immer überall seine Meinung kundtun, unabhängig davon, ob sie gut, schlecht, oder überhaupt irgendwie begründet ist. Dafür ist das Internet doch da… oder?

        (Sie merken evtl. am Unterton, dass ich eher Advocatus Diaboli spielen will, als Ihnen zu widersprechen. Schließlich haben wir uns ja jetzt als Feinde der Meinungsfreiheit geoutet, wie uns die Chefideologiefinder sicher gerne attestieren werden.)

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Herr Tischer, da Sie mich konkret angesprochen haben, noch eine Schlußbemerkung. Sie haben – für mich – zum ersten mal stringent dargelegt, worum es Ihnen eigentlich geht, und warum Sie mit einigen anderen Kommentatoren regelmäßig in Konflikt geraden sind. Danke. Trotzdem werden wir uns nicht einigen können, denn, wie Herr Anders sagt “Woher wissen SIE, welche Art von Plattform dieser Blog sein SOLL?” Damit unterstelle ich Ihnen natürlich nicht, dass Sie ein “Feind der Meinungsfreiheit” seien.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Schließlich haben wir uns ja jetzt als Feinde der Meinungsfreiheit geoutet”

        Sind Sie das denn überhaupt? Jeder ist doch frei, genau die gleiche Meinung zu haben wie Sie und der Rest vom sozialistisch-planwirtschaftlichen Kollektiv…

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @R.Ott

        Man kann doch Rechte in Anspruch nehmen, die man eigentlich ablehnt? Damit ist nicht gesagt, dass ich das tue oder möchte.

        Ich bin kein Freund davon, dass man das Recht auf Meinungsfreiheit benutzt (in meinen Augen: „missbraucht“), um einfach nach eigener Gefühlslage seinen Senf dazuzugeben, selbst wenn man erkenntlich nicht über Hintergrundkenntnisse verfügt oder sogar gleich das Thema wechselt oder eigentlich nur seine Buzzwords/Unterstellungen loswerden will.

        Das darf man zwar, es vernichtet aber einen zielführenden Diskurs.

        Trotzdem ist dort nichts von Gesetz wegen zu regeln, sonst würde tatsächlich die Meinungsfreiheit inakzeptabel berührt.

        Wie wir HIER am Blog verfahren ist alleine Entscheidung des Hausherrn. Öffentlicher Raum ist hier nicht – ich bin mir nicht sicher, ob das allen klar ist.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Ich bin kein Freund davon, dass man das Recht auf Meinungsfreiheit benutzt (in meinen Augen: „missbraucht“), um einfach nach eigener Gefühlslage seinen Senf dazuzugeben, selbst wenn man erkenntlich nicht über Hintergrundkenntnisse verfügt oder sogar gleich das Thema wechselt oder eigentlich nur seine Buzzwords/Unterstellungen loswerden will.”

        Tja, für Kollektivisten ist es immer schwer zu ertragen, wenn jemand ihre Meinung nicht teilt. Da wird dann sofort angeblicher “Missbrauch der Meinungsfreiheit” angeprangert. In der DDR-Verfassung wurde das übrigens elegant gelöst. Da gab es Meinungsfreiheit, aber nur in den Grenzen der Verfassung, in der wiederum auch der Führungsanspruch der marxistisch-leninistischen Partei festgeschrieben war, was es wiederum verfassungsfeindlich und damit unzulässig machte, die Politik der SED grundsätzlich zu kritisieren.

        “Das darf man zwar, es vernichtet aber einen zielführenden Diskurs.”

        Hihi, einen der zu Ihren Zielen führt? ;)

        “Öffentlicher Raum ist hier nicht – ich bin mir nicht sicher, ob das allen klar ist.”

        Doch, der Raum hier ist schon öffentlich in dem Sinn, dass jeder lesen kann, was hier geschrieben wird und selbst Kommentare abfassen kann. Nur kann ihn der Seitenbetreiber jederzeit schließen, wenn er das so will – was bei vielen physisch und nicht nur virtuell existierenden öffentlichen Räumen nicht geht.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @R. Ott

        „Tja, für Kollektivisten ist es immer schwer zu ertragen, wenn jemand ihre Meinung nicht teilt.“

        Sie haben wenig überraschend nicht verstanden, WAS genau mich stört. Dass jemand nicht meine Meinung teilt, ist es nicht.

        Ich habe natürlich sogar explizit ausgeführt, WAS mich stört. Irgendwas zum absichtlichen Überlesen muss ich Ihnen ja liefern. Und sei es nur, dass ich immer nach einem Ihrer Kommentare „q. e. d.“ rufen kann – oder machen Sie das mittlerweile absichtlich?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        Irgendeine Rechtfertigung dafür, dass Ihre Meinungsäußerung etwas wert ist und meine nicht, müssen “Sie als Wissenschaftler” ja an den Haaren herbeiziehen, das überrascht mich nicht.

        Möchten Sie mir die Hintergrundkenntnisse absprechen oder wollen Sie mir heute lieber unterstellen, dass ich “nur nach Gefühlslage meinen Senf dazugebe”?

      • weico
        weico sagte:

        @Christian Anders

        “Ich bin kein Freund davon, dass man das Recht auf Meinungsfreiheit benutzt (in meinen Augen: „missbraucht“), um einfach nach eigener Gefühlslage seinen Senf dazuzugeben, selbst wenn man erkenntlich nicht über Hintergrundkenntnisse verfügt oder sogar gleich das Thema wechselt oder eigentlich nur seine Buzzwords/Unterstellungen loswerden will.

        Das darf man zwar, es vernichtet aber einen zielführenden Diskurs.”

        Der Diskurs wir Heutzutage durch eine vorauseilende Selbstzensur zerstört, die andere Meinungen in eine geächtete Ecke (“Leugner/Rechtsradikal/Putinversteher” usw.) drückt.

        Nachdem die deutsche Medienmaschine ( auch Österreich usw.) ja schon in einem “Netzwerk Klimajournalismus” zusammengeschlossen ist und die “Einzig wahre” aka politisch genehme Leitmeinung vertritt…ist nun auch bei den Franzosen diese Selbstzensur am “blühen”.

        https://www.deutschlandfunk.de/charta-klimawandel-frankreich-100.html

        Man nennt solches heutzutage harmlos eine “Charta” und merkt nicht, dass solche klägliche Selbstzensur schon eine kleine Vorstufe zu einem ……..”Schriftleitergesetz 2.0″ ist.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Christian Anders

        >Sie merken evtl. am Unterton, dass ich eher Advocatus Diaboli spielen will, als Ihnen zu widersprechen.>

        Ich bemerke es schon.

        1. Zu Ihrer Frage

        Sie werfen eine BERECHTIGTE Frage auf, denn die Aussagen

        >Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn der Blog eine Plattform für Meinungsaustausch wäre – sozusagen ein Forum für SMALLTALK.

        Das ist er nicht, auch wenn er so genutzt wird.“>

        sind eine MEINUNG darüber, WAS der Blog nicht IST.

        Dass ich genauer hätte sagen müssen, „wenn der Blog NUR eine Plattform für Meinungsaustausch wäre…“ entbindet nicht davon, Ihre Frage

        >Woher wissen SIE, welche Art von Plattform dieser Blog sein SOLL?

        beantworten zu MÜSSEN.

        Die Antwort lautet:

        Ich weiß es, weil ich lese und verstehe, WAS der Herausgeber dieses Blogs mit SEINEN bto.-ANMERKUNGEN und bto.-FORDERUNGEN sagt.

        Es ist das, was sich fast durchgängig in allen Threads und Podcasts finden lässt. Ohne zu blättern aus dem Handstand und daher nur beispielhaft:

        Sei es, was die EZB tun SOLL (4% mehr Leitzinserhöhung in Übereinstimmung mit seinem Gesprächspartner), sei es NUTZUNG der AKWs (für die Stromerzeugung zur Herstellung von Wasserstoff und der Stützung des industriellen Standorts Deutschlands), sei es VERMÖGENSBILDUNG (Auflegen eines Wertpapierfonds) …

        Kurzum:

        Es geht an diesem Blog zwar AUCH um die Feststellung von Sachverhalten bzw. Entwicklungen wie an diesem Thread mit

        >Die Wohlstandsvernichtung ist damit absehbar.>

        Es geht aber um MEHR – um das, was ich VERÄNDERUNGSBEDARF aus Sorge genannt habe.

        Beispielsweise WISSEN wir – GERADE wir Deutschen – sehr genau, zu welchen grauenvollen Ereignissen eine WOHLSTANDSVERNICHTUNG führen kann selbst in Gesellschaften, die als kulturell und zivilisiert gelten.

        2. Meine Kompetenz für die Entscheidung anderer.

        >Genau die von Ihnen Angesprochenen werden Ihnen sagen, dass SIE das nicht zu entscheiden haben.>

        Ich bin mir sicher, dass eine nicht geringe Zahl der Angesprochenen sich dies GEDACHT haben und es DENKEN werden, auch wenn sie es mir nicht sagen wollen.

        Meine Anmerkung zu Ihrer Aussage:

        So sehr ICH für MICH entscheiden kann, um was es wie dargelegt an diesem Blog geht, so WENIG habe ich darüber zu entscheiden, wie ANDERE ihn VERSTEHEN und NUTZEN sollten.

        Diese Kompetenz habe ich nicht, kann ich nicht haben.

        Sie liegt beim INHABER dieses Blogs.

        Denn NUR er kann die GRENZEN setzten und dafür sorgen, dass es AUSSERHALB dieser Grenzen NICHTS zu verstehen und zu nutzen gibt an diesem Blog.

        Der Bezug darauf ist einer auf ein wichtiges ORDUNGSPRINZIP einigermaßen gut funktionierender Gesellschaften:

        REGELBEFOLGUNG (bei der Möglichkeit von Regeländerung).

        Bezeichnend für unser Gesellschaft, dass Regelbefolgung weitgehend als Diskriminierung verstanden wird.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Beobachter

        Es freut mich, dass Sie mich verstehen.

        Wir müssen uns NICHT einigen, WIE Sie oder ich zu kommentieren haben.

        Warum dies so ist, habe ich in der Antwort auf die Frage von Christian Anders dargelegt.

        Kurzum, Sie kommentieren, wie Sie wollen – und ich auch.

        Dies schließt EIN, dass ich auch Ihre Beiträge kommentieren kann.

        Dieser Hinweis ist nicht als Drohung, sondern lediglich als Empfehlung zu verstehen, einmal mehr als zu wenig über das nachzudenken, was man hier sagen will, BEVOR man es sagt.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @R. Ott @weico @Dietmar Tischer

        @RO
        „Irgendeine Rechtfertigung dafür, dass Ihre Meinungsäußerung etwas wert ist und meine nicht, müssen “Sie als Wissenschaftler” ja an den Haaren herbeiziehen […]“

        Sie begreifen die unglaublich simple Tatsache(!) nicht, dass Gleichwertigkeit von Meinungen aus der Perspektive des Gesetzgebers und Wertigkeit von Meinungen aus Perspektive der Qualität des Arguments ungleich sind.

        Sie sind nicht Dasselbe, auch nicht das Gleiche, nicht mal ähnlich und schon gar nicht verwandt. Sie sind völlig verschiedene Dinge.

        Selbstverständlich ist im Diskurs eine Meinung, die sich auf bspw. Spekulationen statt Empirie beruft, auf diffuse Rhetorik oder saftige Polemik statt schlüssige Logik, auf widerlegte Sachaussagen statt belegbare Sachlagen, WENIGER bis NICHTS wert.
        Was denn sonst?
        Denn: Ein Diskurs unter lauter gleichwertigen Meinungen aus Perspektive der Qualität des Arguments ist unführbar. Einem Diskurs muss zwangsläufig die Möglichkeit des Räumens vorgetragener Positionen zugunsten eines Gegenarguments von guter Qualität innewohnen – was zunächst mal dazu führt, dass man überhaupt wissen muss, WAS ein Argument ist und WIE es seine Qualität erhält.
        Ein Argument ist nämlich auch nicht dasselbe wie eine Meinung. Es kann eine Meinung nur begründen.

        Dass alle an einem Diskurs beteiligten Meinungen gleichwertig im Sinne gesetzlich nicht zu sanktionierender Äußerungen sind, hat damit nichts zu tun. Das ist gut und richtig so, es entlastet aber nicht davon, als Diskussionsteilnehmer Regeln unterworfen zu sein, nach denen eine Diskussion nunmal abläuft und diese Regeln kategorisieren vorgetragene Meinungen.

        Man kann auch ohne diese Regeln miteinander (eher: aneinander vorbei) reden, eine Diskussion ist das dann nicht.
        Hier am Blog wird viel geredet und wenig diskutiert. Was schade ist.

        @weico
        „Der Diskurs wir Heutzutage durch eine vorauseilende Selbstzensur zerstört, die andere Meinungen in eine geächtete Ecke (“Leugner/Rechtsradikal/Putinversteher” usw.) drückt.“

        Ich kann nicht verneinen, dass es derartige Mechanismen zu beobachten gibt, denn ich beobachte sie auch.

        Medienkompetenz in dieser Situation ist, solches wie Sie es beschreiben von dem zu trennen, was ich allgemein an Herrn Ott oben dargelegt habe. Denn auch diese Dinge sind: Verschieden.

        Beispiel: Wenn ich Ihnen dauernd Attribute ihre angeblichen Haltungen, Ideologien, Wünsche betreffend zuordnen würde auf Ihre Beiträge hin, wäre das „drücken in eine Ecke“.
        Ich könnte aber auch von Ihnen aufgeworfene Positionen kritisch beleuchten, indem ich kommentiere, inwiefern diese den Diskussionsregeln von Logik und Empirie genügen, wenn von der Materie genug verstehe.

        In beiden fällen widerspräche ich Ihnen.
        Dennoch sind das zwei völlig verschiedene Dinge, die man nicht gemeinsam unter „Zensur“, ja nicht mal gemeinsam unter „Widerspruch“ führen könnte.

        Und entsprechend ist es auch nicht immer „vorauseilende Selbstzensur“, wenn Medien sich entscheiden, bestimmte Leute nicht zu Wort kommen zu lassen. Weil eine Position oder Meinung qualitativ unterschiedlich gut sein kann. Wir lassen ja auch keine Flacherdler zu, nur um uns nicht „vorauseilend selbst“ zu zensieren.

        Dass das auch kippen kann und manchmal kippt, und dasselbe Argument versucht wird zu nehmen, um bestimmte Kritiken klein zu machen: Stimmt.

        Ich weiß nicht, wie man das eine machen kann ohne das andere nicht auch in Kauf zu nehmen. Da bin ich offen für Ideen.

        @DT
        „Bezeichnend für unser Gesellschaft, dass Regelbefolgung weitgehend als Diskriminierung verstanden wird.“

        Weil – das ist meine persönliche Meinung nach den Beobachtungen hier am Blog und auch anderswo, auch privat – Regeln von Staats wegen mit Regeln von Logik wegen verwechselt werden.
        Wenn ich zielführend diskutieren will, sagt mir nicht der Staat, wie das zu gehen hat, sondern eine von allen Staaten unabhängig durch die Menschheit entwickelte Methode.

        Dass dieses für eine ebensolche Zumutung gehalten wird, wie Zensur oder Meinungsfreiheitbeschneidungen durch den Gesetzgeber, ist wirklich bezeichnend. (jedenfalls scheint mir das oft der Hintergrund von Kommentaren hier zu sein, die überall Ideologie wittern und dafür sogar die einfachsten Sachaussagen ausblenden).

      • weico
        weico sagte:

        @Christian Anders

        “Und entsprechend ist es auch nicht immer „vorauseilende Selbstzensur“, wenn Medien sich entscheiden, bestimmte Leute nicht zu Wort kommen zu lassen. Weil eine Position oder Meinung qualitativ unterschiedlich gut sein kann. Wir lassen ja auch keine Flacherdler zu, nur um uns nicht „vorauseilend selbst“ zu zensieren.”

        Ein Flacherdler , Hohlerdler usw.soll seine Meinung ebenfalls ruhig äussern. Es liegt an jedem Leser, ob er auf die Argument antworten will oder nicht.

        Es geht aber nicht um solche Nischenthemen.

        Die Charta der “Franzosen” siehe Punkt 11. nimmt SELBER schon solches voraus, was die NationalSozialisten per Gesetz verlangten.

        https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/283118/ns-schriftleitergesetz-journalisten-als-staatsdiener/

        Wie schrieb Max Ruchner ,NZZ,Zürich damals zum DEUTSCHEN Schriftleitergesetz:

        „Infolgedessen wird die Aufgabe der Presse von Grund aus verändert. Sie besteht wesentlich darin, nicht mehr zu DISKUTIEREN sondern zu INTERPRETIEREN und die Entschlüsse der Regierung mit den Argumenten UNTERBAUEN zu helfen, die sie BEIZUBRINGEN vermag.“ (Grosshervorhebung von Mir)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Einem Diskurs muss zwangsläufig die Möglichkeit des Räumens vorgetragener Positionen zugunsten eines Gegenarguments von guter Qualität innewohnen”

        Seien Sie mir nicht böse, aber ich glaube nicht, dass Sie dazu bereit wären. Dafür ist Ihr grün-planwirtschaftliches Weltbild ideologisch zu gefestigt, was Sie jetzt natürlich gleich “als Wissenschaftler”, so wie das Ihre Masche ist, empört abstreiten werden.

        Ich finde es aber auch nicht schade drum, Meinungsstreit kann auch sehr lohnend sein, selbst ganz ohne Diskurs.

        Hier unten schreiben Sie noch was Interessantes:

        “Weil – das ist meine persönliche Meinung nach den Beobachtungen hier am Blog und auch anderswo, auch privat – Regeln von Staats wegen mit Regeln von Logik wegen verwechselt werden.”

        Je autokratischer das System ist, desto weniger haben die Regeln von Staats wegen mit den Regeln von Logik wegen zu tun. Der Staat kann seine Regeln aber auch dann durchsetzen, wenn sie unlogisch sind, solange er mächtig genug ist. Und so landen Sie bei einem Lyssenko wie in der Sowjetunion und bei einem Professor Dr. Lauterbach in der Bundesrepublik – beides große Wissenschaftler ihrer jeweiligen Epochen…

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @weico

        „Ein Flacherdler , Hohlerdler usw.soll seine Meinung ebenfalls ruhig äussern.“

        Ja! Aber WO?
        Er kann ja auf jeden Marktplatz gehen und seine Ansichten kund tun. Er kann Schriften verteilen. Einen YT-Channel eröffnen. Sich bei AstroTV einladen.

        Es kann aber nicht Aufgabe öffentlich finanzierter Medien sein, derlei GLEICHRANGIG zu anderen, viel besser begründeten Meinungen zu präsentieren.
        Weil mit einem durch alle bezahlten Angebot bitte auch der Standard im Sinne der Qualität eines Arguments hoch sein sollte, was durchaus bestimmte Diskursbeiträge ausschließt. Ich finde jetzt schon, dass man rhetorischer Strahlkraft und v. a. einschaltträchtigem Konfliktpotential viel zu viel Vorrang vor Sachkenntnis und strukturierter Analyse einräumt – und das soll man durch massives Breittreten NOCH schlechter machen? Warum?

        Private Zahlsender können von mir aus zeigen, was sie wollen. Tun Sie ja auch.

        „Es geht aber nicht um solche Nischenthemen.“

        Manchmal schon. Die Wenigen, die völlig gegen die Physik irgendeine Spezialtheorie darbieten, wieso CO2 kaum auf die Erderwärmung wirkt oder der Treibhauseffekt gleich an sich falsch wäre, haben Einfluss hinter den Kulissen aufgebaut und jammern dennoch rum, dass sie nicht gleichrangig gehört würden, weil man sie ja mundtot machen wolle, denn sie würden eine Wahrheit verkünden, die keiner hören will.

        Ne. Man hört sie nicht gleichrangig an, weil sie nichts Gleichrangiges zu bieten haben, nicht mal entfernt. Sie haben eine andere „Flacherdetheorie“ zu bieten, die sie zu einer gemessen an den Erkenntnissen erstaunlichen Relevanz aufgeblasen haben.
        (Nein, es geht nicht um Schlussfolgerungen für gesellschaftliches Handeln aus den Erkenntnissen, sondern um die Erkenntnisse selbst).

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @R. Ott

        Es ist halt auch schwierig, Positionen zu räumen, die einem unterstellt werden, die man aber gar nicht hat.

        Das ist ja IHRE Masche:
        Dinge unterstellen und auf die Weigerung, das Unterstellte zuzugeben dann zu reagieren mit „ich wusste doch, dass Sie nichts räumen…ha!“

        Sie hatten mal anklingen lassen, dass Sie „ganz abstrakt“ Texte so lesen könnten, als stünde da wirklich das, was da steht.
        Versuchen Sie es doch mal!

      • weico
        weico sagte:

        @Christian Anders

        ” Die Wenigen, die völlig gegen die Physik irgendeine Spezialtheorie darbieten, wieso CO2 kaum auf die Erderwärmung wirkt oder der Treibhauseffekt gleich an sich falsch wäre, haben Einfluss hinter den Kulissen aufgebaut und jammern dennoch rum, dass sie nicht gleichrangig gehört würden, weil man sie ja mundtot machen wolle, denn sie würden eine Wahrheit verkünden, die keiner hören will.”

        Sie jammern vielleicht auch nur rum, weil auf die POSITIVEN Effekte einer Erwärmung schlicht nicht eingegangen wird und Kurven mit Mittelwerten “geglättet” werden und das vertreten einer abweichenden Meinung eben starke Konsequenzen hat…usw..!

        Wenn sich dann die Journalisten noch auf Klima-Charta’s und Selbstzensur einigen um ein Thema Regierungskonform “voranzutreiben” …. und die “Wissenschaft” zu solchen Machenschaften schweigt bzw. solches Gebaren noch(dankend) akzeptiert, dann ist die “Wissenschaft” halt am “Glaubenspranger” bzw. muss mit berechtigter Kritik rechnen.

        Prof.Patzelt sagt es (zynisch) treffend, wie es in Deutschland um die Meinungsfreiheit steht:

        “Manche Bürger behaupten, die Meinungsfreiheit sei eingeschränkt, man dürfe nicht mehr ohne Weiteres sagen, was man denke.”

        “Das stimmt so nicht. Sehr wohl gibt es in Deutschland Meinungsfreiheit. Doch der Preis fürs Vertreten einer abweichenden Meinung ist inzwischen leider sehr gestiegen.”

        https://wjpatzelt.de/2022/08/30/kommende-soziale-unruhen/

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Christian Anders

        Meine Auffassung:

        >Bezeichnend für unser Gesellschaft, dass Regelbefolgung weitgehend als Diskriminierung verstanden wird.>

        Sie BEGRÜNDEN dies wie folgt:

        >Weil – das ist meine persönliche Meinung nach den Beobachtungen hier am Blog und auch anderswo, auch privat – Regeln von Staats wegen mit Regeln von Logik wegen verwechselt werden.>

        Ich sehe das anders – MEINUNG 😊:

        Ausgehend von meiner obigen Aussage hat sich nicht nur, sondern auch ein KOMMUNIKATIONSVERHALTEN etabliert, das quasi ALLES erlaubt und nahezu NICHTS verbietet – anything goes, Gendern das Prototypthema, aber bei weitem nicht das einzige.

        Es ist gesellschaftliches VERSAGEN, dass nichts SANKTIONIERT wird – von der Clankriminalität bis zum verbalen Pöbeln.

        DAHER – meine Schlussfolgerung – MUSS sich letztlich praktisch NIEMAND auch an diesem Blog an die selbstverständlichen ANSTANDSREGELN halten.

        Sanktion findet nicht statt.

        Beispiele gibt es genug:

        Wird ein ökonomisches Thema aufgerufen, kann man davon ausgehen, dass über den Ukrainekrieg oder über die Impflicht kommentiert wird, auch wenn beides EINDEUTIG nichts mit dem Thema zu tun hat.

        Das ist aus meiner Sicht ERLAUBTER MISSBRAUCH von TOLERANZ.

        Ich stelle hier nur fest, was JEDER, der den Blog liest, bestätigen kann.

        Dr. Stelter hat wenige Male auf Grenzen verwiesen.

        Es ist allein SEINE Sache es dabei zu belassen, ich habe jedenfalls KEINE Empfehlung auszusprechen.

        Ich erinnere nur daran, dass nicht nur an den Hochschulen, sondern im Bildungssystem viel weiter unten jeder der Klasse verwiesen worden wäre, hätte er sie für seine Thematik umfunktionieren wollen.

        „wäre“ – weil es mal so war.

        Nach dieser Ausschweifung mein Punkt:

        Regeln der Logik kommen zwar auch ins Spiel der Diskussion, aber NACHGESCHALTET.

        Und da würde ich sagen:

        Viele kennen sie nicht, wenn es um ZIELFÜHRENDES Argumentieren geht.

        Was man nicht kennt, kann man auch nicht verwechseln.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Tischer

        Für Sie als Mann der gehobenen Logik eine augenzwinkernde Feststellung: Die selbstverständlichen Anstandsregeln scheinen gar nicht so selbstverständlich zu sein, wie sie selbstverständlich sein sollten ;) Nicht nur auf Blogs, sondern auch im Alltag.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Wird ein ökonomisches Thema aufgerufen, kann man davon ausgehen, dass über den Ukrainekrieg oder über die Impflicht kommentiert wird, auch wenn beides EINDEUTIG nichts mit dem Thema zu tun hat.”

        Welches in diesem Jahr hier diskutierte ökonomische Thema hat denn *nichts* mit dem Ukrainekrieg zu tun? Selbst der Japan-Podcast-Einleitungsvorspann vom Sonntag geht so los: “Tiefe Inflationsrate trotz Rekord-Staatsschulden und Rekord-Notenbankbilanz – der japanische Weg taugt dennoch nicht für Deutschland und Europa. Liefert Japan den Beweis dafür, dass wir noch viel mehr Schulden machen können?”

        “Das ist aus meiner Sicht ERLAUBTER MISSBRAUCH von TOLERANZ.”

        Tja, aus meiner Sicht wollen Sie schlicht nicht, dass Aspekte thematisiert werden, die Ihnen unangenehm sind. Vor allem nicht nach Ihrer enthusiastischen Unterstützung der für Europa selbstmörderischen Russland-Sanktionen in bester “Der Untertan”-Manier.

    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Dietmar Tischer

      “Würden wir es dennoch stoisch schaffen statt …sollte man dies als ERFOLG werten angesichts der …Vergangenheit in Europa.”

      Der erste und zweite Weltkrieg wurde von den amtierenden Regierungen angerichtet und wie Remarque schrieb von Medien und Universitäten durch Propaganda mit frischen Opfern versorgt.

      2x exekutierten die Deutschen den Wahnsinn der Regierungen ohne sonderliche Widersprüche; wie sich gezeigt hat lernte man nichts aus den vergangenen Großkatastrophen.

      Beruhigend dagegen ist die totale Impotenz von (Japanern und) Bundesdeutschen,
      wollen reicht nicht und können kann man nicht.

      Was Japaner und Bundedeutschen bleibt ist sich
      “als »negativ auserwähltes Volk« ” zu fühlen dessen “einzige Bestimmung im Verschwinden aus der realen Geschichte” stattfindet und man “sich entsprechend zu fügen weiß. ”
      (Zitate Rolf Peter Sieferle)

      Ob dieser Tatsache kann man die Keule liegen lassen.

      Antworten
  6. Bauer
    Bauer sagte:

    Ich kann mir nicht helfen. Die Gurus der WiWi jonglieren mit Äpfeln und Birnen, noch dazu über verschiedene Zeiträume hinweg und in verschiedenen Erdteilen. Für meinen schlichten, aber immer noch klaren Verstand ist das frustrierend.

    Nicht nur in der Technik, sondern auch im Handel über Stadt- und Landesgrenzen hinweg bestand längst die Notwendigkeit einheitlicher oder wenigstens örtlich definierter Maßeinheiten. Zum Beispiel so im 17. Jhhdt:

    https://www.bilder-reiseberichte.de/regensburg/fuss-elle-klafter.htm

    Rechtzeitig zum Beginn der industriellen Revolution brachte 1799 die französische Revolution den Meter. Der Urmeter ist noch heute in Paris zu besichtigen. Seine Verwendung hat sich rasend schnell durchgesetzt und unser gesamtes SI-System der Maße ist darauf aufgebaut. Selbst die angelsächsischen Länder haben es nach 200 Jahren Extrawurst eingesehen und kommen zähneknirschend zum metrischen System.

    Die Ausgangsmaterie der Wirtschaft ist das Geld. Seit jeher war ein Edelmetall die Basis dafür, bis Nixon den Goldstandard des Dollar 1971 vorübergehend aufhob. Die darauf folgende freischwebende Wertfindung für Geld gleicht damit seitdem dem Paradox, dass als Längen nicht mehr mit dem Urmeter gemessen würden, sondern mit einem Gummiband, und die Ingenieure einen ständigen Veitstanz der Verwirrung zelebrieren würden.

    Langer Rede kurzer Sinn: Wenn man zielführende Wissenschaft praktizieren will, muss zuvörderst eine beständige und einheitliche Messgrösse existieren. Das muss nicht unbedingt Gold sein, obwohl es durch die Geschichte erprobt ist und in der Handhabung einfach wäre, soll heissen ohne Bedarf an anspruchsvoller Technik (Feinwaagen gibt es seit 5000 Jahren). Allerdings würden dann sogenannte Wi-Wissenschaftler ebenso weitgehend überflüssig wie Medizinmänner und Kräuterweiblein.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Bauer

      “Die darauf folgende freischwebende Wertfindung für Geld gleicht damit seitdem dem Paradox, dass als Längen nicht mehr mit dem Urmeter gemessen würden, sondern mit einem Gummiband, und die Ingenieure einen ständigen Veitstanz der Verwirrung zelebrieren würden.”

      Bringen Sie unsere Grünen Khmer nicht auf Ideen!

      Können Sie sich vorstellen, wie viel Chaos die anrichten könnten, wenn sie auch noch damit anfangen, die SI-Einheiten umzudefinieren? Vielleicht mit einer Temperaturskala mit jährlich inflationierenden Einheiten, die auch dann “Erwärmung” zeigt, wenn die Temperatur konstant ist?

      Antworten
      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ R.Ott

        Sehen Sie, auf diese Umkehrung der Argumentation bin ich garnicht gekommen. Das ist allerdings eine reelle Gefahr D; D; D;

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        Soviel zum Grünen Pöbelpack
        https://twitter.com/shomburg/status/1571742882683555842?s=12&t=MLJ_LgMbdL6dhr6xDjJqvQ
        Während Habeck den Verfassungsschutz gegen die Mitarbeiter im eigenen Ministerium befehlen läßt:
        “Eine Aussage von Graichen kann aber auch als Hinweise auf einen Grund für die Anzeige beim “Verfassungsschutz” gelesen werden:
        Das Wirtschaftsministerium habe “jahrelang russlandfreundliche Politik gemacht”. Seit die Grünen nun das Ruder in der Hand hätten, habe sich das grundlegend geändert, so sieht es Graichen.
        Handelsblatt, 18.09.2022
        Damit steht der Verdacht im Raum, dass Habecks Vertraute unliebsame Kritiker mundtot machen wollten. Und so wurde der Vorfall offenbar auch von den Ministerialbeamten aufgenommen. In dem Protokoll der Krisensitzung erklärte demnach einer: “Wenn ich meine Fachmeinung kundtue, dann besteht die Möglichkeit, dass ich in den Verdacht gerate, ‚Russenversteher‘ zu werden.”
        Viele Beamte im Bundeswirtschaftsministerium sind wegen des Einsatzes des “Verfassungsschutzes” gegen die eigenen Mitarbeiter irritiert. Den älteren unter ihnen sei kein Vorgang bekannt, dass ein Wirtschaftsminister je die “Dienste” auf seine eigenen Leute ansetzte.
        Und so wird inzwischen gespottet, dass inzwischen eine fundierte abweichende Einschätzung der Lage ausreiche, damit die Hausspitze den Verfassungsschutz einschalte. (Bernd Müller)”
        telepokis-heise.de

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Tom96

        “Und so wird inzwischen gespottet, dass inzwischen eine fundierte abweichende Einschätzung der Lage ausreiche, damit die Hausspitze den Verfassungsschutz einschalte. (Bernd Müller)”

        Ich versteh die Aufregung nicht. In kommunistischen Systemen ist es völlig normal, unbequemen Beamten den eigenen Geheimdienst auf den Hals zu hetzen, schon aus Disziplinierungsgründen.

        Da hätte man drauf kommen können, wenn man einer Partei voller maoistischer Altkader die Leitung über einzelne Ministerien gibt.

        Mit tschekistischen Grüßen,

      • jobi
        jobi sagte:

        @Tom96

        “Den älteren unter ihnen sei kein Vorgang bekannt, dass ein Wirtschaftsminister je die Dienste auf seine eigenen Leute ansetzte.”

        Wen wundert’s? Der Präsi hat’s vorgemacht.
        Es ist gerade einmal 8 Monate her, als jeder Impfgegner als Staatsfeind behandelt wurde.

  7. foxxly
    foxxly sagte:

    wachstum ist endlich, bedingt durch das schuldgeldsystem!
    die notenbank von japan finanziert immer mehr den staatshaushalt.
    gleichzeitig schwindet der wohlstand

    dies sind die wege um nicht vorzeitig bankrott zu werden und eine währungsreform durch zu führen.

    was sollen wir daraus lernen?
    auch deutschland hat nur zwei wege bis zum endgültigen aus:
    -hinauszögern, oder
    – schneller kollaps/währungsreform

    keiner will die währungsreform, aber jeder weis, dass jede verzögerung noch schlimmer wird.
    aktuell wird eine art von “gesundschrumpfen” betrieben.
    dieses verlängert und verschärft den abwärts-sog.

    eine “heilung” wäre dennoch möglich, etwa durch: u.a.
    – kompletter verzicht aller gläubiger auf ihre forderungen und geldvermögen wertlos stellen, bis auf einen sockelbetrag.
    -einführung eines veränderten geldsystems in dessen arbeitsleistung keine kreditschuld auslöst.
    -sowie obergrenzen in einkommen und vermögen.

    dies würde scheitern, weil politische machtleute dies verhindern würden.

    Antworten
  8. MFK
    MFK sagte:

    Japan ist anders, weil
    a) Verschuldung in eigener Währung;
    b) Außenhandelsüberschuss;
    c) Anlage des Sparvermögens im eigenen Land.

    Antworten
  9. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “Die Bilanz der Bank von Japan macht 140 Prozent des japanischen Bruttoinlandsprodukts aus. Um dahin zu kommen, könnte die Europäische Zentralbank (EZB) mit weiteren massiven Staatsanleihekäufen ihre Bilanzsumme locker verdoppeln und die Staaten so zuverlässig vor steigenden Zinsen schützen.”

    Die Eurozone dürfte schon bei deutlich weniger Druck wieder in ihre politischen Einzelteile zerfallen als Japan. Fast jeder einzelne Nationalstaat im Euroraum hat seine eigene Landessprache, in Japan müssen wir schon über 500 Jahre zurückblicken um überhaupt zu sehen, aus was für politischen Einzelteilen dieses heute so homogene Land einmal bestand.

    Antworten
    • jobi
      jobi sagte:

      @ Herr Ott

      Japan hatte schließlich “nur” die Folgen einer Megabubble zu bewältigen.

      Europa kämpft zusätzlich mit den Folgen von
      Politikfehlern der letzten 20 Jahre.

      Ich denke da z.B. an Euro-Rettung, Atomausstieg,
      fehlende Digitalisierung/Automatisierung, Bildungs-, Einwanderungs-, Weltrettungs-, Identitäts- und Energiepolitik, um nur einige zu nennen.

      Antworten

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