Die Bundes­regierung sendet fal­sche Signale

Die Bevölkerung im von 20 bis 66 Jahren wird nach Berechnung des Statistischen Bundesamtes von heute 51,8 Millionen je nach Zuwanderungsszenario bis 2050 auf 43,2 bis 47,4 Millionen schrumpfen. Schon bis 2030 verlieren wir 2,6 bis 3,5 Millionen potenziell Erwerbstätige. Weniger Erwerbstätige bedeutet weniger Wirtschaftskraft.
Wissenschaftler des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung Wien (Wifo) haben berechnet, dass wir schon bis 2040 mit einem Verlust des Pro-Kopf-Einkommens von rund 3700 Euro rechnen müssen.
Insgesamt wird das hiesige Bruttoinlandsprodukt um 274 Milliarden Euro niedriger ausfallen, als es bei konstanter Bevölkerung, eine Lücke, die in den nachfolgenden Jahrzehnten noch deutlich größer wird.

Steuern wir nicht gegen, wird der zu verteilende Kuchen schrumpfen, und die Verteilungskonflikte werden zunehmen. Produktivitätsfortschritte, die den Bevölkerungsrückgang kompensieren würden, sind nicht in Sicht.

Die Politik hofft deshalb auf erhöhte Zuwanderung. Doch Zuwanderung wird selbst im optimistischsten Szenario die Lücke nicht schließen können. Es ist unerlässlich, auf anderem Wege den Rückgang der Erwerbsbevölkerung zu bremsen. Ansatzpunkte gibt es.

In Deutschland ist die Arbeitszeit geringer als in anderen Ländern

So lag laut OECD die jährliche Arbeitszeit in Deutschland 2018 bei 1363 Stunden. Damit waren wir das Land mit der geringsten Arbeitszeit. In den USA (1786), Italien (1723), Spanien (1701) und Frankreich (1520) wird pro Jahr deutlich mehr gearbeitet.

Wollten wir den Rückgang der Erwerbsbevölkerung auffangen, müsste im Jahr 2030 jeder Erwerbstätige 1452 Stunden pro Jahr arbeiten und 1541 Stunden im Jahr 2040, so viel wie noch 1993.

Das scheint machbar, ist aber kein Thema in der Politik. Eine immer höhere Grenzbelastung mit Steuern und Abgaben macht es stattdessen unattraktiv, mehr zu arbeiten.

Bei immer höherer Lebenserwartung ist der Anteil der Jahre in Erwerbstätigkeit in den vergangenen Jahren gesunken. Das umzukehren ist nicht nur zumutbar, sondern auch eine Frage der Generationengerechtigkeit.

Auch dies ist gegenwärtig kein Thema. Die Bundesregierung verspricht im Koalitionsvertrag stattdessen unveränderte Renteneintrittsalter, Rentenniveaus und Beitragssätze. Im Zweifel werden andere Finanzquellen erschlossen.

Weiteres Potenzial liegt in der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung. Zu viele Menschen im erwerbsfähigen Alter nehmen nicht am Arbeitsmarkt teil. Hier geht es um Befähigung, aber auch um Anreize.

Der Idee nach soll das neue Bürgergeld durch höhere Hinzuverdienstgrenzen und mehr Qualifikationsbemühungen helfen. In der Realität dürfte es durch den weitgehenden Verzicht auf Sanktionen das entgegengesetzte, falsche Signal senden.

Ungeachtet der erheblichen und dringlichen Herausforderungen des demografischen Wandels macht die Bundesregierung Politik mit den Rezepten der Vergangenheit. Diese sind nicht nur untauglich, sie schaden nachhaltig.

Kommentare (48) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
    • Dr.Lucie Fischer
      Dr.Lucie Fischer sagte:

      @weico
      Danke für Link/ Prof. Habermann, beste Zusammenfassung !
      In Schlaraffia fliegen Glücklichen gebratene Tauben in den Mund, es fliesst Milch & Honig, alle werden vom Staat ” gestillt”, nur:
      Übergewicht , Adipositas per magma sind schwergewichtige Folge, fällt nicht auf, weil alle Fettsüchtig-verwöhnt sind.
      Kaum jemand erwägt Entzug, gerne lässt man sich boostern, nicht mal Künstler rebellieren, die zu B. Brechts Zeiten noch Verwöhn-Fallen witterten & vor Gefahren warnten.
      Ausnahmen selten:
      https://www.youtube.com/watch?v=0-7IHOXkiV8

      Antworten
  1. Alliban
    Alliban sagte:

    Ich habe vor ein paar Tagen einen Beitrag im Youtube-Kanal von Carsten Jahn über eine “grüne Finanzfachkraft” gesehen. Bei dieser handelt es sich um Jamila Schäfer, sie ist Vorsitzende des Bundesfinanzierungsgremiums. Sie sieht es als einen Mythos an, dass das Geld, das der Staat ausgibt, erstmal erwirtschaftet werden muss. Weiterhin ist sie der Meinung, dass der Staat Konditionen für Kredite (das ist dann zwangsläufig die Alternative) selber festlegen kann. M.E. zeigt das, wie die Regierung, und auch die Mehrheit im Bundestag, tickt. Da scheint Mehrarbeit oder gar die Sicherstellung von Arbeitsplätzen (ist ja eine notwendige Voraussetzung für Mehrarbeit) kein Thema zu sein.
    Übrigens kann man auf der Seite des Bundestages auch den Lebenslauf dieser Dame anschauen. Sie studiert seit 2012, seit 2013 Soziologie mit Nebenfach Philosophie. Danach hat sie inzwischen rund 20 Semester ohne Abschluss studiert. Die Antwort auf die Frage, ob sich eine (derzeit noch) führende Industrienation solche Leute in verantwortlichen Regierungspositionen leisten kann, sei jedem selbst überlassen.

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    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Alliban

      Freue mich sehr, dass Jamila Schäfer mal wieder mit einer klugen Wortmeldung in die Öffentlichkeit rückt, das war meine liebste grüne Jungpolitikerin bevor mit Donnerhall die Naturgewalt Ricarda Lang einer Lawine gleich in die Grünen-Führung hineinrollte.

      ” Weiterhin ist sie der Meinung, dass der Staat Konditionen für Kredite (das ist dann zwangsläufig die Alternative) selber festlegen kann.”

      Soweit sind wir noch nicht ganz wieder, aber diese MMT-Soziologin hätte auch früher im braunen statt im heutigen grünen Sozialismus eine exzellente Finanzpolitikerin abgegeben:

      “Gesetz über die Deutsche Reichsbank
      vom 15. Juni 1939.

      Die Deutsche Reichsbank untersteht als deutsche Notenbank der uneingeschränkten Hoheit des Reichs. Sie dienst der Verwirklichung der durch die nationalsozialistische Staatsführung gesetzten Ziele im Rahmen des ihr anvertrauten Aufgabenbereichs, insbesondere zur Sicherstellung des Wertes der deutschen Währung. [hahahahaha]

      § 1. (1) Die Deutsche Reichsbank ist dem Führer und Reichskanzler unmittelbar unterstellt.
      (…)
      § 16. (1) Die Deutsche Reichsbank darf dem Reich Betriebskredite gewähren, deren Höhe der Führer und Reichskanzler bestimmt.”
      http://www.verfassungen.de/de33-45/reichsbank39.htm

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  2. Axel
    Axel sagte:

    Ich habe es vorgestern in meinem Kommentar schon mal anzudeuten versucht:
    In weiten Schichten der Bevölkerung setzt sich zunehmend die Mentalität durch, sich nicht mehr aus eigener Kraft durchs Leben manövrieren zu müßen. Dieser Spirit wird den Menschen durch unser Sozialsystem anerzogen. Einmal im Sozialsystem eingeloggt, kann man sich bequem durchs Leben pampern lassen, so man es darauf anlegt und mit wenig zufrieden ist. BeWo und gesetzliche Betreuer halten alle Widrigkeiten von einem fern, und die Erfahrung, daß man teils überhaupt keine Gegenleistung für die Gesellschaft erbringen muß, schläfert den Überlebensbiß im Lauf der Jahre ein und provoziert eine Forderungsmentalität. Der Frust der oft im Zustand der permanenten Dauererschöpfung dienenden Mitarbeiter gegenüber dem Staat/dem Sozialsystem, welches die Verweigerung einer Anpassungsleistung an unsere Gesellschaft nicht sanktioniert, sondern tatenlos duldet, wächst stetig.
    Die Wohlfahrtsverbände, etc. indess verdienen an Betreuungsangeboten vorzüglich und der Begriff des “Berufspatienten”, der sich im System “eingenistet” hat, ist aus der Berufspraxis erwachsen. Von Jugendlichen mit Persönlichkeitsstörungen, Migranten oder einfachen Arbeitnehmer mit Frührentebegehren: Ein jedweder findet einen betroffenheitsbesoffenen Soziallobbyisten, der einem den Rücken stärkt, sich rhetorisch gewand als Supernanny aufschwingt und jeden der noch mit einem Fünkchen gesundem Menschenverstand ausgestattet ist, der an Eigen- oder soziale Verantwortung (und mit Verweis auf die finanziellen Konsequenzen) appelliert, verbal agressiv niederknüppelt und mit Verweis auf die Verfassung, die Würde des Menschen, unseren Reichtum, die Ungleichheit, etc, pp. als kaltherzigen Populisten und Verräter unserer abendländischen Werte diffamiert…

    Die Basis unser prosperierenden Gesellschaft war die Leistungsbereitschaft. Durch den daraus resultierendem Wohlstand haben wir uns tausendfachem Schnick Schnack gegönnt und über die Beschäftigung mit Nebenkriegsschauplätzen die Fundamente unseres Systems vergessen.
    Sollte nicht schleunigst ein Umkehrschub in der Bildungs- und Sozialpolitik einsetzen, ist die stetige Erosion unserer wirtschaftlichen Substanz und solidarischen Möglichkeiten nicht mehr zu verhindern.

    Irgendwo ist das aber auch alles kalter Kaffee, da Thilo Sarrazin genau diese Entwicklung in seinem Buch “Deutschland schafft sich ab” schon 2010 akribisch genau prophezeit hat…

    Antworten
    • markus
      markus sagte:

      @Axel:

      Das Problem sind weniger die, “die sich auf der sozialen Hängematte ausruhen”, als zum einen die, die sich als Privatier zur Ruhe setzen oder abstruse Regeln wie Mietzuschuss für Hartz4ler statt Sozialwohnungen im öffentlichen Besitz sowie 1€ Jobs zur Aufrechterhaltung nicht konkurrenzfähiger Jobs.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @markus

        Sie glauben ernsthaft, jemand der von seinem eigenen Vermögen lebt, ist ein größeres Problem als jemand, der seinen Lebensunterhalt von staatlichen Transferzahlungen bestreitet??

        “abstruse Regeln wie Mietzuschuss für Hartz4ler statt Sozialwohnungen im öffentlichen Besitz”

        Wenn die beim Staat alle so ticken wie Sie, dann wird der Staat in kürzester Zeit die Sozialwohnungen in seinem Besitz heruntergewirtschaftet haben – und dann gibts doch wieder nur noch kommerzielle Vermieter, zumindest bis zur nächsten Enteignung von Wohnraum… ;)

  3. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @DS „Ungeachtet der erheblichen und dringlichen Herausforderungen des [… Marktes machen Unternehmen und sonstige Institutionen …] Politik mit den Rezepten der Vergangenheit. Diese sind nicht nur untauglich, sie schaden nachhaltig“.

    Ein klein wenig umformuliert und schon passt es besser. Die Politik macht, was jüngst bestellt wurde. Der Grund ist einfach, sie wollen wiedergewählt werden.

    Ein großes Problem mit den – schlechten – Rezepten der Vergangenheit haben rückständige Bäcker und Köche, Unternehmen und sonstige Institutionen, weil es ein menschliches Grundbedürfnis ist, alles beim gewohnten Alten zu lassen – vgl. bspw. Dörner (Logik des Misslingens). Das Senden falscher Signale in Fortschreibung des Bestehenden ist damit logisch und menschlich, denn am Ende entscheiden Menschen darüber, was gesendet wird.

    Dem entgegen hilft nur die Innovation „neben“ das Bestehende zu setzen, d.h. Entwicklungen von den Barrieren und Beharrungskräften des Bestehenden zu entkoppeln. Die Akteure, die das praktizieren sind still, um wenig Angriffsfläche zu bieten, Geschwindigkeit aufzunehmen und die notwendige kritische Größe zu entwickeln.

    Schau‘n wir mal , was sich in den nächsten 1,2,3 Jahren zeigt. Die schwachen, leisen Signale sind viel wichtiger als das alltägliche Geplärre all zu wichtiger politischer Signalgeber & Wichtigtuer, die schnell vergessen sind.

    Antworten
  4. MFK
    MFK sagte:

    Der Nobelpreis für Wirtschaft geht auch an Helikopter Ben für die Erforschung von Banken- und Finanzkrisen.

    Nächstes Jahr geht er an Habeck für seine alternative Insolvenzlehre.

    Antworten
  5. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Und Bernanke bekommt den Nobelpreis – wie absurd. Die westlichen Eliten sind nur noch mit sich selbst beschäftigt.

    Antworten
  6. Lele Castello
    Lele Castello sagte:

    Die einzige wirkliche Sorge der Bundesregierung ist das verhindern von Protesten, Riots etc. Vielleicht sollte man die Signale unter diesem Aspekt untersuchen. Mag ja sein das die Regierung vieles falsch macht aber was ist wenn die Gründe andere sind, als die man im allgemeinen annimmt?

    Antworten
  7. weico
    weico sagte:

    @Beobachter

    “Die Rechte macht sich was vor.”

    Nur keine Eile !

    Der Leidensdruck der Bevölkerung hat doch noch gar nicht richtig begonnen und die AfD ist erst 9 Jahre Alt.

    Wenn 2023 langsam die Rezession und Arbeitslosigkeit durchschlägt und die “Ampel-Politik” dann weiterhin den stetigen Wohlstandsverlust nicht stoppen und kann.. dann wird die CDU und FDP weiter Wähler an die AfD verlieren.

    Nicht zu vergessen was Deutschland noch alles WILL :Die Ukraine muss noch unterstützt und wiederaufgebaut werden, die Migrationswelle eindämmt werden, die Energiewende noch vollzogen werden, das Militär auf Vordermann gebracht werden ,das Klima gerettet werden, mit CO2-Zertifikaten soll noch die Welt beglückt werden, Bulgarien im Euro willkommen geheissen werden ,Russland im Schlachfeld besiegt werden, von China unabhängiger werden usw usw. . Von den sonstigen “kleine” EU-Problemen wollen wir gar nicht erst Anfangen.

    Nebenbei:
    Man beachte den langsamen Aufstieg der Schwedendemokraten:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sverigedemokraterna#Wahlergebnisse

    ..oder den langen Kampf von Nigel Farage ,der 21 Jahre im Europaparlament für den BREXIT kämpfte und verlacht wurde.
    Das Video/Rede als Farage und seine Leute sich verabschiedeten… ist Kult !

    Antworten
    • Axel
      Axel sagte:

      @weico

      Aber auf eines darf Scholz jetzt schon stolz sein: “Make America great again”.
      Das hat nichtmal ein US Präsident in 4 Jahren Amtszeit geschaft.
      Dafür zoll ich Ihnen einen gehörigen Respekt, Mr. Bundeskanzler…

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Axel

        “Aber auf eines darf Scholz jetzt schon stolz sein: “Make America great again”.
        Das hat nichtmal ein US Präsident in 4 Jahren Amtszeit geschaft.
        Dafür zoll ich Ihnen einen gehörigen Respekt, Mr. Bundeskanzler…”

        Wer als Vasall (Deutschland) die Aussenpolitik des Hegemon (USA) übernimmt und dessen (geopolitische) Politik und “Werte” mitträgt…darf sich halt nicht wundern, dass es nur einen wirklichen Gewinner in einer solchen “Partnerschaft” gibt !

        Wie sagte Kissinger treffend und ehrlich…:
        “America has no permanent friends or enemies, only interests.”

  8. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “Wollten wir den Rückgang der Erwerbsbevölkerung auffangen, müsste im Jahr 2030 jeder Erwerbstätige 1452 Stunden pro Jahr arbeiten und 1541 Stunden im Jahr 2040, so viel wie noch 1993. Das scheint machbar, ist aber kein Thema in der Politik. Eine immer höhere Grenzbelastung mit Steuern und Abgaben macht es stattdessen unattraktiv, mehr zu arbeiten.”

    Warum soll ich noch mehr arbeiten, wenn die einheimischen und auch die zugewanderten Hartzer (bald “die vielfältigen Bürgergeldempfangenden”) ohne Arbeit und sanktionsfrei sogar ihre mittlerweile exorbitanten Heizkosten vom Staat bezahlt bekommen? Ich muss die hingegen aus meinem VERSTEUERTEN Einkommen tragen…

    Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      @Ott: +1
      Die Wähler in Niedersachsen scheinen das leider anders zu sehen. Und die Ausrede mit der Wahlbeteiligung hilft nicht. Das genau führt dann zu rot-grün. Die Rechte macht sich was vor. Siehe auch Cottbus.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Beobachter

        Ach, wenn ich für den Staat oder für einen großen in Niedersachsen ansässigen Staatskonzern arbeiten würde, wärs mir auch egal, wie hoch meine Heizkosten sind – *zumindest* so lange ich darauf vertrauen kann, dass mir der Staat beziehungsweise der Staatskonzern meine Bezüge soweit erhöhen, dass ich am Ende netto nicht schlechtergestellt bin.

        Das Ergebnis in Cottbus war übrigens für die AfD gar nicht so schlecht:
        AfD 31,4 %
        Einheitskandidat der Parteien der Nationalen Front (unterstützt von SPD, Grüne, CDU, FDP, Linke) 68,6 %

        Glauben Sie, dass dieses Einheitsparteienbündnis noch lange hält? Oder wird es auseinander fliegen wenn die Probleme sich weiter verschärfen?

  9. komol
    komol sagte:

    Solche verfehlten Weltbilder, Philosophien und Konstruktionen sind das große und einzige Übel überhaupt. Es wird mit angeblichen Wissen argumentiert, dabei ständig auf Studien und Berechnungen verwiesen (was in den Naturwissenschaften tlw. geht (aber auch dort sagt uns die Heisenbergsche Unschärferelation und das Behaaren der Astrophysiker, sich nicht einmal ein Müh Gedanken über den Beobachter zu machen, schon lange was anderes) aber in den Sozialwissenschaften eigentlich kaum); was fehlt, ist eine über Interessen hinausgehende Weisheit. Die leere Selbstreferenz des Lebens muss wohl gefüllt werden, ja, würde man mit Heidegger sagen. Aber muss man das durch Reproduktion des Grauens tun, oder gibts da nicht andere Wege der Sinnsuche.

    Nur mal ein Punkt: Die Senkung der Arbeitszeit wie in Skandinarvien oder Frankreich ist einer der großen zivilisatorischen Fortschritte der Menschheit (genauso wie die EU und andere Dinge). Und hier will man sich, nur weil der Wohlstand bisschen sinkt, den Wolf rubbeln, bis die Pumpe reist. Ne also ehrlich, da ist der Blick fürs Große und Ganze völlig verloren gegangen. Aber wie Mönche verstehen wir das und verzeihen wir das; wir kennen die Ursachen und wissen, dass man dafür niemand wirklich die Schuld geben kann – es ist systemimmanent (und jeder leidet darunter, ob mans zugibt oder nicht).

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @komol

      “aber auch dort sagt uns die Heisenbergsche Unschärferelation und das Behaaren der Astrophysiker, sich nicht einmal ein Müh Gedanken über den Beobachter zu machen, schon lange was anderes”

      Welche Relevanz soll die Heisenbergsche Unschärferelation denn beim Beobachten von Planeten, Sternen, galaktischen Nebeln und anderen geradezu galaktisch großen Objekten haben? Verstehen Sie überhaupt, was sie aussagt?

      “Nur mal ein Punkt: Die Senkung der Arbeitszeit wie in Skandinarvien oder Frankreich ist einer der großen zivilisatorischen Fortschritte der Menschheit (genauso wie die EU und andere Dinge)”

      Hätt ich ganz genauso geschrieben, aber ironisch. ;)

      Antworten
  10. Dr.Lucie Fischer
    Dr.Lucie Fischer sagte:

    @Handelsblatt…”Die Bundesregierung verspricht im Koalitionsvertrag stattdessen unveränderte Renteneintrittsalter, Rentenniveaus und Beitragssätze. Im Zweifel werden andere Finanzquellen erschlossen…”

    Versprechen kann man ( ohne Haftung) viel, words-are- cheap,
    s. Programme der Parteien vor Wahlen , danach Realitätszwänge.
    Das ” Prinzip Hoffnung” , falsches ” Urvertrauen” lässt Menschen unangenehme Realität leicht verdrängen, falsche Versprechungen vergessen.
    ” Doppel-Wumms”, keine zufällig -blödsinnige Wortschöpfung des Grinse-Kanzelers,
    übersetzte , tiefere , wörtliche Bedeutung:
    Ihr Wahl-Schafe werdet:
    ( 1. Wumms ) nicht nur ohne Strom & Wärme sein und hungern, sondern
    ( 2. Wumms) unsere Finanzquellen sind versiegt, ihr habt euch lange genug über Staatshilfen gefreut, aber jetzt sind euere Ersprarnisse dran & leider futsch,
    dumm gelaufen, ihr hättet halt- selbst ( lateral) denken & vorsorgen müssen.

    Antworten
  11. Felix
    Felix sagte:

    Das sind wieder die Themen, die politisch interessierte Kinder in den 70er und 80er Jahren umtrieben: wir sterben aus und Leistung lohnt sich nicht mehr. (Herr Stelter sollte selbst doch auch dabei gewesen sein.) Das Ausland tanzt uns auf dem Kopf herum und die USA verstehen die Verhältnisse in Europa nicht richtig.

    Schauen wir mal, was jetzt passieren wird:

    1. Die, die schon länger hier sind und noch hier bleiben möchten, können und wollen nicht mehr arbeiten. Sie sind alt, zunehmend lädiert (auch durch die MRNA-Behandlung – da wird sich noch einiges zeigen), und sie sehen es auch nicht mehr ein. Die, die man noch weiter verulken kann, gibt es auch, aber die bringen es natürlich nicht. Wenn alle Mülleimer geleert sind, ist noch eine Menge Personal übrig.

    2. Wenn die höheren Energiekosten bald für mehr und mehr Menschen und Firmen sichtbar werden, gehen wir einer historischen Zahl von Arbeitslosen entgegen.

    3. Die Versuche des Staates, das mit Sozialen Hilfen zu managen, werden dem Euro über die Schwelle des Todes helfen.

    4. Wir erleben gerade eine erneute Spaltung der Welt in Ost und West und der Osten hat die Energie, die Rohstoffe und die Produktionskapazitäten. Im Westen ist kein ausreichender strategischer Ansatz bei den Regierungen zu erkennen. Genderneusprech ist wichtiger.

    Dazu folgende Frage: Was passiert wohl, wenn der Osten auch noch mit einer neuen Währung an die Öffentlichkeit tritt, die der ursprünglichen Idee von J.M. Keynes entspricht? – eine internationale goldgedeckte Währung, digital nutzbar.

    Ich tippe dann auf folgendes:

    1. Alle westlichen Währungen verlieren international massiv Kaufkraft.

    2. Wenn sich der Osten formiert hat, werden alle Staaten, die sich dem Osten anschließen, ihre Schulden gegenüber dem Westen straffrei annullieren.

    Für uns im Westen gibt es nur eine Chance: sofortiger Kurswechsel.

    Frieden und Ordnung im eigenen Haus. Der ganze Woke-Kram muss geächtet werden, bestimmte Auswüchse müssen unter Strafe gestellt werden. Wenn z.B. Studenten meinen, dass es Hassrede wäre, wenn eine Biologin von zwei Geschlechtern spricht, dann wirft man diese Studenten eben von der Uni. Die neue Abteilung im Verfassungsschutz wird tatsächlich gebraucht, aber nicht, um sie auf spießige treue Steuerzahler anzusetzen.

    Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      “Für uns im Westen gibt es nur eine Chance: sofortiger Kurswechsel.”

      Kennen Sie etwa das Wahlergebnis in Niedersachen nicht?

      Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @Felix

      „Wenn z.B. Studenten meinen, dass es Hassrede wäre, wenn eine Biologin von zwei Geschlechtern spricht, dann wirft man diese Studenten eben von der Uni. Die neue Abteilung im Verfassungsschutz wird tatsächlich gebraucht, aber nicht, um sie auf spießige treue Steuerzahler anzusetzen.“

      Sieh an! Neben zwei Geschlechtern gibt es auch zwei Gesichter derer, die immer so viel Meinungsfreiheit und so wenig staatliche Einmischung fordern:

      Weg mit denen, die was meinen, was MEINER Meinung nach Unsinn ist. Am besten koordiniert durch ein staatliches Organ.
      Jawoll!

      Das lässt tief blicken.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @ Christian Anders

        “Weg mit denen, die was meinen, was MEINER Meinung nach Unsinn ist. Am besten koordiniert durch ein staatliches Organ.”

        Ahh, lieber zuerst öffentlich Selbstkritik üben lassen wie an den Unis während der chinesischen Kulturrveolution? Sie sind ja für linksgrüne Verhältnisse fast schon liberal, wenn Sie erstmal so ein Angebot machen, passen Sie auf, dass Sie nicht ins Visier Ihrer eigenen Politkommissare geraten…

        Was glauben Sie eigentlich, wie es eine Person durch den Biologieunterricht der Unterstufe schafft, wenn xie oder xir (hihihi) solche Biologie-Vorträge schon für “Hassrede” hält? Leider haben diese meist psychisch labilen ideologischen Fundamentalisten eine *Zugangsberechtigung* für ein Hochschulstudium, das ist unser eigentliches Problem – aber das kennen wir ja alles aus der DDR, da wurden die Studenten auch nach ideologischen Kriterien ausgewählt.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Ott

        „Ahh, lieber zuerst öffentlich Selbstkritik üben lassen wie an den Unis während der chinesischen Kulturrveolution?“

        Nö. Vortrag stattfinden lassen, Proteste stattfinden lassen, alles stattfinden lassen und hinnehmen, dass diese Lautstärke zur Meinungsfreiheit dazu gehört.

        Zumal beim Menschen biologisch betrachtet tatsächlich 2 (mit Hermaphroditen 3) Konfigurationen von Chromosomen und Geschlechtsteilen bestehen, die mit dem Fachwort „Geschlecht“ belegt sind. Leider ist das bedeutungsungleiche „gender“ im Deutschen ebenfalls mit dem Wort „Geschlecht“ belegt.
        Ich erwarten, dass jeder Halbintelligente hieraus den Schluss zieht, dass ein Vortrag über das eine wenige bis gar nichts mit dem anderen zu tun hat. Aber wie auch hier am Blog erwarte ich meistens zu viel.

        Worauf ich eigentlich hinaus wollte:
        Jemand mit vor sich hergetragenen libertären Ansichten verlangt den Ausschluss von Meinungen durch eine staatliche(!) Behörde. Wem auch immer Sie Doppelmoral vorwerfen wollten, hier wäre eine Gelegenheit. Ich mach mit.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Anders: Sie lenken etwas ab. Bei dem Kulturkampf geht es ja nicht darum, dass es auch Hermaphroditen gibt, sondern um Geschlecht als “soziales Konstrukt”.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Beobachter

        Ich lenke nicht ab, denn darum ging es mir nicht. Es ging darum, dass eine Unileitung mehr Stehvermögen haben muss, als vor dem ersten Protest gegen irgendwas einzuknicken, sonst findet bald gar nichts mehr statt.

        Zum sozialen Konstrukt:
        Richtig ist, dass heute jeder, der sich
        a) anders fühlt und verhalten möchte als es seinen biologischen Gegebenheiten klassisch zugeschrieben wird, sich ausleben kann. Da sehe ich kein Problem.

        Falsch ist, dass
        b) biologische Gegebenheiten soziale Konstrukte wären.

        Eine Entscheidungsfrage ist, wie ich mit denjenigen unter a) umgehe.
        Diese haben entschieden, ein anderes „gender“ zu leben, als es ihrem „sex“ entspricht.
        Daraus lässt sich nicht ableiten, dass biologische Gegebenheiten soziale Konstrukte wären. Das ist einfach Unsinn.

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @Christian Anders

        “Ob man das Fenster auflassen SOLLTE, ist eine andere Frage und keine Frage der Sachebene mehr.
        Über letzteres könnte eine Demokratie abstimmen – hoffentlich mit dem mehrheitlichen Ergebnis NEIN.”

        In D wäre die Antwort aktuell mit ziemlicher Sicherheit “Ja, das Fenster bleibt auf, wegen Corona und Putin, und geheizt wird wegen Klima mal gleich gar nicht”.

        Vielleicht beschliesst die Regierung mit 2/3-Mehrheit mit Absegnung durch das Bundesverfassungsgericht bald die Abschaffung des Privateigentums ? Denn: “Ihr werdet nichts mehr besitzen, und glücklich sein …”

        Demokratie und Freiheit sind zwei völlig unterschiedliche Phänomene und bedingen sich nicht gegenseitig.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Richtig ist, dass heute jeder, der sich
        a) anders fühlt und verhalten möchte als es seinen biologischen Gegebenheiten klassisch zugeschrieben wird, sich ausleben kann. Da sehe ich kein Problem.”

        Ich schon.

        Es gibt auch Menschen, die sich ganz sehr wünschen, ein Hund zu sein. Ermutigen wir die auch auf ihrem Lebensweg und ermöglichen ihnen die Anmeldung zur Hundesteuer bei der örtlichen Stadtverwaltung?

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Ott

        Natürlich nicht. Es gilt immer noch, nicht andere oder sich selbst zu schädigen. Als „Hund“ könnten Sie zwischenmenschlich nicht mehr sinnvoll interagieren und fallen im Extremfall der Verwahrlosung anheim.

        Das steht aber nicht zur Debatte, wenn ein biologischer Mann gerne wie eine Frau leben möchten. Oder ein Zwitter so bleiben möchte, wie er ist, ohne sich festlegen zu müssen. Oder oder oder.
        In diesen Fällen findet keine „Vertierung“ des Menschen statt und er bleibt gesellschaftsfähig. In einer Gesellschaft, die eine Grundakzeptanz für derlei hat, es gibt auf der Welt ja auch andere.

      • Joerg
        Joerg sagte:

        Hallo @Hr Anders

        zu 08:03 “a) … sich ausleben kann. Da sehe ich kein Problem.”

        Ist das so einfach? Die Freiheit des Einzelnen oder der Minderheit, beschneidet schnell die Freiheit des Anderen oder einer anderen Gruppe.
        Das muss schon demokratisch?(oder wie?) verhandelt werden, nicht einfach uebergestuelpt werden?

        Wenn sich jetzt alle Exhibitionisten zusamen tun wuerden und einen Sexi-Exi-Umzug/Demo (Motto zB “Nacktheit als Kunst”) anmelden wuerden, waere bei der momentanen gesellschaftlichen Mehrheit (und Gesetzgebung) das zB nicht moeglich.

        In ein paar Jahren (wenn es so weiter geht) waere es vielleicht moeglich, mit dem Argument: “da musst du dann halt wegschauen wenn es dich stoert oder die Kinder zu Hause lassen” sprich, ich muss die “Freiheit” einer Minderheit auf Kosten meiner Freiheit dulden. Ist jetzt nicht soo schlimm, aber prinzipiell:

        Wo also hoert die Achtung der einen Freiheit auf und faengt die Wahrung der Freiheit der anderen an? Wer entscheidet, wieso der eine Freiheit bekommt und der andere Einschraenkung seiner Freiheit?

        Wie wuerden Sie das definieren, Grenzen ziehen?

        LG Joerg

      • markus
        markus sagte:

        @all

        Ich bin kein besonderer Genderfan.

        Aber Leute: Gibt es nicht was Wichtigeres als über Gendern zu reden? Da werft ihr den Leuten vor, vor lauter Gendern und Woke das Wichtige zu ignorieren und macht genau das selbe?!?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Es gilt immer noch, nicht andere oder sich selbst zu schädigen.”

        Die eigenen Genitalien chirurgisch verstümmeln zu lassen (“sex reassignment surgery”), fällt wohl nicht unter Ihre Definition von selbstschädigendem Verhalten?

        “Das steht aber nicht zur Debatte, wenn ein biologischer Mann gerne wie eine Frau leben möchten.”

        Hmm, könnten sie da vielleicht zwischenmenschlich nicht mehr sinnvoll agieren und fallen im Extremfall der Verwahrlosung anheim? ;)

        Würden Sie es eigentlich Schizophrenen ermöglichen, mehrere Steuer-IDs zu beantragen und dadurch mehrere Steuerfreibeträge für sich… hmm… also für alle Personen in ihrem Körper zu beanspruchen? An so einer Verringerung meiner Steuerlast hätte ich nämlich auch großes Interesse!

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Anders:

        Ich bin bzgl. Ihrer Einteilung bei Ihnen, aber die (Hardcore-?) Aktivisten sind einen Schritt weiter. Sie, Herr Anders, schreiben:

        >Falsch ist, dass
        b) biologische Gegebenheiten soziale Konstrukte wären. […]
        >Daraus lässt sich nicht ableiten, dass biologische Gegebenheiten soziale Konstrukte wären. Das ist einfach Unsinn.

        Ich hatte neulich das “Vergnügen” mich mit einem alten Bekannten zu treffen, der in den letzten Jahren full woke gegangen ist oder wie man das nennt. “They” (also der Bekannte) ist heute der festen Überzeugung, dass auch biologisches Geschlecht ein sprachliches Konstrukt ist. Es gab noch einige andere steile Theorien zu gesellschaftlichen Übeln. Leider konnte ich trotz Diplomatie und falsifizierender Sachargumente keinerlei Einlenken erreichen, weil ich nun mal weißer Cis-Mann mit Urschuld bin und deswegen keinerlei Deutungshoheit habe. Der Bekannte genoß sichtlich seine gefühlte Überlegenheit.

        Ich kannte diese Art Fundamentalismus bis dato nur aus dem Internet und war mehr als erstaunt, dass dieser intelligente Mensch sich derart verstiegen hatte.

        Und das führt mich zum Punkt der freien Meinungsäußerung. Von mir aus tragen Leute ihre Meinungen in den gebotenen Plattformen vor. Das ist die Meinungs*äußerung*. Wo der Spaß allerdings aufhört ist bei den Protesten, wenn diese der Einschüchterung dienen. Man kann der Leitung Schwäche vorwerfen. Okay. Aber diese Art von Protesten – sei es jetzt vor Ort oder in sozialen Medien – erzeugt bewusst ein einschüchterndes Klima, so dass sich Veranstalter, auch Unis, Vortragende und Besucher zweimal überlegen, ob sie sich den Stress antun. Und das ist gefährlich für eine offene Gesellschaft. Wachsamkeit ist dringend in alle Richtungen geboten…

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @Thomas M.

        Leute wie Ihren Bekannten kenne ich persönlich mehrere.
        Deshalb fällt es mir trotz zweier Eisduschen pro Tag immer schwerer zu glauben, dass ich tagsüber nicht träume.

        Und dann der Gedanke :
        Was, wenn tatsächlich WIR die Deppen sind ?
        Wenn wir es sind, die nicht erkennen, dass die Vorsehung (!) die Grünen auserwählt hat, die Menschheit in eine neue glanzvolle Zukunft zu führen ? Die Niedersachsen-Wahl hat es doch erneut bestätigt ?

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Thomas M.

        1) Zu Ihrem Bekannten: Klassischer Fall von Verschwörungstheorie. Dieselbe vorgetragene Überlegenheit finden Sie bei Flacherdlern, religiösen Fundis, Treibhauseffekt-Ablehnern, Krebs-mit-Vitaminen-Heilern, etc. pp.

        Das Muster ist immer identisch: Sachargumente nutzlos, Diskussion sinnlos. Sowas ist unter vier Augen Zeitverschwendung, mit Publikum evtl. lehrreich für andere.

        Meine persönliche Theorie: Es gibt sowas wie „negative Inselbegabung“. Das erklärt, wie Menschen mit genug IQ sich die Schuhe zu binden, auf so einem Trip hängen bleiben.

        2) Zu Demos: Welche Demos außer Friedensdemos haben denn nicht den tieferen Zweck der Einschüchterung? Es soll immer Druck zur Erreichung eines Ziels aufgebaut werden, indem man sich zeigt, zeigt, dass man nicht alleine ist, Forderungen kundtut, etc.

        Da muss man schon gegen halten, wenn man eine andere Haltung hat. Und wenn es tatsächlich Ausschreitungen gibt, muss die Polizei Täter verknacken.
        Dieser vorauseilende Schwanzeinzug an den Unis nervt mich ab, sorry.

    • Felix
      Felix sagte:

      @ Alle

      Herrn Anders sieht das wieder einmal völlig falsch. Aber das ist ein guter Anlaß, um hier etwas klarzustellen.

      1. Finden Vorträge nicht mehr statt wegen diesen Chaoten. Die Meinungsfreiheit ist also schon weg. Herr A erweckt ja den Eindruck, als ob da ein paralleler Ausdruck von Meinungen stattfinden würde. Das ist nicht mehr der Fall.

      2. Nach der Definition von Meinungsfreiheit der Leute, die dem linken Lager angehören, kann man ja weiter der Meinung sein, dass biologische Fakten Hassrede sind – man fliegt halt nur von der Uni für seine Meinung. Da bleibt also alles so, wie es schon ist.

      Im übrigen ist der große Fehler der Liberalen aller Spielarten, dass sie Macht und Herrschaft ablehnen. Dann herrschen halt immer Deppen, oder was?

      In dem Lager bin ich ausdrücklich nicht. Ich sehe einen starken und vernünftigen Staat als unabdingbar an. Wenn dieser eine Demokratie ist, dass muss er sein Staatsvolk zwingen, sich zu bilden und so zu wählen, dass das Gesamtinteresse im Vordergrund steht.
      Wie geht das? Ein Blick in die Geschichte hilft meistens weiter.

      1. Bildungspolitik
      2. Wahlrecht staffeln nach Besitz und Steueraufkommen.

      Timokratische Elemente sind sinnvoll und demokratisch zielführend. Wer seinem Staat tiefer verbunden ist, wird auch mehr daran interessiert sein, dass er sich besser entwickelt.

      Wenig ist irrer, als wildfremden das Wahlrecht anzudienen, die hier nur ein Interesse haben: absahnen.
      Oder, wenn es Geflüchtete sind könnte ein Motiv auch sein: Rache nehmen.

      Einen habe ich noch: Meinungsfrage ist z.B., ob ein Zimmer eine grüne oder eine rote Wand bekommt. Darüber kann man demokratisch abstimmen. Eine Sachfrage ist, ob man im Winter das Fenster die ganze Zeit offen läßt. Sachfragen sind kein Objekt demokratischer Mehrheitsentscheidung, wenn sie so klar sind, wie diese. Und ebenfalls nicht, wenn sie so unklar sind, wie die Frage des Klimas.

      Insofern ist für mich einiges der aktuellen Mehrheitsmeinungen nicht nur falsch, sondern auch undemokratisch.

      Antworten
      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Felix

        Ich habe geschrieben, dass sie parallel stattfinden SOLLTEN.
        Weil die nicht wegen irgendwelcher Chaoten nicht stattfinden, sondern weil die Leitung keine Eier hat. Lassen Sie alles ausfallen, wogegen protestiert wird?

        Zum Rest: Sie beschreiben falsch, was eine Sachfrage ist.
        Bezogen auf ihr Fensterbeispiel ist eine Sachfrage, ob es durch ein offenes Fenster kalt wird im Winter. Darüber ist nicht abzustimmen, das kann man messen.

        Ob man das Fenster auflassen SOLLTE, ist eine andere Frage und keine Frage der Sachebene mehr.

        Über letzteres könnte eine Demokratie abstimmen – hoffentlich mit dem mehrheitlichen Ergebnis NEIN.

        Dass Leute darüber entscheiden möchten, wer worüber wie viel Stimmrecht haben soll, die nicht diese Ebenen trennen können… Herrschaftsfantasien!

        Geld macht Stimmrecht? Den obersten 1% eine absolute Mehrheit zu geben, obwohl wir hier immer das Übergewicht der Finanzwirtschaft über die Realwirtschaft geißeln, ist sicher eine gute Idee. Ich hab nur noch nicht herausgefunden, wieso.

      • Felix
        Felix sagte:

        Danke für diese Antwort.

        Ihre Meinung zum Fenster zeigt das normale postmoderne Unverständnis.

        Ihre Replik auf meinen Hinweis auf Timokratie zeigt ihre Ungebildetheit in entscheidenden Feldern.

        Demokratie ist eine Herrschaftsform und wie in allen Herrschaftsformen kommt es darauf an, dass der Souverän was auf dem Kasten hat.

        Ansonsten ist es die Diktatur der Narren.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Felix

        „Ihre Meinung zum Fenster zeigt das normale postmoderne Unverständnis.“

        Das können Sie gerne ausführen, ich lerne ebenso gerne dazu. Ansonsten stehe ich zu der Aussage.

  12. Tom96
    Tom96 sagte:

    Die Deutschen Menschen haben in über 77 Jahren genug für die Besatzer gearbeitet und abgeführt, ebenso für die Nachbarn, sowie alle möglichen weiteren Länder dieser Welt.
    Es ist die Zeit, daß kein Pfennig oder auch nur eine handvoll fruchtbarer Erde mehr an diese terroristischen Militärmörderbanden, die es sogar gewagt haben gesunde junge wie alte Menschen durch Injektionen auszurotten, in die Waagschale zu werfen.
    Die Marionetten der Besatzerverwaltung haben keinerlei Legitimation gegen uns Einheimische.
    Die Haftung für dieses Menschen und Recht verachtende Herrschaftskonstrukt ist mit dieser Negativbescheinigung beendet.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Tom96

      Glauben Sie das alles wirklich oder nutzen Sie Textbausteine, die Ihnen vom Verfassungsschutz für Ihre Tätigkeit zur Verfügung gestellt wurden?

      Antworten

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