Die BIZ warnt vor der Party an den Märkten

Was für ein Börsenjahr liegt hinter uns! Nachdem es im Dezember 2018 noch so richtig gerumst hatte, legten die Börsen weltweit 2019 zu. Wohl die wenigsten (ich definitiv nicht) hätten erwartet, dass 2019 fast alle 36 von der Deutschen Bank in ihrer jährlichen Studie betrachteten Anlageklassen im Plus liegen. Allerdings nachdem 2018 fast alle mit Verlust abschlossen haben. Ganz vorn liegt von den großen Börsen erneut die Wall Street (S&P 500 rund 23 Prozent im Plus) und auch der DAX hat sich trotz Konjunkturabschwächung und Autokrise fast ebenso gut geschlagen.

Doch was steht hinter der guten Entwicklung? Wenn man den Analysten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich folgt, muss man sich Sorgen über die weitere Entwicklung machen. Sie sehen nicht nur in den tiefen Zinsen, sondern vor allem im Rückgang des sogenannten „Term Premiums“ den Hauptgrund für die gestiegenen Preise an den Finanzmärkten.

Term Premium als Treibstoff der Börsen

Das „Term Premium“, zu Deutsch die Laufzeitprämie, ist nichts anderes als der Zinszuschlag, den ein Investor dafür erhält, dass er sein Geld länger bindet. So lag die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen in den letzten Jahren im Schnitt rund einen Prozentpunkt über der Rendite zweijähriger Anleihen. In den letzten Monaten fiel dieser Zuschlag auf rund 0,25 Prozentpunkte. Die Anleger sind also bereit, deutlich weniger Zuschlag zu nehmen, wenn sie länger laufende Anleihen kaufen. Dabei müsste es umgekehrt sein. Denn je länger die Laufzeit, desto höher das Ausfallrisiko. Außerdem steigt die Gefahr von Änderungen an den Rahmenbedingungen, vor allem bei den Inflationsraten.

Dieses Term Premium betrifft aber nicht nur die Anleihenmärkte, sondern das langfristige Zinsniveau schlägt auf alle Assetklassen durch. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) sieht diese Entwicklung in ihrem heute erschienenen Quartalsbericht mit deutlicher Sorge. Denn sollte das Term Premium wieder zulegen, drohen erhebliche Verluste an den Märkten.

Vordergründig ist alles in Ordnung. Vergleicht man die Rendite von Aktien beispielsweise mit der Rendite langlaufender Staatsanleihen, so zeigt sich eine stabile Differenz. Trotz rekordhoher Bewertung an den Börsen (das zyklisch geglättete PE-Multiple an der Wall Street ist so hoch wie selten in den letzten Jahrzehnten), liegt die Ertragsdifferenz zu Anleihen recht stabil beim langfristigen Durchschnitt. Dies bedeutet, dass Aktien so gesehen eben nicht besonders teuer sind und die Risikoprämie für den Kauf von Aktien angemessen war.

Ein anderes Bild ergibt sich, wenn man berücksichtigt, dass der Zinszuschlag für länger laufende Anlagen sehr deutlich zurückgegangen ist und davon ausgeht, dass es sich um eine Anomalie handelt, die nicht von Dauer sein kann. Unabhängig von der Politik der Zentralbanken droht ein Umschwung, der zu einer Normalisierung der Zinskurve und damit steigenden Zuschlägen am langen Ende führen könnte – aber besonders, wenn diese in die direkte Finanzierung von Staatsausgaben einsteigen, Stichwort „Kampf gegen den Klimawandel“.

Der gesamte Anstieg an den Märkten lässt sich nämlich laut BIZ auf den Rückgang der Zinsen und dabei vor allem auf das Term Premium zurückführen. Legt man bei dieser recht volatilen Größe historische Werte zugrunde, sind die Bewertungen an den Märkten nicht mehr gerechtfertigt.

Alle Assets profitieren

Das gilt nicht nur für die Aktienmärkte:

Für US-Gewerbeimmobilien liegen die Kaufpreismultiples deutlich über dem langfristigen Schnitt. Mit der Ausnahme von Einzelhandelsimmobilien, die unter dem Umbruch zum Onlinehandel leiden, sieht die BIZ eine deutliche Überbewertung, die wiederum mit dem Rückgang des Term Premiums erklärt wird.

Im Markt für Unternehmensanleihen dasselbe Bild. Maßstab ist hier die Zinsdifferenz zu Staatsanleihen. Nur in wenigen Monaten seit 2010 war der Zuschlag so gering wie heute. Dies bedeutet, dass die Investoren bereit sind, überproportionale Risiken einzugehen, wissen wir doch, dass ein guter Teil der Anleihen, die noch als „Investment Grade“ eingestuft werden, bei nüchterner Betrachtung das Rating nicht mehr verdienen.

Besonders bemerkenswert findet die BIZ, dass sich die Preise für Unternehmensanleihen immer mehr von der fundamentalen Entwicklung der Realwirtschaft abkoppeln. Gerade mit Blick auf die Lage im produzierenden Gewerbe in den USA und der Eurozone wirken die Bewertungen demnach überzogen – die BIZ spricht von „rich valuations“. In der Vergangenheit haben sich die Risikozuschläge für Industrieanleihen parallel zu den Einkaufmanager-Indizes (PMI) entwickelt. Seit Jahresanfang gibt es eine Divergenz: Während die Industrie in Richtung Rezession und damit per Definition zu höheren Ausfallrisiken unterwegs ist, sanken die Risikoprämien weiter.

 

Quelle: BIZ, Quartalsbericht 4/19

Auch geringere Ausfallrisiken können nicht als Begründung angeführt werden, befinden sich diese doch im Schnitt der letzten Jahre.

Ein weiterer Indikator für die gestiegenen Risiken ist für die BIZ die weiterhin hohe Nachfrage der Investoren nach riskanten Anleihen. Allein im September wurden in den USA High-Yield-Bonds im Volumen von 34 Milliarden US-Dollar begeben, der höchste Wert seit Januar 2018 und deutlich über dem Durchschnitt von 23 Milliarden zwischen 2010 und 2017.

Auch die Nachfrage nach Fonds, die in Schwellenländern investieren, ist deutlich gestiegen. Diese Fonds erlebten die zweithöchsten Zuflüsse an neuen Mitteln in den letzten zwölf Monaten.

Normalisierung muss mit Kursverlusten eingehen

Nicht wenige werden feststellen, dass die BIZ wieder einmal mahnt und es dann nicht so schlimm kommt. So ergeht des den Experten aus Basel seit einigen Jahren, bleiben doch die immer wiederkehrenden Mahnungen ungehört. Dabei sind diese Mahnungen mehr als begründet, wie ich mehrfach erläutert habe. Die BIZ kann immerhin darauf verweisen, frühzeitig und zutreffend vor der Finanzkrise gewarnt zu haben.

Die BIZ sieht die Wirkung der Notenbankpolitik besonders kritisch. Schon vor Jahren hat sie aufgezeigt, dass die Notenbanken – deren gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz – eine erhebliche Mitschuld am Rückgang des weltweiten Zinsniveaus haben. Die „asymmetrische Reaktion“ der Notenbanken auf jede Krise an Finanzmärkten oder in der Wirtschaft, beginnend beim Crash 1987 bis eben zur Finanzkrise, hat die Welt immer mehr in Verschuldung und Zombifizierung geführt: Stets wurden die Zinsen gesenkt und Liquidität in die Märkte gepumpt, ohne danach die Maßnahmen wieder vollumfänglich zurückzunehmen. Diesen Weg zu immer aggressiveren Maßnahmen mit immer weniger realwirtschaftlicher Wirkung habe ich unter dem Stichwort „Notenbanksozialismus“ zusammengefasst.

Klar ist, dass in diesem Umfeld, wo die Märkte für Vermögenswerte nur dank des billigen Geldes so hochgetrieben wurden, der kleinste Anstieg der Zinsen zu heftigen Einbrüchen führen würde. Deshalb werden die Notenbanken auch alles tun, um dies zu verhindern. Bleibt jedoch die Frage, ob es ihnen gelingt.

Wie die BIZ in ihrem aktuellen Bericht aufzeigt, war es der Rückgang der Zinsdifferenz zwischen kurz- und langfristigen Anlagen, der die Märkte in diesem Jahr beflügelt hat. Im Unterschied zum kurzfristigen Zins haben die Notenbanken hier weniger Möglichkeiten zur Manipulation. Wir haben sogar gesehen, dass die langfristigen Zinsen sich in eine andere Richtung entwickelten als die Notenbanken – zumindest die US-Fed – zum Jahresanfang wollten. Statt zu steigen, sanken sie und das Term Premium ging zurück. Eine Zeit lang stand gar eine Inversion der Zinskurve im Raum, also höhere Kurzfrist- als Langfristzinsen, was allgemein als Warnsignal für eine drohende Rezession gesehen wird.

Normalisiert sich nun die Zinskurve – das Term Premium steigt wieder –, kann das zwei Ursachen haben: Entweder die Wirtschaft fasst wieder Fuß und die Rezession wird vermieden. Dann könnte es sein, dass bessere Gewinne und Fundamentaldaten, die heutigen Bewertungen stützen. Oder aber die Rezession kommt und die Zentralbanken treiben weltweit die kurzfristigen Zinsen noch deutlicher nach unten. Dann müssten nach dieser Logik alle Assetpreise fallen.

So oder so muss die Sorglosigkeit der Anleger als klares Warnsignal gesehen werden. Die BIZ verweist auf die Rekordspekulation auf einen weiteren Rückgang des VIX – den Index der Volatilität. Die Märkte gehen also davon aus, dass die Schwankungen an den Börsen weiterhin gering bleiben oder noch weiter fallen. Noch nie wurde so viel in diese Richtung spekuliert.

Quelle: BIZ

Ein klareres Warnsignal kann man sich nicht vorstellen. Freuen wir uns über 2019 und vergessen wir den goldenen Grundsatz der Geldanlage nicht: Vom Gewinne mitnehmen ist noch niemand arm geworden.

→ manager-magazin.de: “Super-Notenbank warnt Anleger”, 9. Dezember 2019

Kommentare (51) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. troodon
    troodon sagte:

    “Legt man bei dieser recht volatilen Größe historische Werte zugrunde, sind die Bewertungen an den Märkten nicht mehr gerechtfertigt.”
    Ist es sinnvoll historische Werte zugrunde zu legen ? Aus meiner Sicht ist es das nicht. Das Wachstumspotential der Weltwirtschaft (oder der Eurozone) ist geringer als früher. Von daher MUSS man sich nicht unbedingt an historischen Durchschnittswerten (mit eben auch höheren Wachstumsraten) orientieren.

    ” der kleinste Anstieg der Zinsen zu heftigen Einbrüchen führen würde. ” Dies würde dann höchstwahrscheinlich zutreffen, wenn sich GLEICHZEITIG wirtschaftliche Schwierigkeiten (z.B. deutliche Zunahme der Insolvenzen) manifestieren würden. Aber ist es dann besonders wahrscheinlich, dass das Zinsniveau spürbar steigt ?
    Selbst wenn der Langfristzins in D z.B. wieder auf 2-3 % anstiege, was wäre dann ein angemessenes Kursniveau z.B. für den DAX,um nicht immer die US-Aktienmärkte zu betrachten ?
    FALLS der Grund für den Zinsanstieg eine BESSERE wirtschaftliche Lage wäre und man eine Risikoprämie von nochmals 3-4% unterstellt, DANN kann man ohne Probleme rechnerisch einen DAX von 15000 im Jahr 2020 rechtfertigen. Muss es so kommen ? Definitiv NEIN. Aber es kann so kommen.
    Und deshalb kommt man eben an einem breit gestreuten Portfolio nicht drum herum, wenn man denn zu den Priviligierten gehört, die über ausreichend Kapital verfügen. Das ist so langweilig… und deshalb finden die Crashpropheten so zahlreiche Möglichkeiten sich zu präsentieren. Crash sells…

    Und damit verkenne ich die definitiv zahlreich vorhandenen Risiken nicht. Das WISSEN besitzt in diesem Bereich aber niemand. Und trotzdem ist die Sucht nach dem Guru unvermindert groß…

    “. Die Märkte gehen also davon aus, dass die Schwankungen an den Börsen weiterhin gering bleiben oder noch weiter fallen. Noch nie wurde so viel in diese Richtung spekuliert.”

    Die MÄRKTE ist definitiv falsch.

    In der Regel weisen die Grafiken die Positionen der Spekulanten aus, auf die müsste man sich dann beziehen und nicht auf die Märkte.
    Es gibt bei den Derivaten IMMER die Gegenposition, die dann häufig bei den “commercials” liegt. Diese sind also folglich in noch gekannten Ausmaß LONG VIX, nutzen die Position damit zur ABSICHERUNG für Kursrückgänge, die normalerweise mit einem Anstieg im VIX einhergehen..
    Und die Spekulanten machen das, was sie dem Namen nach machen, sie spekulieren und schneiden evtl. einige cents pro Position raus.

    Natürlich können Extrempositionierungen Hinweise auf kommende, spannende Zeiten bzw. mögliche Trendwenden sein.
    Hatten wir hier im Blog, ich meine 2018 mit Extrempositionierungen bzgl. der (von den Spekulanten) erwarteten Entwicklung bei den langfristiger US-Zinsen. Eine Garantie war das auch nicht, kann es auch nicht sein.

    .

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      @ troodon

      „Aus meiner Sicht ist es das nicht.“

      Ich teile Ihre Einschätzung.

      „Das Wachstumspotential der Weltwirtschaft (oder der Eurozone) ist geringer als früher. Von daher MUSS man sich nicht unbedingt an historischen Durchschnittswerten (mit eben auch höheren Wachstumsraten) orientieren.“

      Man SOLLTE sich vor allem nicht daran orientieren. Warum? Weil man sonst wieder sehr schnell beim leidigen Zombie-Thema ist und damit selbst sehr schnell zum Zombie werden kann. Davon mal abgesehen trotzdem eine sehenswerte zivilisierte Diskussion zwischen Krall und Beck: https://youtu.be/waEfkUG8Bpo

      LG Michael Stöcker

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @ Michael Stöcker
        Durch das Video fühlte ich mich bestätigt (Suche bzw. Sucht nach dem Guru), als ich mir nach der Diskussion die Kommentare unter dem Video ansah. Krall “zieht” ganz offensichtlich mehr in den Bann als der nüchterne Beck. Ist halt spektakulärer…

      • ruby
        ruby sagte:

        Herr Stöcker,
        die deutschen Leistungsbilanzüberschüsse können nur durch Aufwertung der DM und des Euro sinken. Das passiert im EWS nicht. Die Folge: Illusion von Wettbewerbsfähigkeit der Produktionsergebnisse. Die kostenlose Geldausweitung schürt das auch noch weiter; Krall ab 1 St. 04 Min. 10 Sek.
        Dieses Eurosystem wird nie tragfähig, es zerstört die Anbieter u n d Nachfrager in ihren Beziehungen – wirtschaftlich und politisch über den Staatenmechanismus.

      • Quintus
        Quintus sagte:

        @trodoon
        Es ziehen ordentliche, sauber stringente und verständlich formulierte Aussagen mehr Zuhörer in seinen Bann? Wo konnte Hr.Beck argumentativ überzeugend dagegenhalten?
        @ Michael Stöcker
        warum erwähnen sie das LEIDIGE Zombie Thema? Gibt es ihrer Auffassung nach in diesem Zinsumfeld keine ” Zombiefirmen”?
        Ja, es war trotz der unzureichend ausformulierten Gegenposition von Hr.Beck eine sehr angenehme Diskussion, welcher ich sehr gerne gefolgt bin.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        > Die MÄRKTE ist definitiv falsch.

        Der Meinung bin ich auch. Der immer noch real existierende Markt hat nichts mehr mit den Preisen in den ZB vergewaltigten Anleihehandelsplätzen oder Börsen für Unternehmensanteile zu tun.

        In diesem Luftmodus liegt die Chance weiterhin fröhlich Gewinne zu realisieren, mit denen man tatsächlich Waren und Leistungen bezahlen kann. Gleichzeitig sind alle Warnungen jetzt derart unterdrückt, dass die Handelsteilnehmer noch nicht einmal dann etwas bemerken, wenn sie imitten der Lawine schon Richtung Tal schwimmen.

        Für mich bleibt die Frage wer von uns Beobachtern (einschl. der großen Wissenschaftler) dem realen Markt am nächsten ist um Platz zu nehmen, wenn die Musik aufhört zu spielen.

        Wer für den Export tätig ist, hat recht gut vorlaufende Indikatoren, welche die Nachfrage und Umsätze der Zukunft abbilden. Die Zentralbanken laufen hinter her…..Feinjustierung war einmal.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Quintus
        Angabe von Crashdatum ist Unsinn. Aber es fasziniert die Leute. Krall hat diesbezüglich kein WISSEN.
        Denn dieses gibt es nicht.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ ruby

        „die deutschen Leistungsbilanzüberschüsse können nur durch Aufwertung der DM und des Euro sinken.“

        Das ist definitiv falsch. Es geht auch durch eine Überhitzung der deutschen Volkswirtschaft durch vermehrte Investitionen in Bildung und Infrastruktur sowie in Folge höhere Löhne. Das war auch seinerzeit der Vorschlag von Prof. Sinn und anderen.

        LG Michael Stöcker

      • ruby
        ruby sagte:

        @Herr Stöcker
        Dieser Pfad ist Geschichte und funktioniert doch auch nur über unterschiedliche Währungen.
        Tatsächliche Wirtschaftspolitik ergibt die Zahlungsströme. Ihre Idee erfordert Ressourcen quantitativ und qualitativ und birgt die Kritik wie im EWS I, daß Deutschland Übermächtigkeit zelebriert und seien wir ehrlich, um das zu verhindern sollten die Euroländer von der gemeinsamen Währung profitieren. Aber nach oben, tatsächlich geht Deutschland ab nach unten gerade bei Bildung und Infrastrukturen. Und es besteht mit diesem Euro kein Ausweg, weil nochmal unterschiedliche. Wirtschaftspolitiken sich über Währungen finanzieren. Das zeigt die Leistungsbilanz sie folgt den Länder und diese werden niemals konsolidiert.
        Im Makronom ist dazu ein neuer Beitrag:
        ” Warum die EU nicht demokratisierbar ist
        von Dirk Jörke “

      • ruby
        ruby sagte:

        @Herr Stöcker
        Wir haben so und anders noch eine lange Wegstrecke vor uns und da ist es gut gemeinsame Plätze zum Austausch zu pflegen, verbessern sowie offen zuhalten, damit es weitergehen kann. Das ist Ökonomie und Ökologie und Professor Sinn ist dort sicher zutreffen.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ruby

        > ist es gut gemeinsame Plätze zum Austausch zu pflegen, verbessern sowie offen zuhalten, damit es weitergehen kann.

        Schön!

        Leider schließen sich nicht nur Zeitfenster sondern auch Räume, denn die entscheidenden Positionen üben sich längst in Nulltoleranz. H.W.Sinn wurde schon zum Beginn der Eurokrise als “neoliberal” + “gekauft” abgetan, genau wie Gunnar Heinsohn.

        Ausgrenzung, Diffamierung und systematische Delegitimierung von unbequemen Denkansätzen bestimmen schon länger das politische Geschehen in Europa.

        Mittlerweile nimmt physiche Gewalt gegen Menschen zu, da Sachbeschädigung nicht mehr befriedigt.

        Das ist ein anderer Aspekt der unbesorgten Dekonstruktion aller Werte, die für Prosperität und Wohlstand alternativlos sind.

      • ruby
        ruby sagte:

        @Alexander
        Das wird die große Erkenntnis der nächsten Generationen sein. Das traurige sind die schrecklichen menschengemachten Zustände, die sich wiederholen.
        Permanente Lernunfähigkeit verbunden mit Verhinderungsunfähigkeit begleiten unsere Wege. Mittlerweile freue ich mich über jeden der unbeeinträchtigt die Freiheit, den Frieden, die Schönheit, die Phantasie leben kann, kenne den Preis aber genau:
        Theorien schaffen und sichern den Wohlstand nicht das ist der Kampf, der Wille und die Taten. Das klingt martialisch aber der Blick auf die Wirklichkeit der Menschen in den Teilen der Welt zeigt uns die Grausamkeiten.
        Die Jungen werden die Verantwortung für ihre Dekonstruktion aushalten müssen bzw. verschwinden wohin auch immer, ihren Ursprung verschenkten sie.
        Die Städte waren der Handelsplatz, der Schutz forderte, den Heinrich der Löwe sicherte.
        https://de.m.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_L%C3%B6we
        Stadtluft machte frei – heute machen die Menschen die Städte arm und das Land wird nur wenige hart arbeitende Menschen ernähren. Globalisierung über die Wohlstandssorte hinweg ist dort kein Gewinn mehr.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ruby

        ” Kampf, Wille… Taten… sichern den Wohlstand ”

        Jede Errungenschaft trägt nur soviel Wert in sich, wie wir täglich neu sind dafür einzusetzen.
        – Der höchste Preis, den ein Mensch zahlen kann ist sein Leben -> Egon Flaig, wie wir die Errungenschaften der Aufklärung verspielen, Bdk, YT.

        Dieser Satz gilt umso mehr, als multikulturelle Gesellschaften den Keim des Bürgerkrieges in sich tragen, weil immer jemand versucht kulturelle Vorrechte dominant zu gewichten.

        “Das klingt martialisch ..:Wirklichkeit der Menschen in den Teilen der Welt zeigt uns die Grausamkeiten”

        @all kann ich nur empfehlen solche Versuche der Annährung über die Gewalt in z.B. Südamerika zu ertragen. ZDFinfo Doku über Kolumbiens verlorene Kinder: https://youtu.be/FQ7AAIL9m_Q

        Wenn Europa sich unwillig zeigt gegen Gewalt Grenzen zu ziehen, um seinen Frieden zu schützen kommt das der Selbstaufgabe gleich. Der Fehler ist schlimmer als faule Kredite an Zombies zu verschenken…

        In dieser geschichtsphilosphischen Betrachtung zeigt der Autor, dass diese Entwicklung und ihre Spielarten keinesfalls erstmalig sind, sondern im antiken Griechenland und später in Rom schon einmal ausprobiert wurden. Die Folgen sind Geschichte.

        Selbstaufgabe einer Zivilisation v. Simon Kießling
        ISBN-13: 9783873366473

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Alexander
        “Wenn Europa sich unwillig zeigt gegen Gewalt Grenzen zu ziehen, um seinen Frieden zu schützen kommt das der Selbstaufgabe gleich. Der Fehler ist schlimmer als faule Kredite an Zombies zu verschenken…”
        Da stimme ich Ihnen definitiv zu.

  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Hier aktuell eine ganz andere Sicht auf die Geldpolitik der Notenbanken:

    https://blogs.faz.net/fazit/2019/12/09/geldpolitik-in-der-vierten-industriellen-revolution-11079/

    Daraus:

    >Was heißt dies für die Zukunft? „In der Vierten Industriellen Revolution geht es um die Digitalisierung der Weltwirtschaft“, schreibt Poloz. „Im Kern handelt es sich um maschinelles Lernen, Big Data und um Künstliche Intelligenz, die alle das Potential besitzen, die Leistungsfähigkeit in allen Wirtschaftszweigen zu steigern.“

    Für die Geldpolitik bedeutet dies: „Die besonders aus der Dritten Industriellen Revolution gewonnenen Lehren deuten auf eine Notwendigkeit, durch eine lockere Geldpolitik das angebotsgetriebene Wachstum der Wirtschaft zu unterstützen, indem Inflationsziele die Geldpolitik verankern und makroprudentielle Instrumente den Aufbau von finanziellen Ungleichgewichten in Schach halten.“ Mit anderen Worten: Angesichts künftiger nachhaltiger Produktionszuwächse aus dem technischen Fortschritt wäre die aktuelle Geldpolitik gar nicht so falsch.>

    Heißt unterm Strich:

    Die Geldpolitik der Notenbanken schadet nicht nur nicht, sie stabilisiert auch nicht nur, sondern sie ist NOTWENDIG und daher RICHTIG.

    Braunberger bezieht sich hier auf Auffassungen von Stephen Poloz, Gouverneur der Bank of Canada.

    Braunberger kommt zu folgender Feststellung:

    >Seine Ausführungen (die von Poloz, D.T.) weisen weit in die Zukunft und stellen einen willkommenen Kontrapunkt zu der kuriosen Debatte über eine vermeintliche „Zombifizierung“ der Wirtschaft dar, die einige Ökonomen in Deutschland derzeit führen – so, als hätten sie bis heute nicht mitbekommen, wie stark die primär technologisch motivierten Umwälzungsprozesse die Wirtschaft verändern. … Das ist die Gegenthese zur Ansicht der „Zombifizierungs“-Adepten: Großzügige Geldversorgung erleichtert Schumpeters schöpferische Zerstörung. (Wer Schumpeter gelesen hat, weiß, dass auch bei ihm monetäre Expansion den schöpferischen Zerstörungsprozess begleitet.)>

    Damit wird nicht nur Dr. Stelter angesprochen.

    Ich würde am Blog gern ARGUMENTE hören gegen die hier vorgetragenen Auffassungen und speziell die von Braunberger.

    Es ist nicht sonderlich schwierig.

    Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        Warum immer nur ich?

        Wie wäre es mit Ihnen – oder gibt es dafür nicht den passenden Link?

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Dietmar Tischer

        „Wie wäre es mit Ihnen – oder gibt es dafür nicht den passenden Link?“

        Gegen meine eigenen Überzeugungen argumentieren? Das ist doch nun wirklich nicht Ihr Ernst.

        Insofern: Wie wäre es mit Ihnen – oder gibt es dafür doch nicht das passende Argument?

        LG Michael Stöcker

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Angesichts künftiger nachhaltiger Produktionszuwächse aus dem technischen Fortschritt wäre die aktuelle Geldpolitik gar nicht so falsch.”

      Vielleicht wäre es eine gute Idee, erstmal zu warten bis die angeblich kommenden “nachhaltigen Produktionszuwächse” tatsächlich realisiert sind, bevor man frisches Geld schöpft um die Zuwächse umzuverteilen, natürlich rein im Namen der “Gerechtigkeit”.

      Ein gar ketzerischer Gedanke, ich weiß.

      Antworten
      • Susanne Finke-Röpke
        Susanne Finke-Röpke sagte:

        @Herrn Richard Ott:

        Ich denke, sie sind auf dem richtigen Pfad. Technischer Fortschritt kommt nicht von alleine, sondern im Regelfalle unter Druck zustande, z.B. in Notzeiten, Kriegszeiten, Zeiten hoher Arbeitslosigkeit, Energiekrisen, etc. und gleichzeitig das Wirtschaftssystem freiheitlich ist. Schön zu sehen, dass das Fahrrad erfunden wurde als Pferdefutter nach dem Ausbruch des Vulkans Tambora witterungsbedingt knapp wurde und viele Pferde geschlachtet werden mussten.

        Ich würde sagen, die aktuelle Geldpolitik sorgt dafür, dass man gar nicht dazu gezwungen ist, in technischen Fortschritt zu investieren, weil es “auch so geht”. Schön zu sehen an der deutschen Automobilindustrie, die in Hochzinsphasen mit Dingen wie Airbag, ABS, Turbodiesel, u.a. mal Trendsetter war und sich seit Einführung des Euro auf ihren Lorbeeren ausruhen will (bei der japanischen Autoindustrie unter der BoJ ist es ab den späten 90ern nicht viel besser gewesen).

        Daher mein Resumee: die Geldpolitik müsste sich erst ändern, DAMIT es wieder zu Produktivitätsfortschritten kommen kann. Allerdings wird die Geldpolitik alleine wohl nicht reichen. Mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung, MINT-Begeisterung der Gesellschaft, Rechtssicherheit, Ideologiefreiheit, echter Austausch statt Monologe, Bekämpfung der Noteninflation an Gymnasien und Hochschulen, Fakten statt fake news, Publikationsbescheidenheit (lieber eine richtig gute wissenschaftliche Publikation als fünf mittelmäßige) und andere Dinge gehören auch dazu.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Frau Finke-Röpke

        “Ich würde sagen, die aktuelle Geldpolitik sorgt dafür, dass man gar nicht dazu gezwungen ist, in technischen Fortschritt zu investieren, weil es ‘auch so geht'”

        Es ist noch viel schlimmer.

        Die EZB will ja jetzt auch noch “Klimaschutz” zum Ziel ihrer Geldpolitik machen. Das bedeutet, dass im Zuge dessen eine Menge “Investitionen” getätigt werden müssen, die aber überhaupt keine Produktivitätsverbesserungen bringen sondern nur den Ausstoß von CO2 bei der Produktion vermindern sollen, weil CO2 ja neuerdings ein angeblich ganz gefährlicher Schadstoff sein soll. Es soll nicht darum gehen, mehr Energie zu nutzen und mehr zu produzieren – sondern das Energiesystem soll “CO2-neutral” sein. Die Konsequenzen sind vielen offenbar nichr klar.

        Irgendwelche reale, physische Mehrproduktion, die von übereifrigen Sozialisten “verteilt” werden könnte (nachdem sie sich selbst einen guten Teil unter den Nagel gerissen haben), wird jahrzehntelang nicht mehr anfallen, wenn wir “Kampf gegen den Klimawandel” zu unserem wichtigsten gesellschaftlichen Projekt machen.

        Gleichzeitig eine expansive Geldpolitik zu fahren, wird inflationär wirken.

      • Horst
        Horst sagte:

        “Gleichzeitig eine expansive Geldpolitik zu fahren, wird inflationär wirken.”

        Die Empirie führt Ihre Aussage ad absurdum. Einmal wieder.
        Zu klären ist, ob die Geldpolitik, die betrieben wird, “expansiv” wirkt. Eine spürbare Inflation (außer im Bausektor; in diesem Sektor ist es jedoch die REALE NACHFRAGE, die die Preise steigen ließ und läßt) hat sich seit Jahren nicht eingestellt.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Wie soll denn die Empirie eine Prognose, die ich über die Zukunft mache, schon jetzt widerlegen können?

        Der “Green New Deal” in den USA mit Zentralbank-Finanzierung und das Lagardesche Pendant in der EU sind noch (?) nicht umgesetzt. Dagegen ist alles, was bis jetzt an QE kam, und auch alles, was bis jetzt an Wohlstandsvernichtung durch “Klimaschutzmaßnahmen” kam, echter Kleinkram.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Susanne Finke-Röpke
        “Daher mein Resumee: die Geldpolitik müsste sich erst ändern, DAMIT es wieder zu Produktivitätsfortschritten kommen kann.”
        Würden die Zinsen steigen, wäre die Notwendigkeit von einem Produktivitätszuwachs größer. “Geldpolitik” würde ich nicht schreiben, da ,wie hier im Blog diskutiert, nicht klar ist, wie hoch der Anteil der Geldpolitik an dem langfristigen Rückgang der Zinsen ist.

    • Horst
      Horst sagte:

      Schließe mich Stöcker an.
      Warum der Versuch, Braunberger zu diskreditieren?

      Alleine die Wahl des Begriffes “Zombifizierung (in all seinen Facetten)” erinnert mehr an “story-telling” denn an als seriös betriebene Wissenschaft.

      Daher kann ich mich Braunberger nur anschließen: Diese Debatte ist kurios, ebenso wie diejenigen Wissenschaftler, die mit der Verwendung dieses Begriffes Schlagzeilen zu machen versuchen oder gar für Ende 2020 den großen Crash vorhersehen.

      Die Vogelschauen der Antike sollten wir hinter uns gelassen haben im 21. Jahrhundert.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Horst

        >Warum der Versuch, Braunberger zu diskreditieren?>

        Von was reden Sie?

        NIEMAND will Braunberger diskreditieren.

        Ich habe geschrieben, dass ich Argumente gegen die Auffassung von Braunberger hören wolle.

        Damit ist für jeden der lesen kann und dies im Kontext der vorgetragenen Behauptungen versteht, klar, dass es um die Auffassung geht, dass die betriebene Geldpolitik aus den VORGEBRACHTEN Gründen NOTWENDIG sei.

        Es geht nicht darum, ob es eine Zombifizierung aufgrund der betriebenen Geldpolitik gibt oder nicht.

        Das ist eine Frage, die UNABHÄNGIG davon zu klären ist, ob die Geldpolitik notwendig ist.

        Beides schließt sich auch nicht aus.

        Und es geht auch nicht darum, ob die „Zombifizierung“ einen Kontrapunkt braucht und ob der willkommen ist oder nicht.

        Von Diskreditierung kann also überhaupt nicht die Rede sein.

        Wenn Debatten damit beginnen müssen, dass erst einmal der Schutt beiseite geräumt wird, lohnt es sich nicht, sie zu beginnen – reinste Zeitverschwendung.

    • troodon
      troodon sagte:

      @ Dietmar Tischer
      “und makroprudentielle Instrumente den Aufbau von finanziellen Ungleichgewichten in Schach halten.”
      Allmachtsfantasie. Wie soll denn das durch GELDpolitik geschafft werden ? Insbesondere im nicht homogenen €-Raum ?

      “Großzügige Geldversorgung erleichtert Schumpeters schöpferische Zerstörung.”
      “Schöpferische Zerstörung” kann ich nicht erkennen, es ist eine politisch verordnete Zerstörung (u.a. Elektro- statt Verbrennermotor ), die Zerstörung kommt nicht (überall) vom Markt.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        Völlig richtig.

        Als Ergänzung dazu:

        Man kann zwar einen historischen Begründungsansatz wählen, ihn aber nicht so verkürzt instrumentalisieren, wie S. Poloz es tut.

        Ich würde zustimmen, dass die „Vierte Industrielle Revolution“ zwar tatsächlich eine ist, wir aber GLEICHZEITIG eine globale Revolution haben insbesondere aber nicht nur mit Bezug auf China und dass wir darüber hinaus eine Revolution von der PRODUKTION hin zu den DIENSTLEISTUNGEN haben, was u. a. auch für China gilt.

        Bei den Dienstleistungen werden wir enorme Produktivitätssteigerungen sehen.

        Die Frage ist aber, was dabei kreativ neu geschaffen und was zerstört wird.

        Das muss zumindest ansatzweise als Szenario mitgedacht werden, fehlt aber bei S. Poloz.

        Vorläufig erkenne ich nur, dass in Deutschland eine beträchtliche Zahl von Krankenhäusern geschlossen, d. h. “zerstört” werden muss, weil die Kosten zu hoch sind, aber nicht irgendetwas “Schöpferisches” neu dafür entsteht.

        Zum anderen:

        Die vor uns liegende Revolution der Digitalisierung und Vernetzung braucht a) weniger Finanzierung und b) kann in der Hauptsache durch VC finanziert werden – jedenfalls sieht es so aus.

        Die Giganten des Silicon Valley haben sich doch nicht über Banken finanziert, was für zu Schumpeters Zeiten noch selbstverständlich gewesen wäre.

        Es ist genug Geld in der Welt, um jedes einigermaßen erfolgversprechende Start-up zu finanzieren. Eine flockige Präsentation, einen charismatischen Präsentator – und schon fließt Geld. Und wenn man mehr braucht, baut man in Brandenburg eine Fabrik und kassiert vom Staat dafür.

        Und auch das noch:

        Wenn wir von der DIGITALEN Revolution sprechen, dann muss man auch ein Wort über die mögliche digitale Revolution der FINANZIERUNG verlieren.

        Wir sehen enorme Veränderungen nicht nur in der existierenden Bankenwelt, sondern auch im SYSTEM der Geldschöpfung (Bitcoin, die Möglichkeit eigener Währungen der internationalen Player wie Amazon und Facebook etc.)

        Wird noch nicht einmal angesprochen, sondern vollständig ausgeblendet.

        Die Rechtfertigungsnot muss groß sein, wenn derartige Thesen von einer renommierten Wirtschaftszeitung so aufgegriffen werden.

      • ruby
        ruby sagte:

        Krall und Beck waren sich einig, daß Banken wegen QE und “negativen” Zinsen keine Kredite an Starts Ups z.B. “vierte Revolution” vergeben, diese brauchen daher EK, das ist aber kein Bankgeschäft.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ ruby
        “Banken wegen QE und „negativen“ Zinsen keine Kredite an Starts Ups…vergeben”
        Bevor ich die Stelle suche, wissen Sie, bei welcher Minute das ca. war.?
        Denn mir leuchtet spontan nicht ein, warum QE und Negativzinsen der Grund dafür sein sollen.

      • Horst
        Horst sagte:

        Was für Sie eine Revolution ist, ist der status quo der Erkenntnis der Wirtschaftswissenschaften. Welche entwickelte Volkswirtschaft hat keine Transformation von der Produktion zur Dienstleistung durchgemacht? China wird es in 30 Jahren genauso ergehen, die Werkbänke der Welt werden dann Pakistan und Indien sein.

        Zu recht sieht Poloz in diesem Punkt nicht die Notwendigkeit der Detaillierung.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Horst

        >Was für Sie eine Revolution ist, ist der status quo der Erkenntnis der Wirtschaftswissenschaften.>

        Für die ist es aber nicht nur Erkenntnis, sondern auch eine Revolution, bzw. ein MEGATREND, den es so noch nicht gegeben hat in der Weltgeschichte.

        Es ist die DEMOGRAFISCHE Entwicklung.

        Noch NIE wurden die Menschen so alt wie im Laufe des Kapitalismus und aller Voraussicht wird das auch in Zukunft so sein – c .p. also fortzuschreiben

        Was heißt das für die ihnen nachfolgende Generationen?

        Nicht EINMAL Service, d. h. Beerdigung der Alten – sagen wir – im Durchschnitt von 60 Jahren, sondern bis zu JAHRZEHNTE lang Service für Ernährung, Gesundheit und anderes.

        Das variiert natürlich von Land zu Land, ist aber der Tendenz nach überall der Fall, wenn sich nicht große Kriege, Seuchen, Klimakatastrophen oder Vulkanausbrüche mit globalem Impakt ereignen.

        Kommt bei Poloz im Artikel nicht vor und kommt bei Ihnen nicht vor.

        Ist auch klar warum – weil die Werkbänke der Welt zukünftig in Pakistan und Indien stehen werden.

        Wenn die dort stehen, erledigt sich das Demografie-Problem für Sie anscheinend von selbst.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        Es macht einen wesentlichen Unterschied, welche Produkte genau ein Industrieland oder ein Dienstleistungsland anbietet und wie viel Wertschöpfung jeweils dahintersteckt.

        Mit der Produktion von Autos verdient man deutlich mehr als mit der von T-Shirts, obwohl beides “Industrie” ist. Und Rechtsanwälte verdienen deutlich mehr als Friseure, obwohl beide Berufe Dienstleistungen erbringen.

        Wenn sich ein Land von der Produktion hochwertiger Industriegüter zum “Dienstleistungsland” mit einfachen McJobs transformiert, ist das überhaupt keine positive oder wünschenswerte Entwicklung und wird mit einem deutlichen Abstieg des Lebensstandards in dem Land einhergehen.

        “Bei den Dienstleistungen werden wir enorme Produktivitätssteigerungen sehen.”

        Da halte ich dagegen, so pauschal stimmt das nämlich nicht. Bei einfachen, von Unqualifizierten erbrachten, Dienstleistungen werden wir fast gar keine Produktivitätssteigerungen sehen. Um wie viel produktiver ist Ihr Friseur denn in den letzten 30 Jahren geworden? Hat der jetzt eine Smartphone-App, mit der er Ihnen die Haare schneidet?

      • Horst
        Horst sagte:

        “Für die ist es aber nicht nur Erkenntnis, sondern auch eine Revolution, bzw. ein MEGATREND, den es so noch nicht gegeben hat in der Weltgeschichte.”

        Reichlich spät, werfen Sie ein Blick in das Mutterland der Industrialisierung, England im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Sie dürfen aber auch weiter in die Geschichte zurückblicken, in das antike Rom bspw. oder das hellenistische Athen. Im Zuge der Expansion dieser Stadtstaaten wurden Produktionen ebenfalls ausgelagert. In den Stadtstaaten selbst hatte man nun Zeit für u.a. die schönen Künste und Philosophie. Auch diese Gesellschaften wurden durch gestiegenen Wohlstand tendenziell älter.

        Sie versuchen etwas als Megatrend zu verkaufen, was seit beinahe 3.000 Jahren in entwickelten Volkswirtschaften beobachtbar ist.

        Das “Demografie-Problem” ist ein Scheinproblem – die zahlreich hierzu geführten Debatten ebenfalls. Kalter Kaffee.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ ruby
        Ich hatte es so verstanden, dass Beck als Grund für die Nichtvergabe von Krediten an Start-Ups Basel II als Ursache sieht (ab min 36:50.). Nicht genügend Sicherheiten vorhanden … Ist aus meiner Sicht nachvollziehbar, da dann m.W. höhere EK Anforderungen bestehen. Aber wir müssen das nicht weiter diskutieren…
        Mir ist beim nochmaligen teilweisen Anhören aufgefallen, dass Krall unendlich viel redet und damit eine vernünftige Diskussion deutlich erschwert.

      • ruby
        ruby sagte:

        @troodon
        Das empfand ich auch so, Beck antwortete inhaltlich sehr genau und beide Darstellungen zusammen brachten neue Denkanstöße.
        Basel mit den Eigenkapitalvorschriften wurde mit den Wirkungen auseinander genommen und mit der Wertlosigkeit von Bilanzierungsregeln abgenickt (Beck).
        Das zerstört den Rahmen der Unternehmensrechnungslegung und führt zur Willkür, leider, leider.

  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Schön, dass die BIZ mal wieder warnt – es wird auch höchste Zeit.

    >Dabei sind diese Mahnungen mehr als begründet, wie ich mehrfach erläutert habe. Die BIZ kann immerhin darauf verweisen, frühzeitig und zutreffend vor der Finanzkrise gewarnt zu haben.>

    DEMGEGENÜBER können die Anleger immerhin darauf verweisen, dass es aufgrund der Finanzkrise KEINEN Crash gegeben hat und sie mit ihren Anlagen Gewinne erzielt haben.

    So what, wenn die Notenbanken mit „asymmetrischer Reaktion“ die Dinge so im Griff haben, dass die Risiken nur Risiken geblieben, aber nicht zum Desaster geworden sind?

    Ich frage daher, unter welchen BEDINGUNGEN die Notenbanken nicht mehr oder nicht mehr hinreichend reagieren können, um zukünftige Krisen im Griff zu behalten.

    Meine Antwort:

    Es sind POLITISCHE Bedingungen, die sich aus sozialer, realwirtschaftlicher DISRUPTION ergeben.

    Man schaue sich die Welt an:

    Nirgends das eine Ereignis, das globale Instabilität verursacht.

    In der Summe aber so viele, dass von einer stabilen Entwicklung auf der Grundlage „geordneter Verhältnisse“ längst keine Rede mehr sein kann.

    Antworten
  4. Nonkonformist sagt
    Nonkonformist sagt sagte:

    Ich möchte mal die Fragen stellen wer oder was ist die BIZ und ja wo ist diese Bank der Bänkster und in welchem Land.
    So viel mir bekannt ist die Bank für Internationalen Zahlungsverkehr in der Schweiz zu haus und zwar doch in Zürich.
    Der Eigentümer ist und müsste doch der Herr Rotschuld sein und der liebt ja die ganze Welt vor allem wenn er diese plündern , bescheißen und ausplündern kann wie eine Weihnachtsgans.
    Dies ist natürlich immer nur zu unserem Wohle vergleichbar mit der BAFIN da ja diese ihre eigenen Bänkster kontrolliert.
    Dieses Institut gehören den Banken selber die sich selber überwachen und auch bewerten geht die Volksverblödung immer weiter und auch schneller.
    Fragen über Fragen !!!!!!!!!!!!

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ Nonkonformist sagt

      Googeln Sie “history BIS” und dann ist Ihre Frage beantwortet.
      BIS ist die englische Version von BIZ.

      Antworten
  5. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “Was für ein Börsenjahr liegt hinter uns! Nachdem es im Dezember 2018 noch so richtig gerumst hatte, legten die Börsen weltweit 2019 zu. ”

    Nicht so voreilig. Im Dezember 2018 rumste es auch erst ganz kurz vor Weihnachten so richtig. Es ist immer gefährlich, Jahresrückblicke schon Anfang Dezember zu schreiben.

    Antworten
  6. Wolf Palmer
    Wolf Palmer sagte:

    Viele Fonds des “kleinen Mannes”, die ETF”s liegen im Abwärtsbereich.

    Von Black Rock-Insidern hört man, daß etliche Großkunden diskret und kursschonend verkaufen und dafür Gold kaufen.

    Eine weise Entscheidung, denn die Rendite für Gold liegt auf 12 Monate gerechnet noch über dem S&P 500 nahe der 30%-Grenze.

    Meine Astro-Frau Eva Maria hat dank ihrer “Glaskugel” auf das richtige Pferd gesetzt.

    Antworten
      • Wolf Palmer
        Wolf Palmer sagte:

        Bis jetzt waren die Empfehlungen meiner Astro-Frau erfolgreicher als alle Fonds-Manager, denn sie hat bisher immer alle Indexe geschlagen.

        Selbstverständlich setzen wir nicht alles auf Edelmetalle.

        Meine Frau kennt den Zeitpunkt eines erfolgreichen Einstiegs in die Aktienmärkte.

        Wenns soweit ist, kaufen wir dann auch die jetzt maßlos überteuerten Aktien.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Wolf Palmer
        “denn sie hat bisher immer alle Indexe geschlagen.”

        “Immer”, “alle”, Sie sollten Bücher schreiben oder auf anderem Weg Ihr vermeintliches Wissen monetarisieren. Sie schaffen das.

    • Elektroheini
      Elektroheini sagte:

      “Fonds des „kleinen Mannes“, die ETF“s”

      ETF sind doch genau das Gegenteil. ETF wurden geschffen, damit “Institutionelle” einfach und kostengünstig in einen Markt einsteigen können. Privatmenschen sollen bitte die aktiv gemännitschten Fonds mit 5% Ausgabeaufschlag und 2% Verwaltungsvergütung kaufen.
      Der Verkauf von ETF an Privatmenschen ist ein Betriebsunfall, der jede Menge Jobs in den Finanzvertrieben kostet.

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @ Elektroheini

        Was bleibt den Banken mit ihren hohen CIR auch übrig?

        Einzeln wird der ETF tatsächlich nicht VERkauft, er wird GEkauft ;)
        VERkauft wird er im Bankvertrieb nur, wenn er sich in einem VV-Depot ö.ä. befindet, wodurch zusätzliche Managementgebühren generiert werden ;)

  7. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Bleibt jedoch die Frage, ob es ihnen gelingt.”

    Das hängt nur davon ab, wie viel sich die Benachteiligten dieser Notenbankstrategie politisch gefallen lassen bzw. wieviel Inflation an den asset-Märkten toleriert wird. Ich würde sagen, politisch ist noch etwas Luft in Richtung mehr Notenbanksozialismus, aber diese Luft wird dünner.

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