Klimapolitik braucht eine Budget­restriktion

Politiker aller Parteien betonen angesichts der Bilder aus den überfluteten Regionen, dass es nun höchste Zeit sei, die Anstrengungen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes zu beschleunigen. Früherer Ausstieg aus Kohle und Verbrenner, noch höhere CO2-Preise, ein rascher Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft. „More of the same“, nur schneller und konsequenter.

Dabei ist es höchste Zeit für einen Neustart in der Klimapolitik. Es muss uns zu denken geben, dass wir trotz Hunderten von Milliarden Euro für Klimaschutz und Energiewende im internationalen Vergleich weit davon entfernt sind, als Vorbild zu gelten. Eher im Gegenteil. Die wesentliche Ursache für dieses Scheitern liegt in der fehlenden Budgetrestriktion. Wir haben nicht definiert, wie viele Mittel wir als Gesellschaft pro Jahr für dieses Thema ausgeben wollen und können. Stattdessen wird so getan, als rechtfertigte die Herausforderung jeden beliebigen Einsatz an Mitteln. Die Folge: Es fehlt sowohl an Effizienz wie auch an Effektivität.

So wurden seit 2010 mehr als 340 Milliarden Euro für energetische Modernisierungsmaßnahmen in Wohngebäuden ausgegeben ohne einen spürbaren Einsparungseffekt. Die Ursache sind neben einem anderen Nutzerverhalten – die Menschen freuten sich, dass es statt 20 Grad nun 22 Grad warm im Wohnzimmer ist – falsche Sanierungsmaßnahmen, fördert der Staat doch, was am teuersten ist. Nicht, was am meisten bringt.

Dass es ganz anders gehen kann, demonstriert das vom Initiativkreis Ruhr gestartete Pilotprojekt in Bottrop. Seit 2009 gelang es dort, den CO2-Ausstoß von Wohngebäuden um 47 Prozent zu senken. Der CO2-Ausstoß pro Kopf liegt bei weniger als 40 Prozent des bundesdeutschen Durchschnitts. Burkard Drescher, der Geschäftsführer der zuständigen Innovation City Management Gesellschaft, erklärt dies mit einer altbekannten Regel. 80 Prozent des Ergebnisses erreicht man bekanntlich mit 20 Prozent des Einsatzes. Hätte ganz Deutschland seit 2009 so gehandelt, stünden wir bei weitaus geringerem Mitteleinsatz deutlich besser da.

Der BDI hat vorgerechnet, dass 45 bis 70 Milliarden Euro pro Jahr bis 2050 (1,2 bis 1,8 Prozent vom BIP) genügen würden, um die Klimaschutzziele zu erreichen, sofern wir dabei effizient und effektiv vorgehen. Die Politik sollte über dieses Budget streiten, nicht die Mittelverwendung zu definieren.

Wenn wir es dann noch schaffen, statt den Verzicht die Innovation in den Vordergrund zu stellen, könnten wir wirklich einen Beitrag zur deutlichen Reduktion des CO2-Ausstoßes in der Welt leisten. Technologien, die CO2 binden oder gar in Produktionsprozessen nutzen – Beispiel zur Kunststofferzeugung –, helfen dem Weltklima mehr als der zunehmend teure Weg, unseren eigenen Ausstoß zu senken, vor allem dann, wenn Politiker weiter glauben, besser zu wissen, wie wir die Ziele erreichen. Sie wissen es nicht. 

handelsblatt.com: “Koste es, was es wolle: Das sind die Fehler der deutschen Klimapolitik”, 1. August 2021

Kommentare (33) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Bauer
    Bauer sagte:

    @ D. Tischer 22:49

    Wem sagen Sie das?

    Ich lag zur selben Zeit im selben Hafen (Augusta) neben dem “Rettungsschiff GEO BARENTS und habe die story aus nächster Nähe mitverfolgt. Ich pflege allerdings nicht falsche Schiffbrüchige aufzulesen.

    Antworten
  2. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    bto: “…vor allem dann, wenn Politiker weiter glauben, besser zu wissen, wie wir die Ziele erreichen. Sie wissen es nicht.”

    Locker 75 % der deutschen Politiker würden Ihnen hierin massiv widersprechen, Herr Dr. Stelter. Und jetzt kommt das eigentliche Problem: die gleiche Quote an Wählern auch.

    Willkommen in der Planwirtschaft des real existierenden bundesrepublikanischen Sozialismus.

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ Frau Finke-Röpke

      W. Churchill: “Demokratie ist eine schlechte Regierungsform, aber alle anderen sind noch schlimmer.”

      Wie lang wird es noch dauern, bis man den zweitenTeil dieses Satzes testet? Irgendwie hatten wir und andere das doch schon probiert.

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Susann Finke-Röpke

      Der vollständige Satz lautet:

      >Technologien, die CO2 binden oder gar in Produktionsprozessen nutzen – Beispiel zur Kunststofferzeugung –, helfen dem Weltklima mehr als der zunehmend teure Weg, unseren eigenen Ausstoß zu senken, vor allem dann, wenn Politiker weiter glauben, besser zu wissen, wie wir die Ziele erreichen. Sie wissen es nicht. >

      RADIKALE grüne POLITIKER würden den Satz so bewerten:

      Es kommt NICHT darauf an, was dem Weltklima hilft, weil Hilfe zwar irgendetwas, durchaus auch Positives bewirkt, aber nicht auf ZIELERREICHUNG gerichtet ist.

      Auf Zielerreichung gerichtet zu sein, setzt den GLAUBEN voraus, dass nur KOMPROMISSLOSES Handeln – also unabhängig von wie teuer diese oder jene Maßnahme ist – das Ziel erreichen lässt.

      Heißt aus Sicht dieser Politiker:

      Wir wissen NICHT besser als die anderen, die Ziele, aber nicht das EINE ZIEL verfolgen, wie man Ziele erreicht.

      Wir wissen lediglich, dass wir das EINE ZIEL verfolgen MÜSSEN.

      Das davon abgeleitete Wie verlangt KOMPROMISSLOSIGKEIT.

      Das MISSVERSTÄNDNIS nicht nur an diesem Blog:

      Die einen wollen nach wirtschaftlichen Kriterien (Effizienz und Effektivität) ETWAS Zielgerichtetes erreichen, während die anderen ein ZIEL auch dann erreichen wollen, wenn dies die Aussetzung wirtschaftlicher Kriterien verlangt.

      Beides ist NICHT zu vereinbaren.

      Daher redet man permanent aneinander vorbei.

      Nochmals:

      GLÄUBIGE, die das Pariser Abkommen erfüllen MÜSSEN, orientieren ihr Handeln NICHT an wirtschaftlichen KRITERIEN.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Wenn Gläubige ihrer Gesinnung folgen spielen Leben keine Rolle.

        Der Bogen spannt sich nahtlos von den Flaggellanten über die heilige Inquisition bis zu Selbstmordattentätern oder eben KlimaTaliban…..

        Sie haben Recht damit, dass man mit diesen Leuten keinen Komrpomiß finden kann wenn Ziele unvereinbar sind.

        Komrpomißlosigkeit findet mittlerweile bei vielen Parteien westlicher Demokratien großen Anklang, man erklärt seine Argumente für alternativlos richtig und entmenschlicht den politischen Gegner – toleriert sogar (staatliche) Gewalt (vgl. Prof Barberowski / Berlin / 01.08)

        Nun bekennen Sie sich kompromißlos zu dieser Demokratie, die ohne Tatsachenwahrheit und Gewaltenteilung / Gewaltenkontrolle vor ihrer ökonomischen / gesellschaftlichen Kernschmelze nicht zu retten ist.
        Lösungsvorschläge?

      • weico
        weico sagte:

        @Alexander
        “Lösungsvorschläge?”

        Sich mit der Situation arrangieren oder opponieren …. oder emigrieren !

      • Skeptiker
        Skeptiker sagte:

        CO2 in Produktionsprozessen?

        CO2 ist ein Molekül mit wenig Energie und deswegen am *Ende* der Produktion und wird wie Abfall gewertet. Wer CO2 an den Anfang der Produktion setzen will, insbesondere bei der Kunststofferzeugung, muß große Mengen an Energie aufwenden. Es fehlt die Studie, welche eine quantitative Abschätzung macht, wie viel CO2-freie Energie nötig ist, um spürbar etwas zu bewegen.

        Da sehe ich Parallelen zum Thema Wasserstoff. Meine Einschätzung ist, dass dort Altmaier & Co auch an einem Luftschloß bauen. Es hat gute Gründe, warum man bisher andere Wege beschritten hat.

        Interessehalber habe ich nachgeschaut, was aus Desertec geworden ist. Das wird von den Gläubigen auch am Leben erhalten. https://www.desertec.org/press-archive/ – im Pressearchiv sind nur 2 Meldungen von 2017. Es gibt sogar konkrete Zahlen für Investoren – alles durchgerechnet. Wo bleibt bloß der Erfolg?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        Es gibt keine Lösungsvorschläge, weil eine Lösung NICHT herbeizuführen ist.

        Die Lösung EREIGNET sich.

        Im vorliegenden Fall heißt dies, wie ich vorhin am gestrigen Thread @ Dr. Lucie Fischer geschrieben habe mit Blick darauf, dass mit Rationalität NICHTS zu ändern ist, sondern letztlich nur ERFAHRUNG etwas bewirkt:

        >Das Land muss konsequent RUNTERGEWIRTSCHAFTET werden, bevor sich grundlegend etwas ändern kann.>

        Da muss jeder für sich herausfinden, wo in der Welt das weniger der Fall ist und sich evtl. nach dorthin orientieren.

        Ich bleibe hier und „begleite“ den Abstieg, weil es meiner Lebenssituation und vor allem Lebensalter nach keine sinnvolle Alternative dazu gibt.

        Freude kommt dabei freilich nicht auf.

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        Dietmar Tischer, 18:30
        Lieber, sehr geehrter Herr Tischer,
        Keiner meiner Bekannten, die überlegen, z.B. nach Paraguay auszuwandern, können mich überzeugen- sie sind vielleicht nie ganz alleine z.B. in Afrika gereist ; die Vorstellung, mit etwas Vermögen in einer globalisierten Welt ausserhalb der Heimat willkommen zu sein , halte ich für eine Illusion. Geschichtskenntnisse helfen
        ( und eine gut ausgestattete Bibliothek, Bücher trösten ) , um mental vorbereitet zu sein auf Phasen des Niedergangs:
        Wieder Zitat N.N.Taleb, der aus dem Libanon fliehen musste ( und sein Heimweh nie verbirgt):
        “Seneca war der Meinung, der kluge Stoiker solle sein Engagement für das öffentliche Wohl einstellen, wenn man nicht auf ihn hört und das Staatswesen unwiderruflich korrumpiert ist. Es zeugt von grösserer Weisheit zuzuwarten, bis es sich selbst zerstört”
        ( S. 90), und:
        ” Die Eigenschaften, die mir imponieren, sind Belesenheit und der Mut, in Situationen stand zu halten, in denen Schwächlinge um ihren Ruf fürchten. Intelligent sein kann jeder Idiot.” ( S. 102), Taleb: Kleines Handbuch für den Umgang mit Unwissen. ( 2013)

        Ich werde auch hier bleiben , also sind wir schon mindestens zwei, und ich werde Ihnen immer sofort zur Seite stehen, Netzwerke mit Aufrichtigen sind selten , sehr kostbar, und Sie gehören definitiv dazu.
        Hier: ( Weiterbildung aus aktuellem Anlass, ein mutiger Forscher/ Prof. Bhakdi), der verleumdet und diskriminiert wird: Aufrichtige Klugheit schlägt Macht & politische Intrige durch Aufklärung:
        https://www.youtube.com/watch?v=4KD_3igxz0k&t=41s
        Phasen von Verzweiflung sind Voraussetzung für Mut.

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ weico

        >> “Sich mit der Situation arrangieren oder opponieren …. oder emigrieren !”

        Sie dürfen Ihren Satz ruhig mit einem Fragezeichen versehen, denn so eindeutig ist die Lösung keineswegs.

        Dieselbe Frage ging in der Generation meiner Eltern vor 85 Jahren um. Da damals die Ausreise aus D schon schwierig war, entstand der Begriff der ‘inneren Emigration’, am besten zu übersetzen mit Schnauze halten und Kartoffel anbauen.

        Soweit könnte es bald wieder kommen. Ausreisebeschränkungen haben wir ja indirekt bereits (Aussensteuergesetz), die bislang mit etwas Geschick noch unterlaufen werden können, Aber dann … Wohin wollen Sie ausreisen. Die entwickelte Welt wird sukzessive ihre Freiheit verlieren und die restlichen Staaten hatten diese sowieso noch nie.

        Ich habe es schon vor zehn Jahren gerochen und bin aufs Wasser ausgewichen. Noch funktioniert es, aber da fühle ich auch schon den Zugriff, umso unangenehmer sogar, weil niemand einen schützt. Das Meer ist seit jeher und immer noch ein ziemlich rechtsfreier Raum. Noch besteht der Vorteil, mobil zu sein und ausweichen zu können.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dr. Lucie Fischer

        Ich möchte zwar nicht, dass wir beide hier O. T. ausbüchsen, kann mir aber eine Anmerkung nicht versagen.

        Sind Sie sicher, dass Sie NICHT Taleb-SÜCHTIG sind?

        Dem Mann muss man auf die Finger schauen.

        Wenn er gesagt haben sollte

        „„Bewusste Unwissenheit erweitert die Erfahrungswelt, gesetzt den Fall, man weiß sie zu nutzen.“

        würde ich ihm widersprechen, soweit diese Aussage missverständlich ist.

        Die Erfahrungswelt, d. h. die Grenzen unseres Erfahrens kann nicht erweitert werden, weil wir nur eine begrenzte Anzahl von Sinnesorganen haben, mit denen wir wahrnehmen können. Es gibt – im wahrsten SINNE des Wortes – keine Grenzüberschreitungen bezüglich unseres Erfahrens.

        Das ist zwar banal, muss aber gesagt werden.

        Denn erst wenn wir uns dessen bewusst werden, kommen wir zu der Einsicht, dass wir vielfach NICHT mit Wissen, sondern mit GEWISSHEIT handeln, d. h. aus lediglich mehr oder weniger gut begründeter ÜBERZEUGUNG.

        An diesem Punkt kommt dann ein anderer Taleb ins Spiel, nämlich jener, der seinem Buch „Narren des Zufalls“ den Untertitel „Die unterschätzte Rolle des Zufalls in unserem Leben“ gegeben hat.

        Sophokles, der bei mir ganz oben im Regal steht, hat dazu Iokaste die bemerkenswerten Worte an Ödipus richten lassen:

        „„Was soll der Mensch sich fürchten, wo über ihn die Macht des Zufalls herrscht und verlässliche Voraussicht in nichts besteht?“

        Das muss sich einer anhören, der kein Narr war, sondern sich mit makelloser Rationalität Gewissheit verschafft und sich damit – ZUFALLSBEDINGT – ins Unglück befördert hat.

        Übrigens:

        Wie ich Ihren Worten entnehme, vermittelt auch Ihnen der Spruch des Seneca das gute Gefühl, nicht in schlechter Gesellschaft zu sein.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Bauer

        >Das Meer ist seit jeher und immer noch ein ziemlich rechtsfreier Raum.>

        Sie müssen aber ab und an auch ans Land.

        Auch da gibt es rechtsfreie Räume – und die beginnen bereits im Hafen.

        Wie ich gelesen habe, halten die Italiener Schiffe, die Flüchtling im Mittelmeer gerettet haben und sie in Italien abliefern, in den Häfen fest.

        Grund:

        Überprüfung, ob sie „ordnungsgemäß“ ausgerüstet sind, um in See zu stechen.

        Da Italiener dies sehr sorgfältig tun, dauert es natürlich seine Zeit.

        Also, wenn Sie im Mittelmeer unterwegs sind:

        Passen Sie auf, wen Sie retten und wo Sie anlegen.

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Skeptiker 18:03

        DESERTEC? Das ist doch auch ein Luftschloss!

        Wer das im erforderlichen Masstab verwirklichen wiil, muss zuerst Herr der Wüste sein, am besten gleich als Kolonie. Herr der Wüste ist allerdings seit 2017 al Qaida. Die freuen sich schon auf den schönen Schatten und Sichtschutz unter den Paneelen und die Möglichkeit, jederzeit mit einem Hackebeil den Europäern den Strom abzuschalten.

        Seit ich seinerzeit explizit darauf hinwies ist diese glorreiche Idee mausetot. Die Reste vegetieren offensichtlich noch in irgendeiner Ecke bis die Subventionen endgültig verfuttert sind.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Herr Tischer
        Sie schreiben “Es” und “Zufall” sowie “Sinnesbegrenzung”, das sind überhaupt keine menschlichen oder behandelbaren Dimensionen / Kategorien sondern Aufgabe und Verzweiflung!
        Das will und werde ich nicht kritisieren oder verurteilen, ganz im Gegenteil! Aber damit herrscht Passivität und Argumentationslosigkeit, was in vorliegenden Gesellschaftsprozessen gegenüber menschenverachtenster Bandenkriminalitäten auch keine Veränderungen bewirkt.
        Wie glauben die Gallier bei Asterix & Obelix noch
        https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/asterix-und-der-einstuerzende-himmel-102.html
        Das einzige was einstürzt sind die Lügen- und Betrugskonstruktionen, in der digitalen Welt ist jedes Wort und jedes Vernichtungsdokument registriert und wird öffentlich zur Anklage und Verurteilung der Handelnden benutzt.
        Was für eine gigantisch selbstzerstörende Hybris dieser Täter.

    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Frau Finke-Röpke

      “Willkommen in der Planwirtschaft des real existierenden bundesrepublikanischen Sozialismus.”

      ergänzend gefangen in: Genfer Flüchtlingskonvention, Asyl- und Migrationspakt, WHO, Pariser Klimaabkommen.

      Der Klimaschutz ist nur ein Zwischenziel zum gesellschaftlichen Gesamtumbau.

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Gnomae

        “Der Klimaschutz ist nur ein Zwischenziel zum gesellschaftlichen Gesamtumbau”.

        …und die Klimajugend rennt ihrer Klimapartei-Partei mit Freude voran ….ins unHEIL !

        “Im ganzen Land und auf der ganzen Welt gehen wir am 24. September auf die Straßen – für den Wandel, für Klimagerechtigkeit. Denn die Bundestagswahl ist entscheidend. Denn die Gesellschaft steht hinter uns. Denn Klimagerechtigkeit wird das wahlentscheidende Thema. Denn wir sind hier und wir sind laut – wir stehen gemeinsam auf für eine gerechte und konsequente Klimapolitik.”

        https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        Nicht das PR-Blabla zitieren…

        “Im ganzen Land und auf der ganzen Welt gehen wir am 24. September auf die Straßen – für den Wandel, für Klimagerechtigkeit.”

        …sondern das Wesentliche betrachten:

        Damit ist Luisa Neubauer die erste Politikerin weltweit, die als Wahlkampfaktion am Freitag vor dem Wahltermin ein landesweites Schulschwänzen zu ihrer Unterstützung organisiert.

        Vielleicht wird sie ja nach der Wahl für die Grünen Bildungsministerin?

  3. Silvia
    Silvia sagte:

    Die Zahl von Bewohnern in der BRD hat sich seit 2010 fast verdoppelt
    Konsumverhalten ist immer noch weiter gestiegen
    Plastik Zeug für Erwachsene und Kinder mit 1x nutzen und dann wegwerfen populär
    jedes Gerät das mit Strom läuft, ist erst der Strom dafür zu erzeugen
    Ausstieg ohne Alternativen und Lösungen ist Wahnsinn
    Verteuerung verteuern, aber Konsum bleibt konstant – damit sind nur die Sozialausgaben gestiegen
    Konsumverhalten muss sich massiv verändern – Urlaub wegfahren oder fliegen ist Umweltverschmutzung
    Nur auf gesetzliche Anweisungen oder Subventionen hin zu reagieren, zeigt wie wenig die Menschen eigenverantwortlich denken und handeln

    Antworten
  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Wir haben nicht definiert, wie viele Mittel wir als Gesellschaft pro Jahr für dieses Thema ausgeben wollen und können.>

    Wir werden auch in Zukunft nicht definieren, wie viele Mittel wir für die Klimapolitik ausgeben wollen.

    >Stattdessen wird so getan, als rechtfertigte die Herausforderung jeden beliebigen Einsatz an Mitteln.>

    So wird es auch in Zukunft sein, denn Klimapolitik rechtfertigt jeden beliebigen Einsatz an Mitteln.

    Warum ist das so?

    Klimapolitik wird hierzulande als ERLÖSUNGSPOLITIK verstanden.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Klimapolitik wird hierzulande als ERLÖSUNGSPOLITIK verstanden.”

      Sie machen sich ja doch immer mehr meine Sichtweise zu eigen, der zufolge wir es hier in Wirklichkeit mit einer neuen Form von Religion zu tun haben.

      Die muss übrigens um langfristig erfolgreich zu sein die anderen Religionen im Land ausrotten beziehungsweise verdrängen oder aber mit ihnen verschmelzen, was bei der katholischen und auch bei der protestantischen Kirche offensichtlich leicht gelingen wird. (Frau Göring-Eckardt haben die Grünen ja schon einmal vorgeschickt und die hat sich erfolgreich tief in die Kirchenstrukturen reingezeckt und sogar einen Kirchenfunktionär um den Finger gewickelt.)

      Bei unseren muslimischen Freunden könnte das schon deutlich schwieriger werden, aber die interessieren sich ja sowieso nicht für Klimaschutz. Da sind höchstens die Kurden halbwegs auf der Linie der Grünen, da gibt es kompatible Glaubensansichten zum Sozialismus, aber die haben in ihrer Herkunftsregion gerade dringendere Probleme und daher auch kein Interesse an Klimagedöns.

      Antworten
      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Richard Ott
        Ich teile Ihre Diagnostik des religiösen Charakters grüner Welt-Rettung, die essentiellen Kriterien sind alle vorhanden-
        vor allem das Drohen mit ewiger Verdammnis/ Schmoren im Höllenfeuer des Klimawandels und strenge, unerbittliche Forderung nach Unterwerfung , Verzicht , Busse. Je strenger , desto glaubwürdiger, ( Über-Ich-Terror).
        Prominente wie Herr Hofreiter haben sich outfit-mässig & per Haartracht schon dem Jesus-Ideal angenähert:
        https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Foto+Hofreiter
        Die Analyse von ” hair-language” führt bis zu biblischen Quellen /Samson/ und Bärte sind Pflicht.

  5. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “Dass es ganz anders gehen kann, demonstriert das vom Initiativkreis Ruhr gestartete Pilotprojekt in Bottrop. Seit 2009 gelang es dort, den CO2-Ausstoß von Wohngebäuden um 47 Prozent zu senken. Der CO2-Ausstoß pro Kopf liegt bei weniger als 40 Prozent des bundesdeutschen Durchschnitts. Burkard Drescher, der Geschäftsführer der zuständigen Innovation City Management Gesellschaft, erklärt dies mit einer altbekannten Regel. 80 Prozent des Ergebnisses erreicht man bekanntlich mit 20 Prozent des Einsatzes. Hätte ganz Deutschland seit 2009 so gehandelt, stünden wir bei weitaus geringerem Mitteleinsatz deutlich besser da.”

    Das können wir aber nicht!

    Wir haben gar nicht genug Handwerker und Bauarbeiter, um deutschlandweit so viele Gebäude in so kurzer Zeit zu sanieren wie in diesem einen Modellgebiet in Bottrop!

    Ist denn so schwer zu verstehen, dass der Lösungsansatz ganz offensichtlich nicht skalierbar ist?

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ ott
      ich glaube eher, dass es an dem bürokratismus und an den lobbyisten liegt, dass hier so wenig voran geht

      zb: die energiewirtschaft hat an der einsparung kein interesse, – und
      wenn alle einsparen würden, dann wären vielleicht die “grünen” überflüssig (haben diese doch andere wichtiger ziele! )
      politisch wird viel blockiert, wenn nur der kleine handwerker ein gutes geschäft machen würde.
      die großen wollen das geschäft der kleinen haben!

      die großen verhindern die dezentralen lösungen! die politik setzt deren willen durch.

      Antworten
    • troodon
      troodon sagte:

      @Richard Ott
      Wenn man es WIRKLICH wollen würde, dann ginge es mittelfristig schon. Höhere Löhne am Bau und gezielte Anwerbung im südlichen Europa zur Ausbildung/Arbeit in D. Jugendarbeitslosigkeit Spanien 37%, GR 30%, ITA 29%. Für Niedriglöhne und schlechte Arbeitsbedingungen kommen die natürlich nicht her.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        Ich bin hier mehr @ Richard Ott.

        Wir brauchen FACHKRÄFTE, u. a. Elektriker, weil der viele neue Strom auf Millionen Dächern geerntet und bei Millionen neuen Verbrauchern ankommen muss.

        Dafür reicht die o sole mio-Erfahrung des sonnigen Südens nicht.

        Ob wir sie brauchen oder nicht, die werden dennoch kommen.

        Aber richtig ist schon, dass wir noch MEHR Menschen anwerben müssen, vor allem im “billigen” Osteuropa, weil wir in den Branchen Pflege und Gesundheit bereits gegen die Mauer laufen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Besonders groß kann die Motivation der jungen Arbeitslosen in Südeuropa nicht sein – schon während der Eurokrise nur ganz wenige von ihnen nach Deutschland oder die anderen regnerischen Länder im Norden Europas, um dort Arbeit zu finden. Oder vielleicht ist auch einfach nur der Leidensdruck nicht groß genug, Deutschland und die EZB helfen ja gerne mit Geld aus, das dann in den Herkunftsländern verteilt werden kann.

        Aber nehmen wir mal an, mit hinreichend attraktiven Angeboten könnte man ein paar hunderttausend von ihnen nach Deutschland locken.

        Die Berufs- und Sprachausbildung von ihnen dürfte insgesamt so ungefähr 4 bis 5 Jahre dauern, wenn sie als unausgebildete Schulabgänger ohne deutsche Sprachkenntnisse zu uns kommen.

        Dabei gibt es ein paar Probleme:

        1. Wenn die ausgebildet und bereit zum Berufsstart sind, haben wir schon das Jahr 2025 – und bekanntlich nur bis 2030 Zeit, um die Welt vor der gefährlichen Klimakrise zu retten. Das Modellprojekt in Bottrop lief seit 2009, also schon seit 12 Jahren. Glauben Sie, das reicht trotzdem, um das äußerst ambitionierte Modernisierungsziel zu erreichen?

        2. Wer modernisiert die Gebäude in Südeuropa, wenn wir den Handwerkernachwuchs von dort abgeworben haben? Dort ist doch auch “Klimakrise” – oder?

        3. Wer baut eigentlich die neuen Wohngebäude, die wir für hunderttausende neu zugewanderte Handwerks-Azubis zusätzlich errichten müssten, während die ja
        3.1 fest für die Sanierung bereits existierender Gebäude eingeplant sind und
        3.2. auch als Sprachkurs-Teilnehmer beziehungsweise Auszubildende schon irgendwo wohnen müssen?

      • troodon
        troodon sagte:

        @Dietmar Tischer, Richard Ott
        Natürlich ist es sehr unwahrscheinlich, dass es in der Realität mit der Anwerbung aus Südeuropa klappt. Und schon gar nicht stehen morgen gut ausgebildete Elektriker etc. auf der Matte. Das bräuchte Jahre.
        Deshalb schrieb ich auch “WIRKLICH wollen” und “mittelfristig” .

        Ich dachte da auch nicht an den Zeitraum bis 2030, sondern bis 2038.
        Dass es in der Realität aller Voraussicht nicht zu der Anwerbung kommen wird, da dürften wir uns sowieso einig sein. Denn Voraussetzung dafür müsste sein, dass die Löhne in diesem Bereich DEUTLICH attraktiver wären. Zwar nicht vergleichbar mit denen für Berufsanfänger für Goldman Sachs, aber die Lücke müsste kleiner werden, nicht größer. Stromausfall bei GS&Co, weil sie nicht genügend Elektriker für die Wartung der Notstromaggregate bekommen, das wäre doch mal was.

      • troodon
        troodon sagte:

        …und als Ergänzung: Und THEORETISCH kann man auch im öffentlichen Dienst (und anderswo) in D durch Digitalisierung mittelfristig etliche Stellen wegfallen lassen bzw. nicht mehr ersetzen und Berufsanfänger mehr in den handwerklichen Bereich umleiten. Aber eben nur theoretisch… Theoretisch funktioniert auch die Energiewende per Excel Tabelle. Die einzigen die stören, sind die Menschen ;)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Was, Sie wollen dass unsere Vewaltungsbeamten und Verwaltungsangestellten aus der warmen Amtsstube raus müssen um dann Dämmplatten auf Gebäudefassaden zu kleben oder Stromleitungen zu verlegen? Auch im Frühjahr oder im Herbst, so wie diese schwitzenden Bauarbeiter, die man manchmal am Fenster sieht??

        Also, ich glaube, so wichtig ist die “Klimakrise” dann doch wieder nicht, wir könnten ja die Frist für die CO2-Einsparziele in Deutschland vielleicht ausnahmsweise doch noch mal verlängern, oder? ;)

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ ott
        ……. wenn dann die beamten durch mehr bewegung noch länger leben,
        dann kosten sie uns noch mehr steuergeldern.

        andererseits würden sie in dieser zeit keinen bürokratischen unfug anrichten.

        welche vorteil wäre nun größer?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        “……. wenn dann die beamten durch mehr bewegung noch länger leben,
        dann kosten sie uns noch mehr steuergeldern.”

        Wenn die Arbeit an der frischen Luft die Beamten gesünder macht und sie dadurch länger leben, dann können wir ihr Pensionsalter erhöhen und dadurch gemeinsam noch mehr für den Klimaschutz tun!

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