DIE GRÜNEN bieten Wohlstands­ver­sprechen ohne Substanz

Es lohnt sich, die Parteiprogramme zur Bundestagswahl zu lesen, obwohl es nicht immer eine erquickliche Lektüre ist. Die GRÜNEN haben mit 272 Seiten das umfassendste Programm vorgelegt. Darin versucht die Partei, dem Wähler die Angst zu nehmen, dass die angestrebte Klimaschutzpolitik
den Wohlstand gefährden könnte.
Die GRÜNEN reagieren auf die durchaus berechtigte Sorge mit drei Strategien:

  1. Sie versprechen, dass der Staat den Menschen helfen würde – Energiegeld, Transformationsfonds, Umschulung etc.
  2. Sie versprechen, dass sie eine neue Wirtschaft gestalten würden, in der neue Arbeitsplätze entstehen.
  3. Zudem sichern sie sich ab, indem sie von „klimagerechtem Wohlstand“ sprechen und der kann unter dem heutigen Niveau liegen – und wird es meines Erachtens wohl auch.

Wirklich konkret wird das Programm nur beim ersten Punkt. Jedem potenziellen Verlierer der Klimapolitik wird versprochen, dass der Staat sich kümmert. Allerdings handelt es sich hier nicht um die Sicherung von Wohlstand, sondern nur um die Umverteilung des vorhandenen. Weil die dafür
angedachten Steuererhöhungen selbst nach der Meinung der Partei nicht ausreichen werden, sollen zusätzlich Schulden gemacht werden.

Künftige Arbeitsplätze und damit Wohlstand entstehen für die Grünen überwiegend im staatlich alimentierten Sektor, während sie dem Markt grundlegend misstrauen. Dieses Misstrauen gilt umfassend, vor allem aber beim Thema Wohnen.

Die Grünen beabsichtigen massive Eingriffe in die Vertragsfreiheit und das Eigentum von Vermietern durch einen faktischen Mietendeckel und die Möglichkeit für Mieter, in bestehende Mietverhältnisse einzutreten.

Unkonkret bei Gestaltung der Wirtschaft von morgen

Die Grünen gehen den eleganten Weg, die offene Enteignung nicht zu fordern, tun es aber durch die Hintertür. Das Wohnungsangebot in Deutschland wird dadurch eher noch langsamer wachsen.

So konkret das Grünen-Programm bei der Sozialisierung der Mietwohnungen ist, so unkonkret sind die Ideen zur Gestaltung der Wirtschaft von morgen. Hier wimmelt es von Kompetenz-Behauptungen: „Wenn wir Märkte nachhaltig und sozial gestalten, können sie Innovationen entfachen, die wir für die Transformation brauchen.“

Innovation ist demnach Folge überlegenen Politikerwissens, und Marktsignale sind für die Prioritätensetzung ungeeignet. Den grünen Planwirtschaftlern gelingt es nicht einmal im Prozess der Wählerakquise, die erforderliche Kompetenz zu suggerieren.

Für eine Partei, die sich im Kern dem Klimaschutz verpflichtet hat, sind die Ideen, wie dieses Ziel erreicht werden kann, kaum innovativ. Über das Aufstellen immer radikalerer Forderungen hinaus hat die Partei nichts zu bieten, was nicht auch in den Programmen der anderen Parteien steht. Keine guten Nachrichten angesichts des tief greifenden Umbaus der deutschen Wirtschaft, den die Grünen planen.

handelsblatt.com: “Die Grünen bieten Wohlstandsversprechen ohne Substanz”, 3. September 2021

Kommentare (86) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Aktuell, zur Einstimmung auf die NEUE „grüne Republik“:

    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/hambacher-forst-baumhaeuser-raeumung-ist-laut-gericht-rechtswidrig-17527200.html

    Daraus:

    >Das Gericht begründete sein Urteil damit, die damalige Maßnahme leide an verschiedenen rechtlichen Mängeln. Vor allem sei aus der Weisung des Ministeriums aus Düsseldorf erkennbar, dass die Räumungsaktion letztlich der Entfernung der Braunkohlegegner aus dem Hambacher Forst gedient habe.>

    Ist klar, das Ministerium ist ja nicht grün besetzt.

    Wäre es das, kämen von dort selbstverständlich keine Weisungen mit Rechtsmängeln – Grün weiß, wie Regieren geht.

    >Überdies sei schon die Bezeichnung der zu beseitigenden Anlagen als „Baumhäuser“ zu unbestimmt, monierten die Verwaltungsrichter. Damals sei schon eine Vielzahl unterschiedlicher Anlagen geräumt und beseitigt worden seien. Zudem sei vor Erteilung der Weisung nicht hinreichend geprüft worden, welche der Anlagen bauliche Anlagen im Rechtssinn seien.>

    Im grünen, mit Fachleuten aufgestockten Ministerium würde hinreichend geprüft.

    >Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Beteiligten können dagegen einen Antrag auf Berufung stellen, über den das Oberverwaltungsgericht Münster entscheidet.>

    Im Spiegel war zu lesen:

    >Nach Schätzung der Deutschen Polizeigewerkschaft (GdP) wird der Einsatz im Hambacher Forst rund 23 Millionen Euro kosten.

    Polizistinnen und Polizisten haben im Hambacher Forst rund eine Million Arbeitsstunden geleistet, so die GdP. Laut Michael Mertens, NRW-Landesvorsitzender der Polizeigewerkschaft, ist noch unklar, wie diese Überstunden abgebaut werden können.>

    Alles nur Peanuts, denn auch das hat der Spiegel festgestellt:

    >Für den Energieanbieter RWE ist die verhinderte Rodung des Waldes ein großes Minusgeschäft: Nach Verbot der Rodung fiel die Aktie des Konzerns um rund 8,5 Prozent. So verringerte sich der Börsenwert um fast eine Milliarde Euro – an einem Tag.>

    All dies hätte man sich sparen können, wenn geprüft worden wäre, welche Anlagen bauliche Anlagen im Rechtssinn sind.

    Deutschland weiter so, wir sind auf einem guten Weg … ;) und leisten können wir uns solche Kapriolen allemal.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      >Für den Energieanbieter RWE ist die verhinderte Rodung des Waldes ein großes Minusgeschäft: Nach Verbot der Rodung fiel die Aktie des Konzerns um rund 8,5 Prozent. So verringerte sich der Börsenwert um fast eine Milliarde Euro – an einem Tag.>

      Und die Pointe ist: RWE ist zu 23% im Besitz der Kommunen in NRW.

      Das war die bisher mit Abstand teuerste Wahlkampfveranstaltung der Grünen.

      Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Dietmar Tischer

      Wenn das Gericht keine eindeutige Rechtsgrundlage für die Räumung des wohl frei zugänglichen Waldgebietes gefunden hat, kann man daraus zwei Folgerungen ableiten:

      – Hinsichtlich der Sicherung der Rechte der Bergbauunternehmen fehlt eine Rechtsgrundlage im BundesbergG, dass durch Verordnungen für bestimmte Abbaugebiete Betretungsverbote erlassen werden können. Dann bedarf es weder des Baurechts noch anderer “Auslegungsbemühungen”, um die Bergrechte zu sichern.

      – RWE hätte bereits lange im Vorfeld darauf hinwirken können, klare Rechtsgrundlagen für derartige Fälle im Bundesrecht / Bergrecht zu schaffen. Konsequenzen für die rechtlich verantwortlichen im Konzern: wohl keine.

      Dann hätte NRW lange im Vorfeld für den Hambacher Forst ein Betretungsverbot erlassen können und sofort bei jeglichen Verstößen die Räumung einleiten (lassen) können.

      Es gibt also grundsätzlich in der Bundesrepublik ein Problem mit dem Eigentumsschutz.

      Ein Punkt also für den kommenden Koalitionsvertrag (Erweiterung des BundesBergG).

      Das Dümmste kommt zum Schluss: Der Staat will den Forst kaufen.

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Richard Ott, @ Gnomae

      Ich will mit dem Posten des Urteils darauf verweisen, WIE wir uns als GESELLSCHAFT begreifen.

      Der Hambacher Forst ist Eigentum der RWE AG.

      Nach dem GESETZ kann nicht irgendjemand, dem dies oder jenes nicht passt, auf fremdem Eigentum Baumhäuser – oder was auch immer es nach der Bauverordnung dem Rechtssinn nach ist – errichten.

      Punkt.

      RECHTSSINN:

      Man muss sich einmal fragen, welche Vorstellungen die Richter vom SINN des RECHTS haben.

      Was nach der Errichtung der Baumhäuser geschehen ist, kann man jedenfalls nur als ABSURDES THEATER bezeichnen.

      Es ist aber REALITÄT, nicht Unterhaltung.

      Allgemein AKZEPTIERTE Realität.

      Dies auch noch mit amtlichem Siegel versehen nicht nur durch das Gericht, sondern auch im Bewusstsein der Bevölkerung verankert, wenn die Bundeskanzlerin Greenpeace mit Lobeshymnen überzieht.

      Man kann das gedanklich extrapolieren und sich fragen, WOHIN wir damit als Gesellschaft kommen.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Nach dem GESETZ kann nicht irgendjemand, dem dies oder jenes nicht passt, auf fremdem Eigentum Baumhäuser – oder was auch immer es nach der Bauverordnung dem Rechtssinn nach ist – errichten. ”

        Tja, möglicherweise waren es gar keine “baulichen Anlagen” sondern Straßensperren und Barrikaden, und damit ist die Bauverordnung gar nicht einschlägig, sondern es geht hier formal um Verkehrssicherungspflichten?

        “Man muss sich einmal fragen, welche Vorstellungen die Richter vom SINN des RECHTS haben.”

        Waren die zuständigen Richter vielleicht vor der Urteilsverkündung irgendwo in Berlin zu “Konsultationen” eingeladen? ;)

        “Man kann das gedanklich extrapolieren und sich fragen, WOHIN wir damit als Gesellschaft kommen.”

        Ist doch offensichtlich: In eine Gesellschaft, in der Gesinnungsjustiz herrscht.

  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ troodon

    Wir haben beide keine definitiven Antworten zu dem, was möglich ist und sein wird, aber ein gesundes Misstrauen – gerade auch bezüglich der Aussagen, die auf Berechnungen beruhen.

    >Insgesamt wird entscheidend sein, wie schnell Wasserstoff AUSREICHEND zur Verfügung gestellt werden kann.>

    Ich kann nicht erkennen, wie die VORAUSSETZUNGEN zu schaffen sind, um AUSREICHEND Wasserstoff zu produzieren, WENN er „grün“ produziert wird, was er MUSS, soll er dem Klimawandel entgegenwirken.

    Der enorme Strombedarf – in welcher Menge genau auch immer – ist mit regenerativen Ressourcen jedenfalls nicht zu erfüllen, weil es eben die Hilfstechnologien, insbesondere Speicherung auf absehbare Zeit nicht im erforderlichen Umfang gibt.

    >In allen Studien geht der Gesamtenergiebedarf deutlich zurück.>

    Das kann durchaus sein, obwohl er in den letzten Jahren TROTZ aller klimapolitischen Maßnahmen nicht zurückgegangen ist (Effekt durch Pandemie unberücksichtigt).

    Ich frage daher:

    WIE kommt es zum angesagten Rückgang des Gesamtenergiebedarfs?

    WOLLEN die Menschen sich (freiwillig) anpassen, oder werde sie GEZWUNGEN, sich anpassen, damit die Aussage richtig ist?

    Wir werden sehen.

    Was mich im Augenblick umtreibt, ist eine unfassbare ORIENTIERUNGSLOSIGKEIT der Politik:

    Die Kanzlerin interessiert sich auf der IAA insbesondere für E-Fahrräder.

    Baerbock in Ihrem Buch:

    „Das Wirtschaftssystem neue aufzustellen und eine sozial-ökologische Marktwirtschaft zu schaffen, bedeutet für mich gerade nicht, den Markt infrage zu stellen“

    Baerbock gestern im Bundestag:

    „Die Klimakrise, die regelt kein Markt, weil dem Markt sind Menschen herzlich egal.“

    Wahlergebnis am 26.9.:

    WIRRNIS.

    Wie auf dieser Basis eine tragfähige konstruktive Politik auf dem Gebiet der Klimapolitik, das thematisch dominierend sein wird, betrieben werden kann, ist mir schleierhaft.

    Antworten
    • troodon
      troodon sagte:

      @Dietmar Tischer
      “WIE kommt es zum angesagten Rückgang des Gesamtenergiebedarfs?

      WOLLEN die Menschen sich (freiwillig) anpassen, oder werde sie GEZWUNGEN, sich anpassen, damit die Aussage richtig ist?”

      Beim Verkehr ist es “ganz einfach”: Bisher 7l Benzin pro 100 KM → entspricht ca 58 kWh. Zukünftig ~20 kWh wegen Direktnutzung Strom im BEV.
      Aber das wird nicht in allen Bereichen “ganz einfach” funktionieren und deshalb wird man “nachhelfen” mit Zwang/Verboten und dies eben in kurzer Zeit→ Risiko gesellschaftlicher Kipppunkt

      “Was mich im Augenblick umtreibt, ist eine unfassbare ORIENTIERUNGSLOSIGKEIT der Politik:”
      Vollkommen d’accord.

      Da kann man sich nur an Thomas M klammern mit den Fachleute im Hintergrund, die keine Vollidioten sind. Die werden nur merken, dass die schönen theoretischen Modelle eben nicht “einfach” in die Realität umsetzbar sind.
      Aber dann können die immerhin später sagen: “Das war ja gar keine richtige Energiewende” ;)

      Es wird anders werden, aber wahrscheinlich nicht besser. Maßnahmen bzgl. Covid19 geben teilweise den Weg schon vor, was auf uns zu kommt.
      Manche möchten auch nur eine Joghurt Marke im Supermarkt, weil sie die Auswahl überfordert. Gute Nacht D…
      https://twitter.com/SophiaMariaKa/status/1435476046468501507

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        “Das war ja gar keine richtige Energiewende”

        Wenn unsere Grünkommunisten eine richtige Führer*in mit Schneid finden, dann macht sie es wie Stalin und lässt die Ingenieure alle hinrichten, wenn die Energiewende gescheitert ist. Die müssen ja rechtspopulistiche Saboteure gewesen sein, der Plan selbst war doch hervorragend, das hat auch Claudia Kemfert vom DIW in vielen Studien ausgerechnet!

        “Manche möchten auch nur eine Joghurt Marke im Supermarkt, weil sie die Auswahl überfordert. Gute Nacht D…”

        Das hatten wir schonmal, guten Morgen DDR. :)

        http://virtuelles-ddrmuseum.de/img/content/radebeul/ddr_museum3.jpg

        Bonus: Es gab auch nur eine Einheitsliste bei der Volkskammerwahl, da fiel die Entscheidung auch gleich viel leichter.

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Hallo troodon,
        selbst wenn der Wunsch der Dame in Erfüllung gehen sollte, hoffe ich doch inständig, dass der einzige Joghurt im Supermarkt nicht der mit der Ecke ist. Denn die Dame kippt wohl die große Ecke in die kleine Ecke :-)
        Freundliche Grüße
        Carsten Pabst

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Carsten Pabst
        Dafür gibt es dann Seminare, wie man das richtig macht :)
        Die Seminarleiter benötigen dafür dann bestimmt min. einen Dr. Titel… und Psychologen sind immer mit dabei, falls es Panikattacken wegen Überforderung gibt.

      • troodon
        troodon sagte:

        Der Ursprungs-Tweet ist zwar Satire, aber leider sehr nah dran, was imho bei einigen tatsächlich im Kopf passiert.
        Weg mit der Freiheit.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        Den freiwilligen Minderverbrauch, auf den Sie beim Verkehr weisen, kaufe ich, denn die Umwandlungsverluste von der Primärenergie zur Endenergie und die von der Endenergie zur Nutzenenergie fallen weg.

        Das schließt aber natürlich NICHT aus, dass der Freiwilligkeit ZUSÄTZLICH etwas nachgeholfen wird durch ERZWUNGENES Gemeinschaftsfahren, das sich durch Apps relativ einfach realisieren lässt.

        Dem verlinkten Joghurt-Beispiel lässt sich mehr als eine Dosis Bedenklichkeit entnehmen.

        Ich habe einmal erlebt, dass sich Menschen mit Bildung, Ansprüchen und Geld (und selbstverständlich ordentlicher Beherrschung der deutschen Sprache ;)) in einem größeren Fliesenladen von dem Angebot schier erschlagen fühlten, als sie die Fliesen fürs Badezimmer aussuchten.

        Da kam dann nämlich die farbliche Anbindung an den Flur und dessen Anbindung an Küche und Wohnzimmer ins Spiel – es wurde immer schwieriger, sich den ANSPRÜCHEN gemäß für die passenden Fliesen zu entscheiden. Immerhin waren sie vernünftig genug, die Farbe der Handtücher nicht mit einzubeziehen.

        Auf das Joghurt bezogen, also auf die beispielhafte ENTLASTUNG der Verbraucher:

        Ich glaube nicht, dass das Land aufschreien würde, wenn im Regal nicht abrupt, aber zügig schleichend, nur noch die Hälfte oder ein Drittel der Marken stehen würde.

        Es gäbe aber einen zumindest lokalen Aufschrei, wenn die Politik aufgrund der dadurch entstehenden Arbeitslosigkeit nicht umgehend dafür sorgen würde, dass das, was unter Zusammenhalt der Gesellschaft verstanden wird, angemessen gesichert wird.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        Meine Herren, wie wäre etwas Feldforschung!
        Seit Jahresbeginn ist Aldi bedingungslos in den Globalkonzerproduktefaschismus marschiert und prospektiert alles, was diese Absprachen bewährten Oligopolisten mit ihrer Angebotsmacht aus Weltmarktdominanz den Kettendealer vor die Füsse werfen – Vogel friss oder stirb – was für deren Personal vorsätzlich in Kauf genommen bzw. forciert wird, weil billigere Laufarbeiter nachgeschoben werden können und wenn die Filialstruktur radikalistisch zusammengeschlossen wird, kann endlich Onlineverkauf im Digatamodus geschaltet werden – viel praktischer und diktatorischer!

        Also raus in die Wirklichkeit statt edle Theoreme abzuspulen.
        Der Krieg für und mit Menschen ist anders zu führen und zu gewinnen.

  3. Andrea Saalburg
    Andrea Saalburg sagte:

    @bto aka homo oeconomicus:

    Sehe ich das richtig, dass ALLE bisherigen Wahlprogrammanalysen im Handelsblatt abgedruckt wurden, nur nicht die zur AFD?
    Tolle Leistung!

    #CancelCulture #FeigheitImQuadrat #Gehirnwaesche #sinkship

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Andrea Saalburg

      Nicht so ungeduldig, kann noch kommen.

      Entscheidend für einen Abdruck im Handelsblatt ist natürlich, WIE die Analyse ausfällt.

      Ich sitze nicht in den Redaktionskonferenzen des Handelsblatts, kann daher nur mutmaßen, wäre aber nicht überrascht, wenn es zur Veröffentlichung des Beitrags von Dr. Stelter dort Diskussionen gegeben hätte.

      Der Beitrag ist HART, im Grund für Leute, die einigermaßen durchblicken:

      VERNICHTEND für die Grünen.

      So wie die Erlöser-Stimmung im Lande ist, z. T. auch bekundet von Top-Leuten der Wirtschaft, kann man die veröffentlichte Beurteilung der Grünen durchaus mutig nennen – aus Sicht des Handelsblatts jedenfalls.

      Antworten
  4. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    Ich gestehe gerne allen Kritikern hier im Forum zu, dass die Grünen weltfremd sind, aber das ist ein Großteil der Wähler auch, und nicht nur der Grünenwähler. Fairerweise muss man ihnen zugestehen, dass sie keine Maskenaffären wie die Union oder von Afghanistan überraschte Außenminister wie Herrn Maas produzieren und im Prinzip schon das richtige wollen: Frieden, intakte Umwelt, Gleichberechtigung, ausreichend Wohlstand für alle.

    Sie haben nur nicht den Hauch einer Ahnung, wie das in der Realität gehen soll, und sind sich in der Regel überhaupt nicht bewusst, dass ihre staatlichen Jobs und ihre Einkünfte erst einmal von Privatunternehmen und deren Bediensteten erwirtschaftet werden müssen, bevor man etwas hat, das man ihnen am Monatsende auszahlen kann. Vor allem, dass das keine Selbstverständlichkeit ist, denn die Altersversorgung einer verbeamteten Oberstudienrätin beruht darauf, dass noch genügend Steuerzahler bei Pensionsanfang da sind, diese noch etwas erwirtschaften und die Kaufkraft der Pension noch werthaltig ist.

    Ich gebe der Union aber am Aufstieg der Grünen eine große Mitschuld, denn sie hat früher immer geschaut, dass der öffentliche Sektor mental nicht ausufert, und unter Angela Merkel viel weniger darauf geachtet hat als Gerhard Schröder. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat hieran auch ein gerüttelt Maß an Anteil, auch der Lehrkörper an den Schulen.

    Die Grünen sind ein Westprodukt, da die Veteranen von Bündnis 90 nicht mehr ins Gewicht fallen. Und im Gegensatz zum Osten oder auch zu den älteren Parteien im Westen wie die SPD mit den beiden Weltkriegen oder die Union mit RAF und Ölkrise hatte die grüne Partei seit ihrer Gründung 1980 immer nur mit relativ harmlosen akuten Problemen zu tun, die ziemlich weit in der Zukunft liegen und lagen. Wenn die Grünen das erste mal überraschend und kurzfristig mit längeren Stromausfällen, galoppierender Inflation oder einer externen Sicherheitskrise wie z.B. iranischen Atomraketen in Richtung Deutschland (oder auch Israel) zu tun haben werden, werden sie völlig konsterniert sein, dass die bösen Konservativen mit manchen Dingen recht hatten (unabhängig von Parteibüchern). Das Problem ist nur, dass die Grünen auf solch ein Ereignis mental und tatsächlich überhaupt nicht vorbereitet sein werden. Das wird sie erschüttern, wenn es während ihrer Regierungszeit passieren sollte, was ich nicht hoffen will, aber natürlich auch nicht vorhersagen kann.

    Denn was machen wir, wenn mangels grundlastfähiger Kraftwerke bei Dunkelflaute eine Woche Blackout ist und niemand den zuständigen Minister von den Grünen im Netz, Radio oder Fernsehen hören kann, weil ja der Strom fehlt? Nichts? Oder ist das eine Dystopie? Warten wir es ab. Die Frequenzschwankungen im Hochspannungsnetz nehmen zu und das ist nicht lustig, weil das Gegensteuern Jahre dauern würde. So wie der Iran eher schwieriger wird als leichter. Und jetzt reden wir noch nicht von der Geldpolitik. Oder kennt jemand einen Grünenwähler, der Gold kauft? Ich nicht.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Wolfgang Selig

      “Oder kennt jemand einen Grünenwähler, der Gold kauft? Ich nicht.”

      Herr Stöcker vielleicht.

      Der hat ja Gold, und dass er die Grünen wählt, halte ich zumindest für gut vorstellbar.

      Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Wolfgang Selig

      “Das Problem ist nur, dass die Grünen auf solch ein Ereignis mental und tatsächlich überhaupt nicht vorbereitet sein werden. Das wird sie erschüttern, wenn es während ihrer Regierungszeit passieren sollte, was ich nicht hoffen will, aber natürlich auch nicht vorhersagen kann.”

      Das Ereignis wird kommen, in welcher Form auch immer.

      Ausreichend Wohlstand für alle ist bei den jetzigen Steuersätzen utopisch.

      Ich gestehe aber zu, dass es möglicherweise eine “Wohlfühlzeit” mit den Grünen gibt, mit entsprechend hoher / steigender Staatsverschuldung.

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      Ein paar Bemerkungen:

      >Sie haben nur nicht den Hauch einer Ahnung, wie das in der Realität gehen soll, und sind sich in der Regel überhaupt nicht bewusst, dass ihre staatlichen Jobs und ihre Einkünfte erst einmal von Privatunternehmen und deren Bediensteten erwirtschaftet werden müssen…>

      Sie haben ohne den geringsten Selbstzweifel – siehe die von R. Ott verlinkte Aussage, es sei DURCHGERECHNET, dass die Netze Energie speichern können – MEHR als den Hauch einer Ahnung, wie es gehen SOLL mit der Einstellung:

      Wenn wir, die Grünen, an der Macht sind, BESTIMMEN wir, wie es gehen soll.

      Beispiel:

      E-Automobile wollen die Leute nicht in hinreichender Zahl kaufen, obwohl wir die mit Verbrennungsmotoren diskriminieren?

      Kein Problem, dann schütten wir sie mit Geld zu.

      Zu wenige, weil zu teure Ladepunkte?

      Wir schütten Geld.

      Die GroKo hat vorgemacht, wie es geht.

      Jobs und Einkünfte müssen die Privatunternehmen erst einmal erwirtschaften?

      Wie denn das, noch nichts von Staatsschulden gehört?

      Ich male nicht absichtlich schwarz, ich verweise mit Beispielen auf die REALITÄT.

      Was ich damit sagen will:

      Wir sind in Deutschland meiner Überzeugung nach mental bereits JENSEITS des Rubikon.

      >Wenn die Grünen das erste mal überraschend und kurzfristig mit längeren Stromausfällen, galoppierender Inflation oder einer externen Sicherheitskrise wie z.B. iranischen Atomraketen in Richtung Deutschland (oder auch Israel) zu tun haben werden, werden sie völlig konsterniert sein …>

      Das glaube ich auch, vor allem, wenn das Unvorhergesehene sich anhäuft.

      >Das Problem ist nur, dass die Grünen auf solch ein Ereignis mental und tatsächlich überhaupt nicht vorbereitet sein werden. Das wird sie erschüttern, wenn es während ihrer Regierungszeit passieren sollte, was ich nicht hoffen will …>

      Hier bin ich ganz anderer Meinung:

      Es MUSS in ihrer Regierungszeit passieren und die Bevölkerung müssen durch die Geschehnisse schockiert sein.

      Würde es anders sein, dann hieße es:

      Die anderen können es nicht, lasst uns ran.

      DAHER hoffe ich, dass die Grünen mitregieren, jedes Desaster muss sie VOLL mittreffen.

      Nichts anderes kann im Interesse von CDU/CSU sein.

      Das Projekt Energiewende wird gegen die Wand gefahren, nicht zuletzt deshalb, weil das Ziel 2050 von zu vielen Menschen im Land geradezu mit Sendungsbewusstsein verfolgt wird.

      Die stärksten politischen Treiber müssen für das Scheitern Verantwortung übernehmen.

      Das können sie nur, wenn sie an der Regierung beteiligt sind.

      > … was machen wir, wenn mangels grundlastfähiger Kraftwerke bei Dunkelflaute eine Woche Blackout ist und niemand den zuständigen Minister von den Grünen im Netz, Radio oder Fernsehen hören kann, weil ja der Strom fehlt? Nichts?>

      Doch, wir machen etwas – NACH der Woche ist Deutschland ein anderes Land, mehr Vernunft würde einkehren.

      Eine Woche Blackout muss es aber schon sein – diese ERFAHRUNG wäre zwar das teuerste, aber zugleich das nachhaltigste Lehrgeld, das in Friedenszeiten je bezahlt worden ist.

      Antworten
      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Seht geehrter Herr Tischer,
        generell stimme ich Ihnen im Hinblick auf einen Stromausfall zu. Nur mit der Dauer von einer Woche will ich mich nicht anfreunden, denn ich glaube, daß nach einem flächendeckenden Blackout von über 7 Tagen wir definitiv unsere Republik nicht mehr wiedererkennen. Insbesondere in Großstädten werden wir bürgerkriegsähnliche Zustände erleben und einen Staat, dessen Strukturen sich aufzulösen beginnen, oder auch nicht mehr vorhanden sind. Insbesondere Polizisten haben Familien, die in diesem Fall genauso betroffen sind.
        Hierzu das Fazit aus der lesenswerten Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag aus dem Jahr 2011:
        Die Folgenanalysen haben gezeigt, dass bereits nach wenigen Tagen im betroffenen
        Gebiet die flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung
        mit (lebens)notwendigen Gütern und Dienstleistungen nicht mehr sicherzustellen
        ist. Die öffentliche Sicherheit ist gefährdet, der grundgesetzlich verankerten
        Schutzpflicht für Leib und Leben seiner Bürger kann der Staat nicht mehr gerecht
        werden. Damit verlöre er auch eine seiner wichtigsten Ressourcen – das
        Vertrauen seiner Bürger.
        Die Wahrscheinlichkeit eines langandauernden und das Gebiet mehrerer Bundesländer
        betreffenden Stromausfalls mag gering sein. Träte dieser Fall aber ein,
        kämen die dadurch ausgelösten Folgen einer nationalen Katastrophe gleich. Diese
        wäre selbst durch eine Mobilisierung aller internen und externen Kräfte und
        Ressourcen nicht »beherrschbar«, allenfalls zu mildern. In historischer Perspektive
        mag zutreffen, dass sich das deutsche Hilfeleistungssystem auf Katastrophen
        gut vorbereitet hat, und es »nichts« gab, was »nicht bewältigt wurde« (Unger
        2008, S. 100). Ob dies auch für die »Verbundkatastrophe« eines Stromausfalls
        zutreffen wird, muss bezweifelt werden.

        Die Studie ist aus 2011!! Heute werden anscheinend erst gar keine mehr in Auftrag gegeben, zumindest kenne ich keine.

        Um Vernunft einkehren zu lassen würde mir schon ein 48h Brownout in und um Freiburg (oder ganz Baden-Württemberg) im Dezember oder Januar für den Anfang genügen, da er in großer Anzahl auch das richtige Klientel treffen würde, die dann bei Kerzenlicht über ihre verblendete Energiepolitik nachdenken könnten. Der Rest der Republik wird dann auch ganz schnell kuriert,
        ohne unser Staatssystem komplett den Jordan runterzuschicken.
        Die ganze Studie findet Sie hier:
        https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=petermann+blackout
        Liest sich übrigens gut an einem kalten Winterabend vor dem Kamin mit einer flasche Rotwein.
        Freundliche Grüße
        Carsten Pabst

      • troodon
        troodon sagte:

        Stromausfall pffft… Immer diese alten weißen Männer…

        Baerbock hat gestern lt. focus.de in der ARD Wahlarena auf die Frage : “Was machen sie, wenn es zu flächendeckenden Energieausfällen kommt?” gesagt :” WIRD ES NICHT,DAS KANN ICH IHNEN VERSPRECHEN”.

        Ende der Diskussion !

        Sollte es doch dazu kommen, würde jedenfalls die Nachfrage nach PV Anlagen inkl. Batteriespeicher und BEV als “Notstromaggregat” bei den EFH nochmal in die Höhe schießen. Tja, wenn die Sonne lange nicht scheint, muss man sich halt etwas einschränken…
        Ach die Industrie, ja die, die hätte nur besser vorsorgen müssen… zudem können dann die EFH Besitzer mit eigenen PV Anlagen durch die gesunkenen eigenen Stromkosten “Die gute Industrie-Sicherheits-Strom-Eigenverbrauch-Steuer” zahlen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        “Sollte es doch dazu kommen, würde jedenfalls die Nachfrage nach PV Anlagen inkl. Batteriespeicher und BEV als “Notstromaggregat” bei den EFH nochmal in die Höhe schießen. ”

        Vielleicht auch die Nachfrage nach Fackeln, Mistgabeln und Seilen…

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Carsten Papst
        Grüne sind oft Besitzer von VW-Bussen , man werde mobil sein im Krisenfall , in freier Natur überleben mit Kind und Kegel. Wohnmobil-Boom.
        Es besteht eine atombombenfeste Abwehr, Krisenszenarien auch nur in Erwägung zu ziehen, da spielt magisches Denken eine Rolle: ” keine schlafenden Hunde wecken”. Denkhemmung und Selbstzensur werden mobilisiert , inneren Frieden und moralische Überlegenheit zu erhalten. Ich habe wütende Ablehnung erlebt bei Themen wie Migration , Geldwert-Stabilität, EZB- EU-Haftung, Geschichtliches: John Law. Keine Chance, prallt ab. Omnipotenz-Gefühe verdecken aber nur Ängste, die latent vorhanden sind. Geschlossene Systeme , nur durch externe Erschütterungen zu bewegen. Viele Kinder der Grünen tun mir leid. ( Zwangs-Veganer ) .

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @all: bzgl. Blackout: Da sich nicht Traumtänzer um unseren Strom kümmern, sondern ernsthafte, gewissenhafte Menschen, kann ich mir einen längeren Blackout nur schwer vorstellen. Ich schätze – wissen kann man es nicht – dass man entschieden gegensteuern wird, wenn man sieht, dass durch das sukzessive Abschalten der Großkraftwerke das Netz zu instabil wird. Die werden kontrolliert runtergefahren und wenn es danach zu sehr wackelt, kann man sie wieder hochfahren. Sind ja nicht sofort abgebaut.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Carsten Pabst

        O.K., ich lasse mit mir reden – es muss vielleicht nicht eine Woche Blackout sein.

        Manchmal ist weniger mehr ;).

        Entscheidend ist aber:

        Das Desaster MUSS von möglichst ALLEN als ein SYSTEMISCHER Fehler begriffen werden.

        Wenn es heißt:

        Menschliches Versagen, da hat einer den Hebel falsch umgelegt, wird kein Umdenken erreicht.

        Und vor allem eines ist wichtig:

        JEDER muss betroffen sein, was bei einem flächendeckenden Blackout der Fall wäre – es muss ein KatastrophenBEWUSSTSEIN in der Bevölkerung entstehen.

        Erfahrung ist durch nichts zu übertreffen, aber natürlich sollte kein Chaos ausbrechen.

        Fraglich, ob es dazu kommt.

        Denn der europäische Netzverbund steht.

        Und die Profis wissen, dass es nicht zu einem flächendeckenden Blackout kommen darf.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        “Da sich nicht Traumtänzer um unseren Strom kümmern, sondern ernsthafte, gewissenhafte Menschen, kann ich mir einen längeren Blackout nur schwer vorstellen.”

        Sind Ihnen noch nie ernsthafte und gewissenhafte Menschen begegnet, die an einer Aufgabe trotzdem gescheitert sind, weil sie von ihren Vorgesetzten sinnlose oder sogar kontraproduktive Vorgaben bekamen und die trotzdem umsetzen mussten?

        Da fallen Ihnen doch bestimmt selbst genug Beispiele ein.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Thomas M
        Tendiere zwar grundsätzlich in Richtung Ihrer Meinung, aber die Wahrscheinlichkeit von größeren Stromausfällen steigt nun einmal, wenn die EE zunehmen und noch nicht genügend Speicher vorhanden sind.

        Grundsätzlich ist das System dreifach mit Reserven gesichert.
        https://www.bmwi-energiewende.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2020/09/Meldung/direkt-erklaert.html
        Es wird aber trotzdem instabiler.

        Ab Januar 2023, wenn alle AKW vom Netz sind und Kohle auf 30 GW begrenzt ist, eine sehr starke Kaltfront länger als üblich über Europa hängen bleibt, der Wind nicht wehen will wie er soll, dann kann es schon beginnen eng zu werden. Denn FRA braucht dann seinen Atomstrom alleine.
        Aber klar es bleibt zusätzlich noch der gezielte, bezahlte Lastabwurf, um den unangekündigten Lastabwurf. zu vermeiden ;)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Denn der europäische Netzverbund steht. Und die Profis wissen, dass es nicht zu einem flächendeckenden Blackout kommen darf.”

        Nein. Pures Wunschdenken. Keines unserer Nachbarländer wird sich schon wieder von einem fanatischen Deutschland in den Abgrund ziehen lassen. Im Krisenfall wird das zusammenbrechende deutsche Stromnetz von den Nachbarnetzen abgetrennt, die Baumaßnahmen zur reibungslosen technischen Umsetzung laufen schon seit mehreren Jahren:

        https://blog.ostwestfalen.ihk.de/umweltenergie/2015/07/16/nach-polen-installiert-auch-tschechien-phasenschieber-um-ungeplante-stromfluesse-einzuschraenken/

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Sehr geehrter Herr Tischer (10:34),
        ich bin ja jetzt kein Experte für Netzleitung und habe ja noch die Hoffnung wie Thomas M, dass unsere Netze nicht von Traumtänzern allein überwacht werden, aber anscheinend haben unsere Netzpartner auch massive Bedenken bezüglich unseres Alleinganges:
        https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/oesterreich-macht-gegen-deutsche-energiewende-mobil/
        Auch Polen hat wohl diese Technik an ihren Grenzen mittlerweile verbaut, zumindest habe ich das irgendwo gelesen. Leider finde ich die Quelle nicht mehr.
        Soviel zum europäischen Netzverbund. Wenn es zuviel schwankt, wird der Verursacher abgeworfen.
        Deshalb ist es immer sinvoll, sich auf einen Brown- oder Blackout einzustellen und die entsprechenden Güter zuhause zu lagern.
        Man muss ja nicht gerade ins Preppertum verfallen. Aber ein Notstromaggregat ist jetzt noch für kleines Geld zu bekommen.
        Und für einen Handwerker wie mich universell einsetzbar.
        Aber wir Landeier haben da sowieso weniger Probleme im Fall der Fälle. Nur für hippe urbane Stadtviertel sehe ich dann schwarz.
        Obwohl, manch ein Genosse wird sich freuen, dass er dann die Lebensmittel aus den geplünderten Märkten mit dem geklauten Lastenrad nach Hause transportieren kann. Auch wenn nur solange, bis der Akku leer ist.
        Für irgendwas muss ja mein Steuergeld gut sein :-)
        Freundliche Grüße
        Carsten Pabst

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Danke Herr Ott für die Quelle. Da war ich gerade mit meiner Zweifingertechnik beschäftigt :-)
        Freundliche Grüße
        Carsten Pabst

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Carsten Pabst

        Suchen Sie einfach mal nach “Phasenschieber” in einem beliebigen Zeitungs- oder Nachrichtenarchiv.

        Mittlerweile bauen fast alle unserer Nachbarn solche Einrichtungen, aus dem Gedächtnis heraus mindestens Tschechien, Polen, Österreich, Frankreich und die Niederlande.

        Polen und Tschechien haben schon vor knapp 10 Jahren mit dem Bau solcher “Netzabtrennungs”-Einrichtungen begonnen – denen ging nämlich massiv auf die Nerven, dass das deutsche Stromnetz nicht genug Kapazität hatte, um Offshore-Wind aus dem Norden durch Deutschland hindurch zu den Abnehmern im Süden zu bringen und der Strom dann oft den Umweg über die Netze in den Nachbarländern genommen hat.

        https://www.welt.de/wirtschaft/article112279952/Polen-macht-die-Grenze-fuer-deutschen-Strom-dicht.html
        [Der Artikel ist vom 28.12.2012 – man beachte die strategisch kluge Veröffentlichung zwischen Weihnachten und Neujahr, um die Bevölkerung nicht unnötig zu verunsichern…]

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Dass die Nachbarländer uns als Verbraucher abknipsen können, gehört zum ordentlich Lastmanagement halt mit dazu :-O

        Bzgl. Versorgung aus den Nachbarländern mit Strom: Die internationalen Leitungen haben bei weitem nicht ausreichend Kapazität, um ganz Deutschland zu versorgen. Ziel war, dass die Länder über Leitungen mindestens 10% ihrer produzierten Elektrizität exportieren können. Als ich mir den Status Quo mal angeguckt hatte, war dieser noch sehr überschaubar.

        Wäre schon gut, wenn wir den Großteil weiterhin verlässlich selber produzieren können.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Thomas M
        “Als ich mir den Status Quo mal angeguckt hatte, war dieser noch sehr überschaubar.”
        Infos dazu hatte ich letztens gesucht, aber nichts gefunden :(
        Haben sie da eine Quelle/Link?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ alle

        Meine NICHT durch Daten fundierte Einschätzung:

        a) Mit Abschaltung unserer AKWs und Kohlekraftwerke kommen wir in eine ANFÄLLIGERE Situation bezüglich einer SICHEREN Bereitstellung nachgefragter elektrischer Energie.

        b) Eines der Probleme, die m. A. n. nicht zufriedenstellend gelöst sind, ist die Netzfrequenz die nur geringfügig um 50 Hz schwanken darf. Weicht sie zu viel davon ab, ist das im Effekt wie ein Blackout, weil die Geräte außer denen zur DIREKTEN Umsetzung in Wärme nicht mehr funktionieren.

        c) Die Politik weiß um die Probleme und die Fachleute auch. Keiner will es darauf ankommen lassen und so hat Altmaier schon von Spitzenglättung gesprochen, was nichts anderes als RATIONIERUNG bedeutet.

        d) Der europäische Netzverbund ist etabliert und funktioniert, denn niemand will, dass wir im Dunklen stehen. Es würde den anderen auch nur schaden (Lieferketten etc., etc.). Damit sage ich nicht, dass unter ALLEN Umständen ALLE Probleme zu lösen sind.

        Die Konsequenz, weil Speicherung in erforderlicher Menge einfach eine Utopie ist:

        Man wird die Flucht nach VORNE antreten und mit einem ordentlichen Schuss Panik den AUSBAU regenerativer Energien vorantreiben – und zwar ohne Rücksicht auf Verluste:

        GESETZLICHE Pflicht, auf allen neugebauten oder zu sanierenden Dächern Solarpanele zu installieren. Eigentumsrechte? War einmal.

        Windräder bis quasi vor die Haustür.

        Klagen?
        Wird drastische eingeschränkt unter dem Stichwort
        ENTBÜROKRATISIERUNG.

        Fazit:

        Wir werden ZÜGIG auf den gesellschaftlichen Kipppunkt zulaufen.

        An dem erfolgt zumindest ein NICHT-MEHR-WEITER-SO, wenn auch vermutlich kein vollständiges Innehalten.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @troodon: So leicht findet man leider tatsächlich nichts; ich hab meine frühere Quelle auch nicht mehr gefunden. Ich hatte mal eine Website entdeckt, auf der man die konkreten Zahlen sah inkl. Planung sah.

        Wenn man nach
        1014943817.pdf
        googelt, bekommt man ein PDF namens “Cross-border electricity interconnectors in the EU: The status quo”, ein Arbeitspapier. (Google hat ja immer so ewig lange kryptische Links; deswegen nur der PDF-Name.)

        Das behandelt das Thema und in dem Dokument findet sich auch eine Karte zu den Verbindungslevels – ist aber schon älter von 2015. Für mich war die Take-Home-Message, dass wir zwar an den Nachbarländern mit dran hängen, aber die Leitungskapazität doch sehr deutlich begrenzt ist. Ich hatte vorher darüber nicht nachgedacht und dachte immer “na, dann kriegen wir hier im Rheinland halt Atomstrom aus Frankreich”. Aber ganz so einfach ist es nicht. (Die % sagen zudem noch nichts über die Strommengen aus; 10% aus NL sind was anderes als 10% aus Frankreich.)

        Ob nun die 10% oder zukünftig 15% verlässlich ausreichen, wenn mal Dunkelflaute bei uns in 2030 herrscht, ist sicherlich schon ausgerechnet. Da die Nachbarländer anscheinend teure Trenner ins Netz installieren, haben die sicherlich auch schon gerechnet und ggf. andere Ergebnisse als unsere Bundesregierung errechnet. ;)

      • troodon
        troodon sagte:

        @Thomas M
        Danke, schaue ich mir mal an

        “1014943817.pdf” typischer google Suchbegriff :)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        a) ja – vermutlich Konsens hier, aber wenn Sie öfters mit Grünen-Trollen zu tun haben, werden die schon bei dieser Feststellung empört aufschreien

        b) “Weicht die Netzfrequenz zu viel ab, ist das im Effekt wie ein Blackout”

        Wenn Sie so schreiben, wecken Sie in mir Zweifel, ob Sie die technische Seite des Problems wirklich verstanden haben.

        Die Netzfrequenz weicht von 50 Hz ab genau dann, wenn in einem bestimmten Moment zu viel oder zu wenig Strom ins Netz eingespeist wird. Das ist auch nur eine andere Betrachtungsweise des gleichen Problems, das wir hier die ganze Zeit diskutieren, was Sie sich dabei als separate technische Lösung vorstellen, weiß ich nicht. Vielleicht ein Gleichstrom-Netz, das keine Frequenz mehr hat, dafür aber ganz viele andere Probleme, die in der Anfangszeit der Elektrizitätsversorgung (das war der berühmte “Stromkrieg” Edison vs. Westinghouse) ausgiebig diskutiert wurden, wobei am Ende die Erkenntnis stand, das Wechselstromnetze das technisch vorteilhaftere Konzept sind?

        Wenn die Netzfrequenz weit genug unter den kleinen Toleranzbereich unterhalb von 50 Hz fällt (“weil nicht genug Strom da ist”), wollen Sie gar keinen Strom mehr geliefert bekommen! Es ist nämlich nicht nur so, dass Ihre Wechselstrom-Geräte dann nicht mehr funktionieren, sondern sie werden höchstwahrscheinlich durch die Netzschwankungen sogar beschädigt. Am empfindlichsten sind Elektronikplatinen und Elektronikbauteile, und die stecken heute überall drin, und reparieren kann man solche Defekte auch kaum, meistens muss man dann eine neue Platine bestellen.

        c) ” Die Politik weiß um die Probleme und die Fachleute auch. Keiner will es darauf ankommen lassen und so hat Altmaier schon von Spitzenglättung gesprochen, was nichts anderes als RATIONIERUNG bedeutet. ”

        Sie lassen es aber darauf ankommen. Wenn Sie mich fragen, dann geschieht das, weil sie die Tragweite des Problems nicht begreifen. Altmaier zum Beispiel hat schon viel geredet und versprochen und kapiert nur in den seltensten Fällen, was er eigentlich sagt.

        Und unsere Journalisten sind dumm und grün (entscheiden Sie selbst, wie da die Kausalität läuft, wenn es eine gibt), von denen sind kritische Recherchen in diese Richtung nicht zu erwarten.

        d) “Der europäische Netzverbund ist etabliert und funktioniert, denn niemand will, dass wir im Dunklen stehen”

        Das ist eine Platitüde. Natürlich wollen uns die Stromversorger gerne jederzeit Strom verkaufen, aber wenn die Deutschen das ganze Netz zum abschmieren bringen, weil sie ihre Grundlastkraftwerke alle abschalten und dafür ganz viel schwankenden “erneuerbaren” Strom einspeisen, dann muss man ihnen halt den Stecker ziehen. Dass ganz Europa im Dunklen steht, ist nämlich noch weniger gewollt.

        “Man wird die Flucht nach VORNE antreten und mit einem ordentlichen Schuss Panik den AUSBAU regenerativer Energien vorantreiben – und zwar ohne Rücksicht auf Verluste”

        Tja, und das wird unsere finanziellen und technischen Probleme noch verschärfen. Paradox, oder?

      • troodon
        troodon sagte:

        @Dietmar Tischer
        “GESETZLICHE Pflicht, auf allen neugebauten oder zu sanierenden Dächern Solarpanele zu installieren. Eigentumsrechte? War einmal.

        Windräder bis quasi vor die Haustür.

        Klagen?
        Wird drastische eingeschränkt unter dem Stichwort
        ENTBÜROKRATISIERUNG.

        Fazit:

        Wir werden ZÜGIG auf den gesellschaftlichen Kipppunkt zulaufen.”

        Ihrem Fazit als wahrscheinliche Variante stimme ich ausdrücklich zu.

        ABER es ist imho auch noch möglich dies zu vermeiden. Ich habe jetzt mal optimistische Minuten… ;)

        “Windräder bis quasi vor die Haustür.”
        MUSS nicht sein, wenn Repowering erfolgreich ist.
        DIW geht von notwendigen 220 GW Windleistung an Land aus. Gelingt es die Durchschnittsleistung -auch durch Repowering- auf 4 MW pro WEA zu erhöhen, wären “nur” 55.000 insgesamt an Land notwendig. Aktuell sind es bereits fast 30.000.
        4MW ist die durchschnittliche Größe beim Zubau im 1 HJ 2021 in D gewesen.

        PV Potential ist immer noch riesig in D. Natürlich geht das dann nur mit Batteriespeicher + BEV UND V2H/V2G.
        Alles noch nicht selbstverständlich. Aber für EFH Eigentümer rechnet es sich ggü. heutigen Strom- und Benzinpreisen.
        80% und mehr Stromautarkie für Privathaushalte sind dann kein Problem. Und bevor Herr Ott um die Ecke kommt:
        Ja, es wird Situationen geben, da wird man sich entscheiden müssen, ob eine Autofahrt notwendig ist, wenn der dann kurzfristig benötigte, zusätzliche Strom 1€ oder mehr je kWh kostet.

        Und natürlich muss das Geld dafür vorhanden sein, dass auf fast jedes Dach sinnvoll PV kommt, also dort, wo es sich rechnet. Deshalb ist der einfache Vorschlag von Laschet echte 0% Kredite von KfW für PV Anlage imho auch sinnvoll. Abbezahlt würde über eingesparte Stromrechnung. Ein ganz einfacher Antrag (ja, ist unwahrscheinlich) und es liefe. Für den Eigentümer kostenfreie Eintragung einer Grundschuld z.G. KfW in Kredithöhe inklusive.

        Entscheidend wird sein, ob es gelingt genügend Langfristspeicher zur Verfügung zu stellen.
        “weil Speicherung in erforderlicher Menge einfach eine Utopie ist:”
        Frage ist wie viel (Langfrist-)Speicher wird man tatsächlich benötigen. Außer Wasserstoff sind die Varianten aktuell wohl nicht vorhanden. Wenn ich lese, dass bis 2030 in D nur 5 GW Elektrolysekapazität angedacht sind

        “Für das Jahr 2030 wird in Deutschland laut der Fraunhofer-Gesellschaft mit einer Nachfrage nach Wasserstoff von bis zu 20 Terawattstunden gerechnet. Die Elektrolysekapazität zur Herstellung des Energieträgers wird dabei auf fünf Gigawatt geschätzt.”

        dann darf man skeptisch sein, dass das reicht. An anderer Stelle heißt es dann aber wiederum
        “Die Zahl der Elektrolyseure zur Herstellung von Wasserstoff wächst rasant:: Bis 2040 planen Unternehmen rund um den Globus Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 210 GW – 1.000-mal so viel wie derzeit in Betrieb sind. Deutschland ist dabei Spitzenreiter: Fast ein Viertel der weltweiten Projekte sind hier geplant, das Land führt zudem das Ranking der attraktivsten Länder für Wasserstoff-Investitionen an.”
        https://h2-news.eu/sonstiges/studie-1-000-fache-elektrolysekapazitaeten-bis-2040-moeglich/

        Wären für D dann also rd. 50 GW, ist schon eine andere Hausnummer. Klar benötigt man dann auch die Wasserstoffturbinen für die Rückverstromung…

        So, nun sind die optimistischen Minuten vorbei.

        Klar ist, selbst mit optimistischer Sichtweise bliebe es ein Ritt auf der Rasierklinge. Aber vor wenigen Jahren konnte ich mir bestimmte Dinge bzgl. Zinsentwicklung, Geldpolitik auch noch nicht vorstellen und noch hat auch dort der Ritt auf der Rasierklinge kein böses Ende genommen.

        Wahrscheinlich ist das zügige Erreichen des gesellschaftlichen Kipppunktes, weil eben nicht alles reibungslos verläuft.
        Aber das “optimistische” Szenario lasse ich mir noch nicht nehmen. Auch wenn mir klar ist, dass es selbst beim “optimistischen” Szenario eine andere “Welt” als früher sein wird.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        Stimme zu, dass ein optimistisches Szenario nicht aus den Augen verloren werden darf.

        Gilt insbesondere für mich, den Superpessimisten ;)

        Einige Bemerkungen dazu:

        a) die Finanzierung spielt KEINE Rolle, können wir also bei der Betrachtung ausklammern.

        Scholz wählen, der Mann weiß, wie’s geht ;)

        b) Der Mangel an Fachkräften ist ein Problem, denke ich, soll hier aber keine Bremse sein.

        c) die Technologie, insbesondere neue Erzeugerkapazität, Speicher und der Netzausbau sind das GROSSE Problem, weil alles ein ZEITPROBLEM ist.

        Was folgt, wenn man dies als GEGEBEN ansieht?

        1). ENORME Friktionen (Arbeitsmärkte, Rohstoffe, Organisation – das Projekt wird ja gelenkt realisiert, d. h. mit „grünem Wissen“, nicht durch die Märkte)

        2). Es muss SCHNELL gehen – die Zeit bis avisierte Zielerreichung wird Jahr für Jahr kürzer.

        Fehlentwicklungen bzw. “Umherirren” vermutlich in einem erheblichen Ausmaß müssen einkalkuliert werden, was noch einmal den Realisierungsdruck erhöht.

        3). Die zu INSTALLIERENDE Leistung auf dem NIVEAU heutigen Energiebedarfs ist NICHT realisierbar.

        Zur Erinnerung der Verweis auf einen der besten Podcasts:

        Eine Solaranlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses genügt, um die Kaffeemaschine im Gang zu halten (Leistung ca. 1 kW), nicht jedoch drei Herdplatten, die für die Zubereitung eines ordentlichen Essens einen Leistungsbedarf von 8 kW+ haben.

        4). Die dirigistisch erforderlichen und zugleich lenkungsoptimalen Verschmutzungszertifikate werden die Lebenshaltungskosten kontinuierlich sehr deutlich erhöhen und damit ein INFLATIONSTREIBER par excellence sein.

        Mit was müssen wir demnach rechnen?

        1). und 2). werden MASSIVE, geradezu überfallartige REGULATIVE Einschnitte in die “freiheitliche” Lebensgestaltung verlangen. Der Rechtsweg z. B. wird drastisch eingekürzt werden.

        3). wird materielle VERZICHTLEISTUNGEN erzwingen, die einer gewohnten Lebensführung und dem verbreiteten Anspruchsdenken diametral entgegenstehen (weniger Reisen sind noch eines der kleinsten Probleme).

        4). wird dies alles mit in den letzten Jahrzehnten nicht erlebten TEUERUNGSRATEN garnieren.

        Reaktionen?

        Vermutlich werden wir eine ANPASSUNG der Menschen wie nie nach WK II erleben.

        Gleichzeitig wird die UNZUFRIEDENHEIT einer sich mehr und mehr spaltenden Gesellschaft wachsen.

        Meine Meinung:

        Man wird natürlich versuchen, die Probleme durch Geld zuzuschütten, aber auf Zeit damit nicht erfolgreich sein.

        Ich sehe daher UNKALKULIERBARE politische und soziale Konflikte auf uns zukommen – internationale Konfliktpotentiale dabei nicht einmal berücksichtigt, z. B. die Armutsmigration.

        Sorry, für etwas ANDERES fehlen mir die ERFAHRUNG und die VORSTELLUNGSKRAFT.

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Hallo Herr Tischer,
        das war auch für mich ein absolut erhellender Podcast mit Professor Vatter (Nr.46).
        Nur sein O-Ton ab ca. 21.25 Minute: In weiten Teilen Deutschlands reicht die Photovoltaikanlage nicht mal zum Kochen eines Kaffees. Und das hat mich auch sehr erstaunt. Aber vielleicht können Profis im Blog hierzu nochmal Stellung nehmen, insbesondere welche mit Erfahrungswerten bei Photovoltaikanlagen auf ihrem Einfamilienhaus.
        Freundliche Grüße
        Carsten Pabst

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        @Weico
        Danke für den Link. Werde Prof. Wadder mal folgen. Twitter ist nicht so mein Revier, da bin ich eher selten.
        Freundliche Grüße in die Schweiz
        Carsten Pabst

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Carsten Pabst

        Da ich rechnen kann, habe ich keine Photovoltaikanlage für die Stromerzeugung und werde mir auch keine anschaffen, aber es gibt Tools, die stundengenau die Leistung von solchen Anlagen für jeden beliebigen Standort in Europa ausspucken können. Wie zuverlässig das ist, müsste ich mal anhand von einem Standort im Erzgebirge mit den tatsächlichen Daten von einem meiner Kollegen vergleichen, der mit seiner Solaranlage seinen Pool beheizt (dafür funktioniert Photovoltaik übrigens super, weil ja quasi der ganze Ertrag direkt in einen Speicher geht, und das genau der Sinn der ganzen Anlage ist, damits auch im Erzgebirge im Pool immer schön warm ist), aber es ist doch schonmal eine Orientierung, falls Sie bis jetzt gar keine Vorstellung haben:

        https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/#PVP

        Ich hab den Rechner mal mit Daten für einen Standort am Autobahnkreuz Limburg gefüttert, dann hat er mir für für eine 10kWp-Anlage (das sind ungefähr 30 Solarmodule in der Standardgröße, was gut auf ein Einfamilienhausdach passt) mit optimierter Ausrichtung für den jährlichen Gesamtertrag für den 22. Juni 2016 (“hourly data” wählen) Folgendes ausgespuckt:

        Meine Eingaben:
        “Latitude (decimal degrees): 50.400”
        “Longitude (decimal degrees): 8.070”
        “Elevation (m): 145”
        “Radiation database: PVGIS-SARAH”
        Slope: 39 deg. (optimum)
        Azimuth: -6 deg. (optimum)
        “Nominal power of the PV system (c-Si) (kWp): 10.0”
        “System losses (%): 14.0”

        time,P,G(i),H_sun,T2m,WS10m,Int
        P: PV system power (W)
        G(i): Global irradiance on the inclined plane (plane of the array) (W/m2)
        H_sun: Sun height (degree)
        T2m: 2-m air temperature (degree Celsius)
        WS10m: 10-m total wind speed (m/s)
        Int: 1 means solar radiation values are reconstructed

        20160622:0010,0.0,0.0,0.0,17.58,2.06,0.0
        20160622:0110,0.0,0.0,0.0,17.05,2.0,0.0
        20160622:0210,0.0,0.0,0.0,16.52,1.94,0.0
        20160622:0310,0.0,0.0,0.0,15.99,1.88,0.0
        20160622:0410,0.8,5.94,6.31,16.85,2.04,0.0
        20160622:0510,635.4,103.65,15.02,17.72,2.2,0.0
        20160622:0610,1822.7,245.77,24.31,18.59,2.36,0.0
        20160622:0710,3275.2,414.9,33.85,19.93,2.45,0.0
        20160622:0810,3385.4,428.57,43.25,21.27,2.53,0.0
        20160622:0910,3245.9,414.43,51.97,22.61,2.62,0.0
        20160622:1010,2349.8,305.67,59.01,23.37,2.42,0.0
        20160622:1110,3437.3,443.61,62.8,24.12,2.22,0.0
        20160622:1210,2223.6,292.72,61.86,24.88,2.01,0.0
        20160622:1310,2681.3,350.91,56.61,25.07,1.62,0.0
        20160622:1410,2282.4,301.53,48.77,25.26,1.22,0.0
        20160622:1510,2421.4,320.39,39.71,25.45,0.83,0.0
        20160622:1610,1767.7,240.36,30.2,25.25,0.84,0.0
        20160622:1710,996.7,152.29,20.72,25.04,0.86,0.0
        20160622:1810,290.9,51.81,11.61,24.84,0.87,0.0
        20160622:1910,64.3,18.68,3.21,23.26,1.27,0.0
        20160622:2010,0.0,0.0,0.0,21.68,1.67,0.0
        20160622:2110,0.0,0.0,0.0,20.1,2.07,0.0
        20160622:2210,0.0,0.0,0.0,19.85,2.14,0.0
        20160622:2310,0.0,0.0,0.0,19.61,2.22,0.0

        Der erste Wert ist Datum und Zeit, dahinter steht mit Komma abgetrennt die abgegebene Leistung in Watt, also:

        0:10 Uhr: 0 W
        1:10 Uhr: 0 W
        2:10 Uhr: 0 W
        3:10 Uhr: 0 W
        4:10 Uhr: 0,8 W
        5:10 Uhr: 635,4 W
        6:10 Uhr: 1822,7 W
        7:10 Uhr: 3275,2 W
        8:10 Uhr: 3385,4 W
        9:10 Uhr: 3245,9 W
        10:10 Uhr: 2349,8 W
        11:10 Uhr: 3437,3 W
        12:10 Uhr: 2223,6 W
        13:10 Uhr: 2681,3 W
        14:10 Uhr: 2282.4 W
        15:10 Uhr: 2421,4 W
        16:10 Uhr: 1767,7 W
        17:10 Uhr: 996,7 W
        18:10 Uhr: 290,9 W
        19:10 Uhr: 64,3 W
        20:10 Uhr: 0 W
        21:10 Uhr: 0 W
        22:10 Uhr: 0 W
        23:10 Uhr: 0 W

        Nachmittags Kaffeekochen geht also noch, aber für das Mittagessen wäre wohl ein Eintopfgericht besser als eine Mahlzeit, für die man mehrere Herdplatten braucht. Oder einen Speicher mit mindestens 10kWh Kapazität.

        Und nicht vergessen, das ist der Output für einen der Tage im Jahr mit der längsten Taglänge, direkt am Sommeranfang.

        Am 1. Weihnachtsfeiertag wären Sie lieber zu jemandem Essen gegangen, der noch einen Stromanschluss hat:

        20161225:0010,0.0,0.0,0.0,5.95,7.5,0.0
        20161225:0110,0.0,0.0,0.0,5.87,7.43,0.0
        20161225:0210,0.0,0.0,0.0,5.8,7.37,0.0
        20161225:0310,0.0,0.0,0.0,5.72,7.3,0.0
        20161225:0410,0.0,0.0,0.0,5.72,7.21,0.0
        20161225:0510,0.0,0.0,0.0,5.71,7.12,0.0
        20161225:0610,0.0,0.0,0.0,5.71,7.03,0.0
        20161225:0710,0.0,0.0,0.0,5.94,7.16,0.0
        20161225:0810,655.9,90.27,4.36,6.17,7.29,0.0
        20161225:0910,124.5,26.42,10.24,6.4,7.42,0.0
        20161225:1010,144.2,29.16,14.26,6.66,7.44,0.0
        20161225:1110,299.4,49.2,16.11,6.92,7.46,0.0
        20161225:1210,177.6,33.71,15.59,7.19,7.48,0.0
        20161225:1310,98.4,22.78,12.75,7.23,7.54,0.0
        20161225:1410,104.7,23.69,7.87,7.28,7.61,0.0
        20161225:1510,0.0,0.0,0.0,7.32,7.68,0.0
        20161225:1610,0.0,0.0,0.0,7.15,7.44,0.0
        20161225:1710,0.0,0.0,0.0,6.97,7.2,0.0
        20161225:1810,0.0,0.0,0.0,6.8,6.97,0.0
        20161225:1910,0.0,0.0,0.0,6.82,6.87,0.0
        20161225:2010,0.0,0.0,0.0,6.85,6.78,0.0
        20161225:2110,0.0,0.0,0.0,6.87,6.69,0.0
        20161225:2210,0.0,0.0,0.0,7.05,6.58,0.0
        20161225:2310,0.0,0.0,0.0,7.22,6.48,0.0

        Früh morgens um 8:10 Uhr wäre an dem Tag aber ein lauwarmer Weihnachtskaffee drin gewesen (655,9 W Leistung von der Solaranlage), das ist doch auch schon was. Wenn man ordentlich Schnaps reinschüttet, wirds einem auch warm und man glaubt sogar an die “Energiewende”…

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Guten Morgen Herr Ott,
        vielen Dank für die ausführliche Beantwortung meiner Frage und den Link. Werde mich jetzt mal intensiver damit befassen, obwohl in meinem Haus aufgrund der Dachausrichtung Photovoltaik sowieso nicht optimal wäre. Wenn ich jetzt ihre Daten nehme und nicht vorhabe aus ästhetischen Gründen die Module aufständern zu wollen, wird mir wohl dann nur der Schnaps bleiben. Kaltgetränke mag ich sowieso lieber :-)
        Beste Grüße und guten Start in den Tag
        Carsten Pabst

      • troodon
        troodon sagte:

        @Dietmar Tischer
        “2). Es muss SCHNELL gehen – die Zeit bis avisierte Zielerreichung wird Jahr für Jahr kürzer.

        Fehlentwicklungen bzw. “Umherirren” vermutlich in einem erheblichen Ausmaß müssen einkalkuliert werden, was noch einmal den Realisierungsdruck erhöht.

        3). Die zu INSTALLIERENDE Leistung auf dem NIVEAU heutigen Energiebedarfs ist NICHT realisierbar.

        Zur Erinnerung der Verweis auf einen der besten Podcasts:

        Eine Solaranlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses genügt, um die Kaffeemaschine im Gang zu halten (Leistung ca. 1 kW), nicht jedoch drei Herdplatten, die für die Zubereitung eines ordentlichen Essens einen Leistungsbedarf von 8 kW+ haben.”

        Kurz noch einige letzte Zeilen als Antwort. Demnächst haben wir das Thema sicher wieder…

        In allen Studien geht der Gesamtenergiebedarf deutlich zurück. Reiner Strombedarf am Ende dann 1100-1200 TWh. Ob das tatsächlich ausreicht wird man erst im Laufe der Zeit sehen… Man darf skeptisch sein.

        Zeit ist aus meiner Sicht ebenfalls der wesentliche Punkt, hat die große Wahrscheinlichkeit die Bürger zu überfordern, da man neue Wege beschreitet… Da kann sehr schnell der gesellschaftliche Kipppunkt erreicht werden.

        10 kWp PV auf dem EFH würde definitiv ~10 KW Batteriespeicher benötigen und dann zusätzlich das BEV als größeren Speicher. DANN hat man die Chance auf hohe Autarkie zu kommen… Geht in der Breite nur mit Subventionen. Und natürlich muss das Dach auch geeignet sein ;)
        Insgesamt wird entscheidend sein, wie schnell Wasserstoff AUSREICHEND zur Verfügung gestellt werden kann. Ich sehe aktuell jedenfalls keinen anderen möglichen grünen Langfristspeicher.
        Aber nicht umsonst hat man sich für NordStream 2 entschieden…

        Es werden spannende Zeiten. Noch spannendere als bisher… könnte ich eigentlich drauf verzichten, aber es wird uns hier im Blog die nächsten Jahre immer wieder interessante Diskussionen bringen.
        Immer nur über “Warum sind die Zinsen so niedrig” zu diskutieren ist schließlich auch irgendwann langweilig ;)
        Gibt wieder eine neue Studie dazu: https://www.fuw.ch/article/ungleichheit-drueckt-die-zinsen-im-neoliberalen-zeitalter/

        Und klar, den Klimawandel aufhalten, werden wir natürlich mit der Energiewende nicht…

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Pabst

        Gern geschehen

        @troodon
        “80% und mehr Stromautarkie für Privathaushalte sind dann kein Problem. Und bevor Herr Ott um die Ecke kommt:”
        “DANN hat man die Chance auf hohe Autarkie zu kommen”

        Ich wollte mich zurückhalten weil Sie mich schon um die Ecke kommen sehen, aber Sie schreiben ja immer wieder Dinge, die mich provozieren.

        “80% autark” sein ist als Konzept ungefähr so sinnvoll wie “80% schwanger” sein, nämlich gar nicht. Entweder sind Sie autark, dann brauchen Sie auch keinen Stromnetzanschluss bezahlen, müssen aber wirklich alles alleine produzieren und speichern, oder Sie sind es nicht.

        Mit “80% Autarkie” passiert etwas ganz Dummes: Der Stromversorger kann Ihnen nur noch 20% von dem Strom verkaufen, den Sie früher abgenommen haben, aber gleichzeitig verursachen Sie die gleichen Fixkosten für das Netz wie vorher, vielleicht sogar noch höhere als vorher, wenn Sie ein besonders unvorhersehbares Einspeiseverhalten haben, das besonders hohen Regelaufwand verursacht.

        Was passiert also? Die Netzkosten pro Kilowattstunde verfünffachen sich für Sie!

        Das kapieren die Energiewende-Enthusiasten nie, wenn sie ihre Märchen davon erzählen, wie “günstig” erneuerbare Energie angeblich ist.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Richard Ott
        “Was passiert also? Die Netzkosten pro Kilowattstunde verfünffachen sich für Sie!”
        So einfach ist es mal wieder nicht…
        1) Gesamtstrombedarf erhöht sich zukünftig deutlich → Netze werden weiter benötigt. Teilweise Autarkie von Privathaushalten ändert daran nichts.
        2) Je nachdem, wie dezentral die Energiewende durchgeführt wird (und logischerweise wie erfolgreich), könnten langfristig die Netzkosten pro kWh sogar sinken.

        Und klar, wie bereits geschrieben, ist es wahrscheinlich, dass sich in Spitzenzeiten der Nachfrage der Strompreis deutlich verteuert. Dann muss man entscheiden, ist der Verbrauch gerade jetzt wirklich notwendig/Anreizsystem.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Sie sind schon so von den PR-Botschaften der Grünen berieselt worden, dass Sie gar nicht mehr in sauberen Kategorien denken können.

        Nochmal: “Teilweise Autarkie” ist kompletter Blödsinn! Was Sie meinen, ist, dass die Leute *weniger* Strom vom Stromversorger kaufen, das hat aber mit “Autarkie” nichts zu tun. “Autarkie” würden Sie dann durchziehen, wenn Sie mitten in der Wildnis leben, wo es gar keinen Netzanschluss gibt (in Kanada oder Alaska gar nicht so ein seltenes Szenario), aber Sie trotzdem Strom haben wollen.

        Übrigens sind Photovoltaik-Anlagen zum Verkauf in Deutschland üblicherweise so ausgelegt, dass sie ohne Strom aus dem Netz nicht funktionieren können. Wenn Sie eine wollen, die wirklich autark arbeitet, zum Beispiel auch bei einem flächendeckenden Stromausfall, dann müssen Sie das extra bestellen – allerdings haben Sie dann das Problem, dass Sie produzierten Strom nicht so ohne weiteres ins Netz einspeisen können…

        “1) Gesamtstrombedarf erhöht sich zukünftig deutlich → Netze werden weiter benötigt. ”

        Die Netze werden sowieso benötigt, weil Strom-Autarkie für bis auf totale Ausnahmesituationen in Deutschland eine komplett schwachsinnige Idee ist.

        Die Frage ist, wer für den Ausbau und den Betrieb der Netze bezahlt! Im Moment sind die Netzentgelte bei Haushaltsstrom im Strompreis mit drin und werden proportional zum Verbrauch abgerechnet, ungefähr 7 Cent pro kWh.

        Wieso sollte in Zukunft ein “gar nicht-autarker” Verbraucher einem anderen Verbraucher mit Dachsolaranlage und fettem Stromspeicher die Netznutzung mit subventionieren, wenn der im Extremfall (“80% Autarkie”, hihi) nur in 2,5 Monaten im Jahr Strom aus dem Netz bezieht, aber dann auch wirklich unbedingt Strom aus dem Netz braucht, weil sein Haus sonst unbewohnbar wird?

        ” Je nachdem, wie dezentral die Energiewende durchgeführt wird (und logischerweise wie erfolgreich), könnten langfristig die Netzkosten pro kWh sogar sinken.”

        Diese Prognose halte ich für kompletten Blödsinn, da müssen Sie mir schon detailliert beschreiben, wie das gehen soll, und zwar in Deutschland. In einem Flächenland am Äquator könnte das vielleicht so kommen, aber hier bei uns bestimmt nicht, dafür ist unser möglicher Photovoltaik-Ertrag im Winter viel zu niedrig und die guten Windkraft-Standorte viel zu ungleichmäßig über das Land verteilt. Schon deshalb brauchen Sie immer Verteilernetze, und je mehr Windkraft Sie zubauen, desto komplexer werden diese Netze sein.

        Alles deutet darauf hin, dass die Netzkosten massiv ansteigen werden, den Grund nennen Sie doch weiter oben selbst: Der Stromverbrauch wird erheblich ansteigen, weil nach politischer Verordnung das Heizen und das Autofahren unbedingt elektrifiziert werden sollen.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Richard Ott

        “Nochmal: “Teilweise Autarkie” ist kompletter Blödsinn! Was Sie meinen, ist, dass die Leute *weniger* Strom vom Stromversorger kaufen, das hat aber mit “Autarkie” nichts zu tun.”
        M.E. gibt es den sprachlichen Gebrauch von teilweiser Strom-Autarkie oder Autarkiegrad.
        Wenn Sie das für falsch ansehen, schreiben Sie bitte auch z.B. erdgas-suedwet.de u.v.a. an
        https://www.erdgas-suedwest.de/natuerlichzukunft/autarkie-energieversorgung/

        “Diese Prognose halte ich für kompletten Blödsinn, da müssen Sie mir schon detailliert beschreiben, wie das gehen soll,”

        Kann ich nicht, wie sollte ICH Ihnen das vorrechnen. Ich kann dann nur argumentieren, dass die zusätzlichen Kosten für den Netzausbau relativ gesehen geringer ausfallen als der steigende Durchfluss aufgrund des generell steigenden Strombedarfs, somit sich insgesamt weniger Kosten PRO kWh ergeben. Bei einer dezentralen Energiewende werden die zusätzlichen Netzkosten geringer ausfallen als wenn es zentraler gemacht wird. Nachzulesen in der DIW Studie( die mit Verwechslung bzgl. ha und km²) auf Seite 32 :)

        Ihre Aussage “Die Netzkosten pro Kilowattstunde verfünffachen sich für Sie!” erachte ICH hingegen für kompletten Blödsinn ;)
        Brauchen wir jetzt NICHT weiter diskutieren. Das Scrollen an die richtige Stelle nervt ,) und wir haben in den nächsten Monaten, Jahren noch genügend Möglichkeiten das weiterzuführen. :)

  5. Alexander
    Alexander sagte:

    “Wohlstandsversprechen ohne Substanz” ist ein Vorwurf, den sich alle Parteien gefallen lassen müssen – nach 4 lock downs mit allen ökonomischen Folgen, die immer noch ausgesetzt ausgewartet werden.

    Wohlstanderwartung ohne Substanz ist ein Problem jeder Generation die sich anschickt alte Strukturen zu übernehmen, vorgibt alles besser zu wissen und erst gar nicht frägt welche Verpflichtungen älter sind als man selbst an Jahren zählt. Das gilt für Unternehmensnachfolger wie Parteikade…

    Bedeutende Forderungen der Grünen wurden durch die Große Koalition OHNE die Grünen erfüllt, Atomausstieg -> Energiewende, Grenzöffnung @jedermann.

    Daher braucht man sich nicht vor der Kompetenz dieser marktfernen, verblendeten, Moralisten fürchten – sondern vor den auch zukünftig herrschenden Dekonstrukteuren ohne Einsicht, die dem Land seit Jahren vorsätzlich Schaden zufügen.

    Schaden meint inneren Frieden, Energiesicherheit / black out Gefahr und zuletzt unwirksame pandemiebegründete Aussetzung von Grundfreiheiten, incl. der körperlichen Unversehrtheit. Keines der Versprechen wurde eingehalten, genau null.

    Dass sich Gründer der Grünen heute als QUERDENKER mit dem GrundGesetz in der Hand als Nazis verhauen lassen, ist ein Scherz der Geschichte und sollte nachdenklich machen…..

    Antworten
  6. weico
    weico sagte:

    @Rolf Peter

    “Das AfD-nahe Bürgertum hat in den Grünen die neuen vaterlandslosen Gesellen ausgemacht
    („Die GRÜNEN wollen letztlich ein Aufgehen Deutschlands in einem europäischen Staat.“) und jetzt drischt man eben darauf ein.”

    Gesellen ? Für die “Grünen” ist wohl eher der links-politische Begriff “Genossen” angebracht.

    Schauen sie sich die “grottigen” Bundestagswahlergebnisse “der Grünen” einmal an:
    https://www.bundestag.de/parlament/wahlen/ergebnisse_seit1949-244692

    Bemerken sie den grossen Unterschied zu ihrem erwähnten AFD-Bürgertum ?

    Es ist doch offensichtlich, dass die Grünen nur durch den “Klimahype”, die “Klimaangst ,massiven “Umverteilungsversprechen” und den Medien (“Klima-Trigger”) nun etwas Aufwind haben.

    In den letzten 3 Wochen noch ein kräftiger “Verbaerbocker” … und man ist wohl wieder in gewohnt tiefen Gefilden.

    Antworten
  7. Rolf Peter
    Rolf Peter sagte:

    „Die GRÜNEN bieten Wohlstands­ver­sprechen ohne Substanz“

    Diese Aussage gilt wohl eher für BTO, wo basierend auf einem primitiven Markt- und Technologieglauben suggeriert wird, der Trend der letzten 200 Jahre könne in die Zukunft fortgeschrieben werden.

    „Hier wimmelt es von Kompetenz-Behauptungen: „Wenn wir Märkte nachhaltig und sozial gestalten, können sie Innovationen entfachen, die wir für die Transformation brauchen.“
    Innovation ist demnach Folge überlegenen Politikerwissens, und Marktsignale sind für die Prioritätensetzung ungeeignet. Den grünen Planwirtschaftlern gelingt es nicht einmal im Prozess der Wählerakquise, die erforderliche Kompetenz zu suggerieren.“

    Ich sag’s mal so: Das einzig Sinnvolle in diesem Abschnitt ist das Zitat aus dem Programm der Grünen. In einer Zeit, in der die Wirtschaft mehr und mehr mit ökologischen Grenzen konfrontiert wird, ist die Aussage über Nachhaltigkeit fast trivial. Sie bedeutet, Externalitaeten und die absolute Beschränktheit gewisser natürlicher Ressourcen müssen bei der Festsetzung der Marktregeln angemessen berücksichtigt werden.
    Die Behauptung über Innovation als Folge überlegenen Politikerwissens folgt daraus nicht.

    Man demonstriert Kompetenz durch Problemverständnis und problemorientierten Lösungsvorschlägen, nicht durch Problemunverständnis und mit Lösungen, zu denen kein Problem existiert (Staatsfonds).

    Antworten
    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      Die Grünen: „Wenn wir Märkte nachhaltig und sozial gestalten, können sie Innovationen entfachen, die wir für die Transformation brauchen.“

      …entfachte Innovationen in Märkten für Transformationen…

      Rolf Peter, kurz zuvor: “Diese Aussage gilt wohl eher für BTO, wo basierend auf einem primitiven Markt- und Technologieglauben suggeriert wird, der Trend der letzten 200 Jahre könne in die Zukunft fortgeschrieben werden.”

      Noch ein bisschen mehr von den Grünen:
      -Wir beschleunigen den Ausbau der erneuerbaren Energien und ziehen den Kohleausstieg auf 2030 vor.
      -Dafür braucht es eine effiziente, digitale Verwaltung, überall praktische Bus- und Bahnverbindungen…
      -Die großen Herausforderungen unserer Zeit sind global und können nur gemeinsam gemeistert werden: Pandemien, die Klimakrise, Hunger, Migration und die sozial-ökologische Transformation.

      …und dann noch 5G-Garantie, umgebaute Scheunen und alle 10km ne Ladesäule.

      Weiß nicht, hört sich für mich so an, als wollten die Grünen den Trend der letzten 200 Jahre noch beschleunigen?! Die Versprechensliste liest sich jedenfalls nicht wie eine Verzichtserklärung, sondern eher wie ein fantastisches Großprogramm zum Energieeinsatz und Ressourcenverbrauch.

      Die Kritik des “primitiven Technologieglaubens” passt 1:1 auf das Grünen-Wahlprogramm.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        Das Stichwort “primitiver Technologieglaube” ist wirklich gut!

        “An Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet. Ich habe irgendwie keine wirkliche Lust, mir gerade mit den politischen Akteuren, die das besser wissen, zu sagen, das kann nicht funktionieren. [sic]”
        -Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin

        https://www.deutschlandfunk.de/kandidatin-fuer-den-parteivorsitz-der-gruenen-ich-bin.868.de.html?dram%3Aarticle_id=408793

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Ott: An den werde ich mich noch im Ruhestand gut erinnern.

        Wahrscheinlich war sie in einem Smart Grid-Vortrag und hatte was von (denkbaren) Speichern dort gehört.

        Ich hab übrigens aus dem verlinkten Text die Phrase gefunden, wenn’s mit der Netzspeicherung doch nicht klappt.

        “Aber es ist müßig darüber zu diskutieren, weil das ist vergossene Milch, das Ganze.”

        Ich ergänze (man beachte den feinen Witz): “Das war zwar alles ausgerechnet, aber manchmal funktioniert die Mathematik halt nicht so gut.”

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M.

        “Das war zwar alles ausgerechnet, aber manchmal funktioniert die Mathematik halt nicht so gut.”

        Tja, die Mathematik ist halt keine moderne Sozialwissenschaft, wo man sich das gewünschte Ergebnis einfach herbeikonstruieren oder herbeidefinieren kann und alle, die dann noch widersprechen, ebenfalls schon rein definitionsgemäß böse Nazis sind…

      • troodon
        troodon sagte:

        @Richard Ott, Thomas M.
        “Das war zwar alles ausgerechnet, aber manchmal funktioniert die Mathematik halt nicht so gut.”

        Ausgerechnet ungleich “richtig gerechnet” kommt wahrscheinlich häufiger vor als man denkt.
        Es wird halt offensichtlich auch nicht richtig nachgeprüft bzw. Studien werden gar nicht richtig gelesen. Ablage P, wenn die Grundaussage zur eigenen Meinung passt :)

        Z.B. Studie des DIW POLITIKBERATUNG KOMPAKT 167 zu 100% EE von Kemfert et al. , veröffentlicht im Juli 2021

        Da haben die beim Zubau von EE MW/ha mit MW/km² verwechselt. Ist mir auch erst beim zweiten Lesen aufgefallen…
        Aber offensichtlich ist es vorher niemanden aufgefallen… Etwas erstaunlich, dass da erst so ein nörgelnder Twitter User nachfragen muss :)
        https://twitter.com/plan0815/status/1434862907213467657

        Mal schauen, wie schnell die das jetzt ändern ;)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Ah, der Name dieses Twitter-Nörglers kommt mir doch irgendwie bekannt vor ;)

        Das Erschreckende ist, dass der Einheitenfehler dazu führt, dass die dargestellte Zahl um den Faktor 100 falsch ist (Schöne Lernfrage an das DIW: Warum ist das so?), und das trotzdem keinem der supertollen “macro energy system”-Modellierer aufgefallen ist.

        Und 0,5 MW/ha als Zubau für Windkraftanlagen sind auf die ganze Fläche eines Landes bezogen extrem viel. Die leistungsstärksten Land-Windkraftanlagen (also die richtig größen, Gesamthöhe 200 Meter und noch höher) haben eine Nennleistung von 5 MW. Das würde bedeuten, dass man DIE KOMPLETTE LANDESFLÄCHE, ausnahmslos, inklusive aller landwirtschaftlicher Nutzflächen, Naturschutzgebiete, Großstädte, Industriegebiete, Wohngebiete, und so weiter mit solchen Anlagen bebauen müsste, wenn man das Land in Planquadrate zu je ungefähr 300 m Seitenlänge einteilt (für das DIW: so ein Quadrat ist nämlich ungefähr 10 Hektar groß) und in die Mitte jedes Planquadrats so einen Riesenturm stellt.

        Warum fällt das den Erstellern der Studie nicht auf?

        Vermutlich, weil sie gar keine Vorstellung davon haben, was sie da ausrechnen, und ob ihre Rechenergebnisse plausibel sind oder totaler Schwachsinn. Die haben kein Gefühl für die Einheiten und die Größen, nicht einmal ein ganz vages.

        Ist ja auch egal, die Politiker gucken eh nur die bunten Grafiken an und freuen sich darüber, wie schön “alles ausgerechnet ist”.

        Das ist ein ganz schlechtes Zeichen. Von Leuten, die solche Rechenfehler machen, würde ich mich in ingenieurstechnischen Fragen auf keinen Fall beraten lassen wollen, das geht garantiert in die Hose.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @troodon: Klasse 😄👍 Wenn Sie noch mehr Sachen finden, könnten Sie nen eigenen Twitterkanal starten: “Nachgerechnet!”

        Dann muss es zukünftig heißen “Das ist nicht nur ausgerechnet, sondern sogar nachgerechnet!” damit man Glauben schenken kann.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Richard Ott
        “Und 0,5 MW/ha als Zubau für Windkraftanlagen sind auf die ganze Fläche eines Landes bezogen extrem viel.”
        Jo, beim ersten Lesen war ich erstaunt. Wie sollte das gehen? Und dann kam bei mir, kann doch nicht stimmen… Dachte dann zunächst, dass die evtl. irgendetwas anderes meinten. Denn so etwas muss doch auffallen… Aber es liest eben offensichtlich kaum jemand…
        Tja, die kleine Freude des mittelalten weißen Mannes :)

        @Thomas M
        Ich dachte einige Tage, ich bin ein totaler Idiot und verstehe die Grafiken (und den Text) einfach nicht :)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Ich könnte mir ja einen kleinen Spaß machen, und beim “Wahlforum” nächste Woche dem Grünen-Kandidaten hier für den Wahlkreis absichtlich die falschen Zahlen unter die Nase reiben. (“Wo haben Sie diese Zahlen her?” -“Das ist eine DIW-Studie von Frau Kemfert, halten Sie die etwa für inkompetent?”)

        Hier im Erzgebirge will sowieso niemand die von den Grünen geplanten Großwindkraftanlagen, wenn ich dort vorrechne, dass alle 300 Meter eine gebaut werden soll, und zwar überall, dann drehen die Leute komplett durch. ;)

      • troodon
        troodon sagte:

        @Richard Ott
        LOL, verified by Kemfert. Aber vorher nicht vergessen, Hektar zu erklären. Am besten mit der Größe Ar. :)
        Die unsicheren Blicke wären dann sicher wunderbar.

  8. Rolf Peter
    Rolf Peter sagte:

    Die Gruenen haben zwei Trends, die politische Antworten verlangen, frühzeitig identifiziert.

    Erstens, die zunehmenden Umweltprobleme, insbesondere den Klimawandel, und zweitens die mit technologischem Fortschritt, insbesondere der Digitalisierung, und der Globalisierung einhergehende Beeinträchtigung der Funktion freier Märkte.

    Beide Trends führen zu zunehmenden Externalitaeten, so dass freie Märkte nicht mehr zu effizienten Ergebnissen führen.
    Insbesondere der zweite Trend hat weitere Folgen, nämlich zum Teil sinkende Grenzkosten in vielen Bereichen (-> Tendenz zur Monopolbildung) und immer zahlreichere „Winner-takes-all“-Situationen.

    Es gibt weitere Folgen dieser Trends, die sich nicht in ökonomischen Modellen abbilden lassen (jedenfalls nach meinem Kenntnisstand), z.B. die zunehmende Aushöhlung individueller Autonomie und kleinräumiger demokratischer Entscheidungsverfahren.

    Die Gruenen versuchen, Lösungen zu den durch diese Trends verursachten Problemen anzubieten. Da es sich um bislang unbekannte (und, wie die Behandlung hier im Blog zeigt, von vielen unverstandene) Herausforderungen handelt, kann es sich auch bei den Lösungen nur Versuch und Irrtum mit z.T. unvorhergesehenen Konsequenzen handeln. Aber immerhin werden die Probleme verstanden und adressiert.

    In den zitierten Passagen findet sich nirgendwo die Aussage, Märkte seien schlecht. Herr Selters Behauptung lässt sich aus den Zitaten nicht ableiten. Was sich in den Zitaten zeigt, ist ein Verständnis dafür, dass es Voraussetzungen für das Funktionieren von freien Märkten gibt.

    Typisch BTO:

    „Zwar teile ich die Kritik am BIP als Maßstab. Das BIP bleibt aber die harte Größe, die Summe, aus der wir alles bezahlen müssen: die Investitionen ebenso wie Sozialleistungen und Konsum. Ich bezweifle, dass künftige Erfolgsmeldungen im Jahreswohlstandsbericht über einen Rückgang des tatsächlichen Wohlstands hinwegtäuschen können.“

    Das BIP misst Markttransaktionen. Aussermarktliche Transaktionen und externe Effekte, die nicht in Marktpreisen abgebildet werden, sind nicht im BIP reflektiert. Daher ist die Aussage, es bleibe die „harte Grösse“ schlicht falsch.

    Entsprechend vergisst man auch besser den letzten Satz des Zitats. Nur ein Beispiel: Wenn sich infolge einer besseren Umwelt die Gesundheit der Leute verbessert und weniger Ausgaben für Krankheiten anfallen, sinkt das BIP (c. p.), aber der Wohlstand steigt. Da werden offensichtliche ökonomische Grundlagen nicht beherrscht.

    Es ist klar, wenn man die Probleme nicht versteht bzw. leugnet, das es überhaupt Probleme gibt, dann versteht man auch die Lösungsvorschläge nicht.
    Man flüchtet sich dann in irgendwelche Unterstellungen über sinistre Motive.

    Das AfD-nahe Bürgertum hat in den Grünen die neuen vaterlandslosen Gesellen ausgemacht
    („Die GRÜNEN wollen letztlich ein Aufgehen Deutschlands in einem europäischen Staat.“) und jetzt drischt man eben darauf ein.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Rolf Peter

      Sie geben sich hier als Überflieger mit überlegenem Wissen.

      Es ist nicht vorhanden, Sie sind ein Blender.

      Beispielsweise:

      >… und der Globalisierung einhergehende Beeinträchtigung der Funktion freier Märkte.>

      Wenn das Welt-BIP erheblich zugenommen hat, was es der Fall ist, dann hat es durch die FUNKTION freier Märkte zugenommen, da – das werden Sie nicht bestreiten wollen – der KAPITALISMUS mit immer noch weitgehend freien Märkten eine einzigartige globale Dominanz ausübt.

      >…so dass freie Märkte nicht mehr zu effizienten Ergebnissen führen.>

      Ob die freien Märkte nicht mehr zu effizienten Ergebnissen führen, wäre nachzuweisen.

      Dass sie in bestimmten Wirtschaftsräumen, insbesondere den entwickelten Volkswirtschaften, nicht mehr zu den von vielen GEWÜNSCHTEN Ergebnissen führen, ist offensichtlich, aber etwas anderes.

      >… kann es sich auch bei den Lösungen nur Versuch und Irrtum mit z.T. unvorhergesehenen Konsequenzen handeln. Aber immerhin werden die Probleme verstanden und adressiert.>

      Ob die Grünen die Probleme VERSTANDEN haben, würde ich mal mit Fragezeichen versehen.

      Wenn die Lösungen AUCH nur mit Versuch und Irrtum zu finden sind, dann frage ich Sie bzw. die Grünen einmal:

      Im Kapitalismus bestimmen die Märkte, wenn Versuch und Irrtum abgebrochen werden, weil der Irrtum zu TEUER wird – was bestimmt den Abbruch, wenn die Märkte abgeschafft worden sind, weil sie angeblich NICHT effizient sind?

      >Aussermarktliche Transaktionen und externe Effekte, die nicht in Marktpreisen abgebildet werden, sind nicht im BIP reflektiert.>

      Das ist richtig.

      Daher ist die Aussage, es bleibe die „harte Grösse“ schlicht falsch.>

      Sie ist nicht falsch, sondern Sie liegen falsch mit Ihrer Schlussfolgerung.

      Dr. Stelter hat nämlich NICHT gesagt:

      Das BIP ist die EINZIGE relevante Größe.

      Wenn er das gesagt hätte, würde er falsch liegen.

      >Wenn sich infolge einer besseren Umwelt die Gesundheit der Leute verbessert und weniger Ausgaben für Krankheiten anfallen, sinkt das BIP (c. p.), aber der Wohlstand steigt.>

      Das ist richtig als abstrakte Überlegung, aber IRREFÜHREND, weil Ihr c. p UNTERSCHLÄGT, was die SCHAFFUNG einer besseren Umwelt – unterstellt, dass es tatsächlich eine solche ist –, möglicherweise an VERZICHTLEISTUNGEN, d. h. an Wohlstandsverluste erfordert.

      Wer kann das ausschließen?

      Niemand – die Grünen können es nicht und Sie auch nicht.

      >Es ist klar, wenn man die Probleme nicht versteht bzw. leugnet, das es überhaupt Probleme gibt, dann versteht man auch die Lösungsvorschläge nicht.>

      Richtig.

      Aber Sie sollten einmal mit sich selbst anfangen und prüfen, WAS Sie NICHT verstehen.

      Antworten
      • Rolf Peter
        Rolf Peter sagte:

        Heute fangen Sie direkt mit der Gesamtbeurteilung an; da weiss ich gleich, woran ich bin.

        Die Wohlfahrtsgewinne durch die Globalisierung sind nach meiner Beobachtung durchweg durch gelenkte Märkte zustandekommen. Länder wie Südkorea würden heute Reis oder so etwas exportieren, wenn sie sich auf “freie” Märkte verlassen hätten.

        Ausserdem hat halt alles zwei Seiten. Globalisierung führt auch zu Monopol- oder Oligopolbildung in vielen Bereichen, und das schafft eben langfristig andere Probleme.

        “Wer kann das ausschließen?”
        Niemand; der Punkt ist berechtigt. Er bestätigt nur, dass das BIP als Wohlfahrtsmasstab ungeeignet ist. Herr Stelter deutet an, dass es sich dabei nicht nur um eine “harte Grösse” (man kann auch fragen: was soll das sein), sondern um ein Mass für “tatsächlichen” Wohlstand handelt. Und das ist eben falsch.
        Herr Stelter unterliegt hier einer Buchhaltungsillusion. Er verwechselt die Abbildung eines Sachverhaltes in der Buchhaltung mit dem Sachverhalt selbst. Das kommt haeufig vor.

        “Aber Sie sollten einmal mit sich selbst anfangen und prüfen, WAS Sie NICHT verstehen.”
        Wohl wahr. Das gilt aber für uns alle.

    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Rolf Peter

      Umweltprobleme sind der Gründungsmyhtos der Grünen, auch wenn grüne Realpolitik Kohleverstromung und negative Energiebilanzen bedeutet….von erneuerbaren Engerien z.B., oder Schiefer-/frackinggas anstelle von russischem Erdgas…die Widersprüche treten nicht nur bei Brüchen des Völkerrechts zutage…

      The winner takes it all meint die Zentralbanken und ihre Entourage der wall street?

      Nachdem man politisch der Zerstörung der Innenstädte mangels Rentabilität (Nullzins) zusah, d.h. Umwandlung von Verkaufsflächen in Wohnimmobilien + Fahrverbote aussprach -> Kunden vertriebt….sollen nun politische Interventionen der Monopolbildung Abhilfe schaffen, die ohne politische Massnahmen nie entstanden wären?

      Weder beschneiden die Grünen solche Monopole wie von Microsoft, apple oder google, noch sind erhebliche Ausfallzahlungen von Amazon zu erwarten – für verlorene Innenstadtarbeitslätze / Mieten … ganze Branchen wurden eingedampft, Reparatur (unrentabel wg. Kosten) zugunsten von planed obosleszens abgeschafft….Lokale Infrastruktur bis Asien globalisiert, aber jetzt kommt die Wende!

      Kein Grünes Veto gegen Abholzung zugungsten von Tesla, obwohl die Umweltbilanz dieser Fahrzeuge mehr als negativ bleiben wird….

      Marktversagen grün bekämpfen…mit wissenschaftlichem Anspruch.

      Yes, Anna Lena can….
      😂😂😂😂😂

      Antworten
  9. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Die Grünen bieten Wohlstandsversprechen ohne Substanz>

    Das ist so wohlwollend honorig, dass es fast als Wählerwerbung für die Grünen gelesen werden kann. ;)

    Dem Programm der Grünen nach müsste es heißen:

    Auf ANMASSENDE Behauptungen gestützt wird ein KOMPLETTER Umbau der Gesellschaft versprochen, der aller Erfahrung nach bei der RADIKALITÄT, mit der er verfolgt wird, allein schon der Friktionskosten wegen zu MASSIVEN Wohlstandsverlusten für VIELE führen wird.

    Einen solchen Satz kann das Handelsblatt natürlich nicht veröffentlichen.

    Zwar würden viele seiner Leser ihn unterschreiben und sie werden nicht die Grünen wählen.

    Aber:

    Wenn die Grünen in welcher Koalition auch immer am Regieren beteiligt sind – was nach Lage der Dinge wahrscheinlich ist -, wird der Umbau der Gesellschaft in ihrem Sinne vorangetrieben – nicht so, wie sie es gern hätten, aber er wird es werden.

    Heißt:

    Es wird Regulierungen und sonstige Weichenstellungen geben, die man NUTZEN kann, um knackig Geld zu verdienen.

    Deshalb:

    Die Grünen nicht prügeln, sondern abwarten, was sich tut.

    Gegebenenfalls wird GERN akzeptiert, was sie vorschreiben.

    Schließlich sind sie vom Volk gewollt an der Macht beteiligt.

    Als Demokraten können wir uns davon nicht distanzieren.

    Das ist m. A. n. die SCHLÜSSIGE Einstellung von Handelsblatt-Lesern.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer
      >Die Grünen bieten Wohlstandsversprechen ohne Substanz>
      Das ist so wohlwollend honorig, dass es fast als Wählerwerbung für die Grünen gelesen werden kann. ;)

      Ist “Substanz” nicht generell “klimaschädlich”?

      So gesehen sind “Wohlstandsversprechen ohne Substanz” doch genau das Richtige für den modernen, “klimagerechten” Wohlstand…

      Antworten
    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      @Herr Tischer,
      “Es wird Regulierungen und sonstige Weichenstellungen geben, die man NUTZEN kann, um knackig Geld zu verdienen.”
      Sowas interessiert mich in meiner Verkommenheit natürlich brennend, vom Niedergang profitieren, welch ein Trost in dieser schweren Zeit. Haben Sie dazu irgendwelche Ideen? Meine eigenen Ideen dazu, haben sich als ziemlich volatil erwiesen (z.B. Ballard Power).

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Hansjörg Pfister

        Ich verstehe, was Sie mit Ballard Power meinen.

        Nein, ich habe keine konkreten Ideen im Sinne von EMPFEHLUNGEN.

        Auf was ich verweisen will:

        Regulierung und sonstige Weichenstellungen ZEIGEN sich in geradezu MASSLOSEN Subventionen, etwa für den Kauf von E-Automobilen.

        Wenn die Politik etwas so VEHEMENT will, dann kann es kosten, was es will – es wird VERWIRKLICHT, jedenfalls erstmal.

        Da kann man auch mal an VW-Aktien denken (Beispiel, keine Empfehlung).

        Warum man auch noch daran denken kann:

        Würde VW ins Trudeln geraten und die Belegschaft massiv abgebaut, flackerten nicht nur in Norddeutschland die Lichter.

        Es wird NICHT geschehen – das ist die Absicherung nach unten.

        So war das Anfang der 90er Jahre als Piëch mit DULDUNG der IG Metall den damals viel zu teuer produzierende VW-Laden auf Kurs gebracht hat.

        Einfach mal konservativ denken.

        Der kraftvolle, VERSCHULDUNGSOMNIPOTENTE deutsche Staat fängt gegebenenfalls viele Wackelkandidaten auf.

        Umso mehr es dabei geht, umso sicherer ist das.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Hansjörg Pfister

        Nachtrag:

        https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/warum-tesla-foerdermittel-von-mehr-als-einer-milliarde-erhaelt-17523797.html

        Daraus:

        >Tesla ist Teil des zweiten europäischen Konsortiums, das Brüssel Anfang dieses Jahres genehmigt hat und für das insgesamt 2,9 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Wie viel Geld die beteiligten Unternehmen am Ende jeweils bekommen, hängt davon ab, wie viel sie in ihre Projekte investieren und wie viele Arbeitsplätze auf diese Weise entstehen beziehungsweise gesichert werden sollen.

        Für die Batteriezellenfertigung von Tesla im brandenburgischen Grünheide gibt das Wirtschaftsministerium eine Investitionssumme von rund 5 Milliarden Euro und 2000 zu erwartende Arbeitsplätze an. Zum Vergleich: Für die Opel-Fabrik in Kaiserslautern veranschlagt das Ministerium Investitionen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro und ebenfalls rund 2000 Arbeitsplätze. Als eine der Faustregeln in der Wirtschaftsförderung gilt, dass bis zu 30 Prozent der Investitionssumme als staatlicher Zuschuss gezahlt werden können.>

        Immer an die Arbeitsplätze denken!

        Das ist das Rezept, das Keynes in seiner “General Theory of Employment, Interest and Money” vorgeschlagen hat:

        Der Staat kann mit Geld gefüllte Flaschen vergraben und sie wieder ausgraben lassen.

        Die Leute sind beschäftigt und im Land herrscht Ruhe.

        Ist bis heute die Zauberformel – und sie hat bis HEUTE gewirkt.

        Sie muss aber VERMEHRT bemüht werden, um noch zu wirken.

      • weico
        weico sagte:

        @Hansjörg Pfister

        “Sowas interessiert mich in meiner Verkommenheit natürlich brennend, vom Niedergang profitieren, welch ein Trost in dieser schweren Zeit. Haben Sie dazu irgendwelche Ideen? Meine eigenen Ideen dazu, haben sich als ziemlich volatil erwiesen (z.B. Ballard Power).”

        Meine Empfehlung zum “Klimahype” (solare Baupflicht, Subventionen usw………………):
        https://www.meyerburger.com/de/investoren/aktieninformationen

        Man lasse sich vom Gesamtchart nicht einschüchtern, es zeigt höchsten das mögliche Zukunfts-Potential (Herdentrieb,Dienstmädchenhausse usw.) .
        MeyerBurger hat sich kürzlich ganz neu aufgestellt und produziert nun in Sachsen und Sachsen-Anhalt.

        Nebenbei :
        Auf youtube ist Herr David Rühl ein guter Informant zu diesem Nebenwert.
        Suchwort: “nebenwertejunkie”

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Jaja, da hat der Keynes nur leider ein bisschen zu kurz gedacht – oder er wird von modernen linken Planwirtschaftlern absichtlich missverstanden, wie das bei ihm ja öfters der Fall ist:

        “If the Treasury were to fill old bottles with banknotes, bury them at suitable depths in disused coalmines which are then filled up to the surface with town rubbish, and leave it to private enterprise on well-tried principles of laissez-faire to dig the notes up again (the right to do so being obtained, of course, by tendering for leases of the note-bearing territory), there need be no more unemployment and, with the help of the repercussions, the real income of the community, and its capital wealth also, would probably become a good deal greater than it actually is. It would, indeed, be more sensible to build houses and the like; but if there are political and practical difficulties in the way of this, the above would be better than nothing.”

        Sie müssen sich das immer im Kontext von UK, und zwar in den 1930er Jahren, vorstellen, wo es Kohleminen nur in bestimmten Landesteilen gibt, die Beschäftigung in der Kohleförderung noch in der Nähe ihres Allzeit-Höchststandes ist und es überhaupt nur wenige Kohleminen sind, die schon geschlossen sind – das passierte im großen Stil erst in den 1960er Jahren in UK.

        https://static.samconveyancing.co.uk/userfiles/images/Coal-and-Brine-Search-Map-sQWdKf.jpg

        Einige wenige so mit wertschöpfungslosen “Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen” von der Regierung beschäftigte “communities” werden dadurch tatsächlich reicher als vorher, aber als wirtschaftliche Strategie für das ganze Land funktioniert es nicht, weil es eine ABM- und Umverteilungsstrategie ist!

        Falls es Ihnen intuitiv nicht klar wird wieso: Stellen Sie sich vor, in jeder Stadt im ganzen Staatsgebiet gäbe es so eine mit Geldflaschen gefüllte Müllhalde und ein wesentlicher Teil der verfügbaren Arbeitskräfte des ganzen Landes wird für diese sinnlosen Ausgrabungsarbeiten abgestellt.

        Die produzieren dann alle keine nützlichen Güter mehr.

        Das bedeutet, der Lebensstandard in dem Land sinkt, und zwar deutlich.

        Den können Sie dann noch “sozial gerecht umverteilen”, was auch immer das bedeutet, aber es gibt weniger zum Umverteilen als wenn tatsächlich nützliche Produktionsprozesse stattgefunden hätten.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Ich brauche keine Intuition, um das Flaschenbeispiel von Keynes zu verstehen.

        >Die produzieren dann alle keine nützlichen Güter mehr.

        Das bedeutet, der Lebensstandard in dem Land sinkt, und zwar deutlich.>

        Richtig und Keynes würde sofort zustimmen.

        Aber Ihre Annahme ist nicht richtig.

        Es geht nicht um ALLE im Lande, für die Flaschen vergraben werden, sondern nur um einen vergleichsweise geringen Anteil, nämlich Arbeitslose, die als ein zu hoher mit sozialer Sprengkraft versehener Anteil der Bevölkerung angesehen werden.

        Und in der REALITÄT, die überwiegend praktiziert wird von den Staaten mit hohen Sozialbudgets, geht es auch ohne Flaschen zu vergraben – man gibt den Leuten einfach Geld.

        Ich habe gesagt, dass es bis heute funktioniert.

        Das ist Empirie.

        Der entscheidende Punkt:

        Der Rest der Volkswirtschaft muss sehr, sehr produktiv sein und für ein hinreichend großes Angebot an Gütern und Dienstleistungen sorgen.

        Das ist die VORAUSSETZUNG dafür, dass es im „kleinen Stil“ funktioniert.

        Wenn es kein Wachstum mehr gibt, sei es wegen zu geringer Produktivität oder aus anderen Gründen, z. B. zu geringem Konsum – die Kehrseite einer Sparschwemme oder wegen fehlender Kinder –, und die Zahl der Arbeitslosen steigt, dann KIPPT das System.

        Eine Zeitlang geht zwar noch etwas mit Verschuldung, aber nur eine Zeitlang, gern auch mit Hilfe der Notenbanken.

        Was man jetzt macht, Tesla als Beispiel:

        Der Staat, die EU etc. verschulden sich, um Investitionen z. B. für die Produktion neuer Automobile zu finanzieren, was wiederum Arbeitsplätze schafft.

        Das ist ein Paradigmenwechsel, nicht mehr Keynes meinem Verständnis nach, aber mit dem GLEICHEN Ziel, das Keynes verfolgt hat, abgesehen davon, dass heute die „Klimarettung“ den KONSENS herstellt, solche Projekte quer Beet im großen Stil zu betreiben.

        Dazu kommt nicht die sich marktwirtschaftlich ereignende, sondern die GEWOLLTE Entwertung bisheriger produktiver Sachwerte, was auch nicht Keynes ist, aber die „Klimarettung“ bedingt.

        Unterm Strich:

        Sinkender Wohlstand mit GEDACHTER guter Beschäftigung.

        Die gute Beschäftigung ist eine Illusion, die noch schneller noch mehr Verschuldung verlangt.

        Als Vorläufer:

        Steigende Inflation.

  10. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Manchmal schreiben die Grünen auch einfach nur irgendwelchen Müll in ihre Programme, die für verbeamtete Latte-Macchiato-Großstadtmuttis in Elternzeit toll klingen, aber inhaltlich kompletter Schwachsinn sind.

    Am schönsten sieht man das beim Thema “Stärkung des ländlichen Raums”, dazu hat keine geringere als Annalena Kobold ein Positionspapier erarbeitet (oder irgendwo zusammenkopiert, bei der weiß man ja nie):

    “Zur Modernisierung der Arbeit schweben Baerbock Co-Working-Spaces in umgebauten Scheunen oder Schulgebäuden vor. „Längst sind Co-Working-Spaces kein Hipster-Kram aus der Großstadt, sondern eine praktische Alternative zu Pendelei und Homeoffice auf dem Land”, schreibt sie.”
    https://www.rnd.de/politik/annalena-baerbock-mobilitaetsgarantien-finanzielle-foerderung-co-working-spaces-so-wollen-die-365IJEB5TBH43DXD3BDPAWWWAM.html

    Um aus einer alten Bauernhof-Scheune einen “Co-Working-Space” für Büroarbeit zu machen, ist so viel Umbauaufwand nötig, dass es billiger ist, die Scheune abzureißen und ein paar Bürocontainer an seine Stelle zu setzen. Scheunen sind üblicherweise nämlich nicht beheizt, und es gibt auch keine Netzwerkdosen und keinen Serverraum, und auch keine Klos, und auch nur wenige Fenster.

    Aber wie soll das jemand wissen, der Scheunen bestenfalls mal bei einem Sommerurlaub auf dem Bauernhof gesehen hat?

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Richard Ott

      “Stärkung des ländlichen Raumes”

      Sie beschreiben es richtig. Eine romantische Idee, die an der Umsetzung scheitert. Zum einen ist das Baurecht im Außenbereich äußerst restriktiv, lässt also keine Umnutzung von Landwirtschaft in anderes Gewerbe zu, zum anderen sind Gemeinden oft gegen Innovation, die Änderung der Flächennutzung, die Schaffung neuen Baurechts. Dann kommt der Neidfaktor der Gemeinde- / Stadträte hinzu.

      Außerdem, sehr richtig, eine Scheune kann kein “Co-Working-Space” sein, ein Abriss und Neubau wird in der Regel erforderlich sein.

      Die Bundesrepublik benötigt aber keine neuen Büroarbeitsplätze sondern Industriearbeitsplätze.

      Die Grünen definieren ferner “Wohlstand” aus verbeamteter Sicht, d.h. schönes Leben, gesichertes Staatseinkommen und Beamtenpension. Innovativ ist diese Weltsicht nicht.

      Antworten
      • Delidurdu
        Delidurdu sagte:

        „ Zum einen ist das Baurecht im Außenbereich äußerst restriktiv, lässt also keine Umnutzung von Landwirtschaft in anderes Gewerbe zu“
        Theoretisch!
        Wenn ich hier im südostbayerischen Raum mit offenen Augen umherschweife, dann bin ich immer wieder erstaunt, was im Außenbereich alles möglich ist.
        Leider!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Gnomae

        Nicht so kleinteilig, sondern weiträumig denken.

        „Stärkung des ländlichen Raums“:

        Es geht hier nicht um die Scheune als Raum, sondern um einen Raum, dessen Stärkung u. a. durch den Ausbau des gleisgebundenen ÖPNV zu einem Verbund „von Dorf zu Dorf“ zur ländlichen Grundversorgung, die für gleichwertige GRÜNE Lebensverhältnisse in Deutschland nach dem GG erforderlich ist.

        Was in den Ballungszentren selbstverständlich ist, muss es auch im ländlichen Raum geben.

        Ich bin überzeugt, dass das einige wollen.

        Ja, es geht nicht alles auf einmal, aber nacheinander schon.

        Wenn es ums Klima geht, setzt bei vielen der Verstand aus.

    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Richard Ott,
      Grüne lesen sehr gerne die Zeitschrift” Landlust”, da werden schöne Blumengestecke für die Altbauwohnung vorgeschlagen. Häufig schwingt mit die Sehnsucht nach ” wahren Werten” und ( hüstel! ) echten Männern, die noch mit Sensen mähen und Traktoren reparieren können. Ein Mann, ein Messer, usw.
      Realiter ” klappt” die Wunschphantasie meist nicht , s. diesen Song, Interpretation unterbleibt vorsichtshalber:
      https://www.youtube.com/watch?v=fUYaosyR4bE

      Antworten
  11. Stefan Bohle
    Stefan Bohle sagte:

    die Grünen sind nun einmal die Partei des öffentlichen Dienstes und leben somit intensiv in staatlichen Allmachtsfantasien. Aber unterscheiden sie sich damit faktisch so sehr von der Regierung Merkel?

    Das Paradoxon der deutschen Politik ist, dass dieser Staatswahn am ehesten durchbrochen werden kann, wenn die Grünen in die Regierung kommen und mit der Realität des Regierens konfrontiert sind und gleichzeitig eine starke Opposition gegen zu viel staatliche Einflussnahme entsteht (die gibt es derzeit nicht). Daher glaube ich, dass der erste Schritt zu einer Änderung der Verhältnisse ein Gang der CDU in die Opposition ist, verbunden mit einer grundlegenden Neuaufstellung der Partei. Und das führt nun einmal zu einer Regierungsbeteiligung der Grünen, was auch immer man von deren Programm halten mag. Hoffen wir, dass es nur für eine Ampel und nicht für Rot-Rot-Grün reicht.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Stefan Bohle

      “Das Paradoxon der deutschen Politik ist, dass dieser Staatswahn am ehesten durchbrochen werden kann, wenn die Grünen in die Regierung kommen und mit der Realität des Regierens konfrontiert sind und gleichzeitig eine starke Opposition gegen zu viel staatliche Einflussnahme entsteht (die gibt es derzeit nicht). ”

      Richtig. Es gibt zwar Eine Oppositions-Partei…aber die ist zu Klein und wird “medial” ziemlich ausgegrenzt und “übersehen”.

      “Daher glaube ich, dass der erste Schritt zu einer Änderung der Verhältnisse ein Gang der CDU in die Opposition ist, verbunden mit einer grundlegenden Neuaufstellung der Partei”

      Richtig.
      Weniger auf Konsens …mehr auf Dissens. Nur so erkennen die Leute die (ehemaligen) Werte einer CDU wieder.
      Der Vorteil einer CDU in der Oppositionsrolle wäre auch, dass sie sich mit den anderen Bürgerlichen Oppositions-Parteien, FDP und AFD , DIREKT “messen” müsste und es zudem eine wirklich starke Opposition zu Links/Grün gäbe .

      “Hoffen wir, dass es nur für eine Ampel und nicht für Rot-Rot-Grün reicht.”

      Aus Oben genannten Gründen (und zum Wohle der Schweiz..) , hoffe ich stark … auf Rot-Rot-Grün.

      Antworten
  12. foxxly
    foxxly sagte:

    die grünen haben gelernt, dass man mit klaren aussagen und bekenntnisse, die wähler verprellt.
    also bleiben sie im unklaren, wie die aurfechten demokraten auch.

    real sind die meisten wahlprogramme eine fortwährende lüge, von einer wahl bis zur nächsten.

    aber, es funktioniert, weil der wähler untertänig ist und von versprechungen sich führen/leiten/täuschen läßt.

    warum fragt der wähler nicht einfach danach, was haben sie in der vergangehenheit versprochen und was haben sie gehalten: nach ihren taten sind sie zu messsen; – zu wählen und abzuwählen!
    wie ist der zustand unseres landes?
    welche richtung schlägt diese politik ein? (sozialismus, EU-großreich)
    warum machen wir diese politiker zum berufspolitiker-lügner?

    staatsversagen ist auch ein wählerversagen! und gleichzeitig zerstörung der demokratie durch die “aufrechten demokraten”!

    Antworten

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