Gaspreis­deckel jetzt!

Deutschland besitzt eine Wirtschaftsstruktur, um die uns nicht wenige Länder beneiden. Im Gegensatz zu den USA, Großbritannien und Frankreich ist es uns gelungen, einen starken industriellen Sektor zu erhalten. Fast ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts wird hier erwirtschaftet. Ohne Zweifel sind die gut bezahlten Arbeitsplätze in der Industrie das Rückgrat unseres Wohlstands.

Dieser Erfolg ist umso erstaunlicher, weil sich die Rahmenbedingungen für die Industrie hierzulande schon seit Jahren nicht positiv entwickelt haben: verfallende Infrastruktur, zunehmend offensichtliche Mängel im Bildungswesen, rückständige Digitalisierung, wachsende Bürokratie, nicht wettbewerbsfähige Steuer- und Abgabenlast und dazu eine Klimapolitik, die darauf setzt, durch eine überproportionale Verteuerung der Energie die hiesige Wirtschaft in eine Vorreiterrolle zu drängen, ohne die Frage zu prüfen, ob sie eine solche Rolle überleben kann. Kein Wunder also, dass die Industrie bereits vor dem Corona-Schock auf dem Rückzug war und lieber im Ausland investiert hat.

Existenzieller Schock

Auf diese ohnehin schon schlechte Ausgangslage traf der russische Angriffskrieg und die sich daraus ergebende drastische Verteuerung von Energie. Entgegen den auch vom amtierenden Wirtschaftsminister gestreuten Behauptungen hatte die deutsche Industrie ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht dank billiger, sondern trotz relativ teurer Energie. Daten des europäischen Statistikamtes zeigen eindeutig, dass die industriellen Verbraucher in Deutschland bereits in den Jahren vor dem Krieg mehr und nicht weniger als die europäischen Wettbewerber bezahlt haben – ein Aspekt, auf den der Ökonom Daniel Gros hinweist, verbunden mit dem Kommentar, dass „Deutschland einen Verlust an Energieunabhängigkeit hinnehmen musste, ohne einen spürbaren wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen“. Entsprechend effizient sind die deutschen Unternehmen dann auch mit Gas umgegangen, wie er vorrechnet. So ist hier die Gasintensität pro BIP-Einheit nur halb so groß wie im weltweiten Durchschnitt und auch im Vergleich zu den anderen Ländern Europas ist Deutschland deutlich effizienter als beispielsweise Italien oder Spanien. Trotzdem haben wir natürlich beträchtliche Ausgaben für Gas.

Alle Effizienz nutzt allerdings nichts angesichts des enormen Kostenschocks, vor dem unsere Industrie nun steht. Nachdem der Gaspreis sich seit Jahren in einem engen Korridor bewegt hat, ist er seit Anfang 2021 in der Spitze um 2.000 Prozent gestiegen. Trotz der leichten Entspannung in den letzten Tagen ein für Privathaushalte und Unternehmen untragbares Niveau, welches zudem noch auf den Strompreis durchschlägt, denn Tatsache ist, dass Gas nach wie vor zur Stromerzeugung verwendet wird.

Was hier droht, ist eine massive Deindustrialisierung Deutschlands. International operieren­de Unternehmen verlegen ihre Produktion an günstigere Standorte. Man denke an die USA, wo Erdgas nur ein Zehntel des hiesigen Preises kostet. Unternehmen, die das nicht können und im internationalen Wettbewerb stehen, laufen Gefahr, diesen Kostenanstieg nicht zu verkraften und dauerhaft aus dem Markt auszuscheiden.

Hierin liegt der entscheidende Unterschied zur Corona-Krise, den unsere Regierung – vor­rangig der Wirtschaftsminister – nicht vollständig zu erfassen scheint. Ein Restaurant kann man vielleicht für ein paar Monate stilllegen und danach wieder öffnen oder im Falle eines Konkurses durch ein anderes ersetzen. Für Industriebetriebe gilt das nicht. Ist erst mal eine Werksschließung erfolgt, ist keineswegs sicher, dass es wieder öffnet. Kapazitäten entstehen in anderen Regionen und um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts stand es – wie ein­gangs erwähnt – schon zuvor nicht gut.

Gaspreisdeckel lebensnotwendig

Statt nun also schulterzuckend davon zu sprechen, dass wir alle ärmer werden und darauf zu hoffen, dass „der Winter nicht zu hart wird“ wie unser Wirtschaftsminister, sollte die Regie­rung besser handeln – im doppelten Wortsinn. Es muss darum gehen, die Welle zu brechen. Es ist klar, dass die Energiepreise nicht dauerhaft auf dem heutigen Niveau bleiben werden. Sie werden wohl nicht auf das Vorkriegsniveau zurückkehren – wobei auch dies bei intelli­gen­ter Politik möglich wäre(!) –, aber gegenüber heute deutlich sinken.

Was sollte die Politik also tun?

Zum einen sollte sich die Regierung endlich an die Arbeit machen, dass Angebot an Energie in der Zukunft glaubhaft zu erhöhen.

  • Kohlekraftwerke rasch in die Lage versetzen, ans Netz zu gehen, statt sie wie heute mit Auflagen daran zu hindern.
  • Atomkraftwerke für einen längeren Zeitraum am Netz lassen. Dies bedeutet nicht für ein paar Monate, sondern für einen Zeitraum von mindestens fünf, besser zehn Jahren. Zugleich sollten alle noch nicht zurückgebauten Kraftwerke wieder in Betrieb genommen werden.
  • Fracking in Deutschland umgehend genehmigen und zuzulassen. Neue Technologien reduzieren die Umweltrisiken dramatisch und es könnte bereits in wenigen Monaten das erste Gas fließen. Ohnehin stellt sich die Frage, wieso es für die Umwelt besser sein sollte, in den USA gewonnenes Fracking-Gas zu verflüssigen und hierher zu trans­portieren. Ist es nicht.

Allein schon durch den Beschluss dieser Maßnahmen würde sich der für Unternehmen entscheidende Terminpreis deutlich entspannen.

Der zweite Teil des Programms muss am Gaspreis direkt ansetzen. Hier sollte die Regierung die Welle abflachen und die Mehrkosten zwischenfinanzieren. Was ist damit gemeint?

  • Für Privathaushalte wird der Grundbedarf an Gas preislich gedeckelt, für den Rest­bedarf ist der Preis frei, um einen möglichst starken Sparanreiz zu setzen.
  • Für Unternehmen wird der Preis ebenfalls gedeckelt, und zwar gleitend. Im vierten Quartal dieses Jahres wird der Preis auf 75 Euro je MW/h gesenkt, nach sechs Monaten steigt er auf 100 Euro und nach weiteren sechs Monaten auf 150 Euro. Zurzeit kostet Gas nach einem Höhepunkt von annähernd 330 Euro rund 200 Euro. Damit haben die Unternehmen mehr Zeit, sich an die Lage anzupassen und bekommen zugleich Planungssicherheit.

Die Kosten für ein solches Programm wären sicherlich erheblich. Ich versuche es mal mit einer – zugegeben – sehr vereinfachten Rechnung: In der Vergangenheit haben wir pro Jahr etwa 30 Milliarden Euro für den Import von Gas ausgegeben. Zurzeit laufen wir mit einer Jahresrate von ungefähr 60 Milliarden, was bereits die erheblichen Einsparungsbemühun­gen der Industrie spiegelt. Der Staat müsste also für eine Übergangszeit die Mehrkosten übernehmen. Wenn der Staat die gesamte Differenz von 30 Milliarden übernähme (was mehr ist, als der obige Vorschlag kosten würde) und dies für einen Zeitraum von drei Jahren (was ebenfalls eine zu negative Annahme ist, vor allem wenn zugleich Maßnahmen zur Angebotsausweitung ergriffen werden), beliefen sich die Kosten auf 90 Milliarden Euro, rund 2,5 Prozent des BIP.

Das mag viel erscheinen, ist jedoch verglichen mit dem volkswirtschaftlichen Schaden, der anderweitig entsteht, vernachlässigbar. Selbst bei doppelt so hohen Kosten dürfte es sich für uns alle lohnen, wenn der Staat interveniert.

Wer soll das bezahlen?

Doch wer soll am Ende für diese Rettungsaktion aufkommen, werden sich nicht wenige fragen. Soll erneut der „einfache Arbeitnehmer für Großkonzerne bezahlen“, wie ich es bereits von einigen Politikern erwarte? Nein. Die Gasverbraucher sollen es in Zukunft zurückzahlen. Der staatliche „Wirtschaftsrettungsfonds Gas“ tritt nur als Zwischenfinan­zierer auf. In Zukunft, wenn sich die Energiepreise normalisiert haben, wird ein Zuschlag auf den Gaspreis erhoben, der es erlaubt, die eingegangenen Schulden über einen sehr langen Zeitraum von mindestens 30 Jahren zu tilgen. Das passt zu der Schätzung, dass unsere eigenen Gasreserven für gut 30 Jahre reichen. Das unschlagbar günstige deutsche Gas – weil nicht um die halbe Welt transportiert – würde dann trotz Zuschlag unschlagbar günstig bleiben.

focus.de:”„Ohne Gaspreis-Deckel wird unsere Wirtschaft diese Klimapolitik nicht überleben“”, vom 26.09.2022

cicero.de:”Es braucht unbedingt einen Gaspreisdeckel!”, vom 26.09.2022

Kommentare (77) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Alliban
    Alliban sagte:

    “Gaspreis­deckel jetzt!” dürfte angesichts der Ereignisse in der Ostsee m.E. obsolet sein bzw. kaum noch was bringen.
    “Die Gasverbraucher sollen es in Zukunft zurückzahlen.” Ich würde versuchen, dass Geld vom Staat mitzunehmen und bevor ich es zurückzahlen müsste, auf einen anderen Energieträger umstellen bzw. als Firmenbesitzer rechtzeitig die Produktion verlagern.
    “Deutschland besitzt eine Wirtschaftsstruktur, um die uns nicht wenige Länder beneiden.” Im Hinblick auf unsere regierenden Politiker muss ich dabei an ein altes Sprichwort aus der Schulzeit denken, sinngemäß: “Schlecht Ding in guter Hand ist immer noch besser als gut Ding in schlechter Hand!”

    Antworten
    • Dr.Lucie Fischer
      Dr.Lucie Fischer sagte:

      @Alliban:
      Ist Ihr Sprichwort aus der Schulzeit nicht ein bisschen sexistisch ?
      Oder verteilen Sie- poetisch durch die Hintertür- Komplimente an die über uns herrschenden Politiker?

      Antworten
      • Alliban
        Alliban sagte:

        Das Sprichwort kenne ich aus der Grundschule; in dem Alter hatte man damals noch keine sexistischen Gedanken. Natürlich könnte man (heutzutage) in der Formulierung des Sprichwortes auch einen sexistischen Hintergrund vermuten, ist aber nicht gemeint.

  2. Alexander
    Alexander sagte:

    Energiekosten als Auslöser einer europäischen Bankenkrise/Kernschmelze,
    sehr warscheinlich wenn die Zahlungsausfälle nach Produktionsstopp/-ende den Gesamtmarkt erreichen.

    “Armstrong: „Oh, absolut. Europa ist das Problem. . . . Die Bankenkrise wird in Europa beginnen. . . . Die Schulden brechen zusammen. Sie haben keine Möglichkeit, sich selbst zu erhalten. Der dortige Schuldenmarkt untergräbt die Stabilität aller Banken. Sie müssen verstehen, dass die Reserven an die Staatsschulden gebunden sind, und das ist der perfekte Sturm.” identisch mit Gunnar Heinsohn von 2014…

    Derweil läuft die Entmilitarisierung der Nato durch Waffenlieferungen munter weiter, Ersatz kann nicht produziert werden mangels Energie, Rohstoffen, Halbleitern etc….

    60-75% der westlichen seit Februar gelieferten Systeme gelten als zerstört, Slownien hat seine gesamte gepanzerte Fahrzeugflotte nach Kiew überstellt und Anna Lena macht keine Hoffnung auf einen raschen Sieg
    https://www.youtube.com/shorts/6pOlJv5ZP0Y dazu Ü61k Gefallene und Ü49k Verwundete… ein Ende ist nicht absehbar, geht es nach dem Willen europäischer Pazifisten.

    Antworten
  3. Tom96
    Tom96 sagte:

    Der Klima -Fake, der “Impf”-Fake, der FIAT-Fake und der Kriegs-Fake
    brechen gerade vollkommen zusammen und die Deutschen als Kollateral für Obligationen haben ihre Schuldigkeit als Gläübiger erfüllt, um als letzte zu merken, was ihnen und der Menschheit angetan wurde und werden soll.
    Das Wissen, Können, Wollen bleiben durch nichts zu ersetzen!
    Zum Glück ist es für das Aufstehen nie zu spät.

    Antworten
      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ der Kater
        Die Denkfehler und technisch-prakrischen Fehlentwicklungen hat Nicolas Eberstädt im gestrigen Interview ziemlich gut offengelegt und diese haben (als kleiner Tipp) nicht viel mit der Zeit als Zinsinstrument für das Bankenschiff der Schuldenschöpfer zu tun.

      • Gnomae
        Gnomae sagte:

        @ Kater

        wenn 1945 nicht alles zu spät war, ist Ihre Aussage ziemlich relativ.

        Wir überleben auch rot-grün.

  4. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Richard Ott, 28. SEPTEMBER 2022, 11:18
    „Sie fordern ernsthaft, dass …“

    Gefordert habe ich gar nichts, außer für das, was gesagt und anschließend getan wird, auch die Verantwortung zu übernehmen.

    Stoertebekker, 28. SEPTEMBER 2022, 11:44
    „Warum lassen wir uns nicht einfach auf die Unsicherheit ein und vertrauen darauf, dass was Neues und zumindest in Teilen Positives entsteht?“

    Richtige Frage. Richtige Strategie. Immerhin birgt diese Herangehensweise bei gekonnter Umsetzung mehr Chancen, als hektischer Aktionismus der Kategorie „Gaspreisdeckel jetzt!„

    Beobachter, 28. SEPTEMBER 2022, 13:06
    “Und warum maßen wir uns an, von den Verantwortlichen zu erwarten, dass Sie das alles hätten vorhersehen müssen? Krieg hat(te) in unseren Breiten niemand auf dem Radar.”

    Das tun nur die, die noch nie in vorderster Linie in Verantwortung standen. Die maßen sich so etwas nicht an, weil sie wissen, dass niemand „alles“ auf dem Radar haben kann.

    Stoertebekker, 28. SEPTEMBER 2022, 14:01
    „Lese nur Klagen, wie schlecht die Politik ist. Verantwortung zu übernehmen und auszuüben ist was Anderes als vom Sofa aus zu kommentieren🤷‍♂️“.

    Sehr richtig. Nur: Sofa ist bequemer.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @JürgenP

      “Gefordert habe ich gar nichts, außer für das, was gesagt und anschließend getan wird, auch die Verantwortung zu übernehmen.”

      Und wie soll das konkret funktionieren? Schafft die Regierung dann das Atomgesetz ab, damit der Betrieb von Atomkraftwerken unreguliert ist und jedermann eines auf eigene Rechnung und eigene Verantwortung betreiben kann?

      Wozu zahle ich eigentlich Steuern, wenn sich die Regierung weigert, Verantwortung für das Land zu übernehmen, obwohl sie politisch die Verantwortung trägt?

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @RO Ich spreche vom Prinzip, für eigenes Handeln die Verantwortung zu übernehmen, und zwar persönliche Verantwortung. Was das heißt, wissen persönlich haftende Unternehmer. Das genau funktioniert nicht nur in der Politik immer weniger bis gar nicht, sondern auch in weiten den Teilen der Wirtschaft, in denen große Strukturen vorherrschen, die auf Enthaftung und Verantwortungsverteilung ausgelegt sind. Was aber hindert einen Vorstandsvorsitzenden, die Entscheidung zu treffen, eine stromproduzierende Anlage ab Stichtag x weiter zu betreiben, dafür die persönliche Verantwortung zu übernehmen und sie mit allen (rechtstaatlichen) Mitteln durchzusetzen? Meinetwegen mit den Argumenten, die Sie hier permanent vortragen.

        Nichts.

        Einfach machen und Konfrontrationen auch mal austragen. Wohlgemerkt rechtsstaatlich, aber konsequent.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @JürgenP

        “Ich spreche vom Prinzip, für eigenes Handeln die Verantwortung zu übernehmen, und zwar persönliche Verantwortung. Was das heißt, wissen persönlich haftende Unternehmer.”

        Das brauchen Sie mir nicht zu erklären, aber ich glaube nicht, dass Sie selbst wissen, was das eigentlich bedeutet. Haben Sie schon einmal für eine unternehmerische Entscheidung persönlich gehaftet?

        Und langsam zweifle ich an Ihrer geistigen Zurechnungsfähigkeit, zum Beispiel hier:

        “Was aber hindert einen Vorstandsvorsitzenden, die Entscheidung zu treffen, eine stromproduzierende Anlage ab Stichtag x weiter zu betreiben, dafür die persönliche Verantwortung zu übernehmen und sie mit allen (rechtstaatlichen) Mitteln durchzusetzen? (…)
        Einfach machen und Konfrontrationen auch mal austragen. Wohlgemerkt rechtsstaatlich, aber konsequent.”

        Begreifen Sie, dass man mit “rechtsstaatlichen Mitteln” keinen vorsätzlichen Rechtsbruch “durchsetzen” kann, weil Sie vor Gericht damit garantiert verlieren, sofern die Richter nicht selbst Rechtsbeugung im Sinne Ihrer Interessen betreiben?

        Wenn Sie wollen, dass stromproduzierende Anlagen über Stichtag x weiter betrieben werden, obwohl ein Gesetz oder eine Verordnung das verbietet, dann muss der Bundestag das entsprechende Gesetz aufheben beziehungsweise die Regierung die entsprechende Verordnung ändern.

        Was soll diese ganze fast schon dadaistische Argumentation von Ihnen bezwecken? Wünschen Sie sich vielleicht, dass man die Grünen zu ihrem Glück zwingt und die Atomkraftwerke einfach laufen lässt weil es den Grünen zu sehr wehtun würde, die Laufzeitverlängerung formal und rechtssicher zu beschließen, so wie das in einem Rechtsstaat eigentlich nötig wäre und wie man es von einer Regierungspartei erwarten müsste?

  5. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    Ach, Herr Dr. Stelter, Sie gehen immer noch davon aus, dass die Mehrheit Industriearbeitsplätze haben WILL Das ist denke ich Folklore.

    Zuerst müssen Politik, Gesellschaft, Kirchen, Hochschulen, Verbände, Gewerkschaften, Medienvertreter usw. mal lernen, was eine konsequente Verarmung Deutschlands eigentlich heißt. Einfach mal 4 Stunden Brownout an jedem 2. Nachmittag zur Netzstabilisierung etwa, 20 % Arbeitslosenquote, 20 % Inflation, Polizisten mit Nebenjobs, eiskalte Seniorenheime im Januar und Wärmestuben in jeder Stadt. Erst dann kommt gaaaanz langsam eine Bewusstseinsänderung, dass die grüne Ideologie, die von CDU bis SPD alle so begeistert vertreten haben, bodenloser Unfug war.

    Solange ein Ministerpräsident Wüst ungestraft behaupten kann, die CDU sei nicht konservativ, und alle Medien denken, Italien steht vor dem autokratischen Abgrund, wird das noch lange nichts.

    Antworten
  6. Hellequin
    Hellequin sagte:

    In der Auflistung fehlt noch was: Sofortige Abschaffung der sinnlosen CO2 Steuer. Das würde zu weiterer Entlastung beitragen

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      Diese sorgt ja gerade für eine immer steigende Inflation. Kindergartenkinder verstehen das nicht. Eine CO2-Steuer- ist und bleibt eine Steuer. Sie können sie auch Märchensteuer nennen oder Schneewittchensteuer. Wie wollen sie jemals Co2-neutral produzieren, ohne entsprechenden Waldbesitz zu haben. Diese Gleichung ist sehr einfach. Elon Musk kann das, weil woke idioten ihm Zertifikate geben. Das ist aber nicht CO2-neutral.

      Fazit: Es ist so geplant, so gewollt.

      Antworten
  7. Beobachter
    Beobachter sagte:

    ” Das passt zu der Schätzung, dass unsere eigenen Gasreserven für gut 30 Jahre reichen. Das unschlagbar günstige deutsche Gas würde dann trotz Zuschlag unschlagbar günstig bleiben.”

    Diese Gasreserven kann man aber nur mit Fracking heben. Schreiben Sie das mal an die grüne Bundestagsfraktion. \ironie off

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      Eine Gasreserve ohne Möglichkeit der Aktivierung ist keine Reserve. Sie existiert also nicht. Stellen Sie sich vor, vor Habeck’s Bauernhof eine Frackinganlage. Das zerstört die Philosophie der bukolischen Ruhe.

      Antworten
  8. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Wir laufen in eine Krisensituation, die DAUERHAFTE Schäden hinterlassen wird, wenn nicht gehandelt wird.

    Was ist zu tun?

    1. Es MUSS Staatshilfen GEBEN

    Dies ist die wesentliche VORAUSSETZUNG dafür, dass der Energiepreisschock NICHT zu unkorrigierbaren nachteiligen STRUKTURÄNDERUNGEN, d. h. auch nur ansatzweise der Deindustrialisierung des Landes führt.

    2. Das ENERGIEANGEBOT muss UMFASSEND erhöht werden.

    Dies ist die wesentliche VORAUSSETZUNG dafür, dass die Preise derart fallen, dass der Standort Deutschland wettbewerbsfähig BLEIBT.

    Soweit wird im Beitrag die Situation richtig dargelegt und schlüssig argumentiert.

    Die KRUX:

    Wenn 1. erfolgt – es wird erfolgen − und es danach wieder einigermaßen rund läuft, dann ist damit einmal mehr BEWIESEN, dass NICHTS grundsätzlich geändert werden muss:

    Der Staat hat es gerichtet und wird es WIEDER richten.

    Das ist der FATALE gesellschaftliche MECHANISMUS, den Martin Hellwig, der nach M. Stöcker bedeutendste Geldtheoretiker Deutschlands, so beschrieben hat (zitiert nach FAZ.net):

    >„Die Erfahrung der Staatshilfen in der Corona-Pandemie hat das Anspruchsdenken gefördert, wonach der Staat bei Verschlechterungen der Gegebenheiten grundsätzlich in der Pflicht steht, für Ausgleich zu sorgen“, schreibt Martin Hellwig, Ex-Direktor des Bonner Max-Planck-Instituts für Gemeinschaftsgüter in einem Aufsatz über „Gasknappheit und Wirtschaftspolitik“. Während die Staatshilfen in der Corona-Pandemie zur Milderung von Staatsmaßnahmen (Lockdown) gedient hätten, werde heute die Wirkung von Entwicklungen in Osteuropa kompensiert, für welche die Bundesregierung keine unmittelbare Verantwortung trage. Die notorisch gewordene Anspruchshaltung des Justemilieu sagt: Ich habe ein Recht auf den Erhalt des Status quo. Sollte sich dieser verschlechtern – einerlei, von wem auch immer verursacht –, habe ich ein Recht auf finanzielle Entschädigung durch meine Regierung.>

    Was kann uns vor der Spirale fortwährenden ANSPRUCHSDENKENS noch retten?

    Wir müssen TROTZ der Staatshilfen unter 1. REALWIRTSCHAFTLICH so hart aufschlagen, dass wir aus der TRÄUMEREI von der Energiewende geweckt werden.

    Mir wäre es lieber, die Erweckung könnte schmerzfrei erfolgen.

    Dafür ist es bei der gesellschaftlichen VERBLENDUNG leider zu spät.

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ D.Tischer

      >> “Was ist zu tun? 1. Es MUSS Staatshilfen GEBEN”

      Schon wieder Wirtschaftssozialismus. Es geht viel billiger. Der Staat muss seinen Drahtverbau abbauen, und zwar gründlich.

      Es gibt inzwischen schon angestaubte Studien, dass der Drahtverhau bei einer Staatsquote von 40% beginnt. Ich erinnere mich, dass vor der Jahrtausendwende die Staatsquote in den USA rd. 36% betrug, und in Hongkong 15% (!) vor 1997 und es dabei friedlicher zuging als heute..

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Bauer

        >Schon wieder Wirtschaftssozialismus.>

        Von mir nicht gewollt, aber ja, LEIDER der nächste Schritt dahin.

        >Es geht viel billiger.>

        Definitiv: NEIN.

        Sie müssen die Kosten, die HEUTE auf uns zukämen, wenn der Staat seinen Drahtverhau abbauen würde, nur UMFASSEND erfassen, um zu erkennen:

        Die Gesellschaft würde ins CHAOS verfallen.

        Da reden wir dann zumindest eine Zeit lang nicht mehr über die Kosten eines Staats, sondern darüber, ob es überhaupt noch einen Staat geben kann, EGAL zu welchen Kosten.

        Ihre Zahlen von USA und Hongkong spiegeln das GESTERN, das nichts mit UNSEREM heute zu tun hat.

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ D.Tischer

        >> “Ihre Zahlen von USA und Hongkong spiegeln das GESTERN, das nichts mit UNSEREM heute zu tun hat.”

        Keine Sorge, wir werden auf diese Quoten zurückkommen weil

        A) jüngere Staaten mit diesen Quoten zurecht kommen werden,

        B) die Verarmung es erzwingt. “Wo nichts ist hat de Kaiser das Recht verloren.”

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Bauer

        >… die Verarmung es erzwingt. “Wo nichts ist hat de Kaiser das Recht verloren.”>

        VERARMUNG es ERZWINGT:

        Dies allerdings, befürchte ich auch − aber eben NICHT freiwillig aus EINSICHT.

    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      Jemand hat da wohl bereits 2014 keine englischen Sprachkenntnisse gehabt. Kaum verwunderlich, wenn man russisch gelernt hat.

      C.R. hatte vollkommen recht. Die Schlussfolgerung wäre aber damals bereits gewesen: Volle Aufrüstung der deutschen Ostgrenze. Merkel-Träumern war das fremd.

      Antworten
  9. Nordlicht
    Nordlicht sagte:

    Ein Gaspreisdeckel in einem Moment, in dem mögliche Quellen für kostengünstiges Gas buchstäblich im Wasser versinken, das hat schon etwas.

    Dass dies an dem Tag passiert, an welchem die Pipeline-Verbindung zwischen Norwegen und Polen eröffnet wird und während mehrere US-Kriegsschiffe in der Region kreuzen, ist ein weiterer Zufall.

    Dass mit der Übung BALSOPS22 die 6. US-Flotte dezidiert Unterwasserübungen um Bornholm durchführte, dabei Minenlegen und -einsammeln, wurde in Fachmedien erläutert:

    “Experimentation was conducted off the coast of Bornholm, Denmark, with participants from Naval Information Warfare Center (NIWC) Pacific, Naval Undersea Warfare Center (NUWC) Newport, and Mine Warfare Readiness and Effectiveness Measuring (MIREM) — all under the direction of U.S. Sixth Fleet Task Force 68.” Siehe auch https://seapowermagazine.org/baltops-22-a-perfect-opportunity-for-research-and-resting-new-technology/

    Und: “”Dies wird ein Wettlauf sein, wer zuerst kapituliert: Deutschland oder Russland“
    „Thank you, USA“ – Polnischer Ex-Außenminister dankt den USA für Sprengung der Pipelines
    27. September 2022 um 22:51 Uhr von Alexander Wallasch

    Wir leben in aufregenden Zeiten.
    Mein Kandidat für den Titel “Sprengmeister des Monats” wäre – Polen.

    Antworten
      • weico
        weico sagte:

        Nebenbei:

        Die Ukraine wirbt ja schon jetzt schon bei der EU bzw. Deutschen Regierung/Industrie für Investitionen und Aufbauhilfe.

        Aus kapitalistische Investorensicht ist Ukraine wohl ein absolouter Glücksfall. .Arbeitslöhne sind ja bekanntlich sehr BILLIG und die Regierung äusserst WILLIG. …!
        Da die Ukraine ja in die EU will…ist die Regierung auch sehr “steuerbar” durch die bewährte EU-Werte-und Sanktionspolitik aka “wir haben Tools”…!

        https://www.nachdenkseiten.de/?p=86079

    • MFK
      MFK sagte:

      Ich hatte es hier bereits vor einigen Wochen geschrieben: Gazprom hat die in Kanada gewarteten Turbinen nicht wieder in ihr Pipelinesystem eingebaut, weil man Sabotage befürchtete. Trotzdem bleibt natürlich zu klären, wer die beiden Pipelines sabotiert hat. Joe Biden hat ja bereits im Beisein von BK Scholz seine Pläne ganz klar offengelegt.

      Aufregende Zeiten ist ein Euphemismus für die größte Kriegsgefahr, die wir in den letzten Jahrzehnten gesehen haben.

      Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Nordlicht
      “Mein Kandidat für den Titel “Sprengmeister des Monats” wäre – Polen”

      Eine der VIELEN Möglichkeiten.

      Aber dann sollten die Polen sich dann nicht wundern, wenn Ihre “Baltic Pipe” auch von “unbekannten” beschädigt wird.
      Vielleicht sogar “zufälligerweise” ebenfalls in der Nähe der Insel Borholm .. :-) :-)

      Antworten
      • Gnomae
        Gnomae sagte:

        Ein Doppelschlag ist immer möglich:

        “https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/lemke-schlie%C3%9Ft-kauf-neuer-brennelemente-f%C3%BCr-deutsche-atomkraftwerke-aus/ar-AA12ldbp?ocid=msedgdhp&pc=U531&cvid=4eec6c39930b48c0b50deeb96838c3ec”

    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @Nordlicht

      Leute, Leute. Parallel lief ein russisches Manöver mit 10.000 Mann und 60 Schiffen. Egal, wer’s war – so dämlich, sich einfach erwischen zu lassen, ist niemand. (https://www.interfax.ru/russia/847129)

      PS Für alle Autokraten-Freunde. Schaut Euch an, was in Russland mit den eigenen Leuten gemacht wird. Mich hätten sie 1985 (86?), als die USS Iowa Breitseite auf die DDR-Küste gelegt hat, auch verheizt. Ich brauch das nicht nochmal und bin lieber im Camp der ebenfalls Unrecht stiftenden, aber mehr persönliche Freiheit erlaubenden Amerikaner. Be careful, what you wish for.

      Antworten
      • MFK
        MFK sagte:

        Herzlichen Glückwunsch. Das sagen Sie mal den in Vietnam, Afghanistan und Irak verheizten Amerikanern.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        Welche Motivation hätten die Russen denn, ihre eigenen Pipelines zu sprengen? Das ist ja genauso dämlich wie vor einigen Wochen die ukrainische Propagandastory von der russischen Artillerie, die angeblich regelmäßig ein von eigener russischer Infanterie besetztes Atomkraftwerk beschießt…

        @MFK

        “Das sagen Sie mal den in Vietnam, Afghanistan und Irak verheizten Amerikanern.”

        Das waren ab Afghanistan für die USA aber keine Wehrpflichtigen mehr (sondern irgendwelche armen Schlucker aus der Unterschicht), was unser Ostsee-Pirat offenbar als Ausfluß von “persönlicher Freiheit” ansieht – aber vielleicht interessiert ihn auch nur, ob er noch persönlich verheizt werden kann oder nicht…

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @MFK

        Der von @R Ott markierte Unterschied zwischen Berufssoldaten und Wehrpflichtigen ist relevant. Russen und Amerikaner nehmen sich nix. Auch nicht bei militärischen Interventionen.

        @R Ott

        Vorstellen kann ich mir ne ganze Menge. Aber spekulieren will und werde ich nicht. Ich werde darauf schauen, ob die Russen nach Entschädigung für das verblubberte Gas rufen oder nicht – meine Indikation. Die sind im Moment nämlich reichlich nervös und denken nicht mehr so strategisch wie noch vor 12 Monaten. (Können Sie unkommentiert lassen. Gibt sonst nur wieder russische Telegram-Quellen von mir.)

        Wer nie auf nem Wehrkreiskommando unterirdisch behandelt wurde, mag seine Witze machen. Ich habe Pass und @Bauer(sche) Notgroschen ständig griffbereit. Meinen Großvater haben sie noch im Februar 1945 vor der Frühjahrsaussaat geholt.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Vorstellen kann ich mir ne ganze Menge. Aber spekulieren will und werde ich nicht.”

        Nein, machen Sie ja nie, das hab ich noch in meiner Ohrmuschel. ;)

        “Ich werde darauf schauen, ob die Russen nach Entschädigung für das verblubberte Gas rufen oder nicht – meine Indikation”

        So eine Forderung wäre von vorn herein aussichtslos, und daher eine unsinnige “Indikation”. Von wem sollten die Russen denn Schadenersatz fordern? Die einzige halbwegs aussichtsreiche Strategie ist, das irgendwann bei Verhandlungen über einen Friedensvertrag mit auf den Tisch zu bringen.

        PS: Wären Sie eigentlich dafür, Sanktionen gegen die USA zu verhängen, sofern nachgewiesen werden könnte, dass die unsere Pipelines tatsächlich gesprengt haben? Moralisch wäre es ja dann unbedingt geboten, aber die Vasallentreue wäre aufs Sträflichste verletzt… :D

  10. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “Hierin liegt der entscheidende Unterschied zur Corona-Krise, den unsere Regierung – vor­rangig der Wirtschaftsminister – nicht vollständig zu erfassen scheint. Ein Restaurant kann man vielleicht für ein paar Monate stilllegen und danach wieder öffnen oder im Falle eines Konkurses durch ein anderes ersetzen. Für Industriebetriebe gilt das nicht. Ist erst mal eine Werksschließung erfolgt, ist keineswegs sicher, dass es wieder öffnet. Kapazitäten entstehen in anderen Regionen und um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts stand es – wie ein­gangs erwähnt – schon zuvor nicht gut.”

    Es gibt mehrere Unterschiede. In der Corona Krise gab es ein vorgegebenes Script, genannt healthcare crisis communication. Hieran konnte sich die ganze Welt halten. Und es gab medizinische Theoretiker, die einfach einen neuen Ansatz weltweit ausprobiert haben. Das Experiment schlug fehl. Die Auswirkungen waren nicht so katastrophal, da in der Gastronomie tatsächlich viele Leute arbeiten, die geringfügig beschäftigt sind, oder ohnehin nur saisonal. Genauso können Hotels stillgelegt werden, und sofort wiedereröffnet werden. Dies müssen saisonale Betriebe.

    Bei der Großindustrie läuft mit infantilen Sprüchen, wie “flatten the curve” nichts. Erstens geht es oft um die Herstellung von wichtigen Vorprodukten für die weiteren Industriebetriebe und zweitens um große Anlagen, die aus sich heraus oftmals ununterbrochen in Betrieb sein müssen, wie Schmelzöfen etc. An- und Abfahren ist zwar möglich, erzeugt aber dann ungeheure Verluste.

    Was tue ich in der Krise: Selbstverständlich das Thema Grundlast beim Strom erstmal abräumen, in dem alle verfügbaren Atomkraftwerke weiterlaufen oder neu in Betrieb genommen werden. Es passiert schlichtweg nicht.

    Also leben wir in einer deutschen, grünen Welt, die ohne fossile Energie auf höchstem technischen Niveau leben will.

    Überleben kann man Vieles, die Frage ist nur, auf welchem Niveau wir dann wieder starten werden.

    Antworten
  11. Bauer
    Bauer sagte:

    Meier geht einkaufen und betritt die Metzgerei. Er verlangt ein Kilo Rinderlende vom feinsten und sagt gleich dazu, dass er dafür nur 12 Euro, den Preis für ein Schweineschnitzel, bezahlen will, da er was gehört hat vom neuen Preisdeckel.

    Was meinen Sie, was er vom Metzger zu hören bekommt?

    Antworten
  12. Lele Castello
    Lele Castello sagte:

    Ob man ein Rohstoff aus dem Markt oder aus der Lohnsteuer bezahlt, ist volkswirtschaftlich letzten Endes egal.

    Das BIP/GDP und die da darin enthalten Schulden um das BIP und Wachstum zu erzeugen sind eine Funktion von Energie und dessen Preis. Sollte der Preis oder die Verfügbarkeit aus dem Rahmen fallen werden letztlich die Schulden ausfallen “default”.
    Das Problem ist dabei auch jmd zu finden der Euro gegen Rohstoffe nimmt, also die eigene Währung.

    Luke Groman beschreibt das schön (im Falle GBs) in diesem Video. Dauert nur 8 min.
    https://twitter.com/TDANetwork/status/1574369563118080000

    Antworten
    • Lele Castello
      Lele Castello sagte:

      Ach und ich würde damit anfangen das Aussenministerium mit Leuten zu besetzen die auch nur ansatzweise wissen was mit dem Wort “Diplomatie” gemeint ist.

      Antworten
  13. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Eine Lösung hab ich auch nicht. Aber ich weiß, dass die vorliegenden/zitierten Fakten nicht das gesamte Bild darstellen und daher für eine Lösungssuche unzureichend sind.

    Wenn mit Preisen für Gas für die Industrie argumentiert wird, wäre es super, dazuzuschreiben, ob es um (langfrist)vertragliche oder Spot-Preise geht und dann eine Übersicht danebenzustellen, welche Mengen über welche Vertragskonstruktion bezogen werden. (Haushalte sind was Anderes.)

    Woher irgendjemand die Gaspreise der BASF kennen will, weiß ich nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass die veröffentlicht werden. Zudem hat(te) die BASF eigene Gasfelder. Der Gasverbrauch der (deutschen) BASF ist so hoch wie der der gesamten Schweiz (!) Nur dieser eine Verbraucher dürfte damit Auswirkungen auf die gesamte deutsche Gassituation haben.

    Wir beklagen den aktionistischen, unausgegorenen, in immer neue Richtungen laufenden Politikstil. Tun hier aber genau dasselbe. Und tragen damit vermutlich sogar genau dazu bei.

    Und zur drohenden Deindustrialisierung – die Gefahr sehe ich auch. Aber vielleicht ist das ja der normale Lauf der Entwicklung, insbesondere wenn die Absatzmärkte in anderen Teilen der Welt sind und diese Volkswirtschaften sich entwickeln.

    UK ist seit den 90ern deindustrialisiert, die USA laufen auch durch entsprechende Wellen (Automobil Detroit, Chemie VOR Fracking, …), China ist politisch schwierig, Indien logistisch und im Mittleren Osten sind die Herrschaftsverhältnisse u.U. auf Dauer nicht stabil. Und ob staatliche Stützungen (z.B Airlines, Flugzeugbauer) nun DIE Lösung sind – ich weiß nicht.

    Abwanderungen zu prophezeien ist billig. Wer sich einmal mit den Rechtsverhältnissen in den USA, mit den Vertragsauslegungsflexibilitäten in China oder den local-employment-Programmen in Saudiarabien auseinandergesetzt hat, wandert nicht aufgrund von 6 oder 12 Monaten hohen Energiepreisen (wieder Spot oder Langfrist?) ab. Und dann sind da noch die Zölle. Schon in normalen Zeiten sind Standortentscheidungen lange, mühsame Entscheidungen.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Stoertebekker

      >Und zur drohenden Deindustrialisierung – die Gefahr sehe ich auch. Aber vielleicht ist das ja der normale Lauf der Entwicklung, insbesondere wenn die Absatzmärkte in anderen Teilen der Welt sind und diese Volkswirtschaften sich entwickeln.>

      Das ist nicht der normale, sondern der UNVERMEIDBARE Lauf der Dinge, dann nämlich, wenn man TROTZ eigener Anstrengungen die Überlegenheit der anderen nicht kompensieren kann.

      Wir strengen uns nicht an, die Deindustrialisierung zu VERHINDERN – ja, es wäre sehr anstrengend −, sondern wir BEFÖRDERN sie, nicht nur, aber insbesondere mit der Energiewende.

      >Abwanderungen zu prophezeien ist billig.>

      Hier geht es längst nicht mehr um Prophezeiungen.

      Abwanderungen erfolgen BEREITS.

      Hier:

      https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/wirtschaftspolitik-immer-mehr-deutsche-unternehmen-bauen-ihre-standorte-in-den-usa-aus-/28697464.html

      Der wesentliche Grund dafür sind die Energiekosten.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        “Abwanderungen erfolgen bereits.”

        Das ist ein völlig normaler Prozess in Zeiten der Globalisierung, egal, was das Handelsblatt schreibt.

        FDI zwischen Europa und den USA haben sich in den letzten 30 Jahren im Schnitt die Waage gehalten (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/912716/umfrage/kapitalfluss-der-direktinvestitionen-fdi-zwischen-den-usa-und-der-eu/)

        Tesla, Intel, CATL, BASF (Inlandsinvestition) haben Großprojekte in D. Standortentscheidungen sind multifaktoriell. Deutsche Unternehmen in den USA investieren im Übrigen stark im Bereich erneuerbare Energien.

        Aber jeder schaut so auf die Zahlen, dass seine Wahrheit dabei rauskommt…

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        >“Abwanderungen erfolgen bereits.”

        Das ist ein völlig normaler Prozess in Zeiten der Globalisierung, egal, was das Handelsblatt schreibt.>

        Das ist schon normal, aber es geht hier nicht seine Normalität.

        Es geht um die DEINDUSTRIALISIERUNG Deutschlands, die AUSDRÜCKLICH auch SIE als GEFAHR sehen.

        Deindustrialisierung benennt eine volkswirtschaftliche DIMENSION, die Dr. Stelter im Artikel mit „fast ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts“ beziffert.

        Dieser Sachverhalt ist nicht damit zu beschreiben, dass die einen gehen und die anderen (TESLA, Intel …) kommen.

        Er ist sehr viel dramatischer, WEIL wir ihn SELBST durch die Energiewende und andere Maßnahmen ERZWINGEN.

        INSOWEIT kann man ihn NICHT als „völlig normalen Prozess“ verbuchen.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Mich interessiert nicht, ob die Argumentation in dem Artikel schlüssig ist. Mich interessieren Zahlen, die die Aussagen des Artikels BELEGEN. Schreiben kann man Vieles.

        Habe bereits dargelegt, WARUM ich die Angaben im Artikel bezweifle. (BASF Gaspreis & Gasverbrauch, FDI USA/Europa)

        Wenn die Datenbasis nicht stimmt/unklar ist, brauche ich über die Schlussfolgerungen noch nicht mal ansatzweise nachzudenken.

        Deindustrialisierung sehe ich in der Tat auch als einen möglichen Weg in die Zukunft. Aber nicht als unbedingt zu vermeidendes Übel. Textilindustrie, Werften und Bergbau haben wir auch schon lange nicht mehr. Und die Ex-DDR ist mehr oder weniger komplett deindustrialisiert (gewesen). Das hat zu teilweise schwierigen Zuständen in einzelnen Regionen geführt, aber nicht zu einem Absturz Deutschlands.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        >Mich interessieren Zahlen, die die Aussagen des Artikels BELEGEN. Schreiben kann man Vieles.>

        In Ordnung.

        Ich kann keine liefern, Dr. Selter wohl auch nicht und vermutlich niemand.

        Es geht aber auch nicht um die Daten von HEUTE.

        Denn wir reden von einem PROZESS möglicher Deindustrialisierung.

        Die Auffassung, die uns UNTRSCHEIDET:

        >Deindustrialisierung sehe ich in der Tat auch als einen möglichen Weg in die Zukunft. Aber nicht als unbedingt zu vermeidendes Übel.>

        Ich dagegen schon, jedenfalls INSOWEIT wir die Deindustrialisierung durch unserer Energiepolitik BESCHLEUNIGEN.

        Denn ich sehe nicht die INNOVATIONEN und die INVESTITIONEN in Deutschland, die in dem MASS, in dem Arbeitsplätze hoher Produktivität und Bezahlung wegfallen könnten bzw. würden, NEUE mit wirtschaftlicher gleicher Wertschöpfung schaffen könnten.

        Die Intels und Teslas sind es jedenfalls nicht.

        An diesem Punkt ist nichts mehr zu argumentieren, weil es für keine unserer Positionen die Belege gibt.

        Denn wir sprechen über einen Prozess in die Zukunft.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Bin bei Ihnen, dass hier nichts weiter zu diskutieren ist. Maximal zu hypothetisieren.

        “Ich kann keine [Zahlen] liefern, Dr. Stelter auch nicht und vermutlich niemand.”

        Das dürfte so stimmen.

        Die vorliegenden Zahlen sind aber mit Sicherheit falsch. Weil sie sich auf öffentlich verfügbare Auswertungen beziehen.

        Wohingegen privatwirtschaftliche Verträge mit signifikanten Mengen richtigerweise nicht einsehbar sind und nach anderen Wirkprinzipien (Langfrist vs. Spot; Eigentümer von Gasfeldern; Kopplung an [aber eben nicht Übernahme von] Indizes) funktionieren – und damit zu anderen Preisen führen.

        Darüber hinaus hatte ich bei der Diskussion des Gros’schen Artikels schon Quellen verlinkt, die sehr wohl einen russischen Preiskampf gegen amerikanisches LNG ab ca. 2015 nachweisen.

        Fazit: signifikant eingeschränkte Datenbasis. Diskussion sinnlos.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Bin mal gespannt, wie Stoertebekkers Darwinismus so ankommt bei den Wohlstandsverwahrlosten.
        Das ist dann halt eine andere Welt, aber vielleicht tatsächlich unabwendbar (und nötig?)

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Beobachter

        Ich bin auch gespannt. Wobei nicht nur die Jungen jammern…

        PS Solange wir noch Strom haben, werde ich die Tage erstmal n paar Würschte machen. Geräuchert ist sicherer als tiefgekühlt.

  14. JürgenP
    JürgenP sagte:

    „Was sollte die Politik also tun? Zum einen sollte sich die Regierung endlich (Variante A) an die Arbeit machen, dass Angebot an Energie in der Zukunft glaubhaft zu erhöhen“:
    durch Kohlekraftwerke, Atomkraftwerke + Fracking.

    Warum machen „wir“ es nicht noch einfacher (Variante B): die verbliebenen Kohlekraftwerke, Atomkraftwerke einfach laufen lassen und Bohren bis das Gas sprudelt. Einfach machen. Kommt die Polizei? Kommt der Staatsanwalt? Kommt ein Richter? Kommt irgendjemand ins Gefängnis? Wer will die Anlagen einfach abschalten, wenn sie laufen?

    Beide Varianten haben eines gemeinsam: irgendwer muss die Verantwortung übernehmen, für das was er entscheidet und umsetzt. Jeder einzelne Betriebsleiter kann es tun, jeder Konzernboss, jeder Industriekapitän.

    Spätestens bei dem Wort „Verantwortung“ verabschieden sich die wortgewaltigen Protagonisten der einen oder anderen Variante und überlassen „es“ den Akteuren der anderen Seite, am Ende der „Politik“, ganz am Ende dem Bundeskanzler mit seiner Richtlinienkompetenz – und schreien ob seiner Blödheit und seiner Unfähigkeit, ohne die eigene wirklich zu hinterfragen.

    Verantwortung in seiner Situation – der Sturmfahrt mit Hilfsmaschine – zu übernehmen setzt Übersicht voraus. Folgt man den „Medien“, so ist sie zurzeit weder für Variante A und B vorhanden. Im Gegenteil, gehandelt würde unter Panikbedingungen und wildem Geschrei. Der denkbar schlechteste Begleiter von Handeln in einer solchen Situation ist Konfusion. Das haben „wir“ durch Corona gelernt – oder etwa nicht?

    Alle, die einen Beitrag dazu leisten können, diese zu verhindern, zu minimieren und klare strategische Grundlagen zu schaffen, sind jetzt am Zuge. Auf einem Schiff hieße es, die Posten zu besetzen. Alle, die nichts dazu beitragen können, die Manövrierfähigkeit zu erhalten, haben Ruhe zu geben und nicht zu stören. Freiwillig und ohne Diskussionen.

    Eines ist gewiss. Die Frage, wer den Schlamassel verbockt hat, wird noch geklärt. Nur nicht jetzt.

    Fazit: lasst alles laufen, was Energie liefert. Übernehmt dann auch dafür die Verantwortung. Punkt. Oder gebt Ruhe und lasst “ihn” arbeiten. Punkt.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @JürgenP

      “Fazit: lasst alles laufen, was Energie liefert. Übernehmt dann auch dafür die Verantwortung. Punkt. Oder gebt Ruhe und lasst “ihn” arbeiten. Punkt.”

      Was für ein Schwachsinn.

      Sie fordern ernsthaft, dass die Betreiberfirmen Kraftwerke ohne Betriebsgenehmigung laufen lassen oder dass irgendwelche Leute schwarz nach Gas bohren sollen, weil unsere Bundesregierung -die übrigens Gesetzentwürfe in den Bundestag einbringen könnte- nichts auf die Reihe bekommt?

      Das ist wohl die geistige Bankrotterklärung der grünen Systemtheorie.

      Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @JürgenP

      Na, Sie machen sich’s aber auch einfach. Realität der Konzernsteuerung ist immer ein dauerndes Abwägen und Werben für die eigene Sicht der Dinge.

      Es geht ums “Management” des Betriebsrats, der Gewerkschaften, der Vorstandskollegen, der Führungscrew. Es geht um VERHANDLUNGEN mit Investment/ rating agencies, Regierungsvertretern im eigenen und in fremden Ländern, eine Positionierung in und mit den eigenen Interessenverbänden usw. Sprich, es geht um die Interaktion mit Menschen, deren Charaktere, Eigeninteressen, auch Launen und tagesabhängige Stimmungen (schauen Sie sich die Geschichte von VW und Osterloh an; auch das VW-Hartz-Escort-Desaster war dem geschuldet). Solche Dinge entscheiden über große Themen.

      Und wenn Sie dann – trotz mühsam ertrotzter interner Zustimmung – ohne Genehmigung nach Gas bohren, eine Pipeline bauen, Kohle fördern, dann ist der Laden schneller zu als Sie schauen können. Mit massivem materiellen Schaden für das Unternehmen. Können Sie als Privatmann machen, als (notierte) AG völlig unmöglich. Sie gehen dann ggfs. in den Knast – für die warme Hütte der schlaumeiernden Kommentatoren.

      Warum wird eigentlich nicht akzeptiert, dass wir durch Corona und Krieg in eine Phase eines Double-Black-Swan sind, die zu Unsicherheit und Unklarheit führen MUSS?

      Und waurm maßen wir uns an, von den Verantwortlichen zu erwarten, dass Sie das alles hätten vorhersehen müssen? Krieg hat(te) in unseren Breiten niemand auf dem Radar.

      Und warum maßen wir uns an, heute schon die Wirkung der aufzusetzenden Maßnahmen final und unverrückbar zu kennen und zu beurteilen?

      Warum lassen wir uns nicht einfach auf die Unsicherheit ein und vertrauen darauf, dass was Neues und zumindest in Teilen Positives entsteht? Die hier so häufig gelobte Kombination von Kapitalismus und Kreativität WIRD gerade in komplizierten Zeiten spannende Lösungen bringen.

      PS Ja, ich weiß, dass es für den Einzelnen unangenehm werden kann. So, what? Wir beklagen hier doch immer das Mindset des “entitlements” der Jugend. Und erwarten eine entspannte, anstrengungslose und störungsfreie Fortsetzung unseres unzufriedenen Lebens?
      “Plenty and peace breeds cowards. Hardness ever of hardiness is mother.” Shakespeare, Cymbeline

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Warum wird eigentlich nicht akzeptiert, dass wir durch Corona und Krieg in eine Phase eines Double-Black-Swan sind, die zu Unsicherheit und Unklarheit führen MUSS? ”

        Von Corona will ich gar nicht anfangen, aber Sie halten “Krieg” für ein extrem seltenes und unwahrscheinliches Ereignis? Ernsthaft?

        “Krieg hat(te) in unseren Breiten niemand auf dem Radar.”

        Ahh, ja, das ist das Propaganda-Framing der USA und ihrer Vasallen seit Februar 2022.

        Es gab in der Ukraine nach dem Krieg 2014 einen vom Westen mit vermittelten Friedensvertag (“Minsker Abkommen”, von Merkel mit ausgehandelt, und von Ihnen etwa schon wieder vergessen?), der aber in den folgenden Jahren ignoriert wurde, auch von den angeblichen armen Opfern in der Ukraine, die jahrelang fast täglich auch zivile Ziele in Donezk mit Artillerie beschossen haben und gleichzeitig von den NATO-Staaten mit Militärhilfe unterstützt wurden.

        Von der Ausgangslage ausgehend zu behaupten, dass das Wiederaufflammen des Krieges völlig überraschend kam, ist mir unverständlich.

      • weico
        weico sagte:

        @Stoertebekker

        ” Krieg hat(te) in unseren Breiten niemand auf dem Radar.”

        Den hatte man schon lange auf dem Radar. Man wusste nur nicht WANN.

        Es ist kein Problem einen Krieg zwischen Iran und Israel vorherzusehen bzw. auf dem Radar zu haben…nur der Zeitpunkt ist das schwierige . Wenn die USA die iranische Atombombe wirklich verhindern/nicht zulassen wolen ,wie Sie ja selber ankündig(t)en, dann ist der Zeitpunkt aber ziemlich Nah .

        Da die Gaslieferungen durch Nord Stream 1+2 ja nun mittlerweile DEVINITIV für längere Zeit ausfallen werden, ist auch diese “Unsicherheit” für Deutschland und die Wertepartner ja nun gebannt.

        Mal schauen ob der terroristische Pipeline-Übeltäter durch Untersuchungen festgestellt wird, wie EU-Ursula ankündigt…. oder ob man bald eine “counterattack” bewundern darf. Gibt ja noch viele Pipeline/Tiefseekabel usw. in der Gegend .

        Bleibt Alles sehr spannend und Ungewiss…!

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        “Und waurm maßen wir uns an, von den Verantwortlichen zu erwarten, dass Sie das alles hätten vorhersehen müssen? Krieg hat(te) in unseren Breiten niemand auf dem Radar.”

        Vielleicht waren die Europäer so naiv, aber Henry Kissinger hatte das schon 2014 auf dem Radar.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @all-die-Krieg-kommt-ganz-sicher-in-Europa-Wisser

        Na, wenn Sie das alle wussten, müssten Sie für die jetzige Situation ja bestens gerüstet sein. Und sich ins Fäustchen lachen, dass all die anderen Deppen das nicht vorhergesehen haben und bei Ihnen jetzt Brennholz, Generatoren, Diesel, PV-Paneele usw. zu substanziellen Aufschlägen kaufen müssen. Eigentlich dürften Sie wirtschaftlich dann jetzt durch sein. Glückwunsch.

        Außerdem hätten Sie BMW, Knauf et al. ja rechtzeitig davon abraten können, in der Ukraine oder in Russland Werke zu bauen. Hab hier am Blog bisher noch nix davon gehört, dass die deutsche Industrie kurzsichtig war.

        Lese nur Klagen, wie schlecht die Politik ist. Verantwortung zu übernehmen und auszuüben ist was Anderes als vom Sofa aus zu kommentieren.🤷‍♂️

      • weico
        weico sagte:

        @Stoertebekker

        “Außerdem hätten Sie BMW, Knauf et al. ja rechtzeitig davon abraten können, in der Ukraine oder in Russland Werke zu bauen. ”

        Warum ?

        Niemand konnte ahnen, dass die EU wirklich so eine blödsinnige und selbstzerstörerische Sanktionspolitik macht. Zudem gibt es ja noch immer deutsche Firmen in Russland auch wenn man geächtet wird und dann auf der “Liste der Schande” landet. Firmen ohne Rückgrat haben sich schon gebeugt und Russland verlassen.

        Früher gingdie wirtschaftliche Vernichtung mit dem Judenboykott aka “Kauft nicht beim Juden.” einhehr und mit GEsetzen .. und heute landet der Russenversteher schnell auf der “Liste der Schande” (mit verschiedenen Schandekategorien…) und muss Sanktionen fürchten…!

        https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/yale-professor-veroeffentlicht-daten-handel-mit-russland-noch-immer-viele-deutsche-firmen-auf-liste-der-schande_id_128102675.html

      • weico
        weico sagte:

        @Beobachter

        “Vielleicht waren die Europäer so naiv, aber Henry Kissinger hatte das schon 2014 auf dem Radar.”

        Einer unter Vielen !

        Vielleicht beachten die Deutschen ja Kissingers Worte…in Zukunft:

        “America has no permanent friends or enemies, only interests.”

        Nebenbei:
        Das Eigeninteresse dr USA und wie mit “friends” umgesprungen wird, zeigt eine 800 Seiten Studie des “National Security Archive” .

        Wir hätten heute ,dank dem Wertepartner…wohl ein “strahlendes” Deutschland !

        https://www.deutschlandfunk.de/us-plaene-von-1956-atombomben-auf-ost-berlin-100.html

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “all-die-Krieg-kommt-ganz-sicher-in-Europa-Wisser”

        Kennen Sie eigentlich auch noch irgendeine Abstufung zwischen “kommt ganz sicher” und “Black Swan”?

        “Lese nur Klagen, wie schlecht die Politik ist. Verantwortung zu übernehmen und auszuüben ist was Anderes als vom Sofa aus zu kommentieren.”

        Heute sind Sie ja ganz besonders penetrant staatstreu.

        Welche Relevanz hat es eigentlich, “Verantwortung zu übernehmen und auszuüben”, wenn unsere staatlichen Handlungen angeblich “alternativlos” sind – oder sind sie das etwa gar nicht?

        Die “Alternativlos”-Rhetorikstanze passt nicht zur “Die Meckerer wollen ja gar keine Verantwortung übernehmen”-Anklage. Sie müssen sich schon entscheiden, mit welcher Strategie sie das Regierungshandeln verteidigen wollen.

        PS: Möchten Sie vielleicht noch ein bisschen unseren Insolvenzexperten Habeck loben, dafür, dass er so einen supertollen Job macht? ;)

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Risiken akzeptieren, Verantwortung übernehmen, sein Bestes geben.

        Wer das als Unternehmer schon gemacht und in der dotcom-Blase, Finanzkrise, bei Corona oder jetzt im Krieg den Teppich unter den Füßen weggezogen bekommen hat, hält sich mit Vorwürfen an die zurück, die in der vordersten line of fire stehen.

        Dass Lagarde sich für einen Fehler in der Vorhersage der Entwicklungen entschuldigt hat, ist der eigentliche Skandal. Es suggeriert den Besitz des Zukunftsblicks und damit gottähnliche Fähigkeiten. Und genau das ist es, was der deutsche, Angst durchtränkte und verlustängstliche Sofakommentator von Politik und Unternehmern erwartet. Was für ein Irrsinn.

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @weico

        Ich bin doch auf der Seite derjenigen, die den Amerikanern auch nicht über den Weg trauen. (Die mir im Übrigen auch nicht.)

        ABER es hilft nix, wir müssen uns zwischen Amerikanern, Russen und Chinesen ENTSCHEIDEN. Das ist Ihre globalpolitische Argumentation. Und dann sagen Sie mir mal, in welchem Lager Sie stehen wollen. (MEINE Entscheidungsgrundlage ist die Behandlung der eigenen Leute und nicht die der fremden.)

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        >Und dann sagen Sie mir mal, in welchem Lager Sie stehen wollen. (MEINE Entscheidungsgrundlage ist die Behandlung der eigenen Leute und nicht die der fremden.)>

        So simpel die Frage ist, so verdammt gut ist sie, weil es die TREFFENDE ist.

        Und RICHTIG, es geht um die Behandlung der EIGENEN Leute.

        An diesem Kriterium gemessen, trennt sich am Blog die Spreu vom Weizen.

      • weico
        weico sagte:

        @Stoertebekker

        “ABER es hilft nix, wir müssen uns zwischen Amerikanern, Russen und Chinesen ENTSCHEIDEN.”

        Sie sollten Sich fragen, WARUM Sie ZWISCHEN diesen Ländern ENTSCHEIDEN MÜSSEN bzw. WOLLEN?

        Man kann sich auf FÜR diese Länder ENTSCHEIDEN, wenn man nicht durch ANDERE aus der “Wertegemeinschaft” dafür geächtet und sanktioniert (tools) wird.

        Dieses ZWISCHEN ENTSCHEIDEN ist reinstes Hegemonialdenken aus alten Zeiten. Es stammt aus der US/NATO-Doktrin und zeigt wunderbar die US bzw. EU-(Werte)Denkweise auf, die die Mehrheit der Leute verinnerlicht hat..

        Daher: Am Kriterium ENTSCHEIDEN gemessen, trennt sich am Blog die wirkliche Spreu vom Weizen !

        Als Beispiel:
        Die Schweiz kann wunderbar bilaterale Verträge machen mit den völlig unterschiedlichsten Ländern dieser Welt . Auch mit Russland und China gibt es praktisch keine nennenswerte Probleme, einen GEGENSEITIG guten Kompromiss zu finden.

        Wenn es aber um die USA geht, wird es schon deutlich schwieriger, um sich GEGENSEITIG zu finden.

        Mit der EU aber, wird solches Verhandeln schon fast zu einem Dilemma, weil Dieses EU-Grössenwahnprojekt halt gleich mit der Sanktionskeule und “tools” droht, wenn man ihre “ideologisch-zentralistischen Werte” nicht ebenfalls übernimmt .

        Früher, als in Europa die Nationalstaaten noch SELBER ENTSCHEIDEN konnten und diese Staaten noch eine EIGENE WÄHRUNG hatten, war Verhandeln (fast) kein Problem .

        Mit EUropa kann es, aus meiner Sicht, nur wieder wirklich aufwärts gehen ,wenn das zentralistische EU-Grossprojekt krachend scheitert/gescheitert ist und sich EUropa von dem US-Hegemon verabschiedet und die Nationalstaaten wieder SELBER (ver)handeln und ENTSCHEIDEN können .

        Deutschland kann man daher nur empfehlen, Sich von Diesem Konstrukt ,dass sich nur noch durch ihre wirtschaftliche Sanktionsmacht und ihre Verbindung zum US-Hegemon am Leben hält, langsam zu verabschieden :
        https://pbs.twimg.com/media/Fdv69ugXkAQ_QXU?format=jpg&name=small

  15. foxxly
    foxxly sagte:

    wir haben klar den mechanismus, dass deutschland von innen heraus demontiert und sabotiert wird.
    diese “merit-order” ist schon in der letzten regierung merkel entstanden.

    wenn ausländische interessen mit internen politischen dummheit gepaart agieren, dann haben wir nichts anderes zu erwarten und auch verdient; – schließlich haben wir diese bagage auch so gewählt.

    grüne und andere linke kräfte freuen sich sogar, dass die wirtschaft vor die hunde geht und diesen sind jetzt an der macht.

    ob die grünwähler den verrat und die sabotage gegen das eigene volk überhaupt kapieren?
    sind diese doch relativ stark ideologisiert und dies bei einen hohen akademiker-anteil; – wie das denn ?

    interessant ist doch das unsägliche geplänkel um die gaspreisbremse und -deckel:
    es fehlt der eindeutige politische wille vernunft und notwendigkeit durch zu setzen.
    also: vorsätzlich weiter abwärts mit beschleunigung!

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “interessant ist doch das unsägliche geplänkel um die gaspreisbremse und -deckel:
      es fehlt der eindeutige politische wille vernunft und notwendigkeit durch zu setzen.”

      Mich fasziniert ja, dass alle immer auf die planwirtschaftlichen Kostendeckelungs- und Umverteilungslösungen springen. Selbst in diesem Blogartikel hier wird die Betonung darauf gelegt, obwohl auch erwähnt wird, dass wir unsere eigene Energieproduktion (und zwar die grundlastfähige!) erhöhen müssen damit die Kosten tatsächlich sinken.

      Scheint so eine Art politischer Folklore zu sein, anders kann ich mir das nicht erklären.

      Aber ich kann es toppen:
      Wie wäre es mit einem staatlich garantierten “9-Euro-Ticket” für den monatlichen Gasbezug? ;)

      Antworten
      • der Kater
        der Kater sagte:

        “…planwirtschaftlichen Kostendeckelungs- und Umverteilungslösungen…”

        Sie wissen, wo das eher früher als später hinführen wird. Jeder wird sich alles leisten können, aber das was man sich (eigentlich) leisten kann, ist nicht verfügbar. Nada. Nichts da. (außer in Neu-Wandlitz vielleicht, und dort ist es Schimäre)

      • Gnomae
        Gnomae sagte:

        @ Richard Ott

        “obwohl auch erwähnt wird, dass wir unsere eigene Energieproduktion (und zwar die grundlastfähige!) erhöhen müssen damit die Kosten tatsächlich sinken.”

        Das geht ja leider im EU-best-merit-system nicht, da der einzelne höchste Preis den Gesamtpreis bestimmt. Das ist BWL-pur. Ergo: Je höher die Produktion, desto teurer der Preis: Das ist umgekehrte BWL!!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Gnomae

        “Das geht ja leider im EU-best-merit-system nicht, da der einzelne höchste Preis den Gesamtpreis bestimmt. Das ist BWL-pur. Ergo: Je höher die Produktion, desto teurer der Preis: Das ist umgekehrte BWL!!”

        Nein, wenn wir die Produktion zum Beispiel aus Kohlekraftwerken so weit erhöhen, dass wir zu einem bestimmten Zeitpunkt gar keine Gaskraftwerke zur Stromproduktion mehr brauchen, dann sinkt der Preis.

        Oder wollen Sie darauf hinaus, dass der Strommarkt irgendwie in der Hinsicht manipuliert wird, dass sinnlos teurer Strom aus Gas produziert (und sofort wieder vernichtet wird) um den Preis hochzuziehen? Da würde ich schon ein bisschen genauer wissen wollen, wie das konkret gehen soll.

    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ foxxly

      “wir haben klar den mechanismus, dass deutschland von innen heraus demontiert und sabotiert wird.
      diese “merit-order” ist schon in der letzten regierung merkel entstanden.”

      So kann das nicht beschrieben werden. Die EU-Strommarktregelungen hat kein Deutscher je verstanden. Von Demontage und Sabotage können sie nicht sprechen, wenn Grundverständnisse von Dingen (zuvörderst lesen von Richtlinien und Verordnungen) nicht verstanden werden. Gleiches gilt ja im englischen Königshaus. Eine Partei will nicht verstehen, wie die Regeln funktionieren. Hier können sie nicht von Sabotage sprechen. Fehlende Erwartung oder fehlendes Verständnis bereits eher, wenn ich irgendwo einheirate, wo die Ausbeutung fremder Ressourcen mein Geschäftsmodell bildet. Gilt übrigens auch in einigen Bereichen der Pharma Industrie ( siehe Villa Spahn etc., Kritik aber wegen US-Medien verboten).

      Und bewahre: Ein hoher Akademikeranteil hat nichts mit Exzellenz zu tun. Sonst dürften Sie ja nicht auf das Oktoberfest mit Millionen ohne Maske gehen und dann mit der S-Bahn mit Maske weiterfahren. Ich verstehe, dass es hierfür für Herrn Lauterbach keine Harvard-Studie gibt, weil sie keiner bezahlt. Es gibt aber eine Atom-Studie, die besagt, dass nächstes Jahr der Strompreis wohl um 30 % steigt (obwohl die Produktionskosten sinken müssten).

      Als Fazit: Der Grünwähler ist Beamter, Lehrer, Immobilienbesitzer und Cabriofahrer in einem. Ihn interessieren die Energiepreise schlicht nicht. Ich kenne solche, auch als Kommunalhelden.

      Antworten
  16. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “In Zukunft, wenn sich die Energiepreise normalisiert haben, wird ein Zuschlag auf den Gaspreis erhoben, der es erlaubt, die eingegangenen Schulden über einen sehr langen Zeitraum von mindestens 30 Jahren zu tilgen. Das passt zu der Schätzung, dass unsere eigenen Gasreserven für gut 30 Jahre reichen. Das unschlagbar günstige deutsche Gas – weil nicht um die halbe Welt transportiert – würde dann trotz Zuschlag unschlagbar günstig bleiben.”

    Hab ich irgendwas verpasst und die Bundesregierung hat beschlossen, die deutschen Gasressourcen zu erschließen?

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