Interview mit FOCUS: Die Deutschen sind ärmer als gedacht

Dieses Interview mit mir erschien bei FOCUS:

FOCUS Online: Sie sagen, die Deutschen sparen falsch. Warum?

Dr. Daniel Stelter: In Summe sind wir die schlechtesten Geldanleger, die man sich vorstellen kann.

FOCUS Online: Drastische Worte.

Stelter: Aber treffend. Alleine in der Finanzkrise haben deutsche Sparer um die 600 Milliarden Euro verloren. Und jetzt verhalten wir uns auch seltsam. Wir rühmen uns der schwarzen Null beim Staatshaushalt und dem allgemeinen Sparverhalten.

FOCUS Online: Das ist an sich noch nicht seltsam.

Stelter: Aber die Folge ist, dass wir unsere Ersparnisse statt im Inland im Ausland anlegen, und zwar überwiegend in Geldforderungen an andere Länder. In einer Welt, die um uns herum immer mehr Schulden aufbaut – nicht nur in der Eurozone – gibt es jedoch nichts Dümmeres, als der Gläubiger zu sein. Hier drohen uns erneut erhebliche Verluste, die deutlich höher als letztes Mal sein werden.

Staatsfonds sind auch in Deutschland denkbar

FOCUS Online: Was wäre denn die Alternative?

Stelter: Andere Länder mit erheblichen Handelsüberschüssen organisieren die Anlage ihrer Exporterlöse professioneller. Denken sie an Norwegen oder Singapur. Dort haben Staatsfonds sehr erfolgreich ein breit diversifiziertes Portfolio internationaler Anlagen erworben. Gleiches wäre auch in Deutschland denkbar, Modelle liegen auf dem Tisch. Wobei Staatsfonds nicht bedeutet, dass unsere Politiker das Geld anlegen – das wäre sicherlich eine sehr schlechte Idee! Das sollte man dann Profis überlassen.

FOCUS Online: Sie haben in Ihrem Buch ‚Das Märchen vom reichen Land: Wie die Politik uns ruiniert‘ auch moniert, dass die Bürger zu viel Geld in die falschen Dinge investieren. Was läuft falsch?

Stelter: Die Deutschen haben eine hohe Präferenz für Sparbuch, Bankkonto oder Lebensversicherung. Das wurde auch von der Politik der letzten Jahrzehnte getrieben, weil man so die billige Staatsfinanzierung sicherstellen wollte. Laut einer Studie der Uni Bonn lagen die Wertsteigerungen in den vergangenen 150 Jahren bei Immobilien und Aktien zwischen 6 und 8 Prozent p.a. Bei Staatsanleihen konnten über die Jahre mit Glück etwa ein Prozent Rendite p.a. erzielt werden. Wirklich sicher ist bei dieser Form des Sparens nur der Verlust.

Es gibt keine Hoffnung auf steigende Zinsen

FOCUS Online: Geben Sie doch einmal ein Beispiel, wie sich das auswirkt.

Stelter: Wer 1.000 Euro über 30 Jahre mit 1 Prozent Zinsen anlegt, erhält etwa 1.350 Euro. Wer in Aktien oder Immobilien investiert, läge bei 6 Prozent Zinsen bei rund 5740 Euro. Sie sehen, Zinsen und Zinseszinsen wirken sich massiv aus.

FOCUS Online: Und weil die Deutschen nichts ändern, wird die Nullzinsphase für Sparer bei der privaten Vorsorge noch größere Probleme schaffen. Bleiben denn die Zinsen im Keller?

Stelter: Aus meiner Sicht gibt es keine Hoffnung auf einen Wandel. Die Bundesregierung um Frau Merkel hat sich geweigert, das Grundproblem des Euro anzugehen. Und solange wir das nicht lösen, werden die Zinsen so niedrig bleiben. Nur wenn Geld nichts kostet, lässt sich die Illusion aufrechterhalten, dass die Schulden bedient werden können und das Euro-Konstrukt überlebt. Leider löst dies die Probleme nicht, sondern verschlimmert sie, sodass wir mit noch aggressiveren Maßnahmen rechnen müssen. Und wie sich das auf die beliebten Sparformen der Deutschen wie Sparbuch oder Lebensversicherung auswirkt, ist klar: Das werden alles Angriffe auf das Vermögen sein.

Wir unterschätzen, wie stark wir auf Deutschland setzen

FOCUS Online: Die Altersvorsorge besteht in Deutschland aus drei Säulen: gesetzliche Rente, betriebliche und private Vorsorge. Wenn Niedrigzinsen zur Normalität werden, müssen Deutschlands Sparer umdenken. Sind zum Beispiel Aktien Pflicht?

Stelter: Grundsätzlich ja, aber bei Aktien muss ich zwei Dinge anmerken. 1. Börsen können stark schwanken. Daher würde ich nicht alles auf einen Schlag investieren, sondern gestaffelt. 2. Sie müssen global investieren und dürfen nicht das ganze Geld in Deutschland haben. Wir unterschätzen regelmäßig, wie stark wir auf Deutschland setzen. Hier verdienen wir unser Geld, hier haben wir das eigene Haus und die Versorgungsansprüche. Wenn man dann noch einen Dax-Fonds besitzt, ist man noch einseitiger positioniert. Besser ist es, das Geld international diversifiziert anzulegen, wenn das für den Einzelnen möglich ist. Denn auch ohne erneute Krise des Euro ist klar, dass die Zukunft woanders stattfindet, dazu genügt schon ein Blick auf die demografische Entwicklung.

FOCUS Online: International zu investieren ist mit Fonds und ETFs recht einfach möglich. Und in welche Anlagenklassen würden Sie anlegen?

Stelter: Ich bin ein Freund von der Aufteilung Aktien, Immobilien, Gold und Cash. Cash ist für mich ein Platzhalter für Anleihen, da gibt es ohnehin kaum Zinsen.

Immobilien sind auf lange Sicht kein gutes Investment

FOCUS Online: Zu Immobilien haben Sie jetzt noch nicht viel gesagt.

Stelter: Wenn ich mir den Immobilienmarkt in Deutschland anschaue, dann glaube ich nicht, dass sie hierzulande auf Sicht von 20 bis 30 Jahren ein gutes Investment sind.

FOCUS Online: Warum nicht?

Stelter: Kurz- und mittelfristig müssen wir mit noch deutlicheren Eingriffen der Politik im Wohnungsmarkt rechnen. Da sind wir mit der Mietpreisbremse und der Begrenzung der Modernisierungsumlage sicherlich noch nicht am Ende der Entwicklung. Vielleicht kommen demnächst Regelungen, die die Miete mit Blick auf die Rentenentwicklung kappen? Überlegungen, Immobilieneigentümer zu enteignen, wie das derzeit in Berlin diskutiert wird, sind ein deutliches Warnsignal.

Aktien aus Asien haben bessere Aussichten als europäische Werte

FOCUS Online: Gibt es noch mehr Gründe, die aus Ihrer Sicht gegen Immobilien sprechen?

Stelter: Ja, auch die demografische Entwicklung in Deutschland spricht dagegen. Deshalb ist es auch hier wichtig, international zu diversifizieren. Das können sie beispielsweise über Immobilienaktien und Immobilien-REITs machen. Das ist eine Mischung aus Immobilienaktien und Immobilienanlage mit steuerlichen Besonderheiten. Wichtig ist aber, um das noch einmal zu betonen, dass sich nicht zu viel von dem Vermögen in Deutschland befindet. Ich würde breit streuen. Aktien in Asien beispielsweise dürften auf Sicht von 20 bis 30 Jahren deutlich bessere Aussichten haben als in Europa.

FOCUS Online: Die jüngste Wachstumsabschwächung in Deutschland ist ein Beleg für Ihre These und negativ für deutsche Aktien?

Stelter: Sicherlich. Wir sehen ja die Anfälligkeit, wenn Deutschland in oder in die Nähe einer Rezession rutscht. Wir haben in den letzten Jahren einseitig auf den Export gesetzt, statt im Inland mehr zu investieren. Zugleich bauen wir mehr und mehr wertlose Forderungen gegen das Ausland auf und machen uns auch im hohem Maße abhängig von der Weltkonjunktur. Damit sind wir erpressbar, wie die Angst vor neuen Maßnahmen der US-Regierung um Donald Trump gegen die Automobilexporte zeigt. Die Welt hat sich bis jetzt nicht wirklich von den Folgen der Finanzkrise erholt und wer wie wir hohe Überschüsse erwirtschaftet, darf sich nicht wundern, wenn er sich unbeliebt macht.

FOCUS Online: Was schlagen Sie vor?

Stelter: Richtig wäre, wenn wir mehr im Inland investieren und so uns selbst zukunftssicherer machen und zugleich den Druck aus dem Ausland mindern. Doch was passiert? Als erste Reaktion auf das Loch im Haushalt will die Regierung erneut sparen. Und dann natürlich an Investitionen! So kann man ein Land wirklich ruinieren.

FOCUS Online: Die Autoindustrie gilt als Deutschlands Schlüsselindustrie. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage?

Stelter: Sie ist gefährlich für uns, denn die Autoindustrie steht vor einem radikalen Wandel. Durch die E-Mobilität fällt ein Großteil der Vorteile weg – Kaufargumente wie sehr gute Verbrennungsmotoren und Getriebe ziehen nicht mehr. Die Industrie ist in einer existenziellen Krise, auch aufgrund hausgemachter Probleme.

Andere Länder gehen mit ihrer Schlüsselindustrie anders um

FOCUS Online: Für eine Schlüsselindustrie gehen wir im Land aber nicht gerade zahm mit ihr um, oder?

Stelter: Es ist schwierig, mit der Dieselthematik richtig umzugehen. Seitens der Industrie wurde betrogen, das ist völlig inakzeptabel und die Autoindustrie muss ihre Hausaufgaben machen. Auch die massive Enteignung der Privatleute durch Fahrverbote erhöht die Komplexität in diesem Sachverhalt. Aber es ist auch klar: Andere Länder gehen mit ihrer Schlüsselindustrie anders um.

FOCUS Online: Wenn wir über den Tellerrand hinausblicken: Gerät die USA nach den jüngsten Konsumdaten auch in den Abwärtssog?

Stelter: In der Tat mehreren sich in den USA die Anzeichen für eine Abschwächung der Konjunktur. Die Einzelhandelsumsätze sind im Dezember zurückgegangen, die Effekte der Steuersenkung für Unternehmen verpuffen. Damit droht den USA der Rückfall auf geringeres Wachstum, eventuell eine Rezession.

Die Finanzkrise ist bis heute nicht überwunden

FOCUS Online: Dann wäre der Aufschwung nur ein Strohfeuer gewesen.

Stelter: Das sehe ich ähnlich. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Finanzkrise bis heute nicht überwunden ist. Wer das glaubt, glaubt auch an Märchen. Die Notenbanken haben mit billigem Geld in erster Linie Zeit gekauft. Sehen Sie sich die USA an, das ist der schwächste Aufschwung seit dem zweiten Weltkrieg. Auch in Europa haben wir die Krise unterdrückt, aber nicht überwunden.

FOCUS Online: Die Anfälligkeit ist weltweit demnach sehr hoch.

Stelter: Natürlich. Auslöser kann zum Beispiel ein Handelskrieg sein. Aber egal, was es sein wird, es trifft eine extrem fragile Weltwirtschaft und eine noch fragilere Eurozone. Italien ist bereits wieder in der Rezession und die Grundprobleme des Euro – fehlende Wettbewerbsfähigkeit einiger Länder, zu hohe staatliche und private Verschuldung – sind heute schlimmer als vor 10 Jahren. Das System ist sehr anfällig für Schocks. Und wir in Europa haben wenig, was wir dagegen tun können.

Die Notenbanken haben fast keine Munition mehr

FOCUS Online: Die USA haben aber noch Spielraum, um die Zinsen wieder zu senken.

Stelter: Das ist ein Punkt. Ein anderer ist, dass die US-Notenbank längst nicht so viel Geld in den Markt gebracht wie die EZB. Das generelle Problem aber ist: Die Notenbanken haben sich weltweit so in eine Ecke manövriert, dass sie fast keine Munition mehr haben. Die aktuellen Diskussionen um Helikoptergeld und Besteuerung von Bargeld kommen doch nicht von ungefähr. Sie dienen dazu, noch radikalere Maßnahmen akademisch und intellektuell vorzubereiten.

FOCUS Online: Was meinen Sie damit?

Stelter: Die Notenbanken werden dazu übergehen, in der nächsten Krise die Staaten direkt zu finanzieren – mit unabsehbaren Folgen. Das kann inflationär wirken oder deflationär, da gibt es den großen Expertenstreit. Aber wir sehen ganz klar, dass wir uns in einem System befinden, das am Tropf des billigen Geldes hängt. In so einer Welt sollte man sein Geld nicht in Geld sparen – weder als Person noch als Land. Das zeigt noch einmal, wie unsinnig die Politik ist, die wir gerade in Deutschland betreiben.

Donald Trump hat schon die Schuldigen gefunden

FOCUS Online: Die USA befindet sich im Vorwahljahr und der amtierende Präsident möchte wiedergewählt werden. Wird Donald Trump deshalb bei einer Wirtschaftsabschwächung seine Zoll- und Sanktionspolitik nochmals verschärfen?

Stelter: Wenn die USA in eine Rezession geraten, dann ja. Das ist eine Möglichkeit zu zeigen: „Look, I‘m doing something.“ Er hat ja auch gesagt: Wenn ihr den Demokraten bei den Kongress-Wahlen eure Stimme gebt, folgt eine Rezession. Und die Demokraten haben gewonnen. Sie mögen zwar nichts dafür können, aber Trump hat schon die Schuldigen gefunden.

FOCUS Online: Gibt es überhaupt noch Regionen, die das globale Wachstum anschieben können? Was ist mit China mit seinem Konjunkturprogramm?

Stelter: China hat die Weltwirtschaft und damit vor allem Deutschland im Jahr 2009 gerettet. Das Land hat damals ein historisches Konjunkturprogramm aufgelegt. Das hat gemeinsam mit der Flutung der Weltfinanzmärkte mit billigem Geld eine erneute große Depression verhindert. Nun hat China sehr hohe Schulden, übermäßige Kapazitäten in wichtigen Industrien und am Immobilienmarkt. Der Versuch der Regierung, im letzten Jahr von der Schulden-Droge wegzukommen, ist gescheitert. Wie auch im Westen hat sich das Land in eine Situation manövriert, wo Rezessionen um jeden Preis verhindert werden müssen, um den Schuldenturm vor dem Einsturz zu bewahren. Das Problem hier wie dort ist, dass die Wirkung neuer Schulden auf die Realwirtschaft immer mehr abnimmt. Gut möglich also, dass die derzeitigen Versuche in Peking, die Wirtschaft mit noch mehr Schulden wieder auf Kurs zu bekommen, nicht erfolgreich sind.

Ich habe meine Aktien nach BIP-Anteil gewichtet

FOCUS Online: Stellt sich für mich die Frage, warum man unter diesen Umständen global anlegen sollte.

Stelter: An dieser Empfehlung halte ich fest. Die Märkte in Asien sind aus meiner Sicht günstig, können aber natürlich noch billiger werden. Ich habe meine Aktien nach BIP-Anteil gewichtet, also die Länder, deren Bruttoinlandsprodukt wächst, haben bei mir im Portfolio auch einen höheren Anteil.

FOCUS Online: Rechnen Sie mit einer weltweiten Rezession wie 2009? Und was würde das für die Börsen bedeuten?

Stelter: Ich bin von Natur aus eher Skeptiker, daher eher ja. Es ist eine Frage der Zeit, da wir die Ursachen nicht gelöst haben. Der Patient wurde mit billigem Geld als Schmerzmittel geflutet, aber er ist immer noch sterbenskrank. Das Finanzsystem ist instabil, wir können das Ganze nur über immer niedrigere Zinsen am Laufen halten. Das wird aber irgendwann sein Ende finden.

FOCUS Online: Demnach dürfte man auch keine Aktien haben, sondern müsste erst einmal auf einen großen Knall warten.

Stelter: Dann sind wir beim Zocken. Wenn sie Geld auf dem Konto haben, sind Sie vielleicht bei der nächsten Bankenkrise mit beteiligt und dürfen sich an den Sanierungskosten beteiligen. Ein globales Aktienportfolio kann sich auch halbieren, aber da bin ich wieder bei meinem Ansatz der Diversifikation. Wir stehen vor dem Problem, dass wir zu viele Schulden in der Welt haben. Jede Reduktion dieser Schulden geht zwangsläufig mit einer Reduktion der Forderungen einher. Noch ist offen, wie diese erfolgen wird: über Konkurse/Pleiten oder über eine drastische Inflation. So oder so müssen wir uns auf erhebliche Risiken für unsere Ersparnisse einstellen. Deshalb halte ich an meinem Ansatz der Diversifikation auf verschiedene Vermögenswerte und auf die Regionen der Welt fest.

→ focus.de: “Die Deutschen sind ärmer als gedacht – Experte erklärt, was wir jetzt tun müssen”, 1. März 2019

Kommentare (20) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Eva Maria Palmer
    Eva Maria Palmer sagte:

    Verzeihung, lb.Herr Troodon, für meinen Druckfehler beim Namen.

    Nebenbei bemerkt, hat mein Ehemann immer mal wieder als Hobby-Daytrader Index-Zertifikate bei Discountbrokern gekauft und manchmal auch einen Rat von mir angenommen.

    Er hat damit ein hübsches Taschengeld verdient und sehnt sich nach Höherem in der Welt der Finanzanlagen.

    Nur mein Hinweis darauf, bei Aktien-Investments eine “Fehlbarkeits-Zeitspanne” von 10 Jahren einzuplanen, hält ihn im Moment davon ab, groß einzusteigen, denn er ist nicht mehr der Jüngste.

    Antworten
  2. Eva Maria Palmer
    Eva Maria Palmer sagte:

    Lieber Herr Trodoon,

    vielen Dank dafür, daß Sie sich soviel Mühe machen, einer Investment-Anfängerin auf die Beine zu helfen.
    Natürlich sollte man aus einer historischen Entwicklung nur bedingt Rückschlüsse für die Zukunft ziehen.
    Dies betrifft aber Aktien mehr als Edelmetalle, die seit Tausenden Jahren ihren Wert behalten haben, was man von vielen Aktien nicht sagen kann, weil die Unternehmen nicht mehr existieren oder ihre Produkte vom technischen Fortschritt überholt wurden, wie z.B. die deutschen Produkte, die noch aus dem Kaiserreich stammen.

    Der Blick in die Zukunft allerdings, ist mein Metier.

    Edelmetalle werden im Gegensatz zum Aktienmarkt besser performen und ein Total-Verlust ist ausgeschlossen bei physischem Besitz, es sei denn, es wird geklaut.

    Wegen der zu erwartenden “mauen ” (lt.Dr.Stelter) Aktien-Renditen halten viele Vermögensberater bis zu 40% Cash, wie von dem Fondsmanager Herrn Otte zu hören war.

    Cash halten – vielleicht eine gute Idee, aber sicher nicht besser, als immer wieder Gold zu kaufen (wie z.Zt. die Notenbanken), um der absichtlichen Draghi-Geldentwertung zu entgehen.

    Ich bin nicht grundsätzlich gegen Aktien-Investments, aber die absehbaren Entwicklungen in diesem Bereich halten mich im Moment davon ab, dort zu investieren, vor allem auch dann, wenn ich mit EM sichere Renditen erzielen kann und die physische Substanz sicherlich mehr Fremdzugriffs-Sicherheit bietet, als inflationäres Papiervermögen.

    Die von Ihnen angesprochene, zu toleriende “Fehlbarkeit” habe ich bei allen meinen Investments bisher immer vermieden.

    Anfänger-Glück oder Astrologen-Know how?

    Antworten
  3. Eva Maria Palmer
    Eva Maria Palmer sagte:

    Lieber Herr Troodon,

    natürlich bleibe ich normalerweise bei meiner Wahrsagerei, denn die betreibe ich seit 30 Jahren höchst erfolgreich.

    Selbstverständlich braucht aber auch ein Astrologe mindestens rudimentäre Sachkenntnisse eines teilweise undurchsichtigen Marktes mit getürkten Fundamentaldaten.

    Ich mache mir aber persönlich die Sache ganz einfach:

    Da es kaum mehr als ein paar Hände voll Aktien-Analysten gibt, die den MSCI-World-Index über die letzten10 Jahre schlagen konnten, ich aber als blutige Investment-Laiin allein mit meinen Edelmetall-Investments der letzten 15 Jahre sogar den MSCI-Index schlagen konnte, frage ich mich, wer mich besser beraten könnte.

    Und wer sollte mich daran hindern, ETFs zu kaufen, wenn diese bessere Renditen als Edelmetalle liefern?

    Sie müssen ja auch nicht jedes Detail meiner Postings korrigieren.

    Wenn Sie bessere Ideen haben, nehme ich gerne Ihre Dienste als Vermögens-Berater auf Honorar-Basis in Anspruch.

    Oder wie wärs mit einem Deal?
    Ich lese aus Ihren Händen und Sie geben mir Anlage-Tips.

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    • troodon
      troodon sagte:

      Liebe Frau Palmer,
      “allein mit meinen Edelmetall-Investments der letzten 15 Jahre sogar den MSCI-Index schlagen konnte,”
      Und das sagt jetzt was genau für die Zukunft aus ? Es wird genauso wie in den vergangenen 15 Jahren ?

      “Ich lese aus Ihren Händen und Sie geben mir Anlage-Tips.”
      Dr. Stelter hat im o.a. Text eine grobe, sinnvollen Strategie für ein bereits vorhandenes Vermögen genannt, der ich mich ausdrücklich anschließe, auch wenn sie sooo altmodisch ist:
      “Ich bin ein Freund von der Aufteilung Aktien, Immobilien, Gold und Cash. Cash ist für mich ein Platzhalter für Anleihen, da gibt es ohnehin kaum Zinsen.”
      Und das ganz ohne, dass Sie ihm aus den Händen lesen mussten. Wer sich daran hält und selbst ein gewisses Interesse an dem Thema hat, benötigt häufig keinen wie auch immer bezahlten Berater. Ob Sie dann den Aktienanteil nur mit ETF’s abbilden oder doch den einen oder anderen aktiven Fonds mit aufnehmen, ist dann eher nachrangig für den Gesamterfolg.
      Bei der Anlage eines bereits vorhandenes Vermögen geht es doch meistens nicht darum die höchste Rendite zu erzielen, sondern darum, das Schlimmste zu verhindern. Und da ist diese einfache Strategie sehr hilfreich, auch wenn man damit eben keine maximale Rendite erzielen kann und automatisch im Nachhinein immer weiß, wie die Rendite hätte höher ausfallen können. Diese “Fehlbarkeit” sollte man akzeptieren können.

      Antworten
  4. Astrologin Eva Maria Palmer
    Astrologin Eva Maria Palmer sagte:

    Noch einmal:
    Renditen von Dax und Kursdax bei – börse.de – heute gefunden:

    Dax: Historische Rendite 7,8 % aber mit Dividenden und Wieder-Anlagen, die mit ca. 2,5% seiner Rendite zu Buche schlagen.
    Kurs-Dax historisch 5,29%.

    Vergleicht man den Performance-Dax mit dem S&P 500 z.B. erreicht dieser US-Index ohne Dividenden höhere Renditen als sein deutscher Dax-Kollege.

    Also würde ich zukünftig lieber woanders als beim Dax investieren.

    Jetzt sagen aber die Experten, daß die US-Aktien auch nicht mehr so dolle Aussichten hätten und die historischen Gewinnsprünge nicht mehr erreichen werden, vor allem, wenn die Zinsen steigen.

    Dr.Stelter sagt, man solle dort investieren, wo das BIP die größten Steigerungsraten hätte.
    Aber möglichst nicht in Europa.

    Jemand anderes sagt, nur in den Ländern mit Zukunftsmärkten zu investieren.
    Wer hat nun recht?

    Bevor das nicht geklärt ist (z.B. durch Crashs) bleibe ich bei den Edelmetallen.

    Und richte mich ausschließlich nach den Signalen meines Wahrsage-Pendels.
    Immerhin könnte ich damit auch eine Wasser-Ader finden.
    Und die Experten sagen, daß Wasser zukünftig wertvoller als Edelmetalle sei.

    Was nun?

    Antworten
    • troodon
      troodon sagte:

      “Was nun?”
      Ihre Aussagen zeigen, dass Sie besser bei der Wahrsagerei bleiben sollten…

      Mehr mag ich zu Ihren Postings nicht schreiben, denn Sie werfen so viel durcheinander, dass es zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde, da jeden Punkt zu besprechen bzw. zu korrigieren.
      Trotzdem wünsche ich Ihnen viel Erfolg!

      Antworten
  5. Astrologin Eva Maria Palmer
    Astrologin Eva Maria Palmer sagte:

    Sie haben recht meine Herren. Ich habe Sie gewarnt.

    Meine Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen. Trotzdem stimmen die Relationen untereinander.

    Etliche der jetzigen Aktienkurse jedoch sind von Übertreibungen um mindestens 30-40 % geprägt und die Höhe des Performance-Dax zeigt durch die Gewinne der Vergangenheit, die wir voraussichtlich nicht mehr erreichen werden, daß Draghis ungeheure Geldmengen die Asset-Preise zwar über Gebühr erhöhen, aber man nicht davon ausgehen kann, daß die KGVs auch zukünftig so steigen.

    So habe ich auch Dr.Stelter verstanden, der nur maue Renditen bei den Aktien voraussagt.
    Und da vor allem bei den europäischen Indexes.

    Wenn man die Höhe des heutigen Kurs-Daxes anschaut, weiß man, was ich meine.

    Antworten
  6. Astrologin Eva Maria Palmer
    Astrologin Eva Maria Palmer sagte:

    Achso, bitte noch eine Bemerkung zum Fiat-Geld.

    Alles Papiergeld wird auf seinen materiellen Wert, also Zellulose mit Lumpen-Anteil, zurückgehen,
    so wie der Dollar seit Mitte des letzten Jahrhunderts 98% seiner Kaufkraft verloren hat und der Euro je nach Warenkorb 40 – 50%.

    Gold hat seit mehr als 2000 Jahren relativ seine Kaufkraft erhalten.

    Im römischen Reich erhielt man für eine Unze Gold eine wertvolle Tunika und heute erhält man dafür ein Designer-Kleid oder einen schönen Mohair-Anzug.

    Wie hat doch Alan der Grünspan schon zu Beginn seiner Karriere verkündet:
    “…….mit Gold kann man sein Vernögen erhalten……deswegen sollte man den Besitz verbieten……,”
    was dann ja auch in den USA geschehen ist.

    Antworten
  7. Astrologin Eva Maria Palmer
    Astrologin Eva Maria Palmer sagte:

    Dax – Kursdax – Goldpreis Rendite-Vergleich

    Ich bin nun wahrlich keine professionelle Expertin für Aktien-Anlagen.

    Ich bin das, was man einen “old School-Investor” nennt.

    Demzufolge steckte ich überflüssiges Geld am liebsten in meine selbstgenutzte Immobilie, die ich auch für meinen Beruf verwende, was bei den Horror-Mieten in Frankfurt sicher eine gute Idee war.
    Mit dem Rest habe ich in physische Edelmetalle investiert.

    Der Goldpreis ist in den letzten 19 Jahren um ca. 350% gestiegen, was einer Jahresrendite von 17,5% entpricht.
    Der Dax ist in den letzten 19Jahren um ca. 430% gestiegen, Rendite also 21,5 %.
    Der Kursdax hat sich in der gleichen Zeit von 7900 auf 7019 negativ entwickelt.

    Dr.Stelter hat für die nächsten Jahre nach rezessiven Tendenzen und der Euro-Gelddruck-Schulden-Orgie nur maue Aktien-Renditen, wenn überhaupt, prognostiziert.

    Wenn das kommt, was namhafte Ökonomen (und mit Verlaub, ich auch) voraussagen, dann werden sich die Aktienkurse weltweit auf ihren Substanz- Wert oder noch viel tiefer absenken, während der Goldpreis sich hoffentlich in ungeahnte Höhen entwickeln soll, weil das Gold nach Ansicht von J.P.Morgan das wahre Geld ist und alles andere nur Schulden sind.

    Ich betrachte physisches Gold nicht als Spekulations-Objekt, sonders als Versicherung für die kommenden weltweiten Crashs. Deswegen macht mir der 4%ige Unterschied zwischen der Dax-Rendite von 21,5% zu Gold 17,5% nichts aus, denn wenn man sein Depot absichert, kommt man vielleicht auch auf ein paar Prozent Kosten.

    Bitte haben Sie Verständnis, wenn einige Zahlen vielleicht nicht ganz richtig sind.

    Immerhin habe ich mit meinen Investments seit 20 Jahren ein gutes Gefühl und auch keine schlaflosen Nächte.

    Daß soll aber nicht heißen, daß ich in den 20er Crash-Jahren nicht todesmutig ETF-Index-Fonds kaufe, wenn mein Wahrsagependel und die astrologischen Tendenzen mir das nahelegen.

    Antworten
    • troodon
      troodon sagte:

      @ Astrologin
      “Der Goldpreis ist in den letzten 19 Jahren um ca. 350% gestiegen, was einer Jahresrendite von 17,5% entpricht.
      Der Dax ist in den letzten 19Jahren um ca. 430% gestiegen, Rendite also 21,5 %.
      Der Kursdax hat sich in der gleichen Zeit von 7900 auf 7019 negativ entwickelt.”
      “Bitte haben Sie Verständnis, wenn einige Zahlen vielleicht nicht ganz richtig sind.”

      Bei einem Vergleich sollten die Zahlen wenigstens grob stimmen und ein gleiches Startdatum genommen werden. Das ist leider bei Ihren Zahlen, bis auf den Goldpreis, nicht der Fall. Und der Kursdax/Kursindex DAX war noch nie bei 7900 und ist auch jetzt nicht bei 7019…
      Und ob es denn sinnvoll ist, einen Vergleich an einem Tiefpunkt des Goldpreises zu beginnen, ist zusätzlich noch eine andere Sache.

      “Ich betrachte physisches Gold nicht als Spekulations-Objekt, sonders als Versicherung…”
      Da bin ich bei Ihnen, weshalb es eben ab einem bestimmten Vermögen ein Beimischung sein sollte. Aber eben nicht unter Rendite Aspekten.

      Antworten
      • ikkyu
        ikkyu sagte:

        @ Astrologin

        Wenn ein Betrag in 19 Jahren um 350% steigt, liegt er bei 450%, was einem Multiplikator von 4,5 entspricht.

        Dementsprechend liegt die jährliche Rendite nach Adam Riese bei ca. 8,2% und nicht bei 17,5%.

        Ansonsten bin ich auch ein Fan von Gold, Silber, Palladium und Platin (gerade eine recht günstige Wette auf die Wasserstoffwirtschaft!), am besten gelagert im Zollfreilager in der Schweiz.

  8. troodon
    troodon sagte:

    @ D.T.
    Das Filialsterben wird/muss weitergehen. D ist weiterhin deutlich overbanked. Aufgrund der technischen Entwicklung ist die Anzahl der Filialen und auch die Gesamtkosten bei deutschen Banken viel zu hoch. Da stehen die Sparkassen mit einem Überschuss von 2,2 Mrd UND 2,8 Mrd gezahlten ertragsabhängigen Steuern im Vergleich zu den Sorgenkindern DB und CBK noch gut dar.

    Und bei den Sparkassen ist davon auszugehen, dass die Kredite an die Sparkassen (weit überwiegend) zurückgezahlt/getilgt werden. Ich würde hier schon einen deutlichen Unterschied zur Staatsverschuldung sehen.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ troodon

      Was das Filialsterben anlangt:

      Völlig d’accord.

      Ich glaube auch, dass die Kredite an die Sparkassen weit überwiegend zurückgezahlt werden. Ohne genauer hinzublicken, sind vermutlich größere Gemeinden auch Eigentümer oder Teileigentümer von Sparkassen. Die hätten Abschreibungen zu stemmen, wenn ihre Sparkasse pleite wären. Das kann keiner wollen.

      Wenn die Gemeinden die Kredite nicht tilgen können, dann springen wohl die Länder und der Bund ein.

      Auf was ich hinaus will, ist vielmehr Folgendes:

      Viele Gemeinden sind trotz bisher mehr oder weniger problemloser Finanzierung in der Situation, sparen zu MÜSSEN, d. h. sie müssen Leistungen streichen, z. B. Schwimmbäder schließen.

      Austerität also auch auf der Gemeindeebene, weil dort die Schulden nicht weiter ansteigen können, die Kosten für die Unterhaltung der Einrichtungen aber fortbestehen.

      Wir müssen es nicht kompliziert machen, etwa dadurch, dass es sicher auch Gesetze des Bundes gibt, mit denen die Gemeinden zu Ausgaben verpflichtet werden, denen keine oder nur geringe Einnahmen gegenüberstehen.

      Auch so ersichtlich:

      Es gibt Grenzen der Verschuldung.

      Antworten
  9. Gunter Carastanjen
    Gunter Carastanjen sagte:

    im global village zu diversivizieren war früher sinnvoll heute kaum mehr. Vielleicht klappt das wieder, wenn Anlagen auf dem Mars möglich sind.

    Carstanjen

    Antworten
  10. Arda Sürel
    Arda Sürel sagte:

    ‘Wir rühmen uns der schwarzen Null beim Staatshaushalt und dem allgemeinen Sparverhalten’

    Die schwarze Null und das Sparen in Deutschland haben einen Zusammenhang, der in der öffentlichen Diskussion nicht besonders hervorgehoben wird.

    Die Stellen, an denen in Deutschland umfangreiche Sparsummen gelagert werden, sind die Sparkassen. Nun ist es so, dass in Deutschland vor allem auf kommunaler Ebene massive öffentliche Finanzierungen über die Sparkassen durchgeführt werden. Was in zentraler strukturierten Staaten als Aufgabenerfüllung im Budget eines Ministeriums erscheint, kann in Deutschland als Kreditvergabe einer Sparkasse z.B. an eine kommunale Unternehmung im sozialen Wohnungsbau oder einen Verein, der ein Frauenhaus betreibt etc. gebucht sein. In einem zentraler strukturierten Staat würden den entsprechenden Mitteln z.B. zum Erwerb einer Immobilie, in der das besagte Frauenhaus taetig ist, Steuereinnahmen oder eben Verschuldung gegenüberstehen. In Deutschland hingegen stehen dem Kredit, der diesen Erwerb finanziert, die Spareinlagen der Bürger, die es der Sparkasse ermöglichen, den vergebenen Kredit auch auszuzahlen, gegenüber.

    Was in Frankreich durch erhöhte Staatsschuld finanziert wird, ist in Deutschland fiskalisch gesehen im Schattenhaushalt Sparkasse geparkt. Frankreich nimmt direkte Staatsschulden auf, wo Deutschland einen Schattenhaushalt in Anspruch nehmen und sich der schwarzen Null rühmen kann.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Arda Sürel

      >Was in zentraler strukturierten Staaten als Aufgabenerfüllung im Budget eines Ministeriums erscheint, kann in Deutschland als Kreditvergabe einer Sparkasse z.B. an eine kommunale Unternehmung im sozialen Wohnungsbau oder einen Verein, der ein Frauenhaus betreibt etc. gebucht sein.>

      Das ist in der Tat ein interessanter Zusammenhang.

      Jetzt schauen wir uns die kommunale Unternehmung etwas genauer an.

      Die muss Zinsen zahlen, weil die Sparkasse damit Einnahmen erzielt und auch die Sparsummen auf ihren Konten einen Ertrag ausweisen können.

      (Nebenbemerkung: Auch Sie suggerieren nicht, dass die Sparkassen die Kredite nur vergeben können, WEIL umfangreiche Sparsummen auf den Konten der Sparkassen lagern. Die Sparkassen gewähren Kredite auf Basis der Bonität mittels eines Verpflichtungsvertrags, der eine Schuld begründet. Ich erwähne das nur, um M. Stöcker abzuhalten, bei Ihren Ausführungen die loanable funds theory zu wittern).

      Wenn ich es richtig sehe, sind sehr viele Kommunen, Eigner kommunaler Unternehmen, hoch verschuldet, eine ganze Anzahl davon sogar so sehr (pleite), dass ihre Finanzen zwangsverwaltet werden müssen.

      Kurzum:

      Sie sind an der Verschuldungsgrenze angelangt.

      Mich würde einmal interessieren wie hoch der durchschnittliche Verschuldungsgrad der Kommunen ist.

      Damit ziehe ich folgendes Fazit:

      Auch wenn Deutschland anders als Frankreich den Schattenhaushalt der Sparkassen in Anspruch nimmt, schützt das nicht vor dem Schuldenproblem ÖFFENTLICHER Haushalte. Mag auch der Bund keines haben mit Blick auf seinen Haushalt, dann haben es eben die Gemeinden.

      Interessant in diesem Zusammenhang:

      Die deutschen Sparkassen haben offensichtlich Probleme.

      Im letzten Jahr haben sie 485 mitarbeiterbesetzte Filialen geschlossen.

      Hier:

      https://www.dsgv.de/newsroom/presse/190306_PM-BPK-Rentabilitaet-8.html

      Antworten
      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Die Filialen sind zu teuer, mit der Mehrzahl der Privatkunden ist kein Geld zu verdienen, weil diese kein Geld haben und keinen Kredit brauchen (oder bekommen) und gewerbliches Kreditgeschäft ist anscheinend auch nicht mehr so toll. Ich zitiere da aus dem Gedächtnis “Früher hatte man noch eine Beziehung und hat Geschäfte bevorzugt miteinander gemacht. Heute schicken die [Firmenkunden] uns ein Fax von der Konkurrenz und fragen: Geht ihr mit?”

        Die Digitalisierung ist nicht nur zeitgemäß, sondern für die Institute überlebenswichtig. Und die Endkunden, die jetzt noch maulen, weil die Filialen zumachen, sollten aktuell froh sein, dass sie noch im Callcenter mit Menschen reden können. Da denkt der ein oder andere Anbieter wohl auch schon über Spracherkennungslösungen nach. (Natürlich nur fürs Massengeschäft.)

        Auch hier gibt es das Winner takes it all-Phänomen: Wenn manche Online-Direktbanken online alles gut können und ich als regionaler Anbieter keine Filialen mehr hab. Warum sollte der Kunde bei mir bleiben oder der Neukunde dort hingehen? Kann man nur auf Lokalpatriotismus hoffen.

        Oh, und was teilweise auch noch Kosten verursacht: Negativzins war wohl bei einem unserer Kunden auch ein dickes IT-Projekt, weil damals bei der Entwicklung keiner daran gedacht hatte, so zu programmieren, dass der negative Bereich auch funktioniert. Ich hatte ja schon lange Zeit die These, dass manche Institute noch 0,1 Promille Zinsen geben, weil sonst die IT abstürzt ;)

  11. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Kann alles unterschreiben bis auf diesen Satz:

    >Als erste Reaktion auf das Loch im Haushalt will die Regierung erneut sparen. Und dann natürlich an Investitionen! So kann man ein Land wirklich ruinieren.>

    Die SPD als Teil der Regierung will nicht sparen.

    So will Heil will einen „Kraftakt“ wagen, um die Respektrente zu finanzieren.

    Und Scholz verkündet, dass nicht alles zusammen finanzierbar sei, aber die Vorstellungen der SPD schon.

    Bei der CDU/CSU weiß man noch nicht so genau, wohin die Reise gehen soll.

    Ich vermute mal, auch da geht noch etwas, sagen wir angesichts der anstehenden Wahlen im Osten so etwas wie ein „Angleichungsprogramm“ für die Lebensverhältnisse.

    Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt noch regiert wird.

    Aber wenn so, dann nicht mit Sparen.

    Und staatliche Investitionen?

    Der Zug ist abgefahren angesichts der Entwicklungen, die uns bevor stehen, etwa einem Konjunktureinbruch, der verlangen würde, die Sozialbudgets zu erhöhen, oder die demografische Entwicklung, die u. a. die Pflegekosten hochtreiben wird.

    Wer z. B. glaubt, dass dann auch noch die Infrastruktur der Bahn AG mit Kosten von mehr als EUR 50 Mrd. so Instand gesetzt wird, dass die Verspätungen auf sagen wir 90% zurückgingen, der träumt.

    Antworten
  12. troodon
    troodon sagte:

    @D.S.
    Freut mich sehr, dass Sie Aktien so deutlich als einen wichtigen Teil der Vermögensanlage herausstellen.

    Stelter: Ich bin ein Freund von der Aufteilung Aktien, Immobilien, Gold und Cash. Cash ist für mich ein Platzhalter für Anleihen, da gibt es ohnehin kaum Zinsen.

    FOCUS Online: Sind zum Beispiel Aktien Pflicht?
    Stelter: Grundsätzlich ja, aber bei Aktien muss ich zwei Dinge anmerken. 1. Börsen können stark schwanken. Daher würde ich nicht alles auf einen Schlag investieren, sondern gestaffelt. 2. Sie müssen global investieren und dürfen nicht das ganze Geld in Deutschland haben.

    Dem möchte ich mich ausdrücklich anschließen.

    Off-topic: Der deutsche Targetsaldo ist im Februar wieder um knapp 4,6 Mrd auf 872,7 Mrd angestiegen. Damit ist der Saldo nach dem extremen Rückgang um über 98 Mrd € im Januar immer noch deutlich niedriger als im gesamten Jahr 2018. Ich hoffe der leichte Anstieg sorgt nicht bei dem ein oder anderen gleich wieder für Schnappatmung…
    Die heute neu von der EZB angekündigten TLTRO’s dürften einem deutlichen und schnellen Abbau eher im Weg stehen, da sich z.B. italienischen Banken weiterhin bequemer über die EZB finanzieren dürften als über den Interbankenmarkt. Es kann aber auch durchaus sein, dass einige Haken für die Bezieher eingebaut sind.
    Die weitere Verschiebung einer Zinserhöhung schadet den deutschen Banken aufrund ihrer bestehenden Reserveüberschüssen. Ebenso die neuen TLTRO’s, die diese nicht benötigen und weiter auf den mit Negativzinsen behafteten Cash-Bergen sitzen bleiben.
    Target Saldo monatlich nachzuverfolgen unter: https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/unbarer-zahlungsverkehr/target2/target2-saldo/target2-saldo-603478

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