Helikoptergeld für alle – von bto schon vor fünf Jahren angeregt

Manchmal dauert es, bis Ideen eine breitere Aufmerksamkeit finden. So fordert der Volkswirt einer mir bisher völlig unbekannten Bank im manager magazin:

→ manager-magazin.de: “Helikopter Geld für alle”, 19. Juli 2019

Da kann ich nur sagen: So neu ist die Idee nicht. Und vor allem ist er noch nicht so radikal, wie wir eigentlich sein müssten. Er plädiert für regelmäßige Zahlungen von kleineren Beträgen. Ich hingegen war und bin für die radikale Variante: 10.000 Euro für Jeden! So zumindest in meinem Beitrag ebenfalls beim manager magazin vom 1. September 2014. Wie die Zeit vergeht …

Das frisch gedruckte Geld der Notenbanken kommt in der Realwirtschaft nicht an. Anstatt es in den Finanzsektor zu pumpen, sollte die EZB es den Bürgern in der EU direkt überweisen: 10.000 Euro je Kopf.

Im Jahre sechs der Finanz- und Euro-Krise und zwei Jahre nach der magischen Rettung des Euro durch Mario Draghis Versprechen, “alles Erforderliche zu tun”, ist kein Ende der Krise in Sicht. Auch wir in Deutschland, die wir uns in den letzten Jahren der freudigen Illusion hingeben konnten, die Krise würde uns verschonen, dürften angesichts der enttäuschenden Wirtschaftsdaten endlich erkennen, dass wir uns von der Misere, die uns umgibt, nicht abkoppeln können.

Die Fakten sind eindeutig: Die Wirtschaft in Europa stagniert, das Bankensystem ist immer noch nicht saniert. Die Schulden wachsen in den Krisenländern weiter schneller als die Wirtschaft. In Irland liegt die Verschuldung von Staat, Privaten und Unternehmen relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) 84 Prozent über dem Stand von 2008. In Portugal (69 Prozent), Griechenland (55), Spanien (40), Frankreich (34) und Italien (27) sieht es nur geringfügig besser aus. Die einsetzende Deflation, zwangsläufige Folge von Überschuldung und Wirtschaftskrise, macht es noch schwerer, den Anstieg der Schulden zu begrenzen.

Bereits im Februar habe ich an dieser Stelle erklärt, dass die Geldpolitik in einem solchen Umfeld wirkungslos ist. Billiges Geld hilft nur dann, wenn die potenziellen Schuldner noch über beleihbares Eigentum verfügen und auch bereit sind, dieses Eigentum zu beleihen, weil sie attraktive Investitionsmöglichkeiten sehen. In einem Umfeld der Rezession sehen Unternehmen dies nicht, und private Haushalte werden sich ebenfalls mit neuen Schulden zurückhalten, wenn Arbeitslosigkeit droht und die Preissteigerung gering ist.

Wenn nun aber alle sparen, also versuchen, bestehende Schulden abzutragen, fließt das “frische Geld” der Notenbanken eben nicht in die Realwirtschaft sondern in die Finanzmärkte, wo es die Vermögenspreise treibt. Die amerikanische Notenbank Fed hat es sogar zum eigentlichen Ziel erklärt, über diesen “Vermögenseffekt” den Konsum anzukurbeln.

Da naturgemäß nur jene, die über Vermögen verfügen, davon profitieren, kommt es zu einer zunehmend ungleichen Vermögensverteilung, was dann bei Ökonomen wie Thomas Piketty und Politikern aller Couleur den Ruf nach mehr Umverteilung verstärkt. Die Realwirtschaft jedenfalls hat nichts davon.

US-Finanzmanager Blackrock soll die EZB für das neue QE-Programm beraten

Dennoch zeichnet sich eine Fortsetzung der Politik ab. Nachdem die EZB verglichen mit den Notenbanken der USA, Englands, Japans und auch der Schweiz sehr zurückhaltend mit dem direkten Aufkauf von Wertpapieren – das sogenannte “Quantitative Easing” – war, sprechen immer mehr Anzeichen dafür, dass genau dieses nun vor der Tür steht.

So berichtet die Financial Times, dass die EZB den amerikanischen Investmentmanager Blackrock als Berater hinzugezogen hat, um die Details des Programms auszuarbeiten. Als Bürger mag man sich fragen, wozu die EZB und die nationalen Notenbanken riesige Mitarbeiterstäbe beschäftigen, wenn für derart einfache Fragestellungen teurer externer Rat eingekauft wird. Tröstlich ist, dass die EZB das für die Begleichung erforderliche Geld selbst druckt und damit einen kleinen Beitrag zur Stärkung der Nachfrage leistet.

Der wahre Grund dürften die ungelösten Probleme der europäischen Banken (rund 800 Milliarden dürfen fehlen) sein und die absehbare Notwendigkeit, den Stresstest “weniger stressig zu gestalten”. Deshalb bieten sich Bankanleihen als Alternative für Wertpapierkäufe an.

Die Banken werden das Geld weiterhin nicht in die Wirtschaft leiten

Bereits ohne offizielles Quantitative Easing wird die EZB den Banken im Herbst im Rahmen der “targeted long-term financing operations” frisches Geld zur Verfügung stellen. Bis zu 250 Milliarden Euro werden die Banken, vor allem aus den Krisenländern, im September und Dezember bei der EZB abrufen. Mario Draghi hält sogar ein Volumen von bis zu 850 Milliarden für denkbar.

Dabei werden die Banken das Geld auch weiterhin nicht in die Wirtschaft leiten. Angesichts der bereits hohen Schulden dürfte die Kreditnachfrage verhalten bleiben und die Risiken zu hoch. Dann doch lieber weiter den “Sarkozy-Trade”: direkt in die Staatsanleihen, was die gegenseitige Abhängigkeit von Banken und Staaten weiter verstärkt.

Die Kapitalmärkte spekulieren bereits auf die Hilfe durch die EZB. Bankaktien sind seit ihrem Tief vor einigen Wochen bereits deutlich gestiegen. Klares Signal, dass die Rettung der Banken durch die EZB eingepreist wird. Was soll die EZB denn auch machen? Alle Banken schließen, nur weil diese eigentlich insolvent sind?

Politik wird um Restrukturierung der Schulden nicht umhin kommen

Was die eigentlichen Ursachen der Krise – rekordhohe Schulden, verkrustete Wirtschaftsstrukturen, unzureichende Investitionen und eine schrumpfende Erwerbsbevölkerung angeht – sind die Maßnahmen der EZB eher hinderlich. Die Politiker können sich noch länger um die Hausaufgaben drücken. Eine Restrukturierung der Schulden ist unumgänglich, durch eine Kombination aus Gläubigerverzicht, Stundung und Zinssenkung auf europäischer Ebene.

Was sollte die EZB stattdessen tun? Nichts zu tun ist trotz aller Kritik keine Alternative. Sie sollte ernsthaft darüber nachdenken, den eigentlichen Schuldnern zu helfen.

Warum das frisch gedruckte Geld nicht den Bürgern direkt geben?

Frisches Geld nutzt jenen am meisten, die es als Erstes bekommen. Diesen Effekt hat der irische Ökonom Richard Cantillon bereits im Jahre 1734 beschrieben. Zurzeit profitieren die Akteure an den Finanzmärkten und die Banken von dem Cantillon-Effekt: Sie können früher als andere Finanzassets nachfragen und auf diese Weise relativ risikolose Erträge erwirtschaften. Die Realwirtschaft profitiert davon jedenfalls nicht, wie wir beobachten können.

Wäre es nicht besser, stattdessen das frische Geld den Bürgern direkt zu geben?

Überschuldete Haushalte in den Krisenländern könnten das Geld zur Schuldentilgung verwenden; Haushalte ohne Schulden zu mehr Konsum. Die Wirkung für die Realwirtschaft wäre in jedem Fall positiv. Eine solche Überlegung ist nicht neu. Der australische Ökonom Steve Keen hat eine solche Idee schon vor einigen Jahren vorgetragen. Jetzt fordern es der amerikanische Professor Mark Blyth und der Hedgefondsmanager Eric Lonergan in einem Beitrag für Foreign Affairs.

Ich selbst habe im Jahr 2010 angeregt, die Fed sollte statt Wertpapieren einfach Häuser kaufen. Allein schon die Ankündigung eines Mindestpreisniveaus für Immobilien hätte den US-Immobilienmarkt stabilisiert und damit Konsumnachfrage und Wirtschaftswachstum. Verglichen mit den bisher aufgewendeten Billionen für Wertpapierkäufe hätte es sich zudem um einen relativ überschaubaren Betrag gehandelt.

Über welche Beträge sprechen wir? Bei rund 330 Millionen Einwohnern in der Euro-Zone und einem angenommenen Quantitative Easing von drei Billionen Euro sind das immerhin fast 10.000 Euro pro Kopf. “Undenkbar!” werden jetzt einige rufen, andere die fehlende “soziale Komponente” bemängeln. Doch ist es wirklich gerechter, das Geld dem Finanzsektor zu geben?

Das eigentliche Risiko ist ein anderes: der Bevölkerung würde klar, dass in unserem Geldsystem Geld wahrlich “aus dem Nichts” geschaffen werden kann. Das Vertrauen könnte schwinden und die Rufe nach einer Reform der Geldordnung lauter werden. Hierin liegt aber auch die entscheidende Chance wie die Diskussion in der Schweiz über die Einführung von Vollgeld eindrücklich unterstreicht.

→ manager-magazin.de: “10.000 Euro für jeden Bürger”, 1. September 2014

Kommentare (92) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    @Horst

    Ein wirklich genialer Plan: Aus Steuergeldern werden seit 2015 ungefähr 2 Millionen größtenteils unqualifizierte Migranten zusätzlich in Deutschland alimentiert, und davon profitiere ich angeblich, weil ein kleiner Teil der Asylindustrie deshalb neue BMW-Fahrzeuge kauft und ich über meine BMW-Aktien an dem Gewinn beteiligt bin?

    Nach Abzug meines Steuer-Anteils für die Migranten-Alimentation und der Abgeltungssteuer auf die BMW-Dividenden bleibt da garantiert kein Nettogewinn für mich mehr übrig.

    Davon abgesehen: Den Nachfrageeffekt hätten wir auch einfacher haben können, indem wir die Migranten in ihren Herkunftsländern gelassen hätten und stattdessen einfach in Deutschland die Steuern gesenkt oder die Sozialleistungen erhöht hätten. Und dann hätten auch mehr Leute profitiert als nur die in der Asylindustrie.

    Mal wieder linke Voodoo-Ökonomie vom Feinsten von Ihnen. Sie fahren das Land wirtschaftlich an die Wand und glauben dabei sogar noch, Sie täten etwas Gutes.

    Antworten
  2. Lentz
    Lentz sagte:

    Bei der Diskussion um dieses Thema ist mir ein Umstand aufgefallen, der den Einsatz von Helikoptergeld bestätigt. Man muss es nur sehen. Seit 2015 sind ca. 2,4 Millionen Personen nach Deutschland gekommen. Diese Zahl setzt sich zusammen aus 7 Mio. Zuwanderung in der Zeit von 2015- 2018 und 4,6 Mio. Abwanderung im gleichen Zeitraum. Das macht eine Differenz 2,4 Mio., die hier geblieben sind. Ein wesentlicher Teil dieser Menschen lebt von staatlicher Stütze und sonstigen Leistungen, die in vielen Bereichen zu vermehrtem Bedarf geführt haben. Dazu gehören Wohnungen, medizinische Versorgung, Lehrer und Sicherheitspersonal. Im Grunde ein gewaltiges Konjunkturprogramm im Volumen von etlichen Milliarden jährlich. Die Kosten werden im Umlageverfahren von den Bürgern bezahlt, für den Staat also eine Quelle neuer Steuern.
    Genial, zumindest für die Empfänger dieser Wohltaten.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Lentz

      Genial auch für alle diejenigen, die vom Staat dafür bezahlt werden, die “Wohltaten” an die Zuwanderer zu verteilen oder irgendwelche andere Dienstleistungen für sie zu erbringen. Das ist die sogenannte Asylindustrie (…die dieses Wort hasst).

      Was glauben Sie, warum so viele Pfaffen und Sozialarbeiter die Grünen wählen?

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @ Lentz
        Ihre Ausführungen haben was genau mit Helikoptergeld durch eine ZB zu tun ?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Staatsgeld für sinnlose oder gar schädliche Projekte (hier: Förderung der unkontrollierten Zuwanderung von größtenteils Unqualifizierten) auzugeben, ist eher Vulgärkeynesianismus wie man ihn bei durchgeknallten Linksradikalen findet, hat aber durchaus ähnliche Effekte wie “echtes” Helikoptergeld.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Richard Ott
        Über vergleichbare Effekte brauchen wir nicht diskutieren. Ich bin aber strikt dagegen beides in einen Topf zu werfen.

      • Lentz
        Lentz sagte:

        @ troodon

        Könnten Sie kurz erläutern, warum Sie beides nicht in einen Topf werfen wollen?
        Im Ergebnis läuft es doch auf das selbe hinaus.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Lentz
        Sie müssten dann konsequenterweise alle Sozialleistungen als Heligeld ansehen.

        Heligeld erhöht nicht die Verschuldung der einzelnen Staaten.

        Die von Ihnen angeführten Leistungen werden eben gerade nicht an alle Staatsangehörigen der Eurozone verteilt.

        Auch z.B. Hr. Stöcker möchte sein “zentralbanfinanziertes Bürgergeld” nur an Staatsangehörige der Eurozone zahlen.

      • Lentz
        Lentz sagte:

        Zunächst einmal danke für die Antwort.

        Sozialleistungen stammen aus den Steuern und Abgaben der Bürger. Diese Leistungen des Staates sind aus meiner Sicht unter bestimmten Voraussetzungen grundsätzlich unstrittig und daher auf keinen Fall Heli-Geld.

        Die Zahlungen an “Zugereiste” habe ich als Heli-Geld bezeichnet, weil ich diese Entwicklung als sinnlos ansehe. Es handelt sich um Menschen, mit denen wir wirtschaftlich in den meisten Fällen nichts anfangen können, teils sogar um strukturelle Analphabeten. Es handelt sich um eine Zuwanderung in die Sozialsysteme, in die diese Leute keinen Pfennig eingezahlt haben und wahrscheinlich auch nichts einzahlen werden. Für diese Personen handelt es sich um Heli-Geld.

        Heli-Geld gesamtgesellschaftlich betrachtet, ist aus meiner Sicht nichts anderes als “kick the can down the road”, eine Steigerung der Fallhöhe der Insolvenz oder was auch immer, auf jeden Fall keine Lösung des Problems. Ich beziehe mich dabei auf von Mises.

        Das, was hier im Großen diskutiert wird, geschieht übrigens schon im Kleinen. Da gibt es Gemeinden und Kommunen, die, mit ein bisschen Glück oder Können, einen ausgeglichenen Haushalt hinzaubern. Sobald das passiert, werden die Überschüsse abgegriffen und defizitären Kommunen zur Verfügung gestellt. Wo noch Kohle zu holen ist, wird abgegriffen, bis alle nichts mehr haben. Das ist in meinen Augen blanker Sozialismus.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Lentz
        “Die Zahlungen an „Zugereiste“ habe ich als Heli-Geld bezeichnet,weil ich diese Entwicklung als sinnlos ansehe. ”

        Diese Zahlungen belasten direkt den deutschen Staatshaushalt, echtes Helikoptergeld von der EZB nicht. Insofern bleibe ich dabei, dass man hier unterscheiden muss. Egal, wie man zu den Zahlungen ansonsten steht.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ troodon

        Sachlich argumentieren Sie richtig. Indirekt wissen Sie sehr wohl, dass die Anleihekaufprogramme der EZB (~ 2000Mrd. €) in Europa eine Sonderkonjunktur bewirkten.
        Konjunktur bedeutet Arbeitsplätze f. Fachkräfte, Sozialbeiträge und Steuereinnahmen aus allen Sektoren.

        Ohne Public Sector Purchase Programme hätte man die sich abzeichnende Rezession (die es offiziell noch nicht gib) vor der Massenzuwanderung von Siedlern erlitten. Das timing für die Vorfinanzierung war perfekt und der Druck aus dem Merkel vs.Erdogan deal von Jahr 2014 bekannt.

        Mit PSPP konnte man die zugereisten Fachkräfte als solche bewerben und neben dem Bundeshaushalt auch die Sozialversicherung missbrauchen, z.B. durch Entnahme aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds, Sprachkurse finanziert durch die AV…(Exklusive Mitgliedschaft?)

        Niemand ist so naiv zu glauben Hubschraubergeld käme tatsächlich aus der Luft. Die Geldabwürfe hatten wir bereits.

        Das toxische Geld aus den Luftschlägen ist nicht dadürch wertvoll geworden, dass es durch mehrere Hände ging, bevor der Staat es konsumiert. Das Vertrauen ist bereits zerstört und der starre Blick auf Börsenkurse bessert die Lage keineswegs.

      • Lentz
        Lentz sagte:

        Das also ist es, das Geld muss vom Himmel kommen, wie Manna.
        Bloß ist das bei der EZB nicht der Fall, sie ist eingebunden in das System. Wenn man von Rechtsbeugungen oder –brüchen einmal absieht, geht mit der Vergrößerung der Geldmenge ein Verlust an Wert des Geldes einher. Auf Kingworldnews gibt es dazu eine sehr schöne Grafik. Wertverlust des Euro seit 2000 bis aktuell 78%.
        https://kingworldnews.com/greyerz-most-people-dont-understand-the-scale-of-the-collapse-that-is-in-front-of-us/
        Damit wir uns nicht falsch verstehen, es wird in die oder in eine andere Richtung weiterlaufen.
        Niemand hat ein Interesse, den Stöpsel zu ziehen, das ist mir auch klar. Insofern lass ich mich überraschen, welche Kaninchen als nächstes auf dem Hut geholt werden. Schöne Show.

        Danke für die Diskussion.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Alexander
        Die EZB wird weiter versuchen die Inflation auf das von ihr gewünschte Niveau zu bringen.
        Mit den bisherigen Mittel hat es nicht nachhaltig geklappt.

        Was würden Sie weniger ablehnen:
        APP wieder hochfahren und/oder Zinsen weiter senken oder ein (monatliches) EZB-Helikoptergeld für jeden Staatsangehörigen der Eurozone, welches vom Ausmaß und Dauer beschränkt wird von der Inflationsrate ?

        Welche Maßnahmen der EZB schlagen sie stattdessen vor, um das Inflationsziel zu erreichen, falls Sie beide o.a. Varianten komplett ablehnen (wovon ich ausgehe) ?

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ troodon

        Jedes Inflationsziel ist unerreichbar, wenn die Verschuldungsgrenze erreicht ist, d.h. Überschuldung herrscht. Innovation als Produktivitätsgewinn könnte helfen, bleibt aber offensichtlich im erforderlichen Maß aus…

        Weitere Kostensteigerungen (2% Ziel) bewirken nur die Abwanderung der “loosers of competition” nach günstigeren Produktionsstandorten, was sich deflationär auf die Daheimgebliebenen auswirken muss.
        Jeder Anlauf in dieser Sache (CO² Steuer, Wärmedämmvorschriften, Strafzinsen, Fahrverbote, Grünstromsubvention, Vermögensabgaben, Erbschaftssteuern…) verschlimmet die Lage für die Bürger…

        Die EZB kann nichts tun um die verlorene Zeit für niemals eingeleitete Strukturreformen zurück zu holen.

        Wenn die Optionen ausgehen, aber noch viel Experimentierfreude vorhanden ist, durch den Stimmenvorteil i.d.Folge des Brexit – können wir uns auf alles gefasst machen & anders als der doppelte Weltkriegsverlierer Deutschland hat die Mehrheit Europas mit Währungsschnitten gute Erfahrungen gemacht

        Derweil arbeitet die Demographie gegen das alte Europa und wir finanzieren eine bunte bessere Zukunft vor. Was übrig bleibt erledigt die Demokratie von gaaanz alleine.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        >Jedes Inflationsziel ist unerreichbar, wenn die Verschuldungsgrenze erreicht ist, d.h. Überschuldung herrscht. >

        Das ist nicht richtig.

        Wir diskutieren hier doch tagein, tagaus, dass die Notenbanken das Vertrauen in die Währung zerstören können und DADURCH die Inflation steigt bis hin zu Hyperinflation.

        Da kann man höchstens noch darüber streiten, was bei diesem Mechanismus „gezielt“ meinen sollte.

        Was allerdings richtig ist:

        Die EZB kann keine sich GEORDNET entwickelnde, das System stabilisierende Inflation herbeiführen.

        Und genauso richtig:

        Sie kann nicht die verlorene Zeit für niemals eingeleitete bzw. nicht einmal auch nur annähernd umgesetzte Strukturreformen zurückholen.

        Und nochmal richtig:

        Die Optionen gehen aus.

        Schlimmer noch, befürchte ich:

        Sie verringern sich weiter.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Dietmar Tischer

        Bitte, ich hatte InflationsZIEL geschrieben.

        Eine maßvolle oder begrenzte Vertrauenzerstörung gibt es nicht. Jeder Kostenschub zerstört alle Schuldner ohne Preiserhöhungsmacht, weil ihre Einnahmen hinter der Inflation bleiben. Das betrifft alle Firmenzombies jeder Definition und die Häuslezombies eh.

        Gerne hätte ich den Heinsohn Aufsatz zur Deflationsbekämpfung letzten Standes verlinkt, aber die Quelle von 2014 hat ihre Seite umgestellt, deshalb dieser Auszug:
        “Am Ende käme es doch zur Entschuldung der Zahlungsunfähigen auf Kosten der Gläubiger mit der HYPERDEFLATION aus den dann allfälligen Liquidierungen. Eine Zentralbank kann das Bruttosozialprodukt nicht hochschieben, weil sie – Nullzins hin oder her – den dafür benötigten Akteuren weder das Pfand für Kredite noch die Innovationen für neue Geschäfte zur Verfügung stellen kann. Mehr als ein Herausschieben des St. Nimmerleinstages geht nun einmal nicht. “

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        „InflationsZIEL“ habe ich schon verstanden und, wie ich meine, auch anklingen lassen.

        >Eine maßvolle oder begrenzte Vertrauenzerstörung gibt es nicht.>

        Stimme zu.

        Was es aber geben kann und m. A. n. auch gibt und zwar nicht nur bei uns:

        Einen SCHLEICHENDEN Vertrauensverlust bei – berechtigt oder nicht – Zuschreibung von Kompetenzdefiziten bzw. überbordenden, nicht erfüllbaren Ansprüchen.

        >Mehr als ein Herausschieben des St. Nimmerleinstages geht nun einmal nicht. „>
        Sehe ich genauso wie Heinsohn.

        Aber:

        >Eine Zentralbank kann das Bruttosozialprodukt nicht hochschieben, weil sie – Nullzins hin oder her – den dafür benötigten Akteuren weder das Pfand für Kredite noch die Innovationen für neue Geschäfte zur Verfügung stellen kann.>

        Das ist so nicht richtig.

        Eine Zentralbank muss den Akteuren kein Pfand für Kredite geben, denn als Zentralbank kann sie – politisch/gesetzlich dazu legitimiert – ihnen Geld „schenken“ (Helikoptergeld abwerfen).

        Das Problem ist ein REALWIRTSCHAFTLICHES – fehlende bzw. nicht hinreichende Innovationen gehören dazu -, das durch die Handhabung das Schuldgeldsystem, d. h. Vermeidung von Insolvenzen, enorm beschleunigt und verstärkt wurde.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Ditmar Tischer

        > als Zentralbank kann sie – politisch/gesetzlich dazu legitimiert – ihnen Geld „schenken“

        Ja, das kann jede Zentralbank. Nach Lage der Parteiendemokratie werden die weisen Männer / Frauen / Dings der Legislative anstrengende Arbeitszeiten damit zubringen zu befinden wer in die Gunst dieser Geschenke kommen muss..
        Das Geld wird überall Einsatz finden, nur nicht dort wo es strukturellen Nutzen brächte.

        Damit sinkt die Produktivität weiter (wie schon zu beobachten!), Preise steigen entgegen dem Weltmarkt und vernichten globale Konkurrenzfähigkeit, die Abhängigkeit der beschenkten Sektoren von staatlicher Gunst nimmt existentiell zu und alle übrigen gehen pleite oder flüchten…

        Der Zeitgewinn dürfte geringer sein als der Vertrauensverlust der letzten verbliebenen privaten Produktivkräfte, der Abwanderungsdruck nimmt zu.

        Heinsohn dazu:
        “Geht dieser alarmierende Kompetenzverlust weiter, könnte nach unseren längst verlorenen Industrien – Kameras, Computer, Telefone, Fernseher, Tonträger, Schiffbau, Atomreaktoren und so weiter – auch der Maschinen- und Autobau ins Wanken geraten.”
        https://www.achgut.com/artikel/eine_rede_fuer_den_naechsten_bundeskanzler

        Wenn alle Millionäre sind und niemand mehr arbeiten muss, weil die Zentralbank alles Geld verschenkt….wer bäckt das Brot, das wir essen wollen? ….niemand, denn Ausländer sind keinesfalls dümmer als Inländer, eher umgekehrt.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Alexander

        > als Zentralbank kann sie – politisch/gesetzlich dazu legitimiert – ihnen Geld „schenken“

        Tja, wenn solche Geschenke von der Zentralbank kommen, dann wird es bald richtig teuer…

      • ruby
        ruby sagte:

        @Alexander, Herren Ott und Tischer
        Wird die desaströse Sprachkompetenz als Grundlage wirtschaftlicher Wohlstandschaffungen wesentlich beurteilt, erfolgt das kommende Downsizing in Dimensionen, die geldlich kaum darstellbar sind und dann erst mit Verzögerung aber in breiter Gänze wirken. So wie wir hier inhaltlich und sprachlich disputieren, wird zukünftig isoliertes Zauberstab geflüstert sein. Mir ist jetzt bereits wehmütig.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Alexander
        “Wenn alle Millionäre sind und niemand mehr arbeiten muss, weil die Zentralbank alles Geld verschenkt”
        Warum gleich so übertreiben? Das ist doch nicht die Absicht und auch nicht die Größenordnung von einem sinnvollen Heligeld…

        Das BIP der Eurozone betrug 2018 rd 11,6 Bio, Bevölkerungszahl rd 341 Mio.

        1% vom BIP p.a. würde somit einer monatlichen Zahlung pro Kopf von rd. € 28 entsprechen (Staatsangehörigkeit jetzt mal weggelassen).

        Bei einer vierköpfigen Familie reden wir hier somit über ~110 Euro pro Monat. Und dies auch nur bis die Inflationsrate das gewünschte Level erreicht hat. Damit wird niemand Millionär… Selbst wenn sie es auf 2% oder 3% vom BIP erhöhen passiert das nicht…
        Und wenn jemand deshalb aufhört zu arbeiten, wohl wissend, dass die Zahlung nicht von Dauer, ist demjenigen nicht zu helfen.

        Dies ändert selbstverständlich nichts an den grundlegenden Problemen der Eurozone, es könnte aber dazu führen, dass die Inflationserwartungen sich dem EZB Ziel annähern, selbst dann, wenn so ein Programm auch nur grundsätzlich angekündigt würde.

        Und natürlich wäre es besser, es würde ohne Unterstützung der EZB gehen, die Politik würde handeln und z.B. in D zu mehr wachstumsfördernden Investitionen führen, dafür die schwarze Null aufgeben und die Digitalisierung und Automatisierung massiv anschieben. Aber danach sieht es leider nicht aus.
        Von anderer Bildung und mehr finanziellen Leistungsanreizen für Arbeitende mal ganz zu schweigen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @ruby

        “So wie wir hier inhaltlich und sprachlich disputieren, wird zukünftig isoliertes Zauberstab geflüstert sein. Mir ist jetzt bereits wehmütig.”

        Also wenn mir wehmütig wird, dann erfreue ich mich ja an der zärtlichen und doch kraftvollen orientalischen Lyrik unserer Hochqualifizierten mit Migrationshintergrund:

        Fick den Knast, fick jeden Staatsanwalt, jede Hundertschaft
        Die, stech´ AFD-Wähler nieder, wutentbrannt
        Deine Frau fragt „Ist das nicht Jiggi?“, das hast du gut erkannt
        Ah, hinterlass´ Kadaver, gibt´s Palaver
        Jiggi, Freddie Mercury, Frank Sinatra
        Klatschen *** bei der RTL-Spendengala

        https://youtu.be/UbgTuEbpYrA?t=113
        -Nuhsan “Jigzaw” Coskun, leider seit 01. Juni nicht mehr in Deutschland da als mehrfach verurteilter Intensivstraftäter ohne deutsche Staatsbürgerschaft so akut von Abschiebung bedroht, dass er freiwillig das Land verließ – voll gemein!

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ troodon

        -> Übertreibung
        Ich zweifle nicht, dass Geldgeschenke wirken sondern frage wie lange sie wirken+wohin & um welchen Preis.

        Bei den Zinssenkungen verhielt es sich ähnlich. Sie wirkten und die Dosis wurde verstärkt bis in den defacto Negativbereich. In der Zwischenzeit verloren wir Beschäftigungsmöglichkeiten, Bildungsnivau und einiges an zugekleisterer Natur -> für Industrien, die man heute einzuebnen versucht.

        Der Zeitvorteil wurde von denselben Strukturen, einschl. der Wähler, so wenig genutzt, dass weitere Zeit ein Gewinn ist? Wofür eigentlich? Weitere ungedeckte Versprechen?

        Wir sehen fake Klimadiskussionen und höchtste Staatsvertreter hofieren Pubertierende als Prophetinnen? Aus dem Konsens zum Machterhalt sind die Wissenschaften an keine Tatsachenwahrheit gebunden und lassen sich für gerichtete Ergebnisse bezahlen? Das betrifft alle Disziplinen einschl. der Industrie 4.0. Es wird bestellt und geliefert, niemand weis wohin die Reise geht!

        Das Bürgergeld wird nicht lange in so homöopahtischen Summen fließen, wenn es wirken soll. Über die Zuwanderung wurde es bereits alternativlos eingeführt und beträgt 2000€ pro Kopf, monatlich. Bei unbegleiteten Jugendlichen enstprechend mehr und man kann den Erfolg sehen.

        Die Unfinanzierbarkeit der ungedeckten Rentenversprechen könnte in den selben Beträgen viel Leid und Pein ersparen.
        Für eine vierköpfige Familie von Zuwanderern macht unter diesen Umständen jede Anstrengung für Ausbildung absolut keinen Sinn, der Ertrag wird niedriger ausfallen

        Genauso wird es für inländische Familien ausgehen, wenn wir dem Weg der Zerstörung von “Preisfindung durch Eigentumsökonomie” folgen.

        Die Preisfindung ist bereits zerstört und die Forderung von Bürgergeld zielt auf die Folgen…

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Alexander
        “Der Zeitvorteil wurde von denselben Strukturen, einschl. der Wähler, so wenig genutzt, dass weitere Zeit ein Gewinn ist? ”

        Aus meiner Sicht wäre es ein Gewinn.
        Aber ich stimme mit Ihnen überein, dass diese Zeit sehr wahrscheinlich leider wieder nicht genutzt würde. Insofern wäre es aller Voraussicht wieder nur ein Aufschieben des kommenden Zusammenbruchs.

      • ruby
        ruby sagte:

        Herr Ort, da habe ich doch gleich mal Farrokh Bulsaras wunderklängliche bohemiansche Rhapsodie auf meinem Blog gepostet. “Beelzebub has put a devil beside for me” singt Freddy dort, aber dieser Rapplagiator von Ihnen scheint es nur bis zur Umlautbelästigung geschafft zu haben.
        Das ist Wagners Nibelungenring als Inspiration für Tolkiens Herr der Ringe (aus Gold) siehe den Kinofilm der Biographie noch wirtschaftlich relevanter.

  3. Starchild
    Starchild sagte:

    das Heligeld fürs Volk wird nichts anderes sein als transformierte Ersparnisse der Deutschen zB die angeblichen 8tsd to in privatem Besitz …… unsere Gebieter sind Goldanbeter , nie vergessen . Das neu gedruckte Geld wird bei deren Mitgliedern landen welche die Daxwerte billigst aufkaufen, sobald diese am Boden sind und sich dann noch als Retter von den MSM bejubeln lassen.
    Wir leben in einer Endezeit wie sie in Matthäus und Offenbrarung des Johannes beschrieben wird.
    Man muss das Thema umfassend sehen und filtern .

    Zitat aus einem anderen blog:
    **Dazu Matthäus 21,43**
    Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt
    Das Volk vom Mitternachtsberg ist gemeint!

    Aber wer ist mit euch gemeint?
    Johannes 8,44
    Ihr habt den Teufel (JHWE) zum Vater: Ihr tut mit Vorliebe die bösen Dinge, die er tut. Er war von Anbeginn an ein Mörder und hat die Wahrheit immer
    gehasst. In ihm ist keine Wahrheit. Wenn er lügt, entspricht das seinem Wesen, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge

    Ist schwere Kost…

    Antworten
  4. Lentz
    Lentz sagte:

    Ich finde die Diskussion völlig irre. Da wird über “Helikoptergeld” nachgedacht, also Geld für alle und umsonst, damit man diese oder jene Effekte erreicht. Parallel dazu denkt die Bundesregierung über CO2-Steuern nach und wenn ich den Aussagen auch nur eine geringe Glaubwürdigkeit bemesse, wird das richtig teuer.

    Also will die EZB dies und die Bundesregierung will das Gegenteil. Das ist aber nichts anderes als “Kraut und Rüben” oder von mir aus auch ein Hühnerhaufen in der Sommerflaute. Oder so ähnlich wie bei der Abschaffung der Kernenergie hierzulande und morgen die geeignete CO2-freie Energieform für die Grundversorgung.

    Zunächst mal sollten sich die Akteure darüber klar werden, was sie eigentlich wollen. Die Bürger weiterfleddern oder aber sie zum Konsum ermutigen. So, wie es jetzt ist, wissen die Leute nämlich nicht, wo sie hinlaufen sollen, außer einige Verstörte zur Greta, um dort Hosianna zu schreien.

    Statt Helikoptergeld könnte unser Staat vielleicht einfach mal seiner Verantwortung nachkommen und die Bürger entlasten. Neben den staatlich verursachten Preissteigerungen, sind die Abzüge vom Einkommen nur noch unverschämt. Vor mir aus kann sich die Bundesregierung dann mit der EZB unterhalten, wie man weiterkungelt. Manchmal glaube ich, dass unsere Politiker den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, vielleicht auch noch nie gesehen haben, wenn ich mir einige Spezialdemokraten so anschaue.

    Ich kenne etliche Leute, die kaufen sich kein neues Auto, weil sie nicht wissen, in welche Richtung der Irrsinn weiter geht und sie keine weiteren Verluste im vierstelligen Bereich riskieren wollen.

    Das Grundprinzip zur Zeit lautet: Es kann doch nicht sein, dass es den Deutschen so gut geht. Wir fahren unsern Laden selbst vor die Wand.

    Antworten
  5. Thierry
    Thierry sagte:

    @@@

    Es muss an der Hitze liegen. Noch nie habe ich einen so irren blog von eigentlich (sach-)verständigen Kommentatoren gelesen, zumindest nicht bei bto.

    Ist es so schwierig die Fakten zu sehen statt sich in abstrusen Eventualitäten zu ergehen?

    Fakt 1: Es gab seit Okt. 2016 einen faktischen peg des Goldes zu den SDR, nämlich 900 SDR/oz. +/- ein paar Prozent.

    Fakt 2: Seit Ende Mai 2019 ist das vorbei. Seitdem steigt Gold geradlinig und steil, heute bereits 1465 USD/oz, bzw. rd. 1065 SDR/oz, also +18 % in nur 10 Wochen, und kein Ende abzusehen.

    Fakt 3: Am 31.07.2019 sekte der FED seinen Zinssatz um 0.25% in der Hoffnung, damit die Finanzmärkte zu stützen.

    Fakt 4: Gleichzeitig verschärfte Trump den Ton im Handelsstreit und drehte die Daumenschrauben eine Umdrehung weiter. Die Reaktion Chinas blieb modertat und gelassen. Jedoch:

    Fakt 5: Am 01.08.2019 um 8 Uhr früh (Shanghai Zeit, hier 2 Uhr früh MEST) jagte China den Dollar hoch und gleichzeitig auch das Gold,. In Euro etc. blieb der Wechselkurs fast unverändert, da gleichzeitig auch der CNY billiger wurde. Die Massnahme des FED von nur wenigen Stunden vorher war damit ausgehebelt.

    Fakt 6: Die Börsen haben diesen Wink verstanden und haben ihre Trends nach unten verlassen.

    Das ist ein voller Paradigmenwechsel. Trump wird keinen billigeren Dollar bekommen und den Goldmärkten droht der ultimative margin call, sofern es stimmt, dass sechsmal soviele Derivate auf Gold in Umlauf sind als physisches Gold zur Deckung verfügbar ist. Wenn das passiert werden auch die übrigen Derivatemärkte in die Knie gehen, denn dann ist das breite Kundenvertrauen verspielt. Das übersteht keine Bank und keine Zentralbank.

    Voll böser Ahnung habe ich noch vor kurzem hier geschrieben, man solle Gold kaufen und eine Schaufel, um es im Garten zu vergraben. Jetzt scheint es soweit zu sein.

    Antworten
    • Starchild
      Starchild sagte:

      @Thierry
      “Fakt 2: Seit Ende Mai 2019 ist das vorbei. Seitdem steigt Gold geradlinig und steil, heute bereits 1465 USD/oz, bzw. rd. 1065 SDR/oz, also +18 % in nur 10 Wochen, und kein Ende abzusehen.”
      NESTLE ist um 30% nach oben geschossen >>> im Ernstfall kann man Gold nicht essen und es wird Militär-und-Not-Verpflegung benötigt.
      Gold sollte man nur ausserhalb des Bankensystems lagern und im Garten ist es auch nicht mehr sicher , besonders wenn man vor den vielen eingeladenen priveligierten Schwertmördern fliehen muss.
      Ahoi

      Antworten
      • Thierry
        Thierry sagte:

        @Starchild

        Ach, wem sagen Sie das. Nestle, die alte Kamelle. Airbus ist in 2019 schon 45% gestiegen und viele andere ähnlich. Aber wenn man sich die charts und die Bewertungen kritisch ansieht, ist damit wohl -vorerst- Schluss. Mit meinen engen limits bin ich übers Wochenende mehrfach rausgeflogen und sitze jetzt auf einem Berg cash, den ich auch nicht essen kann.

        “Garten” ist natürlich symbolisch gemeint, denn wenn Ihnen der Nachbar dabei zuschaut, ist es auch nicht die richtige Lösung.

        Und die Schwertmörder lassen mich kalt, ich bin schon längst aus D weg. Zwar in einem Land, wo auch noch das Faustrecht gilt, aber da kann ich mithalten, weil hier der Recht hat, der schneller zuschlägt. Und ich kann mir meine Privattruppe halten.

      • Gast
        Gast sagte:

        “im Ernstfall kann man Gold nicht essen”
        Oh doch, es ist ein anerkannter Lebensmittelzusatzstoff mit eigener E-Nummer (E 175).

  6. globalvoterorg
    globalvoterorg sagte:

    Ist der Ruf einmal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert! Die EZB betreibt Involvenzverschleppung vom Gröbsten. Jedem ist das Hemd näher, als die Hose. Auch den Banken. Was machen diese, ergo, nehmen das kostenfrei QE und versuchen sich über Wasser zu halten und nicht als Zombie´s unterzugehen.
    Das System (MMT) versucht sich, an den eigenen Haaren, aus dem Sumpf zu ziehen. Geht das!? Helikoptergeld, kommt aus der gleichen Instrumentenkiste. Pure Panik im System!
    https://kingworldnews.com/greyerz-most-people-dont-understand-the-scale-of-the-collapse-that-is-in-front-of-us/

    Antworten
    • Thierry
      Thierry sagte:

      @ globalvoterorg

      >> “Jedem ist das Hemd näher, als die Hose.” Stimmt nicht mehr! Ist es nicht ein fatales Zeichen der Zeit, dass man jetzt allgemein das Hemd über der Hose trägt.

      Da halte ich mich an den alten bayrischen Spruch ” Dem hängt ja das Hemd schon aus der Hose”, was soviel heisst wie geistig minderbemittelt und ein hoffnungsloser Fall.

      Antworten
  7. ruby
    ruby sagte:

    In einer Union verschiedener Währungen wird niemals Einigung über Höhe sowie Anfang und Auslauf bzw. die Zahlungsmodalitäten erreicht werden. So etwas funktioniert nur in souveräner Staatlichkeit. Daß diese Ökonomen das nicht zulassen, liegt daran wie die Assetholder und -manager Wertberichtigungen als teuflisch für ihr Geschäftsmodell meiden. Währenddessen verrotten die Infrastrukturen hin zu afrikanischen Niveaus. Geldtheorie hat nur die Inhärenz, sich um das eigene Fortbestehen zu kümmern. Kein Konsument bzw. Helikoptergeldempfänger kann mit den Peanuts Produktivität schaffen.
    Er ist Allmosensammler geblieben. Pfandwerte zu schöpfen ist dagegen die noble Erschaffung von Wohlstand.

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @ ruby

      So ist es.

      Helikoptergeld ist das Brot für den Pöbel vor den Spielen. Die Geringschätzung durch die Initiatoren ist so vielsagend, wie die Freude des neuen Plebs.

      Wie lange würde dieser Konsum anhalten, bis eine größere Dosis fällig wird? Wer würde unter den Umständen noch Eigentum verpfänden um an den gesättigten Märkten im Vernichtungskampf mit Zombies – Zins und Tilgung zu versuchen?

      Naiv zu glauben man könnte Überkapazität dauerhaft auslasten durch Geldabwürfe. Die Erkenntnis, dass Zombiefirmen keine sicheren Arbeitsplätze bieten und die Lebensentwürfe dieser Mitarbeiter samt Eigenheimen, Aktiensparplänen & dem dritten Kind makulatur sind, birgt das Veränderungspotential das wir brauchen….

      Antworten
  8. Evi Dent
    Evi Dent sagte:

    Ich stelle mir bildlich den Helikopter vor, aus welchem Geldscheine geworfen werden. Gleichzeitig fiegt ein anderer Helikopter darunter synchron mit. Die Rotorblätter schreddern sofort das im Luftwirbel hin- und hergfliegende Geld in kleine Schnipsel und alles ist wieder gut. Die einfältigen Menschen, welche wirklich gedacht haben, sie würden ihr free lunch gerade bekommen, gehen voller Konfetti wieder nach Hause und begnügen sich weiter mit Wassersuppe. Die Helikopterpiloten gehen nach der Landung auch nach Hause, nur etwas dicker, weil sie vor dem Abwurf so viel, wie möglich in die Unterwäsche gerettet haben.
    Seit geraumer Zeit schon sind die Sparer die Dummen und können nicht verstehen, warum die ihnen als Kinder anerzogene Sparsamkeit das Genick bricht, während Zechpreller hofiert werden.
    Welche Währungen haben, wenigstens momentan , keine Helikopterisierung zu befürchten? Ich würde gerne mich noch dort hinein retten, bevor der Helikopter startet.

    Antworten
  9. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    Monatliche Zahlungen fände ich besser als eine einmalig große Summe: Da sollte die Wahrscheinlichkeit größer sein, dass das Geld für (überwiegend in Deutschland) erbrachte Dienstleistungen ausgegeben wird und nicht einmalig gespart oder für größere Käufe ausgegeben wird. Dadurch könnte der stimulierende Effekt nachhaltiger sein.

    Praktisch also: Durch regelmäßiges Helikoptergeld einen Pay-TV-Kanal mehr und öfter mal gute Lebensmittel einkaufen oder ins Kaffee etc. statt neues gebrauchtes Auto, Wohnzimmer oder >150cm 4k-Fernseher (bzw. 5 Goldmünzen bei den Apokalyptikern ;).

    Antworten
  10. Hansjörg Pfister
    Hansjörg Pfister sagte:

    Helikoptergeld wird kommen, man wird es nur nicht so nennen. Mein Vorschlag: Klimageld. Zweckgebunden für irgendwelche (angeblichen) klimarelevanten Maßnahmen / Verhaltensweisen. Von der Styroporverpackung für Häuser, Subventionen für E – Vehikles, Gutscheine für Bio – Lebensmittel oder ähnliches Gedöhns, Stromgeld (Kompensation für ständig steigende Strompreise) usw. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Jeder Blödsinn wird bezahlt… Man muss was mit Klima machen, schon rollt der Rubel. Zwar wird die Wirtschaft damit klimazombifiziert, aber was soll’s das Überleben der Menschheit steht auf dem Spiel, da kann man doch nicht so kleinlich sein. Kritik? Nicht zulässig. Im Angesicht der nahenden Katastrophe gibt es nur eine legitime Meinung!

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Pfister

      Das ist ein genialer Dreh, ich glaube, Sie werden mit dieser Prognose Recht behalten, zumindest wenn Helikoptergeld zeitnah eingeführt werden soll.

      Mittlerweile muss jedes Umverteilungsthema irgendwie auf Klima gezogen werden, dagegen hilft dann nur noch der Migrantenjoker: https://twitter.com/modediktat/status/1157966709229281280

      (Ich bin da übrigens für eine Kompromisslösung, die dicke Migrantenfrau muss soweit abnehmen dass sie wieder in einen einzigen Flugzeugsitz passt und bekommt dafür aber zur Würdigung ihres Reisebedarfs extra Gretameilen vom Klimaschutzministerium zugeteilt.)

      Antworten
    • @@ Dietmar Tischer
      @@ Dietmar Tischer sagte:

      @ Hansjörg Pfister

      >Helikoptergeld wird kommen, man wird es nur nicht so nennen. Mein Vorschlag: Klimageld.>

      Ihr Vorschlag hätte ein Patent verdient.

      Denn er ist so einfach und so nahe liegend, dass ihn nur eine FAHRLÄSSIGE Politik nicht aufgreifen wird.

      Aber die gibt es Gott sei Dank bei uns nicht : – )

      Antworten
  11. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Erst einmal bei der REALITÄT bleiben.

    Die heißt:

    NEGATIVZINSEN mit Verlusten von 160 Mrd. EUR für die Sparer in Europa.

    Hier:

    https://www.welt.de/finanzen/article197976991/Staatsanleihen-Negativzinsen-stellen-Finanzwelt-auf-den-Kopf.html

    Was ist die Folge, einmal abgesehen von der dringlicher werdenden Frage, mit welche LEGITIMATION die EZB diese quasi Besteuerung vornehmen darf (Systemstabilisierung ist zu abstrakt, um die Menschen mit dieser Begründung zufriedenstellen zu können)?

    Nahe liegend:

    Die Menschen sparen MEHR.

    Das ist kontraproduktiv für das Wirtschaftswachstum.

    Helikoptergeld soll das kompensieren.

    Wer garantiert, dass die Menschen das nicht als einen willkommenen FINANZIERUNGSBEITRAG zum Sparen ansehen?

    Niemand kann es garantieren, weil niemand nichts Genaues weiß und auch nicht wissen kann. Denn das EXPERIMENT Helikoptergeld hat es noch nie gegeben unter den Bedingungen, die wir haben.

    Es MUSS aber Helikoptergeld sein, wenn man GLAUBT, dass die Nachfrage auf einem Mangel an verfügbarem Geld beruht.

    Ich frage mich, wie das mit Überzeugung von Großökonomen wie Bernanke und Summers, dass wir eine SPARSCHWEMME haben, zu VEREINBAREN ist.

    Auch die Befürworter von Helikoptergeld sollten sich das einmal fragen.

    Nur nach dem monetären Strohhalm zu greifen, ist nicht seriös angesichts der IMPLIKATIONEN, die Helikoptergeld für ALLE (!!) hat.

    Antworten
    • Ulrich Remmlinger
      Ulrich Remmlinger sagte:

      Herr Tischer, diese Ideen sind tatsächlich nicht seriös. Ich würde in der Bewertung noch weiter gehen. Helikoptergeld soll ja dazu dienen, daß die Inflation “endlich” in der Realwirtschaft ankommt und nicht nur auf die Assets beschränkt bleibt. Wer kann sich so etwas ernsthaft wünschen? Das Vertrauen in das Papiergeld wird sich dann in Luft auflösen, der Goldpreis wird explodieren und das Ketchup wird aus der Flasche schießen. Ein Bankrun ist dann nicht mehr ausgeschlossen. Auch in Gedanken sollte man nicht mit solchen Experimenten spielen.
      Jeder möge sich fragen, wie er selbst reagiert, wenn er plötzlich 10 000 Euro auf seinem Konto findet. Niemend, der sein Geld mit ehrlicher Arbeit hart verdient und bei Verstand ist, würde sich darüber freuen.

      Antworten
      • asisi1
        asisi1 sagte:

        Es ist ja löblich von ihnen, dass sie noch an den gesunden Menschenverstand glauben. Nur ich meine die Deutschen sind durch das derzeitige Bildungssystem vollkommen verblödet worden! Besonders die Gutmenschinnen! Es gibt keinen Ausweg, als einen Krieg!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Ulrich Remmlinger

        Es gibt angesehene Ökonomen, die eine GERINGE Inflation von – sagen wir – bis zu 2% bei NORMALEN Verhältnissen als wünschenswert und angemessen halten.

        Insofern ist auch das Ziel der EZB und, soweit sie es damit verbinden, auch das der Befürworter von Helikoptergeld, nicht abwegig.

        ABER, und da haben Sie vollkommen Recht:

        Plötzlich, oder genauer: aus dem NICHTS heraus EUR 10.000 zu bekommen, ist NICHT das gleiche, wie etwa EUR 10.000 zu erben.

        Das Leben inkl. der „Erwerb“ von Geld ist ein strukturiertes, auch mit funktionalem Sinn versehenes Geschehen, in dem eine plötzliche fundamentale Umorientierung ganz sicher IRRITATIONEN hervorruft.

        „Irritationen“ besagt hier:

        Man weiß nicht, wie die Menschen – und nochmals wiederholt: es betrifft ALLE – darauf reagieren.

        Es gibt Ökonomen, die der Überzeugung sind:

        Ein derartiger Geldsegen würde als WILLKÜRAKT des Staates aufgefasst, der – weil er ein Willkürakt sei – auch wieder RÜCKGÄNGIG gemacht werden könne. Um nicht in Schwierigkeiten zu kommen, würden die Menschen das Geld nicht ausgeben.

        Den anderen Fall, KONTINUIERLICHES Helikoptergeld à la M. Stöcker, bewerten ernsthafte Ökonomen wie der renommierte A. Turner gut begründet als sehr risikobehaftet bezüglich zunehmender, nicht zu bremsender Inflation.

        Die Lage mit Schuldgeld ist verfahren.

        Da wird natürlich nach dem Strohhalm gegriffen.

        WIE dafür GLAUBWÜRDIGKEIT geschaffen wird, ist nicht seriös.

        Will man seriös sein, muss man den Leuten die Illusion der „Lösung“ nehmen und einfach nur sagen: Es ist ein Strohhalm.

        Wenn sie derart reinen Wein eingeschenkt bekommen, ist das Vorhaben aber – vermutlich – nicht mehr WIRKSAM.

  12. Horst
    Horst sagte:

    “Noch ein viel größeres Risiko, das die Helikoptergeld-Befürworter kaum erwähnen: Wie würden die Millionen von Migrationswilligen in Afrika und Asien reagieren, wenn sie erfahren, dass die Leute in der Eurozone einfach so jeden Monat Geld „geschenkt“ bekommen?”

    Würde diesen Menschen auch direkt ein ähnlich hoher Betrag zufließen (nicht über den Umweg der jeweiligen Regierungen), der es erlaubt, bessere Lebensumstände zu verwirklichen (Trinkwasser, El., angemessene Wohnverhältnisse, ferner auf staatlicher Ebene Renaturierung)) gebe es keinen Grund, Europa besiedeln zu wollen.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Horst

      “Würde diesen Menschen auch direkt ein ähnlich hoher Betrag zufließen (nicht über den Umweg der jeweiligen Regierungen), der es erlaubt, bessere Lebensumstände zu verwirklichen (Trinkwasser, El., angemessene Wohnverhältnisse, ferner auf staatlicher Ebene Renaturierung)) gebe es keinen Grund, Europa besiedeln zu wollen.”

      Wie süß. Und wo soll der Betrag herkommen? Helikoptergeld von der EZB direkt für die Dritte Welt etwa?

      Was machen die dann damit? Das gute Tafelwasser von Evian importieren, Wohnkomplexe von Bilfinger bauen lassen und Claudia Roth plus PR-Team einfliegen lassen (bitte Business Class, die ist immerhin Vizepräsidentin des Bundestags) damit die ein paar Bäume pflanzt? Das wird die Volkswirtschaften in den Entwicklungsländern aber richtig ankurbeln!

      Antworten
      • Horst
        Horst sagte:

        Sie haben die Frage aufgeworfen.

        Und wo soll der Betrag herkommen? Helikoptergeld von der EZB direkt für die Dritte Welt etwa?”

        Warum sollten die afrikanischen ZB anders operieren (können), als westliche ZB? Eine Experten-Kommission um Draghi kann als Beratungsteam fungieren.

        “Das wird die Volkswirtschaften in den Entwicklungsländern aber richtig ankurbeln!”

        Zumindest gibt es in den meisten Ländern Afrikas keine demographische Herausforderungen.
        Zudem könnte, würde es gewollt, JEDES afrikanische Land weitestgehend autark leben können.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        “Warum sollten die afrikanischen ZB anders operieren (können), als westliche ZB?”

        Der Diktator von Zimbabwe hat schon viel mit Varianten von dieser genialen Finanzierungsidee experimentiert, aber irgendwie funktioniert das in seinem Land einfach nicht. Die Leute hassen ihn und bezahlen viel lieber mit US-Dollar. Hatte er wirklich die falschen Berater?

        “Zumindest gibt es in den meisten Ländern Afrikas keine demographische Herausforderungen.”

        Bei einer Geburtenzahl von 5-7 pro Frau haben Sie extreme demographische Herausforderungen – aber ganz andere als in Europa.

        “Zudem könnte, würde es gewollt, JEDES afrikanische Land weitestgehend autark leben können.”

        Sie wären der Erste, der dann wieder herumheult, wie schrecklich niedrig der Lebensstandard dieser autarken afrikanischen Länder dann wäre. Oder meinen Sie Autarkie+EZB-Helikoptergeld?

      • Gregor_H
        Gregor_H sagte:

        @Horst schreibt:
        “Zudem könnte, würde es gewollt, JEDES afrikanische Land weitestgehend autark leben können.”
        Warum tun diese Länder es nicht?

      • Horst
        Horst sagte:

        “Sie wären der Erste, der dann wieder herumheult, wie schrecklich niedrig der Lebensstandard dieser autarken afrikanischen Länder dann wäre.”

        Fahren Sie doch einmal auf einen Besuch nach Lagos – mir erschließt sich nicht, warum der Zugang zu Trinkwasser (Abwasser- und Wassersystem), sicherer Stromversorgung nebst angemessener Unterkunft und Zugang zu Bildung und Gesundheitssystem Grund sein sollte, den Lebensstandard zu beklagen.

        “Autarkie+EZB-Helikoptergeld?” > Natürlich.

        Ottchen, NOCH EINMAL: Die Ausgangsfrage wurde von Ihnen gestellt.

        Sind wir NICHT bereit, die Menschen in Afrika und Asien partizipieren zu lassen, werden ebenjene unerwünschte Effekte eintreten.

        ad Gregor: Werfen Sie einen Blick auf interne und externe Einflüsse, die auf einen Großteil der angesprochenen Länder einwirken.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        “Fahren Sie doch einmal auf einen Besuch nach Lagos – mir erschließt sich nicht, warum der Zugang zu Trinkwasser (Abwasser- und Wassersystem), sicherer Stromversorgung nebst angemessener Unterkunft und Zugang zu Bildung und Gesundheitssystem Grund sein sollte, den Lebensstandard zu beklagen.”

        Ich habe keine Ahnung, was Sie mir mit dem Satz sagen wollen.

        “Autarkie+EZB-Helikoptergeld? > Natürlich.”

        Ihre Vorstellung von “Autarkie” ist, dass die EZB den afrikanischen Ländern Helikoptergeld schenkt und die sich dann damit etwas schönes kaufen? Meinen Sie diesen haartsträubenden Schwachsinn wirklich ernst?

        “Sind wir NICHT bereit, die Menschen in Afrika und Asien partizipieren zu lassen, werden ebenjene unerwünschte Effekte eintreten.”

        Soso. “Partizpieren lassen” heißt also, ihnen Helikoptergeld zu schenken. Da kann ich nur noch fassungslos mit dem Kopf schütteln.

      • Horst
        Horst sagte:

        “Ihre Vorstellung von „Autarkie“ ist, dass die EZB den afrikanischen Ländern Helikoptergeld schenkt und die sich dann damit etwas schönes kaufen? Meinen Sie diesen haartsträubenden Schwachsinn wirklich ernst?”

        Warum die EZB? Lesen Sie! Jedes Land hat eine eigene ZB. Was die EZB, die BoBC, BoJ, das FED können, können diese ZB theoretisch auch selbst leisten.

        Werden Sie erstmal wach, bevor Sie am Wochenanfang nur halbmunter aus Ihrem Leierkasten trällern…

        Dass es mit dem synchronen Lesen/Verstehen hapert, beweisen Sie nicht das erste Mal.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        “Jedes Land hat eine eigene ZB. Was die EZB, die BoBC, BoJ, das FED können, können diese ZB theoretisch auch selbst leisten.”

        Sie begreifen einfach nicht, dass niemand mehr die Währung eines durchschnittlichen afrikanischen Entwicklungslandes mehr verwenden will, sobald die Zentralbank dort anfängt, große Mengen frisch erschaffenes Helikoptergeld unters Volk zu bringen. Wenn Sie das versuchen, bekommen Sie sofort eine heftige Inflation und am Ende steigen die Leute auf eine stabile Ersatzwährung um, meistens auf US-Dollar. Siehe Beispiel Zimbabwe, meine Anspielungen darauf haben Sie ja offensichtlich auch nicht begriffen.

      • Horst
        Horst sagte:

        Das Beispiel, wie oft, schlecht gewählt (da Simbabwe so oft bereits herhalten muss für übertriebene Inflationserwartungen (wie Venezuela auch)), habe ich sehr wohl begriffen.

        Simbabwe als pars pro toto? Das sehe ich nicht unbedingt so.

        “Sie begreifen einfach nicht, dass niemand mehr die Währung eines durchschnittlichen afrikanischen Entwicklungslandes mehr verwenden will, sobald die Zentralbank dort anfängt, große Mengen frisch erschaffenes Helikoptergeld unters Volk zu bringen.”

        Was macht Sie so sicher? Simbabwe (einmal wieder)?

        Auch für die afrikanischen Länder gilt: Bildung, Infrastruktur und Gesundheit.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Wieso ist das Beispiel Zimbabwe “schlecht gewählt”? Weil es Sie langweilt? Wie Sie nicht begreifen können, wieso Ihr tolles wirtschaftliches Erfolgsrezept dort nicht funktioniert? Oder begreifen Sie es vielleicht, aber es läuft Ihren naiven ideologischen Wunschvorstellungen zuwider?

        “[heftige Inflation in Shithole-Countries bei Helikoptergeld-Strategie der dortigen Zentralbank] Was macht Sie so sicher?”

        Was glauben Sie, würden die meisten Leute auf der Welt lieber wollen? 1000 US-Dollar oder den entsprechenden Gegenwert in beispielsweise eritreischen Nakfa (ERN), also beim derzeitigen offiziellen Wechselkurs ungefähr 15000 ERN? Wie viele Leute außerhalb Eritreas wissen überhaupt, wie Nakfa-Banknoten aussehen und könnten sie von Spielgeld unterscheiden? Wie viele Leute würden Nakfa als Zahlungsmittel bei Geschäften annehmen? Und Gegenfrage: Wie viele Leute würden den US-Dollar als Zahlungsmittel annehmen?

        Was passiert nun, wenn die eritreische Zentralbank von den Nakfas, die eh fast niemand kennt oder will, noch mehr erschafft und als Helikoptergeld unter ihr Volk bringt?

        Wenn Sie wirklich keinen Unterschied zwischen der Federal Reserve und den anderen Zentralbanken der großen Welthandelswährungen (EZB, BoJ, BOE) und einer kleinen Klitsche wie der eritreischen Zentralbank sehen, dann kann ich Ihnen wirklich nicht mehr weiterhelfen.

        “Auch für die afrikanischen Länder gilt: Bildung, Infrastruktur und Gesundheit.”

        Ja, und? Was sollen diese Schlagwörter aussagen? Sie könnten genauso gut schreiben “Lage, Lage, Lage”.

      • Gregor_H
        Gregor_H sagte:

        @Horst schreibt: „Zudem könnte, würde es gewollt, JEDES afrikanische Land weitestgehend autark leben können.“

        @Gregor_H fragt: “Warum tun diese Länder es nicht?”

        @Horst antwortet: “ad Gregor: Werfen Sie einen Blick auf interne und externe Einflüsse, die auf einen Großteil der angesprochenen Länder einwirken.”

        Dann fangen wir bei den “internen Einflüssen” an:
        Welche internen Einflüsse wirken auf jedes afrikanische Land ein die es davon abhalten weitestgehend autark zu leben?

      • Horst
        Horst sagte:

        ad Ottchen:

        Es ist NICHT mein Konzept. Es ist das offensichtlich gewünschte monetäre Konzept der ZB und der Politik saturierter Gesellschaften.

        Dass Sie Eritrea als profundes Beispiel auserkoren haben zur Unterstützung Ihrer Nicht-Argumentation, verwundert nicht.

        Wie wäre es stattdessen mit Nigeria, Kongo oder Äthopien gewesen?
        Ich unterstelle, dass, sollte sich die Währung dieser Länder vom IWF (der Dollar-Gebundenheit) abkoppeln und emanzipieren, dann ist es den Menschen in diesen Ländern relativ egal, mit welchen Geldmitteln sie ihren Lebensunterhalt bestreiten, sofern ihre Lebensbedingungen und die Perspektiven ihrer Kinder verbessern.

        ad interne Einflüsse:
        Erste Hinweise finden Sie u.a. hier:
        http://docs.aiddata.org/ad4/files/inline/wp3_-_revised_working_paper_series_dreher_et_al_2016_october.pdf

  13. Ondoron
    Ondoron sagte:

    Ein Ökonom, der Helikoptergeld als ernsthaftes Instrument begreift, kann ich nicht ernst nehmen. Als wenn so ein Problem gelöst würde.

    Antworten
    • Christian Hu
      Christian Hu sagte:

      “Ein Ökonom, der Helikoptergeld als ernsthaftes Instrument begreift, kann ich nicht ernst nehmen.”

      Wieso?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Christian Hu

        Einen Ökonom, der Helikoptergeld als ernsthaftes, d. h. WIRKSAMES Instrument begreift (unsere gegenwärtigen Probleme zu lösen), ist nicht ernstzunehmen, weil er entweder

        a) keinen Mechanismus angeben kann, dem entsprechend ein Mehr an Geld NACHWEISLICH unsere Probleme löst

        oder

        b) wenn er einen solchen angeben kann, weil es ihn gibt, er nicht den nachweislich WIRKSAMEN Mechanismus angeben kann, der mögliche durch ihn entstehende neue Probleme (Inflation → Hyperinflation) verhindert

        oder

        c) wenn weder a) noch b), er NUR sagen kann, dass wir zwar nicht wissen, zu was Helikoptergeld führt, wir aber NICHTS Hoffnungsvolleres kennen als Helikoptergeld und es daher einsetzen sollten.

        Alle drei Positionen haben nichts mit ERNSTHAFTER Ökonomie zu tun.

        Das ist keine Abwertung der Ökonomie.

        Es ist lediglich die BEGRÜNDETE Auffassung, dass auch sie an GRENZEN stößt, d. h. aufhört WISSENSCHAFTLICH zu argumentieren, wenn sie einen PARADIGMENWECHSEL fordert, der die Basis ihrer Erkenntnis überschreitet.

        Man kann Helikoptergeld WOLLEN, wenn die einzige realistische Alternative ein Weiter so ist mit der Aussicht, an die Wand zu fahren.

        Aber man kann diesem Wollen nicht den Anstrich einer ökonomisch fundierten Lösung geben.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ D.T.
        “Einen Ökonom, der Helikoptergeld als ernsthaftes, d. h. WIRKSAMES Instrument begreift (unsere gegenwärtigen Probleme zu lösen)”

        Ich denke nicht, dass Ökonomen, die Helikoptergeld befürworten es als LÖSUNG der bestehenden Probleme ansehen.
        Bei de la Rubia geht es ausdrücklich “nur” darum, die Inflation auf das gewünschte Level von ~2% zu bringen. Ist man dort angekommen, werden die Helikopter wieder eingemottet und starten erst wieder wenn die Inflation unter 1% fällt. Dass er dies als LÖSUNG der grundsätzlichen, tiefer gehenden Probleme ansieht, halte ich für nahezu ausgeschlossen.

        Interessant wäre, welche Auswirkungen alleine die Ankündigung einer solchen Maßnahme mit den konkreten Regeln auf die Inflationserwartungen hätte. Eine größer Einmalzahlung wäre da definitiv nicht sinnvoll.

        de la Rubia:”Vielmehr würde man der Zentralbank ein mächtiges neues Instrument in die Hand geben, das vermutlich nie eingesetzt werden müsste – ähnlich wie das OMT-Programm, das den bedingten Kauf von Staatsanleihen in Not geratener Euro-Staaten vorsieht und dessen Ankündigung durch EZB-Chef Mario Draghi (“Whatever it takes”) bereits seine positive Wirkung entfaltete.”

        Wenn ICH (aus Sicht der EZB) die Wahl hätte zwischen einem weiteren QE (Staastanleihenkauf) oder dem monatlichen Helikoptergeld, welches an die Inflationsrate gebunden wäre, würde ich klar den Helikopter wählen. Nicht als LÖSUNG der Probleme, aber als bessere Maßnahme, um die Inflation auf das von der EZB angestrebte Niveau zu bringen als das bisherige QE Programm.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        >… geht es ausdrücklich „nur“ darum, die Inflation auf das gewünschte Level von ~2% zu bringen.>

        Wenn das u. .a. auch Draghi immer wieder sagt als Begründung einer so noch nie zuvor betriebenen Geldpolitik, SOLL es dann nicht die Lösung unserer Probleme sein?

        Ich denke schon, dass sie es nach seiner und auch der Meinung anderer sein sollte ZUMINDEST insoweit, als dadurch Nachfrage generiert wird und ein stärkeres Wachstum zu erwarten sein würde.

        Dass damit nicht alle Probleme über Nacht verschwinden, ist auch klar und kann nicht erwartet werden. Eine solche Lösung gibt es nicht.

        >de la Rubia:“Vielmehr würde man der Zentralbank ein mächtiges neues Instrument in die Hand geben, das vermutlich nie eingesetzt werden müsste>

        Das ist reine Spekulation – kann so sein, muss nicht so sein.

        >Wenn ICH (aus Sicht der EZB) die Wahl hätte zwischen einem weiteren QE (Staastanleihenkauf) oder dem monatlichen Helikoptergeld, welches an die Inflationsrate gebunden wäre, würde ich klar den Helikopter wählen.>

        Wenn wir den neuralgischen Punkt „an die Inflationsrate gebunden“ einmal ausblenden, weil ich nicht glaube, dass die Regierungen sich die Verfügungsgwalt über Helikoptergeld letztlich nicht aus der Hand nehmen lassen, stimme ich Ihnen zu.

        Meine Begründung dafür ist weniger der mögliche, aber nicht gewisse stärkere Inflationseffekt, sondern diese:

        Der Staatsanleihenkauf via QE führt tendenziell zu einer Vergesellschaftung wirtschaftlicher Aktivitäten, was ich mit Blick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft als nicht vorteilhaft für uns ansehe.

        Bei QE muss man freilich auch sehen, dass DADURCH die Banken gestützt werden.

        Wenn statt QE Helikoptergeld, das (angenommen) nichts bewirkt – was ist dann mit den Banken, bei denen die Erlöse der Staatsfinanzierung entfallen?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Korrektur, ich meine:

        … weil ich nicht glaube, dass die Regierungen sich die Verfügungsgwalt über Helikoptergeld letztlich aus der Hand nehmen lassen, …

      • troodon
        troodon sagte:

        @ D.T.
        Draghi betont immer wieder, dass die Politik mit eigenen Maßnahmen gefordert ist, dass die EZB es nicht alleine die Probleme zu lösen.

        “Das ist reine Spekulation – kann so sein, muss nicht so sein.”
        Absolut, wäre aber natürlich (aus Sicht der EZB mit ihrem ~2% Inflationsziel) ideal, wenn eine Ankündigung bereits ausreichen würde.

        ” Der Staatsanleihenkauf via QE führt tendenziell zu einer Vergesellschaftung wirtschaftlicher Aktivitäten, was ich mit Blick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft als nicht vorteilhaft für uns ansehe.”
        Und es beschleunigt zusätzlich, die ohnehin weiter zunehmende, Ungleichheit bei den Vermögen, was wiederum nicht wachstumsfördernd ist.

        “Bei QE muss man freilich auch sehen, dass DADURCH die Banken gestützt werden.”
        Gleichzeitig belastet man aber auch Banken durch Negativzinsen.

        Wichtig ist und bleibt, dass sich die Banken weiter von ihren NPL befreien. Da sind sie auf vernünftigem Weg. Aber das Umfeld für Banken wird über die nächsten Jahre weiterhin extrem herausfordernd werden, so dass es zu weiteren Fusionen und Aufgaben von Geschäftsbereichen bei etlichen Instituten kommen muss und auch kommen wird. Ich glaube z.B. weiterhin an eine Fusion von Commerzbank und zumindest einem Teil der Unicredit unter dem Dach einer Unicredit-Mutter- Holding in den nächsten Jahren.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        >Wichtig ist und bleibt, dass sich die Banken weiter von ihren NPL befreien. Da sind sie auf vernünftigem Weg.>

        Soweit einverstanden.

        Wenn aber die Banken die Belastung durch die Negativzinsen der EZB NICHT an ihre Kunden weitergeben können, dann ist das kontraproduktiv für die Eigenkapitalbildung der Banken und die Abschreibung von NPLs.

        Bei der EZB weiß man das natürlich.

        Daher geht sie wohl davon aus, dass die Banken die Belastung durch Negativzinsen auf die Kunden abwälzen.

        Das wiederum wird die Stimmung in der Bevölkerung gegen Negativzinsen anheizen.

        Große Zeitungen thematisieren das schon.

        Die EZB wird nicht wie bisher in ruhigen Gewässern segeln können. Die Banken werden jedenfalls nicht die Schuldigen spielen wollen.

        Ich bin mir da sicher.

        Denken Sie an BILD …

      • troodon
        troodon sagte:

        @ D.T.
        “Wenn aber die Banken die Belastung durch die Negativzinsen der EZB NICHT an ihre Kunden weitergeben können, dann ist das kontraproduktiv für die Eigenkapitalbildung der Banken und die Abschreibung von NPLs.”

        Die Negativzinsen betreffen aber eher nicht die besonders mit hohen NPL belasteten Banken.

        Man gibt bei der EZB offensichtlich die Hoffnung nicht auf, dass die Banken mit hohen EZB Einlagen, ihre Guthaben, auf welchem Weg auch immer, reduzieren und die Summen somit dem normalen Kreditkreislauf zur Verfügung gestellt werden. Bisher hat das aber kaum funktioniert.

        Irgendwann läuft aber das Fass an dieser Stelle über…

        Deutsche Banken werden m.E. auch eher höhere Gebühren verlangen für irgendwelche Geschäftsvorfälle, als dass sie Negativzinsen in der breiten Masse der Banken bereits ab dem ersten € von Privatkunden verlangen
        werden.
        0,4% von € 10.000,– sind 40€, da erhöht man eher die Kontoführungsgebühr um 3,33 pro Monat oder führt sie ein. Bringt weniger negative BILD Schlagzeilen…

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        >Deutsche Banken werden m.E. auch eher höhere Gebühren verlangen für irgendwelche Geschäftsvorfälle, als dass sie Negativzinsen in der breiten Masse der Banken bereits ab dem ersten € von Privatkunden verlangen werden.>

        Ist schon klar, wird auch so praktiziert.

        „Kontoführungsgebühr“ klingt eben harmloser als „Negativzinsen“.

        Ich sehe Mechanismen, hier die Facetten der Geldpolitik der EZB, die in der Praxis natürlich nicht geradlinig ablaufen.

        Man muss sie isoliert betrachten, um sie zu verstehen.

        Sie überlappen sich natürlich mit allen anderen und daher lassen sich gesamtheitlich gültige Tendenzen nicht zuverlässig einschätzen, geschweige denn prognostizieren.

        Und dann gibt es auch noch die Überraschungen, die keiner auf dem Schirm hat …

        Sie dürfen mich daher sehr gern etwas einbremsen.

  14. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “Das eigentliche Risiko ist ein anderes: der Bevölkerung würde klar, dass in unserem Geldsystem Geld wahrlich ‘aus dem Nichts’ geschaffen werden kann. Das Vertrauen könnte schwinden ”

    Noch ein viel größeres Risiko, das die Helikoptergeld-Befürworter kaum erwähnen: Wie würden die Millionen von Migrationswilligen in Afrika und Asien reagieren, wenn sie erfahren, dass die Leute in der Eurozone einfach so jeden Monat Geld “geschenkt” bekommen?

    Oder, falls erklärt wird, dass Migranten ohne eine Eurozonen-Staatsbürgerschaft vom Helikoptergeldregen ausgeschlossen werden: Nehmen die das klaglos hin oder randalieren die dann in unseren Städten so, als ob jede Nacht Silvester wäre?

    Antworten
      • Christian Hu
        Christian Hu sagte:

        @Richard Ott:

        Nein, aber Einwanderung in Sozialsysteme und Randale durch gesellschaftlich Ausgegrenzte (=die beiden Risiken)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Hu

        Das stimmt. Aber daraus folgt doch noch längst nicht, dass wir deshalb weitere Maßnahmen anstoßen sollten (=Helikoptergeld), die diese risikohaften Entwicklungen noch um ein Vielfaches verstärken – oder wie soll ich Ihren Einwand sonst verstehen?

      • Christian Hu
        Christian Hu sagte:

        @Richard Ott:

        “Aber daraus folgt doch noch längst nicht, dass wir deshalb weitere Maßnahmen anstoßen sollten (=Helikoptergeld), die diese risikohaften Entwicklungen noch um ein Vielfaches verstärken”

        Sehe ich auch so, dass Helikoptergeld als Mittel der letzten Wahl eingesetzt werden sollte – da sind sich vermutlich Foristen, Politiker und Notenbänker einig.
        Ich glaube, dass niemand gerne seine Heimat verlässt um im Schlauchboot übers Mittelmeer zu fahren und er es nur tut, wenn er muss oder dazu gezwungen wird.
        Ob es nun 1.000 Euro Hartz IV oder 2.000 Euro mit Helikoptergeld im Monat gibt, verstärkt den Effekt mit Sicherheit etwas, aber vermutlich nicht fundamental

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Hu

        “Sehe ich auch so, dass Helikoptergeld als Mittel der letzten Wahl eingesetzt werden sollte – da sind sich vermutlich Foristen, Politiker und Notenbänker einig.”

        Nein. Meine Meinung ist: Helikoptergeld sollte gar nicht eingesetzt werden, auch nicht als “Mittel der letzten Wahl”, weil es bei seinem Einsatz das Vertrauen in unser Geldsystem komplett zerstören würde, mit verheerenden wirtschaftlichen und politischen Folgen.

        “Ich glaube, dass niemand gerne seine Heimat verlässt um im Schlauchboot übers Mittelmeer zu fahren und er es nur tut, wenn er muss oder dazu gezwungen wird.”

        Dazu “gezwungen” wird sicher niemand, das wäre auch ein merkwürdiges Geschäftsmodell für die Schlepper, die an den Überfahrten verdienen.

        Aber beim Rest offenbart sich mal wieder Ihr total naives Weltbild: Sie glauben im Ernst, dass es für jemandem aus zum Beispiel dem Sudan keine Motivation sein könnte, sich in das durchaus gefährliche Schlauchbot zu setzen, dass er in Deutschland ohne auch nur eine Stunde zu arbeiten leistungslos und bedingunglos mit einem Betrag alimentiert wird, der einem Vielfachen des durchschnittlichen Erwerbseinkommens im Sudan entspricht? Da brauchen die Schlepper noch nicht einmal falsche Versprechungen zu machen, für einen Geringqualifizierten ist das auch so schon höchst attraktiv!

        “Ob es nun 1.000 Euro Hartz IV oder 2.000 Euro mit Helikoptergeld im Monat gibt, verstärkt den Effekt mit Sicherheit etwas, aber vermutlich nicht fundamental”

        Dieses lustige Argument sollte sich Ihr Chef für die nächste Gehaltsverhandlung merken…

      • Horst
        Horst sagte:

        “Nein. Meine Meinung ist: Helikoptergeld sollte gar nicht eingesetzt werden, auch nicht als „Mittel der letzten Wahl“, weil es bei seinem Einsatz das Vertrauen in unser Geldsystem komplett zerstören würde, mit verheerenden wirtschaftlichen und politischen Folgen.”

        Ihr Vertrauen in das “Papiergeld” ist doch längst zerstört, wie man zahlreichen Ihrer Kommentare entnehmen kann, Helikoptergeld hin oder her…

      • Horst
        Horst sagte:

        “Ich glaube, dass niemand gerne seine Heimat verlässt um im Schlauchboot übers Mittelmeer zu fahren und er es nur tut, wenn er muss oder dazu gezwungen wird.”

        Das sehe ich genauso.

        Darum ist es umso wichtiger, im 21. Jhr. die Lebensbedingungen und Perspektiven der Menschen vor Ort zu verbessern – in gewisser Weise auch als eine Art “Selbstschutz”.

      • Horst
        Horst sagte:

        “Dazu „gezwungen“ wird sicher niemand, das wäre auch ein merkwürdiges Geschäftsmodell für die Schlepper, die an den Überfahrten verdienen.”

        Selbstredend werden die Menschen, induziert durch interne und externe Effekte, die jeweiligen Länder zu verlassen.

        Jede intrinsische Motivation eines Menschen ist es, seine Lebensbedingungen zu verbessern.

        Ich unterstelle, diese ist bei Ihnen ähnlich stark ausgeprägt.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        “Jede intrinsische Motivation eines Menschen ist es, seine Lebensbedingungen zu verbessern. Ich unterstelle, diese ist bei Ihnen ähnlich stark ausgeprägt.”

        Das ist dann aber kein *Zwang*, sondern die Migranten werden von den üppigen und bedingungslos ausgereichten Sozialleistungen hier *angelockt*.

        Klar, wenn ich ein afrikanischer (oder pakistanischer oder sogar neuerdings aus Bangladesh kommender), ungebundener junger Migrant wäre, würde ich auch hierher nach Europa kommen und mich von naiven linken Spinnern “retten” und alimentieren lassen. Am besten noch mit mehreren Identitäten, und nebenbei ein bisschen Betäubungsmittel-Kleinhandel in Berlin (wird ja sowieso nicht verfolgt) das maximiert den Monatsverdienst.

        Die entscheidende Frage ist aber: Muss ich als deutscher Staatsbürger und Steuerzahler es zulassen, dass ich von Migranten so ausgenutzt werde? Ich habe nämlich – anders als der Migrant, und auch anders als die Asylindustrie – nichts davon, muss den ganzen Schwachsinn aber mit bezahlen.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Richard Ott
        “Nein. Meine Meinung ist: Helikoptergeld sollte gar nicht eingesetzt werden, auch nicht als „Mittel der letzten Wahl“, weil es bei seinem Einsatz das Vertrauen in unser Geldsystem komplett zerstören würde, mit verheerenden wirtschaftlichen und politischen Folgen.”

        FALLS die Zahlung von Helikoptergeld durch die EZB an die Höhe der Inflationsrate gebunden wird, so wie es de la Rubia vorschlägt, erachte ich es nicht als zwangsweise Folge, dass das Vertrauen in das Geldsystem komplett zerstört wurde.

        Und auch hier nochmal der Hinweis, dass z.B. Hr. Stöcker sein “zentralbankfinanziertes Bürgergeld” an die Staatsangehörigkeit der Eurozone bindet. Also zumindest in dieser Variante KEINE Zahlung an Migranten erfolgt.

      • Horst
        Horst sagte:

        “Ich habe nämlich – anders als der Migrant, und auch anders als die Asylindustrie – nichts davon, muss den ganzen Schwachsinn aber mit bezahlen.”

        Bei näherer Betrachtung des Wirtschaftskreislaufes und der Sezierung eben diesen in jeweilige Teilbereiche haben selbst Sie als Halter von BMW-Aktien durch Dividendenzahlung sehr wohl etwas von der Asylindustrie.

        Ihren Aufschrei höre ich bereits jetzt, der bedingt wird, durch Ihre Unfähigkeit, das System als Ganzes nebst dessen Wirkungszusammenhänge zu erkennen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        “Bei näherer Betrachtung des Wirtschaftskreislaufes und der Sezierung eben diesen in jeweilige Teilbereiche haben selbst Sie als Halter von BMW-Aktien durch Dividendenzahlung sehr wohl etwas von der Asylindustrie.”

        Wieso? Weil die seit 2015 neu hinzugekommenen Migranten ganz viele neue BMWs kaufen und mein Gewinnanteil daran meinen steuerlichen Kostenanteil für die Migrantenalimentation übersteigt? So ein Blödsinn, in Ihren Träumen geht diese schräge Rechnung vielleicht auf, aber nicht in der Realität.

        @troodon

        “Und auch hier nochmal der Hinweis, dass z.B. Hr. Stöcker sein ‘zentralbankfinanziertes Bürgergeld’ an die Staatsangehörigkeit der Eurozone bindet. Also zumindest in dieser Variante KEINE Zahlung an Migranten erfolgt.”

        Schon klar. Aber kann diese Abgrenzung aufrecht erhalten werden? Ich höre schon, wie die Migranten- und Flüchtlingsaktivisten herumheulen wie ungerecht das doch ist. Und aggressivere Migrantengruppen wie die französischen sogenannten “Schwarzwesten”, die schon Flughäfenterminals und das Pantheon in Paris besetzt hatten (um kostenlosen Wohnraum zu fordern – soo ungerecht dass nur illegale Einwanderer in Frankreich den nicht bekommen…) würden das wahrscheinlich auch nicht widerstandslos hinnehmen.

      • Horst
        Horst sagte:

        “Wieso? Weil die seit 2015 neu hinzugekommenen Migranten ganz viele neue BMWs kaufen und mein Gewinnanteil daran meinen steuerlichen Kostenanteil für die Migrantenalimentation übersteigt? So ein Blödsinn, in Ihren Träumen geht diese schräge Rechnung vielleicht auf, aber nicht in der Realität.”

        Womit Sie die angesprochene Unfähigkeit des Weiter- und Um-die-Ecke-Denkens einmal mehr bewiesen haben.
        Ihre Träumerei/Ihr Realitätsverlust sei folgendermaßen dargelegt:
        Dass aber bspw. eine höhere Nachfrage nach BMW-Fahrzeugen besteht (wie nach vielen anderen Produkten/Dienstleistungen auch), um die Asylindustrie (immerhin ca. 1,5 bis 2,0 Mio. Personen) zu bedienen/aufrechtzuerhalten in vielen Wirtschaftszweigen halten Sie für ausgeschlossen? Ebenfalls halten Sie es für ausgeschlossen, dass die Nachfrage (in der Folge auch der Aktienwert/Dividenden) daher nicht anders ausfällt als ohne Migration?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst
        [Hoppla, ersten Versuch im falschen Kommentarstrang gepostet.]

        Ein wirklich genialer Plan: Aus Steuergeldern werden seit 2015 ungefähr 2 Millionen größtenteils unqualifizierte Migranten zusätzlich in Deutschland alimentiert, und davon profitiere ich angeblich, weil ein kleiner Teil der Asylindustrie deshalb neue BMW-Fahrzeuge kauft und ich über meine BMW-Aktien an dem Gewinn beteiligt bin?

        Nach Abzug meines Steuer-Anteils für die Migranten-Alimentation und der Abgeltungssteuer auf die BMW-Dividenden bleibt da garantiert kein Nettogewinn für mich mehr übrig.

        Davon abgesehen: Den Nachfrageeffekt hätten wir auch einfacher haben können, indem wir die Migranten in ihren Herkunftsländern gelassen hätten und stattdessen einfach in Deutschland die Steuern gesenkt oder die Sozialleistungen erhöht hätten. Und dann hätten auch mehr Leute profitiert als nur die in der Asylindustrie.

        Mal wieder linke Voodoo-Ökonomie vom Feinsten von Ihnen. Sie fahren das Land wirtschaftlich an die Wand und glauben dabei sogar noch, Sie täten etwas Gutes.

      • Horst
        Horst sagte:

        Sie kommen aus Ihrer individuellen Perspektive nicht heraus. Das ist – nicht nur argumentativ – Ihr großes Dilemma.

        Die Asylindustrie ist der primäre nachfragewirksame Sektor, es koexistieren sekundäre, tertiäre und quartäre Sektoren, die ebenfalls nachfragewirksam wirken.

        Und nun: Das Land fahren andere vor die Hunde, vornehmlich ausschließlich aus individueller Perspektive denkend und handelnde Personen wie Sie oder Personengruppen in den zentralen wirtschaftlichen und politischen Schaltstellen.

        Aus gesamtgesellschaftlicher Sicht halte ich die – ungesteuerte – Zuwanderung für ein “Pulverfass” (das ich jedoch nicht fülle).

        Tendenzen der Segregation sowie der Stärkerwerdung von Parteien mit Extrempositionen sind daher durchaus Begleitfaktoren der Auffüllung des Pulverfasses.

        Daher plädiere ich dafür, die Lebensverhältnisse der Menschen in den betreffenden Ländern zu verbessern. Das funktioniert nur durch westliche Anschubfinanzierungen und Partnerschaften – ganz so, wie es China praktiziert (es wird unterstellt, u.a. bei bto, China versuche diese Länder zu kolonialisieren).

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        “Die Asylindustrie ist der primäre nachfragewirksame Sektor, es koexistieren sekundäre, tertiäre und quartäre Sektoren, die ebenfalls nachfragewirksam wirken.”

        Das Gebilde, das Sie hier den “primären nachfragewirksamen Sektor” nennen, produziert aber Dienstleistungen, die bestenfalls nutzlos und schlimmstenfalls schädlich sind – und zwar konkret die Betüdelung von Migranten in Deutschland, die zum größten Teil mangels Qualifikation niemals in der Lage sein werden, ihren eigenen Lebensunterhalt in Deutschland legal zu bestreiten und von Sozialleistungen unabhängig zu sein oder gar irgendwann Nettosteuerzahler zu werden.

        Diesen Denkfehler, nämlich dass sinnlose Aktivitäten irgendwie trotzdem nützlich sind weil sie die Gesamtnachfrage stärken, machen Sie andauernd. Wir hatten die gleiche Diskussion schon beim Thema BER (“Wird zwar ewig nicht fertig, aber schafft doch für die Baufirmen und Bauprojektleitung total viele langfristige Arbeitsplätze, was die Nachfrage ankurbelt…”) und auch beim Thema Ärzte, die sinnlose oder gefährliche Therapien für ihre Patienten verschreiben – wobei Sie mir dort interessanterweise sogar zugestimmt hatten.

        “Das Land fahren andere vor die Hunde, vornehmlich ausschließlich aus individueller Perspektive denkend und handelnde Personen wie Sie”

        Nein. Diese Anschuldigung lasse ich nun wirklich nicht auf mir sitzen sondern bestreite sie ganz entschieden.

        “Aus gesamtgesellschaftlicher Sicht halte ich die – ungesteuerte – Zuwanderung für ein „Pulverfass“ (das ich jedoch nicht fülle). ”

        Keine Sorge, das Pulverfass ist auch ohne Ihr aktives Zutun (ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube Ihnen einfach mal) schon voll genug um irgendwann hochzugehen.

        “Daher plädiere ich dafür, die Lebensverhältnisse der Menschen in den betreffenden Ländern zu verbessern. Das funktioniert nur durch westliche Anschubfinanzierungen und Partnerschaften – ganz so, wie es China praktiziert”

        Die chinesische Strategie funktioniert auf jeden Fall besser als die des Westens. Da sind wir uns ausnahmsweise mal wieder einig, was ja selten genug vorkommt.

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