Das Zugpferd China lahmt

Von 2015 bis 2019 war China Deutschlands größter Handelspartner und Deutschland der größte Handelspartner Chinas in Europa. Nach Schätzungen der Commerzbank erwirtschaften die 30 Dax-Konzerne rund 18 Prozent ihres Umsatzes in China. Bei den im MDax-notierten Firmen sind es immer noch 13 Prozent. Prominentestes Beispiel ist der VW-Konzern, der mittlerweile fast jedes zweite Auto in China verkauft. Die gute wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands in den zehn Jahren nach der Finanzkrise wäre ohne den Aufstieg Chinas nicht denkbar gewesen.

Umso mehr verwundert der Gleichmut, mit der das staatlich organisierte Platzen der chinesischen Immobilienblase zur Kenntnis genommen wird. Mag der mit rund 300 Milliarden US-Dollar verschuldete Immobilienentwickler Evergrande ruhig bankrottgehen, die kommunistische Staatsführung wird einen „Minsky-Moment“, also eine Finanzkrise, wie wir sie 2009 erlebten, niemals zulassen. Im Zweifel wird auch in China mehr Liquidität in das System gepumpt, was die globalen Börsen weiter befeuert.
Es ist höchste Zeit für uns zu erkennen, dass China es mit einer Immobilienblase historischen Ausmaßes zu tun hat, die jene von Irland und Spanien 2008 und sogar jene von Japan 1989 in den Schatten stellt. Wie Harvard-Professor Kenneth Rogoff vorrechnet, hat die Bauwirtschaft einen Anteil von 29 Prozent am BIP des Landes. Ein Wert von zehn bis 15 Prozent gilt als normal. Nirgendwo auf der Welt sind Immobilien ansatzweise so teuer wie in Peking, Shenzhen, Hongkong und Schanghai. 90 Prozent der Käufer von Immobilien besitzen bereits eine und lassen diese nach dem Kauf meist leer stehen (weil bewohnte Immobilien an Wert verlieren), spekulieren also auf einen weiteren Wertanstieg. Schon heute liegt die verfügbare Fläche pro Kopf auf dem Niveau westlicher Staaten. Ein klassisches Ponzi-Schema. Die Verschuldung hat sich seit 2008 auf mehr als 250 Prozent vom BIP verdoppelt.

Die politische Führung versucht nun geordnet Luft aus der Blase zu lassen. Dies mag ohne Crash gelingen, aber nicht ohne negative Wirkung auf das Wirtschaftswachstum bleiben. In Kombination mit dem Rückgang der Erwerbsbevölkerung wird es dazu führen, dass wir uns von den hohen Wachstumsraten der Vergangenheit verabschieden müssen. Die Maßnahmen der Partei gegen „kapitalistische Auswüchse“ dürften nicht geeignet sein, um die Innovationsfreudigkeit zu fördern, was wiederum keine großen Sprünge im BIP pro Kopf erwarten lässt. Wenig wahrscheinlich auch, dass die Welt weiter steigende Exportüberschüsse Chinas akzeptiert.

Deutschland muss das eigene Geschäftsmodell anpassen

Da es in der Wirtschaft weniger auf das Niveau und mehr auf die Veränderung ankommt, sind das sehr schlechte Nachrichten für die hiesige Wirtschaft. Deutschland wird nicht darum herumkommen, das eigene Geschäftsmodell anzupassen: Weniger Exporte, mehr Binnennachfrage lautet die Losung. Dabei müssen wir aufpassen, die Ressourcen so zu verwenden, dass sie zur Sicherung künftigen Wohlstands beitragen. Auch hier mahnt die letztlich Wohlstand vernichtende Immobilienblase Chinas zur Vorsicht.

handelsblatt.com: “Evergrande ist ein böses Omen für Deutschland”, 8. Oktober 2021

Kommentare (45) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. weico
    weico sagte:

    Auch Frankreich will in seine Industrie investieren und setzt massiv auf KERNKRAFT … wie China !

    Macron kündigt 30 Milliarden Euro für Frankreichs Industrie an

    “Ziel des Programms »Frankreich 2030« sei es, industrielle Champions und Innovationen zu fördern. »Wir brauchen ein Land, das mehr produziert«, sagte Macron.
    Die 30 Milliarden Euro sollen zusätzlich zu dem 100 Milliarden Euro schweren Wiederaufbauplan fließen, den Frankreich im vergangenen Jahr zur Bewältigung der Coronakrise aufgelegt hat und dessen Mittel zum größten Teil in die Förderung einer klimafreundlicheren Energiepolitik fließen.
    Im Kern geht es um die Dekarbonisierung der französischen Wirtschaft und eine größere Unabhängigkeit von der Weltwirtschaft. So solle das Land bis zum Jahr 2030 führend bei grünem Wasserstoff werden und neue, kleinere sowie sicherere Atomreaktoren bauen. ”

    Zweifelt wirklich noch jemand daran, dass die EU-Kommission das “grüne Label” für Kernenergie verweigert bzw. das die kommende Koalition solches wirklich verhindern könnte…?

    Frankreich und der Osten WOLLEN die grüne Kernenergie…:

    “Zehn EU-Länder unter der Federführung von Frankreich haben die Europäische Kommission aufgefordert, Kernenergie als kohlenstoffarme Energiequelle anzuerkennen. Damit könnte sie Teil der jahrzehntelangen Übergangsphase der EU zur Klimaneutralität bleiben.
    In Anbetracht der anhaltenden Energiekrise in Europa plädieren die Länder für die Kernenergie als “wichtige erschwingliche, stabile und unabhängige Energiequelle”, die die Verbraucher in der EU davor schützen könnte, “den Preisschwankungen ausgesetzt zu sein.
    Das von Frankreich initiierte Schreiben wurde mit der Unterschrift von neun weiteren EU-Ländern – von denen die meisten die Kernenergie bereits zu ihrem nationalen Energiemix zählen – an die EU-Kommission gesandt, dazu zählen Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Finnland, Ungarn, Polen, Slowakei, Slowenien und Rumänien.”

    Quelle: euronews

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    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ weico

      Nur Deutschland schreibt seine Atomkraftanlagen freiwillig vorzeitig ab. Dies ist rational nicht begründbar.

      Und natürlich: Der französische Atomstrom ist / wird 100 % grün.

      Der Unterschied zwischen Deutschland: Hier die reine Ideologie in D, in Frankreich vernünftige industrielle Politik. Die EU zahlt, Deutschland haftet.

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      • weico
        weico sagte:

        @Gnomae

        “Der Unterschied zwischen Deutschland: Hier die reine Ideologie in D, in Frankreich vernünftige industrielle Politik. Die EU zahlt, Deutschland haftet.”

        Richtig!

        In den Augen der rot-grünen Klimapopulisten eine richtige Win-Win-Situation !! Ups..

        Wie sagt Macron treffend:
        „Frankreich hat Glück, denn Frankreich hat Atomkraft“, betont Macron gerne mit Blick auf die CO2-Emissionen. Da steht das Land im Vergleich zu Deutschland tatsächlich ziemlich gut da. Das liegt vor allem daran, dass 70 Prozent des Stroms aus den emissionsarmen Atomkraftwerken kommt.”
        “Die Einstufung solle „bis Ende des Jahres“ erfolgen, forderten sie. Dies hätte zur Folge, dass neue Atomkraftwerke mit EU-Geldern gefördert werden können.”

        https://www.welt.de/politik/ausland/article234358678/Macron-Frankreich-hat-Glueck-denn-Frankreich-hat-Atomkraft.html

        Nebenbei:
        Man beachte auch die herrlichen Leserkommentare !

  2. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “Die politische Führung versucht nun geordnet Luft aus der Blase zu lassen. Dies mag ohne Crash gelingen, aber nicht ohne negative Wirkung auf das Wirtschaftswachstum bleiben.”

    Die chinesische Führung wird dies geordnet reduzieren können auf mehreren Ebenen:

    – Solange Banken ohne Abschreibungen Kredite verändern, verlängern oder teilweise stunden können, hat es zwar negative Auswirkungen auf die G+V der Banken, aber keine verheerenden. Auf dieser Ebene ist die Krise lösbar.
    – Ausländische Gläubiger der Immobilienfirmen werden nicht mehr bedient. Das kann man unter Länderrisiko einordnen, mindestens als allgemeines Geschäftsrisiko. Insofern sind die Investoren auch nicht besonders schützenswert.
    – Bei den Immobilienkonzernen selbst, indem die Tätigkeit gebremst wird, damit die Firmen im Kern weiterarbeiten können.

    Deutschland soll mehr Binnennachfrage erzeugen. Man wird sehen, wie diese Binnennachfrage aussieht in Zukunft. Solange Kommunen vieles blockieren können, wird eine größere Binnennachfrage nicht entstehen.

    Eine Exportinitiative in Richtung Indien und Afrika wäre wünschenswert.

    Also mehr Export und höhere Binnennachfrage ist des Rätsels Lösung.

    Antworten
  3. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    bto: “Deutschland wird nicht darum herumkommen, das eigene Geschäftsmodell anzupassen: Weniger Exporte, mehr Binnennachfrage lautet die Losung.”

    Ja, aber wie?

    Das geht m.E. nur mit einem Austritt aus dem Target – 2 – System des Euro, und damit einem Austritt nach Art. 50 der EU-Verträge analog Großbritannien. Nur dann können andere Staaten nicht mehr auf Pump einkaufen und die deutsche Exportwirtschaft wäre zum Arbeitsplatzabbau gezwungen. Die neue nationale Währung (D-Mark oder was auch immer) würde aufwerten, die Exporte in anderen Ländern teurer, die Importe aus anderen Ländern billiger. Inländische Arbeitskräfte würden z.B. aus der Exportindustrie in den Bau von Infrastrukturprojekten (z.B. Eisenbahnbrückensanierung) wechseln.

    Das wäre ein schmerzhafter Anpassungsprozess, der aber Lücken beim medizinischen Personal, in der Altenpflege, auf dem Bau, im Handwerk und im öffentlichen Dienst (z.B. Bundeswehr) füllen würde. Geht aber nicht, weil Forderung der AFD, also bäh. Ist zwar juristisch legal, aber “rechtsextrem”, weil politisch unerwünscht, selbst wenn es mit demokratischen Mehrheiten erzielt werden würde. Anschließend würden wir uns aber wieder weg von der südeuropäischen Wirtschaft zur Schweizer Wirtschaft entwickeln. Mit dem Nachteil, dass etliche Länder wegen ausbleibender Zahlungen richtig sauer auf Deutschland wären und die EU mangels finanzieller Vorteile unverzüglich auflösen würden.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Susanne Finke-Röpke

      “Das geht m.E. nur mit einem Austritt aus dem Target – 2 – System des Euro, und damit einem Austritt nach Art. 50 der EU-Verträge analog Großbritannien.”

      Richtig !

      Ein Austritt aus der EU ist für Deutschland, zurzeit noch, kein Thema.
      Man kann also nur darauf hoffen, dass die neue Koalition es so richtig “vergeigt” und den Leuten dann die Augen aufgehen.

      Zurzeit wird ja gerade versucht, dem “störrischen” Polen einen “Regime Change” aufzudrücken.

      Prof. Dr. David Engels war ja letzte Woche in Hr. Stelter’s podcast und sein neuster Kommentar, über die ideologisch gespaltenen Lager innerhalb der EU, ist eindeutig:

      “Die unvermeidlichen ideologischen Konflikte zwischen dem Linksliberalismus in Brüssel, Berlin und Paris und dem Konservatismus in Warschau, Budapest oder London werden dabei als juristischer Kampf zwischen einem angeblichen „Rechtsstaat“ und einem sogenannten „nationalen Populismus“ verschleiert.

      Nachdem die Europäische Union vor einigen Wochen aufgrund der angeblichen Angriffe Polens auf die „europäischen Werte“ überraschend beschlossen hat, dem Land die zugesagten Covid-Fonds vorzuenthalten und damit Warschau offen zu erdrosseln, ist jedem klar geworden, dass nichts Geringeres als ein „Regime Change“ beabsichtigt ist, um eine der letzten Bastionen des Konservatismus in Europa zu zerstören. Die Weigerung des polnischen Verfassungsgerichts, den Vorrang des europäischen vor dem polnischen Verfassungsrecht anzuerkennen, war ebenso mutig wie alternativlos: Ein Einlenken hätte die totale Preisgabe all dessen bedeutet, was die derzeitige polnische Regierung aufgebaut hat, und hätte den Weg zu einer neuen Berlin-hörigen Tusk-Regierung und damit zu einer nicht enden wollenden Serie politisch motivierter Prozesse gegen alle hohen Vertreter der derzeitigen Mehrheit geebnet.

      Wird diese Entscheidung ein weiterer Schritt in Richtung Polexit sein? Die meisten Polen, darunter auch die Regierung, wollen eine friedliche und immer engere gemeinsame Zusammenarbeit mit ihren Nachbarn und fühlen sich als echte abendländische Patrioten.
      Aber die Dinge sind wohl an einem Punkt angelangt, an dem die EU als der schlimmste Feind des Abendlandes angesehen werden muss.”

      https://www.achgut.com/artikel/polen_weist_eugh_zurueck_europa_gegen_europaeische_union

      Nebenbei:
      AFD-Meuthen, der ja gegen einen Dexit ist , tritt nicht zur Wahl für den Partei-Vorsitz an. Kluger Entscheid zum Wohl der Partei !

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Susanne Finke-Röpke

      >Ja, aber wie?>

      Ihre Antwort:

      >Das geht m.E. nur mit einem Austritt aus dem Target – 2 – System des Euro, und damit einem Austritt nach Art. 50 der EU-Verträge analog Großbritannien.

      Nein, so geht es NICHT.

      Denn WIR werden NICHT austreten, um unsere Wirtschaft auf weniger Exporte und mehr Binnennachfrage umzustellen.

      Sie bestätigen ja, was ich zuvor am anderen Thread sinngemäße bereits gesagt habe:

      >Das wäre ein schmerzhafter Anpassungsprozess,…>

      Wir VERORDNENEN uns keine schmerzhaften Anpassungsprozesse, sondern müssen dazu GEZWUNGEN werden, sie zu akzeptieren – und zwar so, dass wir keine oder keine bessere Alternative haben, als sie zu akzeptieren.

      Mit Blick auf die EU:

      Wir scheinen dem Zwang zur Binnennachfrage, den wir uns mit der Energiewende auferlegen, dadurch zu entgehen, dass vor allem die Kommission und das Parlament, aber auch der Rat die anderen Staaten ebenfalls auf die Energiewende VERPFLICHTEN.

      Ist die EU erfolgreich damit, wären in erster Linie wir der Exporteur der Produkte und Dienstleistungen, die sie dafür benötigen.

      Es könnte funktionieren, an der Finanzierung wird es jedenfalls nicht scheitern.

      GEZWUNGEN würden wir, wenn ANDERE unsere Exporte aus welchen Gründen auch immer nicht mehr absorbierten.

      Das wird vermutlich nicht von heute auf morgen erfolgen, kann aber auch schleichend der Fall sein.

      So wie sich die Dinge entwickeln, muss China nicht, könnte aber entschieden darauf hinwirken.

      Ernsthafte Bedenken sind angebracht.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Ist die EU erfolgreich damit, wären in erster Linie wir der Exporteur der Produkte und Dienstleistungen, die sie dafür benötigen.

        Es könnte funktionieren, an der Finanzierung wird es jedenfalls nicht scheitern. ”

        Jaja, weil wir gleichzeitig auch der Hauptfinanzierer der Produkte und Dienstleistungen wären. Eine geniale Strategie…

        @weico

        “Wird diese Entscheidung ein weiterer Schritt in Richtung Polexit sein? Die meisten Polen, darunter auch die Regierung, wollen eine friedliche und immer engere gemeinsame Zusammenarbeit mit ihren Nachbarn und fühlen sich als echte abendländische Patrioten.”

        Naja, wollen die Polen wirklich eine “immer engere” Zusammenarbeit? Um den Preis der Aufgabe ihrer eigenen Souveränität offensichtlich nicht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Jaja, weil wir gleichzeitig auch der Hauptfinanzierer der Produkte und Dienstleistungen wären.>

        Das sind wir nicht.

        Der Hauptfinanzier ist die EU, die ihre Projekte, die nicht mit den schon anderweitig zugeordneten Geldern aus dem Haushalt bezahlt werden können, überwiegend mit dem Begeben von ANLEIHEN auf den Kapitalmärkten finanzieren wird.

        Richtig ist, dass wir unserem Anteil an der EU gemäß DAFÜR am meisten HAFTEN.

        Das ist etwas anderes, aber gleichwohl natürlich nichts RISIKOLOSES.

        Der Punkt ist:

        Solange kein Mitglied aus der EU austritt, ist das Risiko vernachlässigbar.

        Wenn allerdings die EU zerfällt, trifft es uns voll.

        Daher, logisch:

        Die EU darf NICHT zerfallen.

        Das ist mehr denn je oberstes Gebot, komme da, was wolle.

        Es ist auch einfach zu erfüllen:

        Die EU muss lediglich über so viel Geld verfügen bzw. so viel einsammeln, dass sie JEDES Mitglied ruhig stellen kann, also keines austritt und die EU nicht zerfällt.

        Und, auch kein wirkliches Problem, natürlich muss die EZB im Hintergrund Gewehr bei Fuß stehen.

        Wir schaffen das ;)

        Denn die Abgeordneten im neuen Bundestag werden ganz schnell begreifen, dass sie für den SYSTEMERHALT – falls erforderlich – JEDE neue EU-Anleihe geräuschlos durchwinken müssen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Die EU muss lediglich über so viel Geld verfügen bzw. so viel einsammeln, dass sie JEDES Mitglied ruhig stellen kann, also keines austritt und die EU nicht zerfällt. Und, auch kein wirkliches Problem, natürlich muss die EZB im Hintergrund Gewehr bei Fuß stehen.”

        Das hat 1923 in der Weimarer Republik schon einmal nicht funktioniert, obwohl die Reichsbank unfassbare Mengen an Geld gedruckt hat, um die Arbeiter im kompletten Ruhrgebiet monatelang “ruhig zu stellen”.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer
        ihre EU-gläubigkeit, – ein weiter so, bis zum endsieg, – ist schon erstaunlich, fast schon naiv! oder typisch deutsch? irgendwoher kennen wir dieses ansinnen.
        “finanzierung ist kein problem” etc. ??
        ihre präferenz ist wohl eine EU -sozalisitische dikatur, oder?
        wie wollen sie sowas umsetzen, ohne die bevölkerung in zwangshaft zu nehmen ?
        damit dann keine revolte ausbricht (oder nicht so schnell), brauchen sie die dikatur.

        wenn sie die Eu wollen, dann muss dafür gesorgt werden, dass die mitgliedsländer eine industrie bkommen, welche exporte bringen. nur damit könnten diese länder aus ihrer schuldenfalle herauswachsen.

        wenn sie die EU wollen, dann muss D kräftig verlieren, vielleicht bis zur vollständigen selbsaufgabe?

        eine Eu mit deutschland geht nur mit einer dikatur.
        ansonsten müsste D die EU verlassen.

        herr tischer, nach ihrer bisherigen einlassung zu EU, bleibt nur eine stetige transfer-zahlung an die mitgliedsländer, – bis zum bersten wegen zu hoher verschuldung, – welche bei ihnen irgenwie nicht vorkommt.
        das ist krieg gegen das eigene land!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        Am Zwinkern von Herrn Tischer vermute ich, dass er uns hier den “Advocatus Diaboli” gibt und uns dazu einlädt, die EU-Befürworter-Argumentation auseinanderzunehmen anstatt ihn moralisch zu verurteilen.

        “wenn sie die EU wollen, dann muss D kräftig verlieren, vielleicht bis zur vollständigen selbsaufgabe?”

        Das ist genau die Frage, der Herr Tischer stellvertretend für die anderen deutschen EU-Freunde immer ausweicht, wenn ich sie ihm stelle.

        Wieviel ist Deutschland bereit, zu zahlen, um den Rest der EU zu stützen? Wo liegt die Schmerzgrenze?

        Einen Betrag zu nennen, könnte die Bevölkerung massiv verunsichern…

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ ott 11:49
        leider gibt es keine zahl, ab welcher die schmerzgrenze für D überschritten ist.
        mal ist eine zahl von 1 bill € zuviel, mal sind vielleicht 10 billonen zu wenig.

        aber mit der ewigen EU-rettung wird D nicht nur ständig schwächer in seiner eigen leistungsfähigkeit.
        es ist noch viel schlimmer:
        wenn die Eu auseinanderbricht, wird D erneut (wie durch WK I u II ) der schuldige sein, weil
        a, D nicht mehr zahlen kann/will
        b, weil D durch sein (noch) kraft unmengen an ressourcen aus den mitgliedsländern beraubt (zb. kapital und echte facharbeitskräfte).

        dieses EU-bündnis beraubt den anderen mitgliedsländern zunehmend selbständig zu sein und überlebensfähig zu sein, also eigene wirtschaftskraft.

        dieses bündnis ist die handschrift des großkapitals. welches zunehmend die herrschaft übernimmt. und die politik sich als willfährige handlanger betätigen.
        das EU-konstrukt läßt sich nur noch mit totaltären bis dikatorischen mitteln aufrecht erhalten.
        die corona-maßnahmen waren/sind das vorspiel!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott, @ foxxly

        @ Richard Ott

        Geld DRUCKEN – von was reden Sie?

        Die Finanzierung erfolgt so, beispielhaft:

        Jemand hat eine schuldenfreie oder gering belastete Wohnimmobilie, in der Hartz IV-Empfänger wohnen. Das bringt ihm Einnahmen. Der Eigentümer meint, dass es mehr sein sollte. Mieterhöhungen sind jedoch nicht realisierbar.

        Was tun?

        Er denkt, dass eine neu aufgelegte EU-Anleihe ein vergleichsweise sicheres Wertpapier ist und eine ordentliche Verzinsung aufweist, hat aber keine flüssigen Mittel, Anteile davon zu kaufen.

        Er hat aber eine Bank, die entzückt ist, ihm angesichts der sicheren Mieteinnahmen und der nicht oder kaum belasteten Immobilie einen Kredit zu günstigen Bedingungen zu gewähren.

        Es wird etwas hin und her gefeilscht und dann braucht’s nur noch ein paar Unterschriften auf dem Papier, das der Bankdrucker ausgeworfen hat – und schon sind seinem Bankkonto, sagen wir, EUR 100.000 gutgeschrieben.

        Er kauft für diesen Betrag Anteile der neu aufgelegten EU-Anleihe.

        Es ist ein lohnendes Geschäft, denn zusammen mit dem „Bankberater“ hat er errechnet, dass er einen zwar überschaubaren, aber nachhaltigen Gewinn erzielen kann, weil die Verzinsung der Anleihe höher ist als die Bedienung des Kredits über dessen, sagen wir, zehnjährige Laufzeit.

        Wird hier Geld gedruckt oder „gedruckt“?

        Nicht ein einziger Cent.

        Und mit 1923 hat das auch nichts zu tun; das ist doch eine olle Kamelle, demnächst hundert Jahre alt.

        @ foxxly

        >das ist krieg gegen das eigene land!>

        Ich sitze am PC und schreibe diese Zeilen.

        Aber gut, das ist Krieg gegen Deutschland.

        Ich gratuliere, denn Sie gehören jetzt zu den wenigen Menschen, die mich besser kennen, als ich mich selbst.

        Sie scheinen aber nicht zu verstehen, dass der Betrag, der der EU durch den Kauf von Anteilen der neu aufgelegten Anleihe gutgeschrieben wird, eine Anzahl von Leuten in Gang setzt, die es ermöglichen, demnächst vor Ihrem Wohnhaus ein Windrad aufzustellen und es ans Stromnetz anzuschließen.

        Würde dies nicht geschehen, dann säßen Sie vor einem Monitor mit schwarzem Bildschirm und könnten Ihren Unsinn nicht mehr an diesem Blog und vielleicht auch anderswo verbreiten.

        Schließlich muss der Strom doch irgendwie erzeugt werden, wenn er von den AKWs und Kohlekraftwerken nicht mehr geliefert werden kann, weil wir sie stilllegen.

        Sind wir uns wenigstens da einig?

        Sie wären jedenfalls mit einem Schlag nicht nur die NULL auf dem Feld der Kommunikation, die Sie schon jetzt sind, sondern eine NULL,NULL.

        Verstehen Sie, dass die EU Ihren Ar*** rettet?

        Nein, Sie verstehen es nicht.

        Machen Sie weiter, Null ist Null.

        @ R. Ott und foxxly:

        Jetzt sagen Sie mir einmal, WO oder WIE Deutschland bei obiger Finanzierung nicht nur verloren, sondern KRÄFTIG verloren hat und WIEVIEL Deutschland – das LAND (!) – bezahlt hat?

        Ich kann es nicht erkennen – ist klar, weil ich gerade Krieg gegen Deutschland führe.

        Deshalb frage ich Sie beide.

        Wenn Sie sagen würden, dass WIR, die Deutschen BESCHEUERT sind, dann stimmte ich SOFORT uneingeschränkt zu.

        Das wäre aber etwas anderes, als verlieren und bezahlen.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer
        den Arxxx behalten sie lieber selber! und NULL, NULL, fällt auch auf sie zurück!
        sie nennen die kinder beim neuen namen und schon glauben sie, dass sie ganz andere menschen haben. (sie sind leider in bester?? gesellschaft mit dem umbenennen)

        am ende ist es völlig egal, wer die geldmenge bis zum bersten aufgebläht hat, – geschäftsbanken oder zentralabanken.

        das viel zuviele geld im verhältnis zur güterproduktion, zerstört nicht nur die wirtschaft, sondern die ganze gesellschaft.
        es ist höchst naiv zu glauben, weil es schon jahrzehnte gut gegangen ist, kann es ewig so weiter gehen.
        sie hatte es an anderer stelle auch selber geschrieben, dass man sich nur zeit erkauft.
        nun hier gilt es nicht?
        wenn es ihnen nicht gefällt, dann taufen sie halt die kinder wieder um; deshalb gebe ich gerne ihre NULL,NULL wieder zurück!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        Wo ist die Antwort auf meine Frage, die ich Ihnen und R. Ott gestellt habe?

        Ich finde sie nicht in Ihrer Replik.

        Daher noch einmal gefragt:

        Hat D verloren oder sogar kräftig verloren oder nicht durch die beiden beschriebenen Transaktionen?

        Kommt da noch etwas oder war’s das vom größten Schuldentheoretiker an diesem Blog?

        >das viel zuviele geld im verhältnis zur güterproduktion>

        Mag ja sein, ist beim Beispiel aber IRRELEVANT, denn:

        Der Kredit an den Anleihekäufer und daraufhin der Kauf eines Teils der EU-Anleihe mit dem Betrag von EUR 100.000 BEWIRKEN doch eine Güterproduktion in genau dieser Summe, nämlich die Herstellung von Teilen des Windrads, das vor ihrem Haus aufgestellt werden wird.

        Wo ist hier zu viel Geld im Verhältnis zur Güterproduktion?

        Sie erzählen Geschichten aus dem Wiener Wald.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer
        die EZB kauft monatlich für rund 60Mrd € anleihepapiere auf.
        das sind etwa 720Mrd € /jahr.
        und welches wirtschaftswachstum haben wir ??
        aktuell MINUS
        sonst vielleicht etwa 0,5-1%. das macht hoch gerechnet ca 34Mrd €
        ist das keine nennenswerte differenz für sie?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        Ich will nichts über Ihr Deutsch sagen, weil meines nicht besser ist als Ihres.

        Aber Sie verstehen doch, was ich gefragt habe?

        Streiten Sie es nicht ab, denn die Frage bezieht sich GENAU auf den Inhalt, den Sie zuvor behauptet haben – Sie MÜSSEN diese Frage also verstehen.

        Wo ist in der FRAGE von der EZB die Rede?

        NIRGENDS ist davon die Rede und in den beiden Transaktionen, durch welche die EU zu dem Geld gekommen ist, das fürs Bauen des Windrads erforderlich ist, kommt die EZB auch nicht vor.

        Also noch einmal die Frage lesen, nachdenken und einen neuen Anlauf zur Beantwortung nehmen.

        Tapfer sein, Sie schaffen das ;)

      • Susanne Finke-Röpke
        Susanne Finke-Röpke sagte:

        @Herrn Dietmar Tischer: Sehe ich auch so wie Sie. Deutschland wird das Exportmodell nicht freiwillig aufgeben. Allerdings baut das ganze Modell darauf auf, dass die Bonität Deutschlands die Inflation im €-Raum, den Wechselkurs des € gegenüber dem US-Dollar und den mitteleuropäischen Arbeitsmarkt stabil hält.

        Keines dieser drei Faktoren ist sicher. Sobald die Bilanzsumme der EZB den großen Kapitalsammelstellen zu groß wird, innere Unruhen wie die Warnung der 1.000 Offiziere in Frankreich Realität werden oder der Polexit eine Kaskade von Austritten bei anderen EU-Ländern wie z.B. Ungarn, Österreich, Tschechien, etc. auslösen sollte, wird es knifflig.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Susanne Finke-Röpke

        Stimme Ihnen voll zu, wobei Sie m. A. n. eher auf eine „positive Zerfallsvariante“ verweisen.

        Es ist VERBLENDUNG zu glauben, dass die Bonität der EU BESSER als die ihrer Mitgliedsländer – summierter hypothetischer Durchschnitt – sei.

        Der Knall ist lediglich lauter, wenn sie zerfällt, als wenn die Staaten der Reihe nach zerfallen würden.

        Das schützt natürlich nicht, kann den Zerfall nicht aufhalten.

        Wenn wir in Deutschland und die EU die Geldschöpfung wenigstens für etwas ZUKUNFTSWEISEND den Niedergang NICHT Beschleunigendes einsetzen würden, könnte man ja noch Hoffnung schöpfen und zumindest sagen:

        Wir haben es wenigstens versucht.

        Was aber geschieht, ist mit die mit ENERGIE – Doppelsinn beabsichtigt – GEWOLLT betriebene DESTRUKTION.

        Das Gebilde Eurozone/EU könnte schneller kippen als wir es im Augenblick mit dem Geldschleier vor Augen ahnen.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer 19:00
        >Jetzt sagen Sie mir einmal, WO oder WIE Deutschland bei obiger Finanzierung nicht nur verloren, sondern KRÄFTIG verloren hat und WIEVIEL Deutschland – das LAND (!) – bezahlt hat?<

        der exporterfolg wird zunehmend geschwächt durch die rund 27% haftung in der EU.
        mit weiteren exporterfolg steigt der reale betrag.
        sie glauben doch nicht im ernst, dass diese 27% für D die obergrenze ist, wenn irgend ein EU-land nicht mehr zahlen kann!
        D schleudert Mrd € geld durch die versicherungsfremde leistungen aus der kranken- und rentenkasse, an europäische länder, einschl der türkei.
        die temporären hilfen an die türkei damit sie die flüchtlinge zurück halten. (sie kommen dann etwas später)
        aktuell die "hilfen an afghanistan. etc. usw.

        gelder, welche durch eine schlechte deutsche politik gezahlt werden müssen und uns selber verloren gehen, aber unsere kassen belasten.

        die zukünftigen lasten durch corona plandemie-maßnahmen und krediten, wandern intern von der realwirtschaft in den finanzsektor, aber die lasten bleiben.
        bei den klimawandel-histerie-umbau-kosten, läuft der gleiche vorgang.

        ….. aber, wenn ich EU-fanatisch wäre wie sie, würde ich genauso dagegenhalten wie sie.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        Ich glaube an Ihre Kompetenz, eine einfache Frage zu beantworten.

        Sie müssen dabei nicht an solche unappetitliche Dinge wie Fanatismus denken, sondern nur wie folgt liefern:

        WER – welcher BÜRGER, welches UNTERNEHMEN inkl. den/die Erbauer des Windrads, welche INSTITUTION etc. – hat nach den zwei Transaktion, die ich sehr KONKRET benannt habe, WENIGER auf dem KONTO, unter der MATRATZE oder im PORTOMONNAIE , etc. als davor?

        Suchen Sie, finden Sie – und liefern Sie!

        Ich meine NAMEN und nicht irgendwelche “üblichen Verdächtigen”, die verhaftet werde sollen, weil man halt TÄTER braucht, wie mit dem letzten Satz des Films CASABLANCA verdeutlicht wird.

        Wir sind hier doch nicht bei Fiction, sondern der Wirklichkeit – oder?

        Und mal ehrlich:

        Es wäre ja noch schöner, wenn Ihrem UNIVERSALWISSEN in Geld und Verschuldung irgendjemand ENTKOMMEN könnte.

        Das wollen Sie sich doch nicht antun.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer 21:57
        in ihren beispiel wurde klar neues geld erschaffen bzw. gedurckt.
        diese 100 t kreditgeld wurden in eu-anleihen investiert und waren vorher nicht da bzw. nicht im umlauf!

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        Was Sie sagen, ist insoweit richtig, wie es das ERSCHAFFEN betrifft, es ist aber zugleich unvollständig.

        Und, das betrifft die Diskussion zwischen uns:

        Sie beantworten meine Fragen nicht.

        Ich helfe Ihnen:

        Wenn etwas ERSCHAFFEN wurde, etwas NEUES, das es vorher NICHT gab – genau dies sagen Sie –, dann MUSS doch

        entweder

        JEMANDEM etwas weggenommen worden sein für die Erschaffung

        oder

        es wurde NIEMANDEM etwas weggenommen für die Erschaffung.

        Ist doch richtig – oder sehen Sie eine andere Möglichkeit, die hier bezeichnete Erschaffung hinzubekommen?

        Wenn so, dann müssen Sie mir diese erklären.

        Wenn Sie es nicht wollen oder können, müssen Sie sich ENTSCHEIDEN, ob jemandem etwas weggenommen wurde oder niemandem etwas weggenommen wurde für die Erschaffung des Neuen.

        Und wenn jemandem etwas weggenommen wurde, dann muss es ihn auch GEBEN und er hat einen NAMEN.

        Ich habe mich umgeschaut und daraufhin entschieden, dass NIEMANDEM etwas weggenommen wurde und dafür, dass einige sogar von der Schaffung des Neuen PROFITIEREN – die Unternehmen und ihre Mitarbeiter, die mit dem ihnen zufließenden NEUEN das vor Ihrem Haus dringend benötigte Windrad aufstellen.

        Warum können Sie nicht, was ich kann – sich einfach ENTSCHEIDEN, sei es nun das eine oder andere?

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer 12 Oktober 2021 23:29
        jetzt sind sie in ihrer fanatischen wortklauberei in ihren element!
        wenn dies ausartet oder sich manifestiert, sollten sie einen arzt aufsuchen.

        es ist richtig, dass scheinbar niemanden etwas weggenommen wird, wenn kredite getätigt werden, – scheinbar!
        in diesen kreditgeldsystem findet mit jeden neuen kredit eine weitere umverteilung in richtung finanzwirtschaft statt.

        bei den riesen überhang an neuen gelddruck zur gütermenge, findet eine art entreicherung statt.
        das bestehende vermögen wird in realtion zur stärker steigenden geldmenge immer weniger wert. (verdeckte inflation)
        die weitere problematik ist, dass die realwirtschaft nahezu alle kosten, abgaben, steuern und zinsen etc. des ganzen wirtschaftsablaufes tragen müssen. während dies aus dem finanzsektor nur realtiv marginal ist.

        das schuldgeldsystem und seine entsprechende pro-politik, macht die realwirtschaft zunehmend kaputt.
        die realwirtschaft wird am ende die lasten nicht mehr tragen können, ausbluten und handlungsunfähig werden.
        dass länderübergreifend sehr viel kapital abgegriffen, habe ich schon hinreichend erklärt.

        schreiben sie weiter was sie wollen, wenn sie sich in dieser rolle kindisch freuen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Ich bin, freundlich gesagt, entsetzt. Ich dachte, Sie machen sich hier mit leichtfüßiger Ironie über die unsinnige Regierungs- und EU-Politik lustig und schlagen dazu Maßnahmen vor, die offensichtlich schwachsinnig sind, aber Sie meinen das ja offensichtlich doch vollkommen ernst!

        Dann muss ich Ihnen wohl erklären, wieso es nicht funktionieren kann:

        Ihr beispielhaftes “Finanzierungsmodell” ist vollkommen weltfremd. Sie glauben also, Privathaushalte würden freiwillig eine Hypothek auf ihre unbelasteten Immobilien aufnehmen und mit dem Geld dann ausgerechnet EU-Anleihen kaufen??

        Damit das ein attraktives Geschäft sowohl für die Banken als auch für die privaten Haushalte wird, müsste die EU nominal mindestens 3-4 Prozent Zinsen p.a. bieten; bei derzeitigen Inflationsraten und der Unsicherheit über die künftige Inflationsentwicklung eher mindestens nominal 8-10 Prozent p.a. Wieso sollte die EU das tun, wenn die Staaten am QE-Programm teilnehmende nationale Staatsanleihen schon für -0,5 bis 0,5 Prozent Zins p.a. am “Markt” platzieren können, also zumindest so lange, wie die EZB die Anleihen sodann aufkauft?

        Und wenn die EU so verrückt wäre und die 8 % Zinsen tatsächlich zahlen wöllte, wo bekäme sie die Liquidität für die Zinszahlungen her? Etwa durch neue Anleihen, für die wiederum private Hausbesitzer eine neue Hypothek auf ihre Immobilie aufnehmen müssten? Oder kauft dann doch die EZB wieder an? ;)

        Noch ein Problem bei Ihrer Idee: Hypothekendarlehen werden üblicherweise monatsweise abgetilgt, Staatsanleihen nicht. Auf die Tilgungsraten bis zur Endfälligkeit zu verzichten, macht die Hypothek, die ja in Ihrem Beispiel in Wirklichkeit ein endfälliger Kredit mit einer Immobilie als Besicherung ist, deutlich teurer und riskanter, und auch unattraktiver für die Hypothekenbank, weil sie ja über die ganze Laufzeit das komplette Kreditrisiko in ihren Büchern behält.

        Ein komplett untauglicher Vorschlag – ich habe keine Ahnung, was Sie mir damit sagen oder zeigen wollten, außer vielleicht Ihre wachsende Verzweiflung, das EU-Schuldensystem um jeden Preis weiter am Laufen zu halten.

        “Sie scheinen aber nicht zu verstehen, dass der Betrag, der der EU durch den Kauf von Anteilen der neu aufgelegten Anleihe gutgeschrieben wird, eine Anzahl von Leuten in Gang setzt, die es ermöglichen, demnächst vor Ihrem Wohnhaus ein Windrad aufzustellen und es ans Stromnetz anzuschließen. (…) Verstehen Sie, dass die EU Ihren Ar*** rettet?”

        Jetzt argumentieren Sie wie ein sozialistischer (oder faschistischer…) Zentralplaner, der die Mobilisierung aller Ressourcen einer Volkswirtschaft damit rechtfertigen will, dass damit irgendein angeblich besonders wichtiges gesellschaftliches Ziel erreicht werde. Wobei die dazu nötigen Maßnahmen und Finanzierungstricks natürlich angeblich auch wieder “alternativlos” sind.

        Die Nationalsoziaisten hatten mit ihren “MEFO-Wechseln” zur Finanzierung der Aufrüstung der Wehrmacht allerdings originellere Finanzierungsideen als Sie und die EU, das ist tatsächlich ein Unterschied.

        “Schließlich muss der Strom doch irgendwie erzeugt werden, wenn er von den AKWs und Kohlekraftwerken nicht mehr geliefert werden kann, weil wir sie stilllegen. ”

        Sie begreifen immer noch nicht, dass wir so viele Windräder aufstellen können, wie wir wollen – an windarmen Tagen und Nächten im Winter haben wir dann trotzdem keinen Strom! Was wir brauchen, sind grundlastfähige Stromerzeuger oder riesige und gleichzeitig günstige Speicher!

        Wissen Sie übrigens, was das millionste in Deutschland aufgestellte Windrad und ein beliebiger ausgebrannter Tiger-Kampfpanzer an der Ostfront gemeinsam haben werden? Sie sind genau gleich nutzlos für den jeweiligen Endsieg im Kampf für den Lebensraum beziehungsweise gegen den Klimawandel, haben aber für ihre Herstellung natürlich viele Rohstoffe und auch viele Arbeitsstunden verschlungen.

        Da waren wir schon einmal weiter. Alles sehr ernüchternd.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly, @ Richard Ott

        Ich habe nichts vorgeschlagen, sondern ein REALISTISCHES, d. h. ein in Varianten millionenfach mögliches Beispiel ökonomischen Handelns dargelegt.

        Ähnliche Beispiele EREIGNEN sich bereits, hier:

        https://www.faz.net/aktuell/finanzen/eu-legt-groesste-gruene-anleihe-auf-17581257.html

        Daraus:

        >Die erste grüne EU-Anleihe weist eine Laufzeit von 15 Jahren auf und stellt mit einem Volumen von 12 Milliarden Euro den bislang größten Titel in dieser Kategorie dar. Wie schon bei den ersten EU-Anleihen im vergangenen Jahr, die im Zuge der Corona-Krise an sozialen Zwecken ausgerichtet waren, stürzten sich die Anleger regelrecht auf die Emission: Die Nachfrage von gut 135 Milliarden Euro lag um mehr als das Zehnfache über dem Angebot>

        Ich rede also von REALITÄT.

        Das haben Sie kritisiert.

        Ich habe daraufhin in verständlichem Deutsch eine Frage gestellt und bekomme von Ihnen, foxxly, als Antwort „fanatische Wortklauberei“, und von Ihnen, Richard Ott, dass ich Maßnahmen vorschlage, die schwachsinnig seien.

        Ich stelle dazu fest:

        Sie sind UNFÄHIG Realität zur Kenntnis zu nehmen und eine einfache Frage zu beantworten.

        Unfähigkeit ist keine Charakterschwäche.

        Sie betrifft JEDEN, damit selbstverständlich auch mich in bestimmten Lebensbereichen.

        Wie auch immer – Klärung ist mit Ihnen NICHT möglich.

        Das ist die ERKENNTNIS zu dem Thema, das hier zur Debatte steht.

        Sie genügt mir, weil sie insoweit Klärung ist.

        Weitere Diskussionen mit Ihnen sind ohne Nährwert für
        mich und erübrigen sich daher.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Tja, und wie viele Hausbesitzer kennen Sie, die eine neue Hypothek aufgenommen haben, um diese grüne EU-Anleihe zu zeichnen?

        Dürften nicht viele sein, oder nur die besonders Wahnsinnigen oder schon leicht Dementen, denn im von Ihnen selbst verlinkten Artikel steht:

        “Die hohe Nachfrage nach der grünen Anleihe drückte die Finanzierungskonditionen. Sorgt die hohe Nachfrage nach einer Anleihe für steigende Kurse, dann fällt deren Rendite, also die von den Investoren geforderte Verzinsung. Hatte die EU ursprünglich einen Nachlass von 0,05 Prozentpunkten oder fünf Basispunkten zum Referenzzins (Swapmitte 15 Jahre) angestrebt, waren es am Ende sogar acht Basispunkte weniger. Das entspricht einer Rendite von 0,44 Prozent.”

        Für 0,44% p.a. bekommen Sie nirgendwo einen Immobilienkredit, erst recht keinen, der auch eine Laufzeit von 15 Jahren so wie diese “grüne” Anleihe. Der günstigste tilgungsfreie immobilienbesicherte Kredit, den ich finden konnte, hat bei Zinsbindung von 15 Jahren einen Zins von 1,00% bei ultraniedrigen Beleihungsaufläufen von um die 10% des Immobilienwertes. Alles immer nominal, bei 4% Inflation p.a. sind die Realrenditen natürlich tief negativ, aber gleichzeitig müsste der Privathaushalt aus Ihrem Beispiel auf seine nominalen Zinserträge aus der EU-Anleihe selbstverständlich 25% Kapitalertragssteuer plus Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer und gegebenenfalls Krankenkassenbeiträge zahlen.

        Wer macht sowas?

        Würden Sie es machen?

        Sie können jetzt die beleidigte Leberwurst spielen, vielleicht müssen Sie das auch, weil Sie keinen anderen Ausweg aus dem Thema mehr finden, aber es bleibt dabei: Ihr Vorschlag ist vollkommen realitätsfremd und schwachsinnig. Sehen Sie es doch einfach ein.

  4. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @DS „Umso mehr verwundert der Gleichmut, mit der das staatlich organisierte Platzen der chinesischen Immobilienblase zur Kenntnis genommen wird“.
    Die Frage ist: warum sollte das wundern? Muss man sich ständig mit Nebensächlichkeiten beschäftigen, die weit entfernt passieren und nur ein paar hundert Millionen Chinesen in Unruhe versetzen?

    Vielleicht kann die hiesige Projektentwickler- und Immobilienbranche die chinesischen Prachtbauten an das westeuropäische Betongoldclientel verscherbeln – die kaufen momentan alles. Mit Full-Vermietungsservice selbstverständlich (… durch attraktives Umlenken von Touristen- und Flüchtlingsströmen). Die haben das nach der Wende bis weit nach 2015 geübt. Das funktionierte prima.

    Auch könnte die europäische Green-Deal-Aktion weiter gedacht werden: hier die lustigen VW-Stromer mit ordentlichen Subventionen bauen, die nach dem Crash in China keiner mehr haben will – dort die Teile in die Wüste Gobi stellen und durch chinesische Wanderarbeiter abstauben lassen.

    Das ist selbstverständlich ökonomischer Quatsch, deswegen: „Deutschland wird nicht darum herumkommen, das eigene Geschäftsmodell anzupassen: Weniger Exporte, mehr Binnennachfrage lautet die Losung“.

    Also: stattdessen die VW-Stromer in die Lüneburger Heide stellen und von ex-Opel-Werkern abstauben lassen. Wichtig: auf chinesische Staubtücher einen hohen Zoll verlangen (umweltbedingt). Toll, das neue Geschäftsmodell, die Wertschöpfung bleibt im Lande.

    „Dabei müssen wir aufpassen, die Ressourcen so zu verwenden, dass sie zur Sicherung künftigen Wohlstands beitragen. Auch hier mahnt die letztlich Wohlstand vernichtende Immobilienblase Chinas zur Vorsicht“. Naja, das lösen wir ressourcenschonend ganz einfach: „wir“ lassen die nationale Immobilienblase platzen, indem ab Jahresmietfaktor 3 nix mehr gekauft werden darf (3-J-Regel, kann man sich leicht merken). Anschließend wird der Wohlstand nach unten korrigiert und auf dem Niveau gesichert.

    Die Parteiprogramme der drei Ampelleuchten bieten nichts, was den skizzierten Verlauf verhindern könnte. Im Gegenteil. Ist aber heute nicht mehr das Thema. Maybrit, Anne & Co kümmern sich jetzt um den gekürzten Sebastian und gehen der Frage nach, was Jungpolitiker dazu treibt, das eigene Volk für Dumm zu verkaufen.

    Wobei sich diese Frage auch aufdrängt, wenn sich kein deutscher Politiker über geplatzte chinesische Immobiliendeals aufregt. Oder glauben die wirklich, dass 250 Millionen umgeleiteten chinesische Wanderarbeiter nur die afghanischen Bergkuppen abstauben, wenn’s mit den Stromern nichts wird.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @JürgenP

      “Vielleicht kann die hiesige Projektentwickler- und Immobilienbranche die chinesischen Prachtbauten an das westeuropäische Betongoldclientel verscherbeln – die kaufen momentan alles.”

      Nein, soweit ich weiß, geht das nicht so einfach, wie Sie sich das hier vorstellen.

      Ausländer dürfen Immobilien in China nur dann kaufen, wenn sie mindestens eine chinesische Arbeitserlaubnis haben, so ähnlich wie das zum Beispiel in Dänemark läuft, selbst für Staatsbürger aus anderen EU-Staaten. Da sind die Chinesen mal wieder deutlich schlauer als die Deutschen.

      Antworten
  5. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    bto: “Die Maßnahmen der Partei gegen „kapitalistische Auswüchse“ dürften nicht geeignet sein, um die Innovationsfreudigkeit zu fördern,…”

    Das sehe ich völlig anders. Gerade weil einerseits die Nachfrage nach Rohstoffen und Arbeitskräften zurückgeht, können (bei Rohstoffen) bzw. müssen (bei Arbeitskräften) sich sogar eine andere Verwendung suchen. Die klassische “kreative Zerstörung” im Schumperschen Sinne, nur dass sie nicht technologiegetrieben ist wie beim Wechseln von Schallplatte zu CD, sondern zur Korrektur von Fehlspekulationen.

    Was wäre denn die Alternative? Noch mehr Wohnungsbau? Noch mehr Leerstand? Noch mehr Ressourcen in eine sowieso schon überbordende Bauindustrie? Nein, Chinas Regierung geht den einzig richtigen Weg: Luft aus der Blase lassen, auch mal eine Insolvenz dulden und die Branche auf einen gesunden und tatsächlich benötigten gesellschaften Anteil schrumpfen lassen, so wie das in Irland, Japan und Spanien auch notwendig war.

    Natürlich sind Anpassungsschmerzen damit verbunden. Es wird friktionelle Arbeitslosigkeit geben, es wird Zahlungsausfälle geben, Banken müssen Kredite abschreiben, Immobilien werden im Wert verlieren. Ja und? Die arbeitslose Buchhalterin wird z.B. von einem Bauträger zu einem Start-up wechseln, die Kapitalanleger wechseln von Betongold zu wichtigeren Branchen wie z.B. der Automobilindustrie, die Banken prüfen Kredite wieder gründlicher und der auf dem Papier gewachsene Reichtum der Vermieter nimmt durch Wertberichtigungen wieder ab, so dass aber umgekehrt junge Familien leichter wieder Eigentum bilden bzw. erwerben können.

    Vielleicht sinken ja in Deutschland durch den Rückgang der Bautätigkeit in China sogar die Preise für Schnittholz, Kupferkabel und Baustahl? Wer weiß? Dann hätte es indirekt positive Auswirkungen auf unsere Baukosten.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Wolfgang Selig

      “Vielleicht sinken ja in Deutschland durch den Rückgang der Bautätigkeit in China sogar die Preise für Schnittholz, Kupferkabel und Baustahl? ”

      Ding ding ding, das ist der Jackpot.

      Allerdings werden wir den wertvollen Energierohstoff Holz in Deutschland sicherlich nicht für Bauprojekte verschwenden. Daraus müssen wir Hackschnitzel herstellen und die dann im Winter verfeuern, schön “fürs Kliemer”, außerdem sparen wir so knappes Erdgas und zum 31. Dezember werden ja auch wieder ein paar Atomreaktoren abgeschaltet.

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Herrn Ott:

        Sie polemisieren, Herr Ott! Bauholz wird nicht zu Hackschnitzeln gemacht, das wäre Geldverschwendung.

        Das Ganze wird nämlich unter Bundeskanzler Olaf Scholz überhaupt gar kein Problem mehr sein. Der zuständige Ministerposten wechselt ja gerade von Herrn Altmaier zu den Grünen, wo die Kompetenz bei Netzspeicherung, Kobolden, usw. viel stärker ausgeprägt ist als bei der CDU, weil “alles durchgerechnet” ist. Da bin ich ein großer Optimist bzgl. der Fachqualifikation der künftigen Bundesregierung, deren naturwissenschaftliche Kompetenzen auf zahlreichen YouTube-Vides von jedermann nachgeprüft werden kann. Ich sehe diese Videos regelmäßig mit großer Begeisterung, gerade die über die Parteivorsitzende der Grünen, die sich als Energieministerin m.E. durch ihre qualifizierten Beiträge geradezu aufdrängt. Niemand anderes wird die Differenz zwischen Strombedarf und Stromangebot schneller in Einklang bringen als diese einzigartige Persönlichkeit. Im Vorgriff auf diese Regierung installiere ich gerade privat auf meinem Häuschen eine Photovoltaikanlage mit Pufferspeicher in der Garage, um meinen bescheidenen persönlichen Beitrag zum Klima-Erfolg der “Ampel” zu leisten. Ganz nebenbei ist das der sicher nicht notwendige “Gürtel” einer USV (unterbrechungsfreien Stromversorgung) zum amtlichen “Hosenträger” des Netzbetreibers in unserer Region. Und das alles nur, damit meine nölende, uncool Ingenieurwesen studierende, ewig skeptische gerade volljährige regierungskritische Tochter endlich wieder Ruhe gibt, weil sie an der Hochschule unnötig von Professoren für Energiesysteme und -netze aufgestachelt wird, dass Frequenzen, Dunkelflauten, Schwungmassen als Momentanreserven, Anfahrprobleme nach Blackouts u.ä. in einem europäischen Verbundleitungsnetz wichtig sein sollen. Es ist ein altes deutsches Problem, dass die jungen Leute an den Universitäten und Hochschulen regierungskritisch werden…^^.

        Ich freue mich auf die 1. Lesung im Deutschen Bundestag, wenn die neue Koalition mit einfacher Mehrheit gegen den Willen der Opposition das Ohmsche Gesetz so ändert, dass sich die teuren Leitungsverluste spürbar verringern. Hoffentlich nehmen sich andere EU-Länder ein Beispiel daran!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Selig
        “Sie polemisieren, Herr Ott!”

        Jaaa, und wie! Kennen Sie schon den neuen “Was tun bei einem totalen Stromausfall”-Clip vom Bundesamt für Katastrophenschutz?

        Da lernt man, was man alles wirklich machen muss, um im Winter bei Strom- und Heizungsausfall nicht zu erfrieren:

        >Teelichter anzünden
        >Fenster mit Folie bekleben
        >Teelichtheizung basteln und anzünden
        >diverses Nachbarpärchen einladen, am besten in der neuen Werbefernsehen-Standardkonfiguration, und mit ihnen auf dem Sofa kuscheln

        https://twitter.com/BBK_Bund/status/1443516558232461314

        “Im Vorgriff auf diese Regierung installiere ich gerade privat auf meinem Häuschen eine Photovoltaikanlage mit Pufferspeicher in der Garage, um meinen bescheidenen persönlichen Beitrag zum Klima-Erfolg der “Ampel” zu leisten. Ganz nebenbei ist das der sicher nicht notwendige “Gürtel” einer USV (unterbrechungsfreien Stromversorgung) zum amtlichen “Hosenträger” des Netzbetreibers in unserer Region.”

        Freuen Sie sich, durch die China-Krise wird immerhin das Kupfer für die Stromkabel zeitweilig ein bisschen billiger.

        “Es ist ein altes deutsches Problem, dass die jungen Leute an den Universitäten und Hochschulen regierungskritisch werden…^^”

        Dieses Problem wurde im Sozialismus überzeugend gelöst: Man muss die Studenten natürlich nach ideologischer Zuverlässigkeit auswählen! Wer in der DDR Rechtswissenschaften (Gysi), Journalismus (Maybritt Illner) oder vielleicht auch physikalische Chemie () studieren durfte, war ideologisch so gefestigt, dass kritische Wortmeldungen oder gar staatsfeindliche Hetze eine echte Seltenheit waren und die Grundsteine für große Karrieren gelegt wurden.

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Richard Ott, 14:25
        Ihre guten Tipps ( mit diversen Pärchen , candellight etc ) gegen frigide Behausungen in allen Ehren-
        ich empfehle wärmstens bewährte ethnologische Erfahrungen :
        Aborigines haben die Kälte langer Nächte beschrieben mit der Anzahl der Dingos, die zum Warm-halten erforderlich waren: , three- four-dog-night etc:

        https://www.phrases.org.uk/bulletin_board/28/messages/655.html

        Vielleicht klappt es auch mit Mietzekatzen?

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Hallo Herr Ott,
        You Made my Day! Selten so gelacht bei dem Video auf Twitter. Kein Strom, ein paar Teelichter und die Klingel geht! Ist wahrscheinlich batteriebetrieben. Da waren schon Koryphäen an Werk, die dieses Filmchen gedreht haben. Aber wir sollten uns nicht soviel Gedanken machen. Das wird schon beim Blackout. Wir hatten hier gerade einen in ganz Sambia. Nix passiert, alle Aggregate angesprungen, Bier weiterhin kalt. Ist übrigens ein sehr gutes Weihnachtsgeschenk so ein Notstromaggregat. Und noch bezahlbar. Denn erst am 31.12 gehen 2 Kernkraftwerke vom Netz. Kann gern welche empfehlen :-)
        Beste Grüße aus Lusaka

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Doc Fischer

        “Vielleicht klappt es auch mit Mietzekatzen?”

        Hängt wohl von der Katze ab. Da kenne ich welche, die überhaupt kein Interesse an solchen Aktionen hätten, aber auch andere, die fast so sozial sind wie ein Hund.

        Wer so viele Katzen hat wie eine durchschnittliche mittelalte, kinderlose Grünen-Wählerin (keine Genderrosette, nur hier ist nur w gemeint), kann aber auch einfach mit den Katzen in einem möglichst kleinen Zimmer sitzen – ein paar Katzen müssten die gleiche Wärmeleistung haben wie ein kleines Teelicht…

        Wenn die Katze bei Stromausfall lieber jagen als schmusen will und dann pflichtbewusst die erlegten Mäuse und Vögel vor die Haustüre legt, dann könnte man diese Biomasse mit einem kleinen Biogas-Reaktor aber auch weiterverarbeiten und so Strom erzeugen – vielleicht eine Idee für die nächste Bauanleitung vom Bundesamt für Katastrophenschutz?

        @Herr Pabst

        “Ist übrigens ein sehr gutes Weihnachtsgeschenk so ein Notstromaggregat. Und noch bezahlbar. Denn erst am 31.12 gehen 2 Kernkraftwerke vom Netz. Kann gern welche empfehlen :-)”

        Ja, gerne! Welche Notstromaggregate in welcher Leistungsklasse benutzen denn die Zambier? Und, vermutlich noch interessanter, welche würden sie sich am liebsten kaufen, wenn sie die am Weltmarkt bekämen und die in ihr Budget passen würden?

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Guten Morgen Herr Ott,
        Personen/ Familien die sich in Sambia ein Aggregat für Ihr Anwesen leisten können, kaufen in der Regel solche Kaliber:

        https://www.genking.co.za/residential-generators-for-sale/

        Der größte Teil der auf dem Land in Hütten lebenden Sambier interessiert Stromsausfall eher weniger, da sie sowieso keinen Strom beziehen.

        Ich persönlich benutze 2 Hondaaggregate. Haben sich alle bewährt, empfehlen kann ich den Inverter EU 22i von Honda. Langt für den Notfall, gibt es auch mit Haushalteinspeisung und der Clou ist eine Box mit Schalldämpfer, der das Gerät wunderbar leise macht. Dann kommen auch keine unliebsamen Mitbewohner, insbesondere in städtischen Gebieten.
        Aber da ist es dann sowieso ratsam, das Ding bei Dunkelheit auszuschalten. Licht zieht die Motten an.
        Wir Landeier sind da etwas entspannter.
        Generell hoffe ich, dass uns das erspart bleibt. Glaube aber nicht mehr daran. Und schon gar nicht an die Resilienz bei der Mehrheit der Deutschen. Da sind mittlerweile sehr viele Traumtänzer/ Schlafwandler unterwegs.
        Freundliche Grüße
        Carsten Pabst

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Pabst: Interessehalber hab ich gestern Abend tatsächlich auch mal geguckt und hatte Ihren Honda dabei entdeckt. (Hatte nicht auf dem Schirm, dass es auch so kleine handliche Teil gibt. Ich hatte irgendwie so ein 60 kg-Teil vor Augen.) Gut zu wissen, dass es die Schalbox gibt; die dB-Werte hatten mich schon abgeschreckt…

        Leider ist Spritbunkerung für die Stadtbewohner legal kaum möglich wegen Brandschutz. (Macht ja schon Sinn, dass nicht jeder Benzin in den vier Wänden hortet.) Und anscheinend zählt der Balkon juristisch mit zur Wohnung. Damn.

        Ich könnte mir aber vorstellen, dass man nach einem längeren Blackout auch entspannter bzgl. Vorschriften wird?! Bis dahin kann man dann mit einem Kurbelradio den Ausflüchten der Politiker lauschen :>

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas M

        “Leider ist Spritbunkerung für die Stadtbewohner legal kaum möglich wegen Brandschutz. (Macht ja schon Sinn, dass nicht jeder Benzin in den vier Wänden hortet.) Und anscheinend zählt der Balkon juristisch mit zur Wohnung. Damn.”

        Wer kennt sie nicht, die jährlichen kommunalen Brandschutzinspektionen der Stadtverwaltung, um zu kontrollieren, dass tatsächlich niemand Benzinkanister in seiner Wohnung hat… ;)

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      >bto: “Die Maßnahmen der Partei gegen „kapitalistische Auswüchse“ dürften nicht geeignet sein, um die Innovationsfreudigkeit zu fördern,…”

      Das sehe ich völlig anders.>

      Auch ich sehe dies völlig anders – aber auch etwas anders als Sie.

      >Nein, Chinas Regierung geht den einzig richtigen Weg: Luft aus der Blase lassen, …Es wird friktionelle Arbeitslosigkeit geben, es wird Zahlungsausfälle geben, Banken müssen Kredite abschreiben, Immobilien werden im Wert verlieren. Ja und?>

      Das sehe ich auch so.

      Ihr „Ja und?“ verleitet mich jedoch zu folgender Einschätzung:

      Es wird nur in Maßen erfolgen, um Instabilität zu vermeiden.

      Denn wenn ich es richtig sehe, werden die Chinesen zwar durch die Regierung konditioniert, erwarten aber auch – sich anpassend -, dass die Regierung liefert, d. h. sich das Wachstum mit hohen Raten fortsetzt.

      Die chinesische Regierung wird DAFÜR die Weichen VERSTÄRKT auf Forschung & Entwicklung und Innovationen mit – evaluiert – vermuteten Mehrwert sowie für bestimmte Infrastrukturprojekte stellen und entsprechend INVESTIEREN.

      Es sind vorrangig PRODUKTIVE Investitionen, die zwar das kurzfristige Abflachen der Wachstumskurve nicht verhindern werden, aber zumindest mittelfristig einen systemgefährdenden Absturz vermeiden sollen und dies angesichts des westlichen Niedergangs auf diesen Feldern wohl auch können.

      Die Voraussetzungen dafür scheinen gegeben zu sein, durch die Breite des in den MINT-Fächern ausgebildeten akademischen Nachwuchses.

      Das alles gesagt, bleibt die Schlussfolgerung von Dr. Stelter dennoch RICHTIG:

      >Deutschland wird nicht darum herumkommen, das eigene Geschäftsmodell anzupassen: Weniger Exporte, mehr Binnennachfrage lautet die Losung.>

      Und darüber hinaus GEZIELT:

      VIEL mehr Anstrengungen, in den MINT-Fächern aufzuholen.

      Die Krux dabei:

      Bei der vorherrschenden gesellschaftlichen Umverteilungsmentalität und eines in zu vielen Familien um sich greifenden leistungsabgewandten Erlebnis- und sich steigernd sogar Eventbedarfs FEHLEN von GRUND AUF die Voraussetzungen, um diese Aufgabe wie erforderlich Wohlstand sichernd zu lösen.

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      • weico
        weico sagte:

        @DT

        “Die chinesische Regierung wird DAFÜR die Weichen VERSTÄRKT auf Forschung & Entwicklung und Innovationen mit – evaluiert – vermuteten Mehrwert sowie für bestimmte Infrastrukturprojekte stellen und entsprechend INVESTIEREN.”

        Richtig !

        Wer sich die Ziele des chinesischen 14. Fünfjahresplan anschaut, wird wohl nicht erstaunt sein, wenn die Zahlen für R&D auch weiterhin so stark zulegen wie bisher:

        https://www.chinadaily.com.cn/a/202110/02/WS61578e44a310cdd39bc6cd33.html

      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        Herrn Tischer:

        Deutschland und in den MINT-Fächern aufholen? Bei einer Noteninflation, Studienganginflation, Qualifizierungsinflation im 1. Semester für Anfänger und einer Inflation von Professoren mit regierungsfreundlichen Ansichten? Hm.

        Das glaube ich erst, wenn die 1. Herrenmannschaft von Schalke 04 vormittags einen Teilzeitjob braucht, weil die Einnahmen des Vereins für Vollzeitgehälter mangels Zuschauerinteresse (bedingt durch gesellschaftlich sehr beliebte Überstunden und große Sparsamkeit bei den Bürgern) nicht mehr ausreichen und liberalkonservative Politiker eine verfassungsändernde Mehrheit bei der nächsten Bundestagswahl erringen, während sich Kevin Kühnert simultan zwei Eigentumswohnungen zur Vermietung und Altersvorsorge kauft und die Großaktionäre Quandt und Klatten bei BMW bittet, ihn bei seinem Kampf für mehr Aktionärskultur in Deutschland öffentlichkeitswirksam zu unterstützen.

    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @Wolfgang Selig „Nein, Chinas Regierung geht den einzig richtigen Weg: Luft aus der Blase lassen, auch mal eine Insolvenz dulden und die Branche auf einen gesunden und tatsächlich benötigten gesellschaft[lich]en Anteil schrumpfen lassen, so wie das in Irland, Japan und Spanien auch notwendig war“.

      Luft ab- und Anteil schrumpfen „lassen“ liest sich so, als ob die Pekinger Zentralregierung mal eben an den Hebeln drehen könnte, um abzu“lassen“.

      Da sollte man sich nicht allzu sicher sein. Denn eine ultrakomplexes Konstrukt wie ein chinesischer Immobilienmarkt mit immensen globalen Vernetzungen in alle Richtungen von Wirtschaft und Gesellschaft lässt sich nicht manipulieren wie ein Gaul.

      Vielmehr wird das Konstrukt genauso wie alle zentralistisch gelenkten Systeme reagieren. Erstens, vollkommen anders als ge“lassen“, zweitens viel schneller, als die Pekinger Zentralregierung „lassen“ könnte, drittens mit Wirkungen, die den Zentralisten mindestens staunen „lassen“ (meist hinwegfegen).

      Warten wir doch mal ab, was die in der Lage sind abzu“lassen“.

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