Best of 2021 – Ungleichheit: Die Sozialpolitik fördert, was sie vorgibt zu bekämpfen

Dieser Beitrag erschien im Juli 2021.

Die Bundestagswahl naht und die Parteien des linken Spektrums überbieten sich mit Forderungen nach höheren Abgaben für die „Reichen“. Diese sollten, so die Argumentation, endlich einen höheren Beitrag zur Finanzierung des Gemeinwesens leisten. Getragen wird die Argumentation von einem weitverbreiteten Gefühl in der Bevölkerung, dass es in Deutschland immer ungerechter zuginge.

Doch ist dem so? Und vor allem, was wäre zu tun? Nun, mit Blick auf die Verteilung der Einkommen lässt sich feststellen, dass der Sozialstaat funktioniert. Während sich die Markteinkommen in den letzten Jahrzehnten auseinanderentwickelt haben, vor allem weil es gelungen ist, immer mehr Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, blieb die Verteilung der verfügbaren Einkommen nach Abgaben und Transfers ausgesprochen stabil. Im internationalen Vergleich ist Deutschland eines der Länder mit der geringsten Ungleichheit bei den Einkommen.

Deutschland hat weniger Vermögen als andere Länder

Ganz anders sieht es bei den Vermögen aus. Hier liegt Deutschland mit einem Gini-Koeffizienten von 0,82 (0 = alle haben gleich viel, 1 = einer hat alles, alle anderen nichts) in einer Gruppe mit Ländern wie den USA und Russland. Grund genug für viele Politiker nach einer höheren Besteuerung zu rufen bis hin zu Vermögensabgaben. Dies ist jedoch das falsche Rezept.

Zunächst können wir feststellen, dass Staaten mit ähnlich gut ausgebautem Sozialsystem wie die Niederlande, Schweden und Dänemark eine noch höhere Vermögenskonzentration aufweisen. Dies ist nachvollziehbar, reduziert der Sozialstaat doch die Notwendigkeit der privaten Vorsorge. Bezieht man in Deutschland die Renten- und Pensionsansprüche der Bürger bei der Bemessung der Vermögen mit ein, sinkt der Gini-Koeffizient nach Berechnungen des ifo Instituts auf einen Wert von 0,53. Damit ist Deutschland auch bei den Vermögen eines der „gleichsten“ Länder der Welt.

Ein weiterer Aspekt sollte uns zu denken geben. Relativ zur Wirtschaftsleistung haben die deutschen Privathaushalte deutlich weniger Vermögen als die Bürger der meisten anderen Euroländer. Überschlägig fehlen uns zwischen dem 1,2- bis 2,0-Fachen des BIP an Vermögen, um zu Frankreich und Italien aufzuschließen, das wären rund 4000 bis 6900 Milliarden Euro an zusätzlichem Privatvermögen. Pro Kopf beeindruckende 48.000 bis 83.000 Euro. Selbst, wenn wir alle Vermögen in Deutschland umverteilen würden und jeder Bundesbürger gleich viel Vermögen besäße, bestünde diese Lücke weiterhin.

Dabei sind unsere Reichen nicht besonders reich. Nach Erhebungen der EZB liegen die Top-10-Prozent der Vermögenden mit 861.500 Euro nur geringfügig vor den Reichen in Spanien (839.900 Euro), Frankreich (803.200 Euro) und Italien (700.900 Euro). Ganz anders die Gruppe der 20 bis 40 Prozent Ärmsten: Diese haben in Deutschland ein Vermögen von nur 11.900 Euro. In Spanien (51.900 Euro), Italien (44.400 Euro) und Frankreich (23.700 Euro) verfügt diese Gruppe über deutlich mehr Vermögen.

Programm für mehr Vermögensbildung notwendig

Offensichtlich brauchen wir ein Programm für mehr Vermögensbildung in der breiten Bevölkerung. Das beginnt tatsächlich mit der Qualifikation in Finanzfragen. Solange sich die Bildungslücke darin manifestiert, dass die Mehrzahl der Bürger Sparbuch und Lebensversicherung für die beste Kapitalanlageform hält, werden wir die Vermögenslücke nicht schließen können. Ebenso wichtig ist der Zugang zu kostengünstigen Anlageformen. Hier könnten wir uns ein Beispiel an der schwedischen Aktienrente nehmen.

Immobilieneigentum ist der statistisch entscheidende Faktor, um den Unterschied im Vermögen zu den Nachbarländern zu erklären. Der Staat sollte den Erwerb von Eigentum erleichtern, zum Beispiel durch die Abschaffung der Grunderwerbssteuer für selbst genutzte Immobilien und finanzielle Förderung für Mieter, die die eigene Wohnung kaufen.

Leider verfolgt die Politik – getrieben von den Parteien, die die Ungleichheit am lautesten beklagen – genau die gegenteilige Strategie: immer höhere Abgaben, Überlegungen auch Selbstständige zur Finanzierung der Renten heranzuziehen, Begrenzen und Verteuern des Neubaus von Wohnungen durch immer mehr Auflagen, das Verbot, Wohnungen in Eigentumswohnungen umzuwandeln, werden dazu führen, dass wir in einigen Jahren eine noch größere Ungleichheit beklagen. Nicht, weil die Reichen so viel reicher geworden sind, sondern weil die breite Masse noch weniger hat als heute.

Studien zeigen, dass höhere Vermögen mit einer größeren Zufriedenheit der Bürger einhergehen. Auch Menschen mit geringem Einkommen sind zufriedener, sobald sie über Vermögen verfügen. Politik, die sich zum Ziel setzt, dass es allen besser geht, sollte hier ansetzen: mehr Vermögen für alle!

handelsblatt.com: “Die Sozialpolitik fördert die Ungleichheit, die sie eigentlich bekämpfen will”, 20. Juli 2021

Kommentare (17) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Hans Severin
    Hans Severin sagte:

    bto Immobilieneigentum ist der statistisch entscheidende Faktor, um den Unterschied im Vermögen zu den Nachbarländern zu erklären. Studien zeigen, dass höhere Vermögen mit einer größeren Zufriedenheit der Bürger einhergehen.

    Gab es nicht genug Immoblieneigentum im Hultschiner Ländchen, dem Memelland, in Posen, Pommern und in Westpreußen und damit genug Zufriedenheit um die Hochrüstung vor dem 1. Weltkrieg abzulehnen? Und wenn Zufriedenheit sich reimt mit Glück und Frieden, wieso rennt man dann einem Rattenfänger hinterher, der klar sagt, dass er den Krieg will und verliert darauf seine Immobilien in Schlesien, Pommern und Ostpreußen?

    Ein Mensch der nichts hat ist nicht zufrieden, da ihn der Wunsch nach Besitz quält, und den Reichen treibt die Angst um den Verlust seines Besitzes um. Und dann gesellt sich die meist unbewusste Angst, seinen Körper zu verlieren, meist wird das verdrängt, was nicht gut ist, darum sagt der Lateiner zu Recht: Respice finem.

    Antworten
    • Namor
      Namor sagte:

      Was nützt eine Immo, wenn man hungert? Timothy Snyder sagt es so, “der Unterschied zwischen uns und den Nazis ist, wir haben keinen Hunger”.

      Ps. Zu Italien, wenn ich das richtig interpretiere, hatten Weichwährungsländer einen Druck, nicht in Währung sondern in Immo zu veranlagen. Mit dem Euro kann sich das verändern. Die Immos in Italien verlieren seit einiger Zeit an Wert, ganz anders nördlich der Alpen.

      Ein Aspekt wäre hier dann, dass die Italiener jahrelang Kapital durch ihre Immos verloren hätten. Nun von Deutschen nach mehr Anstrengung durch die Bevölkerung zu rufen, ist giftig für die EU.

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      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Hans Severin

        “Gab es nicht genug Immoblieneigentum im Hultschiner Ländchen, dem Memelland, in Posen, Pommern und in Westpreußen und damit genug Zufriedenheit um die Hochrüstung vor dem 1. Weltkrieg abzulehnen?”

        Vor dem 1. Weltkrieg saßen alle europäischen Großmächte der fatalen Fehleinschätzung auf, dass ein Krieg höchstens ein paar Monate dauern würde. Der Verlierer würde vielleicht eine oder zwei Provinzen verlieren, aber im Großen und Ganzen wäre hinterher alles immer noch so wie vorher – und in jedem Fall wäre der Krieg doch auch eine Gelegenheit, die eigene Tapferkeit unter Beweis zu stellen, wer wäre denn so feige und würde davor zurückziehen um in seinem kleinen Häuschen zu faulenzen? Der Weltgeist ruft! Und der Kaiser (oder König) sowieso!

        Die hatten keine Ahnung, was sie ab 1914 entfesselten. Wenn die Leute es vorher gewusst hätten, hätten sie wahrscheinlich doch lieber ihre Häuschen behalten.

        @Namor

        “der Unterschied zwischen uns und den Nazis ist, wir haben keinen Hunger”

        Nein, ich glaube nicht, dass das der wesentliche Unterschied ist. Im Mittelalter hatten die meisten Menschen einen noch viel schlechteren Lebensstandard als die Arbeitslosen in den 1930er Jahren, trotzdem wurden der Nationalsozialismus und auch der Kommuismus erst im Industriezeitalter erfunden und nicht schon vorher.

        Der moderne gute Deutsche hat aus der Nazi-Erfahrung allerdings “gelernt”, dass Hakenkreuze etwas ganz Schlimmes sind und die nächste totalitäre Diktatur zur Errichtung der lange erträumten kollektivistischen sozialistischen Gesellschaft schon aus Marketing-Gründen ein neues, freundlicheres und vor allem unverbrauchtes Symbol braucht. Vielleicht die Blüte einer Blume? Oder ein durchgestrichenes gefährliches Virus-Partikel mit einer schützenden Spritze daneben?

  2. Alexander
    Alexander sagte:

    Die BRD schöpft soziale Stabilität aus UmVerteilung,
    die Schwampel möchte das Prinzip sogar auf den Klimaschutz erweitern …
    & schöpft zahlreich Beamtenposten in Superministerien ->

    ABER

    -> warum zum Teufel zerstört dieselbe Regierung die Wurzeln der Um-fair-teilung durch absichtliches Zerreißen der Finanzierungsketten als Folge der Einschränkungen wg. Grippewellen?

    Der soziale Friede ist nun gestört, denn tatsächlich sind zahlreiche Existenzen als Quelle der Sozialstaatsfinanzierung zerstört. Man kann solche Insolvenzen weiter aussetzen, aber verbranntes Eigenkapital nicht mehr auffüllen, vgl. Bankenrettung ohne Kapitalspritze. Der ökonomische Schaden trifft Imbißbuden weit weniger hart als das zentrale Geschäftsmodell der Republik, den Export von Kfz.

    “No brainer”, dass mehr Wohlstand für mehr Zufriedenheit sorgt, selbst wenn Nachfrage und Vermögen aus 0% Geldpolitik, Immobilienpreisblasen und Staatsverschuldung gespeist werden. Darin sind der BRD ihre europäischen Nachbarn zwar weit voraus, Nachhaltigkeit der Vermögen in Italien z.B. ohne Vorbehalt?

    Läuft.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Alexander

      “-> warum zum Teufel zerstört dieselbe Regierung die Wurzeln der Um-fair-teilung durch absichtliches Zerreißen der Finanzierungsketten als Folge der Einschränkungen wg. Grippewellen?”

      Weil die alternative Finanzierung der Transferzahlungen und vieler anderer schöner Projekte mit der Notenbank-Druckerpresse kurzfristig zumindest scheinbar keine negativen Effekte hat. Die Gelddruckmaschine macht brrr…..

      Wo ist also das Problem? ;)

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Richard Ott

        brrrrrT….
        ….machen A-10 Warzenschweine während der Bekämpfung von Wissenschaftlern im Einsatz für Religionsfreiheit:
        https://youtu.be/NvIJvPj_pjE
        ..den Staub der uraneschichteten Munition gibts als Abo gratis dazu.

        Machen Notenbanken brrrrrrT ist das weniger krebserregend?
        Doch gegen bürgerliche Vermögen, die durch Einkommensverlust nach Arbeitsverlust allmählich ihre Schuldtragfähigkeit verlieren.

        Wenn stört´s?- Niemand.
        Wenn freut´s? – die rote Kapelle zum Sieg über die Bourgeoisie.

        Um-fair-teilung ist zwar oberstes Staatsziel, aber nicht der Sozialstaatlichkeit wegen, sondern wegen des eingesammelten Kapitals und der daraus abgeleiteten Ausgabenfreiheit. Schon Bismark erkannte das bei Einführung der Rentenversicherung.

        Wer aufsteigen will muss Netzwerker sein, Bsp. Karl Theodor zu Gutenberg:
        “Am 25. Februar 2011 berichtete Der Tagesspiegel, dass Guttenberg von 1996 bis 2002 dem Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum-AG angehört hatte. Seine Familie hielt während dieser Zeit einen großen Aktienanteil an dem Unternehmen. Die Rhön-Klinikum-AG hatte bestätigt, dass zwischen 1999 und 2006 zur Finanzierung eines neuen Lehrstuhls für Medizinmanagement an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät rund 750.000 Euro an die Universität Bayreuth gezahlt worden waren.[5] Am selben Tag erklärte die Universität dazu: Diese gezahlte Summe sei kein Sponsoring, sondern eine „Anschubfinanzierung“ im Rahmen eines fünfjährigen Kooperationsvertrages zwischen der Rhön-Klinikum-AG, einer Krankenkasse und dem Freistaat Bayern gewesen. Dafür habe die Universität der Rhön-Klinikum-AG zwischen 1998 und 2003 jährlich bis zu fünfzehn Studienplätze bereitgehalten.”
        https://de.wikipedia.org/wiki/Plagiatsaff%C3%A4re_Guttenberg

        Der Sozialstaat und seine Blüten.

        Hat nichts mit nichts zu tun.

        Läuft immer besser beim Spazierengehen.

    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Alexander
      “warum zum Teufel zerstört die selbe Regierung die Wurzeln….”?
      IST es die selbe Regierung? WER ist die Regierung?
      Zwei ” unscheinbare” Meldungen hatten strukturell-diagnostische Bedeutung:
      1. Das Ende / Insolvenz/ von MV ” Global-Dream” könnte symbolischer nicht sein.
      2. Dass das Pandemie-Zahlen-vorgebende einst würdige Robert-Koch-Institut Zahlungen der Bill-und Linda-Gates-Stiftung erhält , dessen Leiter Prof. Wieler direkten Zugang hat zu Richtlinen-kompetenten-Kanzlern unter Umgehung von Gesundheits-Ministern , wird geflissentlich von Medien-Presse kaum erwähnt.
      ” Kreative Zerstörung” war gestern, heute findet
      Destruktive Destruktion
      statt mit Massen-manipulativen Eingriffen in evolutionäre Codes, gefeiert allerdings auf Nebenschauplätzen mit tagesaktuellem Erfolg, auch hier ist Symbolik im Spiel:
      https://www.arte.tv/de/afp/neuigkeiten/us-mediziner-setzen-patienten-erstmals-herz-von-genmanipuliertem-schwein-ein

      Das entsetzliche Leiden von Organtransplantierten NACH Operationen ist wenigen bekannt, Abstossungs-Reaktionen häufig, ” Erfolge” werden tagesaktuell gefeiert, was kümmert`s Sensations-Presse?
      Patienten, die ” Experimenten ” in gutem Glauben zustimmen, können nicht wissen, was auf sie zukommt, “arme Schweine”.

      Antworten
  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >… mit Blick auf die Verteilung der Einkommen lässt sich feststellen, dass der Sozialstaat funktioniert. Während sich die Markteinkommen in den letzten Jahrzehnten auseinanderentwickelt haben, vor allem weil es gelungen ist, immer mehr Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, blieb die Verteilung der verfügbaren Einkommen nach Abgaben und Transfers ausgesprochen stabil.>

    Der Sozialstaat funktioniert nicht nur, weil die Transfers GELEISTET werden KÖNNEN, die ein STABILE Verteilung der verfügbaren Einkommen ERMÖGLICHEN.

    Er funktioniert sogar so gut, dass die VERTEILUNG der verfügbaren Einkommen die Gesellschaft NICHT destabilisiert – bis JETZT. Das kann sich allerdings zukünftig ändern, vor allem mit der demografischen Entwicklung.

    >Offensichtlich brauchen wir ein Programm für mehr Vermögensbildung in der breiten Bevölkerung.>

    Offensichtlich?

    BRAUCHEN wir es oder ist es nur WÜNSCHENSWERT, mehr Vermögensbildung in der breiten Bevölkerung zu haben?

    >Studien zeigen, dass höhere Vermögen mit einer größeren Zufriedenheit der Bürger einhergehen.>

    Die REALITÄT anderswo (Italien, Frankreich) zeigt aber AUCH, dass mehr Vermögen der Bürger als in Deutschland NICHT zu mehr Zufriedenheit der Bevölkerung führt. Beide Länder sind politisch/gesellschaftlich INSTABILER als Deutschland.

    Was also sollten wir tun?

    Die Antwort, die hier gegeben wird, lautet:

    >… Qualifikation in Finanzfragen … Zugang zu kostengünstigen Anlageformen … Erwerb von Eigentum erleichtern … Abschaffung der Grunderwerbsteuer … finanzielle Förderung für Mieter, die eigene Wohnung (gemeint: die genutzte Wohnung) zu kaufen.

    Daran ist per se NICHTS falsch.

    Kritik ist jedoch angebracht, weil diese Vorschläge die PROBLEMATIK einer umfassenden, systematischen Vermögensbildung für die Bürger des Landes NICHT erfasst:

    Es ist die Problematik, dass der Sozialstaat NICHT mehr so umverteilen könnte, wie er es tut.

    Das hätte erhebliche Folgen, siehe oben.

    Daher:

    Statt nur Forderungen zur Vermögensbildung aufzustellen, wäre zu ZEIGEN, dass eine Politik konsequenter Vermögensbildung NICHT zu gesellschaftlicher Instabilität führt.

    Es nicht zu zeigen, ist das DEFIZIT solcher Überlegungen, wie sie hier angestellt werden.

    KEIN vernünftiger Politiker wird sich daher auf Forderungen, wie sie hier erhobenen werden, einlassen.

    Antworten
    • Joerg
      Joerg sagte:

      Also generell scheinen schon die mit mehr Vermoegen gluecklicher zu sein … aber Geld ist halt nicht alles (vgl FR, I, ES):
      https://happiness-report.s3.amazonaws.com/2021/Appendix1WHR2021C2.pdf
      Figure 7: Ranking of Happiness: 2018-2020 (Part 1); those with a * before ranking do not have 2020 information
      1. Finland(7.842)
      2. Denmark(7.620)
      3. Switzerland(7.571)
      4. Iceland(7.554)
      5. Netherlands(7.464)
      6. Norway(7.392)
      7. Sweden(7.363)
      *8. Luxembourg(7.324)
      9. New Zealand(7.277)
      10. Austria(7.268)
      11. Australia(7.183)
      12. Israel(7.157)
      13. Germany(7.155)
      14. Canada(7.103)
      15. Ireland(7.085)
      *16. Costa Rica(7.069)
      17. United Kingdom(7.064)
      18. Czech Republic(6.965)
      19. United States(6.951)
      20. Belgium(6.834)
      21. France(6.690)
      22. Bahrain(6.647)
      23. Malta(6.602)
      24. Taiwan Province of China(6.584)
      25. United Arab Emirates(6.561)
      26. Saudi Arabia(6.494)
      27. Spain(6.491)
      28. Italy(6.483)
      29. Slovenia(6.461)
      *30. Guatemala(6.435)
      31. Uruguay(6.431)
      *32. Singapore(6.377)
      33. Kosovo(6.372)
      34. Slovakia(6.331)
      35. Brazil(6.330)
      36. Mexico(6.317)
      *37. Jamaica(6.309)
      38. Lithuania(6.255)
      39. Cyprus(6.223)
      40. Estonia(6.189)
      *41. Panama(6.180)
      *42. Uzbekistan(6.179)
      43. Chile(6.172)
      44. Poland(6.166)
      45. Kazakhstan(6.152)
      *46. Romania(6.140)
      *47. Kuwait(6.106)
      48. Serbia(6.078)
      49. El Salvador(6.061)
      50. Mauritius(6.049)
      51. Latvia(6.032)
      52. Colombia(6.012)
      53. Hungary(5.992)
      LG Joerg

      Antworten
      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Joerg und Hr. Tischer: Ich schätze die Entwicklung sowie auch die antizipierte Entwicklung der Einkommen und des Vermögens korrelieren mit Zufriedenheit.

        Steigend oder zumindest stabil -> Zufriedenheit
        Fallend -> Unzufriedenheit

        Könnte man ja mal rausrechnen… ist aber auch nur ein Input-Faktor. Ohne Zeit und mit zu viel Leistungsdruck sind auch Reiche / Einkommensstarke in der Regel unhappy.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Joerg

        Die Frage ist, ob „glücklicher“, in der Studie als „subjective well-being“ verstanden oder „zufriedener“ das Kriterium sein sollte – den Unterschied gibt es jedenfalls als Befindlichkeitskriterium anhand von bestimmenden Faktoren, die zugrunde zu legen wären.

        „generell“ kann als Vergleichsaussage zu Staaten bzw. deren Gesellschaften nicht maßgebend sein, weil zu viele sehr unterschiedliche Fundamentalbedingungen mitspielen, z. B. geschichtliche Erfahrungen und kulturelle Traditionen. Da diese NICHT beeinflussbar sind, ist selbst der hier relativ detaillierte Staatenvergleich nicht sehr hilfreich für Politikempfehlungen.

        Abgesehen davon:

        In der „Glücksstatistik“ liegt 13. Germany liegt VOR 21. France und 28. Italy.

        Frage an Dr. Stelter:

        Ist es eine gute Idee, mit mehr VERMÖGENSBILDUNG unser Land in der Glücks- bzw. Zufriedenheitsstatistik evtl. nach UNTEN in Richtung der mehr vermögenden Bevölkerungen Frankreichs und Italiens zu verschieben oder können Sie ausschließen, dass unsere Bevölkerung NICHT unglücklicher bzw. unzufriedener als jetzt sein wird, wenn sie bei der Vermögensbildung gleichauf mit den beiden Ländern liegt?

        @ Thomas M.

        Sie beleuchten wichtige Aspekte, u. a. den, dass Zufriedenheit und nicht Glücklichsein das Thema sein müsste.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Ist es eine gute Idee, mit mehr VERMÖGENSBILDUNG unser Land in der Glücks- bzw. Zufriedenheitsstatistik evtl. nach UNTEN in Richtung der mehr vermögenden Bevölkerungen Frankreichs und Italiens zu verschieben oder können Sie ausschließen, dass unsere Bevölkerung NICHT unglücklicher bzw. unzufriedener als jetzt sein wird, wenn sie bei der Vermögensbildung gleichauf mit den beiden Ländern liegt?”

        Denken Sie an das Märchen von “Hans im Glück”. Der war am Ende der Geschichte ohne den schweren und klobigen Goldklumpen, den er mit sich herumschleppen musste, auch viel glücklicher als ohne.

        Man darf aber nicht vergessen, dass das ein *deutsches* Märchen ist – Italiener und Franzosen haben möglicherweise so grundlegend andere Vorstellungen vom “Glück”, dass sie uns den deutschen Goldklumpen nur allzugerne abnehmen, um uns dadurch “glücklicher” zu machen. Und in heutigen Zeiten kann der deutsche Hans dadurch sogar einen tätigen Beitrag zur europäischen Wohlstands- und Friedensordnung leisten, von der Deutschland doch so sehr profitiert hat. Win-Win. ;)

  4. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Ich hab es schon beim neuen “Queer-Beauftragten” (immerhin formal ein parlamentarischer Staatssekretär) gesagt, die Prioritäten unserer Regierung und auch unseres Parlaments liegen offensichtlich ganz woanders als bei den Problemen, die wir für relevant halten:

    “Bundestag: Göring-Eckardt will Posten als Parlamentspoet schaffen
    Die Autorinnen Simone Buchholz und Mithu Sanyal sowie der Autor Dmitrij Kapitelman haben dafür die Berufung einer Parlamentspoetin oder eines Parlamentspoeten angeregt. Nach einem Treffen kündigte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt an, das Projekt vorantreiben zu wollen. ‘Es ist ein toller Vorschlag, den wir als Parlament unbedingt weiterverfolgen sollten’, sagte die Grünen-Politikerin in Berlin.”

    https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_91456960/bundestag-goering-eckardt-will-posten-als-parlamentspoet-schaffen.html

    Die Umverteilung von Steuergeld zu Günstlingen und sonstigen Hofschranzen aus dem Links-Gelben Parteien- und “Kulturschaffenden”-Millieu läuft offensichtlich reibungslos, man könnte fast sagen, wie geschmiert.

    Antworten
  5. JM
    JM sagte:

    Man lese das Buch Life at the Bottom von Theodore Dalrymple, dann wird einem schnell klar, was für ein korrupter Haufen die Sozialpolitik westlicher Prägung ist.

    Antworten
  6. @foxxly
    @foxxly sagte:

    @ bto:
    bitte mir erklären, wie das gehen kann/sollte;
    die masse der bürger zu einen zufriedenheits-stiftenden einkommen und vermögen zu bringen?

    wenn die masse mehr vermögen bekäme oder erreichen könne, dann müssen die reicheren auf einen teil ihres zuwachses verzichten. einen anderen weg gibt es hierzu nicht.

    nun, wer glaubt, dass in diesen herrschenden system die reichen freiwillig sich selber beschneiden würden, der ist nicht von dieser welt.

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Das gab es einmal. Unter Solon kurz nach 600 v.C..

      Im Grunde ist es ja richtig. Ein breiter wohlhabender Mittelstand ist die ideale Basis für Frieden und weiteren Fortschritt. Aber echtes Vermögen muss aus der Kraft der Menschen angesammelt werden. Es muss auf dem Weg zum Vermögen echter Mehrwert entstanden sein, sonst ist es nur eine finanzielle Illusion. Und die Menschen benötigen diesen Weg auch, um das zu erlernen, was sie benötigen, damit sie nicht schnell wieder abgekocht werden. Wer Geld geschenkt bekommt, hat es nicht lang.

      Antworten
      • @foxxly
        @foxxly sagte:

        @ felix
        ich denke, die allermeisten menschen schaffen auch einen mehrwert.
        aber die rahmenbedingungen lassen ihnen nichts mehr übrig um vermögen und sicherheiten an zu sammeln.
        jetzt könnte man, oder muss man sarkastisch sagen: wenn sie nichts anderes wählen, dann haben sie auch nichts anderes verdient.

        wenn da nicht die macht der gewählen wirksam wäre:
        sie haben es in einem hohen maße in der hand, dass sie wieder gewählt werden. d.h. der wähle wird entsprechend den wahlergebnissen informiert und getrimmt.

        noch klappt dieser mechanismus hervorragend. weil die wähler offensichtlich ewig lange nicht merkt/kapiert, wie er/sie belogen und verarrscht werden.

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