Die Krise wur­de ver­schleppt, nicht ge­löst

Im März 2012 hielt Jaime Caruana, General Manager der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), bei einer Zentralbanktagung einen Vortrag unter der Überschrift „Notenbankpolitik vor, während und nach der Krise“. Unter dem Eindruck der Finanzkrise betonte er, wie bedeutsam es sei, dass Notenbanken und Staaten alles Erdenkliche tun, um eine sogenannte “Bilanzrezession” zu bekämpfen.

Den Begriff Bilanzrezession hat Richard Koo, Chefökonom der Investmentbank Nomura, zur Beschreibung der Folgen der geplatzten Aktien- und Immobilienpreisblase in Japan in den 1990er-Jahren geprägt.

Kurz gesagt geht es darum, dass nach einem Kollaps der Vermögenspreise Unternehmen und Private kein Geld mehr ausgeben wollen, weil sie darauf aus sind, ihre zu hohen Schulden abzubauen. Infolgedessen würde die Wirtschaft ohne staatliche Stützungsmaßnahmen in die Depression stürzen.

So sieht Koo es als Erfolg von Notenbank und Staat, einen solchen Einbruch der japanischen Wirtschaft verhindert zu haben. Das japanische Bruttoinlandsprodukt ist nie unter das durch die Blase nach oben gedrückte Niveau von Ende der 1980er-Jahre gesunken. Eine Massenarbeitslosigkeit wie in der großen Depression in den USA wurde vermieden.

Genau deshalb meinte BIZ-Chef Jaime Caruana 2012, wäre es mit Blick auf die Finanz- und Euro-Krise, die ab 2008/2009 begann, unerlässlich, ebenso entschlossen zu handeln. Er verband das aber mit einer deutlichen Warnung vor vier Gefahren:

  • Die Banken würden bei sehr niedrigen Zinsen dazu neigen, die Offenlegung von Verlusten aus Insolvenzen aufzuschieben, indem sie den gefährdeten Unternehmen weitere Kredite geben, was zulasten der Kreditvergabe an gesunde Unternehmen gehe. Studien haben später tatsächlich gezeigt, dass in Japan hochverschuldete Unternehmen leichter an Kredite kamen als gesündere.
  • Zum Zweiten würden die tiefen Zinsen die Ertragskraft des Bankensystems schwächen und Lebensversicherungen und Pensionskassen vor erhebliche Probleme stellen. Die sehr schlechte Kursentwicklung europäischer Banken in den vergangenen zehn Jahren stützt diese These.
  • Das führt zu seiner dritten Sorge, dem erheblichen Anreiz für Kapitalanleger, höhere Risiken einzugehen und mehr von dem billigen Fremdkapital statt Eigenkapital einzusetzen. Die Turbulenzen um die britischen Pensionsfonds vor einigen Wochen unterstreichen, dass diese Sorge keineswegs unbegründet war.
  • Das gilt auch für Punkt vier: Die Interventionen würden die Marktsignale ausschalten, die notwendige Preisanpassung, beispielsweise bei Immobilien, verschleppen und auch für Staatsschulden das falsche Zinssignal geben.

Die Instrumente würden nicht mehr anschlagen

Heute, ein Jahrzehnt nach der Rede Caruanas müssen wir feststellen, dass alle vier Risiken sich materialisiert haben. Das Weltfinanzsystem ist nicht sicherer, sondern unsicherer geworden. Die Verschuldung hat immer neue Höchststände erreicht. Die Akteure gehen immer mehr Risiken ein.

Sollte es zu einer erneuten Krise kommen, dürften die Instrumente der Notenbanken sich als deutlich weniger effektiv erweisen als noch vor wenigen Jahren. Die Medizin schlägt nicht mehr an. Zugleich sind die Nebenwirkungen in Form von Inflation und möglichem Vertrauensverlust in den Geldwert nicht von der Hand zu weisen.

Auch dies hat der Chef der „Notenbank der Notenbanken“, wie die BIZ auch genannt wird, bereits 2012 vorhergesehen. Er fürchtete um die hart erarbeitete Glaubwürdigkeit der Notenbanken und deren Autonomie, zumal sich die Staatsverschuldung in vielen Ländern auf einem nicht tragfähigen Weg befindet. Er warnte vor dem Gespenst der „fiskalischen Dominanz“, also vor Notenbanken, die die Zinsen nicht mehr anheben können, weil die Schuldner – Staaten wie Privatsektor – es nicht verkraften.

Verfolgt man die Schlagzeilen dieser Tage, so mehren sich die Anzeichen für genau diese Problematik. Die Akteure haben die Zeit nicht genutzt, um die Bilanzen wirklich zu bereinigen und die Wirtschaft durch Reformen wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Kommentare (47) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Thorsten Schuppenhauer
    Thorsten Schuppenhauer sagte:

    Die sogenannte Krise hat im August 1971 mit der Beendigung der Goldbindung an den US Dollar begonnen. FIAT Währungen führen immer ins Chaos und Elend.
    Der Prozeß der sich akkumulierenden Ungleichgewichte hat nun 50 Jahre gedauert, der Knall kommt jetzt.
    Thorsten Schuppenhauer
    k3 mapa GmbH
    Wiesbaden

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  2. foxxly
    foxxly sagte:

    @@
    das thema krisen-/konkursverschleppung, macht im grund deutlich, wie wenig rational und wie stark egoistisch gedacht und regiert wird.

    rational wäre, alles zu unternehmen, damit keine krisen entstehen, – und wenn sie doch passieren, dann daraus zu lernen; – was nicht der fall ist.
    wir hangeln von einer krise in die nächste.
    konsequent wäre, die ursächlichkeiten (sind bekannt!) zu beseitigen.

    die reicheren im lande und diejenigen, welche glauben davon profitieren zu können, verhalten sich egoistisch und wollen noch mehr vom reichtum. und leider: nie ist genug!

    dass die menge der wirtschaftsleistung nur einmal verteilt werden kann, wird dabei verdrängt.
    die lasten werden sozialistisch nach unten verteilt. und die anderen, auf die gewinne egoistisch anspruch erhoben.
    bestärkt durch den politischen einfluss, den ein haufen geld bewirkt.

    wieviel not, elend, kriege und wiederholungen davon brauchen wir noch um diese denk- und handlungsweise zu ändern?

    es zeigt, dass die menschheit (oder teile davon) noch nicht reif ist für ein besser geortnetes wirtschaften und leben.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “rational wäre, alles zu unternehmen, damit keine krisen entstehen”

      Nein, Krisen wird es immer geben und der Versuch, sie um jeden Preis zu verhindern, ist aussichtslos.

      Wir müssen aber unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft so organisieren, dass Krisen in irgendeinem Sektor oder irgendeiner Region nicht dazu führen, dass alles zusammenbricht.

      Bei Finanzkrisen bin ich zum Beispiel bis heute nicht davon überzeugt, dass die Pleite irgendwelcher Großbanken zu einem Zusammenbruch des globalen Zahlungsverkehrssystems führen könnte – aber selbst wenn es so wäre, könnten die Staaten in dieser Situation neue Banken gründen (beziehungsweise ihre staatseigenen Banken rekapitalisieren) und das System so aufrecht erhalten. In Deutschland gibts das schon – die Sparkassen gehören den Landkreisen beziehungsweise den Bundesländern.

      Antworten
    • komol
      komol sagte:

      @foxxly

      Wenn Sie auf die Reichen anspielen, kann ich Ihnen als Soziologe versichern, dass die im Schnitt in ihrer Lebenswelt die ärmsten Gestalten innerhalb unserer Gesellschaft darstellen. Glauben Sie nicht, dass diese Leute glücklich sind. Das liegt v.a. daran, dass die mit ihrer eigenen Weltkonstruktion am Schlechtesten zurecht kommen und am wenigsten wissen, wie sie mit, um es mit Heidegger auszudrücken, ihrer “Geworfenheit in diese Welt” (und das betrifft jeden) umgehen sollen.

      Das Schöne ist, dass wir mit den neuen IuKs nun in der Geschichte erstmals an der Schwelle der Möglichkeit sind, diese Gestalten wegzuräumen, denn das Schlimme war bislang, dass sie den Forschritt (also das Leben aller anderen) behindern.

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      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ komol
        machen sie mit? dann richten wir ein spendenkonto ein für die armen reichen!

  3. Tom96
    Tom96 sagte:

    Die tolle Analyse zur BIS Studie vom November 2022, die verlinkt ist.
    https://sociable.co/government-and-policy/central-banks-universal-access-cbdc-digital-id-bis-africa/
    Die deutsche Übersetzung bei UncutNews, zeigt, wofür sich die Bank und die Versuchsländer hergeben.
    Da ist zukünftig nur künstlich wirklichkeitslose Zentralplanung drin.
    Das braucht kein Mensch, kein Land, kein Kontinent, keine Welt.

    Schluss:

    “Die Programmierung des Zugangs der Menschen zu Produkten, Dienstleistungen und Informationen mit CBDCs und digitalen IDs legt den Grundstein für ein System der sozialen Kreditwürdigkeitsprüfung wie das der Kommunistischen Partei Chinas.

    Es handelt sich um ein Kontrollsystem, das dazu verwendet werden kann, menschliches Verhalten zu manipulieren, zu erzwingen oder anderweitig Anreize für Verhaltensänderungen zu schaffen, wobei die individuelle Handlungsfähigkeit, Autonomie und Anonymität ausgeschaltet werden.”

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  4. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Die Krise wurde verschleppt, nicht gelöst” ?

    Kommt auf die Perspektive an. Aus Sicht unserer Enkel und Urenkel dürfte Herr Dr. Stelter recht haben, aus Sicht der Entscheidungsträger wohl eher nicht.

    Aber wollen wir mal sehen, wer in der Finanzkrise in Verantwortung war:

    US-Präsident: Barack Obama: im gepflegten Ruhestand seit 2016
    FED-Präsident: Ben Bernanke: im gepflegten Ruhestand seit 2014
    EZB -Präsidenten: Jean-Claude Trichet und Mario Draghi: im gepflegten Ruhestand bzw. politischem Aufstieg zum ital. MP seit 2011 bzw. 2019
    Bank of England Gouverneur: Sir Mervin King: im gepflegten Ruhestand seit 2013
    Goldman Sachs: CEO: Lloyd Blankfein: im sehr gepflegten Ruhestand seit 2018
    Deutsche Bundeskanzlerin: Angela Merkel: im gepflegten Ruhestand seit 2021
    Einzige nennenswerte Ausnahme: Jamie Dimon von J.P. Morgan, geboren 1956. Ununterbrochen seit 2004 im Amt. Auch eine Leistung. Finanziell aber nicht unterstützungsbedürftig, da trotz Finanzkrise ausreichend mit eigenen Mitteln versorgt.

    Für alle diese Leute ist die Finanzkrise dergestalt gelöst, dass sie ihre Ämter in Ruhe zu Ende führen konnten bzw. können. Ohne Revolutionen, ohne persönlichen Ehrverlust, ohne Umzug ins Ausland, ohne mediale Probleme. Selbst Fannie Mae und Freddie Mac gibt es immer noch, wenn auch verändert.

    Daher mein Fazit: Gut verschleppt ist gut gelöst. Zumindest aus politischer Sicht der Entscheidungsträger, übrigens völlig unabhängig von Parteibüchern, nationalen Besonderheiten, Alter, Geschlecht, Ausbildung oder Religion der Betroffenen.

    So ähnlich machen wir das ja auch grundsätzlich weltweit mit der staatlichen Neuverschuldung, der Klimaerwärmung, der Demographie in den Sozialkassen und der Antibiotikaresistenz im Gesundheitswesen. Immer schön möglichst viel in die Zukunft verlagern. Egal ob man dann tot ist oder pensioniert – das Problem hat die nächste, die übernächste oder eine noch spätere Generation. Und damit hat man es nicht mehr selbst.

    Übrigens keine neue Idee. Der Kaiser in Goethes Faust: “Es fehlt an Geld? Nun wohl, dann schaff´es denn!” Kein Zufall, dieser Ausspruch.

    Nur der letzte in der Reihe hat bei solchen Krisen ein größeres Problem, wenn der Markt / die Realität / der Zufall es löst. Ein prominentes deutsches Beispiel ist Herr Reichsbankpräsident Havenstein: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Havenstein

    Als kluger Politiker sollte man vermeiden, dann noch zur falschen Zeit am richtigen Ort zu sein, sondern bereits gegangen sein.

    Insofern: Verschleppen und Lösen sind kein Widerspruch. Wenigstens nicht für einen großen Teil der Entscheidungsträger. Und warum auch nicht, würden es die Wahlberechtigten doch mehrheitlich ähnlich machen… :-)

    Antworten
    • Dr.Lucie Fischer
      Dr.Lucie Fischer sagte:

      @Wolfgang Seling
      IhrBeitrag ist tiefsinnig, Wechseln der Perspektive erweitert den Horizont.
      Gut verschleppt ist halb gewonnen, oder :
      Den letzten beissen die Hunde.
      Die Verschlepper-Lösungs-Experten scheren sich nicht um Enkel / Urenkel,
      nicht mal um ihren Ruf in der Geschichte, modernes Phänomen,
      in der Antike undenkbar.

      Antibiotika-Resistente MRSA-Keime sind Super-Killer mit hoher Dunkelziffer:
      https://www.aerztezeitung.de/Medizin/33000-Tote-pro-Jahr-durch-resistente-Keime-226155.html
      Die nächste Panik-Krise ist vorprogrammiert, brutal-realer Hintergrund ,seit Jahren bekannt, ” Reseve-Notstand” in der Schublade.

      Antworten
    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @WS … alles eine Frage der Moral, der Vernunft, des eigenen Anspruchs, der Anzahl der Kinder und Enkel, und der Einnahmen durch Korruption, um alles zu belassen wie es ist. Warten wir es doch einfach ab, dass “(…) nach einem Kollaps der Vermögenspreise Unternehmen und Private kein Geld mehr ausgeben wollen, weil sie darauf aus sind, ihre zu hohen Schulden abzubauen (…) und die Wirtschaft = wir alle miteinander “(…) ohne staatliche Stützungsmaßnahmen in die Depression stürzen”.

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    • Wilfried Goss
      Wilfried Goss sagte:

      @Wolfgang Selig
      Die Herren und Damen haben im Spiel “Reise nach Jerusalem” immer einen Sitzplatz erwischt, aber nichts erreicht, weil die ökonomische Spirale nach unten dreht.

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      >Daher mein Fazit: Gut verschleppt ist gut gelöst. Zumindest aus politischer Sicht der Entscheidungsträger, übrigens völlig unabhängig von Parteibüchern, nationalen Besonderheiten, Alter, Geschlecht, Ausbildung oder Religion der Betroffenen.>

      So ist es.

      Bleibt nur noch die Frage, WARUM es UNABHÄNGIG von Parteibüchern etc. anscheinend eine DAUERNDE Verschleppung GIBT.

      Ganz einfach m. A. n.:

      Weil eine RICHTIGE Lösung, d. h. eine LÖSUNG, die nicht Verschleppung, sondern NACHHALTIGE Stabilität auf längere, wenn auch nicht ewige Zeit bedeutet, zu VIELE Opfer VERLANGT und daher durch friedlichen KONSENS (Verhandlungen und Vereinbarungen) nicht durchsetzbar ist.

      Das System MUSS scheitern, d. h. dysfunktional werden.

      NOTWENDIGE, aber NICHT hinreichende Bedingung für eine LÖSUNG:

      UMFASSENDER CRASH oder ein verlorener KRIEG.

      Was den Westen betrifft:

      Der verlorene WK I hat KEINE LÖSUNG gebracht, sondern letztlich zu WK II geführt.

      Der verlorene WK II hat zu einer LÖSUNG geführt, die noch nicht in Dysfunktionalität geendet ist.

      M. A. n. läuft es auf Dysfunktionalität hinaus (vor allem EU-Verschuldung, demografische Entwicklung, zunehmende verfehlte Staatsausgaben, die durch wachsende Verschuldung finanziert werden, Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit, aber auch zunehmende soziale Spaltung der USA …)

      Mögliche, aber meiner gegenwärtigen Einschätzung nach geringe Chance, dem zu entkommen:

      China gerät VOR dem Westen in Dysfunktionalität.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @DS … weitere Option: überraschend wird statt zurückgespültem Schlick eine Goldader beim nächsten “Vertiefen” der Elbe gefunden. 110 km lang, 50 m breit, 2 m mächtig. Krieg ist wahrscheinlicher. Erste Amtshandlung des Kriegsgegners: den 420m Containerriesen vor dem Nord-Ostseekanal quer legen. Gegner: China. Schiffeigner: Cosco. Folge: die Politik kann lange weiter üben: das Verschleppen. Diesmal aus anderen Gründen.

    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      @Hr. Selig:

      Mit gefällt Ihr dezentes Rating: im gepflegten Ruhestand vs. im sehr gepflegten Ruhestand; ein bisschen wie AA vs. AA+ :-)

      Ansonsten ist es wie beim Flipper: Früher oder später gehen die Kugeln ins Aus. Beim Könner dauert es halt nur länger. Es ist systemimmanent: Beim Flipper wie beim Geld.

      Antworten
      • PW
        PW sagte:

        Die Pointe der Story ist doch, dass der Maestro Caruana den Partygästen damals schon empfahl, alles Erdenkliche tun zu, um schlimmen Kater nach der Sause zu bekämpfen.
        Konkret verordnete er exzessives Weitersaufen, freilich verband er das aber mit einer deutlichen Warnung vor vier Gefahren von ausschweifenden Alkoholgenuss. Verfolgt man die Schlagzeilen dieser Tage, so mehren sich die Anzeichen dass exzessives Weitersaufen zu ausgedehntem Lotterleben und Schwindsucht geführt hat.

        Tragisch, hatte doch der liebe Maestro médico die deutliche Warnung zum Rezept mit auf den Weg gegeben.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        “Mit gefällt Ihr dezentes Rating: im gepflegten Ruhestand vs. im sehr gepflegten Ruhestand; ein bisschen wie AA vs. AA+”

        Nein, unser Führungspersonal ist in jedem Lebensabschnitt selbstverständlich immer AAA, genau wie eine sorgfältig zusammenkomponierte Immobilienkreditverbriefung…

      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Herrn Ott:

        Widerspruch, Herr Ott:

        Die Altersversorgung von Angela Merkel dürfte gegenüber der von Lloyd Blankfein geringfügig schlechter sein, auch wenn aus Sicht einer verrenteten Näherin in Bangladesh auch die Pension von Frau Merkel ein AAA verdient hätte. Die großen Ratingagenturen sitzen aber in den USA…

  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Auch die hier aufgerufene Thematik geht an der GRUNDLEGENDEN Problematik vorbei.

    BASIS für eine auf die Geldpolitik BESCHRÄNKTE Analyse ist die Einsicht von Jaime Caruana, die URSÄCHLICH den Zentralbanken ein POSITIVES Handeln unterstellt:

    >„Zweifellos hat das entschlossene Handeln der Zentralbanken während der Krise eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung einer Finanzkrise und einer möglichen Deflationsspirale gespielt.>

    Wie immer man dieses Handeln auf seine ZIELERREICHUNG hin bewertet – speziell auch die sich selbst vorgegebene INFLATIONIERUNG – sei einmal ausgeklammert.

    Es kann auch ausgeklammert sein, weil die JETZIGE Inflationierung NICHT den Notenbanken zuzurechnen ist.

    Ob das HANDELN der Notenbanken oder die auch OHNE das Handeln der Notenbanken niedrigen, weil REALWIRTSCHAFLICHEN bedingten Zinsen, es zu einer „Bilanzrezession“ gekommen ist, muss auch nicht entschieden werden.

    Es IST zu einer Bilanzrezession gekommen.

    Heißt:

    Die für Wirtschaftswachstum unerlässliche Kreditgewährung ist mehr oder weniger auf der ANGEBOTSSEITE eingestellt worden – jedenfalls in den ENTWICKELTEN Volkswirtschaften.

    Die von Koo vertretende These lautet DAHER:

    Die SANIERUNG der Bankbilanzen und die erst DANACH mögliche Kreditgewährung ist NUR dadurch zu erreichen, dass der STAAT den EINBRUCH der Wirtschaft verhindert durch SEINE Nachfrage.

    Beleg dafür ist das Handeln des japanischen Staats (mit dem Finanzmultiplikator 4!)

    Entscheidend:

    Finanzierung NICHT durch ZUSÄTZLICHE Steuern, durch die NACHFRAGE in der Realwirtschaft geschwächt worden wäre und damit auch NACHFRAGESEITIG die Kreditgewährung.

    Also:

    STAATSFINANZIERUNG durch die NOTENBANKEN über das hinaus, was der private Sektor dem Staat durch Kauf seiner Anleihen gewährt.

    >Sollte es zu einer erneuten Krise kommen, dürften die Instrumente der Notenbanken sich als deutlich weniger effektiv erweisen als noch vor wenigen Jahren. Die Medizin schlägt nicht mehr an.>

    Die Behauptung ist FALSCH, weil die EFFEKTIVITÄT der Instrumente eine ANDERE sein wird – nämlich VORRANGIG die Ausgaben der Staaten zu finanzieren.

    Damit haben die Notenbanken der entwickelten Volkswirtschaften gerade erst ANGEFANGEN.

    Die Effektivität Ihres Finanzierungsinstruments – nämlich UNBEGRENZTER Kauf von Staatsanleihen – ist jedenfalls GROSS bis zu dem Punkt, an dem die Währung kollabieren würde.

    Fraglich hingegen:

    IST die Effektivität der von den Notenbanken finanzierten staatlichen NACHFRAGE – die „fiskalische Dominanz“ − derart, dass es zu KEINER weiteren KRISE kommt?

    Hier setze ich GROSSE Fragezeichen angesichts des Vorhabens „Energiewende“ mit den sich abzeichnenden Handelskonflikten.

    Die Möglichkeiten des PRIVATEN Sektors WERTSCHÖPFUNG zu leisten, werden m. A. n. MASSIV beschränkt werden.

    Antworten
  6. komol
    komol sagte:

    Sehr richtig! Fast alles was hier gesagt wird stimmt (typisch BIZ). Nun kommt man der Sache schon etwas näher. Was noch fehlt, und deshalb stimmt auch nicht alles (insb. bzgl. des Verhaltens der Banken), ist, zu erkennen, dass wir es mit einer techn. Revolution zu tun haben und hatten, weshalb es zu solchen Turbulenzen wie in Japan Ende der 80er/Anfang der 90er und dann Dotcom-Crash und infolge die FuWKrise kommen konnte / musste (man könnte hier v.a. Schumpeters kreative Zerstörung oder besser gleich die evolutorische Ökonomik heranziehen). Dazu könnte man noch viel mehr ins Detail gehen. Wichtig ist bzgl. dieses Artikels aber insb., dass man erkennt, dass die Bilanzrezession v.a. deshalb stattfand, weil eine enorme Unsicherheit für neue Kredite und Investments aufgrund des Strukturwandels da war. Das war auch schon bei Japan so, denn die setzen in den 80ern auf Randlinien und trafen damit aber nicht den Kern der Entwicklung der neuen IuK-Techs (Kern waren Pcs, Netzwerktechnik, Chips und dann v.a. Software, Smartphones usw.), und irgendwann waren sie ausgeloggt aus der Entwicklung (zudem kam China in der Nachbarschaft hoch) und kamen aufgrund Pfadabhängigkeit nicht mehr zurück ins Spiel.

    Seit 08 sind wir nun wie im Auge eines Hurrikans – seitdem gab es im Prinzip keine Innovation mehr auf dieser Schiene (die Smartphones waren die letzte), aber es stecken 1000ende Ideen in der Pipeline (insb. auch verbunden mit Biotec, Militärtec usw. usw.). Wie auch immer. Wichtig wäre dann v.a. noch zu verstehen, warum die Banken seit 08 handelten wie sie handelten. Denn man muss bedenken, dass der Strukturwandel auch sie, also das Nervensystem der Wirtschaft, betrifft. Sie handeln mit Risiken und ihre Hauptressource sind Informationen… Denn Rest kann man sich denken .. (und die Ursache der FuWKrise war demnach auch ein Kampf unter den Banken um die Zukunft bzgl. des Strukturwandels und v.a. ihrer eigenen Rolle bzw. Zukunft in diesem Strukturwandel – dies muss man auch national denken ..). Aber ja, die evolution. bzw. versunkenen Kosten, welche dieser Kampf mit sich brachte, also das, was im Prinzip ins Loch gekippt wurde (sicher im Kern schon allein 10 -20 Bio. Dollar), muss durch Bilanzsanierung weiterhin abgebaut werden. Bislang wurde alles nur verschoben und verschleppt. Und es würde mich nicht wundern, wenn am Ende wieder Krieg steht (wie am Ende der 1930er).

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Der Zusammenbruch Japans Ender der 80er war kein schleichender Prozess, und schon gar keiner, der auf mangelnder Beherrschung irgendeiner Technik beruhte.

      Die USA erhöhten schlicht und einfach die Zinsen und drehten Japan so das Licht aus. Höchstwahrscheinlich absichtlich.

      Antworten
      • Wilfried Goss
        Wilfried Goss sagte:

        Ende 80 lief es sehr gut für Japan und das Land sah sich in der Rolle, die USA technologisch zu überholen.

        “The Japan That Can Say No: Why Japan Will Be First Among Equals”

        In this brief, arresting and abrasively frank work, Japan Diet member and novelist Ishihara plumbs the causes of friction between his country and the U.S. Claiming that dropping the A-bomb on Japan rather than on Germany conveyed American racism, he warns that nuclear superiority will go to the superpower that acquires a microchip made only in Japan. And while conceding Japanese deficiencies–poor self-image, staunch clannishness–the author contends that U.S. trade deficits are due to a pursuit of immediate profits at the expense of long-range economic planning such as that practiced in his country. Calling for changed attitudes on both sides, Ishihara proposes a detailed agenda of “drastic steps” on the part of the U.S. to restore its world competitiveness and to foster an equal partnership with Japan–which he deems essential to both nations as a factor in post-Cold War global realignments.

        Heute sitzt China im Frontsitz des Wagens.

      • komol
        komol sagte:

        @Felix

        Jede Entwicklung hat Ursachen, Bedingungen, Auslöser und Treiber. Dies war sicherlich der Auslöser, aber nicht die Ursache (für die sprachanalytische Philosophie bzgl. kausaler Erklärungen (in den Sozialwissenschaften) sei auf das Standardwerk von Popper-Schüler Stegmüller verwiesen, weiterführend empfehle ich Ihnen aber lieber funktionale Erklärungen, damit verstehen Sie die Tragweite von Technik am Ende besser – daran mangelt es leider allen Ökonomen (leider schlechte nicht-interdisziplinäre Ausbildung halt)).

    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @komol „ (…) zu erkennen, dass wir es mit einer techn. Revolution zu tun haben und hatten, weshalb es zu solchen Turbulenzen wie in (…) kommen konnte / musste (…)

      Sie sprechen hier – endlich einmal – den Kern des Geschehens an. Sich mit der Frage auseinander zu setzen, welche Kategorie von Revolution hier angesprochen ist, könnte die Diskussionen in dem Blog weiterführen.

      „Bislang wurde alles nur verschoben und verschleppt. Und es würde mich nicht wundern, wenn am Ende wieder Krieg steht (wie am Ende der 1930er)“.

      Wir sind mittendrin im Krieg der Welten vor und nach der besagten Revolution, in einer Phase in der das Bestehende mit allen Mitteln verteidigt wird und das Neue sich den Weg bahnt. Es stellt sich die Frage, ob es gelingen kann, einen Krieg zu verhindern, den niemand gewinnen kann und was es dazu an Mitteln und Maßnahmen bedarf, die JETZT einzusetzen wären.

      Antworten
      • komol
        komol sagte:

        @JürgenP

        “Sich mit der Frage auseinander zu setzen, welche Kategorie von Revolution hier angesprochen ist, könnte die Diskussionen in dem Blog weiterführen.”

        So ist es. Sie ist vergleichbar mit dem Buchdruck, der die Neuzeit begründete und dann 300 Jahre später zur Moderne führte. D.H., man muss erst einmal verstehen, wie gewaltig das ist. Es ist nicht vergleichbar mit Dampfmaschine, Elektrizität usw. (also konventionellen industriellen Revolutionen), weil es die Kommunikation betrifft, also, und das ist für Ökonomen eben leider nicht zu verstehen, die Grundelemente unserer Gesellschaft (Soziologen wissen das). Das wird alles umwälzen, von Wirtschaft bis Politik, Wissenschaft .. ja die Struktur der Gesamtgesellschaft (so wie der Buchdruck zu Veränderungen in der Religion bis hin zur Staatenbildung, Papiergeld usw. führte (das müsste insb. Dtl. gut wissen)).

        Wichtig für Ökonomen wäre erst einmal rauszukriegen, inwiefern man die Ursachen für die FuW-Krise auf die Kommerzialisierung der Internettechnolgien seit Mitte der 1990er Jahre zurückführen kann. Das Hauptproblem ist, dass sie i.S. einer sozialen Physik aber leider fast nur statisch (nach Vorbild einer newtonschen Mechnik) denken können, nicht dynamisch bzw. evolutorisch und prozessorientiert.

      • komol
        komol sagte:

        @JürgenP

        Zur Kriegsvermeindung: Ein wichtiger Schritt wurde schon verpasst. Europa hätte vor dem 24.02. auf die Seite Russlands und Chinas und Indiens wechseln sollen. Das klingt unpopulär und wirkt skandalös. Aber es wäre aus vielen Gründen richtig gewesen (auch v.a. hinsichtlich eigener Interessen). Erwachsen werden wäre angesagt gewesen (und es hätte auch geklappt, weil die Briten raus sind). Aber Dtl. ist emotional, moralisch und vernunftmäßig verkrüppelt (insb. i. B. auf sein Verhältnis zu den Angelsachsen) und das kann man auch verstehen nach der Geschichte seit 1918.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @die Gesellschaftstheoretiker

        “„ (…) zu erkennen, dass wir es mit einer techn. Revolution zu tun haben und hatten, weshalb es zu solchen Turbulenzen wie in (…) kommen konnte / musste (…)”

        Sie beide glauben diesen Blödsinn ja tatsächlich und betreiben dazu auch noch Theoriefindung.

        Spekulationsblasen gibt es auch völlig unabhängig von der Erfindung irgendwelcher neuer Technologien. Welche großartige technische Innovation soll es denn in den 1630er Jahren in den Niederlanden gegeben haben, die dort die ausgerechnet eine Preisblase bei Tulpenzwiebeln ausgelöst hat?

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        q Herr Ott
        Das war die Vorfinanzierung der Schiffsexpeditionen nach Asien über Börsen (die erste in Amstedam), was später nach der Orangenen Revolution, die von den Niederlanden nach England überleitete und GB erfand sowie später in der East India Company diese Fianzierungsmodell bis heute durchsetzte, siehe Lend and Lease durch Bernhard Barum “King of Wallstreet mit Gedenkbank im LaFayette Park in Washington DC, mit Churchill für die USA in WWII und der gescheiterte Versuch in Ukie aktuell. Das wird jetzt beerdigt.

      • komol
        komol sagte:

        @ott

        Niemand hat gesagt, dass jede Spekulationsblase was mit Technologie, geschweige denn Kommunikationstechnologie zu tun haben muss .. Aber es ist doch zumindest sehr auffällig, dass sowas (mother of all bubbles) gerade in dieser Zeit passiert (zumal auch die Verbindung mit dem Dotcom-Crash schon sehr auf der Hand liegt und viele Dinge irritieren (bspw. dass ein Demokrat wie Clinton konträr den GLB-Act und eine Republikaner wie Bush danach konträr eine HomeownerPolitik macht usw.)). Aber belassen wir es dabei – das ist ein schweres Unterfangen und kann hier nicht geklärt werden. Hinweise müssen genügen.

        Interessant wäre es aber, einmal auf 29 zu schauen und zu fragen, was die Kommerzialisierung des Automobils in den USA damit zu tun gehabt haben könnte, denn das ist auch eine Technologie, welche Kommunikation betrifft (zwar indirekter, also auf jeden Fall nicht so stark wie jene heute, aber immerhin), und zudem wurden Teile der elekt. Verbreitungsmedien für Kommunikation (Radio, Kino usw.) zu der Zeit auch immer massentauglicher. Doch dieses Unterfangen ist noch schwerer.

        Man müsste bei beiden Fällen v.a. zeigen, was die aufgekommene neue Technologie damit zu tun hat, dass plötzlich neue Finanzinstrumente aufkommen, also angeboten und nachgefragt werden. Dabei liesse sich 29 eher nachfrageseitig und 07/08 eher angebotsseitig ansetzen. Aber die Linie von da jeweils zu den durch die Technologie erzeugten Veränderungen ind. und kollekt. Psyche (Stichwort: zukunftsannahmen, mood, euphorie usw.) bei Berücksichtigung aller Bedingungen, Aulöser und Treiber ist sicher nicht leicht und nur ein Projekt für Soziologen.

  7. Lothar
    Lothar sagte:

    “Die Krise wur­de ver­schleppt, nicht ge­löst”

    Ich bin der Überzeugung, dass man die Krise nur verschleppen (verlangsamen) kann, und nicht lösen, also gut gemacht. Die Zentralbanken haben das gemacht, was sie tun konnten. Das ist jetzt nicht irgendwie ironisch gemeint, sondern realistisch. Das System wird irgendwann zusammenbrechen und dann fangen wir von vorne an.

    Antworten
  8. Wilfried Goss
    Wilfried Goss sagte:

    Im Japan-Szenario fehlt mir die Aussage, inwieweit die Banken und Unternehmen nach 30 Jahren ihre Bilanzen ausgleichen konnten und die Phase der Bilanzrezession überwunden haben. Das Gesamtbild ist nicht so toll.

    “Japans Wirtschaft soll 2022 und 2023 nur verhalten zulegen. Inflation, schwächere in- und ausländische Nachfrage sowie Lieferkettenprobleme bremsen die Konjunkturerholung aus.”
    https://www.gtai.de/de/trade/japan/wirtschaftsumfeld/truebe-aussichten-fuer-die-konjunktur-243580
    Sichtbar ist auch, dass die JCB die Anleihezinsen zulasten des Yen Kurses unten hält.

    bto: “Eine Massenarbeitslosigkeit wie in der großen Depression in den USA wurde vermieden.”

    Das Verhältnis der Arbeitnehmer zur Firma ist zwischen Japan und USA nicht vergleichbar. Ich bezweifle, dass es eine vergleichbare Massenarbeitslosigkeit gegeben hätte.

    Schlussfolgerung: Auch Japan hat die Insolvenz nur verschleppt.

    Antworten
  9. foxxly
    foxxly sagte:

    in dem artikel wird auch bestättigt, dass das weltfinanzsystem immer unstabiler wird. statt einer heilung oder mehr sicherheiten passiert genau das gegenteil.

    wir haben zwischen den krisen z.t. viel wachstum erreicht. UND trotzdem nimmt die unstabilität zu.
    ergo: man kann es gar nicht oft genug sagen:
    dieses geldsystem ist niemals heilbar, es läuft ausweglos in einem kollaps hinein!

    bisher ist es halbwegs aufgegangen, mit viel neuen geld durch die krisen hindurch zu kommen und konkurse aber verschleppt.

    das wird mit sicherheit nicht mehr oft so wiederholt werden können.
    wir sehen ja, dass die krisen in kürzerer zeitabständen kommen und die geldmengen immer gewaltiger werden müssen, um den ultimativen finanz-crash nochmals zu verschieben.

    aus der historie kennen wir diesen werdegang, – und dies nicht zum ersten male.
    und trotzdem behalten wir dieses fatale geldsystem. wir suchen nicht mal nach alternativen. wie krank ist das denn?
    immer den gleichen fehler wiederholt zu machen!

    statt mir meine wiederholungen vorzuhalten und mich “blöd” hin zu stellen, wären wirkliche lösungen, alternativen angebracht, um aus der geschichte nicht immer resistent nichts zu lernen!

    was hier vielfach läuft ist, dass versucht wird, das vorhande system zu heilen und schön zu reden. so wie es lobbyisten betreiben.
    das hilft nicht weiter. der zeitablauf beweist dies eindeutig!

    Antworten
    • Dr.Lucie Fischer
      Dr.Lucie Fischer sagte:

      @foxxly
      V. Mieses hat´s doch gesagt:
      “Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern der durch Kreditexpansion erzeugt wurde”
      ( Kluge Gelehrte können sich – ohne Geschwafel- allgemeinverständlich ausdrücken, daran erkennt man sie sofort)

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ dr.l. fischer
        RICHTIG !

        viele beiträge sind unter der rubrik “zeitvertreib, zeit-totschlagen, rechthaben, bestandschutz, .. etc. usw. zu verorten.

        statt konstruktiv nach alternativen zu suchen

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “dieses geldsystem ist niemals heilbar, es läuft ausweglos in einem kollaps hinein!”

      Ausweglos? Na hoffentlich! Wird Zeit, dass mal ein paar Großbanken pleite gehen und nicht wieder zur die Beruhigung unserer Panik-Rentner das nächste “Rettungspaket” geschnürt wird.

      Und das Tolle ist: Deren Schulden sind nach dem Abschluss des Insolvenzverfahrens weg.

      “statt mir meine wiederholungen vorzuhalten und mich “blöd” hin zu stellen, wären wirkliche lösungen, alternativen angebracht, um aus der geschichte nicht immer resistent nichts zu lernen!”

      Einer der amerikanischen Gründerväter hat mal geschrieben: “Der Baum der Freiheit muss regelmäßig mit dem Blut von Patrioten und Tyrannen gedüngt werden.”

      Das ist mit dem Pflänzchen des Kapitalismus auch so ähnlich, nur dass da ganz unblutig auch schon abgestorbene Firmenteile und die Tränen von gescheiterten Bänkern und Spekulanten reichen.

      Antworten
    • Vater Thiel
      Vater Thiel sagte:

      @foxxly

      In welchem Vor-Fiatgeld-Zeitalter hätten Sie denn am liebsten gelebt ?
      In der bayerischen Prinzregenten-Zeit ?
      Im preußischen Kaiserreich ?

      Ich kann leider nur wieder den CEO von “Margin Call” zitieren

      Es ist doch nur Geld.
      Imaginär. Mehr nicht.
      Buntes Papier mit Köpfen drauf.
      Damit wir uns auf der Suiche nach Nahrung nicht umbringen.
      Und heute ist es nicht anders all die Jahre zuvor.
      1637, 1720, …,1873, …, 1929, …, 1987, 1999, 2001, 2008 …
      Alles wiederholt sich, immer und immer wieder
      DER MENSCH KANN EINFACH NICHT DIE FINGER DAVON LASSEN.
      Und wir, wir können daran nichts ändern, es nicht einmal verlangsamen.
      Wir reagieren nur.
      Und verdienen dabei eine Menge Geld.
      Machen wir aber einen Fehler, landen wir in der Gosse.
      Es hat schon immer Gewinner und Verlierer gegeben.
      Reiche Leute, arme Leute.
      Glückliche Menschen, traurige Menschen …

      Der Mensch kann einfach nicht die Finger davon lassen.

      Ich frage immer weniger nach den Ursachen des heutigen Wahnsinns, sondern umgekehrt:

      Wie war es möglich, dass wir in der alten BRD über viele Jahrzehnte eine vergleichsweise sehr gute Zeit hatten ?
      Weil die Besatzungsmächte uns vor uns selbst beschützt hatten ?
      Weil wir durch den Wiederaufbau keine Zeit hatten, uns Gedanken über allen möglich Unsinn zu machen ?
      Weil … ?

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Vater Thiel

        “Wie war es möglich, dass wir in der alten BRD über viele Jahrzehnte eine vergleichsweise sehr gute Zeit hatten ?”

        Das war wohl eine Kombination aus viel Geld investierenden und konstruktiv agierenden Besatzungsmächten (die das natürlich nicht uneigennützig taten sondern um die BRD als Frontstaat im Kalten Krieg aufzubauen…) und in allen Gesellschaftsbereichen Personal von einer Qualität und mit einer Lebenserfahrung, von der wir heute nur noch träumen können.

        Beispiel Politik:

        Der erste SPD-Parteichef nach dem 2. Weltkrieg, Kurt Schumacher, hatte ein abgeschlossenes juristisches Studium mit Promotion und das schlimmste Erlebnis seines Lebens war vermutlich, dass er 9 Jahre lang in Konzentrationslagern inhaftiert war.

        Die aktuelle Grünen-Parteichefin hingegen hat ihr Jura-Studium nach ungefähr 15 Semestern ohne Abschluss abgebrochen und böse Menschen auf Twitter machen oft Bemerkungen darüber, wie fettleibig und unfähig sie sei, was sicher auch total traumatisierend ist.

        Sehen Sie den Unterschied?

      • Felix
        Felix sagte:

        Hallo Vaddern,

        also die alte BRD hatte ja bis 1971 eine Goldbindung und die Inflation der 70er wurde für viele Menschen durch massive Lohnerhöhungen erträglich gehalten. Das war eine sehr gute Zeit, bis die DDR dazu kam.

        Familiär weiß ich, dass die Epoche des dt. Kaiserreichs bis 1914 in jeder Hinsicht sehr fruchtbar war. Fortschritt und zunehmender Wohlstand ohne Hektik für alle halbwegs normalen Menschen, möchte man sagen.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Vater Thiel
        Nein kein “Unsinn durch “wir” – nicht zu kurz denken und die gigantischen Unterschiede erkennen zwischen den Akteuren !
        Zeitplan:
        1968 – Population Bomb
        1971 – Gründung des WEF von Klaus Schwab mit Stiftern aus Zuschussgeber !!!
        1972 : Club of Rome und Rand Corporation
        “Case study of the Malayan counterinsurgency experience from 1948 to 1960, focusing on the policy and strategy of the British and Malayan governments. The manner in which the United Kingdom and the Government of Malaya, learning from their mistakes, gradually evolved a mixed civil, police, military, and psychological counterinsurgency strategy against the Communist threat offers lessons of wide applicability. Primary emphasis was on breaking the guerrillas’ links to their popular base. Among the many innovations introduced were the widely publicized reward-for-surrender programs, imaginative exploitation of surrendered insurgents, use of police jungle squads, and food denial operations. By using local civil and police resources as much as possible, plus effective administration and unified management, the British and Malayans generated a remarkably low-cost, though long-haul, counterinsurgency response with maximum use of available assets. It took 12 years, but the costs were under $800 million, the majority of which was funded from Malaya’s own tin and rubber export revenues.”
        https://www.rand.org/pubs/reports/R957.html
        Dazu ein Kommentar im Internet:
        “Every single measure recommended for counterinsurgency was implemented for COVID – “social distancing”, contract tracing, isolation, transportation controls, surveillance, food controls, etc. I’m thinking they anticipated opposition to the great reset so their plan was to get the counterinsurgency measures publicly in place first with COVID before rolling the rest out.”

        Pandemieversuche 1999, 2009 in Deutschland – Glaxo-Smith-Wellcline z.B. Vakzinvernichtung und Bezahlung durch unsere Umlagengelder (später nach Südafrika fusioniert)

        Bundestagdrucksache 2012 über die Probleme bei den Pandemien

        2012-2017:
        Vorbereitung der nächsten Pandemie:

        2017 – 2019 Finanzierung der gesamten Infrastruktur-Rollouts
        New York Event Treffen der Regierungschefs November 2018 endgültige Vergatterung zum Massenmordkomplott mit Merkel!

        2020 Beginn des Scam-Pan-Plays und weltweite Herstellung Giftstoffproduktionsbeginn dazu :
        Dr Poornima Wagh, PHD Virology and Immunology, explains that there was no PANDEMIC, only a PLANDEMIC/SCAMDEMIC…. She further explains that there is NO SARS COV 2, Variants, Monkeypox or spike proteins.
        Dr Wagh firmly believes germs, viruses and bacteria DO NOT cause DISEASE.
        “Alle auf der falschen Seite der Geschichte werden dafür zur Rechenschaft herangezogen. Bioinformatik durch Computer ist Dirty-Work = Schmutzarbeit”
        xxxbitchute.com/video/sdCHNez2sUfB/

        2021 Psycho-Bomb der gleichgesteuerten Massenvernichtung mit den Malyan-Ergebnissen inklusive der Finanzierung aus den Preissteigerungen der künstlichen Notstandsregime – global approach

        2023-24 Versuch der Technokratie in allen Handels- und Elitenzonen:
        Klimalhaft wie in Oxfordshire geplant,
        Zentralbankgeld nur per Konto statt Geldnotenscheine und gekoppelt an eine digitale ID (Number of the Beast) wie in der BIS-Studie für Südafrika vom November 2022,
        goldene Schüsse für alle Resistenten

        Es ist Zeit, mal schnelle vom Sofffa zu kommen, weil es nur darum geht die Menschen abzuschlachten, damit die Restwesen richtig wie Orwell-Vieh gehalten werden kann.
        Die verblödeten Klimajüngernaivlinge und ihre Pisa-Priester in den Fiction-Science an vordersten Fronten – Booster-Fire-Long.

        Menschen sind die Magie durch Arbeit und Phantasien die Natur- und Lebensumstände miteinander zu schaffen.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ vater thiel
        man kann das schuldgeldsystem mit all seinen neben-wirkungen von zb. 1960/80 NICHT mit den wirkungen von heute, vergleichen.

        -wir hatten damals eine große aufbauphase
        -2020 hatten wir nahezu alles im überfluss
        -damals war das schuldgeldsystem nach der währungsreform noch jung
        -die gesamtverschulung war gering,
        -dementsprechend auch die lasten aus zwangshypothek und lastenausgleich
        – die gigantischen “fremdlasten” heute, welche kein anderes land der erde tragen muss, waren vergleichsweise danals nicht.
        die menschen dachten damals noch real und vernünftig; – heute weiss man nicht wozu und für was sie noch das gehirn anstrengen, ausser blödsinn.

  10. Alexander
    Alexander sagte:

    Japan investierte seine magic Geldschöpfung weltweit und kompensierte inländischen Stillstand.
    Für 193 (*) Japans ist diese Erde zu klein. (*UN Mitgliedsstaaten)

    Wer unter diesen Bedingungen seinen Lebensstandard halten will
    und nicht in den Genuß staatlicher Geldverteilung / Gnade kommt,
    verzichtet auf ………… Kinder.
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/165977/umfrage/fertilitaetsrate-in-japan/

    Diesen Punkt lässt der Eigentumsökonom Prof. Dr.Dr. Gunnar Heinsohn u.a. komplett aus.

    Die Wechselwirkungen von Zentralbankpolitik sind nicht durch Geldpolitik beherrschbar.

    Antworten
  11. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Insolvenzverschleppung ist eine Straftat – außer natürlich, wenn der Staat seine eigene Insolvenz verschleppt…

    Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dr.Lucie Fischer

        Krall glaubt an die “who is John Galt” Idee von Ayn Rand aus “Attlas shrugged” (*),
        weil er kaum Unternehmer kennt, d.h. deren Erfolgsgeschichten.

        Angestellte Geschäftsführer entscheiden gar nichts was Eigentümern vorbehalten ist.
        Eigentümer wurden von der Nullzinsepoche unterworfen (vgl. Heinsohn, Nullzinstarantella).

        Völlig überschuldete ungediente Unternehmerzombies wittern gerade Geschäftsideen um den Ukiekrieg und möchten ihre blasigen Kapazitäten auslasten…..niemand, der jüngst seine Beschäftigten zur Spritze freiwilligte legt aktuell die Produktion lahm, im Gegenteil …… möchte man die Rendite für das Opfer des letzten Winters ernten.

        (*)
        „Stellen Sie sich vor, daß Sie Atlas sehen, den Riesen, der die Welt auf den Schultern trägt. Sie sehen ihn da stehen, Blut rinnt ihm über die Brust, seine Knie knicken ein, seine Arme zittern, versuchen aber, die Weltkugel mit letzter Kraft hochzuhalten, doch je mehr er sich müht, desto schwerer lastet die Welt auf seinen Schultern. Wenn Sie ihn so vor sich sehen: Was raten Sie ihm? Die Welt abzuwerfen.“

        Auch für Unternehmer gilt
        there is no free lunch.

      • Dr.Lucie Fischer
        Dr.Lucie Fischer sagte:

        @Alexander
        Danke für Ihre kundige Antwort , nur Dr. Krall kennt jede Menge
        ” Unternehmer”, da bin ich mir sicher.
        ” Die” Unternehmer ” gibt´s eh nicht, es geht um folgende Passage:

        “Wenn Ihnen durch die Folgen der irrsinnigen Politik der Energiewende, der selbstmörderischen Sanktionen und der Überregulierung, der Bürokratie und der Raubsteuern jetzt die Pleite droht, dann stellen Sie die gesamte Produktion ein, bevor sie pleite sind.”
        BEVOR Sie pleite sind, darum geht´s!

        Beispiel: ich hätte meine Praxis sofort geschlossen ( lieber bei Aldi freundlich lächelnd an der Kasse sitzen, ohne dauernde Verantwortung und irre Praxiskosten) , hätte ich die sinnlosen staatlichen Corona-Massnahmen mittragen ( heisst: mich unterwerfen ) müssen.
        Schuldenfrei zu sein bedeutet Freiheit, jederzeit bereit, ( und fähig) , seine Fähigkeiten zu nutzen , auch in fachfremden Metiers. Man lernt nie aus,
        nie habe ich mich mehr gelangweilt als bei Versammlungen ärztlicher
        “Standesvertreter”, Lauterbauch ist kein Einzelfall.
        Es geht um Freiheit, primär, immer.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dr.Lucie Fischer

        Krall kennt nur seinesgleichen & und libertäres Geschwätz rettet keine ergaunerten Gewinne.
        Krall träumt über eine Wahlmöglichkeit, das Fenster schloß sich gegen 2001.

        Zitat, Roubini „Die Mutter aller Wirtschaftskrisen droht“
        “Dazu gehören die durch die Pandemie verursachten Unterbrechungen des Arbeits- und Warenangebots, die Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine auf die Rohstoffpreise, die zunehmend desaströse chinesische Null-Covid-Politik und ein Dutzend weiterer mittelfristiger Schocks – vom Klimawandel bis zu geopolitischen Entwicklungen -, die zusätzlichen Stagflationsdruck erzeugen werden.”

        “wenn die Zentralbanken angesichts des sich abzeichnenden Wirtschafts- und Finanzcrashs den Kampf aufgeben (!) – werden die nominalen und realen Kreditkosten in die Höhe schnellen. Die Mutter aller stagflationären Schuldenkrisen kann nur aufgeschoben, nicht aber vermieden werden.”

        …..und die Krankenstände der Vollimmunisierten schießen gerade hoch.

        Der Aufwachmoment von Krall kam 2014 zu spät,
        sein Bemühen entsprechend,
        gerade so als ob der Krieg an den Grenzen der BRD halt machte
        bis die Bundeswehr wieder mithalten kann
        – weil Berlin den Bedarf m Dezember 2022 noch leugnet.

    • Tom96
      Tom96 sagte:

      @ Herr Ott
      Wer noch an Obrigkeit glaubt / hängt, der hat die letzten drei Jahre der Entwicklungen nicht erlebt und wartet immer nur auf eine ihm gewährte Rendite.
      No freelunch for no one, da muß Mensch selber für das eigenen Leben aufstehen, statt andere anzustiften.

      Antworten

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