Vermögen schaffen statt besteuern

Dieser Kommentar von mir erschien bei Cicero:

Allein seit 2010 ist das Immobilienvermögen der Deutschen um rund 3000 Milliarden Euro gestiegen. Die Vermögensverteilung ist dadurch noch ungerechter geworden, weil naturgemäß nur jene von dem Anstieg der Vermögenspreise profitieren, die über Vermögen verfügen. Also, so die Logik nicht nur der SPD, ist es doch nur gerecht, diese Vermögen stärker zu besteuern.

Die Vermögenssteuer besteuert Papiergewinne

Doch diese Logik ist falsch. Es wäre keineswegs „gerecht“, mit einer Vermögenssteuer die Vermögen höher zu belasten. Warum, das soll folgendes Beispiel erläutern:
Ein 65-jähriger Selbstständiger geht in Rente. Zur Absicherung für das Alter hat er sich vor Jahren ein Mietshaus gekauft. Dieses Haus wirft 75.000 Euro Miete ab, 15.000 Euro kosten Verwaltung und Instandhaltung pro Jahr. Nach Steuern bleiben demnach rund 42.000 Euro übrig. Genug für einen angenehmen Ruhestand, aber kein Leben in Luxus.

Vor Jahren hat das Mietshaus in mittlerer Lage einer deutschen Großstadt 1,5 Millionen Euro gekostet. Dank der Politik des billigen Geldes der EZB ist der Wert auf drei Millionen Euro gestiegen. Da unser Sparer noch eine eigene Wohnung und etwas Hausrat hat, liegt sein Vermögen bei vier Millionen.

Nach dem Vorschlag der SPD müsste der angehende Rentner nach Freibetrag zwei Prozent Vermögenssteuer auf zwei Millionen bezahlen, macht 40.000 Euro im Jahr. 2000 Euro bleiben ihm also übrig.

Nun könnte man sagen, es gibt ja keinen Grund, die Immobilie schuldenfrei zu lassen, gar noch zu vererben. Soll sich unser Rentner doch das Geld von der Bank leihen, was er zum Zahlen der Vermögenssteuer braucht. Schon nach zehn Jahren hätte er dann 400.000 Euro Schulden. Da die Bank ihm das Geld nicht umsonst leiht, muss er dann bereits 45.000 Euro pro Jahr Kredit aufnehmen, 40.000 für die Steuer und 5.000 für die Zinsen.

Natürlich dauert es noch eine Weile, bis die Substanz aufgebraucht ist. Allerdings darf nichts Unvorhergesehenes passieren. Entsteht ein größerer Reparaturbedarf müssen noch mehr Schulden gemacht werden. Mieterhöhungen sind angesichts von Mietpreisbremse und Mietpreisdeckel – im Programm aller linken Parteien – ebenfalls nicht möglich. Die Rendite nach Steuern sinkt immer weiter.

Richtige Probleme bekommt unser Selbstständiger, wenn die Zinsen wieder steigen. Denn die Geschichte spricht nicht dafür, dass die Zinsen ewig auf diesem tiefen Niveau bleiben. Beginnt die EZB beispielsweise, die Staaten direkt zu finanzieren, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Zinsen steigen. Der Zinsanstieg trifft unseren Sparer doppelt: Zum einen muss er mehr Zinsen auf seine aufgelaufenen Schulden bezahlen. Nehmen wir fünf Prozent an, immerhin 20.000 Euro pro Jahr. Viel schlimmer wirken die steigenden Zinsen auf den Wert der Immobilie. Nicht mehr drei Millionen wie heute, sondern nur noch die Hälfte ist die Immobilie wert.

Zieht man die Schulden ab, hat der Sparer nach zehn Jahren nur noch ein Vermögen von 2,1 Millionen Euro. 1,9 Millionen Euro hat er durch die Normalisierung des Zinsniveaus und die Vermögenssteuer verloren. Von den ursprünglichen Erträgen von 42.000 Euro kann der Rentner dann nur noch träumen. Von den 60.000 Euro Ertrag nach Instandhaltung und Verwaltungskosten gehen 20.000 für Zinsen ab. Nach Einkommenssteuer bleiben ihm 30.000, von denen dann wiederum 2.000 Euro Vermögenssteuer auf dem geschrumpften Vermögen abgehen. Es ist abzusehen, dass die Bank bald höhere Zinsen fordert, schrumpft das Eigenkapital doch zusehends.

Das Beispiel verdeutlicht: Die 3.000 Milliarden Euro Wertzuwachs bei Immobilien in den letzten Jahren sind eine von der EZB geschaffene Wohlstandsillusion. Die gestiegenen Preise bedeuten keineswegs, dass die Reichen „reicher“ geworden sind, denn wie für den einfachen Sparer sind auch für die Reichen die nachhaltigen laufenden Erträge entscheidend. Da ist es egal, ob das Haus nun 1,5 oder drei Millionen Euro wert ist.

Nur Konsum wird begünstigt. Der Wertzuwachs ist nur für jene relevant, die ihn realisieren und direkt in Konsum stecken, ihr Vermögen also verbrauchen. Allerdings würden die Reichen dann feststellen, dass auch die Luxusgüter (Jachten, Sportwagen, Kunst usw.) in den letzten Jahren deutlich teurer geworden und sie letztlich nicht reicher geworden sind.

Wer aber auf die Erträge aus dem Vermögen angewiesen ist, wird feststellen, dass, egal mit welcher Geldanlage, nur noch geringe Renditen von zwei bis drei Prozent zu erwirtschaften sind. Da geht es den Reichen nicht viel besser als dem normalen Sparer. Wer hier eine Vermögenssteuer einführt, besteuert eine Substanz, die es eigentlich nicht gibt. Blasenwerte, geschaffen vom billigen Geld der EZB.

Substanzbesteuerung zur Reduktion der Ungleichheit?

Nun könnte man meinen, eine Besteuerung der Substanz wäre gerecht, weil sie die Ungleichheit reduziert. Im US-Wahlkampf wird genau das von den Demokraten gefordert, allerdings für Vermögen oberhalb von 50 Millionen US-Dollar.

Bei uns ist das jedoch was anderes. In Deutschland haben wir nämlich zwei Probleme: eine relativ hohe Ungleichheit der Vermögensverteilung und geringe absolute Vermögen. Wir sind, verglichen mit unseren Nachbarn und zu unserem Einkommen (BIP), relativ arm. Wir müssen also beides tun: reicher werden und diesen Reichtum gerecht verteilen. Wie ginge dies?

  • Zunächst ist festzuhalten, dass die Vermögensverteilung in Deutschland ungleicher wirkt, als sie ist. Dies liegt daran, dass Pensions- und Rentenansprüche in die Berechnung einfließen müssten. Berücksichtigt man diese, sieht es schon anders aus.
  • Aber natürlich sollte man nicht nur anders rechnen, sondern auch echtes Vermögen bilden. Würden die Deutschen so viel Wohneigentum haben wie die Nachbarn, wäre die Vermögensverteilung deutlich gleicher. Dies sollte die Politik fördern.
  • Zugleich sollte die Abgabenlast im unteren und mittleren Einkommensbereich deutlich gesenkt werden, um mehr Mittel für die private Vorsorge zu haben.
  • Die Bürger sollten das Geld intelligenter anlegen: Immobilien und Aktien statt Sparbuch und Lebensversicherung.
  • Als Volkswirtschaft sollten wir unsere Ersparnisse international besser anlegen. Studien zeigen, dass wir das besonders schlecht machen. Zum Beispiel wäre es lohnend, ähnlich wie Norwegen, unsere Ersparnisse zu bündeln und global diversifiziert anzulegen. Die Vorschläge dazu liegen auf dem Tisch.

Das sind alles weitaus intelligentere Ansätze als die Beststeuerung von Substanz. Denn, was wird unser Rentner denn tun angesichts des Szenarios der Besteuerung? Sein Haus verkaufen und in ein Land auswandern, wo es eine Vermögenssteuer nicht gibt. Übrigens auch keine Erbschaftsteuer.

An Tagen wie diesen wünsche ich mir Politiker, die endlich an der Zukunft des Landes arbeiten, statt sich mit populistischen Vorschlägen zu überbieten.

→ cicero.de: “Vermögen schaffen statt besteuern”, 11. Dezember 2019

Kommentare (26) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Tobias W.
    Tobias W. sagte:

    Die Lösung für dieses mathematische Problem ist doch ganz einfach.

    Man besteuert Erbe und Schenkung. Der Selbstständige Erblasser wird sich deswegen nicht im Grabe umdrehen. Seine Erben werden auch kein gutes Argument gegen eine faire Besteuerung haben – beispielsweise ein Steuersatz identisch zum Einkommenssteuersatz – schließlich haben sie dieses Vermögen nicht durch eigene Leistung erarbeitet und Erwerbstätige mit einem Erwerbseinkommen zahlen den gleichen Steuersatz auf ihr Einkommen, das auf eigener Leistung basiert.

    Wenn jedes Jahr geschätzt 400 Milliarden EUR weitgehend steuerfrei vererbt werden, ist das genug Verfügungsmasse, um mittels Erbschaftssteuer einen Ausgleich für die Vermögensungleichheit zu schaffen und mehr Steuergerechtigkeit gegenüber denjenigen herzustellen, die nur über ihre Erwerbskraft, aber nicht über ein zu erbendes Vermögen verfügen und nicht nur Einkommenssteuern auf ihr Erwerbseinkommen bezahlen, sondern auch Sozialabgaben, während Beschenkte und Erben keine Sozialabgaben und kaum Steuern auf ein Einkommen bezahlen, das leistungslos ist.

    Und mit 400 Milliarden EUR Verfügungsmasse, die der Staat besteuern kann, gäbe es auch ausreichend Spielraum den Einkommenssteuersatz massiv für alle zu senken – sowohl für Erben und Beschenkte als auch für Erwerbstätige. Das lässt denen, deren Einkommen auf eigener Leistung basiert, wesentlich mehr Geld in der Kasse, um Vermögen aufzubauen.

    Win – Win.

    Antworten
  2. Ulrich Remmlinger
    Ulrich Remmlinger sagte:

    D. Stelter: “Nun könnte man meinen, eine Besteuerung der Substanz wäre gerecht, weil sie die Ungleichheit reduziert.”

    Ich habe mich schon immer gewundert, warum Ungleichheit als “ungerecht” gebrandmarkt wird. Wer entscheidet was ungerecht ist und nach welchen Kriterien? Wird das philosophisch begründet oder moralisch? Oder genügt die einfache Mehrheit des Gefühls der Bevölkerung?
    Die freie Entfaltung des Individuums führt zwangsläufig zu Ungleichheit.
    Ein massiver Eingriff in die Eigentumsrechte des Individuums braucht eine Rechtfertigung, die mit dem Geist des Grundgesetzes vereinbar ist. Zur Demokratie gehört auch der Minderheitenschutz, der dafür sorgt, daß die Mehrheit sich nicht zu Lasten einer Minderheit bereichert.

    Bei Qillette gibt es gerade einen längeren Artikel dazu. Der Ruf nach Umverteilung beruht danach auf “victimhood populism”.
    https://quillette.com/2019/12/17/economic-inequality-populisms-rallying-cry/

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    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Remmlinger

      Da berühren Sie einen ganz wunden Punkt bei den Linken, den Glauben an den Mythos von der Gleichheit aller Menschen und daraus folgend die Forderung nach “gerechter Umverteilung”, was auch immer das konkret bedeuten mag.

      Interessanterweise käme niemand auf die Idee, Ungleichheit bei sportlichen Leistungen zu bekämpfen. Oder fände es irgendjemand gerecht, wenn jeder unbekannte Drittligafußballer genauso viel verdienen würde wie Messi und Ronaldo? Und wegen der Gerechtigkeit wird diese Saison mal Schalke Meister…

      Noch interessanter ist, dass trotz dieser notwendigerweise entstehenden Ungerechtigkeiten aufgrund des Wettbewerbscharakters der Sportart die Forderung aufgestellt wird, Männer und Frauen in den jeweiligen Nationalmannschaften gleich zu bezahlen – und das obwohl die internationalen Turniere im Frauenfußball nur einen Bruchteil des globalen Zuschauerinteresses und damit auch nur einen Bruchteil der Sponsoring- und Übertragungslizenzeinnahmen einer Männer-WM oder EM generieren. https://www.t-online.de/sport/fussball/frauenfussball/id_86750948/fussball-nationalteams-gleiche-bezahlung-fuer-frauen-und-maenner-in-australien.html

      Wir leben in interessanten Zeiten.

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      • Ulrich Remmlinger
        Ulrich Remmlinger sagte:

        Herr Ott, die “interessanten” Zeiten bestehen darin, daß die Gesellschaft, statt von der Ratio, immer mehr von Gefühlen getrieben wird. In dem verlinkten Beitrag auf Quillette findet sich folgendes Buchzitat:

        author Jonah Goldberg in “Suicide of the West” argues, the inequality narrative is emblematic of a destructive counter-Enlightenment attitude that is currently back in fashion—romanticism:

        The core of romanticism is the primacy of feelings. Specifically, the feeling that the world we live in is not right, that it is unsatisfying and devoid of authenticity and meaning (or simply requires too much of us and there must be an easier way). Because our feelings tell us that the world is out of balance, rigged, artificial, unfair, or—most often—oppressive and exploitative, our natural wiring drives us to the belief that someone must be responsible.

        Ich hatte das Thema, daß in den Medien ein Primat der Gefühle zu beobachten ist, hier im Blog schon einmal thematisiert. Dies gilt nun offensichtlich auch für die Politik. Der Twitterer Goodnight bringt das plakativ und provozierend auf den Punkt, indem er behauptet daß nicht mehr Testosteron die Entscheidungen beeinflußt, sondern Östrogen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ RaS

        Es ist wichtig, über Nudging zu diskutieren.

        Aber die Diskussion läuft falsch, auch in dem von Ihnen verlinkten Artikel.

        Es beginnt mit dem unausgesprochen falschen Verständnis dessen, was ERZIEHUNG bedeutet.

        Menschen zu erziehen, heißt, sie zu BEFÄHIGEN, eigenverantwortlich zu entscheidend und zu handeln.

        Das hat keine Regierung je gewollt und auch Merkel will das nicht.

        Es geht bei Nudging daher nicht um die Erziehung, sondern die BEEINFLUSSUNG des Entscheidens und Handelns der Menschen.

        Dies wieder einmal auf Basis von WISSENSCHAFT.

        So im verlinkten Text:

        >Verhaltensökonomen haben herausgefunden, dass oft schon ein kleiner Schubser reicht, damit die Bürger bessere Entscheidungen treffen. Lange Zeit hat die Bundesregierung das ignoriert. Eine Politik, die auf solche relevanten Erkenntnisse verzichte, mache sich anfällig für Manipulationen und Fehler, sagt der Verhaltensökonom Axel Ockenfels von der Universität Köln. „Deshalb ist der Vorstoß der Bundesregierung ein vielversprechendes Experiment.“>

        Die ANWENDUNG von Nudging ist aber SELBST Manipulation – zumindest dann, wenn die Gesellschaft nicht entschieden hat, was „BESSER“ sein soll.

        An der Wahlurne hat sie es nicht entschieden, und der Konsens, dass es vorteilhafter ist, Abfall in der Mülltonne statt auf der Straße zu entsorgen, besagt nicht, ob und inwieweit von der Regierung gewollte Ziele, z. B. der Umbau der Wirtschaft durch die Energiewende gesellschaftlich bessere sein sollen.

        Noch einmal Ockenfels:

        >„Einen weiteren, bisher nicht diskutierten großen Nutzen der Verhaltensökonomik sehe ich bei dem Design ökonomischer Spielregeln“, sagt Ökonom Ockenfels. So ließe sich Nudging bei Gesetzen anwenden, die dabei helfen sollen, freiwillig das Klima zu schützen oder gieriges Verhalten zu disziplinieren.>

        Ockenfels BLENDET aus, dass es nicht nur um „ökonomische Spielregeln“, d. h. Effzienz bei der Zielerreichung, sondern um die ZIELE selbst geht, über die OHNE die „Hilfe von gesetzlichen Spielregeln“ zu diskutieren ist.

      • RaS
        RaS sagte:

        @ DT
        Es ging bei dem link nur darum zu zeigen, daß das Nudging “hochoffiziell” von der Merkel-Regierung genutzt wird. Der aufmerksame link-Leser hat sicherlich bemerkt, daß der Artikel für sich genommen bereits wieder “Nudging(Beeinflussung) in eigener Sache” ist, in dem dieses Werkzeug als positiver bzw. weniger gefährlich dargestellt wird, als eigentlich ist. Aber schön, daß Sie es nochmal erklärt haben.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Es beginnt mit dem unausgesprochen falschen Verständnis dessen, was ERZIEHUNG bedeutet. Menschen zu erziehen, heißt, sie zu BEFÄHIGEN, eigenverantwortlich zu entscheidend und zu handeln. Das hat keine Regierung je gewollt und auch Merkel will das nicht.”

        “Erziehung” kann auch Drill bedeuten. Oder die Druckbetankung mit einer Ideologie.

        In einem kollektivistischen Gesellschaftssystem ist Eigenverantwortlichkeit in Denken und Handeln auf jeden Fall kein Erziehungziel.

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Ulrich Remmlinger

      >Ich habe mich schon immer gewundert, warum Ungleichheit als „ungerecht“ gebrandmarkt wird. Wer entscheidet was ungerecht ist und nach welchen Kriterien? Wird das philosophisch begründet oder moralisch? Oder genügt die einfache Mehrheit des Gefühls der Bevölkerung?>

      Es gibt kein allgemein anerkanntes Kriterium für das, was in einer Gesellschaft als „gerecht“ bzw. „ungerecht“ gelten soll.

      Denn „gerecht/ungerecht“ sind keine feststellbaren EIGENSCHAFTEN von irgendetwas.

      Messen, etwa mit dem Gini-Koeffizient stellt zwar etwas fest, das objektiv der Fall ist, aber keine WERTUNG beinhaltet. Die Wertung wird über den VERGLEICH mit anderen Gesellschaft hergestellt.

      Mit BEHAUTUNGEN zu „gerecht“ und „ungerecht“ werden INTERESSEN verfolgt.

      Diese bestimmen sich auch SITUATIV.

      Grob gesagt:

      In eine wachstumsstarken Gesellschaft, in der viele CHANCEN haben, sich besserzustellten, hat Ungerechtigkeit zwar auch einen Stellenwert, aber der orientiert sich vorrangig am Potenzial PERSÖNLICHER Zielerreichung durch EIGENLEISTUNG:

      Was kann ICH erreichen.

      Je mehr es ist, desto weniger wird mit den anderen verglichen.

      Wenn das das nicht mehr gegeben ist, oder nicht mehr gesehen wird, dann richtete sich das Interesse darauf, was ANDERE für einen tun können und sollten.

      Da kommt dann Umverteilung ins Spiel und natürlich der Staat, weil der für die Umverteilung zuständig ist – solange die Gesellschaft noch zivilisiert ist.

      Kurzum:

      Der Wandel hin zu einer Dominanz von „gerecht“ bzw. „ungerecht“ und damit Umverteilung ist zumindest in wohlhabenden Gesellschaften vor allem schwachem Wachstum geschuldet.

      Dazu kommen andere Faktoren, etwa die Spaltung der Gesellschaft in Gutverdienende und Abgehängte durch die Globalisierung.

      J. Rawls hat das Problem schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts erkannt und begründet, dass Gerechtigkeit als Fairness begriffen werden müsse, wenn man mit „gerecht/ungerecht“ gesellschaftlich nicht weiterkommt.

      Fairness heißt:

      Alle Menschen müssen gesellschaftlicher Gestaltung ZUSTIMMEN können aufgrund eines VERFAHRENS, das sie nicht abweisen können, wenn sie VERNÜNFTIG sind.

      Seiner Auffassung nach ist Ungleichheit GERECHTFERTIGT, dann und NUR dann, wenn damit ZUGLEICH die Besserstellung der am meisten BENACHTEILIGTEN in der Gesellschaft verbunden ist.

      Solche Einsichten überfordern uns natürlich und sind daher nicht vermittelbar.

      Das greift man lieber in die Mottenkiste des 19. Jahrhunderts.

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  3. Peter A.
    Peter A. sagte:

    Also das ganze wird dann so enden, die Vermögenswerte werden in ausländische Hände wandern (Fonds, Holdings und andere juristische Personen). Gleichzeitig werden diese massiv mit Schulden belastet. So fließen die Erträge dann faktisch als Zinserträge ins Ausland (kann duchaus eine Tochter der Eigentümerfirma sein). Gleichzeitig verringert sich durch die Schulden natürlich das Vermögen, so dass da auch nichts mehr zu verstuern ist.
    So ähnlich wie mit den Aktien. Da sind die großen Firmen inzwischen auch weitgehend in ausländischer Hand. Hier lag der Fokus der Politik auch darauf, den Bürger durch Quellensteuer, Abschaffung spekulationsfrist etc. auf keinen Fall einen Cent zu viel zu lassen. So wanderte dann das Geld in weit schlechtere Anlagen (z.B. U.S. Subrime-Anleihen). Viel vernünftiger wäre es gewesen, da eine langristige Aktienanlage der Bürger zu fördern. Allein die folgenden Mehrausgaben der Bürger durch die höheren Erträge (Dividenden und Gewinne) hätten allein überdie MwSt. mehr Geld eingebracht als die direkte Bestuerung beim Durchschnittsbürger. Insofern sorgen die Stuern hier nicht nur für geringe Vermögen,sondern reduzieren auch langfristig die Steuerbais.

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  4. Felix Schroeder
    Felix Schroeder sagte:

    Vermögen in Deutschland aufzubauen erfordert harte Arbeit. Man muss sparen und sich selbst informieren, wie zu investieren ist und es dann auch tun. Steuern und Abgaben nehmen einem dann nicht nur einen Teil des bereits versteuerten Einkommens nachträglich ab, viel schwerer wiegt, dass man sich dadurch auch noch intensiv mit der Verwaltung des Vermögens hinsichtlich dieser Steuern und weiterer Vorschriften beschäftigen muss. Hat man dann etwas aufgebaut und kauft sich eine ETW, gilt man im Bekanntenkreis plötzlich als reicher Schnösel (Erbschleicher wäre am schönsten). Letzteres gilt natürlich besonders, wenn man “unten” angefangen hat. Hinzu kommen diverse Gefahren, wie z.B. haltlose PartnerInnen, mit denen ein Vermögen ruckzuck auch wieder weg sein kann. Und wenn man “against all odds” doch etwas geschafft hat, kommen die Linken und brauchen Dein Geld um es kurz vor der Apokalypse noch zu verheizen. Ich bin froh, dass ich immer gut gelebt habe. Ich habe zwar kein Vermögen (mehr), aber dafür eine Menge toller Sachen erlebt und Wissen angehäuft (pro Woche zwei Bücher, mehrere Ausbildungen und einen Master neben dem Hauptberuf). Wenn der Vorhang mal fällt, trete ich glücklich vor meinen Schöpfer.

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  5. JürgenP
    JürgenP sagte:

    “An Tagen wie diesen wünsche ich mir Politiker, die endlich an der Zukunft des Landes arbeiten, statt sich mit populistischen Vorschlägen zu überbieten”.

    Im Moment ist es wohl so, dass eine bestimmte Kategorie von Politikern mit Parolen und populistischen Vorschlägen, selbst mit Lug und Trug die Wahlen gewinnen, die Anderen können mit “Zukunft” dagegen nicht viel holen. Das ist irritierend, wo doch das ganz Volk mit Internet & Co bestens “informiert” sein soll.

    Schaut man sich die informativen „Pläne“ an https://www.spd.de/aktuelles/vermoegensteuer/ so fällt etwas ganz anderes, viel dramatischeres auf: der Regelungsmechanismus wird derart kompliziert aufgelegt, dass nur Eingeweihte eine Chance haben, das zukünftige Steuerungetüm zu durchblicken. Trotz bester Information und Websitehilfestellung durch die Initiatoren.

    Haben die Wahlgenossen gar nicht gemerkt, dass man ihnen einen Bären aufbindet?

    Durch die Revitalisierung der Vermögenssteuer will man ein „insgesamt gerechteres Steuersystem“ schaffen und nebenbei noch ein paar andere – gut klingende – Zielsetzungen, wie zum Beispiel das Beheben der Schieflage in der Vermögensbeteiligung. Nebulöse Multizielsetzung könnte man das bezeichnen.

    Sowas scheitert im Regelfalle schon bei simpler Gartenarbeit.

    Das Ganze riecht nach Installation von Mechanismen, die die Zielgruppe „Multimillionäre und Milliardäre“ nicht wirklich treffen. Es sind die einzigen, die dem Gezerre um Bewertungen clevere Mittel entgegensetzen können, die Ausnahmetatbestände sich ja schon angekündigt und werden demnächst heiß verhandelt. Dann wird eben aus einem Prozent ein halbes oder weniger. Der Rest der Bevölkerung, so das Beispiel, wird dem Bewertungstreiben ausgeliefert sein, vor allen Dingen, wenn die irreale Vermögensreise wieder nach unten geht und sich Normalzustände einstellen – sie werden das Konstrukt bezahlen müssen.

    Nicht nur in Form von „Steuern“, auch durch Nebenwirkungen. Irgendwoher muss das besteuerte Vermögen herkommen.
    So wird man sich neben den selbst geschaffenen Problemen wie Energiewende, Klimaschutz und Kleingartenordnung zukünftig als Normalbürger ohne Vermögen mit einem weiteren Problem herumschlagen müssen: einem neuen Vermieter, denn der Alte „musste“ verkaufen und der neue erst mal die 1% durch eine saftige Mieterhöhung reinkriegen.

    Was soll das ganze Konstrukt, wem nützt es? Warum so umständlich? Warum einfach, wenn auch kompliziert geht?

    An Tagen wie diesen wünsche ich mir Politiker, die endlich Komplexitätsmechanismen verstehen und in Vorstände gewählt werden, die solchem Unfug sofort ein Ende setzen. Damit wären wir wieder beim Wahlproblem.

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  6. Gnomae
    Gnomae sagte:

    Die Diskussion um die Vermögenssteuer ist fehlgeleitet. Sie ist rein ideologisch geführt. Die Abgabenlast im unteren und mittleren Bereich steigt kontinuierlich an (Strompreise, CO2 Abgabe etc.). In der Folge fehlt die Möglichkeit, langsam Vermögen anzusparen. Angespartes Vermögen wird dann auch noch besteuert, siehe Kapitalertragsteuer, Besteuerung von Aktiengewinnen. Betrachtet man den Umgang mit Immobilieneigentum in Berlin, wird die Misere deutlich. Anstatt neue Wohnungen zu bauen, kauft der Berliner Senat Bestandswohnungen zurück zu Höchstpreisen. Die politische Konstellation lässt derzeit keine Trendwende zur sozialen Marktwirtschaft erkennen, trotz hervorragender Analysen hier. Wir verteilen unser Vermögen an die EZB und die anderen europäischen Länder, damit diese noch reicher werden und früher in Rente gehen können.

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  7. Hoxworth
    Hoxworth sagte:

    Eine Anmerkung: In Bezug auf teilbare Vermögenswerte wie bspw. Aktien oder auch parzellierbare Grundstücke könnte man allerdings argumentieren, dass ein Teil des Gesamtwertes ja verkauft werden könnte und die verbleibende Substanz immer noch den ursprünglichen Wert, also vor dem Vermögenswertzuwachs, hätte. Der Betrag aus dem Teilverkauf könnte richtigerweise konsumiert werden. Vielen Leuten, wie auch mir, würde das aber widerstreben. Und möchte man anstelle zu konsumieren wieder investieren, stellt sich die Frage worin. Rendite, also ein fixes Einkommen aus dem vorhandenen Kapital zu generieren, wird immer schwieriger. Aber das ist ja ohnehin genau das was eingefleischte Sozialisten bejubeln.

    Die Herleitung von Hrn. Stelter, dass es sich zu einem zumindest beträchtlichen Teil nur um scheinbare Vermögenszuwächse handelt, ist meines Erachtens richtig. Allerdings, und das muss man auch zugeben, kann eine solche Argumentation aus dem Blickwinkel von Menschen ohne nennenswerten Besitz durchaus in Frage gestellt werden. Dass es sich hier oft um Leute im öffentlichen Dienst handelt mit Pensionsanspüchen, von denen Privatwirtschaftler nur träumen können, steht auf einem anderen Blatt. Diese Ansprüche gehen in zig- Millionenhöhe. Was aber in der öffentlichen Diskussion so gut wie nie thematisiert wird. Weil’s halt Beamte und Politiker sind..

    Es wäre so wichtig, dass Vermögensaufbau erleichert wird. Das würde auch den zunehmend aufkommenden Neid und Hass in den Menschen abschwächen. Aber in einer Gesellschaft, in der die wirklichen Leisitungsträger, das sind die Leute in der Privatwirtschaft, dermaßen abgezockt, äh, will sagen besteuert werden, ist das illusorisch. Daher braucht man sich nicht wundern, wenn es zu einer stillen Abwanderung von sowohl Kapital als auch jungen und leistungsbereiten Menschen kommt.

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  8. Martin
    Martin sagte:

    Eine Alternative zur Substanzbesteuerung von Immobilien ist der Eigenmietwert in der CH. In obigen Fall würde der Eigentümer keine Steuern auf seine vermieteten Whg. zahlen, hingegen schon für die eigene (diese gehört ihm und er wohnt dort mietfrei). Der Sinn ist: auf vermietete Whg. werden Steuern auf die Mieteinnahmen entrichtet, auf eigengenutze auch in dem Sinne, dass die Nettomiete als Einkunft betrachtet wird. Und diese Einkunft wird zum pers. Steuersatz besteuert. Finde ich eine sehr liberale Idee. Ist keine Vermögenssteuer, belastest aber dennoch Eigentum, insofern es Rendite (in der Höhe der möglichen Miete) besteuert.

    Oder andersrum gedacht: Kaufe ich mir Aktien für 1 Mio muss ich in DE die Dividenden versteuern. Kaufe ich mir eine selbstgenutzte Whg. für 1 Mio, erhalte ich eine steuerfreie Rendite !!! (abzgl. Instandhaltungskosten natürlich).

    Finde ich eine vernünftige Idee. Kommt aus der “sozialistischen” CH, ist dort aber z.Z. umstritten.

    Ein Model für DE?

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Martin

      ” auf vermietete Whg. werden Steuern auf die Mieteinnahmen entrichtet, auf eigengenutze auch in dem Sinne, dass die Nettomiete als Einkunft betrachtet wird. Und diese Einkunft wird zum pers. Steuersatz besteuert”

      Dieser Ansatz lässt sich noch viel weiter ausbauen. Wie wäre es, wenn man den geldwerten Vorteil versteuern und die ersparte Mehrwertsteuer ans Finanzamt zahlen muss, wenn man sich selbst in der eigenen Küche (egal ob Eigentum oder Mietwohnung) etwas zu essen kocht anstatt ins Restaurant zu gehen?

      Antworten
      • Martin
        Martin sagte:

        Da haben Sie nicht ganz unrecht. Diese Potentiale werden schon noch bzw. bereits schon gehoben. Und zwar in From der sozialversicherungspflichtigen Vollbeschäftigung von bspw. Vater und Mutter in der Familie. Warum sonst wird propagiert, dass beide Eltern arbeiten, das oder die Kinder in Betreuung geben, wo wiederum ein MWSt.-pflichtiges Mittagessen serviert wird?? Könnte die Familie billiger und besser haben, Mutter kocht daheim…. oder von mir aus Papi, wenn’s denn schmeckt.

  9. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Wer hier eine Vermögenssteuer einführt, besteuert eine Substanz, die es eigentlich nicht gibt. Blasenwerte, geschaffen vom billigen Geld der EZB.>

    Richtig.

    Was also ist zu tun?

    >Wir müssen also beides tun: reicher werden und diesen Reichtum gerecht verteilen. Wie ginge dies?>

    Alternativen (die letzten beiden Punkte sind wichtig, aber peripher):

    >… sondern auch echtes Vermögen bilden. Würden die Deutschen so viel Wohneigentum haben wie die Nachbarn, wäre die Vermögensverteilung deutlich gleicher. Dies sollte die Politik fördern.>

    >Zugleich sollte die Abgabenlast im unteren und mittleren Einkommensbereich deutlich gesenkt werden, um mehr Mittel für die private Vorsorge zu haben.>

    Ich halte beide Vorschläge nach LAGE der DINGE für nicht zielführend.

    Erstens:

    Die Förderung von Wohneigentum schafft NEUE Ungleichheit.

    Denn es gibt zu viele Menschen, für die Wohneigentum auch mit Förderung völlig außer Reichweite ist.

    Zweitens:

    Die Entlastung im mittleren Einkommensbereich würde zwar die private Vermögensbildung befördern, aber ZUGLEICH dem Staat die Mittel entziehen, UNS (alle) reicher zu machen.

    Denn die Prämisse ist doch:

    WIR müssen reicher werden – und eben nicht nur der Mittelstand.

    Wie werden wir reicher?

    Das Land muss weniger konsumieren und mehr investieren.

    Daher Geld ausgeben für BESSERE Bildung, mehr F&E und eine funktionierende Infrastruktur.

    Abgesehen davon, dass die Überregulierung abgebaut werden muss und die Unternehmenssteuern GEZIELT gesenkt werden müssen sowie – dosiert – die schwarze Null aufgegeben werden sollte:

    Keine neuen Abgaben und keine neuen Sozialleistungen, aber auch keine neuen Entlastungen (abgesehen von den Einkommen ganz unten, um Arbeitsanreize zu setzen), sondern konsequentes UMSTEUERN.

    Das ist ein sicher ungewohntes Projekt und vielleicht überfordert es daher sogar Politik und Bevölkerung, sich dazu zu bekennen, dass mit einem MEHR bei Abgaben, Sozialleistungen und Entlastungen nicht mehr gerechnet werden kann, sondern das PLUS eines wenn auch nur geringen Wirtschaftswachstums dem gesamtgesellschaftlichen VERMÖGEN – verstanden als Sachvermögen + Kompetenz für „leisten können“ – zugeschlagen wird, um die zukünftige RENDITE dieses Vermögens so hoch wie möglich zu halten im internationalen Wettbewerb.

    Dieser Ansatz mag so nicht zu realisieren sein, weil er erst einem VERZICHT bedeutet, ist aber m. A. n. ein vernünftiger und einer, der den hier dargelegten Vorschlägen überlegen ist – aus gesamtgesellschaftlicher Sicht jedenfalls.

    Auch das ist dabei zu bedenken:

    Vermutlich würde bei diesem Ansatz die Ungleichheit nicht geringer werden.

    Es würde aber allen und VOR ALLEM den am meisten Benachteiligten BESSER gehen können, weil auch mehr verteilt werden könnte.

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  10. Ulrich Remmlinger
    Ulrich Remmlinger sagte:

    Mal wieder ein brillianter Artikel von Herrn Dr. Stelter.
    Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis in den Kommentaren die Familie Quandt als Beleg für eine dringend notwendige Vermögenssteuer auftaucht. Obwohl jeder weiß, daß man die große Mitte besteuern wird, damit eine nennenswerte Summe zusammenkommt.

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    • Helge
      Helge sagte:

      Ich würde das mal das “Friedrich-Merz-Phänomen” nennen, mit eInem Vermögen von 4 Millionen Euro gehört man zur “großen Mitte”!

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Remmlinger

      Ja, immer wieder Quandt. Und aus irgendeinem Grund haben sich die Linksradikalen auch auf Verena Bahlsen von dem gleichnamigen Keks-Konzern eingeschossen. Vermutlich weil sie es gewagt hatte, den Enteignungs-Kevin von der SPD zu kritisieren…

      Antworten
  11. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “Vermögen schaffen statt besteuern”

    Was für ein brutaler Vorschlag. Wovon soll denn dann die sozialistische Funktionärskaste leben? Sollen die etwa wieder etwas Richtiges arbeiten?

    Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Frau Finke-Röpke

        Beispiel: Saskia Esken hat laut ihrer sozialistischen Kampfbiografie zumindest eine Zeitlang als Paketzustellerin gearbeitet. Und Kevin Kühnert arbeitete in einem Callcenter. Beides sind deutlich nützlichere und produktivere Tätigkeiten als SPD-“Parteifunktionär”.

      • Felix Schroeder
        Felix Schroeder sagte:

        Herr Ott, Frau Finke-Röpke (in order of appearence),

        ich komme aus einer richtigen Arbeiter- und SPD-Gegend und schätze Ihre gehässigen Kommentare (lieber einen Freund verlieren, als eine Pointe verpassen). Ich hätte aber gerne eine Partei, die Arbeitnehmer – Interessen vertritt, also gegen Faulenzer, Schmarotzer und Plutokraten gleichermaßen gerichtete Politik macht. Leider gibt es die nicht. Vielleicht gab es sie auch nie. Vielleicht fiel Helmut Schmidt einfach eine gesunde Wirtschaft in den Schoss? Über eins bin ich mir aber sicher: ohne eine Politik, die die Mitte stärkt, geht jede Gesellschaft zugrunde. Das hat schon Aristoteles zu Ende gedacht. In unserem heutigen Deutschland käme diese Rolle aber nun einmal der SPD zu, weil die Parteien links davon totalitär sind und die CDU (nebst AfD) keine eigene Agenda hat. Von der SPD unterscheidet sie (meist) nur das bessere Auftreten. In Deutschland fehlt die richtige Portion Liberalismus. Deswegen sind wir wohl dazu verdammt, von Extrem zu Extrem zu taumeln. Deshalb wird unser schwarzer Humor über unfähige SPD – Politiker wohl in pures Grauen umschlagen, wenn diese Kraft aus der Politik verschwunden ist.

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