Die gefährliche Psycho­logie der Inflation

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat ihren aktuellen Jahresbericht vorgelegt. Darin geht die „Notenbank der Notenbanken“, wie die BIZ auch genannt wird, ausführlich auf die Inflationsproblematik ein. Nachdem sie einräumt, dass auch sie die Inflationsrisiken unterschätzt hat, geht es um die Aussichten. Die BIZ warnt:

“Vor uns liegt ein schmaler Pfad. Ein reibungsloser Abbau der wirtschaftlichen Spannungen bleibt denkbar. In diesem Szenario lässt der Inflationsdruck spontan nach, da die Engpässe beseitigt und die kriegsbedingten Rohstoffpreissteigerungen umgekehrt werden. Dies verringert den Umfang der erforderlichen geldpolitischen Straffung und mildert die damit verbundene Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit – eine sanfte Landung. Aber es kann auch weniger gut laufen. Das Worst-Case-Szenario wäre ein hartnäckiger Inflationsdruck, der eine stärkere Straffung der Geldpolitik erzwingt. Dies könnte neben Stress an den Finanzmärkten eine größere Verlangsamung bis hin zu einer Rezession auslösen – eine harte Landung und Stagflation.”

Besonders problematisch ist die Lage aus Sicht der BIZ, weil wir es mit einer historisch einmalig hohen Verschuldung und sehr hohen Vermögenspreisen zu tun haben.

In der Tat hat uns die Politik des billigen Geldes in eine Sackgasse geführt. So rechnet die Unternehmensberatung McKinsey vor, dass über 40 Prozent des weltweiten Vermögenszuwachses seit dem Jahr 2000 allein auf die gesunkenen Zinsen zurückgeht.

Die weltweite Verschuldung (Staat, Unternehmen und private Haushalte) hat zuletzt 355 Prozent des globalen BIP erreicht. Der Economist schätzt, dass ein Zinsanstieg von 2 Prozentpunkten die Zinsbelastung um 50 Prozent erhöhen würde, auf immerhin 18 Prozent des Welt-BIP. Unvorstellbar, dass dies ohne eine massive Schuldenkrise, einen Kollaps an den Vermögensmärkten und eine tiefe Rezession vonstattenginge.

Globale Immobilienblase?

Am gefährlichsten ist dabei nicht die Entwicklung an den Aktienmärkten, die trotz eines Rückgangs von über 20 Prozent gegenüber den Höchstständen noch weiter sinken dürften, sondern die Immobilienmärkte. Mit geschätzt rund 290 Billionen US-Dollar ist der weltweite Immobilienmarkt größer als das gesamte weltweite Angebot an Aktien und Anleihen und auch deutlich mehr als das jährliche Bruttoinlandsprodukt der Welt.

Seit Jahren sind die Immobilienpreise deutlich schneller gestiegen als die Mieten – auch in Deutschland – und dies aufgrund der immer günstigeren Hypotheken. Japan ist das einzige große Industrieland, in dem die Hypothekenzinsen seit 2007 nur geringfügig gesunken sind. Einfach deshalb, weil der Zins schon damals bei 2 Prozent für zehnjährige Hypotheken lag. In allen anderen Ländern sind die Zinsen von einem Niveau von 4 bis 6 Prozent (2007) auf unter 2 Prozent – im Falle Finnlands sogar fast bis null – gesunken. Der Preisanstieg bei Immobilien verwundert da nicht. Nun ist es realistisch, dass die Immobilienpreise im Zuge der Zinserhöhung unter Druck kommen. Die Börsen nehmen dies vorweg, wenn man auf die Kurse von Immobilienunternehmen und Immobilienfonds blickt.

Sinken die Immobilienpreise um 10 Prozent, bedeutet das einen Vermögensverlust von rund 30 Billionen Dollar, was einem Drittel des Welt-BIP entspricht. Allein dies dürfte den Konsum deutlich bremsen. Noch mehr Auswirkungen hat es über das Finanzsystem, dienen Immobilien doch als Sicherheit für Kredite. Erleiden die Kreditgeber Verluste, sinkt die Bereitschaft und die Fähigkeit, neue Kredite zu vergeben. Die Folge: Ein wirtschaftlicher Abschwung wird verstärkt.

Wenig tröstlich ist, dass im Zuge eines solchen Abschwungs am Immobilienmarkt die in den letzten Jahren eben vor allem aufgrund der stark gestiegenen Immobilienpreise angestiegene Vermögensungleichheit abnehmen würde.

Wir haben es also mit einer Gratwanderung zu tun, allerdings ist der Pfad noch enger und gefährlicher, als die BIZ ihn beschreibt. Bremsen die Notenbanken unzureichend, verfestigt sich die Inflation. Bremsen sie zu spät oder zum falschen Zeitpunkt, droht ein fulminanter Crash.

Kein Handlungsspielraum

Umso schlimmer, dass Staaten und Notenbanken aus Sicht der BIZ keinen großen Handlungsspielraum mehr haben:

“Die Staatsverschuldung befindet sich auf historischen Höchstständen, die nominalen und realen Zinssätze sind auf historische Tiefststände gefallen und die Bilanzen der Zentralbanken sind auf ein Niveau gestiegen, das zuvor nur in Kriegszeiten zu beobachten war. Die jüngste Straffung der Geldpolitik hat dieses Bild zumindest in den Industrieländern bisher nur geringfügig verändert. Volkswirtschaften, die ohne Sicherheitsmargen arbeiten, sind exponiert und anfällig.”

Wie ernst das Problem ist, haben wir in der Eurozone bereits gesehen, wo schon Zinsen von knapp 4 Prozent für zehnjährige Staatsanleihen von Italien die EZB zu Krisensitzungen bewegt. Derartige Dringlichkeitssitzungen der EZB sind keine alltägliche Angelegenheit, sondern besonders akuten Krisen vorbehalten. Die letzte davor fand im März 2020 statt, als das Coronavirus zuschlug, alle anderen waren während der Krise in der Eurozone Anfang der 2010er-Jahre.

Auslöser waren die – ich zitiere! – „dramatischen Bewegungen zwischen italienischen und deutschen Zinsen auf Staatspapieren“. Isabel Schnabel, deutsche Vertreterin im EZB-Rat erklärte in einer Rede:

“Es besteht kein Zweifel daran, dass wir nötigenfalls neue Instrumente entwickeln und einsetzen werden, um die geldpolitische Transmission und somit unser primäres Mandat der Preisstabilität zu sichern. Und betonte: Dieses Engagement kennt keine Grenzen.”

Sicherlich nicht zufällig eine sehr ähnliche Formulierung zum „Whatever it takes“ von Mario Draghi zum Höhepunkt der Eurokrise 2012.  Seither hat sich die Bilanzsumme der EZB von drei auf fast 9 Billionen Euro verdreifacht, relativ zum BIP der Eurozone von 26 auf fast 60 Prozent!

Doch was ist der Grund für die Panik, die zur Krisensitzung führte? Der Renditeabstand zwischen der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe und den entsprechenden italienischen Staatspapieren war auf über 2,50 Prozentpunkte gestiegen – der höchste Abstand seit 2020. Damit lagen die Zinsen auf italienischen Staatsanleihen kurzzeitig bei rund 4 Prozent und damit unter dem Niveau der Jahre 2000 bis 2014 und ungefähr auf dem Stand von 2018. Die Inflationsrate in Italien lag im Mai bei 7,3 Prozent, d. h. die Realzinsen des italienischen Staates liegen bei MINUS 3.3 Prozent. Das bedeutet: Das nominale BIP wächst deutlich und angesichts des Zinsniveaus wird die Schuldenquote des Landes in Zukunft zurückgehen.

Es gibt also kein Problem, außer jenes, dass die Politik sich in der Eurozone darauf verlassen hat, nie wieder richtig Zinsen zahlen zu müssen. Das gilt übrigens auch für den früheren Finanzminister Olaf Scholz, der sich überwiegend kurzfristig verschuldet hat, was uns Steuerzahler nun teuer zu stehen kommt.

Nur Reformen helfen

Erschwerend kommt hinzu, dass der italienische Staat seine Probleme leicht selbst lösen könnte, wie ich hier schon vor einiger Zeit erklärt habe. Dass ich mit dieser Meinung nicht alleine bin, unterstreicht übrigens kein geringerer als der Vorstandsvorsitzende einer der größten italienischen Banken, Intesa-CEO Carlo Messina, wie Reuters berichtete:

“Italien sollte sich bei der Finanzierung seiner Staatsschulden in Höhe von 2,7 Billionen Euro nicht auf die Europäische Zentralbank verlassen und stattdessen seine hohen privaten Ersparnisse und Staatsvermögen verwenden, um sie zu stützen, sagte der Chef der größten Bank des Landes. Messina sagte, Italien müsse das Wachstum ankurbeln und Maßnahmen zur Senkung seiner Staatsverschuldung ergreifen, um sich nicht auf Anleihekäufe durch die EZB verlassen zu müssen, um die Schuldenkosten in Schach zu halten. „Wenn ich in Deutschland wäre, hätte ich auch einige Probleme, wenn ich mir die 10 Billionen Euro an Ersparnissen Italiens ansehen würde und wir wollen, dass die EZB die Schulden finanziert. Man muss sein Schicksal gestalten, wenn man die Kraft dazu hat, und Italien hat sie Stärke.”

Das deckt sich mit der Forderung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich im aktuellen Report:

“Viel zu lange gab es die Versuchung, sich der Fiskal- und Geldpolitik zuzuwenden, um das Wachstum anzukurbeln, unabhängig von den zugrunde liegenden Ursachen der Schwäche. Insbesondere in der Fiskalpolitik folgte auf die Lockerung während des Abschwungs nicht die Konsolidierung während des Aufschwungs. Die Versuchung, die Anpassung aufzuschieben, war zu groß. Eine solche Strategie hat wohl unrealistische Erwartungen und Forderungen nach weiterer Unterstützung geweckt.

Die einzige Möglichkeit, ein robustes langfristiges Wachstum zu fördern, besteht in der Umsetzung ehrgeiziger Strukturreformen. Leider sind solche Reformen zu lange ins Stocken geraten. Diese Reformen sind zum jetzigen Zeitpunkt wichtiger denn je, angesichts der Anzeichen dafür, dass sich die Globalisierung teilweise aus geopolitischen Gründen umkehren könnte.”

Genau das, was die EZB offensichtlich weiter verhindern will. Die Finanzierung der Staaten hat einen höheren Stellenwert als die Bekämpfung der Inflation.

Rezession eine reale Gefahr

Temporär für die EZB spricht, dass die Gefahr einer Rezession deutlich gestiegen ist. Und zwar nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, wo die US-Notenbank viel zu spät – aber immerhin – versucht, die Inflation in den Griff zu bekommen. Die Bank Goldman Sachs schätzt das Risiko, dass die USA in diesem Jahr in eine Rezession geraten auf 30 Prozent und sieht eine Wahrscheinlichkeit von 48 Prozent für eine Rezession über einen Zweijahreshorizont. Moodys sieht das Risiko für die USA bei 40 Prozent innerhalb der nächsten 12 Monate und für Europa noch höher, was angesichts des Energie-Schocks, in dem wir uns befinden und der sich noch verschlimmern dürfte, nicht überraschen darf.

Der Vorsitzende der Fed, Jay Powell, sagte diese Woche vor dem Kongress, dass eine US-Rezession „sicherlich eine Möglichkeit“ sei, während er versprach, dass die Verpflichtung der Zentralbank zur Wiederherstellung der Preisstabilität „bedingungslos“ sei.

Seine Kollegen der New York Fed sind deutlich skeptischer und beziffern die Wahrscheinlichkeit einer „harten Landung“ auf 80 Prozent:

“Dieser Weg der Desinflation wird von einer nicht ganz so sanften Landung begleitet: Das Modell prognostiziert ein leicht negatives BIP-Wachstum sowohl für 2022 (-0,6 Prozent gegenüber 0,9 Prozent im März) als auch für 2023 (-0,5 Prozent gegenüber 1,2 Prozent). Dem Modell zufolge beträgt die Wahrscheinlichkeit einer sanften Landung – definiert als ein BIP-Wachstum von vier Quartalen, das über die nächsten zehn Quartale positiv bleibt – nur etwa 10 Prozent. Umgekehrt liegt die Wahrscheinlichkeit einer harten Landung – definiert als mindestens ein Quartal der nächsten zehn, in dem das BIP-Wachstum im Jahresvergleich unter -1 Prozent sinkt, wie es während der Rezession von 1990 der Fall war – bei etwa 80 Prozent.”

Damit bekommen wir es mit einem unangenehmen Szenario zu tun: anhaltend hoher Inflationsdruck und Rezession. Die gefürchtete Stagflation.

Das Problem dabei? Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich beschreibt es so:

“Möglicherweise erreichen wir einen Wendepunkt, jenseits dessen sich eine inflationäre Psychologie ausbreitet und festigt. Dies würde einen großen Paradigmenwechsel bedeuten. Übergänge von Niedrig- zu Hochinflationsregimen wirken tendenziell selbstverstärkend. Wenn die Inflation steigt und zu einem Brennpunkt für das Verhalten der Wirtschaftsteilnehmer wird, verstärken Verhaltensmuster tendenziell den Übergang. Privathaushalte und Unternehmen verdoppeln ihre Anstrengungen, um sich vor Kaufkraftverlusten oder Gewinnrückgängen zu schützen. Lohnverhandlungen werden tendenziell stärker zentralisiert, während Forderungen nach Indexierung zunehmen und Vertragslaufzeiten schrumpfen.”

Eine Entwicklung, die dann nur durch noch schmerzhaftere Eingriffe zu stoppen wäre.

Kommentare (75) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. komol
    komol sagte:

    Es ist anzunehmen, dass die Inflation nicht die echte Gefahr ist – das scheinen nun auch die Märkte zu zeigen (Dollar ging nun durch 1,04 und Gold krachte jetzt auch durch 1800), obwohl die natürlich nur auf die Zbs guggen und hier anscheinend – immernoch – meinen, dass die bestimmend sind und das ganze Richtung Rezession prügeln, weil Inflation ne Gesellschaftsgefahr ist. Was interessant ist, ist das “immernoch”. Denn die ZBs stecken in der Mühle und die Kommunikation bzw. Interaktion zwischen Markteilnehmern und Zbs wird, ja muss, am Ende so ausgehen, dass Letztere ihr Image einbüssen wird, ja muss. Dann ist Finito für die Ökonomie bzw. ein Punkt erreicht, den wir seit Existenz der ZBs noch nicht hatten.

    Die Inflation ist keine Gefahr, weil wir historisch gesehen dermaßen viel gedruckt haben und keine Inflation kam – es musste noch ne Weltpandemie in Pestart kommen, um bissl was zu bekommen (trotzdem Gold relativ gesehen so teuer wurde, wie 5000 Jahre nicht). Woran liegt das? Man würde vermuten, dass bei so viel Gelddruck Banken das Geld in die Wirtschaft geben und Inflation passiert (das war auch teilweise, also von manchen, sogar das Ziel vor 13 Jahren, um das Volumen des globalen Verschuldungsnetzwerkes abzubauen). Warum passierte das nicht, wenn im Hintergrund immer “what ever it takes” im Raum stand. Weil es hier um etwas anderes geht. Nämlich um ein Spiel im Bankensektor, dem Nervensystem der Wirtschaft (die geben keine Kredite für Rendite, sondern versuchen, sich im Wettbewerb i.S. von Einstellungen von Anfangsbedingen für den Strukturwandel in Richtung Symbiotisierung mit der TEC-Branche, zu positionieren). Und dieses Spiel war auch der Grund des ganzen Anfangs (seit 99 Gramm-Leach-Bliley Act plus Homeowner-Politik; Dotcom Crash; Finanzkrise (das machten Anfangs eben die Ami-GBs 99 bis 08, die mit Rückstand aus nem Trennbankensystem kamen und aufholen mussten, und deshalb durch cleveres Leveraging ZB-Geld “hochgewaschen” haben)).

    Solange die Akademiker-Ökonomen das nicht verstehen (weil sie einerseits den Impact technischen Wandels; Evolution der Ökonomie; Pfadabhängigkeit; Wirtschaftsgeschichte etc. unterbewerten und andererseits keine Ahnung haben, was in der Bankenbranche wirklich vorgeht (die es wissen würden es natürlich nicht publizieren, ist ja klar (jeder ist nur Teil eines funktionalen Teils der Gesellschaft und nie externer Beobachter (das doch zu sein denken höchstens die falsch liegenden Elfenbeinturm-Akademiker) werden wir auch keine Lösung sehen. Nur wenn die ZBs nun ihr Image als quasi Allwissend verlieren, verlieren wir das was Ökonomie im Innersten ausmacht – Vertrauen (und haben Chaos – den Anfang davon sieht man nun langsam).

    Es würde schon reichen, dass wir die Epochalität der Situation seit 1999 erkennen – nicht nur für die Wirtschaft selbst, sondern auch die W.-und Geldpolitik. Doch je länger das geht, desto mehr denkt man, man könnte hier konventionell vorgehen (z.b. bei der Inflationsbekämpfung auf Erfahrungen der 1970er zurückgreifen usw.) und müsste v.a. nicht noch einmal nach den eigentlichen Gründen für die Finanzkrise fragen!

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    • komol
      komol sagte:

      Es wäre schön, dazu mal Leute zu hören, die nicht – ich sag jetz mal – beim Staat arbeiten, sondern im Privatsektor (von Anfang an). Dimon, Blankfein, Fink, Buffet, (Ackermann), Weber oder solche Leute wird man nicht ranbekommen bzw. würden sie nicht sagen, was da ist, aber man sollte wissen, dass die sicher andere Meinungen zu den Ursachen für die Prozesse seit 99 haben würden als wie die Chefs unserer W.forschungsinstitute, Sachverständigenräte usw.

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      • komol
        komol sagte:

        Aber eines kann und muss man – einfach formuliert – sagen: Banken wollen und müssen an die Daten! Sie handeln mit Risiken und Information ist ihre Ressorce (es reicht ihnen nicht, dass Amerika sie hat – das war nur die erste Runde bis 07/08). Es gibt zwei Wege – über die Tecs die sie haben oder über den Staat. Ersteres bringt nix, denn die Tecs sind i.B. auf ihr Eigenleben im Prinzip schon zu stark ggüber einzelnen Banken (und um Zusammenschlüsse zw. Banken bzw. Branchenkampf geht es im Spiel ja nicht). Und Letzteres klappt halt nur, wenn man solche Typen wie Trump hat! Wer konnte die Republikaner vor 6 Jahren zu dieser Verzweiflungstat anregen? Wie haben sich die Ami-Banken in dieser Zeit im Vergleich zur internat. Konkurenz entwickelt?

  2. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Danke für die Antworten,
    War tatsächlich ein Zahlendreher in meinem Beispiel, ich bin natürlich von einer Euro-Abwertung ausgegangen.
    Habe mal gehört, dass man auf dem Höhepunkt der Weimarer Hyperinflation 1923 in Berlin für einen einzigen US-Dollar ein ganzes Haus hätte kaufen können.
    Um die Anregung von Herrn Ott aufzugreifen, ich hatte überlegt, ob der Kauf von Aktien einer “sicheren” US-Aktie wie Alphabet eine gleichwertige Alternative zum Umtausch eines entsprechenden Eurobetrages in physische US-Dollar ist.

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    • Felix
      Felix sagte:

      Vater Thiel:

      Wenn nur der Dollar gefährdet wäre, eine tragbare Überlegung. Aber die Aktien sind ebenfalls stark überbewertet. Wenn Sie einen Teil Ihres Vermögens nur grundhaft schützen wollen, ziehen Sie eher Aktien wie Procter & Gamble in Betracht,

      Allgemein dürfte Gold die bessere Wahl sein.

      Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Vater Thiel

      “Habe mal gehört, dass man auf dem Höhepunkt der Weimarer Hyperinflation 1923 in Berlin für einen einzigen US-Dollar ein ganzes Haus hätte kaufen können.”

      Geschichten gibt es viele…

      Solche Geschichten sind auch beliebt bei Goldbugs. Da konnte man sogar ganze Häuserzeilen in Berlin ….für eine Unze Gold tauschen…:):)

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Vater Thiel

      “Habe mal gehört, dass man auf dem Höhepunkt der Weimarer Hyperinflation 1923 in Berlin für einen einzigen US-Dollar ein ganzes Haus hätte kaufen können.”

      Dass die Geschichte stimmt, möchte ich doch sehr bezweifeln. Eine Feinunze Gold hat im Jahr 1923 ungefähr 20 US-Dollar gekostet. Wenn jemand ein Haus in Berlin also für ungefähr 1,5 Gramm Gold (das sind anderthalb von diesen Mini-1-Gramm-Goldplättchen, die Sie vielleicht schon einmal gesehen haben) verkauft hat, muss der schon in einer extremen Notlage gewesen sein – und in einem Haus kann man zu Hyperinflationszeiten immerhin wohnen, da gibt es viel nutzlosere Vermögenswerte die man eher verramschen würde.

      “Um die Anregung von Herrn Ott aufzugreifen, ich hatte überlegt, ob der Kauf von Aktien einer ‘sichere’ US-Aktie wie Alphabet eine gleichwertige Alternative zum Umtausch eines entsprechenden Eurobetrages in physische US-Dollar ist.”

      Unbedingt streuen. Nicht nur “eine sichere Aktie” (was immer Sie sich darunter vorstellen, das ist schon wieder eine Diskussion für sich…) kaufen.

      Ansonsten tauschen Sie nur Inflationsrisiko gegen Kursrisiko.

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  3. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Praktische Frage zum Thema Inflationschutz:
    Angenommen, ich kaufe mir heute 5 Alphabet-Aktien zum Stückpreis von 2.200 EUR, Gesamtpreis 11.000 EUR.
    In sechs Monaten steht der EUR bei 0,1 EUR/USD, heute 1 EUR / USD.
    Dann sollte sich der EUR-Preis meines Depots von 11.000 EUR auf 110.000 EUR verzehnfachen ?
    Sonstige kursbeeinflussende Faktoren ausgenommen.
    Oder habe ich da einen Denkfehler und trickse mich selber aus ?

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    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ Vater Thiel

      >> “Oder habe ich da einen Denkfehler und trickse mich selber aus?”

      Nein und ja! Sie gehen davon aus, dass der Aktie ein konkreter Wert unterlegt, also der Wert des Unternehmens. Wenn das so stimmt, haben Sie recht. Der Wert in Fiat-Geld müsste sich verzehnfachen. Also kein Denkfehler bis zu diesem Punkt.

      Aber ein Aktienkurs ist ein Marktpreis. Wenn der Markt ein Haar in der Suppe findet, z.B. zu hohe Wertansätze, zu optimistische Umsatzprognosen, oder wenn ganz einfach die Mittel fehlen, eine solche Kursexplosion mitzumachen, dann ist die Luft schnell raus, also ja, Sie müssen froh sein, wenn Sie noch den Preis von vorher erlösen können.

      Antworten
      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Bauer, haben Sie da nicht den Denkfehler? Es wäre ja gerade keine Kursexplosion, sondern “nur” ein Wechselkurseffekt.

    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      Interessante Perspektive, und ja “Euro auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren”. Mit Lagarde wird das nichts mehr. Die Frage ist trotzdem wer Recht hat, Stöcker/Flassbeck/Snider oder alle anderen?
      Ich würde allerdings nicht die FANGMAN kaufen, sondern US-Rüstungskonzerne.

      Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Vater Thiel

      Die gute Nachricht: “Auch Alphabet hat angekündigt, seine Aktien anlässlich meines Geburtstags am 15. Juli im Verhältnis 1:20 zu splitten ;) Eine Aktie, die derzeit für 2.080 Euro zu haben ist, würde dann bei 104 Euro notieren.”

      Sie wären also dann Besitzer von 100 Aktien.

      Die andere Frage: 0,1 EUR/USD würde ja bedeuten, dass Ihr Depotwert auf 1.100 EUR schrumpft.

      Sie meinen wohl: 10 EUR /USD oder umgekehrt, 0,1 USD/EUR, da jetzt der Kurs bei 1,025 USD /EUR liegt. Das dürfte ohne Crash nicht von statten gehen, der Depotwert ist daher wohl nicht prognostizierbar.

      Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Vater Thiel

      Zahlenmäßig stimmt das Beispiel erstmal. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass der Kurs von Alphabet bei so einem extremen und schnellen Einbruch des Euros (zum Vergleich: die Lira vom Türkensultan hat sich in den letzten 12 Monaten gegenüber Euro im Kurswert “bloß” halbiert, trotz offiziell 80% Inflation in der Türkei) auch leiden wird – die Erlöse zum Beispiel aus dem Google-Werbegeschäft in der Eurozone werden aus der Perspektive von Alphabet dann nämlich gezehntelt, weil der Konzern in US-Dollar bilanziert…

      Und bei den viel kleineren Währungkurs-Schwankungen, die man üblicherweise sieht, werden auch die Transaktionsgebühren beziehungsweise die im Währungsspread versteckten Kosten relevant.

      Andere Variante der gleichen Grundidee mit anderem Risikoprofil: Sie können auch einfach Dollars bei der Bank oder dem Geldwechsler Ihres Vertrauens (harharhar) kaufen und in einen Umschlag stecken oder in ein Schließfach packen, da sind die Transkaktionsgebühren erstmal höher und Rendite werfen die Geldscheine auch keine ab, dafür gibts allerdings kein Aktien-Kursrisiko und das Bargeld ist anonym.

      Antworten
      • Gnomae
        Gnomae sagte:

        @ Richard Ott

        “Zahlenmäßig stimmt das Beispiel erstmal. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass der Kurs von Alphabet bei so einem extremen und schnellen Einbruch des Euros…”

        Ich meine zahlenmäßig handelt es sich um einen “Dreher”. 0,1 EUR /USD bedeutet eine Verzehnfachung des EUR-Kurses, bei dieser EZB nicht realistisch, eher 10 EUR /USD.

        Aber richtig: Alphabet bilanziert in USD. Es wäre also mit einem erheblichen DCF-Verfall zu rechnen.

        Im Grundsatz: gute Asset Allocation schlägt auf Dauer alle Longtail-Risiken.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Gnomae

        Ja, da haben Sie natürlich recht. Ob da “EUR/USD” oder “USD/EUR” steht, darauf habe ich gar nicht geachtet – für mich war die Euro-Abwertung gegenüber dem Dollar schon im Kopf gesetzt… tss.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Ott: Natürlich war es völlig egal, welche Relation da stand. Es konnte nur Abwertung gement sein. Oder kann jemand Argumente für eine absehbare Euro-Aufwertung vorbringen?

    • Joerg
      Joerg sagte:

      Moin @Vadder Thiel,

      Denkfehler? Es kommt darauf an:
      Wenn die Inflation in EUR sehr viel groesser als in USA waere, koennten Sie sich in ihrem Szenario fuer die 110k€ entsprechend weniger daheim leisten.
      Wenn Sie gar mit den 110k€ in USA leben wollen wuerden, haetten Sie wieder nur den Kaufwert der urspruenglichen 11k€ in USD.
      Es gibt also keine wundersame Wohlstandsvermehrung durch Waehrungseffekte (schon gar nicht bei Besteuerung der Inflation).

      Mittel- bis langfristig ist eine gleichbleibend oder aufwertende Waehrung fuer die Wohlstandsentwicklung der Buerger eines Landes am besten (vgl. CH, frueher DM in D).

      Um unserer Situation zu begegnen: mit weicher werdenden EUR Assets (Index-ETFs auf die Welt-AG) erwerben (also Ersparnisse in die Welt bzw ausser Landes schaffen)

      LG Joerg

      Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @Vaddern Thiel

      Der USD hat doch gerade aufgewertet. 20% – die galt es mitzunehmen. JETZT sind doch alle schon im USD, vielleicht geht’s noch n bisschen weiter.
      (Ich sag nur Jeff Snider gehört und bei 1,18-1,22 USD gekauft. Währungskonto. Jetzt ZURÜCKtauschen.)

      Ich gucke jedenfalls in den stark abgewerteten Regionen und versuche, irgendeine plausible Wette einzugehen (Saatgut, Infrastruktur, Automatisierung, …) Was im Moment KEINER will, könnte morgen der Renner sein. Muss aber nicht. 🤷‍♂️

      Beyond the obvious…

      Antworten
  4. Felix
    Felix sagte:

    @ Anders

    Ihre streng wissenschaftliche Weltsicht ist IHR Problem und wird zu meinem, wenn Leute wie Sie die Politik beeinflussen.

    Das Maß für den Menschen ist ethischer Natur. Wirtschaft ist eine Wissenschaft deren Gegenstand der Mensch ist. Da gibt es nichts genau messbares, sondern Triebe, Handlungslogiken und viel Erfahrung.

    “Lang” (z.B.) ist länger als es “mich” (als Vertreter eines signifikanten Teils der vorhandenen Population) jetzt gerade interessiert.

    Je genauer man bei Gesetzen über Menschliches wird, desto weniger können sie mit der Erkenntnis anfangen.

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @Felix

      „Das Maß für den Menschen ist ethischer Natur. Wirtschaft ist eine Wissenschaft deren Gegenstand der Mensch ist. Da gibt es nichts genau messbares, sondern Triebe, Handlungslogiken und viel Erfahrung.“

      Genau DESHALB habe ich gefragt. Was Sie hier schreiben, schreit nach einem induktiven Ansatz der Erkenntnisgewinnung.

      Die österreichische Schule will aber deduktiv arbeiten, weil sie ja „wissenschaftlich“ sein will – in einem methodischen Sinn wie die Naturwissenschaften.

      Das lehne ich ab, WEIL ich dem oben Zitierten zustimme. WEIL ich weiß, was es heißt, deduktiv zu arbeiten. Und WEIL ich weiß, dass die Axiome für die Deduktion bei einer Gesellschaftswissenschaft nie so fixiert sein können, wie in der NW, es aber sein müssten, damit der ganze Ansatz überhaupt Sinn macht.

      Wenn man lange genug wartet, kommt irgendwann immer der Zeitpunkt, an dem alles genau so ist, wie man schon immer gesagt hat, egal, wie man seine Position hergeleitet hat.
      Deshalb habe ich nach „lang“ gefragt. Es ist meist die Ausrede derer, die eigentlich nichts über die Realität sagen können und auf den magischen Zeitpunkt warten müssen, zu dem sie dann zufällig recht haben. Stichwort: Crashpropheten.

      Antworten
      • Felix
        Felix sagte:

        @ Anders

        Ihre Herangehensweise ist zu eng. Kunst, Medizin oder Wirtschaft sind genauso “Künste” wie Mathematik & Co. Künste nannte man früher die Wissenschaften. Und dieser Begriff ist auch angemessen. Zwar spielt er in den Naturwissenschaften im Alltag scheinbar keine Rolle, aber was haben Wissenschaftler ohne Kunst schon hervorgebracht? Wenig bis nichts.

        Aber weg von der Philosophie. Sie halten als nichts von den Austrians. Ihr gutes Recht.

        Legen Sie sich doch bitte einfach einen Broker zu und nehmen Sie etwas Geld und versuchen auf Basis der verschiedenen Theorien dieses Zu vermehren. Oder besser noch: machen sie dass gleich mehrmals parallel. Dann wissen Sie schon bald, was funktioniert, und was nicht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Christian Anders, @ Felix

        Ein schwieriges Feld.

        Der gemeinhin begangene Fehler:

        Die ERWARTUNGEN an die Sozialwissenschaften sind so groß wie die an die Naturwissenschaften, d. h. man BEWERTET ihre Aussagen mit einer GEWISSHEIT, die sie der Sache nach nicht haben können.

        Als Hinweis, wenn die Vertiefung interessiert:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Sanders_Peirce

        Peirce ist einer der anregendsten und fordernsten Denker.

        Darin beispielhaft gut erklärt, was er bezüglich der hier aufgerufenen Thematik über Abduktion, Deduktion und Induktion als Weisen des Schließens sagt.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Felix

        „[…] versuchen auf Basis der verschiedenen Theorien […]“

        ?

        Die verschiedenen Theorien erklären nicht, wie man Geld an der Börse vermehrt. Das ist kein Test für irgendwas.

        Mir ging es darum, das die Österreichische Schule im Kern durch ihr Vorgehen empiriefreie Deduktion betreiben möchte, um auf ihre Schlüsse zu kommen.

        Das ist ein zulässiges Verfahren, es muss sich aber einer Selbstkorrektur unterwerfen, wenn die Ergebnisse nicht der empirischen Evidenz entsprechen.

        Ein Beispiel ist das Geldsystem. Es funktioniert nachweislich anders, als von den Österreichern vorausgesetzt. Die wissenschaftliche Konsequenz wäre eine Korrektur der Theorie, damit sie zu den Fakten passt.

        Die Österreicher fordern eine Korrektur der Fakten, damit sie zur Theorie passen. Begründung: Die Theorie hätte ja „gezeigt“, dass die Welt dann besser, stabiler, freier, whatever wäre.
        Das kennt man sonst von Religionen.

        Das ist in keiner Form, egal ob Wissenschaft oder Kunst statthaft oder richtig.
        Also halte ich davon nichts und kann das auch gut begründen. Die sind methodisch völlig auf dem falschen Dampfer.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Mir ging es darum, das die Österreichische Schule im Kern durch ihr Vorgehen empiriefreie Deduktion betreiben möchte, um auf ihre Schlüsse zu kommen.” (…) “Ein Beispiel ist das Geldsystem. Es funktioniert nachweislich anders, als von den Österreichern vorausgesetzt. Die wissenschaftliche Konsequenz wäre eine Korrektur der Theorie, damit sie zu den Fakten passt.”

        Sind Sie sicher, dass Sie da einen analytischen Text über das “Geldsystem-wie-es-ist” gelesen haben und nicht einen programmatischen Text darüber, wie es aus irgendwelchen Gründen sein sollte?

        “Deshalb habe ich nach ‘lang’ gefragt. Es ist meist die Ausrede derer, die eigentlich nichts über die Realität sagen können und auf den magischen Zeitpunkt warten müssen, zu dem sie dann zufällig recht haben. Stichwort: Crashpropheten.”

        Tja, Timing ist immer schwierig. Das kennen wir auch von den Propheten der gefährlichen Erderhitzung…

        Erinnern Sie sich noch an meinen Lieblingsartikel zu dem Thema aus dem Jahr 1989?

        “UNITED NATIONS (AP)
        A senior U.N. environmental official says entire nations could be wiped off the face of the Earth by rising sea levels if the global warming trend is not reversed by the year 2000. (…) He said governments have a 10-year window of opportunity to solve the greenhouse effect before it goes beyond human control.”
        https://apnews.com/article/bd45c372caf118ec99964ea547880cd0

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @R. Ott

        Ich habe Vertreter der Austrians im Ohr, die dauernd einen Umbau des Geldsystems fordern, sodass es so werde, wie es die Österreichische Schule erfordert.
        Dort ist aber das ganze Interaktionsmodell der Menschen u. a. davon abhängig, wie sie handeln mit einem Geldsystem, das so ist, wie es gerade eben NICHT ist.

        Wissenschaftler würden jetzt das Interaktionsmodell ändern. Austrians wollen es behalten und das Geldsystem anpassen.

        „Erinnern Sie sich noch an meinen Lieblingsartikel zu dem Thema aus dem Jahr 1989?“

        Was genau macht das zu Ihrem „Lieblingsartikel“?

        (Sie haben es in vorauseilender Schadenfreude hoffentlich nicht so übersetzt, dass im Jahr 2000 ganze Nationen weggeflutet hätten sein sollen)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Ich habe Vertreter der Austrians im Ohr, die dauernd einen Umbau des Geldsystems fordern, sodass es so werde, wie es die Österreichische Schule erfordert.”

        Ich habe linksradikale Vertreter der MMT-Schule im Ohr, die analog dazu ebensolche Forderungen nach Umbauten ihren Vorstellungen gemäß stellen. Im politischen Geschäft ist das völlig üblich. Islamisten fordern auch Islamic Banking und die Davos-Klientel und die Goldman Sachs Alumni wollen, dass alles im großen und ganzen so bleibt, wie es ist, vielleicht in Zukunft noch mit mehr Massenüberwachung – was natürlich bequem ist, weil man dann nicht viel ändern muss und Sie das dann möglicherweise, wie geht Ihre Masche doch gleich, “als Wissenschaftler” für besonders empirisch fundiert halten?

        “Dort ist aber das ganze Interaktionsmodell der Menschen u. a. davon abhängig, wie sie handeln mit einem Geldsystem, das so ist, wie es gerade eben NICHT ist.”

        Was genau soll das bedeuten?

        “Was genau macht das zu Ihrem ‘Lieblingsartikel’?”

        Er zeigt sehr schön, dass die Katastrophen-Propaganda seit mittlerweile über 30 Jahren immer die gleiche ist, nur die Jahreszahl wird von Zeit zu Zeit um 10 inkrementiert. Wäre ja äußerst schlecht für die Mobilisierung und für die Legitimation politischer Forderungen, wenn die Katastrophe nicht mehr abwendbar wäre.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @R. Ott

        Es ist ein Unterschied, ob ich mit einem System etwas anderes machen will als bisher oder ein anderes System will, weil meine Theorie sonst Käse ist.

        MMT beschreibt das Geldsystem m. E. n. korrekt – und leitet daraus Handlungsforderungen ab, die ich nicht alle teile.

        „Was genau soll das bedeuten?“

        Die Austrians fordern ein anderes Geldsystem, damit ihr deduktiver Ansatz, das Interagieren von Individuen abzuleiten, auch schlüssig ist. Der ist nämlich abhängig davon, wie die Außenwelt der Individuen ist. Das Geldsystem gehört zu dieser Außenwelt.

        Aber Sie sehen hoffentlich den Unterschied dazwischen, eine Realität anzuerkennen und daraus Schlüsse zu ziehen, die anfechtbar sind, oder eine andere Realität zu fordern, damit die vorgefertigten Schlüsse greifen können?

        „Er zeigt sehr schön, dass die Katastrophen-Propaganda seit mittlerweile über 30 Jahren immer die gleiche ist, nur die Jahreszahl wird von Zeit zu Zeit um 10 inkrementiert. Wäre ja äußerst schlecht für die Mobilisierung und für die Legitimation politischer Forderungen, wenn die Katastrophe nicht mehr abwendbar wäre.“

        Naja. Sie nicht abwenden zu können ist ja kein Grund, die harte Landung nicht zu mildern zu versuchen. Es macht einen Unterschied, ob sie bei einem Sturz sich ein Bein brechen oder das Genick.
        Dass in der Marketingabteilung immer noch von „verhindern“ die Rede ist, fand ich schon vor 10 Jahren falsch. In 10 Jahren werden sicher immer mehr das falsch finden und das Wording wird sich ändern.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Anders:

        Ich denke, dass die meisten ökonomischen Konstrukte Kopfgeburten sind, die bestenfalls lose mit der Realität korrelieren.

        MMT ist auch so ein Ding: “Wenn Inflation kommt, muss man dann Steuern erhöhen.” Klappt vielleicht in der Computersimulation, in der Realität sieht man ja, was gemacht werden wird: 9 Euro-Ticket und Helikoptergeld. (Ich hör’s schon: “Ne, klar bei echter Inflation, also durch Ausweitung der Geldmenge würden wir jetzt auch die Steuern erhöhen, aber das ist ja jetzt was anderes, ist eigentlich auch keine Inflation, weil… [insert scape goat]”.)

        Das wirklich Verrückte ist ja, das die meisten Menschen über Geld miteinander interagieren mit einem Vollgeld-Modell im Kopf. Das könnte falscher nicht sein, ist aber hinreichend robust für kurze Zeiträume und wenige Teilnehmer. Insofern ist z.B. auch fraglich, inwiefern die Anwendung des richtigen Modells für Geld überhaupt taugt, um Aussagen über die Interaktionen der Wirtschaftsteilnehmer zu machen.

        Die Austrians sind genausowenig wissenschaftlich Forschende wie die MMTler oder FIAT-Konstrukteure.

        Ich finde jedenfalls die Kritik der Austrians an der bestehenden Geld- und Wirtschaftsordnung denkwürdig auch jenseits der Wissenschaftlichkeit / des Theoriegebäudes.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “MMT beschreibt das Geldsystem m. E. n. korrekt – und leitet daraus Handlungsforderungen ab, die ich nicht alle teile.”

        Na also, Sie sind MMT-Gläubiger! Sagen Sie das doch gleich! Da ist mir völlig klar, dass Sie die Austrians nicht ausstehen können.

        Warum dann erst die pseudowissenschaftliche Rechtfertigungsrhetorik? Sie klingen wie ein katholischer Priester, der ganz empört einen Nicht-Katholiken kritisiert, weil der ja völlig offensichtlich nicht an den richtigen Gott glaubt…

        “Aber Sie sehen hoffentlich den Unterschied dazwischen, eine Realität anzuerkennen und daraus Schlüsse zu ziehen, die anfechtbar sind, oder eine andere Realität zu fordern, damit die vorgefertigten Schlüsse greifen können?”

        Klar. Wenn Sie die gesellschaftliche Realität (oder was Sie dafür halten) so mögen, wie Sie ist, werden Sie natürlich alle diejenigen bekämpfen, die eine Änderung fordern. Intrinsisch besser macht das den einen Ansatz gegenüber dem anderen aber nicht. Vergessen Sie nicht, dass wir hier nicht in der Welt der Naturwissenschaften, sondern in der Welt der Politik sind. Attac hatte übrigens schon vor 20 Jahren den Slogan: “Eine andere Welt ist möglich”, der gefällt Ihnen vermutlich plötzlich aus ideologischen Gründen wieder sehr gut, obwohl die auch ihre politischen Forderungen von ihren “vorgefertigten” Wünschen ausgehend konstruieren…

        Thomas M. macht übrigens einen sehr interessanten Punkt: Die meisten Leute im Alltag haben in der Tat eine vollkommen falsche Vorstellung davon, wie unser Geldsystem funktioniert und glauben immer noch, dass ihre Spareinlagen in einem großen Tresor bei der Bank liegen und an einen anderen Kunden herausgegeben werden, wenn die Bank an den einen Kredit ausreicht. Völliger Käse, aber die Leute denken eben so – was den Gelddruckern und Kreditschöpfern natürlich sehr nützt.

        Welche Konsequenzen hat das für Ihre Idee von einem “Interaktionsmodell der Menschen”, das angeblich auf tatsächlich zutreffenden Annahmen über die Natur eines Geldsystems bestehen muss?

  5. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Wenn man akzeptiert, dass es Black Swans gibt und sich durch ein breites eigenes Anlage- und Fähigkeitenspektrum maximal reaktionsfähig aufstellt, ist es das. Mehr geht nicht. Glaskugel bleibt Glaskugel.

    Wunder mich hier immer, warum die vielen Gegner von Planwirtschaft am Blog nicht bereit sind, mit Schocks umzugehen. Jeder Unternehmer kennt das. Regelmäßig.

    Zudem sagen doch hier alle dauernd Crashs voraus. Vielleicht kommte jetzt einer – das sollte doch ein Grund zur Beruhigung sein: a) weil man die Welt verstanden hat und b) weil er die nötige Bereinigung bringt.

    PS Und noch ein kleiner Blick durchs Schlüsselloch der Praxis. Die ersten Ladungen von günstig mit russischen Kohlenwasserstoffen in China/Indien produzierten Chemikalien machen sich langsam auf den Weg nach Europa…
    PS2 War gerade ein paar Tage in Paris. Da kann man immer noch nett leben, essen, shoppen. Auch wenn Frankreich bei Energiepreisen ebenfalls nicht mehr das von @Bauer vor drei/vier Monaten zitierte gelobte Land sind.

    Kirche im Dorf lassen. Unsicherheit akzeptieren. Ruhe bewahren.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Stoertebekker

      “Zudem sagen doch hier alle dauernd Crashs voraus. Vielleicht kommte jetzt einer – das sollte doch ein Grund zur Beruhigung sein: a) weil man die Welt verstanden hat und b) weil er die nötige Bereinigung bringt.”

      Richtig.

      Darum einfach den langsamen Niedergang der EU still geniessen und auf einen tollen Corona-Herbst hoffen ..:) :)

      Bald wird es wohl in der ganzen EU.. zu Niederländischen “Begleiterscheinungen” kommen..:
      https://twitter.com/LovesoulGeorg/status/1544446643659055110

      Antworten
      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @weico
        Die niederländischen Bauern versuchen noch , sich zu wehren, ob denen klar ist, dass sowohl Glyphosat als auch Neonikotinoide demnächst sinnvollerweise nicht mehr verwendet werden dürfen?
        Gestern dazu ( trotz m.E. unnötiger Weitschweifigkeit aus prognostischen Gründen sehenswert ) Doku auf Arte :
        https://www.ardmediathek.de/video/arte/insektenkiller-wie-chemieriesen-unser-oekosystem-zerstoeren/arte/Y3JpZDovL2FydGUudHYvdmlkZW9zLzA5ODA3My0wMDAtQQ/

        Die Schweiz ist keine Insel, Sie sollten mit Ihrer Freude am langsamen Abverrecken der EU vorsichtig sein- ein Ende mit Schrecken
        ( Fenstersturz) wäre erträglicher als der würgende Brüssel-EU-Niedergang in Zeitlupe.

      • weico
        weico sagte:

        @Dr. Lucie Fischer

        “Sie sollten mit Ihrer Freude am langsamen Abverrecken der EU vorsichtig sein- ein Ende mit Schrecken ( Fenstersturz) wäre erträglicher als der würgende Brüssel-EU-Niedergang in Zeitlupe.”

        Ein schnelles Verrecken der EU ist natürlich ebenfalls O.K. für mich ! Bin ja kein Sadist :):)

        Frei nach dem Motto:
        Was früher stirbt …ist länger tot !

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Stoertebekker

      “Zudem sagen doch hier alle dauernd Crashs voraus. Vielleicht kommte jetzt einer – das sollte doch ein Grund zur Beruhigung sein: a) weil man die Welt verstanden hat und b) weil er die nötige Bereinigung bringt.”

      Hätten Sie sich auch über den Zweiten Weltkrieg gefreut, wenn Sie sein Eintreffen korrekt vorhergesagt hätten?

      Manchmal sind schlechte Ereignisse einfach schlechte Ereignisse, die man sich nicht mehr schön framen kann, auch wenn man sooooo gerne ein Gesundbeter sein will.

      @weico

      “Bald wird es wohl in der ganzen EU.. zu Niederländischen “Begleiterscheinungen” kommen”

      Es muss übrigens echt schlimm in den Niederlanden sein, gestern Abend gab es zum ersten Mal seit einer Woche sogar wieder einen Bericht im deutschen Staatsfunk über das Thema: https://www.tagesschau.de/suche2.html?query=niederlande&sort_by=date

      Aber wenn man es mag, warum dann nicht? Dann könnten sich auch unsere staatstreuen deutschen Rentner mal beim Einkaufen auf “Schocks” einstellen. Vielleicht hilft es ja, hinterher in die Kirche zu gehen um sich wieder zu beruhigen…

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        Sie haben es nicht verstanden oder wieder einmal verdreht. Natürlich freue ich mich NICHT über das Eintreffen von schwierigen Situationen.

        Ich freue mich darüber, mich bestmöglich darauf vorbereitet zu haben. Auf den Staat verlasse ich mich nicht – weder bei der Rente noch bei irgendwas anderem. Aber da ich nicht als Einsiedler leben kann (reichen weder meine Eigentums- noch Fähigkeitenprofile), MUSS ich mit einer Gemeinschaft klarkommen. Meine aktuelle Wahl ist D, @Bauer u andere hier haben sich bewusst anders entschieden. Steht doch jedem offen.

        Auch wenn ich mit @D Tischer diverse Sträuße ausfechte – da hat er recht. Als alleiniger Weltenretter taugt niemand. Da steht das Wahlvolk vor.

        So, ich werde jetzt mal meine Ausdauer trainieren und mich aufs Rad setzen.

    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Stoertebekker

      “Gegner der Planwirtschaft” – coming out?

      Alle Anpassungsrezessionen zu verhindern war erklärtes geldpolitisches Ziel, den Reformdruck ins unendliche zu verzögern. Anstelle dessen stehen wir von einem crash, den “die Marktwirtschaft braucht um überleben zu können” (P.C.Martin).

      Hier jammert niemand,
      freuen mag ich mich auch nicht weil die Verschwendung von Zeit der eigentliche Verlust ist.

      Es gibt allerdings auch welche, die meinen Hauptsache 50 Jahre gut gelebt……

      Ich würde sagen “neu install-i-sieren”:
      https://youtu.be/0NXLKOfXkoI

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Alexander

        Ja, 50 Jahre gutes Leben gehabt, weil aktiv MEIN Leben gestaltet.

        Trotzdem 3 Jahre in der NVA vergeudet, 1989 in Leipzig mehrfach echte Angst gehabt und in Maschinengewehrläufe geschaut, im Westen als Ossi ne ähnliche Willkommenskultur erfahren wie heute andere, mich durchgebissen zum Unternehmer, in der Finanzkrise täglich Liquiditätsplanungen gemacht, parallel aber nen Riesenkredit für nen privaten Immobilienkauf aufgenommen und 2014 dann doch verkauft, weil chancenlos gegen die Großen.

        Den Unterschied machen nicht die Umstände, sondern die eigene Einstellung zum Umgang damit.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Stoertebekker

        Gut gelebt haben wir alle – relativ braucht sich niemand beklagen.

        Ab der Offenbarung des Kreditschneeballsystemes 2009 waren alle Gewinne auf Kosten von Zukunft, weil man mit exzessiver Geldschöpfung dieselbe belieh.

        Besonders jene, die 50 Jahre gut auf Kosten anderer gelebt haben – ist keiner bereit jetzt aufzuhören und seinen Lebenswandel um 90% einzuschränken. Man gedachte sich auch zukünftig abzusichern und traf entsprechend falsche Entscheidungen.

        Die Auflösung kommt, die Bilanz macht man immer mit dem Endes des Geschäftslebens.

        Mit seinem Schicksal lebt jeder allein, Bewertungen darüber hinaus Zeitverschwendung.

    • Vater Thiel
      Vater Thiel sagte:

      Schön heute morgen vom alten Piraten zu hören.
      Ihr Beitrag macht etwas Mut in grauer Zeit.
      Die Krise als Chance.
      Ich bereite mich aktuell offensiv auf den mittelfristigen Wiedereinstieg ins Erwerbsleben vor.
      Bisher arbeite ich steuer- und maskenpflichtminimierend auf absoluter Sparflamme.
      Ich spekuliere auf den Fachkräftemangel und steigende Löhne bzw. Stundensätze.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @Vater Thiel

        Klingt doch nach nem Leben mit bewussten Entscheidungen. Mal gewinnt man, mal verliert man. 🤷‍♂️😉

    • Schneeleopard
      Schneeleopard sagte:

      “Den Unterschied machen nicht die Umstände, sondern die eigene Einstellung zum Umgang damit.”

      So haben Sie es in einem anderen Beitrag weiter unten formuliert – finde ich sehr gut als Einstellung und andere koennen sich davon eine Scheibe abschneiden.

      Antworten
  6. Tom96
    Tom96 sagte:

    @ Journalisten die zweite,
    Prepper der Eliten und ihrer Paradigmen des Kommerz durch Kollateralhaftung und Gläubigervernichtung bei nicht erfüllbaren Leistungsversprechen (Obligationen) für Kontenausgleiche im insolventen Kreditsystemen.
    Betrogene und Belogene Menschen haften nicht für die vorsätzlich, verschwiegene, verschleierte Konkursverschleppung durch Notstandsnarrative dieser Bankrotteure. die jeden in den wirtschaftlichen Ruin reißen, solange Pfänder geplündern werden können.

    Alan Weisman in einem Video zu seinem Buch “Countdown” 2014 nach seiner Reise um die Welt sagt es ganz klar.
    “Alles hat mit der Bevölkerungsanzahl zu tun.
    Minimierung der Menschen, die Kohlendioxid nachfragen.”

    Author, journalist, and professor, Alan Weisman tackles the big issue of global population growth in his newest book. His travels to dozens of countries in pursuit of answers led him to one x-factor that he believes holds the key to a sustainable future. From climate change, to energy, to agriculture, population is the reality that transcends all other issues. As Weisman puts it, everyone “is addicted to energy and food,” and more people equals resources stretched beyond capacity.
    “Vom Klimawandel zur Energie, zur Landwirtschaft, Bevölkerung ist die Realität, welche allen anderen Gegenstände transzendiert. Alan Weisman klärt es, jeder ist auf Energie und Nahrung angewiesen”
    https://www.wilsoncenter.org/article/countdown-our-last-best-hope-for-future-earth
    Unsere letzte beste Hoffnung für die Zukunftserde.

    Liest man die Seiten 304 Archäologisches Zwischenspiel, 313 Metamorphose aus die “Die Welt ohne Uns” von 2009 dazu,
    dann wird klar woher das Verständnis gegen die Spezie Mensch kommt; und es sind nicht die obigen “issues” sondern die Macht sowie das Wissen sich mit der Natur über die Menschen zu stellen, die im anglo-amerkianischen westlichen Gedankengut und exzessiven Renditestreben einschliesslich Geoengineering (The Dimming / Die Verdunkelung, Film) durch den militärindustriellen Komplex vorzuherrschen scheint.
    Das klingt nach Selbstanmaßung, die ihrer Widerlegung durch die Wirklichkeit bedarf.
    Natur, Lebensmittel und Energie sind nicht die neuen Gewinnbringer dieser Betrüger sondern jedes Menschen.

    Antworten
  7. Felix
    Felix sagte:

    Heute möchte ich nur an Mises und die öster. Nationalökonomie erinnern. Sie beschreibt die Abläufe mE richtig und läßt zuverlässige Prognosen zu. Nur sind die Zeitläufe so lang, dass man damit keinen Menschen hinter dem Ofen hervorlockt. Die sofortige Bedürfnisbefriedigung wiegt immer mehr. Bis kurz vor Eintreten des Unvermeidlichen.

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @Felix

      Definieren Sie bitte mal „lang“!

      „Nur sind die Zeitläufe so lang, dass man damit keinen Menschen hinter dem Ofen hervorlockt.“

      VWL ist keine Wissenschaft, die nur Fakten ermittelt.

      Einem Physiker, der mit dem Hinweis auf das sichere Vergehen des Planeten Erde im roten Riesen der ehemaligen Sonne Argumente für das Leben der Menschen ableitet, würde man zurecht die Tür weisen.
      Obwohl er faktisch recht hat.

      Als Extrembeispiel für das, was ich meine.

      Und richtig, ich halte von der Österreichischen Schule exakt Nichts. Gerade weil ich wissenschaftlich so ausgeblidet wurde, dass ich mich zurecht vereinnahmt fühlen darf von ihr.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Und richtig, ich halte von der Österreichischen Schule exakt Nichts. Gerade weil ich wissenschaftlich so ausgeblidet wurde, dass ich mich zurecht vereinnahmt fühlen darf von ihr.”

        Ach, haben Sie etwa auch eine Ausbildung in der “wissenschaftlichen Weltanschauung vom Marxismus-Leninismus”? ;)

      • @foxxly
        @foxxly sagte:

        @ c anders
        “”Und richtig, ich halte von der Österreichischen Schule exakt Nichts””

        dem kann ich uneingeschränkt zustimmen, denn
        deren ideologie bruht überwiegend auf einen freien markt, der alles von selbst regeln soll.
        aber diesen gibt es niemals und damit fällt deren gebäude zusammen.

        letztlich ist die ö-schule nur eine irreführung und ablenkung als hätte sie die lösung für die heutige systemische falschentwicklung. das gegenteil ist der fall, weil sie wieder auf die heutigen zustand zurück fällt.
        zb. sie verhindert nicht die kumulation von großkonzernen und großkapital. damit entstehen die machtstrukturen wie wir sie heute auch kennen.

        in diesen “wettbewerb” würde auch ein notwendiger sozialer ausgleich.
        (damit ich nicht falsch verstanden werde: der heutige soziale ausgleich in D, ist ein völlig falscher anreiz zum nichtstun)

  8. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Wer mit Mike Tyson in den Ring steigen will, sollte zuvor einige Jahre professionell und hart trainiert haben.
    Und nicht wie D und EU Raubbau an Körper, Geist und Psyche betrieben haben.
    Auch wenn Mike Tyson mittlerweile ein alter Herr ist.
    Vielleicht ist es manchmal gut zu erkennen, wenn man verloren hat.
    Und für die Zukunft die Konsequenzen zieht.
    Auch Muhammad Ali ist nach der Niederlage gegen Joe Frazier wieder aufgestiegen.

    Antworten
  9. Gnomae
    Gnomae sagte:

    “Japan ist das einzige große Industrieland, in dem die Hypothekenzinsen seit 2007 nur geringfügig gesunken sind. Einfach deshalb, weil der Zins schon damals bei 2 Prozent für zehnjährige Hypotheken lag. In allen anderen Ländern sind die Zinsen von einem Niveau von 4 bis 6 Prozent (2007) auf unter 2 Prozent – im Falle Finnlands sogar fast bis null – gesunken. Der Preisanstieg bei Immobilien verwundert da nicht. Nun ist es realistisch, dass die Immobilienpreise im Zuge der Zinserhöhung unter Druck kommen.”

    Warum erkennt die BIZ diese Problematik erst nach gefühlten 15 Jahren? Wenn jetzt wieder Panik bei den Banken ausbricht, kann man getrost von Managementversagen sprechen, weil die Immobiliendarlehen falsch bepreist waren, d.h. ein zu niedriger Zins kann mögliche Ausfälle nicht kompensieren, weil die Immobilienbewertung bei steigenden Zinsen fällt.

    Unternehmensberatungen erkennen die Probleme erst, wenn sie auftreten. Die Analysen dürften also reine Feststellungen sein. Die Warnung vor zu niedrigen Hypothekenzinsen hätte dann einsetzen müssen, wenn mathematische Modelle in den Banken aufzeigen, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht mehr gegeben ist. Es scheint ein Problem der Risikosteuerung zu sein. Hohe Aktiva sind wichtiger als die Gewinn- und Verlustrechnung, also eine klassische Fehlgewichtung.

    War es die Politik des billigen Geldes? Nein, die Bepreisung gegenüber den Hypothekenkunden. Hierfür können Zentralbanken nicht viel, da die Bepreisung von Staatsanleihen eine andere Sache ist, zumal wenn sie jederzeit refinanzierbar sind.

    Antworten
    • Elias
      Elias sagte:

      Ich stimme Ihnen zu.

      Wie hoch schätzen Sie die Überbewertung für Deutsche Wohnimmobilien bei dem aktuellen Zinsniveau (3 % Zins aufs FK)?

      Welche Konsequenzen erwarten Sie für die heimischen Banken bzw. Bevölkerung?

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Gnomae

      >War es die Politik des billigen Geldes? Nein, die Bepreisung gegenüber den Hypothekenkunden.>

      Das kann man so sehen, für die USA vor der Subprime-Krise jedenfalls.

      >Wenn jetzt wieder Panik bei den Banken ausbricht, kann man getrost von Managementversagen sprechen, weil die Immobiliendarlehen falsch bepreist waren, d.h. ein zu niedriger Zins kann mögliche Ausfälle nicht kompensieren, weil die Immobilienbewertung bei steigenden Zinsen fällt.>

      Gut, nehmen wir einmal an, dass dies stimmt.

      Heißt:

      Ein Bankenmanagement, dem man kein Versagen vorwerfen kann, hätte eine große Zahl von Immobiliendarlehen nicht vergeben, weil die erzielbaren Zinsen das Risiko nicht abgedeckt hätten.

      Folge:

      Diese Banken hätte bei hohem Kostendruck (viel zu großes Filialnetz wie bei durchweg allen Banken), nicht die Vertragsgebühren und die marginalen Zinsmargen einfahren können – wären also vielfach Pleitekandidaten gewesen. Dies vor allem deshalb, weil Banken nicht einfach Leute auf die Straße setzen können, wenn sie – gutes Management – Kosten senken wollen. Wir sind nicht in einer Marktwirtschaft.

      Weitere Folge:

      Andere Banken mit versagenden Bankenmanagement hätte die Immobiliendarlehen anstatt ausgereicht.

      Fazit:

      Der RENDITEWETTBEWERB erlaubt es in Ländern wie dies USA hohe Risiken einzugehen und DAFÜR gegebenenfalls mit der Pleite bestraft zu werden. Das war dort der Fall für viele kleine und mittlere Banken in der Subprime-Krise, nicht natürlich für die großen, denen man Systemrelevanz zuerkannte.

      Der RENDITEWETTBEWERB erlaubt es in Ländern mit hohen Sozialstandards hohe Risiken einzugehen, OHNE dafür gegebenenfalls mit der Pleite bestraft zu werden. Denn der STEUERZAHLER kommt für den Schaden auf. Das war bei den Folgewirkungen der Subprime-Krise bei deutschen Banken der Fall.

      Kurzum:

      Der RENDITEWETTBEWERB ist das treibende Moment, mit den Folgen, die daraus entstehen können, lässt sich allerdings unterschiedlich umgehen.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Es gibt keine redlichen Entschuldigungen für Kreditexzesse, wenn die Gewinne privatisiert werden (Boni @all) und Verluste sozialisiert.

        Die Argumentationsketten alle würde profitieren lässt die zu erwartenden Schäden aus, die jeder glaubt sozialisieren (II) zu dürfen….

        Wenn niemand haftet, haften alle – wenigstens als Bürgen für die Geldschöpfung durch die ZB.

        Genau wie die Politik das Weltklima zu retten versucht, ungeachtet der nationalen Opfer –
        wäre Vernunft gegen Kreditexzesse vermittelbar und durchsetzbar gewesen; begleitet von Reformanstrengungen, ÖR und Parteiendemokratie hätten das gekonnt….

        Weiter so geht jetzt zu Ende….

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        >Es gibt keine redlichen Entschuldigungen für Kreditexzesse,…>

        Was soll das?

        Ich ERKLÄRE auf Basis ANERKANNTER Funktionszwänge.

        Sie MORALISIEREN.

        Kann man tun, hat mit meinen Feststellungen aber NICHTS zu tun.

        Denn es geht nicht darum festzustellen, wer ein Moralapostel ist oder nicht ist.

        Es geht darum, was Menschen in Entscheiderpositionen des Bankgewerbes tun, wenn sie den UMSTÄNDEN gemäß ihrer Verpflichtung nach NICHT schädigen WOLLEN, d. h. für Instant-Rendite sorgen MÜSSEN.

        „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ ist eine Binse, über die nur noch Zurückgebliebene lamentieren.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Politisch wurden die Kreditexzesse befördert durch geringe Eigenkapitalanforderungen an Banken und ihre Schuldner. Die Zentralbank tat ihr übriges mit begleitender Geldpolitik.

        Natürlich hätte man anders entscheiden können, wie der Naturschutz beweist – mit den bekannten Ausnahmen wie China…

        Das hat nichts mit Moral zu tun.

        Man hätte gekonnt, hat aber nicht gewollt. Das gilt für Politik wie ihre Wähler.

        There is no free lunch.
        There is no mercy.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        Sie reden wieder einmal am Thema vorbei.

        Ich sage doch NICHT, dass es KEINE Alternativen gegeben hätte.

        Die gibt es IMMER.

        Ich lege lediglich dar, dass es GRÜNDE gibt, dass so gehandelt wurde, wie gehandelt wurde und dass die ANERKENNUNG dieser Gründe nicht der Beliebigkeit unterliegt, sondern SYSTEMBEDINGT ist.

        Warum man dies nicht nachvollziehen kann, erschließt sich mir nicht.

        Und noch weniger:

        Warum nicht einmal der VERSUCH unternommen wird, sie nachzuvollziehen.

        Sie sind wie ein Kind, das die Welt aus der Sandkastenperspektive betrachtet und sie aus der NICHT verstehen WILL.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Wieder mal Angriffe ohne die Literatur zu kennen.

        Heinsohn:
        Nullzinstarantella zum Missbrauch der ZB und Geschäftsbanken durch die Politik.

        Dieselben Politiker die den Verbrennen verbieten wollen…

        Finden Sie den Fehler, wenn Sie so weit denken wollen….

        Tip, bei mir finden Sie ihn nicht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        Wieder nichts als Gerede.

        Ich habe GRÜNDE genannt, WARUM erfolgt ist, was erfolgt ist.

        Statt Referenzen ins Niemandsland:

        Können Sie oder sonst jemand mir einmal darlegen, WARUM meine Erklärungen FALSCH sein sollen mit Blick auf die Funktionsweise des Systems (Renditewettbewerb etc.)?

        So und nicht anders geht es:

        a) Tischer sagt x; x ist falsch WEIL …

        b) Tischer sagt y, y ist falsch WEIL

        etc.

        “WEIL” heißt:

        Das Bankenmanagement hätte zum Zeitpunkt des Handelns erkennbar VORTEILE für sein Unternehmen erzielen können, wenn es anders gehandelt hätte.

        “WEIL” heißt NICHT:

        Die EZB hat, die Politik hat, die Kunden haben …

        Bis jetzt habe ich nichts dazu gehört – und von Ihnen nur Gerede neben der Sache.

        Wenn ich dazu nichts höre, sind meine Erklärungen – was den Blog betrifft – unwidersprochen und RICHTIG.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Es geht darum, was Menschen in Entscheiderpositionen des Bankgewerbes tun, wenn sie den UMSTÄNDEN gemäß ihrer Verpflichtung nach NICHT schädigen WOLLEN, d. h. für Instant-Rendite sorgen MÜSSEN.”
        (…)
        “Ich lege lediglich dar, dass es GRÜNDE gibt, dass so gehandelt wurde, wie gehandelt wurde und dass die ANERKENNUNG dieser Gründe nicht der Beliebigkeit unterliegt, sondern SYSTEMBEDINGT ist.”

        Wenn wir eine schärfere Bankenregulierung hätten, könnten die Banken mit solchen riskanten Finanzierungsgeschäften keine Renditen erzeugen, weil ihnen diese Geschäfte nicht, oder zumindest nur in viel kleinerem Umfang, erlaubt wären.

        Oder halten Sie es etwa für “systembedingt”, dass unsere Bankenregulierung in den USA und auch in der Eurozone zu lasch ist?

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @D.Tischer

        In der sozialen Marktwirtschaft wird jeder Renditewettbewerb durch Rahmengesetzgebung begrenzt. Schlupflöcher (cum cum ex) werden absichtlich eröffnet oder Eigenkapitalanforderungen absichtlich geschliffen …… aus politischen Motiven.

        Ich entschuldige das Versagen der Politik deshalb nicht, weil man bei seinen Herzensangelegenheiten (Klimawandel, Energiewende, LGBT, Ukrainieaufrüstung u.a.m.) zum einen den Wähler für finanzielle Opfer gewinnen konnte und auch keine Hemmungen hatte geltendes Recht zu brechen (Enteignung über AKW Laufzeiten)…

        Nur von Rendite zu sprechen ist zu kurz gedacht.

        + langfristige Folgen abzusehen erfordert keine Wissenschaft, dass die Politik und ihre Wissenschaftler alle Folgen negierten (Leugnung von Inflagefahr) halte ich für Vorsatz.
        Selbstverständlich erboßt das “Marktversagen” den Wähler mit anschließender Ermächtigung für die Täter von gestern. Fratzscher freuts.

        Heinsohn hat dazu publiziert und ich habe das mehrmals verlinkt.
        Die Weisheit stammt also nicht von mir.

        Sie setzen sich selbst ins Unrecht, wenn Sie am laufenden Band versuchen anderen Dummheit, Sandkastendenken ….. anzuhängen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott, @ Alexander

        Ausgangsbasis der Debatte:

        >Wenn jetzt wieder Panik bei den Banken ausbricht, kann man getrost von Managementversagen sprechen, weil die Immobiliendarlehen falsch bepreist waren, d.h. ein zu niedriger Zins kann mögliche Ausfälle nicht kompensieren, weil die Immobilienbewertung bei steigenden Zinsen fällt.>

        Thema EINDEUTIG:

        Managementversagen.

        Ich habe dazu kommentiert.

        Sie:

        >Wenn wir eine schärfere Bankenregulierung hätten, …>

        und

        >In der sozialen Marktwirtschaft wird jeder Renditewettbewerb durch
        Rahmengesetzgebung begrenzt.>

        Was hat das mit dem Versagen oder Nichtversagen des Managements BEI einer GEGEBENEN Bankenregulierung und bei GEGEBENER Rahmengesetzgebung zu tun?

        NULLKOMMANICHTS.

        Ich halte Sie nicht für dumm, aber für bodenlos VERBOHRT, andauernd andere Themen in die Diskussion zu bringen.

        Manchen Sie doch einen Blog auf zur Thematik:

        Was alles besser gelaufen wäre, wenn es andere Bedingungen gegeben hätte.

        Ist doch prima:

        Die Suche nach SCHULDIGEN ist ein ergiebiges Thema.

        Da lässt sich immer jemand finden.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Was hat das mit dem Versagen oder Nichtversagen des Managements BEI einer GEGEBENEN Bankenregulierung und bei GEGEBENER Rahmengesetzgebung zu tun? NULLKOMMANICHTS.”

        Wieso soll die Bankenregulierung “gegeben” sein und außerhalb der Diskussion stehen – zumal es durchaus einige hochrangige Bankmanager gibt, die hinterher in die Bankenaufsicht oder in die Politik wechseln. Manche dieser sogenannten “Goldmänner” werden sogar Zentralbankpräsident oder Ministerpräsident eines G7-Staates, oder gar beides…

        “Ich halte Sie nicht für dumm, aber für bodenlos VERBOHRT, andauernd andere Themen in die Diskussion zu bringen.”

        Es ist wirklich sehr anstrengend, dass Sie andauernd “Gehört nicht zum Thema!” quäken, wenn Sie mit irgendetwas konfrontiert werden, dass Ihnen nicht in Ihre Wunschvorstellungen passt oder Ihre Argumentationslinien einreißt.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        >Es gibt keine redlichen Entschuldigungen für Kreditexzesse

        …war meine Antwort auf das Managementversagen.

        Sich auf Managementversagen zu beschränken vergisst von wem die Impulse für Kreditexzesse ausgingen = Geldpolitik und Rahmengesetzgebung.

        Warum bestehe ich darauf?

        Wenn weder Zentralbanken noch Regierungen von Idioten besetzt sind, hat man das System absichtlich an diese Wand laufen lassen, weil jeder Idiot (ich, z.B.) das Scheitern vorhersah.

        Einen Zwang vom Wähler gab es nicht, denn der Wähler konnte auch für die Notwendigkeit von Energiewende oder Massenzuwanderung überzeugt werden.

        Das ist eine Konsequenz, die jenseits Ihre Denkverbote entsteht weil sie die Entscheidungsfindung unserer Institutionen hinterfrägt.

        Das tue ich, weil mir solche Klumpenrisiken schlimmer erscheinen als die Pleite Einzelner und anschließender Liquidation der Kreditpfänder.

        Denken Sie zu Ende.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott, @ Alexander

        Mir müssen Sie nicht sagen, dass ich etwas zu Ende denken müsse.

        Vielmehr müssen Sie mal ANFANGEN zu denken.

        >Manche dieser sogenannten “Goldmänner” werden sogar Zentralbankpräsident oder Ministerpräsident eines G7-Staates, oder gar beides…>

        und:

        >Wenn weder Zentralbanken noch Regierungen von Idioten besetzt sind, hat man das System absichtlich an diese Wand laufen lassen, weil jeder Idiot (ich, z.B.) das Scheitern vorhersah.>

        Sie stellen Behauptungen auf, über die man diskutieren kann.

        Aber NICHT dann, wenn den Managern von Geschäftsbanken Versagen vorgeworfen wird.

        Die können versagt haben oder auch nicht, aber Sie haben NICHT darin versagt, die Politik von Zentralbanken zu bestimmen.

        Oder bestimmen sie die Politik von Zentralbanken?

        Sie beachten die Fragen nicht, die Themen nicht, sondern:

        Irgendwelche Leute haben irgendwelche Fehler gemacht und daher ist die Welt so schlecht wie sie ist – und das natürlich ABSICHTLICH so.

        Sie agieren hier wie die Trüffelschweine – um etwas zu suchen, nach dem nicht gefragt wird.

        Toben Sie sich damit woanders aus, es gibt genügend Menschen, die das gern hören wollen.

        Das war’s dann.

        Zeitverschwendung, UNBELEHRBARE zum Denken zu bringen.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Managementversagen in den Raum zu stellen ist billige Populismus, denn das Management hatte unter obigen Rahmenbedingungen keine andere Wahl als möglichst Gewinne aus der Nullzinstarantella (vgl. Heinsohn) zu ziehen.

        Managementversagen mit Gier ist dann der nächste Schritt zur Desinformation, damit erst gar nicht hinterfragt wird – warum das Management keine andere Wahl hatte.

        Stirbt die dt. Autonindustrie am Managementversagen auf Emobilität gesetzt zu haben, waren es auch nicht die Manager allein – sondern der politische Zwang unverantwortlicher Rahmenbedingungen.

        Sie können dasselbe über die Energiewende, die Folgen der Russlandsanktionen u. a. Themen setzen…..

        Bleiben Sie in Ihrer selbstgebastelten Realität, who cares?

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Alexander

        Ich hab Hr. Tischer im ersten Reply auf Gnomae so verstanden, dass es gerade kein Managementversagen ist, weil das Management das getan hat, was es zu tun hat: Kredite zu wettbewerbsfähigen Konditionen vergeben. Dass diese Konditionen womöglich langfristig höhere Risiken tragen als Kredite in früheren Zeiten, mag das Management wohl so wahrnehmen, aber es kann nicht zur Risikoreduktion entsprechend handeln – zumindest nicht im Massenmarkt, in dem Konditionen für den Zuschlag entscheidend sind.

        >Der RENDITEWETTBEWERB erlaubt es in Ländern mit hohen Sozialstandards hohe Risiken einzugehen, OHNE dafür gegebenenfalls mit der Pleite bestraft zu werden. Denn der STEUERZAHLER kommt für den Schaden auf. Das war bei den Folgewirkungen der Subprime-Krise bei deutschen Banken der Fall.

        Das scheint mir eine reine Feststellung zu sein, die triggert (und triggern sollte?), weil sie Moral Hazard tangiert und Sozialisierung von Verlusten als Lösungsmechanismus beschreibt. Ist die Feststellung so richtig? Ich würde sagen je nach Branche ja, wie z.B. bei den Banken. Nun kann man aufsetzend auf die Feststellung sagen:

        Ich wünsche mir Regulierung, damit nicht viele solcher Kredite vergeben werden, die ein erhöhtes Risiko haben, bei einem synchronisierten Abschwung (Rezession) inkl. Zinsanstieg notleidend zu werden. Also wie Sie sagen die Einhegung des Renditewettbewerbs durch strengere Rahmenbedingungen, die für alle konkurrierenden Banken gelten, mit dem Ziel die Sozialisierung von Verlusten zu reduzieren.

        Das kann man sich wünschen. (Ich persönlich finde, es ist kein zu großer Wunsch in einem Land, das “Soziales” groß auf die Fahnen schreibt und es schafft, sogar den Bräunegrad der Pommes zu regulieren.)

        Ob es realisierbar ist, könnte man diskutieren. (Ich nicht, da mir die Kenntnisse fehlen.) Ob es gemacht würde, stünde in den Sternen. Wo kein Wille, da keine Regulierung.

        Was zu den Rahmenbedingungen extrem niedriger Zinsen geführt hat, wäre noch einmal ein weiteres Thema. ZB-Leitzinssetzung und/oder Ersparnisüberhang und/oder starker Wettbewerb der Banken und/oder … .

        Ich bin mir nicht sicher, ob es hier überhaupt irgendwo einen Dissens gibt.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Thomas M.

        Tischer Zitat
        “Ein Bankenmanagement, dem man kein Versagen vorwerfen kann, hätte eine große Zahl von Immobiliendarlehen nicht vergeben…Diese Banken hätte bei hohem Kostendruck (viel zu großes Filialnetz wie bei durchweg allen Banken)….Andere Banken mit versagenden Bankenmanagement hätte die Immobiliendarlehen anstatt ausgereicht.

        Der RENDITEWETTBEWERB ist das treibende Moment”

        BS.

        Die BRD regelt Mindestlöhne und kümmert sich um die Deckenfließen in Edelstahlschnellküchen,
        die BRD sorgte dafür dass es keine Mindeststandards für Kreditvergaben einzuhalten gab,
        denn der geldpolitische Aufschwung ohne politische Reformen / Erleichterungen war bequemer als politische Arbeit.

        Wie viele brabbelten das Mantra vom EZB Auftrag, der praktisch für alles zuständig macht bis zur Beschäftigungssicherung? Für die USA in jedem Fall.

        Als dieselbe BRD ihre Sozialstaatsgrenzen öffnete war mir klar, dass hier kein naives Management im Gange ist sondern alle Handlungen mit Vorsatz passieren. Die Schlagzahl bis zu den Russlandsanktionen könnte es nicht deutlicher untermalen.

        Sonst üblich muss der Wähler herhalten, seinem Druck hätte man sich fügen müssen – der Wahlergebnisse wegen. Pah, der Wähler frisst alles wenn es ihm die öffentlich rechtlichen nur lange genug erklären – sogar seinen industriellen Untergang, vgl. Energiewende oder Injektionsmandate.

        Dem Tischer lasse ich solche Aktionen deshalb nicht “mehr” durchgehen,
        weil er umgekehrt keine Gnade walten ließe ❤

        Der Wirtschaftsminister unter Freunden
        https://youtu.be/Q2ySlhKLAeY

  10. Rolf Peter
    Rolf Peter sagte:

    Eine interessante Zusammenstellung aus verschiedenen Quellen, die eigentlich nur eines zeigt: Nicht Genaues weiss man nicht.

    Es tritt irgendeine Kalamität auf, und die Berufenen und solche, die sich berufen fühlen, fangen an zu labern.

    Schnabel: Es besteht kein Zweifel, bla bla.
    BIZ: Möglicherweise (d.h. möglicherweise auch nicht)…
    Wenn die Inflation… (und wenn nicht?).

    FED: Mit Wahrscheinlich X passiert dieses, mit Y jenes. Aha!
    BIZ: Situation is historisch einmalig.

    Früher hatte man den Herrscher/Priester/Schamanen vorgezerrt, damit sie einen Tanz aufführen oder Opfer bringen. Einziger Fortschritt: Wenn’s dumm gelaufen ist, wurden sie selbst das Opfer. Heute ignoriert man die Schwurbler einfach.

    Antworten
  11. Bauer
    Bauer sagte:

    @ Beobachter

    >> “Alles sehr defätistisch hier. Aber leider nicht ohne Grund.”

    ‘Defätistisch’ ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort, denn la defaite bedeutet die Niederlage und die Aufgabe. Das sehe ich nicht in den Beiträgen der bto-Kommentatoren. Allgemein ist jedoch die Besorgnis, dass wir uns gerade dem Ende einer Epoche nähern, ohne zu wissen wie es weitergehen wird, bzw. in Erkenntnis des persönlichen Unvermögens, ausserhalb des eigenen Nahbereichs noch steuernd einwirken zu können.

    Die römische Literatur zwischen Seneca und Herodot vermittelt ähnliche Eindrücke und tatsächlich begleitete sie den Verfall des römischen Reiches, der entgegen vielfacher Meinung nicht durch die Völkerwanderung, sondern durch die Auflösung von innen verursacht war. Die Germanen besorgten dann nur noch den Rest, bzw. übernahmen, was noch verwertbar war. Die Parallelen zur gegenwärtigen Weltlage sind verblüffend.

    Im übrigen bemerke ich am blog, aus wieviel verschiedenen Denkansätzen heraus man zu ähnlichen, jedenfalls nicht konträren Meinungen gelangen kann. Es gibt dem Konsens einen glaubhaften Ausgangspunkt.

    Antworten
  12. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Leider sind solche Reformen zu lange ins Stocken geraten. Diese Reformen sind zum jetzigen Zeitpunkt wichtiger denn je, angesichts der Anzeichen dafür, dass sich die Globalisierung teilweise aus geopolitischen Gründen umkehren könnte.”

    bto:

    >Genau das, was die EZB offensichtlich weiter verhindern will.>

    Eine unterirdische Diagnose und eine falsche Zuschreibung:

    Reformen waren und sind NICHT möglich, wenn sie – vorhersehbar – zu gesellschaftlicher Destabilisierung führen.

    Nichts ist ins Stocken geraten, sondern Zielführendes ist NICHT angefasst worden – NIRGENDS etwas, das auf einen anderen Pfad führte.

    Was zum jetzigen Zeitpunkt wichtiger denn je ist, kann man diskutieren.

    Entscheidend ist:

    Was MÖGLICH ist zum jetzigen Zeitpunkt, da sich die Globalisierung nicht wie bisher fortsetzt und z. T. auch umkehren wird.

    Dies ist kaum etwas, das politisch gewollt Reformen bewirken könnte.

    Die EZB kann Reformen NICHT verhindern.

    Sie kann BEDINGUNGEN setzen, unter denen sie stattfinden können.

    Sie hat in der Vergangenheit sehr GÜNSTIGE Bedingungen gesetzt, z. T. möglicherweise auch zu günstige, aber sie hat nichts verhindert.

    Die Reformen sind POLITISCH verhindert worden und werden weiter politisch verhindert.

    Wenn es Reformen gibt, dann durch den ZWANG zur Anpassung, wenn/weil der Staat mit seinem Umverteilungslatein am Ende ist.

    >“Möglicherweise erreichen wir einen Wendepunkt, jenseits dessen sich eine inflationäre Psychologie ausbreitet und festigt.>

    Nicht „möglicherweise“, sondern wir stehen am Punkt.

    Daher hat auch der Oberpsychologe Dr. Scholz in Berlin die Patienten zu einer Therapiesitzung zusammengerufen.

    Was dabei herauskommt:

    NICHTS.

    Die Interessen werden knallhart vertreten, bis die Luft zum Atmen knapp wird:

    Eine Rezession, die auch der Staat mit Rationierung und Umverteilung nicht verhindern kann, die Arbeitslosigkeit mündet und die erschöpften Patienten zur Aufgabe zwingt.

    Ein wenig Frieren könnte dabei helfen.

    Antworten
  13. Tom96
    Tom96 sagte:

    “Wer nicht leiden will muß hassen – Zur Epidemie der Gewalt”
    Horst-Eberhard Richter
    Klappentext :
    Haß und Destruktivität haben mehr Macht über uns, als wir uns in den fortgeschrittenen Industriegesellschaften einzubilden pflegen.
    Der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter spürt den psychologischen Hintergründen verschiedener Gewalt-Szenarien nach, beschreibt die Gefahren verharmlosender Verdrängungen wie voreiliger Resignation. Umkehr ist noch möglich, aber nur in selbstkritischer Ehrlichkeit und in engagierter Verantwortungsgemeinschaft mit den Kindern und Jugendlichen. 1993

    Und dann kaufen diese Lügenbanden Atomwaffenbomber mit deutschen Geld auf deutschem Boden und deutschen Piloten, um der ganzen Welt ihre Gehirnwäsche und Giftspritzen in die Körper zu jagen, als Veruntreuer von Vermögen und Zinserträge der Menschen in letzter Instanz.

    “Eure Regierungen hassen Euch”
    https://johnwaters.substack.com/p/your-government-hates-you-
    “A crime is being committed on an ongoing basis, all across the world, free and unfree. It is a crime of commission and omission, and arguably the most serious in either category that has ever been perpetrated. We are facing multiple crises but our governments tell us only about crises that are not crises, or at least not crises that involve us, as opposed to affecting us. Effusing moral blackmail in all directions, they shruggingly point towards the war that they started with the precise intention of creating an alibi for themselves, so as to avoid the wrath of their peoples and the punishment that ought properly to await them.”

    Antworten
  14. Alexander
    Alexander sagte:

    “lässt der Inflationsdruck spontan nach, da die Engpässe beseitigt und die kriegsbedingten Rohstoffpreissteigerungen umgekehrt werden”

    FRIEDEN ist nicht zuviel verlangt.

    Wer den Frieden nicht herbeiführen mag ist im politischen Geschäft FEHL AM PLATZ.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Alexander

      “Wer den Frieden nicht herbeiführen mag ist im politischen Geschäft FEHL AM PLATZ.”

      Kommt drauf an, von wem er bezahlt wird und wessen Interessen er vertritt.

      Der jetzt amtierende US-Verteidigungsminister zum Beispiel saß bis zu seiner Nominierung als Minister im Vorstand der US-Rüstungsfirma Raytheon, dem Hersteller weltweit bekannter Qualitätswaffensysteme wie den Stinger-Luftabwehrraketen, Javelin-Panzerabwehrraketen und Tomahawk-Marschflugkörpern. Wer wohl die Idee hatte, ganz viele Stinger und Javelins in die Ukraine zu liefern? ;)

      https://www.reuters.com/article/us-usa-biden-defense-idUSKBN29F0EO

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Richard Ott

        “Kommt drauf an, von wem er bezahlt wird und wessen Interessen er vertritt.”

        Richtig.

        Interessen ist ein schönes Stichwort auch bezüglich Gasnotstand!

        Die Gasnotstandskrise/Energiekrise ist völlig Hausgemacht . Sanktionen und weiter politische “Glanzleistungen” beflügeln nun die sogenannte “Inflation” und der Bürger soll dies nun ausbaden.

        Jens Berger (Nachdenkseiten) schreibt und fragt treffend:

        “Die Bundesregierung macht Putin dafür verantwortlich, die Medien fordern noch weiterreichende Sanktionen und das Volk übt sich in Duldungsstarre. Kann es sein, dass die Deutschen ganz schön dumm sind?”

        https://www.nachdenkseiten.de/?p=85534

      • @foxxly
        @foxxly sagte:

        @ weico 12:20
        ja, eine kollektive dummheit…………. weltweit und historisch(?) einmalig!

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Alles sehr defätistisch hier. Aber leider nicht ohne Grund. Das Denken scheint zu sein: Bis jetzt ist es immer noch gut gegangen. Sehe ich auch in meiner Umgebung. Mal sehen wer recht hat.

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