Best of 2021 – Meine Forderung: Vermögen für alle!

Dieses Essay von mir erschien im Juli in der WirtschaftsWoche:

Studien belegen, dass höhere Vermögen mit einer größeren Zufriedenheit der Bürger einhergehen. Auch Menschen mit geringem Einkommen sind zufriedener, sobald sie über Vermögen verfügen. Vermögen bedeutet Unabhängigkeit. Vermögen bedeutet Glück.

Umso bedauerlicher, dass man es mit Vermögensbildung in Deutschland nicht leicht hat. Jüngstes Beispiel ist die Forderung von Grünen und Linken, den Bau von Einfamilienhäusern zu verbieten. Mit Blick auf Zersiedelung und Klimaschutz sollen Städte verdichtet und Wohnraum beschränkt werden. Absehbare Folge: Die Preise bestehender Einfamilienhäuser gehen weiter nach oben. Gewinner sind einmal mehr diejenigen, die schon etwas besitzen, während es für jene, die Vermögen bilden wollen, noch schwerer wird.

Dabei ist Besitz schon heute sehr ungleich verteilt. Nach Berechnungen des DIW gehören 10 Prozent der Erwachsenen rund 67 Prozent des Vermögens in Deutschland. Auf die Top-1-Prozent entfallen 35 Prozent. Kein Wunder, dass der Ruf nach mehr Umverteilung von Eigentum politisch populär ist.

Schaut man genauer hin, stellt man jedoch fest, dass die ungleiche Vermögensverteilung nicht daran liegt, dass die Reichen in Deutschland besonders reich sind. Die Top-10-Prozent verfügen über ähnlich viel Vermögen wie die reichen Franzosen und Italiener. Ganz anders sieht es beim Rest der Bevölkerung aus. Während bei uns die ärmere Hälfte der Bürger nur etwas mehr als 12.000 Euro pro Kopf besitzt, liegt der Wert in Frankreich mit 28.000 Euro bei mehr als dem doppelten und in Italien mit 42.000 Euro dreieinhalbmal so hoch. Dies erklärt nicht nur, weshalb die Vermögensverteilung bei unseren Nachbarn gleichmäßiger ist, sondern auch, warum das Privatvermögen der Italiener und Franzosen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt bei über dem Fünffachen des jeweiligen BIP liegt, verglichen mit weniger als dem vierfachen hierzulande. Wir hinken um mehr als 40.000 Euro pro Kopf hinterher.

An Bereitschaft zum Sparen mangelt es nicht, trotz einer im Vergleich hohen Steuer- und Abgabenbelastung. Der Spruch „Spare, dann hast Du in der Not“ scheint tief in der deutschen DNA verankert zu sein. Die Präferenz für Sparbuch und Lebensversicherung als vermeintlich „sichere“ Geldanlagen ist hingegen ein Problem. Obwohl damit in der derzeitigen Phase der Niedrigzinsen kein Ertrag zu erwirtschaften ist, glauben mehr als 50 Prozent das Zinstief „aussitzen“ zu können. Ein höheres Risiko einzugehen und so Renditechancen zu erhöhen, wird von über 80 Prozent abgelehnt. Dies, obwohl unzählige Studien belegen, dass Aktien und Immobilien nachhaltig mehr Ertrag abwerfen.

Die Folgen sind fatal: Legt man 1000 Euro an und reinvestiert den jährlichen Ertrag, so hat man bei einer Anlage zu einem Prozent Zins nach dreißig Jahren ein Vermögen von 1350 Euro; legt man sein Geld zu sechs Prozent an, ein Vermögen von 5743 Euro. Bessere Aufklärung über Erträge, Kosten und Risiken einzelner Anlageformen ist dringend erforderlich.

Wesentlicher Baustein für Vermögensbildung sind neben Aktien Immobilien. Doch leider sind wir Deutschen ein Volk von Mietern, die Eigentumsquote ist in keinem anderen Land der Eurozone so niedrig wie bei uns. Beim ärmsten Fünftel der Gesellschaft beträgt der Anteil der Haus- oder Wohnungseigentümer hierzulande nur 16 Prozent. In Frankreich sind es in dieser Gruppe 30 Prozent, in Italien 51 Prozent und in Griechenland sogar 63 Prozent.

Während Haushalte mit selbst genutztem Wohneigentum in Deutschland über 400.000 Euro Nettovermögen verfügen, liegt der Wert bei Mietern nur bei 50.000 Euro. Hätten wir in Deutschland eine ähnlich hohe Eigentumsquote wie in den Nachbarländern, wäre nicht nur die Vermögensverteilung deutlich gleicher, wir hätten sogar in Summe ein um ca. 11 Prozent höheres Vermögen.

Will man den 90 Prozent der Bürger helfen, zu den europäischen Nachbarn aufzuschließen und Vermögen zu bilden, muss man offensichtlich hier ansetzen. Doch dieselben Politiker, die eine zunehmende Ungleichheit der Vermögensverteilung beklagen, befördern sie mit ihren Maßnahmen. Mietpreisbremse, Mietendeckel und mieterfreundliche Änderungen am Mietrecht tragen nicht zur Eigentumsförderung bei. Das liegt daran, dass entgegen den offiziellen Verlautbarungen vor allem besserverdienende Bevölkerungsgruppen von den Eingriffen in den Markt profitieren. Obwohl sie sich Eigentum leisten könnten, bevorzugen sie es, günstig zu mieten. In Extremform ist das in Berlin zu beobachten, wo der Mietendeckel Bewohnern großer und teurer Wohnungen die größte Ersparnis verspricht. Hier würden höhere Mieten einen Anreiz zur Vermögensbildung darstellen.

Aus dem gleichen Grund sind Umwandlungsverbote, die verhindern sollen, dass Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt werden, genau das falsche. Gerade im Umfeld der niedrigen Zinsen könnten Mieter laufende Kosten sparen und zugleich Vermögen bilden. Besser wäre es, den Mietern zu helfen, ihr bereits vorhandenes Vorkaufsrecht zu nutzen. Zum Beispiel in dem Nachrangdarlehen gewährt werden, die als Eigenkapitalersatz genutzt werden können.

Auch das Steuerrecht behindert die Bildung von Eigentum. So stieg die Grunderwerbssteuer seit 1997 von bundesweit 2 Prozent auf bis zu 6,5 Prozent. Gerade für die Käufer selbst genutzter Immobilien eine übermäßige Belastung und damit ein Kauf-Verhinderungsinstrument. Ebenso ist bereits absehbar, dass die offiziell als „aufkommensneutral“ angekündigte Reform der Grundsteuer zu einer deutlichen Belastung der Immobilieneigentümer führen wird.

Ein sinnvoller Anreiz zur Vermögensbildung wäre die steuerliche Abzugsfähigkeit von Hypothekenzinsen für selbst genutzte Immobilien. Das ist in anderen Ländern weit verbreitet und man sollte darüber nachdenken, sie in bestimmten Rahmen auch in Deutschland einzuführen. Sie erleichtert es Bürgern mit ausreichendem Einkommen, aber unzureichendem Vermögen, Eigentum zu erwerben.

Selbst wenn es offiziell zu keinem Verbot der Einfamilienhäuser kommt, sorgt die Politik durch Auflagen schon jetzt dafür, dass Bauen immer teurer wird. Gepaart mit den steigenden Preisen von Bauland, nicht zuletzt getrieben vom billigen Geld der EZB, wird der Traum von Eigentum immer unerschwinglicher. Wer noch nicht Eigentümer ist, für den wird es immer schwerer, die Seite zu wechseln. Die Ungleichheit nimmt weiter zu.

Die Politik hat alle Hebel in den Händen, um die Situation zu verbessern. Doch Hoffnung besteht kaum. Es bewahrheitet sich, was der Ökonom Wilhelm Röpke bereits vor über sechzig Jahren prophezeit hat: Die auf den Ausbau des Sozialstaats fokussierte Politik bewirkt eine zunehmende Abhängigkeit vom Staat, die Zerstörung des Mittelstandes und den Verlust des Freiheitsankers „Privateigentum“. Dabei dient, würde ich ergänzen, die politisch verursachte Ungleichheit als Vorwand, um die Macht der Politik weiter zu sichern.

Steigen, wie absehbar, die Preise von Immobilien in diesem Umfeld weiter an, sind zusätzliche Belastungen populär. Die Nicht-Eigentümer werden es begrüßen, die Eigentümer stärker zu belasten. Höhere Grundsteuern, höhere Erbschaftssteuer und sogar eine Wiederauflage der Hauszinssteuer der Weimarer Republik sind in der Diskussion, würden doch so die „Profiteure der Corona-Krise“ einen fairen Beitrag leisten.

Die Ungleichheit wird dadurch sicherlich sinken, aber zum Preis eines insgesamt geringeren Vermögensniveaus. Der Abstand zu unseren Nachbarländern, denen wir im Rahmen der europäischen Solidarität mit Milliarden beistehen, würde noch größer. Dass dabei eine Umverteilung von arm zu reich stattfindet, stört interessanterweise wiederum die Politiker nicht, die die Ungleichheit in Deutschland besonders kritisieren.

Das dicke Ende droht noch für das Volk der Mieter und Sparbuchbesitzer: die Rückkehr der Inflation. In den kommenden Jahren dürfte das der Fall sein, getrieben von der demografischen Entwicklung, einer Tendenz zur Deglobalisierung und der planwirtschaftlich organisierten Klimaschutzpolitik. Befeuert von einer EZB, die sich mit Blick auf die untragbaren Schulden der Euroländer noch mehr als schon jetzt in den Dienst der Staatsfinanzierung stellen wird. Während unsere Nachbarn mit hohem Immobilien- und Aktienbesitz die Inflation relativ unbeschadet überstehen, droht uns eine massive Vermögensvernichtung.

Wollen wir auch im Jahre 2040 noch ein glückliches und wohlhabendes Land sein, das sozialen Ausgleich garantiert und seiner Verantwortung für Europa und die Welt gerecht wird, müssen wir heute gegensteuern. Die Lösung kann nur in einer Gesellschaft der Eigentümer liegen. Es ist an der Politik, eine solche Gesellschaft nicht zu verhindern, sondern die Voraussetzungen für einen krisenfesten Vermögensmix ihrer Bürger zu schaffen.

wiwo.de: “Vermögen für alle!”, 7. März 2021

Kommentare (26) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. @foxxly
    @foxxly sagte:

    @ alle zunächst schließe ich mich gerne an, allen lesern und schreibern hier, schöne weihnachten zu wünschen !

    “vermögen für alle” ……… ein gutes und überaus wichtiges thema, denn wir (die meisten) wissen, dass die herrschende umverteilung nach oben, hin zu ganz wenigen händen, massive gesellschaftliche, soziale und politische probleme erzeugt.

    folglich und logisch ist die schlussfolgerung, das vermögen müsste möglichst breit verteilt sein.
    allerdings ist dies nicht so einfach, weil damit die nähe zu einen sozialismus gezogen wird und dieser keine alternative sein kann und darf. die historie hat dieses mehrfach schon bewiesen.

    daher:
    es muss/darf nicht jedem, automatisch und ohne gegenleistung ein vermögen nachgeschissen werden.
    NEIN, es müssen rahmenbedingen gemacht werden, womit jeder der will, auch mit einen noch leicht unterdurchschnittlichen einkommen, eine wohnung, oder haus, erwerben und bezahlen kann.

    dieser anreiz und die perspekive, muss im erwerbsleben auch auf der relativen unterseite gegeben sein.

    allerdings halte ich für unbedingt es nötig, dass es auf der oberseite in einkommen und vermögen, obergrenzen geben muss.
    wir sehen und spüren den herrschenden einfluss des großkapitals zb. aktuell bei der corona-krise, in welcher der pharma-sektor die politik bestimmt und sich mehr als eine goldene nase verdient.
    …….. das ist übrigens die bereits laufende “transormation zu einer neuen weltordnung”, in dessen absolut das kapital von wenigen vermögenden u. herrschern, der gesellschaft und den bürgern im einzelen diktiert, was dieser tun darf und muss.
    china ist dazu nur ein zwischenspiel.

    dass diese entwicklung so kommt, ist das ergebnis des kreditgeldsystems (die politik kann/konnte nur die geschwindigkeit zu diesen ergebnis verändern!)

    die welt ist bereits auf diesen weg schon relativ weit gegangen.
    allerdings könnte mit etwas glück noch eine bewustseinsveränderung kommen, in welchen den menschen die tragweite und konsequenzen der aktuellen entwicklung, klar werden kann und den weiteren weg zu der kapital-dikatur nicht mehr mitmachen will.

    es gibt ansätze für diese bewustseinsveränderung. ob dies klappt, liegt an uns selber.

    wir sollten es unbedingt versuchen, weil der andere weg eine ausweglose versklavung für mindestens 99% der menschen bedeutet.

    den skeptikern dieser aufgezeigten entwicklung, muss erst noch bewust werden, dass heute selbst vermögende menschen im mehrstelligen millionenbereich, dann auch bei den sklaven dabei sein werden.

    für den mittelstand bedeuten diese beiden möglichkeiten, vielleicht die hälfte abgeben, oder alles verlieren!!!!!!!

    Antworten
    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @foxxly
      Wie oft wurde eindringlich gewarnt vor fiat-money-Illusion, Fehlallokationen und trügerischer EZB-Politik?
      Haben die Analysen von Dr. Stelter, seine Warnungn, die vielen Anzeichen für unlösbar- globale Schuldenkrise die Masse von beamteten Uni- Ökonomie-Professoren , DIW-oder Mittelstands-Manger zu offenem Widerstand bewegt?
      Hat es die Massen-Tourismus-all-inclusive-Weltmeister -Mallorca-Reisenden gejuckt?
      Ich fürchte, die Lawine rollt , Impflinge stehen Schlange in Massen für den goldenen Booster-Schuss, selbst im Kölner Dom ( = so pervers wie Kinder spritzen ) . Sie hätten alle gewarnt sein können.
      Spätere Ethnologen der Deutschen werden mit Sicherheit deren liebstes Grundgesetz als Lösung des Rätsels vom Untergang finden, besonders Artikel 3:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Rheinische_Grundgesetz

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      • @foxxly
        @foxxly sagte:

        @ dr. l.fischer……………… da haben sie völlig recht, leider?
        nun, die eile der politik diese impfungen durchzusetzen, ist sicher nicht der seuchen-wellen geschuldet, weil die gesundheit der bürger, diese macht-kaste wenig juckt.
        diese eile haben sie, weil widerstand eher zunimmt, als dieser weniger werden würde.

        und, wenn dann noch mehr nebenwirkungen publik werden; – über die systemmedien wird man dies kaum erfahren,- aber, wenn menschen zunehmend jemanden kennen, wenn impflinge mit mehr oder weniger schweren nebenwirkungen und tod, in seiner umgebung stattfinden, dann neigt sich die weitere zustimmung für die nächste und übernächste boooooosterei.

        diese ampl-regierung könnte auch dazu beitragen, dass die zustimmung zu deren politik drastisch sinkt. sie fängt ja damit ganz “gut” an damit.
        vielleicht schon, wenn bald die gasversorgung stockt.

        ja, ich weiss, es sindauch hoffnungen, dass sich das blatt drehen könnte und wir den schlimmsten weg vermeiden können.

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @foxxly: nicht: ” Impfung”!
        Es wäre besser , Begriffe der Herrschenen nicht zu übernehmen-
        Es handelt sich um Gen-Software-Injektionen, der Begriff ” Impfung” ist an sich falsch, da er völlig andere Wirkdynamik hat.
        Impflinge nehmen an einem historischen Massenexperiment teil.
        Die Verunstaltung der Sprache ist immer der Beginn von Manipulation.
        Weiteres Beispiel:
        Klare Kriterien für grundrechtlich garantiertes politisches Asyl wird- absichtlich, bewusst- vermischt mit dem Begriff: ” Migration”,” Flüchtlinge”, ” Migranten”, aber nie werden definierte Rechtsbegriffe verwendet.
        Konfusion verhindert klares Denken.
        Manipulation hat Methode, auch mit der unsinnigen ” Gender”- Strategie:
        die ignoriert und verzerrt alle Erkenntnisse von Sexualwissenschaft und Entwicklungsbiologie, Kleinkindforschung zur Identitäts-Bildung.
        Verrohung der Gesellschaft auf allen Ebenen.

      • @foxxly
        @foxxly sagte:

        @ dr.l.fischer
        da haben sie wieder natürlich recht!
        man fällt leider immer wieder in diese vorätzlich gewollten geframten sprache herein.
        die maipulationen sind riesig und mit händen zu greifen.
        die modernen sklaventreiber kommen leider stets ihren abscheulichen zielen, näher.

  2. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    Den guten Wünschen schließe ich mich an: Ein frohes Fest, einen guten Rutsch und ein hoffentlich gelasseneres Jahr 2022 wünsche ich allen Schreibern, Mitlesern und besonders Hr. Stelter und seinem Team! 🎄🎇✨

    Antworten
  3. Dr. Lucie Fischer
    Dr. Lucie Fischer sagte:

    In diesen Tagen , bis zum 6. Januar, ( heilige 3 Könige ) beginnen die #Raunächte#
    besonders im Alpenraum eine wichtige Zeit, voller Ängste, die zu bewältigen waren.
    Da auch Singen derzeit verboten wird, hier der song für Raunächte , Vollmond mit Nachthelligkeit bedeutet zu allen Zeiten Hoffnung :
    https://www.youtube.com/watch?v=zkbwNAGh9J8

    Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      @ Alle + @ Doc Lucie

      Im Radio und 3Sat TV hatte es sich seit einiger Zeit eingebürgert zum Jahresende Lieblingsmusik der Hörer spielen zu lassen.
      Gute Idee : deshalb auf meiner Website ein Beitrag, seine Titel nach Lust & Laune den anderen vorzustellen und auch selbst neue zu erkunden oder sich dabei mal auszutauschen.

      Herzliche Einladung in diesen #Raunächten# -“Nothing Else Matters” um einen Klassiker zu zitieren :

      https://wisosophi.wordpress.com/2021/12/23/weihnachts-wunschmusiken/

      Antworten
  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Meine Forderung: Vermögen für alle!>

    Für ALLE – diese Forderung ist heute so illusorisch wie sie es bei ihrer Erstveröffentlichung im März war.

    Denn wer dies fordert, will de facto den Sozialstaat abbauen.

    Ich sehe niemanden, der das ernsthaft will.

    Allen, die mitlesen und mitdiskutieren – und insbesondere jenen, die sich bei meinen „falsch“ oder „Unsinn“ ärgern durften – wünsche ich ein frohes Fest, besinnliche Tage im Kreis ihrer Liebsten, vor allem gute Gesundheit sowie viel Kraft und Freude für ein hoffentlich lichteres Neues Jahr 2022.

    Antworten
      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Felicia Knax
        Australische Aborigines berichteten Ethnologen, die Kälte der Nächte sei in der Anzahl der Dingos gemessen worden , mit der man sich habe zudecken und wärmen müssen: Besser als Schlafsäcke : Langhaar-Hunde ( z.B. ungeschorene Pudel ) auf Winterreisen in E-Autos mitnehmen. Kuscheltiere, wörtlich.
        Tendenz : Regression zu historischen Ursprüngen:
        Dass moderne Tablets mesopotamischen Tontäfelchen funktionell ähneln, ist meinem Lieblingsautor N.N.Taleb aufgefallen:
        https://www.arithmeum.uni-bonn.de/sammlungen/rechnen-einst/objekt.html?tx_arithinventory%5Bobject%5D=214
        Wer pandemisches Kohlehydrat-Mast-Übergewicht und metabolisches Syndrom los werden will, hat nur eine Chance:
        ” Modernes” , industriell hergestelltes Supermarkt-food konsequent meiden ,
        back-to-the-roots:
        Arthur de Vany: Die Steinzeit-Diät. So kriegen Sie Ihr Fett weg. Natürlich fit, schlank und gesund wie vor 20 000 Jahren .
        ( Nachwort von N.N. Taleb)

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dr.Lucie Fischer

        Seit dem 10.Jahrhundert nicht nur in Mitteleuropa sondern bis in die innere Mongolei, wirkt Loden als Kälteschutz um minus 20°.

        Wasserabweisend, schmutzunempfindlich, schwer entflammbar, geräuschlos (Wolfsjagd) universell bis in die Sommermonate, wenn man sich nicht zu den Schweißfußindianern vom Stamme des schwarzen Blocks zählt, welche sich mit schwachen Jeans um dünne Beinlein die Klötchen abfriert.

        Winterkampf, BW classix
        https://youtu.be/q8j6h7vJNr0

        Das Verbrennungszeitalter wie nie enden….wenn Menschen in Schnee- und Eisreichen Regionen ihre Körpertemperatur durch Wärmezufuhr erhalten müssen…..

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Alexander 10: 53
        Die Natur- Entfremdung städtisch-globalen Bewohner zeigt , dass Konsumgüter-Marken- bekannter sind als Kenntnisse des Reichtum an Tier-und Pflanzenarten.
        Lupenreine Illusion, die Natur beherrschen zu können, Hybris vom Allerfeinsten.
        Sie halten sich immer noch für die Krone der Schöpfung.
        Mir bekannter Abiturient hat Bedenken ( = Angst ) , mit Axt Kleinholz zu spalten
        ( “Romantik” ja, Risiko nein) , um Kaminholz anzuzünden. 1 Liter Grillanzünder , jedes Mal. Keinen Tag können diese “Gebildeten ” ausserhalb gewohnter Infrastrukturen überleben, ohne Kenntnis archaischer Überlebenstechniken : Exitus, subito.
        Vegan-” Bio” Ernährung ist allerdings Credo, nur gentechnisch veränderte Lebensmittel sollen bitteschön nicht auf den Teller .
        ( ” Hello-fresh”- Papp- Kochboxen schon) .
        Es bestehen aber keinerlei Bedenken gegen Booster-shots mit Gen-software auf Nano-Partikel-Basis.
        Leichte Opfer von PCR-Test- Massen-Psychosen, die Sicherheiten verheissen , die List-Strategie läuft fast ungestört , leichtes Spiel, Überbevölkerungsproblem gelöst:
        https://www.istockphoto.com/de/vektor/der-rattenf%C3%A4nger-f%C3%BChrt-die-kinder-weg-gm613544950-105920759
        ( #booster-me, baby #)

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dr. Lucie Fischer

        +Die Familie, die nicht gegründet wird – nach schweren Kindheiten
        +die Kinder, die Frau nicht braucht – stark, unabhängig, karrierebewusst, §218 affin
        +der Wohnraum, der nicht mehr benötigt wird
        +die Festessen, die niemals stattfinden – vegan, verstreut, zerstritten
        +die Reisen, die man sich nicht mehr gönnt
        +die Autos, die man nicht mehr braucht
        +die Produkte die man nicht herstellt
        +das Rentenalter, das man nicht erreicht
        ..sparen Co² wie keine andere Innovation zuvor und später….

        “… aufgeladene Schuld inklusive dem Gebot permanenter
        Buße bedrängen …zum Verschwinden aus der
        realen Geschichte – man weis sich zu fügen.”
        (sinngemäß, übertragen Rolf Peter Sieferle)

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Alexander, 11:55
        Ich habe oft darüber nachgedacht, ob Rolf Peter Sieferle unsere Welt besser hätte verkraften können, wäre ihm ein Freund wie Michel de Montaigne begegnet:
        https://www.medimops.de/montaigne-michel-de-essais-gebundene-ausgabe-M03821844728.html
        Bücher sind ( fast ) wie Freunde, und heute gestellte Fragen ( ok: nicht alle ) werden in den Essais so reflektiert, als hätte Montaigne unsere Zeit selbst besucht, erlebt, beobachtet.
        ( Es gibt keine bessere Ausgabe, die ” Investition ” lohnt sich)

    • Farmer
      Farmer sagte:

      @gender
      Wenn Sie mal segeln gehen, also ohne Diesel, Benzin etc.
      Segeln Sie nicht zu weit raus! Denn die Erde ist eine Scheibe.
      Allen anderen frohe Weihnachten und vielen Dank für den Input!

      Antworten
  5. Carsten Pabst
    Carsten Pabst sagte:

    @An alle:
    Ich möchte nichts fordern, sondern das Jahr mit einem Zitat beenden, welches ich auch schon letztes Jahr erwähnt habe. Ich finde aber gerade nach diesem Jahr, dass es für mich noch mehr an Bedeutung gewonnen hat:

    Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also hört auf, euch wie ein Andenken zu behandeln. Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Für nichts anderes ist Zeit.
    Anthony Hopkins

    In diesem Sinne wünsche ich allen Foristen und Herrn Dr. Stelter ein gesegnetes Weihnachsfest und einen guten Start ins Jahr 2022. Und da hier im Forum sich manchmal auch gezankt wird wie die Kesselflicker, dass dazu passende Weihnachtslied:

    https://youtu.be/j9jbdgZidu8

    In der Hoffnung, dass keiner von Ihnen Weihnachten in der Ausnüchterungszelle verbringt (Obwohl, das Fest war dann vermutlich feucht- fröhlich)😉, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen und
    bleiben Sie gesund
    Carsten Pabst

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @Carsten Pabst

      Habe das Zitat bereits im letzten Jahr in meinen Kanon aufgenommen. Großartig!

      Ihnen ebenfalls ein ruhiges Weihnachtsfest und einen schwungvollen Start ins neue Jahr!
      (Wir lassen uns zum Jahresanfang eine mobile Sauna ans Wasser stellen und werden mit nem anschließenden Sprung in die Ostsee anfangen 😉)

      Und für heute Abend steht – fast wie abgesprochen – ein Amarone zum Warmwerden im Zimmer, gestern hatten wir eine 2003er Riesling Auslese (van Hövel) zum Anstoßen auf unsere Tochter. 🥂😋

      Antworten
      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Hallo Stoertebekker,
        großartig! Dem kann ich mich bei Ihrer Weinauswahl nur anschließen. Deutschland könnte von ihrer Sorte mehr vertragen! Nicht nur wegen der Weinauswahl😀
        Frohes Fest mit heimischem Wild und guten Weinen.
        Carsten Pabst

  6. Felix
    Felix sagte:

    Vermögen für alle ist Vermögen für niemand.

    Man kann Geld drucken. Und wenn man das sowieso macht, dann ist es tatsächlich fairer, alle daran teilhaben zu lassen.

    Trotzdem wird auch das nicht gut enden. “Vermögen” sind Güter und Dienstleistungen die mir im realen Leben zur Verfügung stehen. Und nichts davon kann man drucken.

    Ein stabiles Geld braucht man, damit jeder entscheiden kann, WANN er etwas konsumiert, und langfristig auch, damit überhaupt noch etwas produziert und angeboten wird.

    Antworten
  7. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    >Während unsere Nachbarn mit hohem Immobilien- und Aktienbesitz die Inflation relativ unbeschadet überstehen, droht uns eine massive Vermögensvernichtung.

    Wenn Inflation die Kaufkraft der Währung schmälert, werden keine physischen Vermögen vernichtet, sondern lediglich Ansprüche auf physisches Vermögen reduziert. Ein Problem bei der Betrachtung und Überzeugungsarbeit ist, dass Geld / Währung zusammen mit dauerhaften Gütern in die Kategorie “Vermögen” inkludiert wird. Es sollte doch bei der Definition von Vermögen stören, dass sich das eine Vermögen – Geld – digital ohne Aufwand erzeugen lässt, während das andere – dauerhaften Güter / Produktivvermögen – gerade eben nicht aus dem Nichts entstehen kann.

    Vermögensschaffung nach “Duden Wirtschaft”-Definition wäre eben kein Problem: “Vermögen […] alle in Geld bewerteten dauerhaften Güter und Rechte wie Grundbesitz, Wertpapiere oder Bargeld […]”

    Einfach Drucken und gut ist.

    Eine Analogie: Im Vergleich zu Aktien und Immobilien ist Geld eine Art Optionsschein und teilt sich mit diesem den im Zeitverlauf sinkenden Restwert.

    Ansonsten: Wer ist Deutschland, dass es dem jahrtausendealten Spiel der Währungsverwässerung entkommen könnte? Es ist zwar keine Gesetzmäßigkeit, aber ergibt sich zwingend aus den menschlichen Zeitpräferenzen (Belohnung und Schadensvermeidung jetzt, Schaden später).

    Antworten
  8. Gnomae
    Gnomae sagte:

    Es ist fatal, wenn die Politik konsequent gegen die eigenen Bürger handelt.

    Konsequent falscher Politikstil, mindestens die letzten 20 Jahre.

    Antworten

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