Meine Forderung: Vermögen für alle!

Dieses Essay von mir erschien in der WirtschaftsWoche:

Studien belegen, dass höhere Vermögen mit einer größeren Zufriedenheit der Bürger einhergehen. Auch Menschen mit geringem Einkommen sind zufriedener, sobald sie über Vermögen verfügen. Vermögen bedeutet Unabhängigkeit. Vermögen bedeutet Glück.

Umso bedauerlicher, dass man es mit Vermögensbildung in Deutschland nicht leicht hat. Jüngstes Beispiel ist die Forderung von Grünen und Linken, den Bau von Einfamilienhäusern zu verbieten. Mit Blick auf Zersiedelung und Klimaschutz sollen Städte verdichtet und Wohnraum beschränkt werden. Absehbare Folge: Die Preise bestehender Einfamilienhäuser gehen weiter nach oben. Gewinner sind einmal mehr diejenigen, die schon etwas besitzen, während es für jene, die Vermögen bilden wollen, noch schwerer wird.

Dabei ist Besitz schon heute sehr ungleich verteilt. Nach Berechnungen des DIW gehören 10 Prozent der Erwachsenen rund 67 Prozent des Vermögens in Deutschland. Auf die Top-1-Prozent entfallen 35 Prozent. Kein Wunder, dass der Ruf nach mehr Umverteilung von Eigentum politisch populär ist.

Schaut man genauer hin, stellt man jedoch fest, dass die ungleiche Vermögensverteilung nicht daran liegt, dass die Reichen in Deutschland besonders reich sind. Die Top-10-Prozent verfügen über ähnlich viel Vermögen wie die reichen Franzosen und Italiener. Ganz anders sieht es beim Rest der Bevölkerung aus. Während bei uns die ärmere Hälfte der Bürger nur etwas mehr als 12.000 Euro pro Kopf besitzt, liegt der Wert in Frankreich mit 28.000 Euro bei mehr als dem doppelten und in Italien mit 42.000 Euro dreieinhalbmal so hoch. Dies erklärt nicht nur, weshalb die Vermögensverteilung bei unseren Nachbarn gleichmäßiger ist, sondern auch, warum das Privatvermögen der Italiener und Franzosen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt bei über dem Fünffachen des jeweiligen BIP liegt, verglichen mit weniger als dem vierfachen hierzulande. Wir hinken um mehr als 40.000 Euro pro Kopf hinterher.

An Bereitschaft zum Sparen mangelt es nicht, trotz einer im Vergleich hohen Steuer- und Abgabenbelastung. Der Spruch „Spare, dann hast Du in der Not“ scheint tief in der deutschen DNA verankert zu sein. Die Präferenz für Sparbuch und Lebensversicherung als vermeintlich „sichere“ Geldanlagen ist hingegen ein Problem. Obwohl damit in der derzeitigen Phase der Niedrigzinsen kein Ertrag zu erwirtschaften ist, glauben mehr als 50 Prozent das Zinstief „aussitzen“ zu können. Ein höheres Risiko einzugehen und so Renditechancen zu erhöhen, wird von über 80 Prozent abgelehnt. Dies, obwohl unzählige Studien belegen, dass Aktien und Immobilien nachhaltig mehr Ertrag abwerfen.

Die Folgen sind fatal: Legt man 1000 Euro an und reinvestiert den jährlichen Ertrag, so hat man bei einer Anlage zu einem Prozent Zins nach dreißig Jahren ein Vermögen von 1350 Euro; legt man sein Geld zu sechs Prozent an, ein Vermögen von 5743 Euro. Bessere Aufklärung über Erträge, Kosten und Risiken einzelner Anlageformen ist dringend erforderlich.

Wesentlicher Baustein für Vermögensbildung sind neben Aktien Immobilien. Doch leider sind wir Deutschen ein Volk von Mietern, die Eigentumsquote ist in keinem anderen Land der Eurozone so niedrig wie bei uns. Beim ärmsten Fünftel der Gesellschaft beträgt der Anteil der Haus- oder Wohnungseigentümer hierzulande nur 16 Prozent. In Frankreich sind es in dieser Gruppe 30 Prozent, in Italien 51 Prozent und in Griechenland sogar 63 Prozent.

Während Haushalte mit selbst genutztem Wohneigentum in Deutschland über 400.000 Euro Nettovermögen verfügen, liegt der Wert bei Mietern nur bei 50.000 Euro. Hätten wir in Deutschland eine ähnlich hohe Eigentumsquote wie in den Nachbarländern, wäre nicht nur die Vermögensverteilung deutlich gleicher, wir hätten sogar in Summe ein um ca. 11 Prozent höheres Vermögen.

Will man den 90 Prozent der Bürger helfen, zu den europäischen Nachbarn aufzuschließen und Vermögen zu bilden, muss man offensichtlich hier ansetzen. Doch dieselben Politiker, die eine zunehmende Ungleichheit der Vermögensverteilung beklagen, befördern sie mit ihren Maßnahmen. Mietpreisbremse, Mietendeckel und mieterfreundliche Änderungen am Mietrecht tragen nicht zur Eigentumsförderung bei. Das liegt daran, dass entgegen den offiziellen Verlautbarungen vor allem besserverdienende Bevölkerungsgruppen von den Eingriffen in den Markt profitieren. Obwohl sie sich Eigentum leisten könnten, bevorzugen sie es, günstig zu mieten. In Extremform ist das in Berlin zu beobachten, wo der Mietendeckel Bewohnern großer und teurer Wohnungen die größte Ersparnis verspricht. Hier würden höhere Mieten einen Anreiz zur Vermögensbildung darstellen.

Aus dem gleichen Grund sind Umwandlungsverbote, die verhindern sollen, dass Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt werden, genau das falsche. Gerade im Umfeld der niedrigen Zinsen könnten Mieter laufende Kosten sparen und zugleich Vermögen bilden. Besser wäre es, den Mietern zu helfen, ihr bereits vorhandenes Vorkaufsrecht zu nutzen. Zum Beispiel in dem Nachrangdarlehen gewährt werden, die als Eigenkapitalersatz genutzt werden können.

Auch das Steuerrecht behindert die Bildung von Eigentum. So stieg die Grunderwerbssteuer seit 1997 von bundesweit 2 Prozent auf bis zu 6,5 Prozent. Gerade für die Käufer selbst genutzter Immobilien eine übermäßige Belastung und damit ein Kauf-Verhinderungsinstrument. Ebenso ist bereits absehbar, dass die offiziell als „aufkommensneutral“ angekündigte Reform der Grundsteuer zu einer deutlichen Belastung der Immobilieneigentümer führen wird.

Ein sinnvoller Anreiz zur Vermögensbildung wäre die steuerliche Abzugsfähigkeit von Hypothekenzinsen für selbst genutzte Immobilien. Das ist in anderen Ländern weit verbreitet und man sollte darüber nachdenken, sie in bestimmten Rahmen auch in Deutschland einzuführen. Sie erleichtert es Bürgern mit ausreichendem Einkommen, aber unzureichendem Vermögen, Eigentum zu erwerben.

Selbst wenn es offiziell zu keinem Verbot der Einfamilienhäuser kommt, sorgt die Politik durch Auflagen schon jetzt dafür, dass Bauen immer teurer wird. Gepaart mit den steigenden Preisen von Bauland, nicht zuletzt getrieben vom billigen Geld der EZB, wird der Traum von Eigentum immer unerschwinglicher. Wer noch nicht Eigentümer ist, für den wird es immer schwerer, die Seite zu wechseln. Die Ungleichheit nimmt weiter zu.

Die Politik hat alle Hebel in den Händen, um die Situation zu verbessern. Doch Hoffnung besteht kaum. Es bewahrheitet sich, was der Ökonom Wilhelm Röpke bereits vor über sechzig Jahren prophezeit hat: Die auf den Ausbau des Sozialstaats fokussierte Politik bewirkt eine zunehmende Abhängigkeit vom Staat, die Zerstörung des Mittelstandes und den Verlust des Freiheitsankers „Privateigentum“. Dabei dient, würde ich ergänzen, die politisch verursachte Ungleichheit als Vorwand, um die Macht der Politik weiter zu sichern.

Steigen, wie absehbar, die Preise von Immobilien in diesem Umfeld weiter an, sind zusätzliche Belastungen populär. Die Nicht-Eigentümer werden es begrüßen, die Eigentümer stärker zu belasten. Höhere Grundsteuern, höhere Erbschaftssteuer und sogar eine Wiederauflage der Hauszinssteuer der Weimarer Republik sind in der Diskussion, würden doch so die „Profiteure der Corona-Krise“ einen fairen Beitrag leisten.

Die Ungleichheit wird dadurch sicherlich sinken, aber zum Preis eines insgesamt geringeren Vermögensniveaus. Der Abstand zu unseren Nachbarländern, denen wir im Rahmen der europäischen Solidarität mit Milliarden beistehen, würde noch größer. Dass dabei eine Umverteilung von arm zu reich stattfindet, stört interessanterweise wiederum die Politiker nicht, die die Ungleichheit in Deutschland besonders kritisieren.

Das dicke Ende droht noch für das Volk der Mieter und Sparbuchbesitzer: die Rückkehr der Inflation. In den kommenden Jahren dürfte das der Fall sein, getrieben von der demografischen Entwicklung, einer Tendenz zur Deglobalisierung und der planwirtschaftlich organisierten Klimaschutzpolitik. Befeuert von einer EZB, die sich mit Blick auf die untragbaren Schulden der Euroländer noch mehr als schon jetzt in den Dienst der Staatsfinanzierung stellen wird. Während unsere Nachbarn mit hohem Immobilien- und Aktienbesitz die Inflation relativ unbeschadet überstehen, droht uns eine massive Vermögensvernichtung.

Wollen wir auch im Jahre 2040 noch ein glückliches und wohlhabendes Land sein, das sozialen Ausgleich garantiert und seiner Verantwortung für Europa und die Welt gerecht wird, müssen wir heute gegensteuern. Die Lösung kann nur in einer Gesellschaft der Eigentümer liegen. Es ist an der Politik, eine solche Gesellschaft nicht zu verhindern, sondern die Voraussetzungen für einen krisenfesten Vermögensmix ihrer Bürger zu schaffen.

wiwo.de: “Vermögen für alle!”, 7. März 2021

Kommentare (30) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @DT “Es ist sehr fraglich, ob es ein KRISENFESTES Vermögensmix überhaupt geben kann”.

    Letztlich kommt es auf krisenfestes Vermögen (als Ziel) an. Die Rangfolge ist m.E. auch klar. Zuerst muss der Vermögensmix der Gesellschaft (der Bürger eines Landes) geschützt sein, danach kommt das Vermögen einzelner Bürger. So läuft es seit Jahrhunderten in bewährter Praxis – solange Bürger sich einig sind. Nehmen wir beispielsweise Deichbau als Vermögensgewinnung und -schutz.

    Schwierig wird es, wenn Vermögen privilegiert wird. Wenn also Herr X mit seinem Bagger für seinen Deich neben dem Hof von Herrn Y ein tiefes Loch schaufeln kann, in das Haupthaus und Scheune hineinfallen könnten – und Herr Y dem Herrn X auch noch “Entschädigung” (man kann modern auch Ausgleichszahlungen, Fördermittel, Beihilfen, Zuschüsse sagen) dafür zahlen muss, damit er nicht zu dicht heranbaggert.

    Besonders schwierig wird es, wenn Herr X einen alten Schulfreund hat, der ihm zu solchen “Zahlungsrechten” aus der Bürgerkasse verhilft. Dann zahlt der Bürger Herr Y dafür, dass sein Haus stehen bleibt. Und das kann ziemlich teuer werden.

    Extrem schwierig wird es, wenn der Schulfreund dem Herrn X erst die Rechte zum Baggern zuschanzt, der kräftig loslegt, sogleich die „Entschädigungen“ kassiert, während sein Bagger dem Herrn Y mitsamt den Nachbarn den Boden unter den Fundamenten weggräbt und auch noch ein Loch in deren Deich baggert. Dann war’s das mit krisenfester Vermögenssicherung für die Allgemeinheit.

    @ Herr Ott, bin ich wieder zu naiv, wenn ich sage, dass das in unserem Lande unmöglich ist. Hier passen doch alle auf, dass nicht Einzelne zu Lasten anderer Land gewinnen.

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  2. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @ Stoertebekker “Und da blicke ich eher pessimistisch in die Zukunft. Nur der Systemkollaps kann aus meiner Sicht eine Rückbesinnung auf Eigenverantwortlichkeit und Mut erzwingen.

    Der Systemskollaps ist längst da, je nachdem, wie Bilanzgrenzen “des Systems” gezogen werden. Pessimismus ist m.E. aber trotzdem nicht angesagt, denn es genug Potenziale zur nachhaltigen Veränderung ganzer Systemkategorien vorhanden. Die Zeiten in der Hinsicht könnten gar nicht besser sein.

    Allerdings darf niemand auf “die Politiker” warten, um die Potenziale zu nutzen.

    @ Hans Severin “Wenn der Mensch Verantwortung für sein Leben übernimmt, wird er auch Verantwortung für all die anderen Bereiche – Familie, Gesellschaft etc. – wahrnehmen wollen”.

    WOLLEN ! ist angesagt.

    Sie haben alles auf den Punkt gebracht. Niemand muss auf irgendetwas warten, um Verantwortung für sich selbst und seine Familie zu übernehmen. Allein der Wille zählt und die Freiheit der Wahl.

    Antworten
  3. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Variante 1: (DS) „Es ist an der Politik, eine solche Gesellschaft nicht zu verhindern, sondern die Voraussetzungen für einen krisenfesten Vermögensmix ihrer Bürger zu schaffen“.

    Variante 2: „Es ist an den Bürgern, eine solche Politik nicht zu verhindern, sondern die Voraussetzungen für einen krisenfesten Vermögensmix ihrer Gesellschaft zu schaffen“.

    Variante 3: „Es ist an der Gesellschaft, eine solche Politik nicht zu verhindern, sondern die Voraussetzungen für einen krisenfesten Vermögensmix ihrer Bürger zu schaffen“.

    Die Aussagen laufen alle auf dasselbe Ziel hinaus. Die Wahrscheinlichkeit das Ziel „Vermögensversenkung“ tatsächlich zu erreichen, ist m.E. bei Variante 1 am geringsten und bei Variante 2 am höchsten.

    Begründung: Nehmen wir als Beispiel, das vor vielen Jahren Schule machte. Da meinte ein mächtiger Konzern eine ausgebrauchte Ölplattform im Meer versenken zu müssen. „Die Politik“ schaute dem Treiben zu. „Die Bürger“ boykottierten die Tanksäulen des Sünders. Zuerst waren es nur wenige, dann immer mehr, bis bei dem Unternehmen und der Politik die Krise ausbrach. Heute verhinderte die Gesellschaft, genauer die von den Bürgern der Politik aufgezwungene Gesetzesinitiative, das Ölplattformen im Meer versenkt werden. Ich meine, das war mit Chemierückständen und Atommüllfässern auch so.

    Es gibt immer Verlierer und Gewinner bei solchen Versenkspielen, auch beim Versenken der Vermögen der Bürger. Wer sind denn die Gewinner – aktuell und in Zukunft, wenn weiter versenkt wird. Wie kann der kleine Bürger denen „an die Wäsche“. Bei den Ölplattformen genügten ein paar Mutige mit Schlauchbooten und Plakaten, um genug Stress zu erzeugen.

    Vielleicht muss man mal über „Schlauchboote“ zum Verhindern von Vermögensversenkung nachdenken. Was gibt es denn da so? Vielleicht sind schon welche unterwegs, wir wissen es nur nicht. Der Artikel von Dr. DS schärft in jedem Falle die Sinne.

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    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ jürgen
      ….. der übliche weg über wahlen und den medien, scheidet heutzutage nahezu vollständig aus.
      weil die wahlen so ausgehen wie gewünscht. durch massive beeinflußung über die medien, – zensuren und framing, -wird der wähler dorthin geführt wo man ihn braucht.

      unsere demokratie ist nur noch eine hülle, denn die menschen werden längst wirksam gesteuert.

      ein apo (außerparlamentarische organisation) müsste gegründet und aufgebaut werden, um auf diese weise druck und gehör zu verschaffen.
      eine partei-neugründung allein reicht nicht, weil medien wirksam dagegen halten.

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    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ JürgenP

      >Die Aussagen laufen alle auf dasselbe Ziel hinaus>

      Das ist falsch.

      „ein krisenfestes Vermögensmix der BÜRGER“ ist ein anderes Ziel als „ein krisenfestes Vermögensmix der GESELLSCHAFT“.

      Denn der EIGNER ist ein anderer mit anderer VERANTWORTUNG auch für die NUTZUNG des jeweiligen Eigentums.

      Abgesehen davon:

      Es ist sehr fraglich, ob es ein KRISENFESTES Vermögensmix überhaupt geben kann.

      Vielmehr:

      Ein gegen DENKBAR mögliche Krisen, die auch extern generiert werden können, bestens geschützt zu sein.

      Dies bezieht sich auf das RISIKO von Vermögensvernichtung.

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  4. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    Das sehe ich anders als Herr Dr Stelter. Die Wähler befürworten von SPD über Grüne, Linkspartei, Union, ja Union, bis zu Teilen der AFD umverteilende Politik mit einem paternalistischem Staat. Nur die FDP, die alten Teile der AFD und Splitter der Freien Wähler sind dort etwas liberaler. Von libertären Ansichten nicht zu reden, die in Deutschland keine politische Heimat haben.

    Kurz gesagt, Vermögen schaffen ist gerade “out”, wichtig ist gerade, “woke”, “hip” oder “mit Haltung gegen rechts” zu sein, wozu auch die bösen 1% gehören. Wie sagte Klaus Schwab:”wir werden nichts besitzen und glücklich dabei sein.” Wenn solcher Unsinn widerspruchslos nachgeplappert wird, muss man sich über nichts mehr wundern. Solange die jungen Leute an den Hochschulen nicht reihenweise ihre Einstellung ändern, wird es nur noch schlimmer. Und da sehe ich nicht den Hauch einer Bewegung.

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  5. Alexander
    Alexander sagte:

    In einer marktwirtschaftlichen Gesellschaft mit freiheitlichen Grundwerten, sollte sich die Möglichkeit eines Vermögensaufbaues – für alle die das wollen, ganz von selbst verstehen.

    Da sich die Bundesrepublik als Einwanderungsland multikulturell, multireligiös, multiethnisch versteht, ist die Idee einen gesellschaftlichen Vermögensmedian zu ziehen, eine ziemlich einfältige…..wenn solch eine Verfassungsgemeinsacht in der Realtität total inhomogen zersplittert in Parallelgesellschaften lebt & der Markt einziger Berührungspunkt der Fraktionen ist.

    Wer mehr als 1ne Heimat hat und aus wirtschaftlichen Gründen zugewandert ist, immerhin 28.8% der Gesamtbevölkerung mit Migrationshintergrund, hat natürlich andere Präferenzen und Startbedingungen als schon mehrere Generationen hier lebende. Ansrpüche an Lebensstandard, Ausbildung und Investition sind in solchen Kreise noch nicht dieselben, wie vielleicht bei deren Nachkommen ohne Absicht der Rückkehr in Abstammungsländer.

    Politisch motiviert verstehe ich deshalb den Versuch aus Ungleichheit weiteren Interventionsbedarf über Beschämung und Schuldgefühle zu legitimieren.

    Aber natürlich sind die Bedingungen für einen Vermögensaufbau ohne Erbschaft / Heirat / Lottogewinn oder Spekulation so schwer wie selten zuvor seit 1945 – solange über allem die negative Verzinsung von Ersparnissen die Substanz verzehrt.

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  6. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    @DS

    a) Die Argumentation ist doch in sich nicht logisch. Wenn 80% kein höheres Risiko WOLLEN, helfen doch auch geänderte Rahmenbedingungen nichts.

    b) Hat denn die Erschwerung/Verteuerung des Immobilienerwerbs (erwähnte höhere Grundsteuer) zu einer ABNAHME der Immobilienbesitzer geführt? Wenn nicht, ist die Verbilligung der Immobilienerwerbs doch keine Maßnahme für eine höhere Eigentumsquote.

    Mir scheint die zunehmende Masse der risikoaversen, nicht-unternehmerischen, ab-/versicherungsheischenden, Unsicherheit und Wettbewerb/Kampf meidenden (= sich unmündig verhaltenden) Menschen das eigentliche Problem.

    Und da blicke ich eher pessimistisch in die Zukunft. Nur der Systemkollaps kann aus meiner Sicht eine Rückbesinnung auf Eigenverantwortlichkeit und Mut erzwingen. Politik in die eine oder andere Richtung bewirkt da nicht viel (jemand mit radikalen Kürzungen der Sozialleistungen bei gleichzeitiger Forderung nach Übernahme von Eigenverantwortung = (hier) Vermögensaufbau hat keine Chance).

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    • Hans Severin
      Hans Severin sagte:

      @ Stoertebecker „Rückbesinnung auf Eigenverantwortung“:

      diese hängt nicht von dem materiellen Vermögen das man hat oder nicht hat ab, sondern liegt in der freien Entscheidung des einzelnen. Der Mensch hat eine ganz besondere Gabe mitbekommen und dass ist die Freiheit der Wahl.

      Er kann diese oder jene Partei wählen, seine Stimme alle vier Jahre für diese oder jene Partei abgeben, auf Grund von Wahlversprechungen an die die Parteien nicht gebunden sind und die man deswegen nicht verklagen kann. Wer da mitmacht, darf sich nicht wundern, wenn die Dinge nicht so laufen wie er sich das vorgestellt hat.

      Die „Freiheit der Wahl“ meint aber nicht ein Gnadengeschenk alle vier Jahre von den Mächtigen oder den oberen Zehntausend an das Volk, sondern das Geschenk dass die Natur dem Menschen mitgegeben hat und zwar nur dem Menschen.

      Der Mensch ist jeden Tag und eigentlich jeden Augenblick vor die Wahl gestellt: bin ich bewusst oder ziehe ich es vor, unbewusst zu sein. Delegieren an andere ist nicht möglich. Das Ergebnis bekommt jeder auch gleich jeden Tag zugestellt: ein bewusstes Leben führt zu einem glücklichen, zufriedenen Leben, ein unbewusstes ist ein Leben und sind Ereignisse die auch jeder sicher schon kennengelernt hat und sich vorgenommen hat, das möchte ich nicht wieder erleben wollen.

      Klar sieht die aktuelle Großwetterlage nicht sehr schön aus, aber dennoch kann das Leben der Person auch dann ein erfülltes Leben haben, wenn er seine täglichen/stündlichen/ minütlichen Wahlen mit Klarheit und Bewusstheit ausführt.

      Wenn der Mensch Verantwortung für sein Leben übernimmt, wird er auch Verantwortung für all die anderen Bereiche – Familie, Gesellschaft etc. – wahrnehmen wollen.

      Dennoch ist es sinnvoll sich Gedanken zu machen, wie man auf wirtschaftlicher oder politischer Ebene die Bereitschaft zu Verantwortung fördern kann.

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      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @ Stoertebekker “Und da blicke ich eher pessimistisch in die Zukunft. Nur der Systemkollaps kann aus meiner Sicht eine Rückbesinnung auf Eigenverantwortlichkeit und Mut erzwingen.

        Der Systemskollaps ist längst da, je nachdem, wie Bilanzgrenzen “des Systems” gezogen werden. Pessimismus ist m.E. aber trotzdem nicht angesagt, denn es genug Potenziale zur nachhaltigen Veränderung ganzer Systemkategorien vorhanden. Die Zeiten in der Hinsicht könnten gar nicht besser sein.

        Allerdings darf niemand auf “die Politiker” warten, um die Potenziale zu nutzen – siehe meinen Beitrag oben.

        @ Hans Severin “Wenn der Mensch Verantwortung für sein Leben übernimmt, wird er auch Verantwortung für all die anderen Bereiche – Familie, Gesellschaft etc. – wahrnehmen wollen”.

        WOLLEN ! ist angesagt.

        Sie haben alles auf den Punkt gebracht. Niemand muss auf nichts warten, um Verantwortung für sich selbst und seine Familie zu übernehmen. Allein der Wille zählt und die Freiheit der Wahl.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Hans Severin

        >Der Mensch hat eine ganz besondere Gabe mitbekommen und dass ist die Freiheit der Wahl.>

        Der EINZELNE Mensch hat NICHT die Gabe, AUSSERHALB des KONTEXTS der OPTIONEN, die gesellschaftlich gesetzt werden, beliebig zu wählen.

        >Der Mensch ist jeden Tag und eigentlich jeden Augenblick vor die Wahl gestellt: bin ich bewusst oder ziehe ich es vor, unbewusst zu sein.>

        Das ist nicht richtig.

        Denn wer UNBEWUSST IST, der sagt sich nicht, ich will unbewusst bleiben oder bewusst werden.

        Er BLEIBT unbewusst, es sei denn er wird von außen angestoßen, seine Wahrnehmungen und damit sich selbst zu ändern.

        Wenn man Ihnen dennoch zustimmt:

        Selbst BEWUSST zu sein, ändert NICHTS daran, dass man an einen Kontext GEBUNDEN bewusst ist.

        Was Sie hier REALITÄTSFERN behaupten, hat Hegel, einer der größten Phantasten der europäischen Ideengeschichte „vorgedacht“.

  7. weico
    weico sagte:

    Da das Thema ja (im weitesten Sinne) …. “meine FORDERUNG” lautet, sei auf diese herrliche “Thüringer Posse” hingewiesen:

    https://www.welt.de/debatte/kommentare/article232569697/Rot-Rot-Gruen-in-Thueringen-Angst-vor-der-AfD-allein-ist-eine-bruechige-Basis.html

    Besonders die Leserkommentare sind äusserst Lesenswert !!

    In einem solchen “politischen Umfeld” noch eine Aufruf nach ….” Vermögen für alle” …. zu fordern, wie es Herr Steter macht, ist schon sehr…politisch korrekt ausgedrückt… “ambitiös” (ausgedeutscht: “ehrgeizig”)

    Nebenbei:
    Der Leserkommentar von “Big Slick” ,könnte fast von mir selber stammen..:

    “Die Angst vor der AfD hat nichts damit zu tun, dass diese die Demokratie zerstören könnte, sondern dass die AfD eine richtige Demokratie einführen würde:
    – mit Volksabstimmungen
    – mit echter Gewaltenteilung und einer Entpolitisierung der Justiz
    – mit der Trennung von Amt und Mandat
    – die Macht der Parteien beschränken
    – mit einer freien Listenwahl und einem freien Mandat
    – mit der Verkleinerung der Parlamente
    – mit einer Begrenzung von Mandats- und Amtszeiten für Berufspolitiker
    – mit dem Eindämmen des Lobbyismus

    Quelle: AfD Wahlprogramm

    Das ist es, wovor unsere heutigen Regierenden und deren Küngel Angst haben.
    Diese müssten sich mehr dem Willen der Bevölkerung unterordnen und auf deren Stimme hören und dies dann umsetzen.
    Viele Politiker müssten gehen und die Justiz wäre unabhängiger und würde wieder Recht sprechen und keine Urteile mehr nach Parteibuch oder politisch vorgegebenem Willen.
    Deren Einfluss auf unabhängige Institutionen, wie unsere Gerichte und den Verfassungsschutz würde schwinden.”

    Antworten
    • Namor
      Namor sagte:

      @weico
      Niemand hat vor der AfD Angst. Im Gegenteil, die AfD ist der Feind den man braucht. Panisch betreiben die Menschen virtue signalling um nur ja nicht in den Verdacht zu kommen, einer von diesen zu sein, Sympathien für die zu haben oder denen auch nur in die Hände zu spielen.

      Der Mensch ist ein soziales Tier, die Verbannung oft das Todesurteil. Gruppenzugehörigkeit ist so essentiell, daß macht das Unterbewußtsein. Die meisten wissen gar nicht wie ihnen geschieht.

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Namor

        “Im Gegenteil, die AfD ist der Feind den man braucht. Panisch betreiben die Menschen virtue signalling um nur ja nicht in den Verdacht zu kommen, einer von diesen zu sein, Sympathien für die zu haben oder denen auch nur in die Hände zu spielen.”

        ..vielleicht sollte die AfD ja einfach mal etwas mitspielen in dem laufenden …. “Abgrenzungswettbewerb zur AfD” ….und sich dieses “Spiel” zu Nutze machen ….! Idiotisch/Ideologisch wie die Altparteien ja sind….könnte es ja sogar durchaus funktionieren ..Ups

        Ein Leserkommentar (in “Achgut”) hat diese “Idee” schön auf den Punkt gebracht:
        “Markus Schmitz / 17.07.2021
        Die AfD sollte sich ihrer Macht bewusst werden und es insbesondere im Bund auf einen Versuch ankommen lassen. Setzt euch, mit maximalen nationalistischen Tönen, gegen Atomstrom und für den grossflächigen Ausbau der Windenergie ein! Im Sinne von “Für eine nationale, sichere Stromversorgung des deutschen Volkes forden wir von der AfD den umgehenden Ausbau der Windkraft….”. Die nationalen Töne müssen so unüberhörbar sein, dass sich die Links-Grüne Einheitspartei einfach nur noch maximal angewiedert abkehren kann. Das Resultat wäre wahrlich interessant.”

        https://www.achgut.com/artikel/schoener_regieren_ohne_mehrheit_und_wahlen

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Namor

        “Niemand hat vor der AfD Angst. Im Gegenteil, die AfD ist der Feind den man braucht.”

        Oh doch. Die Altparteien haben große Angst vor der AfD, und zwar davor, dass die AfD im Parteienstaat in Zukunft einen immer größeren Teil der lukrativen Pöstchen besetzt und Finanzmittel abgreift, die derzeit noch den etablierten Parteien zustehen. Da sind plötzlich Tausende Existenzen von Leuten gefährdet, die überhaupt nicht wissen, wie normale Menschen ihr Geld verdienen und die außerhalb des Politikbetriebes vermutlich nicht überlebensfähig sind oder irgendwo als Hilfsarbeiter anfangen müssten.

        Und die schönste Pointe ist, dass die Grünen vom damaligen Politik-Establishment (das sie damals selbst auch die “Altparteien”) genauso bekämpft wurden – und heute als Teil des Establishments die AfD mit bekämpfen, und sich ganz fürchterlich darüber aufregen, wenn die AfD “Altparteien” sagt.

        Das ist der Prozess, der immer abläuft, wenn sich Parteien einen Staat zur Beute gemacht haben.

        @weico

        “Die AfD sollte sich ihrer Macht bewusst werden und es insbesondere im Bund auf einen Versuch ankommen lassen. Setzt euch, mit maximalen nationalistischen Tönen, gegen Atomstrom und für den grossflächigen Ausbau der Windenergie ein!”

        Das wäre sicher witzig, aber am Ende doch kontraproduktiv. Man fordert ja nicht etwas, von dem man weiß, dass es dumm ist, nur um damit bei seinen Gegnern absurde Reaktionen zu provozieren.

        Die Dynamik könnte aber noch wichtig werden, wenn es Minderheitsregierungen gibt. Allerdings müsste dazu die CDU begreifen, dass sie solche Minderheitsregierungen viel einfacher durchziehen kann als sie glaubt, solange CDU+FDP+AfD zusammen mehr Sitze haben als SPD+Grüne+SED.

        Was will das linke Lager denn machen, wenn eine CDU/FDP-Minderheitsregierung in so einem Szenario eine Beschlussvorlage einbringt, die sie ablehnen? Mit der AfD zusammen dagegen zu stimmen geht ja nicht, weil man die Stimmen der bösen AfD angeblich nicht mit nutzen darf, um einen Mehrheitsbeschluss für was auch immer zu erzielen…

  8. Hans Severin
    Hans Severin sagte:

    Vermögen für alle“ – gute Idee, denn wenn jemand ein Auto sein eigen nennt, seine Wohnung oder gar ein Haus mit Garten, sollte man davon ausgehen können, dass er entsprechend Verantwortung für die Gemeinschaft, das gesellschaftliche Zusammenleben, den Staat übernimmt. Insoweit ein einleuchtender Gedankengang.

    Aber stimmt das auch?

    Leider nicht, kenne genug Dummies, die vermögend sind und leider dennoch völlig “unvermögend” sind was Fakten und Zusammenhänge zu Klimaerwärmung, Pandemie etc. angeht. Oft gilt „Je reicher, je arroganter, je arroganter, je dümmer“.

    Weiteres Argument: jeder Mensch ist bereits von Geburt an äußerst „vermögend“, insofern er das Leben und zudem in einem menschlichen Körper geschenkt bekommen hat. Aber verhält er sich entsprechend, das heißt, dankbar und verantwortungsvoll? Leider oftmals nicht, man geht mit seinem Körper schludrig um, das Geschenk des Denkvermögens wird oft gar nicht genutzt oder wenn nur für unklares Denken. Kurz und leider wenig gut, das einmalige Vermögen des menschlichen Lebens wird nicht genutzt.

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    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ h. severin 18:42
      ich gebe ihnen weitgehend recht. aber,
      man darf nicht vergessen und unterschätzen, was das system des wachstumszwanges, mit den menschen macht.
      auch viele hausbesitzer leben nicht in luxus und es reicht so grade recht. eine starke renivierung können sich einige nicht mehr leisten.
      diese merken sehrwohl, dass das geld immer zuwenig ist.
      der psychische druck, verändert die seele und das verhalten.

      das fatale im schuldgeldsystem ist, dass die meisten schleichend ärmer werden.

      selbst, wenn jemand glaubt, man müsse wenigstens eine steigerung seinen einkommens haben, welches der inflationrate entspricht, dann sei alles ok.
      weit gefehlt: wer sein vermögen erhalten will, der muss eine steigerung erzielen, welche etwa

      dem geldmengenwachstum, minus wirtschaftswachstum, entspricht.
      dies war von 2000 bis 2010 geschätze 7-8%/jahr
      von 2010 bis ca. 2017 ca. 8-11% und
      von 2018 bis heute runde 12- 18%

      wer dies nicht erreicht, der verliert langfristig an kaufkraft.

      herr stelter: brücksichtigen sie dies auch bei ihren überlegungen und vorschlägen bei “vermögen für alle”?

      außerdem ist ein “vermögen für alle” in diesen forgeschrittenen schludgeldsystem mit seiner riesen großen umverteilung nach ganz oben, nicht mehr möglich.
      es ist bis auf unbedeutende ausnahmen, eine pure utopie
      und niemand kann diese exponentielle blasenbildung aufhalten!

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  9. Paul
    Paul sagte:

    Und wer sollte das umsetzen? FDP? CDU? Diese beiden Parteien sind ebenso im Anti-CO2-Rausch wie alle anderen auch. Die einzige Hoffnung ist die AFD. Irgendwann sollte man deren Programmpunkte vielleicht auch mal thematisieren und sie bewerben, sonst sind die ganzen Artikel umsonst.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Paul
      “Die einzige Hoffnung ist die AFD. Irgendwann sollte man deren Programmpunkte vielleicht auch mal thematisieren und sie bewerben, sonst sind die ganzen Artikel umsonst.”

      Richtig…!

      …nach den Partei-Wahlprogramm zu urteilen, gibt es NICHTS demokratischeres als die AfD .

      Aber die Mehrheit in Deutschland will ,nach allen Prognosen, nicht das freiheitlich-demokratische ….sondern das SOZIALE !

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ weico
        die aufgezwungene “klimarettung” durch co2-einsparung und der umbau” der gesellschaft und wirtschaft,
        dient ausschließlich der system-erhaltung; – sonst kracht das kreditgeldsystem vorzeitig zusammen, weil im exponentiellen wachstumzwang der notwenige zuwachs fehlen würde; – eine temporäre lösung!

  10. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Das Thema ist Vermögensbildung mit der Forderung

    >Vermögen für alle!>

    Eine breit angelegte Vermögensbildung wäre wünschenswert.

    Es ist allerdings – ehrlich gesagt – albern, sie mit Überhöhungen zu verbinden wie:

    >Vermögen bedeutet Glück.Vermögen für alle!>

    eine bemerkenswert IRREALE Forderung, die Betroffenheit auslöst, wenn sie von jemand mit ÖKONOMISCHEN Sachverstand erhoben wird.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      Hier der Text, der nicht übertragen wurde, aber als Begründung für meine Aussagen dazugehört.

      Nach “bedeutet Glück”

      Die erste Frage ist:

      Welche sind die VORAUSSETZUNGEN für eine BREIT angelegte Vermögensbildung, wie sie Dr. Stelter versteht?

      Es sind jedenfalls andere als diejenigen, die ab der 50er bis Anfang der 70er Jahre nach WK II in Westdeutschland galten:

      Hohes Wirtschaftswachstum bei zwar auch gespreizter, aber nicht wie heute weit auseinanderlaufender Einkommenserzielung durch Arbeit, sowie Vollbeschäftigung und Arbeitsplatzsicherheit.

      Heute ist die Lage KOMPLETT anders durch nicht willkürlich änderbare MEGEATRENDS wie Globalisierung, demografische Entwicklung, Automatisierung, die Wandlung zur Dienstleistungsgesellschaft etc.

      Unterm Strich:

      Kontinuierliche, sichere EINKOMMENSERZIELUNG in einem Maß, das einer Mehrheit NACHHALTIGE Vermögensbildung ermöglichen würde, ist in den entwickelten westlichen Volkswirtschaften UNMÖGLICH.

      Der Versuch, dies wie im angelsächsischen Raum praktiziert zu kompensieren, nämlich durch günstige FINANZIERUNG vielen zu Vermögen zu verhelfen, nachdem dies aufgrund des externen Globalisierungs-SCHOCKS mit Eintritt von mehreren 100 Millionen Billiglöhnern nach dem Fall des Eisernen Vorhangs durch ARBBEITSEINKOMMEN nicht mehr möglich war, ist mit der Subprime-/Finanzkrise 2008 gescheitert.

      Zudem sind die Gesellschaften längst nicht mehr so HOMOGEN wie in den Nachkriegsjahren, sondern sie sind GESPALTEN – und dies sich vertiefend (Alt/Jung, Stadt/Land, Einheimische/Zugezogene etc.). Starke Partikularinteressen treiben daher den Staat in die Umverteilung, weil anders Stabilität nicht erhalten werden kann.

      Zu den Voraussetzungen gehört weiter eine permanent krisengeschüttelte EU, die auch nur durch kontinuierliche Umverteilung stabil gehalten werden kann.
      UMVERTEILUNG ist der NATIONALE und der SUPRANATIONALE Stabilisierungsmechanismus.

      Gäbe man ihn auf, würden Nationen mit unübersehbaren Folgen SCHEITERN.

      Diese Voraussetzungen gegeben, WAS will die Gesellschaft mehrheitlich?

      Das große Projekt ist die Energiewende, was heißt:

      UMGESTALTUNG der Wirtschaftsgrundlagen und der Lebensverhältnisse.
      Dies ist mit UNSICHERHEIT für sehr viele Menschen verbunden.

      Um nicht nur durch die Motivation von „Gläubigen“ getragen zu werden, sondern breite Akzeptanz für die Energiewende zu gewinnen, wird die Politik die Menschen NICHT zu einer aus deren Sicht ZU RECHT als UNSICHER empfundene Vermögensbildung animieren, geschweige denn die Möglichkeiten dafür schaffen, wenn sie es überhaupt könnte.

      Sie wird vielmehr für staatliche MECHANISMEN der Alimentierung sorgen, um so der Bevölkerung SICHERHEIT zu vermitteln.

      Die Grünen haben dies klar erkannt und damit ihrem linken Flügel eine starke Berechtigung für „kompensierend Sozialmaßnahmen“ im Sinne auch von linker SPD und Die LINKE verschafft (u. a. „strategisches Ziel: BGE“, „Klimageld“, „Energiegeld“).

      Wenn man die Voraussetzungen und das gesellschaftliche Wollen zusammennimmt, ist

      > Vermögen für alle>

      eine bemerkenswert IRREALE Forderung, die Betroffenheit auslöst, wenn sie von jemand mit ÖKONOMISCHEN Sachverstand erhoben wird.

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        “Wenn man die Voraussetzungen und das gesellschaftliche Wollen zusammennimmt, ist

        > Vermögen für alle>

        eine bemerkenswert IRREALE Forderung, die Betroffenheit auslöst, wenn sie von jemand mit ÖKONOMISCHEN Sachverstand erhoben wird.”

        Richtig !

        ..da halte ich mich lieber an die realistische “Forderungen” an den Staat , wie sie ein Herr Erhard hatte.. “Wohlstand für Alle ! ”

        Natürlich ist die “moderne” Gesellschaft heute eine Andere.. aber es lohnt sich trotzdem, sein Buch (noch)mal zu “Gemüte” zu führen:

        https://1lib.ch/book/914802/6756b7

        Man beachte:
        Parallelen dazu ,zwischen Buch und wie die heutige chinesisch-“sozialistische” Wirtschaft fungiert /funktioniert… sind jedenfalls sehr “bemerkenswert” !

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Die Grünen haben dies klar erkannt und damit ihrem linken Flügel eine starke Berechtigung für „kompensierend Sozialmaßnahmen“ im Sinne auch von linker SPD und Die LINKE verschafft (u. a. „strategisches Ziel: BGE“, „Klimageld“, „Energiegeld“). ”

        Bei der letzten Auflage des Sozialismus kam dann blöderweise noch eine Arbeitspflicht hinzu, aber das darf man vor der letzten halbwegs demokratischen Wahl, die einen an die Macht bringen soll, natürlich noch nicht laut sagen…

      • weico
        weico sagte:

        @Richard Ott

        “Bei der letzten Auflage des Sozialismus kam dann blöderweise noch eine Arbeitspflicht hinzu, aber das darf man vor der letzten halbwegs demokratischen Wahl, die einen an die Macht bringen soll, natürlich noch nicht laut sagen…”

        Die Arbeitspflicht ist schlussendlich auch die Konsequent von den SOZIALEN Träumereien !

        Freue mich schon darauf, wenn die “Wohlfahrtstaatsverwöhnten” und “Hartz 4-ler” in das staatliche “Fürsorge-Endstadium” eintreten…! Dann lernen sie, an eigenem Leib, mal das sozialistische Leistungsprinzip kennen.

        Sozialistisches Leistungsprinzip:
        Artikel 12. Die Arbeit ist in der UdSSR Pflicht und eine Sache der Ehre eines jeden arbeitsfähigen Bürgers nach dem Grundsatz: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“.
        In der UdSSR gilt der Grundsatz des Sozialismus: „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seiner Leistung“

        https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialistisches_Leistungsprinzip

        Wenn sie dann, wie der “Normbrecher” Adolf Hennecke, “Leistung” zeigten … gibt es als Belohnung den Vaterländischen Verdienstorden und :
        1,5 Kilogramm Fettzulage, drei Schachteln Zigaretten, eine Flasche Branntwein, 50 Mark Geldprämie sowie einen Blumenstrauß des Kollektivs.

  11. weico
    weico sagte:

    Vermögen ist ja zu genüge da, wie der gestrige Artikel belegt..:

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/private-haushalte-deutsche-horten-fast-sieben-billionen-euro-a-157523de-279c-4e13-b847-269103118579

    Viele solcher “Statistiken/Studien” sind ja meistens für den Eimer bzw. für eher bildungsferne Gruppierungen gedacht… sprich für die grosse “Masse”.

    Hohe Wohneigentumsquote sind wenig aussagekräftig im Bezug zu “Glück,Zufriedenheit,Wohlstand” usw. !

    Beispiel:

    …ob die Rumänen, mit über 95% Wohneigentum, wirklich mehr als DOPPELT so zufrieden sind …wie die Schweizer mit 40% Wohneigentum..?

    ..wenn man dann noch “Studien” über die kleinen Privatverschuldung der Rumänen …..mit “Studien” der gewaltigen Privatschuldennation Schweiz vergleicht… dann kann man die Schweizer wirklich nur noch bedauern…wie “arm und unzufrieden” diese sind bzw. sein müssen.

    Nebenbei:
    ..wer hat eine “Studie/Idee” , warum die “verschuldeten” und “unzufriedenen” Miet-Schweizer nicht in die EU wollen (und damit an die prallgefüllten Euro-Geldtöpfe) bzw. nicht einfach das “Erfolgsrezept” der Rumänen kopieren … ?

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ weico
      ….. ganz adhoc geantwortet: die schweizer würden sicher zu “nettozahler” werden!
      und vielleicht würde brüssel den schweizern einiges verbieten; zb – soviel demokratie geht ja auch.
      ich würde hoffen, D würde es den schweizern gleich machen!

      Antworten
  12. foxxly
    foxxly sagte:

    die gewerkschaften sorgen wegen ihrer sozialistischer ideologie dafür, dass arbeitnehmer möglichst nicht zu eingentum kommen. zb. das verscherbeln von coop, bfg, neue heimat.

    das ausgerechnet diese linke gewerkschaften durch ihr verhalten, den kapitalismus und die umverteilung von unten nach ganz oben befördert, ist schon ziemlich krotesk und zunächst unverständlich.

    nun, dieses kapitalistische system mit dem kreditgeldsystem, gewinnt mit jeden konsum mächtig dazu.
    dieses system hat kein interesse daran, dass möglichst viele bürger ein eigenheim haben.

    genau das gegenteil: die hochfinanz profitiert am meisten: doppelt, durch den bestitz der wohnungen und kassieren der mieten.

    so wird die arbeitsleistung der menschen am stärksten und schnellsten umverteilt nach ganz oben.

    das ist der zweck diesen schuldgeldsystems und der sekundären bedingen (zuarbeitung) durch die politik.

    das dabei alle sozialeinrichtungen (kirchen, gewerkschaften und sozialverbände), die politik sowieso, noch der beschleunigten umverteilung zuarbeiten, ist so traurig das ist, schon eine glanzleistung für die hochfinanz und gegen den bürger.

    dies funktioniert nur, weil es die meisten menschen diese zusammenhänge und das falsche spiel, nicht verstehen!

    Antworten

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