bto auf Platz 38 im Ökonomen-Ranking der F.A.Z.

Die F.A.Z. veröffentlicht einmal im Jahr ein “Ökonomen-Ranking”. Mehrfach habe ich es auf die Liste der Top 100 geschafft. In diesem Jahr auf Platz 38, was mich angesichts der Tatsache, dass ich der einzige Unabhängige auf der Liste bin, durchaus freut. Alle anderen vertreten Institutionen wie Wirtschaftsforschungsinstitute oder Universitäten. Dies bedeutet Ressourcen und Zugang, was ich in dem Maße nicht habe. Es bedeutet aber auch Abhängigkeit von Forschungsgeldern und staatlichen Mitteln, die ich weder bekomme, noch annehmen würde. So bleibe ich bei meinem Kurs.

Die F.A.Z. kommentierte die aktuelle Liste in ihrem Beitrag “Der neue Ernst der Wirtschaftspolitik” so:

  • “Der Zürcher Verhaltensökonom Ernst Fehr schafft es an die Spitze der Rangliste. Lars Feld, der neue Vorsitzende des Sachverständigenrats der Wirtschaftsweisen, rückt auf Platz vier vor und hätte fast DIW-Präsident Marcel Fratzscher überholt. Auch Gabriel Felbermayr, Präsident des IfW Kiel, steigt auf – ebenso wie Michael Hüther, der Chef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), und sein gewerkschaftsnaher Kollege Sebastian Dullien. Ifo-Präsident Clemens Fuest bleibt auf Rang zwei.” – bto: Allein diese Liste zeigt, dass es vor allem um mediale Präsenz und politischen Einfluss geht. Meine Meinung zu dem einen oder anderen ist bekannt.
  • “Größter Gewinner auf den vorderen Rängen ist Jens Südekum. Der Düsseldorfer Makroökonom war im vergangenen Jahr für den Sachverständigenrat gehandelt worden, als die Gewerkschaften für ihren traditionellen Platz im Gremium einen Nachfolger für Peter Bofinger nominieren durften. Allerdings hat er die Position nicht bekommen. Von der Politik wird Südekum trotzdem gehört. Das hängt auch mit seiner Aktivität auf Twitter zusammen. ‘Früher wurden im Prinzip nur Institutspräsidenten und Mitglieder des Sachverständigenrats gehört. Dank der sozialen Medien hat heute jeder die Chance, durch fundierte Äußerungen aufzufallen’, sagte Südekum im vergangenen Jahr der F.A.S. Doch Twitter ist längst nicht seine einzige Einflussbasis. Bemerkenswert ist, wie viele Politiker auf seinen Rat hören.” – bto: Auch bei mir trägt Twitter zum Erfolg bei und ich würde mir auch zurechnen, fundierte Äußerungen abzugeben. Täglich nachzulesen auf bto:

Dies auch der Grund für diese Premiere. In der Vergangenheit habe ich diese Meldung an dieser Stelle nicht besprochen. Diesmal mache ich es. Im Link finden Sie die Liste.

faz.net: “Deutschlands einflussreichste Ökonomen”, 24. September 2020

Kommentare (27) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    Vorab, weil es die Höflichkeit gebietet und der Platz mit eigener Leistung erarbeitet ist: Herzlichen Glückwunsch, Herr Dr Stelter!

    Wenn ich allerdings Herrn Prof Fratzscher vor Ihnen sehe, fühle ich mich so, als ob der Hausastrologe der Bildzeitung, der dort für das tägliche Horoskop zuständig ist, in einem Ranking für Astrophysiker noch vor Harald Lesch platziert wird…

    Antworten
  2. Alexander
    Alexander sagte:

    Ich verstehe “beyond the obvious” nicht nur als Unterhaltungsmeile für unausgelastete Leserkapazität, sondern als ständiges Diskursangebot nach der Wissenschaft UND der Industrie, welche noch ein größeres Interesse an konstruktiven Vorschlägen zu den Problemen der Zeit haben muss.

    Der podcast drängt sich für den Gedankenaustausch geradezu auf und ich verstehe nicht, warum der Brückenschlag nach den großen Medien und ihrem demokratischen Auftrag zur Entscheidungsfindung durch Information nicht häufiger geboten wird.

    Über den Erfolg von Herrn Stelter darf man sich ehrlich freuen, hoffentlich gehen unsere Wünsche für die Zukunft auch in Erfüllung.

    Danke.

    Antworten
  3. ruby
    ruby sagte:

    40 Podcast zu 30 Minuten in Folge und diese so interessant, daß immer wieder eingeschaltet wird, ist ausgewöhnlich!
    Dazu täglich die ganzen absoluten Topökonomen hier aus allen Bereichen unserer Gesellschaft in Schwung und bei Laune zu halten eine weitere
    😉🤗

    Antworten
    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      @ruby: Jetzt haben Sie mich mit den “ganzen Topökonomen” in Verbindung mit dèm Smiley dazu gebracht, seit 3 Minuten über mich selbst zu lachen. Vielleicht geht es ja dem einen oder anderen Mitforisten auch so wie mir gerade, sich rückblickend selbst gelegentlich zu wichtig genommen zu haben? Si tacuisses…

      Vielen Dank für Ihren Beitrag, ruby! Ich fühle mich ironisch angesprochen und erwischt!

      Antworten
      • ruby
        ruby sagte:

        @ Wolfgang Selig
        Meci bien, in der Orientierungsstufe hat uns der Klassenlehrer “brain storming” beigebracht; damit verbringe ich jetzt das ganze Leben immer etwas unphilosophisch.
        Bleiben Sie so herrlich stürmisch.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Selig

        “Si tacuisses…”

        Nur mit schweigenden Philosophen funktioniert vielleicht eine kollektivistische Diktatur, aber keine Demokratie.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Wolfgang Selig

        Um eine dezidierte MEINUNG zu den Entwicklungen zu haben, die einen und darüber hinaus alle anderen betreffen, muss man kein Top-Ökonom und kein Philosoph sein.

        Wenn man sie VERSTEHT – das ist allerdings die Voraussetzung –, sollte man seine Meinung dazu SAGEN.

        Denn auf den Meinungen, d. h. aufgrund von Wahlergebnissen, BASIERT letztlich, welchen Lauf welche Entwicklungen nehmen.

  4. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Herzlichen Glückwunsch Herr Dr. Stelter.
    Von 40 Rankingplätzen sind geschätzte 39 von Experten belegt, die dank ihrer gesicherten Besoldung alle Zeit der Welt haben, ihren Kunden die Wirtschaftswelt so zu erklären, dass diese sich darin zurechtfinden.

    Wer sind die Kunden?

    In den meisten Fällen doch wohl junge Menschen auf den Universitäten, denen die Realität noch blüht und ansonsten alles Glauben (müssen), was da erzählt wird. Wird das Wissen vermittelt, das morgen benötigt wird? Woher kommt es? Entspringt es der Praxis oder dem Elfenbeinturm und was ist es demnächst Wert, wenn es richtig zur Sache geht? Wie sieht das Ranking des echten Nutzens aus? Wird sich noch zeigen.

    Der eine oder andere Vertreter einer Institutionen hat seine „speziellen Kunden“ zu pflegen: Unternehmer, Politiker, Arbeitnehmer u.dgl. Die bekommen zu hören, wofür sie „im Club“ bezahlt haben, sonst werden sie womöglich ärgerlich und setzen ihre Vertreter an die Luft. Viel Diskussionsstoff medial in die Luft zu blasen schützt sicherlich vor dem Rausschmiss und rankt dabei auch ohne praxiserprobten Inhalt nach oben, vielleicht bis zum Platz im Sachverständigen im Sachverständigenrat.

    Lustig auch, dass das DemoSpektaktel um Bernd Lucke auch zu den Medienpunkten zählt. Den hatte man so herzlich an der Uni Hamburg zurückerwartet, dass tagelang davon berichtet wurde. War da sonst noch was wichtiges? Irgendwie nicht zu sehen. Aha, so kommt man in der Liste auch nach oben …

    Sich in einem solchen Umfeld dazwischen zu setzen und mit dieser Performance gegen den gut bezahlten, interessenorientierten Mainstream zu halten, zeugt von Überzeugung, Durchsetzungskraft und argumentativer Substanz. Gern auch zum Herumstreiten, wie das im Blog manchmal üblich ist, wie im richten Leben.

    Gutes Gelingen auch weiterhin.

    Antworten
  5. Rolf Peter
    Rolf Peter sagte:

    Herzlichen Glückwunsch auch von mir.

    Die List hinterlässt aber einen zwiespältigen Eindruck. Dass bei den 40 führenden deutschen Ökonomen der Zusammenhang zwischen wissenschaftlicher Leistung und Rang nur schwach ausgeprägt ist, deprimiert schon etwas.
    Offensichtlich kann man mangelende wissenschaftliche Leistung/Kompetenz mit Twittern und politischer Aktivität ausgleichen. Bei Leuten wie Herrn Huether verstehe ich das; der wird ja als Lobbyist bezahlt. Im Zweifel vertraue ich Leuten wie Bruno Frey mehr: ueber 190 Punkte, fast ausschliesslich Wissenschaftspunkte.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Rolf Peter

      “ueber 190 Punkte, fast ausschliesslich Wissenschaftspunkte”

      Sie sind ja schon voll auf das Ranking reingefallen. Glauben Sie wirklich, die FAZ könnte objektiv die wissenschaftliche Leistung von Ökonomen bewerten?

      Und wie viele “Wissenschaftspunkte” hätte Anfang der 1980er Jahre wohl ein sowjetischer Ökonom von der Prawda bekommen, wenn er die Prognose abgegeben hätte, dass die Sowjetunion in wenigen Jahren pleite gehen und zerfallen würde? Nicht besonders viele, oder?

      PS: Bei “Tutti Frutti” gab es auch noch Länderpunkte. Wieso gibt es die nicht beim Ökonomen-Ranking? Wir sind doch schließlich in der Eurozone…

      Antworten
      • Rolf Peter
        Rolf Peter sagte:

        Na ja, man muss das alles schon mit einem Korn Salz zur Kenntnis nehmen. Aber dass Punkte fürs Twittern etc. und politisch. Aktivitäten bessere Indikatoren fuer die Qualifikation als Ökonom (!) und nicht Lobbyist/Influencer etc. darstellen, als die FAZ-Wissenschaftspunkte, das glaube ich auch nicht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Die F.A.Z. schreibt zu Ihrem Ranking:

        „Der Wissenschaftseinfluss macht die Hälfte der Punkte aus, die andere Hälfte teilen sich Medien, Politik und Social Media.“

        Das ist natürlich subjektiv.

        Aber es ist nicht so subjektiv, dass das Ranking keine OBJEKTIVE Aussagekraft hat.

        Sie müssen mal von der Aschenputtel-Nummer runter:

        Es ist nicht alles nur schwarz ODER nur weiß.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Nicht Aschenputtel. Heute spiele ich die Rolle, die sonst üblicherweise Ihnen obliegt: Die Prinzessin auf der Erbse, die auch die Unebenheiten spürt während andere es sich schon bequem gemacht haben.

        “Aber es ist nicht so subjektiv, dass das Ranking keine OBJEKTIVE Aussagekraft hat.”

        Das Ranking hat eine objektive Aussagekraft nur in genau dem Sinne, dass es eine Rangfolge nach dem willkürlich festgelegten Punktesystem zur Bewertung der einzelnen Personen produziert.

        Was soll auch anderes herauskommen, wenn Sie Ranglisten aus irgendwelchen Komposit-Indizes bilden, die dann proportional miteinander verrechnen und das Ergebnis dann sogar nochmal mit relativen Gewichten versehen? (“In der Zusammenrechnung brachte die Wissenschaft bis zu 500 Punkte, Medien 250 Punkte, Politik 200 und Social Media 50”)

        https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/f-a-z-oekonomenranking-2020-die-methode-16965592.html

        Medien und Beratungsfirmen lieben solche Spielchen, aber am Ende ist das Punktesystem auch nicht in sich schlüssiger als damals bei “Tutti Frutti”. Und noch eine Gemeinsamkeit: Letztendlich geht es in beiden Fällen um dem Verkauf von Werbung, die zusammengeschusterte Ranglistentabelle oder die frechen Früchtchen mit den Länderpunkten sind dabei nur die Köder fürs Publikum.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Das Ranking hat eine objektive Aussagekraft nur in genau dem Sinne, dass es eine Rangfolge nach dem willkürlich festgelegten Punktesystem zur Bewertung der einzelnen Personen produziert.>

        Ich versuche es noch einmal:

        Ja, die RANGFOLGE ist ein Ergebnis SUBJEKTIVER Kriterien und SUBJEKTIVER Kriteriengewichtung.

        Damit ist aber NICHT alles gesagt.

        Erstens:

        Die Kriterien sind zwar subjektiv-WILLKÜRLICH bestimmte, aber nicht IRRELVANTE.

        Denn wenn der EINFLUSS von Ökonomen ermittelt werden soll, dann sind „Medien“, „Politik“, „bei den sozialen Medien Engagierte als Multiplikatoren“ und „Wissenschaft“ die FELDER, auf denen sich die als relevant angesehene Adressaten finden.

        Das ist übrigens bei anderen derartigen Rankings nicht anders. Die World University Rankings von Times Higher Education (THE) erfolgt u. a. anhand der Kriterien “Anzahl der Zitate in wissenschaftlichen Publikationen“ und „Verhältnis von Studierenden zu Lehrkräften“, weil Universitäten dem allgemeinem Verständnis nach der ERKENNTNISGEWINNUNG und LEHRE dienen und dafür DIESE Kriterien als RELEVANT angesehen werden.

        Zweitens:

        Auch auf BASIS der Subjektivität lassen sich OBJEKTIVE Feststellungen treffen.

        So weist die Tabelle für Dr. Stelter 5 Wissenschaftszitate und damit 0,2 Wissenschaftspunkte aus. Damit ist sein Einfluss in der Wissenschaft GERINGER als der ALLER vor ihm rangierenden Beeinflusser.

        Das ist eine OBJEKTIV richtige Feststellung.

        Andererseits weist ihm die Tabelle 21,1 Politikpunkte zu, womit er in dieser Kategorie innerhalb der ersten 40 auf dem 16. Rang liegt. Damit ist er für die Politik deutlich beachtlicher als für die Wissenschaft.

        Auch das ist eine OBJEKTIV richtige Feststellung.

        Ebenso:

        Der hier vielgescholtene M. Fratzscher ist in der Wissenschaft aufgrund der Anzahl der Zitate VIEL präsenter als die ihn im Ranking einrahmenden C. Fuest und L. Feld, aber DEUTLICH unbedeutender für die Politik als letztere (falls richtig gemessen wurde).

        Auch das ist eine OBJEKTIV richtige Feststellung.

        Sie können natürlich sagen, dass das Verhältnis der Zitate NUR deshalb so ist, weil die Wissenschaft vom Keynesianismus geprägte sei.

        Das mag so sein, ÄNDERT aber an der Objektivität der Feststellung NICHT das Geringste.

        Demnach ist Ihre Aussage:

        >… eine objektive Aussagekraft nur in genau dem Sinne …>

        nicht richtig.

  6. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    Ich weiß nicht, Herr Dr. Stelter, ob Ihnen die Liste nützt oder schadet, daher dennoch mal vorbeugend von mir: Herzlichen Glückwunsch!

    Nur – das ist nicht der Punkt. Ein “Wirtschaftsforscher”, der die Interessen seiner Finanziers (z.B. Gewerkschaften, Parteien, Arbeitgeberverbände, sonstige Lobbygruppen) von sich gibt, ist kein Forscher, sondern ein fachlich vorgebildeter Pressesprecher. Denn er definiert erst das Ziel, das heraus kommen soll, und sammelt dann alle Argumente dafür. Ein Forscher arbeitet umgekehrt.

    Ich würde Sie auch lesen, wenn Sie von 500 untersuchten Wirtschaftswissenschaftlern den letzten Platz einnehmen würden oder Ihnen der Status “Ökonom” aus politischen Gründen aberkannt werden würde. Entscheidend ist lediglich, ob Sie in den nächsten Jahren mit Ihrer Analyse von der allgemeinen Entwicklung recht bekommen oder nicht. Das – und nichts anderes – ist das entscheidende Kriterium.

    Galileo Galilei war vor 500 Jahren auch nicht auf Platz 1 des wissenschaftlichen Rankings. Dennoch hat man die anderen aus der damaligen Zeit mit ihren Theorien zum “Äther”, zum geozentrischen Weltbild und zur wörtlichen Auslegung der Bibel inzwischen längst vergessen. So dürfte es auch dem einen oder anderen auf der o.g. Liste in 30 Jahren gehen, der jetzt mit mehr Mitarbeitern, mehr Aufmerksamkeit und mehr Budget weiter vorne auf dieser Liste steht. Lassen Sie sich davon bitte bloß nicht davon abbringen.

    Die Wirtschaftsgeschichte ist voll von grandiosen Irrtümern. Von der ersten Marktanalyse bei Daimler-Benz (“Der deutsche Automarkt verträgt ungefähr 5.000 KFZ, mehr gibt der Arbeitsmarkt für Chauffeure nicht her”) über die Geldpolitik 1922 (“wir hatten nicht mal im großen Krieg Inflation durch Gelddrucken, wo soll denn die Jahre nach Kriegsende herkommen?) bis zu IBM vor rund 60 Jahren (“mehr als 5 leistungsstarke Computer werden die USA nicht brauchen”) werden sich auch Ihre Wettbewerber auf dieser Liste mit ihrer häufigen Liebe zu MMT und ähnlichem Unsinn posthum blamiert haben. Bei Ihnen droht dies nicht. Machen Sie bitte weiter so!

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      Sie sagen:

      >Entscheidend ist lediglich, ob Sie in den nächsten Jahren mit Ihrer Analyse von der allgemeinen Entwicklung recht bekommen oder nicht. Das – und nichts anderes – ist das entscheidende Kriterium.>

      Wenn „recht bekommen“ bzw. „recht behalten“ das Kriterium ist, dann ist es eines, das erst in der Zukunft Anwendung finden kann und für die Reputation von Dr. Stelter als „analytischer Seher“ entscheidend ist (ich benenne das einmal so, denn Prognostiker – der ein DATUM für den Eintritt eines Ereignissen setzen müsste – will er nicht sein und ist er nicht, weil er eben keines setzt).

      Bleibt die Frage:

      Was ist das ENTSCHEIDENDE für uns HIER und HEUTE, sich mit seinen bzw. den von ihm präsentierten Auffassungen anderer auseinanderzusetzen?

      Ich kann natürlich nur für mich sprechen und benenne es so:

      a) Es ist die auf Fakten und Sachverhalten basierende Darlegung von Entwicklungen mit WIRKUNG auf die Zukunft, d. h. auf die Schaffung zukünftiger Fakten und Sachverhalte.

      und daran gemessen

      b) Empfehlungen für ein ANDERES politisches Handeln
      Konkret, was ich meine:

      In einem der letzten Podcasts wurde dargelegt, dass die Regierung bezüglich der Automobilindustrie in einem ZIELKONFLIK ist.

      Zum einen soll sie ZUKUNFTSSICHER werden, zum anderen möglichst viele der bestehenden, nicht zukunftssicheren Arbeitsplätze GERETTET werden.

      Das heißt:

      a) entweder erreicht man – bestenfalls – nur EIN Ziel auf Kosten des anderen

      oder

      b) erreicht man KEINES der beiden Ziele, wenn man einen Mittelweg geht.

      Darüber müsste die Gesellschaft debattieren.

      Das tut sie nicht.

      Aber JEDER, der über diesen Sachverhalt aufgeklärt wurde, kann sich SEINE Gedanken darüber machen, wohin die Reise geht anhand neuer Maßnahmen und Beschlüsse sowie der darauf folgenden Reaktionen, hier eben der Automobilbranche und auf anderen, vielleicht noch beutsameren Handlungsfeldern.

      Das nur an auf der ersten Ebene.

      Darüber hinaus kann man überlegen, WIEVIEL Relevanz die Annahmen besitzen, die Dr. Stelter trifft und die Kritiken, die er anbringt – etwa zu den KOSTEN der Energiewende – im sozio-ökonomischen System, das wir haben, und ob sie nicht auf einem einseitigen und deshalb defizitären Verständnis dieses Systems beruhen.

      Antworten
  7. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Dr. Stelter

    Ein schöner Erfolg – Anerkennung!

    Er zählt doppelt, wenn, wie es in der F.A.Z heißt

    > In Zeiten von Corona hat der freie Markt an Fürsprechern verloren…>

    Sie von Platz 40 in letztem Jahr auf Platz 37 vorrücken konnten.

    Antworten
  8. @Dr. Lucie Fischer
    @Dr. Lucie Fischer sagte:

    Herzlichen Glückwunsch!
    aber bleiben Sie gelassen: Sie benötigen weder ” FAZ-Lob”, noch sollten Kritiker die Macht haben Sie “tadeln” zu können.
    Das Gute an finanzieller Unabhängikeit beschreibt mein Lieblings-Autor Nassim Nicholas Taleb auf S. 40 des ” Schwarzen Schwans”:
    Von äusserer Autorität befreit zu sein ,versehen mit “f***-you-money bedeute, seinen Kopf nicht prostituieren zu müssen.
    Das FAZ- Ranking birgt die Gefahr, dass Sie jetzt vermehrt in sinnlose Talk-Shows eingeladen werden, wo Ihnen ” leere Anzugträger” ( auch Taleb! ich liebe ihn!) die Zeit stehlen und Sie langweilen. Time is on your side, ich danke Ihnen für den Blog und wünsche Ihnen – unabhängig von den IAND ( = International Association Of Name Droppers / auch Taleb! ) weiter viel Erfolg & Esprit.

    Antworten
  9. Horst
    Horst sagte:

    Gratulation, Stelter!

    Butter bei die Fische, NIEMAND in dieser Welt kann, bis auf die berüchtigten 0,1 Prozent, wirklich unabhängig sein.

    Sie haben Ihre Nische gefunden, mit der Sie Ihr Publikum abholen.

    Antworten
  10. jobi
    jobi sagte:

    Absoluter Shootingstar in der Liste: Stefan Homburg von Platz 253 auf 38 ! – wird sich dort aber wohl nicht halten können.
    Da er im Frühjahr – allein mit Hilfe amtlicher Statistiken und der Grundrechenarten – die Corona-Hysterie als solche entzaubern konnte, dürfte er jetzt zu den “Schmuddelkindern” gehören, deren Umgang sich für ambitionierte Ökonomen verbietet.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @jobi

      Ein gewisser @realdonaldtrump gehört aufgrund seiner politischen Positionen auch zu den bösen “Schmuddelkindern”, hat aber gleichzeitig einen der erfolgreichsten Twitter-Accounts auf der ganzen Welt.

      Da hat auch Stefan Homburg weiter gute Aussichten auf viele “Social-Media-Punkte” durch Interaktionen, die deutschen Haltungsjournalisten hassen ihn aus vollem Herzen. Solche Leute sind mir immer sympathisch.

      Antworten
    • RaS
      RaS sagte:

      @ jobi
      “Absoluter Shootingstar in der Liste: Stefan Homburg von Platz 253 auf 38 !”

      Das muß unbedingt rückgängig gemacht werden!
      Wir faffen daf.

      Antworten
    • Rolf Peter
      Rolf Peter sagte:

      Wegen seiner wissenschaftlichen Leistungen hat er es ja nicht auf die Liste geschafft. Es sind die mediale Aufmerksamkeit und seins “Social Media”-Punkte, die ihn dorthin katapultiert haben. Er dürfte sich also eher wegen Corona und seinen diesbezüglichen Aktivitäten dort befinden.

      Antworten
  11. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Herzlichen Glückwunsch!

    Aber bitte nicht vergessen: Twitter ist in weiten Teilen eine Online-Irrenanstalt für linksradikales Publikum, die überhaupt keinen auch nur annähernd normalen Bevölkerungsquerschnitt abbildet und außerhalb einer kleinen Blase (Journalisten, Politiker, linksradikale Aktivisten, Marketingfritzen und Ersteller von Twitter-Rankings) kaum Relevanz hat.

    https://www.nytimes.com/interactive/2019/04/08/upshot/democratic-electorate-twitter-real-life.html

    Wenn es nach Deutschtwitter ginge, hätten wir zum Beispiel auch schon längst alle Moria-Flüchtlinge aufgenommen (inklusive den mutmaßlichen Brandstiftern) Greta wäre mindestens selig gesprochen und Martin Schulz wäre Bundeskanzler.

    Antworten

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