Coronomics – wer soll das bezahlen?

Dieser Kommentar von mir erschien bei manager magazin:

In der vergangenen Woche habe ich an dieser Stelle eine Umsatzausfallzahlung durch das Finanzamt vorgeschlagen, um den Selbstständigen und Unternehmen in Deutschland rasch und unbürokratisch durch die Krise zu helfen. Diese Idee fand viel Zuspruch und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es der effizienteste, fairste und schnellste Weg wäre, die akute Krise zu überwinden.

Kritik kam aus zwei Richtungen:

  • Zum einen kam der berechtigte Einwand, dass Handelsunternehmen dieses Instrument missbrauchen könnten, indem sie den garantierten Umsatz vom Staat annehmen, aber keine Ware einkaufen und so fast alles als Gewinn ausweisen. Dieser Einwand ist sehr ernst zu nehmen, wissen wir doch aus Anreizsystemen, dass es immer wieder findige Köpfe gibt, die solche Lücken ausnutzen. Deshalb müsste man folgende Ergänzung an dem Gesetz vornehmen: Wenn ein Unternehmen einen Teil oder den gesamten Umsatzausfallzuschuss des Staates behält, darf der Gewinn sich wie der Umsatz nur auf dem Niveau des Vergleichsjahres bewegen. Erzielt ein Unternehmen einen höheren Gewinn, so wird die Differenz zu 100 Prozent besteuert. Damit gibt es auch einen Anreiz, Mitarbeiter nicht zu entlassen.
  • Die zweite Kritik kam aus einer anderen Richtung: Es wäre doch wohl nicht zu vertreten, den Unternehmen auch noch den Gewinn zu garantieren. Dieser Einwand kam von Nicht-Unternehmern, die meist keine Vorstellung davon haben, wie gering die Margen und Gewinne der meisten Unternehmer sind. Auf meinem Blog habe ich dazu mal das Beispiel eines Restaurants aus Berlin dargestellt. Bei einem Umsatz von rund 600.000 Euro im Jahr und immerhin 13 Mitarbeitern, bleiben den zwei Eigentümern nach Steuern jeweils nur rund 25.000 Euro in der Tasche. Nun wahrlich kein hohes Gehalt, wenn man an die erheblichen persönlichen Risiken (Haftung für Miete etc.) und die langen Arbeitszeiten denkt. So zeigt diese Reaktion neben geringem wirtschaftlichem Verständnis vor allem die ausgeprägte Neidkultur hierzulande.

Angesichts der großen Schwierigkeiten, den Firmen die Hilfe zukommen zu lassen, der erheblichen Bürokratie und dem Fokus auf Darlehen sowie Staatsbeteiligungen ist die Unsicherheit bei den Unternehmen groß, dass der Schaden für die Wirtschaft deutlich höher sein wird als beim Modell einer einfachen Auszahlung über das Finanzamt. Vor allem führt es uns in eine staatlich dominierte Wirtschaft, die wir uns nun wirklich nicht wünschen sollten.

Die Beträge, um die es geht, sind gigantisch und werden jeden Tag größer. Werden für Deutschland Verluste von rund 700 Milliarden vom BIP erwartet, dürfte die Belastung für den deutschen Staatshaushalt am Ende noch höher liegen. Erste Schätzungen gehen in die Größenordnung von bis zu 1500 Milliarden Euro.

Was zur Frage führt: Wer soll das bezahlen?

Spare in der Zeit …

Unsere Politiker werden nicht müde zu erklären, der deutsche Staat wäre gut vorbereitet, hätte doch die solide Finanzpolitik die Staatsschulden gesenkt und damit die Voraussetzung geschaffen, in der Krise massiv intervenieren zu können. Dies stimmt bei nüchterner Betrachtung nur bedingt, denn unsere Politiker haben nicht gespart, sondern die Zinsersparnis von immerhin 436 Milliarden Euro von 2008 bis Ende 2019 nur nicht völlig ausgegeben. Dies bedeutet nicht, dass der deutsche Staat nicht in der Lage wäre, heute durch entsprechende Ausgaben die Situation zu stabilisieren, es gehört aber zur vollen Wahrheit anzumerken, dass wir noch deutlich bessergestellt wären, wenn wirklich gespart worden wäre.

Ausgegeben wurde das Geld für Konsum – Mütterrente, Rente mit 63, Grundrente, etc. – und nicht für Investitionen. Die Folge: Der deutsche Staat müsste in den kommenden zehn Jahren 450 Milliarden Euro zusätzlich ausgeben, um “Investitionslücken” zu schließen. Das bedeutet nichts anderes, als Investitionen nachzuholen, die unsere Politiker trotz übervoller Kassen versäumten, weil sie das Geld für andere Zwecke ausgaben. Um es in Perspektive zu setzen: Diese 450 Milliarden entsprechen mehr als 50 Prozent der Steuereinnahmen eines Jahres (rund 800 Milliarden 2019) und nicht ganz 50 Prozent der jährlichen Ausgaben für Soziales (rund 1000 Milliarden 2019).

An diesen erschreckenden Zahlen ändert auch die Corona-Krise nichts. Wir müssen immer noch dringend in unsere Zukunftsfähigkeit investieren. Wir haben es mit einer Politik zu tun, die die guten Jahre nicht dazu genutzt hat, das Land wirklich zukunftsfähig zu machen.

Dies bedeutet, wir stehen vor einer weiteren Phase des „Sparens“. Ein eklatanter Fehler. Es droht ein Szenario, in dem Steuern und Abgaben steigen, während gleichzeitig die Unternehmen sparen, um die in der Krise aufgelaufenen Schulden abzutragen und der Staat noch mehr als in den letzten 15 Jahren an den dringend erforderlichen Investitionen spart. Dies ist das Rezept für tiefes Wachstum, zunehmende Verteilungskonflikte und vor allem ein Anreiz für Unternehmen im Ausland, statt im Inland zu investieren.

Dies würde nicht nur das Wachstum auf Jahre hinaus belasten, sondern auch die Zukunftsfähigkeit des Landes weiter mindern. Schon heute liegt Deutschland bei den Themen Digitalisierung und Mobilfunkabdeckung weit zurück. Auch die fehlgeschlagene Energiewende belastet die Wirtschaft erheblich, zahlen wir doch die höchsten Strompreise Europas. Diese Themen sind dringend anzugehen und erfordern deutlich mehr und nicht weniger Investitionen.

Damit nicht genug. Würde Deutschland die Politik der letzten Jahre fortsetzen wollen, so ginge dies nur mit weiterhin hohen Handelsüberschüssen. Dies erklärt sich so: Die Summe der Ersparnisse der Sektoren einer Wirtschaft – Staat, private Haushalte und Unternehmen – muss immer null ergeben. Sparen also beispielsweise die privaten Haushalte, müssen sich Unternehmen und/oder Staat entsprechend verschulden. In der Praxis gibt es das Ausland noch als weiteren Sektor, der als Schuldner einspringen kann, wenn im Inland zu viel gespart und zu wenig investiert wird. Doch auch dann ergibt sich in Summe ein Wert von null.

Es ist mehr als fraglich, dass die anderen Länder der Welt (und auch der Eurozone!) nach diesem wirtschaftlichen Schock bereit sein werden, Handelsüberschüsse Deutschlands auch nur annähernd in dieser Größenordnung zu akzeptieren. Schon vor der Corona-Krise stand Deutschland mit Handelsüberschüssen von über acht Prozent des BIP heftig in Kritik. Protektionistische Maßnahmen der USA waren zu befürchten.

Übersetzt bedeutet dies: Wir müssen im Inland mehr Geld ausgeben – entweder die privaten Haushalte über mehr Konsum und/oder Staat und Unternehmen über mehr Investitionen. Eine Rückkehr zur Austeritätspolitik kann in diesem Umfeld nicht funktionieren.

Dies spricht für das genaue Gegenteil dessen, was üblicherweise bei uns diskutiert wird: geringere Abgaben für die Bürger und Unternehmen, deutliche Anreize für Investitionen der Unternehmen und des Staates. Vor allem bedeutet das auch, dass die Unternehmen von den Schulden, die sie im Zuge der Krise aufnehmen mussten, entlastet werden müssen.

Was nicht sein darf …

Das führt zu der Frage, wer denn die Kosten des Krisenmanagements tragen soll. Die Beträge sind erheblich. Nehmen wir an, dass Hilfen des Staates und Steuerausfälle sich auf 1000 Milliarden Euro belaufen, entspricht das rund 30 Prozent des Vor-Krisen-BIP. Die offizielle Staatsverschuldung Deutschlands würde von rund 60 Prozent des BIP auf 90 Prozent steigen.

Ungeachtet der Tatsache, dass Austerität zu einem massiven Konflikt mit unseren Handelspartnern führen wird, dürfte sich die politische Diskussion schon rasch um die Themen “Solidarität” und höhere Steuern “für starke Schultern” drehen. Getragen ist dies, von einer öffentlichen Wahrnehmung, die “Deutschland als extrem ungerecht” wahrnimmt. So das  Ergebnis einer SPIEGEL-Umfrage kurz vor der Corona-Krise. Da tröstet es wenig, dass der SPIEGEL seine Leser dahingehend aufklärt, dass ihre Wahrnehmung mit Bezug auf die Einkommensverteilung falsch ist. Nach Umverteilung geht es bei uns nämlich mehr als gerecht zu.

Politiker werden angesichts der vor allem von den Medien geschaffenen Wahrnehmung des „ungerechten Deutschlands“ nicht darum herumkommen, die Steuern für einige Teile der Bevölkerung zu erhöhen. Allein schon, um zu beweisen, dass sie handlungsfähig sind. Zwar ist diese Strategie gerade mit Blick auf den internationalen Kontext falsch. Aber das hat noch nie einen Politiker daran gehindert, etwas zu machen.

Wenn nun also schon höhere Steuern, dann bitte auf eine Art und Weise, die die Wachstumskräfte stärkt und nicht hemmt. Es sollte versucht werden, die Art der Finanzierung der öffentlichen Aufgaben neu zu ordnen. Dabei sollten Einkommenssteuern eher sinken und die kleineren und mittleren Einkommen von Abgaben entlastet werden. Im Gegenzug wäre es dann denkbar für wirklich große Einkommen – also jenseits des Niveaus der heutigen Reichensteuer – die Sätze zu erhöhen.

Zugleich wäre der Anteil der Steuereinnahmen, der auf die Besteuerung von Vermögen zurückgeht, zu erhöhen. Neben der Einführung der Vermögenssteuer wäre dies vor allem eine Neufassung der Erbschaftssteuer, um auch den Übergang von Betriebsvermögen zu erfassen. Bei entsprechend tiefen Sätzen und der Möglichkeit, jährlich ein Dreiunddreißigstel des vereinfacht berechneten Erbschaftssteuerbetrages zu bezahlen (simulierter Erbgang), wäre dies auch für die Familienunternehmen tragbar, nachdem sie sich von den Folgen der Corona-Krise erholt haben.

Deutsche Spezialität: der Lastenausgleich

Dies wären – wie gesagt – Möglichkeiten den Schaden durch die Steuerpolitik für das Wirtschaftswachstum gering zu halten. Ich selber halte davon wenig. Bevor ich darauf eingehe, weshalb diese Politik auch im internationalen Kontext äußerst dumm wäre, noch ein kurzes Wort zu einer deutschen Spezialität – dem Lastenausgleich. Rufe danach stehen schon im Raum:

Diese einmalig festgesetzte und über mehrere Jahre abzahlbare Abgabe hat in Deutschland eine gewisse Tradition. Nach der Hyperinflation der 1920er-Jahre und nach dem Zusammenbruch des Zweiten Weltkrieges gab es derartige Sonderabgaben.

Die Dimensionen sind erheblich. Wenn beispielsweise 1.000 Milliarden Euro auf diesem Wege eingenommen werden sollen, entspricht dies rund acht Prozent des Vermögens der Deutschen vor der Krise, dass auf 12.500 Milliarden Euro geschätzt wurde. Da zweifellos mit großzügigen Freibeträgen gearbeitet wird – das berühmte “Häuschen”, das man nicht besteuern möchte und das Betriebsvermögen, was geschützt werden sollte – sind wir bei den großen Vermögen rasch bei Abgabesätzen von 20 Prozent und mehr.

Problematisch bei dieser Vorgehensweise sind verschiedene Faktoren. So dürften die Vermögenspreise selbst nach Überwindung der akuten Krise in Deutschland deutlich unter dem Vor-Krisen-Niveau liegen. Viele Unternehmen und andere Schuldner dürften unter Druck sein, Schulden abzubauen und dafür Vermögenswerte zu verkaufen. Hier würden entsprechende Steuern den Verkaufsdruck zusätzlich beschleunigen und zugleich die Nachfrage dämpfen. Zu beobachten war dies beispielsweise in den 1920er-Jahren, als die Einführung der Hauszinssteuer auf Immobilien die Preise deutlich unter Druck setzte.

Wäre Deutschland isoliert und gäbe es keinen Haftungsverbund in der Eurozone und kein Weltwährungssystem, das vor einem einschneidenden Umbruch steht, wäre das auch kein Problem. So aber sitzen wir beim Euro mit anderen Nationen in einem Boot, die eine ganz andere Tradition mit dem Umgang mit solchen Krisen haben.

Ich erinnere mich an zwei Erlebnisse am Höhepunkt der Finanzkrise. Damals habe ich – in meiner Rolle als Partner der internationalen Unternehmensberatung The Boston Consulting Group – ranghohe Manager in ganz Europa getroffen, um Lösungsansätze für die Eurokrise zu diskutieren. Bei der Idee eines Schuldentilgungsfonds für Europa, der mit Mitteln aus einem Lastenausgleich getilgt wird, lachte der Finanzvorstand eines der größten italienischen Unternehmen nur und meinte: „Warum sollten wir das tun, solange die Provinzen bezahlen.“ Gemeint waren die anderen Länder Europas. Der Vertreter eines französischen Großkonzerns schüttelte den Kopf und meinte nur: „Das lösen wir wie immer, mit Inflation.“

Die privaten Haushalte sind sowohl in Frankreich und Italien deutlich vermögender als die Privathaushalte hierzulande. Beide Staaten könnten ihre Schulden durch Vermögensabgaben deutlich reduzieren. Sie machen das aber nicht. So liegt auch die Erbschaftssteuer in Italien signifikant unter dem hiesigen Niveau. Da stellt sich die Frage, ob es vernünftig ist, allein auf Solidität zu setzen, wenn die Partner, mit denen man eine Währung teilt, dies nicht wollen und nach der Krise wohl definitiv nicht mehr können?

Ich denke nicht. Ich halte es sogar für ausgesprochen dumm. Vermögensabgaben, hohe Einkommenssteuern und ähnliche Maßnahmen führen nur dazu, dass wir Deutsche im Vergleich zu unseren Nachbarn deutlich ärmer sind.

Doch mehr Schulden?

Die Alternative: Wir lassen die Schulden einfach stehen. Zusätzlich macht der Staat jedes Jahr so viele neue Schulden, dass die Schuldenquote relativ zum BIP stabil bleibt. Damit können die Ausgaben weiter steigen. Es wird allerdings nötig sein, den Anteil der Konsumausgaben des Staates zugunsten der Investitionen zurückzufahren. Mit einer Schuldenquote von 90 Prozent wäre Deutschland noch weit unter dem Niveau anderer Industrieländer, die bereits vor der Krise auf oder über 90 Prozent lagen.

Japan lebt seit Jahren mit Staatsschulden jenseits von 200 Prozent des BIP. Finanziert werden die Defizite überwiegend von der japanischen Notenbank, die mittlerweile zum größten Gläubiger des Staates geworden ist. Dieses japanische Szenario wird Europa auch bekommen. Egal wie sehr sich Deutschland da sträuben mag. Seit dem Weggang der Briten haben die Südländer auch in der EU das Sagen, nicht nur in der Eurozone.

Statt wie ein Geisterfahrer zu agieren, der in einer Welt, die auf Inflationierung und Notenbankfinanzierung zusteuert, weiter auf Sparen und Steuern setzt, sollten wir uns so aufstellen, dass wir das Beste für Deutschland herauszuholen. In einer Welt mit zu vielen Schulden ist es keine gute Idee, Gläubiger zu sein, habe ich an dieser Stelle immer wieder erklärt. In einer Welt, die auf die Notenpresse setzt, ist es keine gute Idee, Sparer zu sein, mag ich ergänzen.

Coronomics – die neue Wirtschaftsordnung nach Corona kommt. Ob wir es nun wollen oder nicht. Wie diese ausschaut, ist Thema in den kommenden Wochen. Nächste Woche geht es um Corona-Bonds und die bessere Alternative.

 → manager-magazin.de: “Coronomics – wer soll das bezahlen?”, 28. März 2020

Kommentare (64) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. troodon
    troodon sagte:

    @Joerg
    In D leben knapp 18 Mio Bürger, die älter als 65 sind.
    Wenn wir keine eindämmenden Maßnahmen vornehmen würden, wäre auch das Gesundheitssystem in D kurzfristig stark überlastet.
    Nehmen Sie dann die Todesfallrate aus Italien mit rd 10% und Sie kommen auf 1,8 Mio Tote bei den über 65jährigen. Die anderen Altersgruppen lassen wir mal komplett raus. Nur ganz grob überschlagen, aber es soll die Richtung deutlich machen. Wenn Sie dies als vertretbar erachten, ist das Ihr gutes Recht. Sie müssten dann aber auch akzeptieren, dass diese Einstellung in D (aus meiner Sicht zum Glück) nicht mehrheitsfähig ist.

    Ein ganz wesentlicher Unterschied zur normalen Grippewelle, ist die aktuell noch fehlende Impfmöglichkeit gegen das Coronavirus.

    Antworten
      • Gregor_H
        Gregor_H sagte:

        Dazu hätte ich zwei Fragen:
        a) Wie hoch ist die Zahl der Todesfälle der über 65jährigen die in Italien AN Covid-19 (nicht MIT Covid-19) gestorben sind. M.W. kennt diese Zahl niemand, da sie bis jetzt nicht erhoben wurde. Das sagte jedenfalls der Leiter der vom ISS täglich abgehaltenen Pressekonferenz.
        b) Wie hoch ist die Zahl der über 65jährigen Italiener die INFIZIERT sind. M.W. kennt auch diese Zahl (noch) niemand.

      • troodon
        troodon sagte:

        Die Fragen kann ich Ihnen nicht beantworten.

        Darum ging es bei @Joerg auch nicht.

        Stattdessen ging es darum:

        @Joerg”dass die Sterbezahlen in Europa keine schlimme Pandemie (bisher?) hergeben?”

        Mein Verweis war darauf, dass wenn man die Ausbreitung NICHT eindämmt, auch in D mit DEUTLICH höheren Todeszahlen zu rechnen wäre als mit den ~25tsd während der “normalen” Grippewelle 2017/18.

      • Gregor_H
        Gregor_H sagte:

        @troodon

        Ihre erste Behauptung, die Todesfallrate durch Covid-19 betrage in Italien 10% bei über 65jährigen, können Sie nicht durch Zahlen stützen. Sie war also eine Annahme.

        Können Sie Ihre zweite Annahme “dass wenn man die Ausbreitung NICHT eindämmt, auch in D mit DEUTLICH höheren Todeszahlen zu rechnen wäre als mit den ~25tsd während der „normalen“ Grippewelle 2017/18.” mit Zahlen stützen?

      • troodon
        troodon sagte:

        @Gregor_H
        Die gemeldeten Todesfallzahlen bzgl. Coronavirus in Italien bei >65 sind höher als der Durchschnitt. Der Durchschnitt liegt bei >10%. Per 28.3. waren es 10,8%. Suchen Sie sich die Meldungen dazu selbst raus…
        Und nun kommen Sie ernsthaft an und wollen Beweise von mir, dass das Coronavirus auch tatsächlich bei der weit überwiegenden Anzahl der o.a. Todesfälle Ursache war ? Ernsthaft ?

        Und die Antwort auf die weitere Frage ergibt sich aus dem obigen.

      • troodon
        troodon sagte:

        und noch ein Ergänzung…

        Wie hoch dürfte in D die Todesfallrate sein, bei einer Durchseuchung von 60-70% der Bevölkerung damit man NICHT auf mehr als 25tsd Todesfälle käme ?

      • troodon
        troodon sagte:

        “eine emotionsfreie Diskussion zu Covid-19 nicht möglich scheint”
        Woher nehmen Sie denn diese Erkenntnis ? Weil Sie mit den aktuellen Zahlen nicht klar kommen?
        Nun nehmen Sie mal nicht einfach reißaus…

        Antworten Sie doch mal auf meine Frage:”Wie hoch dürfte in D die Todesfallrate sein, bei einer Durchseuchung von 60-70% der Bevölkerung damit man NICHT auf mehr als 25tsd Todesfälle käme ?”

        Die aktuelle Todesfallrate lt RKI in D bei >60jährigen beträgt übrigens 3,1%. Können Sie sich auf n-tv.de aus den dort befindlichen Grafiken selbst errechnen…

        Aus Ihrem Link.
        “Bei weniger als 1 Prozent der Verstorbenen handelt es sich um Personen ohne chronische Vorerkrankungen.”
        Was folgt für Sie daraus ?
        Dass man die Menschen mit chronischen Vorerkrankungen ohne Behandlung sterben lassen sollte, weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass diese sowieso bald sterben?

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ troodon

        Sie kennen den offenen Brief von Prof. Bhakdi an unsere liebe Kanzlerin?
        https://youtu.be/LsExPrHCHbw

        Das RKI veröffentlicht Covid-19 FÄLLE und unterscheidet NICHT zwischen Infizierten und Erkrankten, wie es medizinisch getrennt gehört. Die steigenden Zahlen spiegeln nur die steigenden Tests wieder, weil bei weitem nicht alle getestet wurden, die sich das wünschten.

        Alle haben das Recht so lange wie möglich zu leben.
        Allerdings haben auch alle das Recht ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

        Es wäre Aufgabe der Politik gewesen einen Ausgleich zwischen den Notwendigkeiten zu finden, damit die Ausgangsbeschränkung nicht tödlicher wird, als der Virus……der gerade von der Liste der gefährlichen Viren in Großbritanien gestrichen wurde.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        Nein, ich kenne nur ein anderes Interview mit ihm.

        “Es wäre Aufgabe der Politik gewesen einen Ausgleich zwischen den Notwendigkeiten zu finden, damit die Ausgangsbeschränkung nicht tödlicher wird, als der Virus”
        Da stimmen wir überein. Deshalb möchte ich auch, dass möglichst bald (regional unterschiedlich)Lockerungsmaßnahmen vorgenommen werden.
        Es ist ja auch nicht so, dass niemand mehr arbeiten würde. Insofern sehe ich schon, dass man versucht hat einen Ausgleich zu finden. Man soll selbstverständlich auch darüber streiten, ob die Maßnahmen zu weit gehen oder noch zu kurz greifen.
        Aber einfach so zu tun, als sei es ein normale Grippewelle und nicht so schlimm, ist mir dann doch etwas zu einfach…

        Wenn das Virus sich ungehemmt ausbreiten ließe, kaum mehr jemand für die Dauer der eigenen Erkrankung in den Krankenhäusern arbeiten könnte, würde es auch viele Todesfälle geben, die bei intaktem System nicht vorkämmen. Die ganzen Krankheiten/Unfälle die sonst zum Tod führen, hätten dann eine viel, viel höhere Todesfallwahrscheinlichkeit. Und das würde nicht nur die Alten treffen.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Die Ausgangsbeschränkung wirkt sich mittelbar auch auf jene Bereiche aus, die eigentlich weiter arbeiten könnten. Der Umsatzeinbruch von Speditionen durch die Corona Kurzarbeit der Autofabriken sendet z.B. Schockwellen in den Frachtsektor, ohne dass ein Bürger davon Notiz nähme….es sei denn er bekommt seine Ersatzteile vier Wochen später…wenn die Tour vielleicht lohnt.

        Die Infektion mit Corona begrenzen zu wollen ist warscheinlich sinnlos. Wie bei anderen Viren wird sich irgenwann jeder infiziert haben….auch wenn keine Erkrankung folgt. Gerne würde ich auf dieses Interview mit der Virologin Prof. Mölling hinweisen: https://youtu.be/VXiGWonSWw0

        Von China hätte man die Tödlichkeit der Covid-19 Viren lernen können…. UND Italien gleich zu Beginn helfen müssen! Die Bundeswehrflüge zur Evakuierung von Kranken nach der BRD waren überfällig, wenn der Verdacht besteht, dass vorsorglich mit Opiaten getötet wird….(vgl. Elsaß/Straßbourg, Heinsohn)

        Erstmalig beschließt man einen shutdown für die Mehrheit um eine begrenzt gefährdete Personengruppe zu schützen. Dabei verschwendet man flächendeckend Desinfektionsmittel für alle, findet zu wenige Schutzmaskten für alle und erlebt sogar einen Mangel an Klopapier. Soviel Dummheit beim Management einer Krise ist historisch.

        Warum nicht Krankenhäuser u.ä. unter Quarantäne setzen, das Betreten an besondere Hygiene / Schutzmasken / Desinketions Auflagen setzen um die Wehrlosen zu schützen? Warum begrenzte Mittel an alle verschwenden?

        Warum versetzt man die Gesamtgesellschaft in Panik, per Medien, wenn einfaches Händewaschen und die Mundspülung mit Schnaps (!) schon Corona Viren tötet?

        Früher als unsere Streitkräfte noch ABC Abwehrtrupps in jeder Einheit hatten, hätte jeder Unteroffizier bessere Vorsorge getroffen (nach ZdV). Warum? Weil Rationalistät mit Verantwortung zu tun hat und nicht mit Gesinnung.

        Dieselbe Gesinnung, die Angst davor hatte Grenzen wegen Corona zu schließen, schließt jetzt alle öffentlichen Räume. Das erinnert mich an die Nacktscanner an den Flughäfen, die alle über sich ergehen lassen müssen obwohl die einschlägigen Tätergruppen aus den Terrorstaaten durch gewisse Merkmale schon erkennbar wären.

        Man könnte diese Intelligenz auch Verschwörung nennen, ich glaube an Inkompetenz – und man hat es versäumt die “Kompetenzien” einfach abzuwählen.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        “Wie bei anderen Viren wird sich irgenwann jeder infiziert haben….”
        Das wäre langfristig so, wenn man keinen Impfstoff findet.

        “Erstmalig beschließt man einen shutdown für die Mehrheit um eine begrenzt gefährdete Personengruppe zu schützen. ”
        Es ist doch nicht so, dass nur die Risikogruppen ein Risiko haben. Die möglichen Folgeschäden auch bei jüngeren, bisher gesunden Menschen sind noch nicht klar.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Gefährliche Folgeschäden? Quellen, für Menschen ohne Vorerkrankung?

        Als Napoleon das Impfen einführte handelte es sich um eine Massendurchseuchung mit survival of the fittest. Natürlich immunisiert man sich heute noch so gegen Viruserkrankungen/Grippen, der Nutzen von Grippeimpfungen ist nur für die Umsätze der Pharmaschmieden eindeutig bewiesen.

        Und nein ich bin kein Impfleugner, kein Covid-19 Leugner, kein Klimawandel Leugner……. vorsorglich leugne ich etwas zu leugnen.

        Im Gegenteil bin ich gespannt wie lange der Erkenntnisprozeß gewisser Altersgruppen benötigt, bis alle begriffen haben, dass dieses Spiel mehr zerstört als es rettet.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Gleichheit über aller alles in der Welt.

        Weil ich Angst um mein Leben habe, darf niemand anderes mehr für seinen Lebensunterhalt/Schulden arbeiten? Kollektiver Selbstmord aus Solidarität?

        Haben wir die Covid-19 Krise dann im Dezember 2020 überlebt, darf ich nicht mehr Autofahren, Rauchen, Paragleiten, Skifahren, radeln oder arbeiten, weil die Unfall- oder Verkehrstoten Anzahl die der Covid-19 positiv getesteten + Verstorbenen übersteigt?

        Abgesehen davon, dass jetzt alles was stirbt auf Covid-19 getestet wird & auch nach tödlichen Verkehrsunfällen zur Coronapandemie gezählt wird…..hört unser Leben komplett auf, wenn Covid-20 noch nicht mit Impfstoffen bekämpft werden kann?

        Quarantäne bis die Energiewende vollendet ist?

        Ich gehe davon aus, dass die kommenden wirtschaftlichen Probleme eine größere Anzahl von Toten erzeugt, als das Virus dessen Gefährlichkeit in GB als ungefährlich eingstuft wird. Deshalb Helikoptermoney, aus Angst vor Problemen?

        Aus dieser Perspektive habe ich die Wehrdientsverweigerung noch gar nie betrachtet.

        Wo bleibt eigentlich die Eigenverantwortung. D.h. ich schütze mich durch Umsicht?
        Das zu finanzieren viele leichter als der kollektive shutdown…..

      • troodon
        troodon sagte:

        @Alexander
        “dessen Gefährlichkeit in GB als ungefährlich eingstuft wird.”
        Diese Fahrlässigkeit fällt GB bereits jetzt auf die Füße.Bereits 2352 Tote und heute 4.324 neue Fälle bei im Durchschnitt der letzten drei Tage gerade mal ~8400 durchgeführten Tests.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @troodon

        Auch wir bleiben uns treu.

        100% der Toten werden auf Infektion getestet, aber nicht 100% der Toten waren lungenkrank und verstarben an den Folgen der covid-19 Erkrankung. 500 Tote lassen sich in 24h Stunden testen, aber keine statistische Durchseuchung der Gesellschaft messen.
        Dennoch treibt man den Aufreger durch´s Dorf und bewirkt jene Massenpanik, die den Schritt in eine neue Wirtschaftsordnung ermöglicht.

        Wie blöd die Briten sind haben uns dieselben Genies vor der Brexit Abstimmung so anschaulich erklärt, fast so wirksam wie die Unfähigkeit von Trump……
        Trump übrigens hat medienwirksam ein Sanitätskriegsschiff nach New York beordert und damit seine Handlungsbereitschaft signalisiert.

        Obwohl ich KenFm genau null leiden mag, teile ich zuweilen seine Sicht der Dinge:
        https://youtu.be/EQnPR5brX9w

    • Joerg
      Joerg sagte:

      @troodon
      wenn ich nicht daran zweifeln wuerde, dass die Sterberate der ueber 65-Jaehrigen durch Covid19 auf 10% steigen wuerde, haette ich den Post nicht geschrieben.
      Ich sehe es wie Gregor: wir wissen (noch) zu wenig. Kritische Stimmen gibt’s genug und immer mehr, je laenger der Lock-Down dauern wird …
      Was haltet ihr hiervon? (engl. Dr.Lee, Pathologe em., wirbt um vorsichtige Interpretation):
      http://www.spectator.co.uk/article/The-evidence-on-Covid-19-is-not-as-clear-as-we-think

      Zur Frage der 65Jaehrigen, schau’ dich auf der Euromomo-Seite um: die aggregierten Zahlen zeigen eindeutig, dass bis jetzt auch nicht mehr in dieser Kohorte als in den vorgaenger Wintern gestorben sind!
      In einer Massenpanik fuehlt sich jeder viell. “schneller” krank und geht “schneller” in’s Krankenhaus, um sich zu retten? Pflegepersonal, welches ueberlastet wird, wird auch oefters krank?
      Sobald mehr, breit getestet wird, wissen wir alle Bescheid. Es scheint mir aber plausibel, dass hier auch viel Panik am Werk ist und nicht Daten-basierte, vernuenftige Vorgehensweise?

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @Joerg
        Hatte gestern Ihre Antwort übersehen.
        “die aggregierten Zahlen zeigen eindeutig, dass bis jetzt auch nicht mehr in dieser Kohorte als in den vorgaenger Wintern gestorben sind!”

        Bestreite ich auch gar nicht…

        Das wird auch hoffentlich so bleiben, wenn die Eindämmung gelingt.

        In D haben wir das Glück, dass bisher relativ wenig alte Menschen erkrankt sind.

        Lt RKI (nachzulesen auf n-tv.de) betrug die Todesfallrate bei >60hährigen vor wenigen Tagen 3,1% wenn diese am Coronavirus erkrankt sind. Ja, die Verstorbenen dürften weit überwiegend an schweren Vorerkrankungen gelitten haben.

        Aber noch sind die Intensivbetten eben auch in D nur zu etwas weniger als der Hälfte ausgelastet.

        Wie würde sich Ihrer Meinung die Todesfallrate bei >60jährigen entwickeln, wenn man das Virus sich ungebremst ausbreiten lässt, eine Infiziertenzahl bei >60jährigen von 60%-70% billigend in Kauf nähme, was dann >1 Mio Fälle alleine in diesem Altersbereich entsprechen würde ?
        Für mich spräche die Wahrscheinlichkeit für sehr deutlich mehr Tote als die 25tsd. während der normalen Grippewelle 2017/18…
        Und wie schon an Gregor_H gepostet, es würden auch andere sterben, die dann aufgrund der Überlastung des Gesundheitssystems nicht mehr adäquat behandelt werden könnten.

        Man kann selbstverständlich der Meinung sein, lieber das Risiko eingehen, dass z.B. 1 Mio über alle Altersgruppen am Coronavirus n sterben, dafür aber der Einbruch der Wirtschaft geringer ausfällt. Dann ist aber der Vergleich zu den Grippetoten 2017/18 überflüssig.

      • Joerg
        Joerg sagte:

        Danke, Trodoon,
        nun sind wir alle ja schon sensibilisiert und die Aelteren und Risikogruppen sollen ja sorgfaeltig und mit Abstand behandelt werden (aber ohne die massiven, organisierten Einschraenkungen fuer alle anderen) sozusagen eine Schweden-light Loesung? Einverstanden?
        Dass das Pendel mal ueberschiesst, ist ja verstaendlich, nun koennte es langsam mal zurueck schwingen?
        Alle warten auf den Ansturm (Intensiv-/Beatmungsplaetze) aber er kommt nicht?!
        LG Joerg

      • troodon
        troodon sagte:

        @Joerg
        Ich bin definitiv dafür, dass wenn die Wahrscheinlichkeit hoch genug ist, dass es aufgrund sinkender Neuinfektionen NICHT zu einer Überlastung des Gesundheitssystems in D kommt, die Maßnahmen gelockert werden.
        Ich hätte mir dafür bereits Mitte April vorstellen können, bei gleichzeitig bestehend bleibenden starken Einschränkungen für Risikogruppen und Ältere.
        Nun wird es offensichtlich erst Anfang Mai. Darüber kann man definitiv unterschiedlicher Meinung sein und dies auch gut begründen.
        Wenn die Neuinfektionen in einer Woche auf nur noch 3-4% sinken und damit die absoluten Zahlen sich bei unter 4.000 einpendeln, dann erachte ich eine schrittweise Lockerung erst ab Anfang Mai eher für zu spät.
        Man muss die Entwicklung der Zahlen einfach abwarten. Gestern +7,4% = +4.955 neue Fälle

        “Alle warten auf den Ansturm (Intensiv-/Beatmungsplaetze) aber er kommt nicht?!”
        Ich hoffe, dass er nicht kommt. Und genau dafür sind die Einschränkungen gedacht. Ich habe von niemanden gehört, dass man die Zahl der Neuinfektionen erst auf Null bringen will, um erst dann das System wieder hochzufahren. DAS wäre m.E. absoluter Unsinn.

        Todesfallrate bei >60jährigen per gestern lt. RKI 3,8%, sicherlich fast alle mit Vorerkrankungen, aber ich kenne dazu keine Statistik für D.

      • Joerg
        Joerg sagte:

        Hier noch eine (die beste?) Seite, um die momentane Fieberkurve unseres dtsch Gesundheitssystems zu “sehen”: https://www.divi.de/ dann rechts auf Tagesreport DIVI Intensivregister klicken (pdf, tagesaktuell). ZB heute: 2.139 Patienten mit Covid19 auf Intensiv (1.797 mit Beatmung). Insgesamt 11.500 Intensivbetten belegt und 9.020 frei sowie 8.770 zusaetzliche in 24h optional. Also recht komfortabel?!

        Der Anstieg in den letzten 24h (leider nur kurzes Intervall fuer eine Betrachtung) 265 Covid19 Intensivfaelle mehr bei 162 abgeschlossen, 64 Tote. Also Delta 265-162-64=39 netto Anstieg. Wenn es ca. so bleiben wuerde, wuerde die fuenstellige Bettenkapazitaet fuer ca. 17.000Bettenkapazitaet/40neueFaelle/Tag = 425 Tage ausreichen.

        Also ich finde, man koennte vorsichtig lockern. Warum nicht in Regionen, wo die meisten leeren Intensivbetten sind, schon mal ein paar KiTas und Laeden aufmachen (ist vermutlich eh Laendersache)?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Joerg

        Vielen Dank für den Link! Eine sehr interessante Datenquelle.

        Aber so wie ich die Auswertung verstehe, müsste man rechnen:

        Anstieg in den letzten 24h 263 Covid19 Intensivfaelle mehr bei 162 abgeschlossen, ***DAVON*** 64 Tote. Also Delta 263-162=101 netto Anstieg.

        Das sieht schon deutlich knapper aus. Interessant wäre, zu betrachten, wie sich die täglichen Anstiege über die Zeit entwickelt haben, besonders ab 23. März als die Ausgangsbeschränkungen losgingen

      • troodon
        troodon sagte:

        @Joerg
        Auch von mir ein Danke für den Link.

        Was Sie bei dieser Betrachtung m.E. übersehen ist folgendes:

        Rechnung mit Zahlen vom RKI (somit behind the curve):
        Der Anteil der >60jährigen an den Erkrankten steigt deutlich, damit auch die Anzahl der schweren Fälle.
        Per 27.3 gab es 8.868, per 1.4. 16.178→ Steigerung um 82%
        Die Gesamtzahl der Infizierten ist in dieser Zeit “nur” um 59% gestiegen.

        Wenn dies sich so fortsetzt, wäre es leider nur eine Frage der Zeit bis es auch in D knapp werden würde mit den Intensivplätzen.

        Die Todesfallrate bei >60jährigen ist per 1.4 (natürlich schon wieder überholt) auf 4,3% angestiegen, per 27.3 waren es “nur” 3,1%. RKI hatte per 1.4 noch insgesamt 67.366 Infizierte in der Statistik, inzwischen waren wir per gestern Nacht aber schon bei 77.981 Fällen.
        10% ist dann auch nur ein Frage der Zeit…
        Deshalb müssen/sollten die älteren Bürger auch nach einer allgemeinen Lockerungsmaßnahme von dieser ausgenommen werden. Spätestens ab Anfang Mai sollte man aber tatsächlich imho Schulen und Kitas wieder öffnen. Beschäftigte über 60Jahren sollten aber die Tätigkeit eher nicht schon wieder aufnehmen. Aber bis dahin ist noch Zeit und man die Entwicklung weiter verfolgen und dann daraus Schlüsse ziehen.

    • Gregor_H
      Gregor_H sagte:

      @Joerg
      “Wurde hier schon das Conundrum diskutiert, dass die Sterbezahlen in Europa keine schlimme Pandemie (bisher?) hergeben?
      In den Wintern 2017 und 2018 wurde mehr gestorben als bisher?”

      Das will, auch hier, fast niemand zur Kenntnis nehmen.

      Die Alten und Kranken, die mit bisher nicht vorstellbaren Maßnahmen und bisher nicht abzusehenden Kosten derzeit vor dem Tod gerettet werden sollen, sind der Gesellschaft offensichtlich VIEL mehr wert, als die ca. 25.000 Grippetoten in den Wintersaisonen 2016/2017 bzw. 2017/2018.

      Ich nenne das eine Massenpanik, angefacht von den Massenmedien.
      Alles nachzulesen bei Gustav le Bon.

      Antworten
      • Joerg
        Joerg sagte:

        Du meinst, wie bei uebertriebenen Brandschutzmassnahmen? Da traut sich auch keiner manches “unsinnig” zu nennen: “willst du etwa Menschenleben gefaehrden”?
        Heute ist es einfach schwerer geworden als frueher, zu rufen “ist der Kaiser nicht nackt?”
        Gute Nacht Joerg

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Joerg

      Ein bisschen Geduld bitte, die EURO MOMO Zahlen gehen nur bis “Woche 12” (unklar ob damit der Wochenanfang, die Wochenmitte oder das Ende der Woche gemeint ist) und im Moment sind wir am Anfang von Kalenderwoche 14. Seit Mitte KW 12 gab es in Italien laut den täglich veröffentlichten Statistiken ungefähr 8000 neue “Corona-Tote” (über die Definition können wir gern diskutieren), die können in den Charts also noch nicht berücksichtigt sein.

      Und dazu kommt dann noch dieses schwer zu bewertende Problem:

      “Furthermore, there is always a few weeks of delay in death registration and reporting. Hence, the EuroMOMO mortality figures for the most recent weeks must be interpreted with some caution.”

      Wir haben hier also einen zeitversetzten Indikator, dessen genauen Zeitversatz wir gar nicht kennen – 7-10 Tage beträgt er aber mindestens.

      In Zeiten, in denen wir unsere Strategien anhand von täglichen Wachstumsraten von Infizierten-Zahlen bewerten, ist das leider unbrauchbar langsam.

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Joerg, Gregor_H

      Darüber wurde hier schon diskutiert und es wurde sicher auch zur Kenntnis genommen.

      >Die Alten und Kranken, die mit bisher nicht vorstellbaren Maßnahmen und bisher nicht abzusehenden Kosten derzeit vor dem Tod gerettet werden sollen, sind der Gesellschaft offensichtlich VIEL mehr wert, als die ca. 25.000 Grippetoten in den Wintersaisonen 2016/2017 bzw. 2017/2018. >

      So ist es.

      Die “normalen” Grippetoten sind akzeptiertes “Schicksal”, das mit den üblichen Grippeimpfungen – an denen bei weitem nicht alle teilnehmen – abgedeckt ist.

      Es gehört zu wohlhabenden Gesellschaften, in denen viele Menschen sehr alt werden können, dass sie diese Menschen vor dem SICHER erscheinenden Tod bewahren, soweit es ihnen möglich ist – und dies auch dann, wenn ihnen in vielen Fällen auch nur eine relativ kurze weitere Lebenszeit geschenkt wird.

      Die ökonomischen Kosten dafür dürfen sehr hoch sein, aber auch nur bis zu dem Punkt, an dem der Wohlstand für eine große Zahl von Menschen – viel jüngere Menschen mit erheblich längerer Lebensperspektive – auf lange Zeit verlorenzugehen droht.

      Das ist KONSTITUTIV für solche Gesellschaften.

      Von Massenpanik kann überhaupt nicht die Rede sein.

      In China sind die Massenmedien anders als bei uns zentral LENKBAR und das Land hat sich dennoch für Rettung mit hohen ökonomischen Kosten entschieden.

      In Afrika wird das vermutlich anders sein.

      Da sind eine größere Anzahl von Ländern nicht wohlhabend (mit uns verglichen) und sie haben nicht die Einrichtungen, viele Menschen durch aufwendige medizinische Maßnahmen retten zu können.

      Antworten
  2. Christian von Goetz
    Christian von Goetz sagte:

    Diese Krise ist so einmalig und tiefgreifend, dass sie die Chance bietet die Staatschulden einmalig zu bereinigen.
    D.h. die EZB kauft (bzw. hält schon) Anleihen der Mitgliedsstatten im Umfang von ca. 4-5 Bio € (nach der Krise)aufgeteilt nach der bekannten Quote je Mitgliedsstaat.
    Im Rahmen eines EU Pandemie Bilanzbereinigungsgesetzes werden dieses Schulden einmalig ausgebucht und auf 0 gesetzt. Falls bilanztechnisch erforderlich bleibt ein Ewigkeitsposten (“Covid 19 Gesetz”) stehen.
    Dadurch entsteht ein das System stabilisierender Geldanteil, der nicht mehr schuldbelastet ist und ein Neustart wird möglich.
    Da das neben Wirtschaftswachstum zu Geldmengenwachstum und Inflation führt, muss dieser Griff in die Büchse der Pandora glaubwürdig als Einmalaktion kommuniziert werden.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Christian von Goetz

      > … muss dieser Griff in die Büchse der Pandora glaubwürdig als Einmalaktion kommuniziert werden.>

      Würde erfolgen.

      Nur:

      Der damit ermöglichte Neustart würde signalisieren:

      Es geht doch, richtig viel Schulden zu machen.

      Also machen wir richtig viel Schulden…

      Ihr Irrtum ist, dass Kommunikation bzw. Glaubwürdigkeit reale Entwicklungen bestimmen können.

      Das können sie nicht.

      Denn die Glaubwürdigkeit von Entscheidern hat eine umstandsbedingte WECHSELNDE Wertigkeit.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Christian von Goetz

      “Im Rahmen eines EU Pandemie Bilanzbereinigungsgesetzes werden dieses Schulden einmalig ausgebucht und auf 0 gesetzt.”

      Ich bin schon deshalb strikt gegen ein solches Vorgehen weil ich unseren Qualitätspolitikern dann in der Zukunft zutraue, eine Pandemie (im 20. Jahrhundert hatten wir immerhin 3 nur mit “Grippe-ähnlichen Viren”: Spanische Grippe, Asiatische Grippe, Hong-Kong-Grippe) vorsätzlich nicht aufzuhalten um erneut die Gelegenheit zu einem “EU Pandemie Bilanzbereinigungsgesetz” zu schaffen.

      Nette Idee, aber viel zu gefährlich, das als Präzedenzfall zu etablieren.

      Antworten
  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    > Wir müssen immer noch dringend in unsere Zukunftsfähigkeit investieren. Wir haben es mit einer Politik zu tun, die die guten Jahre nicht dazu genutzt hat, das Land wirklich zukunftsfähig zu machen>

    Ist so, an den Fakten gibt es nichts zu rütteln.

    Es droht ein Szenario, in dem Steuern und Abgaben steigen, während gleichzeitig die Unternehmen sparen, um die in der Krise aufgelaufenen Schulden abzutragen und der Staat noch mehr als in den letzten 15 Jahren an den dringend erforderlichen Investitionen spart.>

    Sehr plausibel, kann man gar nicht anders sehen.

    >Wir müssen im Inland mehr Geld ausgeben – entweder die privaten Haushalte über mehr Konsum und/oder Staat und Unternehmen über mehr Investitionen. Eine Rückkehr zur Austeritätspolitik kann in diesem Umfeld nicht funktionieren.>

    Was wir MÜSSEN (sollten), ist eine Sache.

    Was GESCHEHEN wird, eine andere:

    Die privaten Haushalte und die Unternehmen werden sparen und der Staat wird das Geld für Konsum ausgeben (abgesehen marginalen Investitionen, etwa in die Digitalisierung).

    Das ist die MAINSTREAM-Entwicklung.

    Adjustierungen an Steuern und Abgaben wird es geben, das Gerede über einen Lastenausgleich wohl nur von der Randpartei DIE LINKE und einigen Unverbesserlichen der SPD auch, aber an der Mainstream-Entwicklung nichts ändern.

    Die FINANZIERUNG staatlicher Ausgaben wird der Mainstream-Entwicklung entsprechend so erfolgen:

    HÖHERE Verschuldung, auch für den nationalen Beitrag zur Stabilisierung der EU, mit gleitendem Übergang in die MONETÄRE Staatsverschuldung, also Finanzierung durch die EZB im Länderverbund.

    >Dieses japanische Szenario wird Europa auch bekommen.>

    Eben – um ÜBERALL eine ähnliche Mainstream-Entwicklung zu finanzieren.

    Die Krisenfinanzierung des Staates und die dabei erfolgte PROBLEMLOSE Schleifung der Schwarzen Null haben gezeigt, dass die deutsche Bevölkerung mitspielen wird.

    Das ist die ENTSCHEIDENDE Voraussetzung für die Nach-Corona-Ökonomie.

    Ab jetzt wird an fehlendem Geld bzw. Problemen der Refinanzierung NICHTS scheitern, wenn es nur als dringlich genug verkauft werden kann.

    Noch nicht absehbare Störgröße in diesem Szenario:

    Wie die Energiewende betrieben wird unter der nahezu unvermeidbaren Regierungskoalition Schwarz/Grün.

    Möglicherweise wird diese Regierungskoalition der BESCHLEUNIGER der Mainstream-Politik.

    Das wird dann der Fall sein, wenn mit einer beschleunigten Energiewende die deutsche Industrie DEMONTIERT wird.

    Antworten
    • Alexander Döll
      Alexander Döll sagte:

      Wenn es so kommt, wie Sie sagen:

      >HÖHERE Verschuldung, auch für den nationalen Beitrag zur Stabilisierung der EU, mit gleitendem Übergang in die MONETÄRE Staatsverschuldung, also Finanzierung durch die EZB im Länderverbund.

      >>Dieses japanische Szenario wird Europa auch bekommen.>

      glauben Sie dann, dass die Nach-Corona-Ökonomie in der EU auch vergleichbar ablaufen wird wie in Japan? Also niedrige Wachstumsraten auf lange Sicht etc. pp., aber eine relative Stabilität sowohl in der Realwirtschaft wie auch an den Finanzmärkten und im Bankensystem, oder werden wir eher massive Turbulenzen und mittelfristig den Einstieg in eine mittelstarke Inflation (10-15 %) sehen?

      Antworten
  4. foxxly
    foxxly sagte:

    Unsere Wirtschaft und Gesellschaft, aufbauend auf ein Schuldgeldsystem, welches dauernden Wachstumszwang verursacht, steckt tief im Dilemmer; – vorallem, weil es daraus keine Rettung gibt im Sinne einer Genesung des Systems.
    Das am Ende all diese Kosten die Unter- und Mittelschicht trägt, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Allenfals ist die Frage, wie die Enteigung abläuft.
    Eine deutlich höhere Inflation ist nach der Viruskrise unausweichlich. Ebenso eine Pleitewelle von Unternehmen. Und eine deutlich höher Arbeitslosen Zahl.
    Alles zusammen genommen sind später auch höher Steuern die Folge. Diese Gemengenlage macht mindesten 95% der Menschen ärmer.
    Das System von Hochfinanz und Staat, wollten schon immer an das Ersparte von seinen Bürge n
    Letztlich erreicht man nur noch eine weitere Verlängerung des Sytem-Konkurses.
    Ja, vielleicht war das Coronavirus, ein “vielleicht nur zufälliger” Auslöser, um von der schon länger bekannten, kommender, weltweiten Rezession, abzulenken. Konzerne und Hochfinanz werden insofern profitieren, als die riesen Geldmenge in ihr Hände fließt, Staat und Bürger dafür vollens aber haften.
    Natürlich gäbe es auch andere Lösungen: eine echte Transaktionssteuer, welche alle Transaktionen betrifft, die weniger als 24 Stunden gehalten werden. Aber dieses wäre ja ein Kostenbeteilig der Hochfinanz; – und diese wird es zuverhindern wissen.
    Letztlich aber ist es längst Zeit, die Systemfrage des Schuldgeldes, zu stellen, weil sonst das vom schuldgeld getriebene Wachstum, nie aufhört.

    Antworten
  5. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Erstaunliche Neuigkeiten aus Österreich:

    “Supermärkte dürfen wegen der Coronakrise bald nur noch mit Masken betreten werden. Das hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei einer Pressekonferenz Montagvormittag angekündigt.”
    https://www.oe24.at/coronavirus/Jetzt-kommt-Maskenpflicht-in-Supermaerkten/424147603

    Na, wann kommt wohl die Maskentragepflicht auch in Deutschland? (Tschechien hat ja schon längst eine, aber das zählt ja nicht, die sind tiefstes Osteuropa und außerdem “rechts”…) Und wird unser Staatsfunk dreist genug sein, zu behaupten, dass die merkeltreuen Qualitätsjournalisten und ihre allwissende Königin ja schon immer gesagt hatten wie wichtig und sinnvoll das Tragen von Schutzmasken ist?

    Antworten
      • Richard Schmelzle
        Richard Schmelzle sagte:

        Masken? brauchen wir nicht…Killerdrohnen sind doch wichtiger, oder??

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        Masken in Deutschland sind schon faszinierende Gegenstände: Sie werden um so nützlicher, je mehr von ihnen auf Lager sind…

      • Veking
        Veking sagte:

        @troodon
        Ich meine, die vollständige Ankündigung lautete, Supermärkte könnten bald nur noch mit Maske betreten werden und die Supermärkte hätten diese Masken am Eingang den Kunden auszuhändigen.
        Ob das bedeutet, daß nun auch Supermärkte mangels ausreichendem Maskenvorrat schließen müssen oder ob es sich immer um die selbe Maske handelt und sie ist lediglich wiederverwendbar, ist ungewiß. Auf jeden Fall macht es eine Neubewertung der Hamsterkäufe notwendig.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Veking

        >Auf jeden Fall macht es eine Neubewertung der Hamsterkäufe notwendig.>

        Die übergroße Zahl praktisch orientierter Menschen wird genau DIESE Neubewertung vornehmen.

        Um diese Einsicht werden auch die nicht herumkommen, die “Einkaufen mit Maske” ins Auge fassen.

        Käme es dazu, wäre ich gespannt, welche Ansprache die Kanzlerin an uns “lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger” halten würde.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Käme es dazu, wäre ich gespannt, welche Ansprache die Kanzlerin an uns ‘lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger’ halten würde.”

        Glauben Sie, Merkel würde bei der Gelegenheit ihre Fehleinschätzung was die Wirksamkeit von Masken betrifft eingestehen?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Ich bin nicht auf dem Laufenden, klären Sie mich auf.

        Hat die Kanzlerin TATSÄCHLICH gesagt, dass Masken unwirksam seien?

        Wenn so, ist das jetzt sicher anders, da Masken jetzt in Deutschland in Heimarbeit hergestellt werden ;)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Hat die Kanzlerin TATSÄCHLICH gesagt, dass Masken unwirksam seien?”

        Merkel persönlich -soweit ich mich erinnern kann- nicht. Aber sie sagt ja generell nicht viel, auch wenn sie manchmal spricht.

        Merkels Gesundheitsminister Spahn bzw. das von ihm geleitete Gesundheitsministerium hat aber die Wirksamkeit so gering eingeschätzt, dass vom Tragen der Masken bei Nicht-Erkrankten “abgeraten” wurde, was auch in den staatlich gelenkten (oder sich gerne staatlich lenken lassenden…) Medien weiterverbreitet wurde:

        “Auch die Atemmasken, die bei OPs verwendet werden, würden eher überschaubar vor einer Coronavirus-Infektion schützen. „Desinfektionsmittel und OP-Masken sollten vor allem für diejenigen da sein, die sie für ihre tägliche Arbeit brauchen“, forderte Spahn. Das seien zuallererst Ärzte und Pflegekräfte” [Agentur-Ticker, 11.03.2020]

        “Das Gesundheitsministerium und die Weltgesundheitsorganisation raten vom Tragen eines Mundschutzes ab, wenn jemand nicht erkrankt ist. Dies schütze nicht vor einer Ansteckung mit Viren; zudem entstehe ein falsches Sicherheitsgefühl. Der Träger laufe Gefahr, die wichtigen Hygienemaßnahmen wie etwa Händewaschen zu vergessen.” [09.03.2020]
        https://www.deutschlandfunk.de/fragen-und-antworten-was-man-zu-schutzmasken-gegen-eine.2852.de.html?dram:article_id=472107

    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @Herrn Ott: Die Maskenpflicht kommt dann, wenn jedes Krankenhaus inkl. Rehaklinik die Beatmungsgerätepflicht hat. Nämlich erst nach Beschaffung der entsprechenden Materialien. Tja, und das kann bei beim besten Gesundheitssystem der Welt jetzt schon eine kleine Weile dauern…

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Frau Finke-Röpke

        Auch dann ist immer noch nicht gewährleistet, dass unsere besten Politiker der Welt die Masken auch richtig tragen:

        https://www.jetzt.de/gesundheit/armin-laschet-wie-traegt-man-mundschutz-richtig

        Immerhin hat Laschet die Maske weder über seinen Intimbereich gezogen noch in den Mund gesteckt oder auf den Kopf gesetzt. Für einen CDU-Spitzenpolitiker überraschend kompetent, er hat die gestellten Anforderungen zumindest teilweise erfüllt. Das sollte von unseren Journalisten viel mehr gewürdigt werden.

    • Gregor_H
      Gregor_H sagte:

      Nicht nur, daß ab Mittwoch Nasen-Mund-Schutzmasken an den Eingängen von Supermärkten abgegeben werden.
      Österreich hat bereits damit begonnen, REPRÄSENTATIVE Samples der Bevölkerung zu testen. Damit wird es schon bald, m.W. erstmals in Europa, valide Zahlen über Anzahl der Durchseuchung, der Infizierung und schon wieder Genesenen geben.

      Antworten
  6. BLUM
    BLUM sagte:

    Sie machen nun nicht nur sachkundige Doom-Analysen, sondern werden zum weisen Berater mit dem ruhigen Blick. Vielen Dank, Herr Stelter. Praktikabel zu denken ist etwas, das sich unsere Verwalter und Juristen im Apparat dringend als Prinzip aneignen sollten. Sie bieten hierfür Blaupausen und haben auch kein Problem damit, aus dem einen Vorschlag von vor einer Woche einen noch besseren zu machen. Wir gehen alle in die Schule, auch wenn die Gebäude nicht offen haben. Lernen macht Spaß, Kooperieren auch. Feedback kommt aus dem prallen Leben.

    Antworten
  7. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    @Herrn Dr. Stelter: Sie schreiben: “Wie diese ausschaut, ist Thema in den kommenden Wochen.”

    Schön wär´s. Das wird das Thema der kommenden beiden Jahre sein, so viel wie hier jetzt umverteilt wird. In den nächsten Wochen sind wir noch im Krisenmodus, aber die Bewältigung der neuen Schulden, die Auswirkungen auf die Inflationsrate und die innereuropäischen Spannungen fangen jetzt gerade erst langsam an. Die Debatte hat noch nicht einmal richtig begonnen, so haben sich die Verhältnisse inzwischen geändert.

    Und dann wird das alles Entscheidende sein, welcher Investor welchem Land, welchem Asset und welcher Währung in welchem Umfang noch traut.

    Antworten
  8. Johannes
    Johannes sagte:

    bto: “Das führt zu der Frage, wer denn die Kosten des Krisenmanagements tragen soll. ”

    Ich wiederhole meinen Vorschlagen, hier die Target II Salden in´s Auge zu fassen. Deutschland liegt da aktuell mit ca. 870 Mrd. € im Plus und damit ließe sich bereits der größte Teil von 1 Bilion Euro stemmen. Klar, wäre politisch höchst problematisch, aber nun wäre die Zeit (oder meinetwegen auch nach der Krise), dieses Thema anzupacken. Und hinsichtlich der viel gepriesenen Solidarität in Europa: Die gab es nie und wird es auch in Zukunft nicht geben. Ausgenommen die doch recht einseitige Solidarität nach südeuropäischem Verständnis, wie an den lauten Rufen nach “Corona-Bonds” abzulesen ist.

    Und wenn das hier tatsächlich kommt:

    “… noch ein kurzes Wort zu einer deutschen Spezialität – dem Lastenausgleich. Rufe danach stehen schon im Raum:
    Diese einmalig festgesetzte und über mehrere Jahre abzahlbare Abgabe hat in Deutschland eine gewisse Tradition.”

    dann wird das zum Höhenflug der AfD führen. Die startet dann richtig durch. Dies sollten die sozialistisch angehauchten Umverteiler fest im Blick haben.

    Und angesichts einer solchen Hybris, gepaart mit Frechheit und Dreistigkeit, aber angereichet mit viel Wahrem:

    “Bei der Idee eines Schuldentilgungsfonds für Europa, der mit Mitteln aus einem Lastenausgleich getilgt wird, lachte der Finanzvorstand eines der größten italienischen Unternehmen nur und meinte: „Warum sollten wir das tun, solange die Provinzen bezahlen.“ Gemeint waren die anderen Länder Europas.”

    würde die AfD zu bestimmenden Partei in Deutschland werden.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Johannes

      “Ich wiederhole meinen Vorschlagen, hier die Target II Salden in´s Auge zu fassen. Deutschland liegt da aktuell mit ca. 870 Mrd. € im Plus und damit ließe sich bereits der größte Teil von 1 Bilion Euro stemmen.”

      Genau, unser solidarischer Beitrag für Europa könnte sein, großzügig auf einen Teil der Target-Salden zu verzichten. Das Geld sehen wir sowieso nie wieder, da sollten wir das Faktum der Target-Salden zu unseren Gunsten wenigstens irgendwie nutzen, so lange der Euro noch existiert.

      „Warum sollten wir das tun, solange die Provinzen bezahlen.“

      Ach ja, die Italiener. Wirklich nette Menschen – aber ein gemeinsames Konto möchte ich nicht mit ihnen führen, und mit ihnen gesamtschuldnerisch in Billionenhöhe für “Corona-Bonds” haften möchte ich erst recht nicht.

      Manche Dinge passen einfach nicht zusammen, und auch die Sozialplaner in Brüssel können sie nicht zusammenschweißen. Das Grundproblem der Währung Euro.

      “würde die AfD zu bestimmenden Partei in Deutschland werden.”

      Nicht ohne erbitterte Gegenwehr der Altparteien – das läuft dann auf AfD gegen alle anderen Parteien der regenbogenbunten und in Teilen linksextremen “Wir-sind-nicht-die-AfD”-Koalition hinaus. Und im zweiten Sender des restaurierten DDR-Fernsehens bringt die Genossin Illner dann den entsprechenden Wahlaufruf: “Wählt die Parteien der Nationalen Front!”

      Für Frieden und Sozialismus: Seid bereit! Immer bereit!

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @Richard Ott
        Es ist zwar m.E. jetzt nicht der richtige Zeitpunkt wieder die Target2 Sau durchs Dorf zu treiben.
        Trotzdem ein Frage: “Das Geld sehen wir sowieso nie wieder,”

        Wenn dem so wäre, wie konnten dann die D Target2 Salden in den Monaten vor Ausbruch der jetzigen Krise von Juni 2018 bis Ende Februar 2020 um über 150 Mrd. sinken ?

  9. 1ruby
    1ruby sagte:

    Da die Wirtschaft aus dem Nichts des Fiatmoney vorfinanziert wird, ist der Stillstand die Zeit der Schlußbilanz für diese Investitionsrechnung
    Sämtliche Schulden werden geschlossen wie die Gesellschaft, die Bilanzen enden mit Verlusten und Wertberichtigungen.
    Die Stunde Null/Zero ist eingetreten und die Schulden = Vermögen entsorgt in die Fata Morgana der Politivisionäre.
    Neben dem Jubilee leben die Verantwortlichen das Sabbatical der Ewigkeit. Keine Steuern keine Kosten die perfekte Leistungsfähigkeit in Gleichheit.
    Point of next Return.

    Antworten
  10. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: “Was zur Frage führt: Wer soll das bezahlen?”

    Ganz einfach: Die Regierung erhöht die Mehrwertsteuer auf Toilettenpapier von 7% auf 19%. ;)

    Antworten

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