“Die brutale Revolution in Auto- und Energiebranche”

Dieser Kommentar erschien bei WirtschaftsWoche Online:

Die technologische Revolution bei Stromerzeugung und Autoantrieb droht ein Desaster für unsere Portfolios zu werden. Deutschlands Wirtschaft wird sich fundamental wandeln. Anleger können daraus nur einen Schluss ziehen.

Ich bin weder Automobilexperte noch Fachmann für erneuerbare Energien. Insofern sollten meine Gedanken zu den Folgen des technologischen Wandels und den Implikationen für die Geldanlage mit entsprechender Vorsicht aufgenommen werden: als Denkanstoß, nicht als risikofreie Empfehlung.

Erneuerbare Energie wettbewerbsfähig

Den erneuerbaren Energien begegnete ich selbst lange mit Skepsis. Als die regenerativen Energien ihren Aufschwung begannen, sah ich diese als ein politisch finanziertes Experiment, das mit erheblichem Einsatz von Steuergeldern den CO2-Ausstoß Deutschlands aufs Jahr gerechnet um einige Minuten verringerte. Ohne diese Subventionen war auf absehbare Zeit – so meine Meinung vor nicht mal 15 Jahren – mit Wind und Sonne in unseren Breitengraden kein Geschäft zu machen.

Heute, nur wenige Jahre später, sind die Kosten zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen so deutlich gefallen, dass sie auch ohne Subventionen wettbewerbsfähig sind. Im letzten Jahr wurde weltweit mehr Strom aus Alternativenergie erzeugt als aus Kohle. Nicht nur die Industrieländer fördern mit Blick auf die Bedrohungen aus dem Klimawandel diese Entwicklung, auch China und Indien gehen diesen Weg. Indien hat beschlossen, in den kommenden zehn Jahren keine weiteren Kohlekraftwerke zu genehmigen. China plant alleine für die kommenden drei Jahre Investitionen von rund 300 Milliarden Euro in grüne Energien.

Damit hat der technologische Fortschritt einen Wandel eingeleitet, der sich nun ohne politische Förderung von alleine vollziehen wird, mit immer schnellerer Geschwindigkeit und immer größerer Brutalität. Für die traditionellen Anbieter ist es ein Albtraumszenario, ist es doch sehr schwer bis unmöglich, den Wandel zur neuen Technologie zu überleben. Wie viele Postkutschenhersteller wurden erfolgreiche Autobauer? Mir fällt kein Beispiel ein.

Ein Blick auf die Kursverläufe der traditionellen Energieerzeuger gibt eindrücklichen Beleg für die Dramatik des Wandels. Selbst wenn sich der Ölpreis in den kommenden Monaten weiter erholen sollte, die These vom knappen Öl können wir getrost ad acta legen. Wer immer auf Ölreserven sitzt, wird in den kommenden Jahren versuchen, so viel wie möglich davon zu verkaufen, egal zu welchem Preis. Denn am Ende dürfte der Wert des nicht geförderten Öls in der Erde gegen null tendieren.

Autoindustrie vor Revolution

Je mehr Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden kann, desto größer wird der ökologische Nutzen von Automobilen mit Elektroantrieb. Das Argument, es sei genauso umweltschädlich wie traditionelle Verbrennungsmotoren, zieht dann nicht mehr.

Doch damit nicht genug. Auch im Bereich der Elektroautomobile vollzieht sich derzeit ein radikaler Wandel. Man braucht ebenso wie bei der Energieerzeugung keine Subventionen mehr, um die neue Technologie zu fördern. Analysten der UBS rechnen vor, dass schon im kommenden Jahr, die „Cost of Ownership“, also die gesamten Kosten für Anschaffung und Betrieb eines Elektroautos, auf dem gleichen Niveau wie für ein Auto mit traditionellem Antrieb liegen werden. Konsequenterweise erhöhen die Analysten ihre Absatzprognosen für Elektrofahrzeuge bis 2025 um 50 Prozent auf über 14 Millionen Fahrzeuge weltweit. Das wäre zwar nur ein Anteil von rund 14 Prozent der weltweiten Automobilverkäufe, doch vor allem in den Industrieländern dürfte der Anteil deutlich höher liegen. Einige Länder wie Schweden und Norwegen fördern diesen Trend mit einer höheren Besteuerung für traditionell angetriebene Fahrzeuge. Fahrverbote für Diesel (und demnächst Benziner?) in den Ballungszentren dürften das Ihrige zur Beschleunigung der Entwicklung beitragen. Doch auch in den Entwicklungsländern gibt es entsprechende Überlegungen. Indien diskutiert eine völlige Umstellung auf Elektrofahrzeuge bis 2032.

Tony Seba von der Standford Universität prognostiziert in einer neuen Studie sogar, dass im Jahre 2025 weltweit keine Fahrzeuge mit traditionellen Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden. Auch das Nutzungsverhalten würde sich ändern, weg vom Besitz hin zur Nutzung von Fahrzeugen, weil in Ballungsräumen nur so das weiter steigende Verkehrsaufkommen zu bewältigen ist – und das Auto als Prestigeobjekt für jüngere Leute fast völlig die Bedeutung verloren hat. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor bleiben in diesem Szenario nur außerhalb von Ballungszentren für eine Übergangszeit toleriert, bis sich auch hier der Wandel zur Nutzung elektrisch betriebener Fahrzeuge durchsetzt.

Einmal mehr wird sich zeigen, dass die Märkte für die Modernisierung der Wirtschaft sorgen, nicht die Politik. Überlegungen der CSU, den Absatz von Dieselfahrzeugen steuerlich zu fördern, erinnern fatal an die Verschwendung von Milliarden für den Steinkohlebergbau.

Deutsche Autoindustrie vor existenzieller Krise

So erfreulich dieser Wandel aus ökologischen und ökonomischen Gründen ist, so existenzbedrohend wirkt er für die deutsche Automobilindustrie und die deutsche Volkswirtschaft. Wie immer bei solchem Wandel unterschätzen die traditionellen Anbieter die Gefahr. Doch diese ist dramatisch.

Elektrofahrzeuge greifen die traditionellen Anbieter frontal an. Wer das verstehen möchte, dem empfehle ich einen Blick auf das Chassis eines Tesla. Vorne Elektromotor, hinten Elektromotor, Batterie im Boden versteckt. Das ist es im Prinzip. Und man hat ein Fahrzeug, das für einen Bruchteil des Preises Fahrleistungen bietet, die sonst nur Supersportwagen erreichen. Vor allem ist das Elektroauto weit weniger komplex. Viele Teile, wie beispielsweise ein Getriebe, gibt es gar nicht mehr. Der Tesla S hat 18 bewegliche Teile, traditionelle Automobile rund hundertmal so viele. Deshalb kann bei den traditionellen Autos auch viel mehr kaputtgehen.

Damit steht die deutsche Automobilindustrie vor einer existenziellen Krise: Die vorhandenen Produktionskapazitäten könnten schon bald nicht mehr benötigt werden, ebenso wie ein Großteil der Zulieferteile. Werkstätten werden überflüssig. Der technologische Vorsprung der deutschen Hersteller gilt nicht mehr in der neuen Welt. Hoch technisierte Verbrennungsmotoren werden einfach nicht mehr gebraucht. Wenn überhaupt könnten Kompetenzen bei Fahrwerk und Fahrassistenzsystemen noch einen Wettbewerbsvorteil darstellen. Doch gerade beim Thema „Autonomes Fahren“ droht ein weiterer Angriff aus dem Silicon Valley.

Unseren Handelspartnern dürfte der technologische Wandel entgegenkommen. Bietet der Umstieg auf die neue Technologie doch eine elegante Möglichkeit, die unbeliebten deutschen Außenhandelsüberschüsse zu reduzieren.

Natürlich kann man hoffen, dass es der deutschen Automobilindustrie gelingt, den Wandel zu vollziehen. Die Tatsache, dass sie sich bisher so schwertut, ein deutlich weniger komplexes Produkt in wettbewerbsfähiger Form auf die Weltmärkte zu bringen, ist ein Alarmzeichen. Von der Postkutsche zum Auto stieg die Komplexität. Vom Verbrennungsmotor zum Elektrofahrzeug sinkt sie. Und die Batterietechnologie sitzt bei Zulieferern.

Damit droht nach Unterhaltungselektronik und Fotografie der Verlust einer weiteren traditionellen deutschen Industrie, diesmal jedoch mit weitaus dramatischeren Folgen für die gesamte Volkswirtschaft.

Verbinden wir diese Analyse noch mit den größeren Problemen der demografischen Entwicklung, des verschlechterten Bildungssystems und der erheblichen finanziellen Belastungen, die aus Migrations- und Eurokrise drohen, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass es als Investor nicht genügt, Energieaktien und Automobilwerte zu meiden. Wir müssen auch konsequent außerhalb Deutschlands und Europas investieren.

→ WiWo.de: „Die brutale Revolution in Auto- und Energiebranche“, 1. Juni 2017

Kommentare (25) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Walter Roth
    Walter Roth sagte:

    FRK…………
    ja richtig.

    Schön das das mal wieder klar aufgezeigt wird.
    Es ist mit Strom eben nicht so wie die Leute meinen.
    Kann man die Spannung nicht ununterbrochen in einem sehr engen Band halten, bricht das Netz zusammen.

    Und beim Zusammenbruch ……was machen die Leute, sie gehen an die Schalter oder stecken andere Geräte ein um zu schauen was noch gehen könnte.
    Dabei müsste man dann alles vom Netz trennen was nur irgendwie geht, denn das hochfahren ist nicht so einfach, gerade dann wenn Millionen “Verbraucher” nach dem Ausfall am Netz blieben und beim Hochfahren sofort die Leistung wegfressen.
    Man pumpt also quasi Strom ins Netz und der versickert gleich wieder durch alle “Lecks” ……angeschlossenen Geräte.

    Darum verstehen die Leute auch nicht, dass Windräder keinen “Bandstrom” bereitstellen können.
    Selbst die Fotovoltaikanlage hier im Haus arbeitet sehr unterschiedlich, auch an eigentlich perfekten Tagen. Die Stromerzeugungs-Grafik die ich auf dem Bildschirm sehe, sieht wie ein Sägeblatt aus.
    Zacken, also auf und ab den ganzen Tag.

    Antworten
  2. FRK
    FRK sagte:

    Zum 1. Kommentar Dienstag, 06UTCTue, 06 Jun 2017 16:06:04 +0000 6. Juni 2017 um 16:06 zu „Erstens“ folgende Anmerkungen.

    Der 1. Teil meines Kommentars vom 08.06.2017 ist nur teilweise und entstellt durchgekommen.

    2. VERSUCH

    „dass EE-Strom heute mitunter günstiger ist als Strom aus konventionellen Energieträgern“

    Es fehlt die Angabe konkreter Preise / Kosten und die vergleichbaren zugrunde liegenden Gegebenheiten sowie welche Anteile an der Gesamtstromerzeugung dieser angeblich günstigere Strom aus EE hat. Gefühlte Allgemeinplätze sind eher für Gedichte geeignet, als für technisch-wirtschaftliche Diskussionen.

    ******
    „Sonne strahlt, Wind weht – wenngleich auch nicht immer -, aber dafür umsonst“

    Das ist aber u. a. ein relevanter Punkt! Es ist zu vermuten, dass nicht bekannt ist, dass in einem Stromversorgungsnetz die erzeugte und verbrauchte elektrische Leistung IN JEDEM AUGENBLICK gleich sein muss, weil sonst das Netz zusammenbricht – „aber dafür umsonst“ stimmt dann überhaupt nicht, weil der Leistungsverbrauch auch dann aufwendig durch und zu Lasten vorzuhaltender konventioneller Kraftwerke bereitgestellt werden muss.

    ******
    „und Lokal“
    ???? Dieser Zusatz soll wohl suggerieren, dass EE auch noch dezentral klappen soll. Trifft nur in seltenen Fällen zu, und auch nur wenn andere die Überschussleistung mittels EE-Einspeisevorrang abnehmen und bei Dunkelflaute aushelfen müssen.

    ******
    „Problematisch ist zwar noch der Speicher des EE-Stroms“
    Das ist ein weiterer wichtiger Punkt!! Wirtschaftlich vertretbare Lösungen für die zu speichernden TWh`s sind z. Zt. nicht absehbar und leben künstlich von der Hoffnung, die bekanntlich zuletzt stirbt und zwar dann auch verdammt teuer.

    Antworten
  3. FRK
    FRK sagte:

    @ Dietmar Tischer says: Freitag, 09UTCFri, 09 Jun 2017 03:02:33 +0000 9. Juni 2017 um 03:02

    Sehr geehrter Herr Tischler,

    bitte führen Sie Ihre Standpunkt-Diskussion mit Chinesen, Indern, … und mit Herrn. Trump.
    Das ist die einzige Möglichkeit eine über das Marginale hinausgehende Verbesserung herbeizuführen.

    Im Übrigen, wenn Sie Ihren „Standpunkt“ haben, sollten Sie auch ein Konzept besitzen, wie eine anders realisierte Energiewelt aussehen, wie diese erreicht und finanziert werden soll, sonst bleibt Ihr „Standpunkt“ ein philosophisches Gedankenspiel.

    Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes der deutschen Stromerzeugung ist – wie bereits erwähnt – vernachlässigbar und wird durch Ausstoß-Steigerungen anderer zunichte gemacht (das Pariser „Klimaschutzabkommen erwähnte ich bereits).

    AM DEUTSCHEN ENERGIEWENDE-TROTTELWESEN WIRD DIE KLIMAWELT NICHT GENESEN.

    Ich lese gerade: „1990-2013 wurden die CO2-Emissionen in Deutschland von über 1 Mrd. Tonnen auf 0,8 Mrd. Tonnen gesenkt. Weltweit sind die Emissionen aber im gleichen Zeitraum von 22 Mrd. Tonnen auf ca. 36 Mrd. Tonnen gestiegen“.

    Also: Deutschland minus 0,2 Mrd. Tonnen CO2,
    Anstieg weltweit plus 14 Mrd. Tonnen CO2!!
    Und so geht es vermutlich weiter. Das Pariser „Klimaschutzabkommen“ lässt es weitgehen zu.

    Wenn Sie unter „Starterkosten“ eine Anschub-Finanzierung meinen, bin ich der Auffassung, dass diese auf Basis einer detaillierten Planung des Projektes, höchsteffektiv selektiv eingesetzt, Grundlagen-forschend (know-how in Deutschland haltend), ….. und mit Augenmaß unter Aufwand-Nutzen-Abwägungen eingesetzt werden sollte, also unter Voraussetzungen, die die „Energiewende“ bis jetzt nicht erfüllt.

    Also, solange Ihre Standpunkt-Diskussion mit Chinesen, Indern, … und mit Herrn. Trump nicht erfolgreich beendet ist, sollten wir – wie v. g. Absatz vorgehen – den beträchtlichen Rest von 350 Mrd. € (und Plus) in sinnvollere Investitionen stecken.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      Sorry, Sie verstehen die Argumentation nicht.

      Die Argumentation hängt NICHT davon ab, ob Chinesen, Inder etc. ÜBERZEUGT werden können, dass die erreichten marginalen Maßnahmen konsequent zu Ende zu führen seien.

      Sie hängt davon ab, ob die marginalen Maßnahmen bei konsequenter Weiterführung zu einem positiven Kostensaldo führen würden.

      Den Knackpunkt habe ich genannt – es die konsequente Weiterführung, die auch dann in den Sternen stehen würde, wenn alle solche Start-Anstrengungen wie Deutschland unternähmen.

      Es ist angesichts der absehbaren, alle betreffenden Klimakatastrophe dennoch möglich, dass es zu einer konsequenten Weiterführung kommt.

      Ich zweifle allerdings daran.

      Sie sind schlauer und WISSEN bereits, dass es sie nicht geben wird:

      >AM DEUTSCHEN ENERGIEWENDE-TROTTELWESEN WIRD DIE KLIMAWELT NICHT GENESEN.>

      Den Standpunkt (nicht das Wissen) kann man haben und damit der Überzeugung sein, dass wir finanziellen Wahnsinn betreiben.

      Nur:

      Damit entwerten Sie nicht die Position, die ich hier dagegengestellt habe.

      Sie entwerten sie auch nicht mit Daten zu dem, was in der Vergangenheit geschehen ist:

      „1990-2013 wurden die CO2-Emissionen in Deutschland von über 1 Mrd. Tonnen auf 0,8 Mrd. Tonnen gesenkt. Weltweit sind die Emissionen aber im gleichen Zeitraum von 22 Mrd. Tonnen auf ca. 36 Mrd. Tonnen gestiegen“.

      Sie nehmen eine ANDERE POSITION ein, die Sie natürlich untermauern können.

      Es ist aber – ARGUMENTATIV – nur eine andere Position und keine mit der Sie die von mir vorgebrachte WIDERLEGEN können.

      Sie ist nicht widerlegbar, weil es keinen evidenten Sachverhalt zukünftigen Verhaltens gibt, die für eine Widerlegung erforderlich ist.

      Nur die ZUKUNFT kann zeigen, ob sie falsch oder richtig ist bzw. im Nachhinein richtig oder falsch war.

      Antworten
  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Strauss

    >Mit diesem Argument kann man jede (ich sags laut: JEDE) Diskussion zunichte machen.>

    Zum Grundverständnis der Debatte:

    Es geht nicht darum, ob man jede Diskussion zunichte machen kann, sondern darum, ob der SACHVERHALT, den ich ausgesprochen habe, die GEGENBEHAUPTUNG, dass die begonnene Umweltpolitik finanzieller Wahnsinn etc. sei, entwertet.

    >Wer behauptet, etwas sei für die gesamte Menschheit existenzgefährdend, muss zum einen schon sehr gut belegen, dass dem auch so ist.>

    Das ist richtig.

    Denn man kann nicht irgendeinen Sachverhalt KONSTRUIEREN, nur um eine Gegenposition zu haben.

    >Und davon kann derzeit keine Rede sein.>

    Ich bin kein Experte, glaube aber, dass Sie damit daneben liegen.

    Es gibt viele „Reden“ und Berechnungen von seriösen Wissenschaftlern, die belegen, dass obiger Sachverhalt zumindest nicht abwegig ist.

    Wenn Sie DIES als quasireligiös abtun wollen, dann sprechen Sie dem Thema ab, es ernsthaft diskutieren zu können.

    >Zum anderen müsste er belegen (und auch das sehr, sehr gut), dass die vorgeschlagenen Maßnahmen tatsächlich zur Rettung der GESAMTEN Menschheit beitragen.>

    Damit sind Sie auf der richtigen Spur, ein Gegenargument zu formulieren.

    Etwa so:

    Es wäre von denen, die (wie ich) den obigen Sachverhalt ins Spiel bringen, darzulegen, dass die in Deutschland und anderswo angestossenen Maßnahmen so KONSEQUENT WEITERGEFÜHRT werden, dass sie wenigstens insoweit zur Rettung der gesamten Menschheit beitragen, wie die kumulierten Kosten der Energiewende geringer sind als die Kosten, die ohne Energiewende zu tragen wären.

    Abgesehen davon, dass dies nicht zu berechnen ist, muss man wohl sagen:

    Es spricht nichts dafür, dass die Maßnahmen tatsächlich so weitergeführt werden.

    Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass irgendwann in der Weltgeschichte etwas für eine Gesamtheit unternommen worden ist.

    Kurzum:

    Wenn z. B. Länder die Energiewende abbrechen würden, weil sich die Umwelt für die Lebensbedingungen ihrer Bewohner hinreichend gebessert hat, kann man auf das verweisen, was @ FRK gesagt hat:

    >Man muss sich hierbei immer vergegenwärtigen, dass die deutsche Stromwirtschaft nur 1% des weltweiten CO2-Ansstoßes bewirkt> …

    … und wenn es mehr oder weniger dabei bleibt, haben wir ein sehr teures Experiment gestartet mit letztlich NULL-Effekt für die Sicherung der Existenzbedingungen in der Welt und damit auch zur Sicherung unserer Existenzbedingungen.

    Es ist noch nicht ENTSCHIEDEN, wie sie die Dinge entwickeln und es ist fraglich, ob sie sich so entwickeln, dass die globale Rechnung mit der Energiewende aufgeht.

    Es gibt aber eine RATIONALE Position, so angreifbar sie auch sein mag, von der aus man sie STARTEN kann.

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  5. FRK
    FRK sagte:

    Zum 1. Kommentar Dienstag, 06UTCTue, 06 Jun 2017 16:06:04 +0000 6. Juni 2017 um 16:06 zu „Erstens“ folgende Anmerkungen.
    >> dass EE-Strom heute mitunter günstiger ist als Strom aus konventionellen Energieträgern<> Sonne strahlt, Wind weht – wenngleich auch nicht immer -, aber dafür umsonst …<> und Lokal<> Problematisch ist zwar noch der Speicher des EE-Stroms<<
    Das ist ein weiterer wichtiger Punkt!! Wirtschaftlich vertretbare Lösungen für die zu speichernden TWh`s sind z. Zt. nicht absehbar und leben künstlich von der Hoffnung, die bekanntlich zuletzt stirbt und zwar dann auch verdammt teuer.
    ******
    Um dem finanziellen Wahnsinn im Zusammenhang mit der „Energiewende“ in Deutschland zu belegen, einige Zahlen dazu:
    Seit Beginn des EEG im Jahr 2000 flossen an Investitionen zur die Errichtung von Erneuerbare-Energien-Anlagen (nur Stromerzeugung) rd. 197 Mrd. €.
    Seit Beginn des EEG im Jahr 2000 sind auf Basis des EEG rd. 200 Mrd. € dem Stromverbraucher für die Erneuerbaren abgeknöpft worden.
    Und noch schlimmer, auf Grund der 20 jährigen im EEG festgeschriebenen Abnahmegarantie, werden sie für die nächsten 20 Jahre nochmals schätzungsweise rd. mindestens 350 Mrd. € aufbringen müssen.
    Die Gesamtkosten, bis jetzt aufgewandte Kosten und festgeschriebene Verpflichtungen, belaufen sich also bereits heute auf rd. 750 Mrd. €. Aber nur dann, wenn ab sofort jeglicher Zubau gestoppt würde, sonst wird es jedes Jahr mehr.
    Die Netzausbaukosten sind darin noch nicht enthalten.
    Amprion-Chef Brick: „ Die Kosten für den Ausbau der Stromnetze klettern stetig nach oben. Bis 2030 sollen der Leitungsausbau 36 Milliarden Euro verschlingen. Hinzu kommen nochmals rund 15 Milliarden Euro für den Anschluss der Off-Shore-Windparks“, also zusammen: 51 Mrd. €.

    Allein die Kosten für Netzeingriffe bis 2025 von jetzt ca. 1 Mrd. werden sich auf 4 Mrd. € erhöhen.

    Das Ergebnis des Ganzen ist u. a., dass für diese irrsinnigen Summen ein untaugliches Stromerzeugungssystem geschaffen wurde, das einer ständigen zwangsweisen Reservevorhaltung durch ein verlässliches Stromerzeugungssystems bedarf.

    Man muss sich hierbei immer vergegenwärtigen, dass die deutsche Stromwirtschaft nur 1% des weltweiten CO2-Ansstoßes bewirkt und dass z. B. China u. auch andere Staaten gem. Pariser „Klimaschutzabkommen“ bis 2030 quasi unbegrenzt weiter ausstoßen dürfen.

    Es mag evtl. sein, dass punktuell und isoliert betrachtet EE-Stromerzeuger zeitweise billiger als die Konventionellen produzieren können und die Betreiber damit auch Geld verdienen. Es geht aber immer schmarotzend zu Lasten anderer, wenn man das Stromversorgungssystem in seiner erforderlichen funktionellen Gesamtheit betrachtet.

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    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      Ich will Ihre Zahlen nicht angreifen, sondern im Gegenteil sagen:

      Sie müssen einmal dargelegt werden, um zu beziffern, mit welchen Kosten wir uns auf was eingelassen haben.

      Insofern also d‘accord.

      Gleichwohl ist Ihnen zu entgegnen:

      Sie erkennen nicht, dass es einen Standpunkt gibt, den Sie mit Ihrer Rechnung auch dann nicht angreifen können, wenn Sie an alle Zahlen eine Null dranhängen.

      Wenn die Kosten für die Schädigung unserer Gesundheit sowie der durch Klimaveränderung bedingten Schäden, die durch die Verbrennungsmotoren sowie durch die Energiegewinnung mit fossilen Brennstoffen verursacht werden, UNERMESSLICH hoch, weil für die gesamte Menschheit EXISTENZGEFÄHRDEND sind, dann sind die Kosten bei uns und entsprechende Kosten anderswo sowie die noch zu erbringenden zukünftigen Kosten GERECHTFERTIGT.

      Kurzum, wenn Sie diese Betrachtung bezüglich der „funktionellen Gesamtheit“ als eine berechtigte anerkennen, verlieren Ihre Zahlen an Relevanz.

      Denn Ihre Kosten, so hoch wie sie auch sind, können bei dieser Betrachtung nur die „Starterkosten“ für Deutschland sein, nicht jedoch diejenigen, mit denen irgendwann weitere Schädigungskosten weltweit verhindert werden.

      Zugegeben, ich rede hier von einem Standpunkt, nicht von irgendeiner schon anders realisierten Energiewelt. Diesen Standpunkt kann man selbstverständlich angreifen.

      Aber es gibt ihn und man muss ihn ÜBERZEUGEND angreifen können, wenn man das global angeschobene Unternehmen „erneuerbare Energien“ als finanziellen Wahnsinn und dgl. abtun will.

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      • Straus
        Straus sagte:

        “Wenn die Kosten für die Schädigung unserer Gesundheit sowie der durch Klimaveränderung bedingten Schäden, die durch die Verbrennungsmotoren sowie durch die Energiegewinnung mit fossilen Brennstoffen verursacht werden, UNERMESSLICH hoch, weil für die gesamte Menschheit EXISTENZGEFÄHRDEND sind, dann sind die Kosten bei uns und entsprechende Kosten anderswo sowie die noch zu erbringenden zukünftigen Kosten GERECHTFERTIGT.”
        Mit diesem Argument kann man jede (ich sags laut: JEDE) Diskussion zunichte machen. Die quasireligiösen Züge dieser Debatte werden übrigens immer offensichtlicher: Schellnhubers Buchtitel “Selbstverbrennung”, M. Manns Identifikation mit Niemöller usw.
        Ich möchte trotzdem dagegenhalten: Wer behauptet, etwas sei für die gesamte Menschheit existenzgefährdend, muss zum einen schon sehr gut belegen, dass dem auch so ist. Und davon kann derzeit keine Rede sein.
        Zum anderen müsste er belegen (und auch das sehr, sehr gut), dass die vorgeschlagenen Maßnahmen tatsächlich zur Rettung der GESAMTEN Menschheit beitragen. Denn wenn diese Maßnahmen nicht helfen oder sogar schaden, dann fragt man sich doch sofort: wer haftet?

  6. Straus
    Straus sagte:

    Die Bereitstellung der Energie spielt dann eine Rolle, wenn auch der Strom aus fossilen Energieträgern gewonnen wird. Während die Bereitstellungsverluste bereits im Verbrennungsmotor anfallen, entstehen diese sie beim elektrischen Fahren in der Stromerzeugung. Betrachtet man also nur die Effizienz der Antriebe selbst, fällt der Verbrennungsmotor auf den ersten Blick deutlich schlechter aus. Berücksichtigt man die Bereitstellungsverluste, sieht das Bild ganz anders aus: Da unsere Stromgewinnung aus fossilen Energieträgern einen Wirkungsgrad von kaum 40 % hat (inkl. Übertragungsverluste), darf ein Auto mit Verbrennungsmotor nämlich die 2,5-fache Energiemenge des Elektroautos verbrauchen, um am Ende den gleichen Energieverbrauch zu haben.

    Eine gerne übersehene Rolle spielt auch die Innenraum-Heizung beim Elektroauto. Während der Verbrennungsmotor die Innenraum-Wärme weitgehend aus der Motorabwärme bedienen kann, muß das Elektroauto hierfür zusätzlichen Strom aus dem Akku verheizen.

    Wie viel Energie die Heizung verbraucht, wird dabei nicht nur von der Außentemperatur beeinflusst. Da wir den Energieverbrauch eines Auto in Abhängigkeit von der Fahrstrecke messen, bestimmt die Fahrgeschwindigkeit darüber, wie lange die Heizung im Auto läuft. Die führt dazu, dass der Energieverbrauch der Heizung vor allem in der Stadt sehr hoch ist, weil für die Fahrstrecke von 100 Kilometern in der Stadt viele Stunden vergehen. Im Winter verbraucht daher die Heizung im Stadtverkehr locker mehr Energie als für den Antrieb nötig ist. Nicht ohne Grund gibt es reichlich Berichte darüber, dass die Reichweite der Elektroautos im Winter sogar halbieren kann, weil sich der Energieverbrauch durch die Heizung verdoppelt.“

    Nun werden die Grünen natürlich mit dem Argument kommen, daß die E-Autos ja mit Wind- und Solarstrom fahren. Ein Elektromotor hat einen Wirkungsgrad von 90 %. Das ist aber nur der Fall, wenn der Strom aus der Steckdose kommt, und seine Erzeugung außen vorgelassen wird. Der Wind bringt trotz enormer installierter Leistung nur 8 % der Energieerzeugung und die Sonne ungefähr 3 %. Viel mehr Strom stammt aus Verbrennung fossiler Stoffe. Damit bricht diese Lebenslüge der Energiewende in sich selbst zusammen.

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  7. Alexander Bernert
    Alexander Bernert sagte:

    Ein Li-Ionenakku hat eine Energiedichte von derzeit 0,6 MJ/kg, Benzin eine von 42 MJ/kg (siehe Wikipedia). Das ist der eigentliche Vorteil der Verbrennungsmotoren. Insofern wäre es plausibler, wenn mit Ökostrom (zu wie argumentiert sehr niedrigen Grenzkosten) Kohlenwasserstoffe aus CO2 und H2O synthetisiert werden, die dann als Energieträger im Verbrennungsmotor – unter Nutzung der heutigen Infrastruktur – genutzt werden
    Man hat dann einen durch die Luft geschlossenen C-Kreislauf.

    Antworten
    • Meiner Einer
      Meiner Einer sagte:

      Der Wirkungsgrad wäre aber erschreckend schlecht: Ein Verbrenner hat einen Wirkungsgrad von weniger als 20%. Von den Umwandlungsverlusten bei der Treibstoffsynthetisierung ganz abgesehen. Ausserdem unterschlagen Sie die NOx Problematik. Gerade die würgt den aktuell den DIESEL ab. Die in Mode gekommenen Benziner mit Einspritztechnik haben erhöhte Feinstaubwerte. Sind also auch keine bessere Wahl.
      Im Gegensatz dazu hat ein E-Motor 90-95% Wirkungsgrad und auch Li-Akkus liegen um die 90%. Das ist weit besser als die von Ihnen vorgeschlagene Technik und in der Nutzung wesentlich einfacher. Dazu kommen noch die Preissenkungspotentiale bei der Akkutechnik: Momentan 16-18% JÄHRLICH! Die Lawine wurde gerade erst losgetreten und ist nicht mehr zu stoppen. Mit oder ohne DEUTSCHE AUTOMOBILWIRTSCHAFT. Ein Blick nach Californien und NEVADA hilft.
      Die KAT Technik wurde in den 80ern auch in Californien zwangseingeführt. Ohne die Deutschen zu fragen. Der Widerstand in D war zwecklos. Die Industrie musste letzten Endes nachziehen.

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      • Talby
        Talby sagte:

        “Im Gegensatz dazu hat ein E-Motor 90-95% Wirkungsgrad”. Stimmt, wenn der Strom aus der Steckdose kommt. Grob irreführend, so eine Aussage über den Wirkungsgrad.

  8. Paul Ziegler
    Paul Ziegler sagte:

    Strom muss dann erzeugt werden, wenn er gebraucht wird, und das schaffen erneuerbare Energien in unserer Klimazone nicht. Die Stromproduktion von EE ist ja nicht nur tageszeitlich, sondern v.a. jahreszeitlich schwankend, und dass kann keine Gesellschaft durch Verbrauchssteuerung (“Smart grid” o.ä.) kompensieren. Man müsste also entweder immens unwirtschaftliche Speicher, oder ebenso unwirtschaftliche Mega-Leitungen in die Sahara oder sonstwohin bauen.
    Wenn jemand behauptet, EEs wären “wirtschaftlich”, dann kann sich das nur auf die Nennleistung der Anlagen beziehen und die ist völlig bedeutungslos.

    Es wird aber immer vergessen, dass auch STROMproduktion nur ein minimaler Teil der gesamten ENERGIEproduktion ist, der ganz überwiegende Teil ist Wärme für Haushalte und Industrie, dann kommt Mobilität aller Art. Wie bitte soll das gehen ohne Öl o.ä.? Öl und Kohle ist ja bekanntlich die über Millionen von Jahren auf die Erde geschienene Sonnenenergie, natürlich komprimiert. Es ist völlig wider jede Logik davon ausgehen, moderne Technik könnte dies auch nur halbwegs nachbilden, in “Echtzeit”. Unser Lebensstil müsste sich radikal verändern, um ausreichend Energie zu “spare”, und sähe dann wahrscheinlich aus wie vor 1000 Jahren.

    Antworten
    • Paul Ziegler
      Paul Ziegler sagte:

      China baut EEs aus, aber vielmehr auch Atomkraft. Das einzige was EEs und Elektroautos etc. wirklich leisten werden können, ist punktuell in Smog-geplagten Ballungszentren wie Los Angeles, Peking, etc. Entlastung zu bringen. Auch in Ordnung, aber die eigentliche Hauptmenge der Energie wird dann in der Wüste von Nevada z.B., quasi nebenan, erzeugt und dorthin transportiert werden.

      Natürlich wäre es theoretisch möglich, dass eine signifikante Anzahl an Elektroautos gebaut und verkauft werden, evt. auch zu wirtschaftlichen Preisen oder bei genügend politischem Druck. Aber es ist außerhalb meiner Vorstellungskraft, wer die dazu benötigten Kraftwerke und Leitungen bauen wird! Aber falls es doch soweit kommen sollte würden Investitionen in Kraftwerksbau sicherlich gute Renditen abwerfen, oder?

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      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Es ist schon richtig marktwirtschaftlich zu denken und zu argumentieren.

        Aber:

        Sie dürfen nicht die BEDINGUNGEN übersehen, die der Staat dafür schaffen kann.

        Wenn er etwas will und die Gesellschaft ist nicht grundsätzlich dagegen, sondern mehrheitlich dafür, dann kann er Bedingungen schaffen, auf denen sich nach Marktbedingungen Dinge rechnen, deren Akzeptanz vorher nahezu unvorstellbar war.

      • Walter Roth
        Walter Roth sagte:

        Richtig.

        Ich kenne einen Architekten der hat einen Kunden der ein E-Auto mit der Fotovoltaik Anlage aufladen will.
        Quasi autark werden.
        Aber, Fotovoltaik liefert nur Strom wenn schönes Wetter ist und in der Nacht ist auch Sense.
        Auto gefahren wird aber vor allem bei Tag.
        Also braucht man eine Batterie im Keller.
        Für ein E-Auto also faktisch 2 Batterien wobei die im Keller grösser sein muss den beim laden verliert man Ladestrohm.
        Es ist nicht möglich von einer Batterie eine gleich starke zweite zu laden so das die eine leer ist und die andere voll.

        Das könnte eine Batterie alter Technik sein, deren einzelne 8 Blei ) Blöcke aber nur 3-4 Jahre durchalten, diese also für die Lebensdauer eines E-Auto 3-4 mal ausgetauscht werden müssen.

        Fotovoltaik:
        Bei uns auf dem Dach hat es ca. 60-70 Quadratmeter Paneele die einen 30 Killowat Peak ergeben.
        Diese Anlage könnte also 30 Killowatt Stromleistung liefern.
        Tut sie aber kaum je, sogar bei strahlenden Tagen nicht.
        Heute Morgen lieferte sie gerade mal 4.5 KW, und nach dem Mittag 20 KW.
        Ein Renault ZOE hat eine Batterieladefähigkeit von 22 Killowat.

        Man könnte ihn innert 1 Stunde laden, aber nur über Mittag oder frühen Nachmittag. Zu allen anderen Zeiten ginge es halt dann 3-4-5 Stunden bis geladen ist.
        Aber eben, nur über den Tag.
        Eine Fotovoltaik Anlage kostet hier ca. 1500 Franken pro Killowatt Leistung.
        Also die 70 Quadratmeter kosten ca. 105-tausend Franken.
        Eine Anlage die kleiner ist und sagen wir 15 KW Peak hat, entsprechend weniger.
        Kämen noch Leitungen mit dem entsprechenden Durchmesser für 22 KW dazu, dann die Ladestation die um die 3500 Franken kostet, und die Batterie im Keller die sagen wir mal 3-5-7 oder 10-tausend Franken kostet. Sie kann zwar alte Technik sein, muss aber überdimensioniert werden. sagen wir 2 mal so gross wie die Autobatterie, denn Bleiakkus vertragen es nicht gut wenn man sie tiefentlädt. Wenn wir sie nur zu 50%B belasten halten sie länger.
        Also das ganze ist Wahnsinn………….kostet ein mehrfaches des Autos und alles was kostet belastet auch die Umwelt, nichts ist faktisch Neutral.

  9. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    Ich würde hier auch den aus meiner Sicht in der guten (Niedrigzins-)Konjunkturlage “positiven” Arbeitsmarktaspekt noch sehen. Im Moment ist es so, dass im Bereich der technologielastigen Arbeitsplätze die großen Branchen wie z.B. der klassische Automobilbau den anderen die wenigen Technikarbeitnehmer durch hohe Vergütungen und Prestige wegschnappen. Es gibt zwar Arbeitslose in Deutschland, die aber in der Regel nicht aus dem Technologiesektor stammen oder in Technologieregionen wohnen. Durch die Disruption im Mobilitätsbereich dürfte die Produktivität der Autobranche steigen (sprich Arbeitsplätze bei gleichem Output wegfallen), aber eben auch Arbeitnehmer für andere Branchen frei werden, die bisher ihre hochqualifizierten Stellen nicht ausreichend besetzen können. Insgesamt kann das sowohl ökologisch als auch von der volkswirtschaftlichen Branchenabhängigkeit Deutschlands eine Chance sein. Die man aber natürlich auch nutzen muss. Und an letzterem zweifle ich gerade noch ein wenig, da ich hier in großen Teilen von Gesellschaft und Politik Wahrnehmungsdefizite erkenne.

    Antworten
  10. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Einmal mehr wird sich zeigen, dass die Märkte für die Modernisierung der Wirtschaft sorgen, nicht die Politik.>

    Für die hier angesprochene E-Modernisierung würden die Märkte nicht sorgen, wenn – Deutschland betreffend – die Politik mit quasi maßloser Subventionierung und auch China nicht längst die Weichen gestellt hätten.

    Man kann darüber diskutieren, ob das ordnungspolitisch zu rechtfertigen ist.

    Man kann nicht darüber diskutieren, dass es begründbar ist angesichts der Tatsache, dass die Märkte die Umweltkosten und Gesundheitskosten ignorieren.

    Und man kann, meine ich, nicht darüber diskutieren, dass wir uns bezüglich der Veränderungen ins eigene Knie geschossen haben, wenn

    > … nach Unterhaltungselektronik und Fotografie der Verlust einer weiteren traditionellen deutschen Industrie, diesmal jedoch mit weitaus dramatischeren Folgen für die gesamte Volkswirtschaft.> droht.

    Fazit:

    >Wir müssen auch konsequent außerhalb Deutschlands und Europas investieren.>

    UND

    vor allem unsere Kinder befähigen, außerhalb Deutschlands ein Einkommen zu erzielen, damit sie überhaupt investieren können.

    Antworten
  11. Axel
    Axel sagte:

    Natürlich sollte man auch bedenken, daß ca. 95% aller seltenen Erden aus China stammen. Für ein großes Windrad z.b. werden 200-300kg der seltenen Metalle benötigt. Auch Elektrobatterien und moderne Computergeräte kommen ohne diese chinesischen Exporte nicht aus. Es läßt sich leicht ein Scenario konstruieren, in dem China, hat es erst einmal die westliche Technologie “kopiert”, die Elektroautoindustrie, etc. am langen Arm verhungern läßt. Unter diesem Gesichtspunkt können sich Firmen wie KUKA später einmal glücklich schätzen, auf fernöstliche Gönner bauen zu können…

    Antworten
    • Walter Roth
      Walter Roth sagte:

      Hier einiges dazu.

      Also, der Tesla hat eine Lithium Batterie …..die übrigens als Ersatz satte 44000 Franken kostet.
      Lithium ist ein extrem giftiges Material welches nach den verschrotten der Batterie nicht Recycelt, sondern faktisch End-Gelagert werden muss da bereits einige Milligramm den Menschen vergiften.
      Also neben dem Mittelradioaktiven Atommüll gleich eine Kammer für das Lithium.

      Dann, …..man schätzt das die bisher bekannten Lagerstätten von denen die meisten in China liegen, für ca. 800 Millionen Autobatterien reichen würden, das aber nur wenn man keine Bauwerkzeuge und dergleichen mehr mit Lithium-Ionen Batterien herstellen würde.
      Also alles fürs Auto reservieren, der Rest mit viel schwereren anderen Modellen betreiben, womöglich Bleibatterien, viel vergnügen auf dem Bau….!!!
      China hat einen Bedarf von mehreren Hundert Millionen Elektroautos in den nächsten Jahrzehnten.
      Und wir….???
      Liefern uns die Chinesen dann noch seltene Erden ?

      Lithium ist meist mit dem radioaktiven Thorium verschwistert, es muss nach der Förderung erst einmal getrennt werden und als quasi Nebenprodukt bleibt das Thorium übrig.
      Was machen wir mit dem Thorium…. ?
      Thorium 232 in Uran 233 wandeln und als Reaktorbrennstoff….. ist machbar.

      Also, 400 Millionen E-Autos und dann….??? ……..ist Schluss.
      Ist das die Zukunft ?

      Antworten
  12. Andreas Müller
    Andreas Müller sagte:

    “Problematisch ist zwar noch der Speicher des EE-Stroms. Aber auch hier sind schon diverse Lösungen in der Erprobung.”
    Mag sein, dass Lösungen in technischer Erprobung sind, aber keine dieser Lösung lässt bisher Potenzial erkennen, die Speicherung wirtschaftlich zu meistern. Was zählt, sind nicht die Grenzkosten der Bereitstellung einer Kilowattstunde zu irgendeinem Zeitpunkt, sondern die Grenzkosten der Bereitstellung dann, wenn sie tatsächlich gebraucht wird. Es ist nicht seriös, diesen feinen Unterschied zu unterschlagen.

    Antworten
    • Walter Roth
      Walter Roth sagte:

      Diese sogenannten Lösungen sind reiner Wahnsinn.

      Würde man unter einem Windrad einen Pumpspeicher anlegen, also wenn der Strom gerade nicht gebraucht wird Wasser hochpumpen und durch Abfluss über ein Gefälle eine Turbine für Stromerzeugung betreiben, so wird der Unsinn n geradezu ins Gigantische gesteigert.

      Also man bräuchte dafür vielleicht 10`000 Tonnen Material und eine Fläche von sagen wir mal 3 Hektar. Und was wir da in die Wälder betonieren wäre nie mehr zu entfernen.
      Man hat das berechnet und es ist nicht machbar. Dafür bräuchte man Flächen die mehrere Bundesländer bedecken würden, Land man schlicht nicht mehr hat und diese riesigen Flächen wären durch ein einziges AKW einsparbar.

      https://www.tagesschau.de/ausland/strahlung128.html

      Antworten
  13. Daniel Stelter
    Daniel Stelter sagte:

    Man schreibt mir:

    Ich hatte gestern Morgen sehr aufmerksam Ihre Kolumne gelesen und mich gefreut, dass Sie einen solchen Diskussionsbeitrag geleistet hatten. Aufgrund meines Arbeitsschwerpunktes würde ich Ihnen gerne ein kleines Feedback bzw. Hinweise hinsichtlich Ihrer Kolumne geben, wenn Sie erlauben. Ich fand diese nämlich besonders an zwei Punkten sehr interessant:

    Erstens, dass EE-Strom heute mitunter günstiger ist als Strom aus konventionellen Energieträgern. Experten diskutieren dieses Phänomen anhand der Grenzkosten der Stromproduktion, die bei EE-Strom bei nahezu null liegen. Sonne strahlt, Wind weht – wenngleich auch nicht immer -, aber dafür umsonst und Lokal. Produktions- und Transportkosten wie bei Kohle, Öl, Gas und Uran fallen damit weg. Nachdem sich eine EE-Anlage amortisiert hat, entstehen nur noch O&M-Kosten. Diese sind aber überschaubar. Sinken also durch Skaleneffekte und technologischen Fortschritt die Produktionskosten für EE-Anlagen, dann hat die Produktion von EE-Strom einen enormen Kostenvorteil gegenüber konventionellen Energieträgern. Problematisch ist zwar noch der Speicher des EE-Stroms. Aber auch hier sind schon diverse Lösungen in der Erprobung.

    Zweitens: Deutsche Autobauer haben bereits Elektroautos und dazu gehörige Geschäftsmodelle entwickelt. Ein Elektroauto zu entwickeln und herzustellen ist letztendlich auch nicht das Problem. Eigentlich sind diese sogar weniger kompliziert als ein Auto mit Verbrennungsmotor, bei dem deutlich komplexer Antriebsstränge etc. eingebaut und auf einander abgestimmt werden müssen. Problematisch ist aber die Ladeinfrastruktur und die Ladezeit von oft mehr als einer halben Stunden. Solange hier keine breite Infrastruktur vorhanden ist, wäre es nicht sinnvoll für deutsche Autobauer Elektroautos großflächig zu produzieren. Tesla hat dieses Problem versucht durch eine eigene Infrastruktur zu lösen. Dafür ruft das Unternehmen auch deutlich höhere Preise auf und bedient einen exklusiven Markt. Deutsche Autobauer tun eher gut daran, auf einen Late-Mover-Advantage zu setzen und erst dann den Role-out von E-Autos zu starten, wenn auch die Ladeinfrastruktur vorhanden ist bzw. sie absehen können, dass einerseits mittelfristige eine breite Infrastruktur aufgebaut wird und andererseits feste technologische Standards eingeführt werden. Aktuell ist nämlich z.B. noch offen, welcher Stecker zum Laden der Autos verwendet werden soll. Wie Sie sich vorstellen können, ist ein solcher Standard kriegsentscheidend, wenn es etwa heißt: Tesla hat einen eigenen Standard, BMW hat einen eigenen Standard etc. Ein fragmentiertes Ladenetz würde entstehen, dass die Nutzung von E-Autos wiederum erheblich erschwert.

    Das sind nur zwei Aspekte der Diskussion und ich hoffe, ich konnte Ihnen einige Anregungen für weitere spannende Beiträge geben.

    Antworten
    • MFK
      MFK sagte:

      Komisch bei mir wird der Preis für Strom per Kw/h immer teurer. Wahrscheinlich können die Energieunternehmen nicht rechnen.

      Antworten
      • Walter Roth
        Walter Roth sagte:

        Natürlich, der Artikel ist falsch und der erste Kommentar auch.

        Windkraftanlagen……
        das Thema haben schon einige durchgerechnet.
        Mal ein Beispiel.
        Ein Windrad ist 200m hoch und braucht ca. 4000 Tonnen Material, von Kupfer bis Beton. Alleine der Sockel ist ca. 25m im Durchmesser und 4m dick. Also so eine Anlage soll sich gemäss Bundesregierung schon in 3 Jahren Amortisieren.
        Ideologiefreie und an Fakten orientierte Berechnungen haben aber ergeben, dass das nicht zutrifft.
        Bei einem in Deutschland durchschnittlichen Windaufkommen braucht die Anlage 22-24 Jahre für die Amortisation, denn die wird hierbei ehrlicherweise ohne Subventionen berechnet.
        Nun ist es aber auch so das ein Durchschnittlicheres Windrad nur 18 Jahre Lebensdauer erreicht.
        Also wie lässt sich das Kostendeckend betreiben ohne Subventionen ?
        Würde mich interessieren wie man das mit ersterem Kommentar deckungsgleich hinbekommt.
        Offshore sind die Windräder Kostendeckend, aber nur dort.
        Im Schwarzwald oder wo auch immer, ist das nirgends der Fall.
        Und wenn sich da nicht grundlegende Parameter ändern, wird es nie ein Windrad geben das Amortisiert ist und hernach also fast Kostenlos weiter produzieren kann.

        Zudem werden in den Berechnungen der Befürworter so gut wie immer einige Dinge nicht mit gerechnet.
        Der Sockel der bis zu 2000 Tonnen schwer ist, was kostet es den nach Ende der Windrad-Lebensdauer zu entfernen…?
        Hier in der Schweiz haben wir über 50`000 Bunkerbauten aus den diversen Kriegen der letzten 100 Jahre.
        Man versuchte sie zu zersägen, aber es ist schwierig weil man dann den Sockel freilegen muss, was aber ganz erhebliche Erdarbeiten bedingt.
        Dann sprengte man auch mal einen, der schmunzelte nur und blieb stehen, denn die 70 Jahre und der sehr gute Beton und der viele Stahl sind extrem hart geworden. Sprengen bräuchte sehr viele Löcher und viel Sprengstoff, die Bunker dafür abzudecken brauch riesen Mengen Sand oder sonst was.
        Dann füllte man sie bis obenhin mit Wasser und sprengte sie mit wenig Sprengstoff, Tja, es gab viele Risse, der Bunker geknackt, aber da war immer noch, und er verursachte trotzdem sehr viele nacharbeiten.

        Das nur mal zum verdeutlichen das man diese Betonsockel wohl nie mehr los wird.
        Klar, Linke denken das dort nun auf ewig Windräder stehen werden…..

        Dann die Zufahrten auf die Hügel, die müssen ca. 12 – 15 m breite haben und auf ca. 60 -100 cm tiefe befestigt werden, damit man so einen Rotorkopf von 450 Tonnen hoch bringen kann.
        Rund ums Windrad muss ca. 1 Hektar abgeholzt werden und der Boden stabilisiert, denn Schwerlasttransporte müssen darauf manövrieren können und der Baukran sicheren stand finden.

        So, also das alles fehlt bei den Berechnungen meist, sind aber Dinge die Geld Kosten und in eine Kostenrechnung einfliessen müssen.

        Hier in der Schweiz bringen Windräder aber noch viele andere Nachteile. Denn die Subventionitis beim Windstrom macht die hiesige und saubere Wasserkraft zu teuer.
        Unsere Wasserkraftwerke brauchen bald einmal Subventionen und noch erhalten zu werden.
        Sodann, Windkraft muss mit 100% Redundanz abgesichert werden.
        Also man baut 2 Stromerzeuger von denen aber nur der eine eigentlich benutzt werden soll.
        Auch das Kosten die verteilt werden müssen.
        Bei den Windrädern muss man also die Kosten einiger Kohlekraftwerke oben drauflegen, denn ohne die Windräder bräuchte man keine 100% Redundanz. Da würden 10 – 20% genügen falls mal ein Kohlekraftwerk ausfällt.
        ich selber liebe die Kohlekraftwerke auch nicht, für mich ist Atomenergie die Zukunft.

        Flüssigsalzreaktoren wie in Russland nun der erste im kommerziellen Testbetrieb ans Netz gegangen ist oder deren Nachfolger, die noch besseren Flüssig-Blei-Reaktoren.
        http://nuklearia.de/?s=bn+800

        Rechnet man das alles auf die alternativen Energien, so wird der Irrsinn offensichtlich.

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