“Die Sandwich-Generation”
Dieser Kommentar erschien bei manager-magazin.de und im September 2016 bei bto:
“Uns geht es gut”, jubelte unlängst SPIEGEL ONLINE. Neue Zahlen des Finanzkonzerns Allianz belegen, dass die Geldvermögen weltweit weiter anwachsen, beinahe doppelt so schnell wie die Wirtschaftsleistung. Zwar merken die Experten der Allianz kritisch an, dass dies auch auf die Politik des billigen Geldes der Notenbanken zurückzuführen ist, die alle Vermögenswerte von Anleihen über Aktien bis zu Immobilien nach oben treibt. Dennoch blieb das gute Gefühl: Wir werden immer reicher. Noch erfreulicher dabei ist die Tatsache, dass auch die Mittelschicht profitiert, es also nicht nur in die Taschen der oberen zehn Prozent fließt.
Schaut man genauer hin, muss man jedoch konstatieren, dass es keinen Grund zum Jubel gibt. Vordergründig mag es uns finanziell gut gehen, in Wahrheit stellt sich die Situation völlig anders dar. In den kommenden Jahren werden wir recht unangenehm aus unseren Träumen erwachen, doch da sind die Meldungen von heute lange vergessen. Dies liegt vor allem an diesen Ursachen:
- Die Erträge der kommenden Jahre wurden durch die heute bejubelten Wertzuwächse bereits vorweggenommen. Doch kommt es mit Blick auf die Altersvorsorge auf den gesamten Ertrag an.
- Während die Finanzmärkte von den steigenden Bewertungen profitieren, wachsen zugleich die Lücken in den privaten und staatlichen Altersvorsorgesystemen.
- Parallel zum Anstieg der Vermögen sind auch die Schulden weltweit weitergewachsen. Da Letztere zu einem immer größeren Teil nicht mehr bedient werden können, droht eine entsprechende Anpassung bei den Vermögen.
- Die demografische Entwicklung wird zwangsläufig zu einer Anpassung der Vermögenswerte führen, weil mehr Verkäufer weniger Käufern gegenüberstehen.
- Die Inflationsrate dürfte vor allem bei nicht-handelbaren Gütern wie Dienstleistungen in den kommenden Jahren deutlich anziehen und den realen Wert der Ersparnisse zusätzlich mindern.
- Die politischen Mehrheiten werden noch stärker als heute auf die Umverteilung satt die Schaffung von Wohlstand setzen.
Vorweggenommene Erträge
Zukünftige Zahlungen sind bei einem Zins von einem Prozent heute deutlich mehr wert als bei einem Zins von fünf Prozent. Deshalb sind wir heute bereit mehr für einen Vermögenswert zu bezahlen. Legt man jedoch einen längerfristigen Horizont an, wie zum Beispiel in der Altersvorsorge, kommt es nicht so sehr darauf an, wie groß mein Vermögen heute ist, sondern wie groß es zum Zeitpunkt des Renteneintritts ist.
Das mag jenen egal sein, die schon für das Alter vorgesorgt haben. Wer jedoch weiterhin für das Alter spart, muss zu den heutigen hohen Preisen kaufen und garantiert damit geringe, wenn überhaupt positive, Erträge. Wahrlich kein Grund zum Jubeln.
Vermögensminderung wird unterschlagen
Schon lange ist bekannt, dass die staatliche Rente nur dann “sicher” ist, wenn der Staat sich deutlich verschuldet, die Abgaben erhöht oder Leistungen kürzt. Auf bis zu 400 Prozent des BIP werden die Kosten der derzeitigen Zusagen geschätzt. Wenig tröstlich, dass Deutschland nicht alleine steht: In einer aktuellen Studie beziffern die Analysten der Citigroup die Lücke in den staatlichen Rentensystemen der westlichen Industrieländer auf atemberaubende 78 Billionen US-Dollar.
Da die staatliche Rente bekanntlich ohne Rücklagen arbeitet, trifft das tiefe Zinsniveau diese nicht. Anders ist das bei den privaten Altersvorsorgeeinrichten. Bei den Lebensversicherungen genügt ein Blick nach Japan um abzuschätzen, was auf die Branche zukommt. Mit Null-Renditen lassen sich die Leistungszusagen nicht erwirtschaften.
Die Wirkung der Schulden
Bereits bei früheren Kommentaren an dieser Stelle anlässlich von Vermögensstudien habe ich erklärt, dass ein ganz entscheidender Faktor hinter der Vermögensentwicklung die Zunahme der Schulden ist. Dieser Faktor wird auch von Wissenschaftlern wie Thomas Piketty völlig vernachlässigt. Dabei ist die Vermögenssteigerung eng mit der Zunahme der Verschuldung verbunden. Die Möglichkeit vorhandene Assets mit Schulden nachzufragen, führt zu einer Preissteigerung von diesen Assets, was wiederum ermöglicht, die Verschuldung zu erhöhen.
Nicht zufällig waren Immobilien in den letzten Jahrzehnten die Vermögensposition, die am meisten an Wert gewonnen hat, relativ zu den Erträgen. Man stelle sich nur das Preisniveau am deutschen Immobilienmarkt vor, wenn die Zinsen bei sechs Prozent lägen und die erforderliche Eigenfinanzierungsquote bei 50 Prozent.
Wir haben das System über mehr als dreißig Jahre immer höher geleveraged. Das Problem ist jedoch, dass die Schuldner zunehmend Schwierigkeiten haben, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Das ist ja auch der Grund, weshalb die Notenbanken die Zinsen immer tiefer treiben. Unweigerlich muss es jedoch zu einer Bereinigung der Schuldenlast kommen. Diese wird die Vermögen in zweifacher Hinsicht treffen: weniger Leverage dämpft zunächst die Vermögenswerte während Schuldenschnitte und Zahlungseinstellungen direkt immer auch die Gläubiger treffen. Diese sind in letzter Konsequenz wir. Unsere Forderungen stellen sich dann als nicht so werthaltig heraus, wie wir heute noch denken.
Mehr Verkäufer als Käufer – Hauspreise werden wieder fallen
Hinzu kommt, dass eine alternde Gesellschaft Angebot und Nachfrage nach Vermögenswerten nachhaltig verändert. Sind die Zinsen in den letzten Jahren unter anderem auch wegen einer Flut an Ersparnissen und zu wenigen Investitionen gesunken – ein Trend, den die Notenbanken durch ihre asymmetrische Politik unheilvoll verstärkt haben – so droht nun eine Umkehrung dieses Trends. Die Analysten von Barclays haben analysiert, dass mit jedem Prozentpunkt, um den die Anzahl der Rentner steigt, der Zins um 1,15 Prozentpunkte steigt.
Auf den ersten Blick wären dies gute Nachrichten für Sparer. Das Problem für unsere Vorsorge ist, dass – wie wir oben gesehen haben – die heutige Bewertung der Vermögensgegenstände, von Aktien, Immobilien bis hin zu Kunst, durch die tiefen Zinsen getrieben wurde. Steigen die Zinsen, kommen die Bewertungen entsprechend unter Druck.
Hinzu kommt, dass das “Entsparen” der nicht mehr Erwerbstätigen die Vermögenswerte ebenfalls belastet. Wer von seinen Ersparnissen leben will, muss Aktienfonds, Immobilien und Anleihen verkaufen.
Die Inflation kehrt zurück
Unabhängig von den bisher erfolglosen Bemühungen der Notenbanken, die Inflation anzuheizen, um auf diesem Wege die Schulden zu entwerten, droht auch aufgrund der demografischen Entwicklung ein Anstieg der Inflationsraten. Vielfach wird erwartet, dass eine alternde Gesellschaft wie Japan eher in eine Deflation fällt, doch dies ist keineswegs sicher.
Unstrittig ist, dass die Konsumneigung mit dem Alter abnimmt. Der Höhepunkt der Ausgaben liegt meist im Alter zwischen 30 und 55 Jahren, wenn Familiengründung und steigende Einkommen den Konsum befeuern. Im Rentenalter hingegen sind die Leute sparsamer und fragen weniger nach. Diese Faustregel gilt immer noch, auch wenn Rentner heute aktiver leben als vor 30 Jahren. Insofern wird die Wirtschaft wohl weniger wachsen und die Preise werden tendenziell fallen – so, wie wir es in Japan gesehen haben. Selbst wenn das BIP pro Kopf wächst, wie in Japan, genügt dies nicht, um den Rückgang der Erwerbsbevölkerung zu kompensieren.
Es gibt aber auch einen gegenläufigen Trend. Das Arbeitskräfteangebot wird sinken. Dies spricht für eine Umkehrung eines Megatrends der letzten Jahrzehnte. Statt fallender Löhne, könnten wir es mit steigenden zu tun bekommen, die sich dann auch in steigenden Preisen niederschlagen. Zunehmende Automatisierung wird diesen Trend abschwächen, die erforderlichen Investitionen werden die Unternehmen sich allerdings auch bezahlen lassen. In Summe also ein Szenario, in dem vor allem nicht automatisierbare und nicht handelbare Güter und Dienstleistungen teurer werden. Dies betrifft aber einen großen Teil der Ausgaben der künftigen Rentner: Gesundheitsversorgung, Betreuung und Lebensmittel.
Noch mehr Umverteilung
Wir müssen realistisch davon ausgehen, dass der Staat Renten kürzt und mit Steuern und Abgaben gerade bei jenen Rentnern zugreift, die über Ersparnisse und andere Einkünfte verfügen.
Eine politische Mehrheit für solche Eingriffe ist zu erwarten. Bei der Bundestagswahl 1980 lag der Anteil der Wahlberechtigten im Alter von 60 Jahren und darüber noch bei 26 Prozent, 2013 waren es schon 34 Prozent; 2030 dürften es mindestens 43 Prozent sein.
Uns geht es gut? Ja, aber nur vordergründig.
→ manager-magazin.de: “Die Sandwich-Generation”, 23. September 2016
@ W. Selig: “Für mich klingt die Argumentationskette unlogisch (ähnlich sieht es wohl T Elbe). Wenn ich mehr ältere Wähler habe, warum soll dann die Politik den Rentnern eher in die Tasche greifen?”
Wir holen uns gerade massenweise “Sozialhilfeempfänger” ins Land und die sind noch nicht so alt, vermehren sich aber überdurchschnittlich. Wenn Ende diesen Jahres der “Globale Pakt für Migration” in Kraft gesetzt wird (und das wird kaum mehr zu verhindern sein), geht es mit der Migration erst richtig los und die Zielländer werden zur Aufnahme verpflichtet. Was glauben Sie wie lange es dauern wird, bis die “Neuankömmlinge” wahlberechtigt sein werden? Das dauert m.E. keine 10 Jahre mehr. …. Die Folgen kann sich jeder selber überlegen, m.E. z.B.Leistungskürzungen in den Sozialsystemen und Umverteilung privater Vermögen.
z.B.:
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2018/05/02/die-uno-schmiedet-einen-globalen-pakt-fuer-dauerhafte-geordnete-massenmigration-mit-aufnahmepflicht/
und/oder gerne selber gxxgln.
@RaS: Ihre Prognose ist nicht unlogisch, aber m.E. noch längst nicht gesichert. Jede Aktion zieht eine Reaktion nach sich. An der aktuellen Abweisung des Flüchtlingsschiffs in Italien und Malta mit dem Ausweichhafen in Spanien sieht man, dass sich Dinge auch ändern können, selbst in Südeuropa.
Aktuell wird bei uns nur alles von den niedrig gehaltenen Zinsen und den hohen Exporten zugekleistert. Sobald die Arbeitslosigkeit steigt und gleichzeitig die öffentlichen Finanzen sinken, kommt ein Schwung in die Debatte, gegen die die aktuelle Diskussion und auch die Hartz4-Proteste m.E. ein laues Lüftchen waren. Trump, Brexit, Visegrad & Seb. Kurz strahlen auch auf uns aus; selbst die ersten CDU-Abgeordneten überlegen, ob Sie mit der aktuellen Parteivorsitzenden bei der nächsten Bundestagswahl noch alle wieder ins Parlament einziehen, wenn sie die Nachfolge nicht früher und anders regeln als bisher angedacht.
Ich schätze die Chancen, dass Ihre Prognose wahr wird genauso wie meine oben skizzierte Gegenperspektive aktuell auf 50:50 ein.
Doppelter Widerspruch, Herr Dr. Stelter:
1. bto: “Wir müssen realistisch davon ausgehen, dass der Staat Renten kürzt und mit Steuern und Abgaben gerade bei jenen Rentnern zugreift, die über Ersparnisse und andere Einkünfte verfügen.
Eine politische Mehrheit für solche Eingriffe ist zu erwarten. Bei der Bundestagswahl 1980 lag der Anteil der Wahlberechtigten im Alter von 60 Jahren und darüber noch bei 26 Prozent, 2013 waren es schon 34 Prozent; 2030 dürften es mindestens 43 Prozent sein.”
Für mich klingt die Argumentationskette unlogisch (ähnlich sieht es wohl T Elbe). Wenn ich mehr ältere Wähler habe, warum soll dann die Politik den Rentnern eher in die Tasche greifen? Man sieht doch schon jetzt von Mütterrente bis Rente mit 63, dass die gewachsene Zahl von Senioren in letzter Zeit trotz fehlender Sinnhaftigkeit eher das Gegenteil bewirkt hat. Für mich ist eher die Frage, wann die Politik reagieren muss, wenn die JUNGEN sich das nicht mehr gefallen lassen und mit den Füßen abstimmen. Sprich, sie wandern aus und die Abgabenzahler im Inland werden weniger. Dann hätte die Politik den nötigen Druck, auch die Rentner zu belasten.
2. bto: “Gerade die Babyboomer-Generation der 1960er-Jahre wird diese Trends mit voller Wucht treffen. Sie ist die Sandwich-Generation, gefangen in fallenden Vermögenswerten, Leistungskürzungen, steigenden Abgaben und höheren Kosten.”
Warum ausgerechnet diese Generation? Die sind Stand 2018 zwischen 49 und 58 Jahre alt! Die haben ihr Eigenheim in der Regel schon vor Jahren erworben und profitieren im Zweifel aktuell von den günstigeren Zinsen bei der Anschlussfinanzierung bzw. von gestiegenen Aktienkursen ihrer Depots. Die ersten von denen gehen in 5 Jahren bereits in Rente! Viel heftiger erwischt es m.E. die Generation ab 1990. Die haben in der Regel noch kein Immobilieneigentum, müssten solches für enorm gestiegene Preise erst erwerben, bekommen im Gegensatz zu den Babyboomern befristete Arbeitsverträge oft ohne Tarifbindung, müssen meist auf Betriebsrentenzusagen verzichten und gehen erst in Rente, wenn die Demographie noch viel unbarmherziger zuschlägt.
Alles in allem kann ich diesem Beitrag von Ihnen nicht beipflichten, auch wenn die Grundaussage der unfinanzierten Altersversorgung richtig ist.
@ Wolfgang Selig
Zu 1.
>Dann hätte die Politik den nötigen Druck, auch die Rentner zu belasten.>
Sie hätte ihn nicht, weil die Rentner nach wie vor die Mehrheit der Wähler stellen würden und diese Mehrheit – davon ist auszugehen – nicht von ihren Interessen ablassen würde.
Aber:
Die Politik würde ZULASSEN (müssen), dass die Rentner SELBST einen Beitrag für ihren Unterhalt zu erbringen haben.
Siehe dazu meine Antwort @ T Elbe.
Zu 2.
Zustimmung:
Der GROSSE Verlierer wird die Generation ab 1990 sein.
Die Babyboomer-Generation wird zwar nicht besser dastehen, aber auch nicht mit voller Wucht getroffen werden.
Sie wird der relative GEWINNER in der Auseinandersetzung Jung gegen Alt sein.
@Herrn Tischer:
zu 1) Das sehe ich anders. Die Rentner spüren den Druck im Moment deswegen noch nicht, weil die Kaufkraft ihrer Renten im Vergleich zu den immigrierten ungarischen und polnischen Pflegekräften in deren Heimatland noch recht ordentlich ist. Das merken die aber dann schnell auf die harte Tour, wenn die Jungen im großen Stil entweder emigrieren oder sich im Inland aus der Solidarität verabschieden (z.B. durch Schwarzarbeit, versicherungsfreie Selbstständigkeit, Berufswahl nach Internationalisierbarkeit und Bezahlung ohne Rücksicht auf gesellschaftlichen Bedarf (z.B. IT-Systemtechniker statt Altenpfleger)).
Dann wird es m.E. viel Geschrei von VdK über DGB bis SPD geben und die Demographie wird die Politik zu Dingen zwingen, die der Seniorenwählerwille nicht gut findet, aber zähneknirschend akzeptieren muss.
@ Wolfgang Selig
Wir liegen im Ergebnis nicht auseinander.
Der Unterschied ist eine Nuance, wenn auch bedeutsame:
Klar und auch meine Meinung, dass die Politik zu Dingen gezwungen sein wird, die von den „Alten“ nicht gut gefunden werden. Etwa: Gewisse Zuwendungen werden nicht mehr wie früher erhöht und fortgeschrieben.
Sie hatten aber gesagt:
>Dann hätte die Politik den nötigen Druck, auch die Rentner zu belasten.>
BELASTEN – das ist etwas anderes, etwa: Die Politik ändert die Steuern oder die Freibeträge so, dass die Rentner netto WENIGER haben.
Das dürfte nicht durchsetzbar sein.
Kurzum:
Fühlbare Nachteile ja, aber nicht DERARTIGE Belastungen.
@Wolfgang Selig:
Da muss ich ihnen uneingeschränkt zustimmen.
– Generation X wird es schlechter gehen als den Babyboomern. Weniger vorgesorgt und trotzdem höhere Erwartungshaltung als Generation Y.
– Generation Y hat noch schlechter als Generation X vorgesorgt. Vielleicht bringt es allerdings etwas weil flexibler und jünger beim Umbruch.
Die Babyboomer, die die Politik bestimmen, bedaure ich jedenfalls nicht. Bisher haben sie sehr gut gelebt. Was man von ihren Eltern nicht unbedingt sagen kann (da gab es Altersarmut obwohl es den Babyboomern selbst blendend ging).
Wie lassen sich höhere Belastungen der Rentner bei gleichzeitig steigender Wahlbeteiligung von Rentnern durchsetzen?
@ T Elbe
Sie stellen eine berechtigte und zudem immer drängendere Frage.
Die Belastungen der Rentner lassen sich zumindest nicht DIREKT durch Politik durchsetzen.
Was sich vermutlich durchsetzen lassen wird, sind höhere Steuern auf Kapitaleinkommen und Vermögen, also z. B. eine höhere Besteuerung von Grundbesitz.
Dies würde die Rentner wohl STÄRKER als andere Teile der Gesellschaft treffen.
Die Rentner werden darüber hinaus wie folgt in gewissem Umfang stärker belastet werden:
Das BIP stagniert oder wird kleiner durch Arbeitsverweigerung oder zunehmende Auswanderung derer, die zur Wertschöpfung beitragen, weil sie durch Wahlen wie in der Geschichte vom Hasen und dem Igel IMMER verlieren.
Die Politik kann unter diesen Bedingungen den Rest derer, die das BIP erwirtschaften nicht durch höhere Abgaben zwingen, den Rentnern so viel wie zuvor zukommen zu lassen.
Es wäre kontraproduktiv, noch mehr würden sich verweigern oder auswandern.
Daher:
Die Durchsetzung erfolgt durch die ERZWUNGENE Anpassung der Rentner.
Wenn Sie merken, dass sie weniger bekommen und dies so wenige ist, dass sie in eine prekäre Situation kommen, werden sie AKTIV werden, um ihre Situation zu verbessern.
Besten Dank an Dr. Stelter für die zutreffende Zusammenfassung des gefühlt schon bekannten Sachverhalts!
“Geringe Kapitalerträge, ungedeckte Versprechen für Renten und Pensionen, drohende Forderungsverluste wegen Schuldenschnitten, fallende Vermögenswerte und steigende Preise für die relevanten Güter führen zu einem Sandwich-Szenario für die Generation der Babyboomer.”
Die Analyse liest sich weder für die Babyboomer noch für deren Kinder wirklich “wohlfühlig”. Aber immerhin ist die Erkenntnis der erste Schritt zum (eigenen) Handeln. In Letzterem wird allerdings die hohe Kunst liegen, denn im aktuellen Umfeld und mit den darin lauernden, erheblichen Gefahren nennenswerte Erträge zu erzielen, um damit vorzusorgen, ist wahrlich nicht einfach. Neben den hier aufgezählten “weichen” Faktoren, sollte auch die Möglichkeit eines harten Crashs des Finanzsystems nicht vergessen werden. Also der Fall, dass das System auf einen Schlag neu gestartet wird und Papierwerte in diesem Zuge auf (fast) Null abgewertet werden.