Kreditlenkung ist kein gutes Rezept für Klimaschutz

Robert Habeck ist als Superminister für Klima und Wirtschaft angetreten, um die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren grundlegend umzubauen. Sven Giegold, Staatssekretär in Habecks Team, hat in einem Gastbeitrag für die FINANCIAL TIMES dargelegt, um was es geht: „Mittelfristig wird Deutschland vollständig auf erneuerbare Energien umstellen und damit weltweiter Klimaführer werden. Die Grünen verantworten das ‘Superministerium’ für Wirtschaft und Klima, das die Endphase der deutschen Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare beaufsichtigen wird.“

Angesichts der Tatsache, dass der Anteil der Erneuerbaren an der Stromversorgung im Jahr 2020 bei rund 45 Prozent und am gesamten Endenergieverbrauch bei 19 Prozent lag, muss man das so verstehen, dass die Grünen davon ausgehen, mindestens bis zum Ende des Jahrzehnts zu regieren.

Realistischerweise dürfte die Umstellung allerdings deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, wächst doch der Stromverbrauch in den kommenden Jahren wegen des Umbaus der Wirtschaft signifikant.

Anlass zur Sorge gibt die Art und Weise, wie Giegold diese Ziele erreichen will: „Die Rolle des Staates sollte über die Schaffung eines Ordnungsrahmens hinausgehen. Der Staat muss private Unternehmen bei der Innovation unterstützen, indem er (…) Innovationen im Rahmen einer aktiven Industriepolitik unterstützt.“

Was zunächst gut klingt, ist in Wahrheit ein Bekenntnis zur staatlichen Lenkung der Wirtschaft. Giegold betont, dass man im Ministerium nicht auf die Wirkung von Preissignalen wie den CO2-Preis setzt, sondern auf klare staatliche Vorgaben, verbunden mit einer Regulierung der Finanzmärkte, um ein „stabiles Investitionsklima“ zu schaffen.

Meint Giegold eine staatliche Kreditlenkung?

Die Vermutung liegt nahe, dass damit eine staatliche Kreditlenkung gemeint ist, wie sie sich bereits heute mit der Einführung der Taxonomie abzeichnet. Investitionen werden danach in „gut“ und „nicht gut“ einteilt.

Über diesen Weg ist es ein Leichtes für die Politik, den wichtigsten Mechanismus der Marktwirtschaft, die Allokation von Kapital, außer Kraft zu setzen. Schon heute führt dieses Vorgehen zu merkwürdigen Ergebnissen: Beispielsweise tun sich Unternehmen, die mit Verteidigung zu tun haben, aufgrund der Vorgaben zu Umweltschutz, Sozialstandards und guter Unternehmensführung (ESG) schwer bei der Kapitalbeschaffung, während gleichzeitig die EU ihre militärischen Fähigkeiten stärken will.

Der Charme der Taxonomie liegt aus Sicht der Politik darin, dass sie nicht sichtbar eingreift. Indirekt und mit dem Deckmantel des guten Zwecks wird so gefördert, was politisch opportun ist, gern auch mit dem Begriff der „demokratischen Legitimität“. Nicht die Steigerung des Produktionspotenzials der Volkswirtschaft steht im Fokus, sondern die Realisierung politischer Ziele. Die traurige Folge: geringeres Wachstum, höhere Inflation und weniger Wohlstand.

handelsblatt.com: “Kreditlenkung ist kein gutes Rezept für Klimaschutz”, 14. Januar 2022

Kommentare (26) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Bezüglich der Kreditlenkung wird es für wirklich gute Ideen oder auch nur ordentliche Gewinnaussichten auch außerhalb des grünen Wunschspektrums immer Geld geben. Private Equity und Hedgefonds hab ich schon in Dinge investieren erlebt, die sonst niemand mit der Kneifzange angefasst hätte. Und ob Hr Müntefering dann auf die Heuschrecken geschimpft hat – geschenkt.

    Wenn allerdings Kapitalismus komplett abgeschafft werden soll, dann sollten wir vorher anders wählen gehen. Wird ohnehin Gegenwind geben, wenn die Rechnungen langsam eintrudeln und bezahlt werden sollen…

    Antworten
  2. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    Naive Frage vielleicht, aber warum haben Rüstungsunternehmen Probleme mit ESG-Vorgaben? Okay, wenn ich natürlich in Russland an der Börse notiert bin und jeden Diktator beliefere, könnte ich das nachvollziehen. Aber als Unternehmen, das nur innerhalb EU und NATO liefert? Verstehe ich nicht. Mehr G als ein Staatslieferant für westliche Armeen geht ja gar nicht. Okay, vielleicht passt deren Frauenquote nicht in das Schema, aber das ist ja branchenunabhängig ein Thema.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Selig

      Hier geht es um das “S”, nicht um das “G”. Die Rüstungsindustrie und deren Zulieferer gelten in der EU-Taxonomie generell als “sozial schädlich”. So eine Einstufung würde den USA garantiert nicht einfallen, aber wenn die EU sie vornimmt, nützt das der amerikanischen Rüstungsindustrie natürlich sehr. ;)

      https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/neuer-eu-plan-angriff-auf-unsere-ruestungsfirmen-78715942.bild.html

      Auch eine Form von gründoofer Dekadenz. Fällt Ihnen vielleicht ein Grund ein, wieso Staaten oder politische Gebilde, die Rüstung als “sozial schädlich” einstufen, langfristig nicht besonders erfolgreich sind? ;)

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Herrn Ott:

        Wenn man die Idee weiterspinnt, müsste man z.B. auch Polizeipistolenhersteller, Gefängniswärterausrüster, Handschellenproduzenten und ähnliches verdammen. Im Extremfall kann ich sogar ein Küchenmesser für illegale Zwecke einsetzen, dennoch wird hoffentlich keiner die Küchenmesserproduzenten von der ESG-Liste streichen, solange die Hälfte des Vorstands weiblich ist und die Messer CO2-neutral produziert werden. Diese Taxonomie erscheint mir sehr unausgegoren. Ich bin kein Militarist, aber für mich ist es schon noch ein Unterschied, ob eine automatische Waffe an die Bundeswehr oder an einen Warlord Ihrer Wahl im Kongo oder Afghanistan geliefert wird.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Selig

        “Wenn man die Idee weiterspinnt, müsste man z.B. auch Polizeipistolenhersteller, Gefängniswärterausrüster, Handschellenproduzenten und ähnliches verdammen.”

        Wird doch schon gemacht. Heckler & Koch als Armeewaffen- aber auch Polizeipistolenhersteller (HK P30, HK MP5, und so weiter) regt sich ja in dem zitierten Bild-Artikel schon darüber auf:

        “Wut auch bei Heckler & Koch (unter anderem Pistolen, MGs). Finanzvorstand Björn Krönert (51) zu BILD: „Es sind Pistolen von uns, mit denen unsere Polizisten täglich auf der Straße sind, es waren Sturmgewehre von uns, mit denen die Bundeswehrsoldaten im Sommer in Kabul Menschen vor den Taliban gerettet haben. Und dafür werden wir von Banken und der EU in eine halbseidene Ecke gestellt!“”

        “Ich bin kein Militarist, aber für mich ist es schon noch ein Unterschied, ob eine automatische Waffe an die Bundeswehr oder an einen Warlord Ihrer Wahl im Kongo oder Afghanistan geliefert wird.”

        Wenn man nicht nur pure Blödheit unterstellt, dann ist das Ziel der EU offensichtlich, die private Rüstungsindustrie entweder nachhaltig zu vergraulen (dann muss die EU im befreundeten Ausland einkaufen…) oder aber sie so sehr finanziell unter Druck zu setzen, dass man sie ohne Gegenwehr und günstig verstaatlichen kann. Ein VEB Heckler & Koch bräuchte ja keine Kredite vom Finanzmarkt mehr, sondern würde über den Staatshaushalt finanziert wie der BER.

        Dann kann der Staat auch selbst entscheiden, wo er seine Waffen hin verkauft. Der Warlord im Kongo bekommt sie allerdings garantiert weiter geliefert, wenn er ein kleines USA- oder EU-Fähnchen schwenkt. Sie wissen doch, wie das hier typischerweise läuft und wie erfolgreich diese Strategie schon seit Jahrzehnten ist:

        https://issuepedia.org/wikiup/5/50/521305_225897980886965_1790670399_n.jpeg

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Richard Ott

        Verschenkte nicht die Mutti Merkel Regierung …
        Maschinengewehre, MG3
        Sturmgewehre, G3 & G36
        Panzerabwehrraketen, Milan
        Handgranaten und reichlich Munition
        …ins Kriegsgebiet nach Syrien, d.h. an jesidische Kurden? Auf meine Nachfrage bei unserem lieben BdM und Mitglied des Verteidigungsausschusses antwortete derselbe, man hätte die Waffen nur an die “Guten” verschenkt, u.a. auch aus der Luft abgeworfen.

        Ein Schelm wer denkt Erdogan wäre daraufhin nicht sauer geworden, dem Zuzug von kurdischen Wissenschaftler hat Mutti dann glücklich auch zugestimmt.

        Die Waffengeschenke nach Israel wie in die Türkei, gerne aus Bundeswehrbeständen, zählen genauso zu den Exporten….halt ohne Umsatz für die pösen Kapitalisten.

        Sig Sauer hat seinen Standort von BunteLand nach den USA verlegt um keine bunten Ausfuhrgenehmigungen mehr erbetteln zu müssen….

        Nobelpreisverdächtig, wenn Sturkturen der Grünen Gelder für Waffenkäufe verbündeter Marxisten sammeln und darüber keine Journaisltenfragen hören wollen https://youtu.be/_bW8sap8-7k

        Alles wird gut sagen die Faktenchecker.

  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Dr. Stelter erkennt KLAR, was grüne Politik ist:

    >… ist in Wahrheit ein Bekenntnis zur staatlichen Lenkung der Wirtschaft.>

    Heißt konkret benannt:

    >Die Vermutung liegt nahe, dass damit eine staatliche Kreditlenkung gemeint ist, wie sie sich bereits heute mit der Einführung der Taxonomie abzeichnet. Investitionen werden danach in „gut“ und „nicht gut“ einteilt.>

    Genau das MUSS sein, wenn man NICHT will, dass in IRGENDETWAS investiert wird (nach Mechanismen der Marktwirtschaft), sondern VERSTÄRKT und VORRANGIG in DAS, was dazu dienen soll, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.

    DARUM geht es, wie die Politik immer wieder OFFEN bekennt und was Dr. Stelter ebenfalls klar ist (er aber aus verständlichem Grund nicht so deutlich wie ich benenne):

    >Nicht die Steigerung des Produktionspotenzials der Volkswirtschaft steht im Fokus, sondern die Realisierung politischer Ziele>

    Fazit:

    Es ist ZIELORIENTIERT, was die Politik mit staatlicher Lenkung betreibt.

    Damit NICHT beantwortet ist allerdings die Frage:

    KANN dadurch, hier: staatliche Kreditlenkung, das politische 1,5-Grad-Ziel ERREICHT werden?

    Die Frage ist m. A. n. NICHT beantwortbar, weil

    zum einen die begünstigten Investitionen zwar aufs Ziel GERICHTET sind, zum anderen aber durch die Folgen – richtig benannt mit

    >geringeres Wachstum, höhere Inflation und weniger Wohlstand> –

    der Volkswirtschaft die Ressourcen VERWEIGERT werden, die für die Zielerreichung erforderlich sind.

    DAS ist das PROBLEM grüner Klimapolitik.

    OHNE Zielvorgabe grüne Klimapolitik betreiben zu WOLLEN, ist kein Problem.

    Antworten
  4. Alexander
    Alexander sagte:

    Wie gewohnt zieht das Scheitern solcher Geldpoltik mehr “Lenkung” nach sich, rote Linien gibt es keine – beim Kampf ums große Ganze.

    Beim Stand der Dimension sind die Ereignisse juristisch schon jetzt nicht mehr aufarbeitbar, wenn der Rechtsstaat keine Institution hat sich selbst zu richten.

    Spazieren, spazieren…

    Antworten
    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Alexander
      Wenn Recht in solchem Ausmass gebrochen wird, ( ” Schock-Strategie” / Naomi Klein) bleibt immer noch der Rückgriff auf älteste Überlieferungen:
      Bedauern, das Original -Rechts-Sprechung- ohne Injektions-Nachweis / Louve/ nicht mehr andächtig besuchen zu dürfen:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Codex_Hammurapi

      Hinweis: Heute abend ( 20: 15h ) auf Arte:
      ” Die Nazis, die Arbeit und das Geld”.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dr. Lucie Fischer

        Zitat:
        (Az. EnVR 69/21). Somit ist die festgelegte Preisobergrenze für Regelarbeit i.H.v. 9.999,99 €/MWh ausgesetzt. Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber setzen die technische Preisobergrenze i.H.v. 99.999,99 €/MWh für alle Regelleistungsmarktausschreibungen mit Gate Open ab dem 13.01.2022 um. Der erste Liefertag mit der fünfstelligen Preisobergrenze für Regelarbeit ist somit der 20.01.2022.
        https://www.netztransparenz.de/

        Läuft.

  5. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    >verbunden mit einer Regulierung der Finanzmärkte, um ein „stabiles Investitionsklima“ zu schaffen.

    Da lohnt sicherlich der Blick auf die Ausnahmen von der Regulierung. So wie die Uber-Rich ggf. dank CO2-Steuerbefreiung subventioniert CO2-intensiv spaßreisen können, werden Family Offices und andere professionelle Investoren vielleicht von nachteiligen Regulierungen ausgenommen sein, so dass die Uber-Rich nach wie vor ihr Geld gut in grau-braunen Investments anlegen können. Durch die Verknappung von Kapital für bestimmte Industrien und zukünftig vielleicht sogar Einschränkungen der Handelbarkeit dieser Aktien / Anleihen steigen dort dann die Renditen.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Thomas M.

      “Durch die Verknappung von Kapital für bestimmte Industrien und zukünftig vielleicht sogar Einschränkungen der Handelbarkeit dieser Aktien / Anleihen steigen dort dann die Renditen.”

      Jaaa, so findet man die schönsten Schnäppchen! Hoffentlich wechseln noch viel mehr Anleger von den normalen Indexfonds in diese tollen ESG-Fonds und ETFs um die Umwelt zu schützen. ;)

      Als selbstständiger Unternehmer, der auch nicht freiwillig gesetzlich rentenversichert ist oder gar “rürupt” aber andererseits auch keinen Privatjet hat, ist das mal ein Punkt, wo ich von der Blödheit der Grünen und der Verlogenheit der EU tatsächlich profitieren kann.

      Wenn die Aktien nicht mehr an der Börse handelbar sind, gehen Leute wie ich halt an den grauen Markt. Oder an die Börse Hamburg, die hat sich in letzter Zeit einen Namen damit gemacht, dass auch schon längst an anderen Börsen delistete Aktien (meistens Übernahmekandidaten kurz vor dem Squeeze-Out der Altaktionäre, wo der Übernehmer aber zu knauserig ist, eine vernünftige Abfindung anzubieten und daher versucht, Kapitalisten wie mich mit “Delisting” zu erschrecken) dort weiter täglich gehandelt werden.

      Oder ich zeichne neue Aktien direkt im Rahmen einer Kapitalerhöhung. Ein Unternehmen, das Geld braucht, um ein Ölfeld zu betreiben, wird immer welches vom Kapitalmarkt angeboten bekommen, solange wir noch nicht komplett im Kommunismus gelandet sind.

      Antworten
  6. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “Über diesen Weg ist es ein Leichtes für die Politik, den wichtigsten Mechanismus der Marktwirtschaft, die Allokation von Kapital, außer Kraft zu setzen. Schon heute führt dieses Vorgehen zu merkwürdigen Ergebnissen: Beispielsweise tun sich Unternehmen, die mit Verteidigung zu tun haben, aufgrund der Vorgaben zu Umweltschutz, Sozialstandards und guter Unternehmensführung (ESG) schwer bei der Kapitalbeschaffung, während gleichzeitig die EU ihre militärischen Fähigkeiten stärken will.”

    Der Vasallenkontinent soll ja auch keine eigene Rüstungsindustrie besitzen, sondern in den USA einkaufen – oder vielleicht noch in UK.

    Aber was soll daran “merkwürdig” sein? Der Mechanismus funktioniert genau so, wie er gewollt ist. Aber die EU ist viel verlogener und hat völlig andere Ziele als es die meisten Leute, inklusive der gründoof-naiven Wähler wegen denen die ganze ESG-Show veranstaltet wird, glauben.

    Die EU will überall mit neuen Steuern “CO2 bepreisen” – aber nicht bei Privatjets von Firmen oder sehr reichen Privatpersonen und auch nicht bei Yachten.

    https://www.zerohedge.com/markets/yachts-be-exempt-eus-carbon-pricing-plan

    Was könnte wohl der Grund dafür sein? ;)

    Antworten
    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      bto: “Angesichts der Tatsache, dass der Anteil der Erneuerbaren an der Stromversorgung im Jahr 2020 bei rund 45 Prozent und am gesamten Endenergieverbrauch bei 19 Prozent lag, muss man das so verstehen, dass die Grünen davon ausgehen, mindestens bis zum Ende des Jahrzehnts zu regieren.”

      Das ist durchaus realistisch, wenn man überlegt, dass Frau Merkel spätestens seit 2011 grüne Politik in Reinformat umgesetzt hat. Außer der AFD dürfte jede Partei stramm bei grüner Politik bleiben, selbst wenn die Grünen beispielsweise ab 2025 gar nicht mehr Teil der Bundesregierung sein sollten. Der Ansatz von Herrn Giegold ist also durchaus wahrscheinlich.

      Es gibt aber eine sehr, sehr mächtige Gegenbewegung, die die grünen Energiepläne als einzige stoppen kann: die Physik. Es interessiert die Physik nicht die Bohne, ob bei Dunkelflaute 2030 das halbe Land stromlos ist oder nicht. Und das dürfte gerade Wähler mit email-Adresse, Mitgliedschaft in einem sozialen Netzwerk, Smartphone oder internetfähigen PC oder Tablet interessieren. Und dann wird das Wahlverhalten interessant, denn die Physik hält gegen unlogische Ideen locker auch viele Jahrzehnte stand.

      Antworten
    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      >Was könnte wohl der Grund dafür sein? ;)

      Im Zweifelsfall Arbeitsplatzerhalt ;)

      Was stand noch mal über der Scheune? “Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.”

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        Arbeitsplatzerhalt in der Privatyacht-Werfen- und Kleinflugzeugbau-Industrie? ;)

        “Infektionsschutz” fiele mir noch ein. In so einem Privatjet sitzen ja viel weniger Passagiere als in einem großen Jet…

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Ott:
        Genau: Das sind gut bezahlte Arbeitskräfte und so eine Yacht oder Jet braucht auch ordentlich Personal für Wartung und Bewirtung.
        Infektionsschutz: Wunderbar – das setzen wir auch gleich noch auf die Liste. Safety First ;)

  7. Namor
    Namor sagte:

    @Anders
    Sir fragten mich, ab wann man Placebogruppen von Medikamentenstudien entblindet. Ich hatte keine Antwort und keine Zeit dafür. Die Frage ist berechtigt und blieb mir präsent. Gestern Abend stolperte ich über eine mögliche Antwort. Zulassungsstudien sind wie Experimente konzipiert, brauchen zwingend ein Studiendesign. Dort wird auch die Dauer definiert. Für die Phase 3 Studie von Pfizer wäre das der 02.05.2023

    Ich werde mich bis 15.03. impfen lassen, da ich sonst meine Arbeit verliere. Bei vier minderjährigen Kindern ist Arbeitsplatzverlust keine Option.

    Nicht nur Gedanken sind frei, auch Verachtung.

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @Namor

      Danke, dass Sie das nicht vergessen haben. Meine eigene Recherche war fruchtlos, es gibt keinen einheitlichen Standard. Gut, bei längerem Nachdenken darüber durchaus einleuchtend.
      Es in diesem Fall verpflichtend als Parameter ins Studiendesign aufzunehmen, ist zwingend. Sinn oder Unsinn eines Stichtages sind dann Gegenstand öffentlicher wissenschaftlicher Diskussion.

      Das mit dem Impfen-MÜSSEN-lassen bedaure ich. Ich hatte immer für Verständnis qua Zahlen/Argumente geworben.

      Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      @ Namor
      Alle Einwirkungen im Persönlichen auf Sie führen zu einer nicht umkehrbaren Körperveränderung, Sie wollen sich für andere opfern! Selbstzerstörung durch Aufgabe des Selbstrespekt
      Am Ende werden Sie alles verlieren, Arbeit, Kindern, Frau selbst das Umfeld, weil es nicht das ist was Sie waren, sind und immer sein wollen und !!!! was das alles zu Ihnen geführt hat. Spaltung ist wenn, bereits vorher entstanden.
      Drei Männer habe ich seit knapp zwei Jahren in die Augen und das Leben geschaut und diese Erkenntnisse erfahren.
      Normalerweise gäbe es eine musikalische Aufmunterung, aber der Wahrheit ins Angesichts zutreten, kann jeder Mensch nur für sich.

      PS was wären es für Kinder, die später als gestandene Erwachsene über ihren Vater sagen müssen, er hat sich für uns “geopfert” – nein zerstört?
      “Level-Plain-Field!” is whats count in the end for each human being.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      Laut einer großen Online-Befragung im MDR-Sendegebiet (insgesamt 32500 Teilnehmer) haben übrigens 24% derjenigen Befragten, die laut Selbstauskunft im Gesundheitsbereich arbeiten, trotzdem keine Absicht, sich impfen zu lassen:

      “Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegepersonal: Ein Viertel will sich trotzdem nicht impfen

      Ab dem 15. März gilt bereits für Gesundheits- und Pflegepersonal eine Impfpflicht. Wir haben diejenigen MDRfragt-Mitglieder, die nach eigenen Angaben selbst im medizinischen bzw. pflegerischen Bereich tätig sind oder im vergangenen Jahr waren (das sind rund 4.000 Menschen), danach gefragt, welche Auswirkungen die Impfpflicht auf ihren Job hat:

      Rund ein Viertel (24 %) will sich trotz Impfpflicht in ihrem Berufszweig nicht impfen lassen: Sie gaben an, angesichts der Impfpflicht einen anderen Job suchen zu wollen (9 %) oder es auch ohne Impfung drauf ankommen zu lassen und zu versuchen, in ihrem Beruf zu bleiben (15 %).”

      https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/mdrfragt-umfrage-ergebnis-corona-proteste-verstaendnis-impfpflicht-100.html#sprung3

      24% ungeimpftes Gesundheitspersonal bedeutet grob geschätzt auch ungefähr 24% weniger Kapazität im Gesundheitswesen.

      Das wird Mitte März ein großes Geschrei in Deutschland geben. Unsere Impf-Ultras begreifen noch gar nicht, was sie gerade anrichten.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Schauen Sie sich den Post (gestern/vor-) von @Namor an. Wer Kinder hat oder nen Häuschen oder anderweitige Verpflichtungen, braucht nen Job. Das ist dann schlicht alternativlos.

        Sagen tun in D viele was (siehe Klimaschutz), die Konsequenzen mit dem eigenen Leib tragen wollen dann nur noch wenige.

        PS Bin gegen die Impfpflicht aber für die Freiheit des Unternehmers, für seinen Laden was Anderes zu entscheiden.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        Sie glauben, dass das alles nur leere Drohungen sind? Tja, dann warten wir doch einfach ab, was im März passiert. Dauert auch nicht so lange wie bei der Zentralbanken-und-Zinssatz-Debatte, bis sich zeigt, wer richtig liegt.

        “Bin gegen die Impfpflicht aber für die Freiheit des Unternehmers, für seinen Laden was Anderes zu entscheiden.”

        Freiwillig würde ein Unternehmen im Gesundheitswesen wohl kaum eine Impfpflicht für seine Beschäftigten einführen. Dafür ist der Personalmarkt in dem Sektor viel zu angespannt, das ist ja unternehmerischer Selbstmord.

        Aber grundsätzlich stimme ich Ihnen zu, jeder Unternehmer sollte die Freiheit haben, sein Unternehmen mit schlechten Entscheidungen gegen die Wand zu fahren – aber hinterher bitte nicht herumheulen und um Staatshilfen oder ein “Rettungspaket” betteln.

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