Lesemehr­wert.de zur Eiszeit

Folgende Rezension meines Buches Eiszeit erschien bei Lesemehrwert.de:

Im ersten Teil seines neuen Sachbuchs Eiszeit in der Weltwirtschaft zeichnet er unter den Kapitelrubriken

  • Money for nothing
  • Die Rolle der Banken
  • Deutschland und der Euro
  • Die demografische Krise
  • Produktivitätskrise

ausführlich und nachvollziehbar den Weg nach, der die Weltwirtschaft in die Eiszeit geführt hat.

Daniel Stelter stellt nüchtern fest: „Nachdem die Verschuldung über Jahrzehnte hinweg relativ stabil war, setzte ab 1980 ein deutlicher Anstieg ein. Das war kein Zufall, sondern das gewollte Ergebnis der Wirtschaftspolitik. Den Regierungen ging es immer nur darum, unmittelbar bestehende Probleme auf einfache Weise zu lösen und Rezessionen zu bekämpfen.“

In Teil 2 erläutert er detailliert an realen Beispielen, welchen folgenschweren Part die Politik spielte und wie sich die Situation durch ihre teilweise kopf- und planlosen Aktionen noch verschärfte, − lautete doch die Antwort auf die Finanzkrise in 2008: „Noch mehr Schulden“! Seitdem kommen Europa, EU und der Euro nicht mehr wirklich aus dem Krisen-Dilemma heraus.

Stehen uns jetzt, wie Daniel Stelter in Kapitel 3 seines Sachbuchs Eiszeit in der Weltwirtschaft als Frage in den Raum stellt „Dreißig Jahre Eiszeit“ bevor? Kann man dem Staat (noch) trauen? Gibt es überhaupt eine Lösung der Schuldenkrise? Befinden wir uns schon längst in einem globalen Währungskrieg?

Daniel Stelter geht davon aus, dass der Euro in seiner heutigen Form keinen Bestand hat. Er hofft auf eine geordnete Auflösung, idealerweise durch einen Austritt Deutschlands. Nicht zuletzt hat gerade der Zankapfel „Euro“ wesentlich zur Spaltung unserer Gesellschaft beigetragen: Während sich bei einem Teil der Bevölkerung der Satz unserer Kanzlerin „Scheitert der Euro, so scheitert Europa“ fest eingeprägt hat, tendieren andere immer mehr zu Alternativen bzw. zu der Einsicht: besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

In jedem Fall drohen erhebliche Vermögensverluste. Aber mit welchen Strategien rüsten wir uns am besten für die Eiszeit? Daniel Stelter spielt verschiedene interessante Szenarien durch, − bevor er sich im letzten und wichtigsten Abschnitt seiner Publikation Eiszeit in der Weltwirtschaft der Frage nach Möglichkeiten des „Überlebens in der Eiszeit“ annimmt, und dem Leser jede Menge sachlich fundierte Prognosen und Empfehlungen präsentiert −, damit dieser Ära möglichst keine Vermögensvernichtung folgt.

Seine eiserne Devise lautet: Mit Disziplin durch die Eiszeit! Keine Anleihen der Peripherie! Keine Banken! Keine Lebensversicherungen! Stattdessen Qualitätsaktien, Anleihen in anderen Währungen, Liquidität, Gold und Immobilien. „Langweilig, aber robust“, so sein eigenes Fazit.

›Robust, solide und anspruchsvoll − aber keineswegs langweilig‹ beurteilen wir sein 337 Seiten starkes Wirtschaftsfachbuch

→ Lesemehrwert.de: Eiszeit in der Weltwirtschaft / Daniel Stelter, 4. Mai 2016