Kommentare (38) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. AJ
    AJ sagte:

    1. Wer sich von Leuten wie einem Herrn Roppel interviewen und damit zumindest indirekt vor den Karren spannen lässt, verspielt wirklich jede (!) Glaubwürdigkeit.
    2. Tragfähige Lösungen sähen anders aus. Herr Stöcker hat dazu weiter unten alles gesagt. Der hier postulierte Unsinn ist nur schwer erträglich, weil er die zweifelsohne bestehenden Herausforderungen nur weiter vergrößert. Ideologie frisst Hirn.

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    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @AJ

      Ich finde es wirklich faszinierend, wie diese unsinnigen Kontaktschuld-Argumentationen in Deutschland immer mehr Raum bekommen und auch hier zum wiederholten Male vorgetragen werden:

      “Wer sich von Leuten wie einem Herrn Roppel interviewen und damit zumindest indirekt vor den Karren spannen lässt, verspielt wirklich jede (!) Glaubwürdigkeit.”

      Wer mit jemandem, den Sie nicht leiden können, spricht, der verspielt “wirklich jede (!) Glaubwürdigkeit”? Grundsätzlich? Einfach nur durch den Sprechakt? Und dabei ist völlig egal, *WAS* derjenige dort überhaupt sagt?

      Vergessen Sie Roppel für einen Moment, mir geht es um das Prinzip. Glauben Sie das wirklich?

      Antworten
      • AJ
        AJ sagte:

        @ R. Ott:
        Meine Meinung zum Inhalt des Gesagten finden Sie oben und in der Tat frage ich mich schon länger, ob das alles ernst gemeint sein kann; das ist hier aber gar nicht der Punkt. Es geht nicht um das *WAS* gesagt wird, sondern um den in derartigen Konstellationen nicht vermeidbaren Verdacht von Interessenkonflikten, welcher die Glaubwürdigkeit mehr als nachhaltig untergräbt. Dass unser Land, unsere Wissenschaft und auch unsere Politik ist voll von Interessenkonflikten ist, macht die Situation im vorliegenden Fall keinesfalls besser.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @AJ

        ” in der Tat frage ich mich schon länger, ob das alles ernst gemeint sein kann”

        Das frage ich mich in Deutschland schon seit Jahren, aber sicher aus ganz anderen Gründen als Sie…

        “Es geht nicht um das *WAS* gesagt wird, sondern um den in derartigen Konstellationen nicht vermeidbaren Verdacht von Interessenkonflikten, welcher die Glaubwürdigkeit mehr als nachhaltig untergräbt.”

        Was genau macht den Interessenkonflikt in genau dieser spezifischen Konstellation (Roppel-Stelter) so schlimm?

        Stelter hat Bücher, die er verkaufen will – und Roppel seine Finanzberatung, aber das wusste ich beides schon vorher.

        “Dass unser Land, unsere Wissenschaft und auch unsere Politik ist voll von Interessenkonflikten ist, macht die Situation im vorliegenden Fall keinesfalls besser.”

        Für Ihre Argumentation ist das schon wichtig.

        Wen halten Sie überhaupt für glaubwürdig wenn unser Land voll ist von Interessenkonflikten? Niemanden?

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ AJ

        „1. Wer sich von Leuten wie einem Herrn Roppel interviewen und damit zumindest indirekt vor den Karren spannen lässt, verspielt wirklich jede (!) Glaubwürdigkeit.

        Ich sehe nicht, dass Dr. Stelter hierdurch seine Glaubwürdigkeit verspielt hat, geschweige denn „jede (!)“. Aber vielleicht nimmt er unsere Bedenken ja ernst und wählt zukünftig seine Interviewpartner noch ein wenig genauer aus.

        Zudem: Bei dem Tempo, das Dr. Stelter hier vorlegt, kann so etwas durchaus schon mal passieren. Ich denke, davor ist keiner von uns gefeit.

        Das heißt nicht, dass man mit Roppel nicht reden kann/darf; aber man sollte Gespräche mit solchen Personen nicht an die große Glocke hängen.

        Mehr Sorge machen mir da vielmehr die grenzwertigen Kommentare, die verirrte und verwirrte Geister hier am Blog immer mal wieder zum Besten geben; manch einer dieser Zeitgenossen in stoisch-ignoranter Endlosschleife.

        LG Michael Stöcker

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ stöcker 15:38
        >>Mehr Sorge machen mir da vielmehr die grenzwertigen Kommentare, die verirrte und verwirrte Geister hier am Blog immer mal wieder zum Besten geben; manch einer dieser Zeitgenossen in stoisch-ignoranter Endlosschleife.<<

        eine wahrheit kann man garnicht oft genug wiederholen.
        eine lüge bahnt sich viel leichter den weg. (warum ist das so???)

        aus meiner sicht, – und da bin ich überhaupt nicht alleine, auch hier, –
        sind die wachstumszwangs-these-gegner, verirrte und verwirrte geister, – um mit ihren worten zu sprechen

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Stöcker

        “Das heißt nicht, dass man mit Roppel nicht reden kann/darf; aber man sollte Gespräche mit solchen Personen nicht an die große Glocke hängen.”

        Ihre Light-Version vom Kontaktschuld-Argument ist auch nicht viel besser.

        Sollte nicht maßgeblich sein, was bei dem Gespräch herauskommt und was jeder gesagt hat bevor Sie jemanden dafür verurteilen, dass ein Gespräch überhaupt stattgefunden hat?

        “Mehr Sorge machen mir da vielmehr die grenzwertigen Kommentare, die verirrte und verwirrte Geister hier am Blog immer mal wieder zum Besten geben; manch einer dieser Zeitgenossen in stoisch-ignoranter Endlosschleife.”

        Hihi, ja, das Gefühl kenne ich.

  2. weico
    weico sagte:

    Die jetzige “soziale Marktwirtschaft” in Deutschland ist eine sehr interessante und wunderbare Realsatire , wie aus Bürgern mit EIGENVERANTWORTUNG…. langsam WOHLSTANDSEMPFÄNGER werden.

    Die laufende REALITÄT folgt dabei schon fast “Bilderbuchmässig” der vielbeschriebenen THEORIE . Wer die THEORIE kennt…weiss daher , wie die REALITÄT enden wird.

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  3. Alexander
    Alexander sagte:

    @Michael Stöcker

    Herrlich, danke!

    Wenn Notenbanken nur Assetblasen aufpumpen ist das Vermögen gar nicht erntefähig ohne die bubble zu zerplatzen; egal ob Private oder Staatsfonds investieren-> müssten renditestarke Neuerungen Ziel dieser Geldanlagen sein und nicht auslaufende Geschäftsmodelle von Niedrigzins-Staats-Schlüsselindustrien.
    Natürlich lassen sich ausländische Aktionäre den Ausstieg gerne noch vergolden durch kluge politische Fondmanager, dennn wer sonst sollte managen?
    (vgl. Verfassungsrichter)

    Dasselbe mit Bürgergeld, welches durch andere Nachfrage andere Bereiche aufbläht ohne Nutzen für inländische Erträge oder zukünftge Beitragszahler….es sei denn die Landwirtschaft und NahrungsmittelHandwerk sind Ziel der Ausbildungsanstrengung(*).

    Die natürliche Grenze für Bildungsinvestitionen liegt im Material(*) an Schüler*/Student*innen und ihrern Lehr*/Profesor*innen. Mehr Geld für klimaneutrale Gebäude und digitale Demenz (vgl. Manfred Spitzer) lösen das demographische Problem so effektiv wie Menschen aus bidlungsfernen holes.

    Die Massenakademisierung als Traum “eigene Kindern sollen es einmal besser haben” züchtet nur Erwartungen, die immer weniger in Erfüllung gehen, angesichts des Totalumbaus einer erste Welt Industrienation nach klimafreundlichen Utopien.

    *Bei fallenden Erträgen die Vermögen und Erben zu besteuern mag zwar Staatshaushalte erleichtern, um den Preis verzehrter Substanz….

    @troodon

    Der Schlaue sucht “weltweite” Investitionen außerhalb der Politik, die er per demokratischer Wahl nicht mehr beeinflussen möchte? Vielleicht in Schwellenländern, die weit ab von eigenen sozialen Standards Menschen verbrauchen um Renditen zu zahlen? Hauptsache Inländer werden von examinierten Pfleger*innen nach europäischen Standards gewindelt…

    Weltweite Investitionen setzen weltweite Rechtsstandards voraus, die mittlerweile nicht einmal von der dt. Bundesregierung mehr befolgt werden. Willkür nach Notwendigkeit ersetzt damit die Rechtssicherheit für Investoren – vgl. lock down. Kapitalverkehrskontrollen sind einfacher als Grenzschließungen.

    Die Generation der Boomer wird ihr happy end voraussichtlich verpassen.

    Antworten
  4. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Es ist schon ein wenig reißerisch und insbesondere widersprüchlich, die GRV mit einem Ponzi-Schema gleichzusetzen, dann aber nur wenige Minuten später einem kreditinduzierten Assetinflation-Ponzi–Schema das Wort zu reden. Dass Strukkis hierauf anspringen, sollte keinen verwundern; denn die verstehen ja ihre eigenen Ponzi-Schemata nicht (aka private Altersvorsorge).

    Es ist zudem etwas ganz anderes, wenn Warren Buffet seine eigenen Aktien mit Eigenkapital zurückkauft, als wenn Oracle & Co. dies mit zusätzlichen Krediten machen und somit ihr Kreditrating verschlechtern.

    Und jetzt empfehlen Sie, Herr Dr. Stelter, diese durch Oracle & Co. induzierte Assetblase staatlicherseits mit rund 2 Billionen zusätzlichen Staatsschulden noch weiter anzufachen, obwohl Sie ansonsten eigentlich für weniger staatliche Marktinterventionen plädieren? Das ist dann wohl die Finanzialisierung der Finanzialisierung.

    Ich bin fassungslos!

    Warum? Weil durch das Aufpumpen von kreditinduzierten Assetblasen KEINE realen Werte geschaffen werden, sondern noch mehr fiktives Kapital, das spätestens dann in sich zusammenfällt, wenn unsere Generation der Babyboomer (auch ich bin Jahrgang 64) in Rente geht und alle gleichzeitig ihre Assets liquidieren müssen. Hier nochmals der Link zu Raoul Pal: https://youtu.be/5OFaZcC0lRU

    Es gibt keinen Ausweg aus der Alterungsfalle; außer mehr Investitionen HEUTE in Bildung, Infrastruktur und Produktivitätssteigerung; und zwar bei uns DAHEIM und nicht durch schuldenfinanzierten Kauf von Bestandsassets im Rest der Welt ohne jede REALWIRTSCHAFTLICHE zusätzliche Wirkung.

    Und wer glaubt, dass die private Altersvorsorge DIE Lösung ist, der sollte sich doch noch einmal mit dem Mackenroth-Theorem beschäftigen. Und natürlich mit Wilfrid Schreiber; auch dann, wenn Herr Tischer hier ganz anderer Meinung war/ist (ich kann nicht auf jede Ihrer WENIGEN Fehleinschätzungen eingehen. Dafür fehlt leider die Zeit).

    Wo ich Ihnen hingegen voll zustimme, Herr Dr. Stelter: Wenn dies nicht reicht, dann müssen wir einfach ein wenig länger arbeiten (siehe Punkt IX. meines 10 Punkteplans, den ich bei Gelegenheit mal überarbeiten/aktualisieren sollte). Denn die Verwalter der Illusionen (aka Banken und Versicherungen) müssen/werden auch noch vom Staat/Steuerzahler „gerettet“ werden.

    Hätte man seinerzeit doch nur auf Wilfrid Schreiber und Gerhard Mackenroth gehört. Jetzt geht es nur noch darum, den angerichteten Schaden möglichst zu minimieren.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Stöcker

      “Ich bin fassungslos! Warum? Weil durch das Aufpumpen von kreditinduzierten Assetblasen KEINE realen Werte geschaffen werden, sondern noch mehr fiktives Kapital, das spätestens dann in sich zusammenfällt, wenn unsere Generation der Babyboomer (auch ich bin Jahrgang 64) in Rente geht und alle gleichzeitig ihre Assets liquidieren müssen.”

      Wieso regen ausgerechnet Sie sich denn so darüber auf?

      Wenn die Assetpreise crashen, dann kaufen die Zentralbanken einfach alles auf. Das kennen Sie doch von den Staatsanleihen, wobei dort ein Einbruch der Preise immer gleichbedeutend ist mit einem Anstieg der Zinsen. ;)

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @Michael Stöcker
        Niemand bei Verstand würde dafür plädieren, eine kapitalgedeckte AV nur in D und dann auch noch in nur binnenorienteierte Unternehmen zu investieren. Insofern greift ihr Verweis auf Mackenroth zu kurz.
        Grundrente finanziert durch allgemeine Steuereinnahmen, ergänzt durch private AV mit weltweiten Investitionen wären vor min. 40 Jahren, als man den dauerhaften Geburtenknick in D absehen konnte sinnvoll gewesen. Es würde den kommenden Rentner dann besser gehen.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ trodoon

        Ich hatte doch schon vor kurzem geschrieben, wie man es am besten macht: https://think-beyondtheobvious.com/die-krise-des-euro-hat-zu-einem-schein-boom-gefuehrt/#comment-177925.

        Aber es ist doch absurd, am Höhepunkt einer Finanzblase das nachholen zu wollen, was man zuvor 40 Jahre verpennt hat. Die Wiese ist abgegrast. Buffet hat nicht wegen geistiger Altersschwäche seine eigenen Aktien zurück gekauft. Ansonsten bin ich ganz bei Ihnen.

        LG Michael Stöcker

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Michael Stöcker

      Sie WOLLEN den Staatlichen Anlagefonds MISSVERSTEHEN.

      Erstens:

      Es wäre KEINE staatliche Marktintervention, sondern ein PARTIZIPATION in den Märkten.

      Marktintervention ist etwas völlig anderes, da brauchen Sie sich nur mal umzuschauen, etwa wie staatlicherseits bei der Energiewende in Märkte nicht nur interveniert wird, sondern wie sie z. T. sogar eliminiert werden.

      Zweitens:

      Es geht darum, die Vermögensbildung der Deutschen zu spreizen, weg von der Kreditgewährung hin zu Eigentum.

      Das kann nur richtig sein. Und NUR auf diesen Staat zu setzten, der viel zu wenig für die Wohlstandssicherung tut, ist in hohem Maße FAHRLÄSSIG, ja UNVERANTWORTLICH.

      Drittens:

      Überlegte Anlagen in den wachstumsstarken Ländern vor allem Südostasiens hat selbstverständlich eine REALWIRTSCHAFTLICHE Wirkung mit Vorteilen für uns als Eigner der dort getätigten Investitionen.

      Drittens:

      Dass die Assets hoch bewertet sind, stimmt zwar, ist aber KEIN Grund zu warten, bis sie mal wieder billig sind. Man wird über lange Zeit zu Durchschnittswerten kaufen. Und eine lange Zeit ist eine, wenn nicht di entscheidende Determinante für den Anlageerfolg.

      Das gesagt, ist natürlich richtig, dass wir länger arbeiten müssen, Geld in Infrastruktur, Digitalisierung und Bildung ausgegeben werden muss.

      Ja, SEINERZEIT hätte man auf W. Schreiber hören sollen.

      Aber heute ist heute.

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Dietmar Tischer

        „Sie WOLLEN den Staatlichen Anlagefonds MISSVERSTEHEN.“

        Da wissen Sie mehr als ich.

        „Man wird über lange Zeit zu Durchschnittswerten kaufen.“

        Und warum dann 25.000 EUR sofort für jeden bis 60?

        „Und eine lange Zeit ist eine, wenn nicht di entscheidende Determinante für den Anlageerfolg.“

        So ist es, Herr Tischer. Aber: Schauen Sie nach Japan. Wer vor 35 Jahren mit dem Cost Average Effekt begonnen hatte, der guckte nach 30 Jahren beim Nikkei immer noch in die Rendite-Röhre. Da muss man schon wirklich einen sehr langen Atem haben (können).

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        Ich bin nicht für 25.000 EUR für jeden ab 60.

        Ich bin nicht für einen staatlichen Anlagefonds.

        ABER:

        Das kann man nicht abtun wie SIE mit:

        Ist Marktintervention, hat keine realwirtschaftliche Wirkung.

        Sie WISSEN als Volkswirt, dass dies UNSINN ist.

        Warum DISKREDITIEREN Sie es so?

        Das kreide ich Ihnen an mit:

        >Sie WOLLEN den Staatlichen Anlagefonds MISSVERSTEHEN.>

    • Johann Schwarting
      Johann Schwarting sagte:

      @Michael Stöcker

      Das

      “Weil durch das Aufpumpen von kreditinduzierten Assetblasen KEINE realen Werte geschaffen werden, sondern noch mehr fiktives Kapital, das spätestens dann in sich zusammenfällt, wenn unsere Generation der Babyboomer (auch ich bin Jahrgang 64) in Rente geht und alle gleichzeitig ihre Assets liquidieren müssen.”

      mag scheinbar richtig sein, wie Michael Hudson im Interview mit Pepe Escobar in

      https://www.unz.com/mhudson/the-consequences-of-moving-from-industrial-to-financial-capitalism/

      ebenfalls ausformuliert.

      “Yeah, well fortunately this is discussed in the 19th century and there was a word for that – fictitious capital – it’s a debt that can’t be paid, but you’ll keep it on the books anyway. And every country has this. … In other words, these are property claims that have no real capital behind them. There’s no capital that makes profit. That’s just a property claim for payment or a rentier claim for payment. … So, the question is, can you make money somehow without having any production at all, without having wages, without having profits, without any capital? Can you just have asset grabbing and buying-and-selling assets?”

      Paul C. Martins Machttheorie, die der Kern des Debitismus ist und mit der sich die H/Ssche EÖ nicht befassen will, formuliert die Antworten:

      Realwirtschaftliche Güter können von anderen Ländern produziert werden, wenn das auf ‘ficticious capital’ beruhende scheinbar deckungsfreie ‘ficitious money’ von den Produzenten als Zahlungsmittel mit Methoden des finanzkapitalistischen Imperialismus – letztendlich mit der Waffe – akzeptiert werden muss.

      Ein Grund für Horst Köhlers Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten war übrigens seine von der damaligen offiziellen Politik nicht akzeptiere Auffassung, dass die Bundeswehr im Notfall auch für ‘freie Handelswege’ sorgen müsse.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Johann Schwarting

        “Ein Grund für Horst Köhlers Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten war übrigens seine von der damaligen offiziellen Politik nicht akzeptiere Auffassung, dass die Bundeswehr im Notfall auch für ‚freie Handelswege‘ sorgen müsse.”

        Was mal wieder typisch für deutsche Gutmenschen und gleichzeitig so erschreckend naiv ist, dass es mich zweifeln lässt, dass wir mit unserem aktuellen politischen Personal jemals überhaupt sinnvolle geopolitische Strategien formulieren könnten – von der Umsetzung ganz zu schweigen.

        Für China und die USA ist es vollkommen offensichtlich, wie wichtig freie maritime Handelswege sind. Der ganze Territorialkonflikt im Südchinesischen Meer dreht sich auch um diesen Punkt, und die USA und ihre Verbündeten schicken regelmäßig Schiffe und Flugzeuge in die Region um auf ihren Anspruch auf “Freedom of Navigation” zu pochen.
        https://en.wikipedia.org/wiki/Freedom_of_navigation#FONOPs_in_the_South_China_Sea

        Denen allen muss die deutsche Sicht völlig entrückt von der Realität vorkommen.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Johann Schwarting

        Vielen Dank für die Verlinkung.

        Das Sie ja PCM Spezialist sind:

        Hatte PCM einen blassen Schimmer von der Funktionsweise des Eurodollar Marktes? Wurde das jemals im Gelben Forum diskutiert? Falls ja, wie passt das zu seiner Machttheorie?

        LG Michael Stöcker

      • Johann Schwarting
        Johann Schwarting sagte:

        @Michael Stöcker

        Ich bin am Beginn meines 8.ten Lebensjahrzehnts und habe erst vor einigen Jahren über den H/Sschen Satz: “Dies wird etwa von Paul C. Martin (2006) nicht richtig erfaßt, wenn er gegen die Eigentumsökonomik damit argumentiert, daß Geld zuvörderst machtvolle Regierungen zur Voraussetzung habe.”, der mein ‘choc’ und ‘punktum’ war und in der Fußnote ihrer EÖ auf S.145 steht, den Weg zum Debitismus gefunden. Die EÖ erklärt ja die Wirtschaft aus der Wirtschaft heraus und stellt die Ökonomie in einen machtfreien Raum (das ‘Neun-Punkte-Problem’). Deshalb möchte ich mich in meinen ökonomischen und debitistischen Beiträgen sehr zurückhalten.

        Meine obigen Ausführungen gehen teilweise auf @Miesepeters Posting https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=553060 zurück, das wieder auf @Weiners Beitrag https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=553040 verweist mit meiner Antwort in https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=553046 und einer dortigen Verlinkung zu PCM.

        Im alten EWF von 2000 bis 2007 liefert die Suchfunktion zum Thema ‘Eurodollar Markt’ die folgenden 20 Beiträge – vielleicht finden Sie etwas Brauchbares:

        https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/search.php?search=Eurodollar+Markt&x=8&y=3

        Zum Verhältnis zwischen Europa und Russland verweise ich auf @Weiners langes Posting

        https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=554200

        “Aber weder das westliche noch das östliche Steuerzentrum (!!) haben ein Interesse daran, Europa und Russland kooperieren zu lassen.”

        MfG JS

  5. foxxly
    foxxly sagte:

    ……… 30 Mrd. € !!!!!!!!! 30Mrd.€ beklaut der staat jährlich,von der rentenkasse GRV ! der staat gibt 100 Mrd € an zuschuss,, das ist richtig.
    aber er holt sich 130Mrd € durch die versicherungsfremden leistungen aus der rentenkasse per gestz wieder raus.

    das heisst: die rentner zahlen neben steuern auch noch 30Mrd aus ihren beiträgen an den staat.

    30Mrd €, das sind deutlich mehr, als 1 monatliche durchschittsrente!

    warum wird dieser sachverhalt von den diskutanten
    auch von herrn dr stelter, immer wieder unterschlagen?

    das es niemad weiß, kann nicht stimmen, weil ich es hier schon wenigstens 2 oder 3 mal erwähnt habe.

    wenn man es anzweifelt, dann bitte selber recherieren!

    solche unterschlagung und verdrehung schmälern die aussagekraft des sonst gesagten!

    30Mrd sind doch kein pappenstiel, gerade für experten, welche sonst jeden stein umdrehen um irgend was zu beweisen oder aussagen wollen!

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ Lieber foxxly

      Völlig klar, dass dieser Sachverhalt Dein Blut in Wallung bringt. Aber daran werden wir schwerlich was ändern, denn der Staat geht auch da den Weg des geringsten Widerstandes. Es gilt zu beachten:

      – dass offensichtlich die Rentenkasse noch Überschüsse erzielt, die sich der Staat zu “leihen” nimmt. An den Zuschuss aus dem öffentlichenHaushalt haben sich schon alle gewöhnt, also redet man nicht mehr extra darüber. Ob er jemals daran denkt, das Loch wieder aufzufüllen, wenn der versicherungsmathematische Wind dreht, steht in den Sternen. Die EZB wird’s schon richten.

      – Natürlich könnte der Staat die der Sozialversicherung auferlegten sachfremden Leistungen um besagte 30 Mia. kürzen und aus einem anderen seiner vielen Töpfe finanzieren, um wenigstens optisch den Schein zu wahren. Aber das wäre u.U. zu auffällig, hätte haushaltsrechtliche Hürden oder was sonst noch und müsste immer wieder diskutiert werden. Also bleibt es so.

      – Man darf auch nicht übersehen, dass sich der Staat gern solcher Organisationsstrukturen bedient, die eine bundesweit mächtige Position ausserhalb des Haushaltsrechts einnehmen. Man denke an die Post, was die alles erledigen darf ausser Briefe zu transportieren. Oder die GEZ, oder die KfW, oder die staatlichen Versicherungen, oder… fällt Dir da nicht noch mehr rein. Wenn ein Geschäft ein Gerüchle an sich hat, ist es auf diese Art gut versteckt (Lothar wusste das).

      Wir werden es also stoisch ertragen, bis irgendwo ein Kuckuck übers Nest fliegt. Und dann in volle Deckung gehen.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ bauer 20:06
        da hast du schon ganz recht!
        gerade die organisationen wie zb. alle sozialversicherung, gewerkschaften, kirchen, welche alle die sozialen defizite anprangern, dürften sowas keinfalls hinnehmen

        aber sie sind ja teil des systems, -und die mitglieder merken es nicht!

        meine einlassung ist, dass wir in der diskussion ehrlicher mit dieser benennung umgehen sollten!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        Je unübersichtlicher und verworrener die Finanzierungsströme sind, desto besser lassen sich die tatsächlichen Kosten verschleiern – und auch, wie Bauer es schon richtig beschrieben hat, die Finanzierung für gewünschte Ausgaben über die man besser nicht offen reden will, sicherstellen.

        In den gesetzlichen Sozialversicherungen in Deutschland finden sich dafür etliche Beispiele, zu einem anderen Anlass habe ich die Quersubventionierung der Gesundheitskosten von Hartz4-Empfängern durch die gesetzliche Krankenversicherung erwähnt: https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2017-12/krankenversicherung-hartz-4-empfaenger-krankenkassen-pauschale-staat-kosten

        Wenn alle darüber verwirrt sind, wie viel irgendetwas tatsächlich kostet, dann führt das zu schlechten Ausgabenentscheidungen. Eine Demokratie darf so eigentlich nicht arbeiten, das ist schon ein Zeichen für fortgeschrittene Degeneration des Systems.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ troodon
        danke!
        demnach wären es sogar rund 40 Mrd. , was der staat an unterdeckung in der GRV verursacht!

      • troodon
        troodon sagte:

        @foxxly
        Mein damaliger Hinweis war “Wenn die Teufel Liste stimmt”
        Deshalb auch der ergänzende Link zur kleinen Anfrage aus 2019 zum Thema.
        Daraus als Teilantwort:
        ” Abgesehen von den Angaben in den seitens der Fragesteller genannten Publikationen
        liegen der Bundesregierung keine entsprechenden Zahlen vor. Es existiert
        keine allgemeine Definition zu dem Begriff nicht beitragsgedeckter Leistungen
        . Nicht zuletzt, weil die gesetzliche Rentenversicherung als Sozialversicherung
        auch Elemente des sozialen Ausgleichs enthält, gibt es keine konsensfähige
        Abgrenzung in Wissenschaft und Praxis darüber, was „versicherungsfremd
        “ ist.
        Zu betonen ist, dass sich die Höhe der Bundesmittel nicht nach der Höhe nicht
        beitragsgedeckter Leistungen bemisst.”

        Also nochmal
        “gibt es keine konsensfähige Abgrenzung in Wissenschaft und Praxis darüber, was „versicherungsfremd“ ist.”

        Insofern KANN es richtig sein, was Teufel errechnet. Auch das Gegenteil ist aber nicht auszuschließen.

  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Wir müssen UMSTEUERN beim System der gesetzlichen Rentenversicherung.

    Das müssen wir NICHT.

    Denn das System FUNKTIONIERT durch wachsende ZUSCHÜSSE aus dem Bundeshaushalt.

    Es ist KEIN Ponzi-Schema.

    DENN bei Finanzierung durch die Notenbanken kann in JEDER beliebigen Höhe ausgezahlt werden UNABHÄNGIG davon, ob durch Abgaben und Steuern genügend in die Staatskassen fließt.

    Die Auszahlung muss gewährleistet sein.

    Darauf kommt es an aus Sicht der Politik und der Bevölkerung.

    DAHER wird es WEITERHIN steigende Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt geben.

    Das System der gesetzlichen Rentenversicherung ist und bleibt STABIL.

    Ein Staatsfonds wird nicht gebraucht und ist auch nicht zielführend, weil er von der Politik MISSBRAUCHT würde.

    Kurzum:

    Blüm hat über seinen Tod hinaus RECHT.

    Die Rente ist SICHER.

    KLEINES Problem allerdings:

    Das Vertrauen in die Währung wird schwinden und durch Inflation wird sich mit den Renten nicht die Nachfrage realisieren lassen, die von den Beziehern erwartet wird.

    Das ist SPÄTER und daher für die ENTSCHEIDER kein Anlass HEUTE die Pferde scheu zu machen.

    Und solange die Rente gezahlt wird und keine unzumutbare Inflation herrscht, sieht sich auch die Bevölkerung NICHT veranlasst, ein Umsteuern zu verlangen.

    Antworten
    • DCSi
      DCSi sagte:

      @DT

      Das Maß der Ironie wäre hier zu ergründen, aber so wird es wahrscheinlich ablaufen.

      Dr. Stelter sollte mehr zu den Themen Münzverschlechterung und Cantillon-Effekt publizieren. Hier scheint es noch möglich zu sein, etwas Finanzwissen zu verbreiten, auch wenn es keine Zentralbank zum Umdenken bewegen wird. In meinem Beratungsumfeld schwindet so langsam die Lust auf neue Risiken in einer sozialistisch werdenden Welt.

      There is no free lunch. Eigentlich einfach zu verstehen.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ DCSi

        Ich meine das ernsthaft.

        Oder sehen Sie irgendeine politische oder sonstige Kraft, die davon abrücken wollte?

        Ich nicht.

        Selbst die AfD – von wegen ALTERNATIV – , die sich mit Meuthen ein anderes Rentensystem auf die Fahne schreiben wollte, bleibt in den alten Fahrwassern.

        Der Zug ist abgefahren.

        Die GRÜNEN haben ein BGE im Programm.

        Die SPD hat nach intensiven Beratungen möglicherweise inspiriert von den Vorstellungen des hier am Blog bestens bekannten Michael Stöcker ein BÜRGERGELD im Wahlprogramm.

        Es leuchtet schließlich jedem anständigen Menschen ein, dass es eine anachronistische ZUMUTUNG ist, Arbeitswilligkeit nachweisen zu müssen, wenn man Geld vom Staat will.

        Ich frage mich, auf was die CDU/CSU noch wartet.

        Die hatten schon vor Jahren ein BGE durchgerechnet.

        Wollen die sich von der FDP überholen lassen?

        Mein Ratschlag für alle, die eine kapitalgedeckte Altersvorsorge aufbauen wollen:

        TUN Sie es.

        Irgendwann haben Sie dann die Wahl, sich das Vermögen hier abnehmen zu lassen oder sich in einem anderen Land einzukaufen.

        Ich glaube, dass die Preise für interessante Länder wie Australien, Neuseeland oder Kanada steigen werden – also früh anfangen.

      • DCSi
        DCSi sagte:

        @DT
        Sie meinen es nicht nur ernsthaft, sondern ich kann dem leider – vollkommen hilflos – auch nur zustimmen. Ich sehe es im Kern genauso.

        Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass die Steuern ohne Einbruch der Leistungsfähigkeit (s. Laffer-Kurve!) noch so extrem steigen können, um die notwendige Umverteilung realwirtschaftlich leisten zu können. Einer muss das Brot ja (freiwillig!) liefern. Eine Planwirtschaft kann das keinesfalls. MMT ist nichts anderes als ein Steueräquivalent.

        > Ich frage mich, auf was die CDU/CSU noch wartet. TUN Sie es. <
        Kinder und Familie (!) müssen englisch können und dürfen nur was studieren, was international gefragt ist. Das Eigenkapital darf nicht zu immobil sein, klar. Nur, wann kippt es? Manche haben 2008 schon das Ende gesehen …

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Das Vertrauen in die Währung wird schwinden und durch Inflation wird sich mit den Renten nicht die Nachfrage realisieren lassen, die von den Beziehern erwartet wird.”

      Ja, “Die Rente ist sicher” wurde von der Bevölkerung sicher nicht als technische Zusicherung der Rentenhöhe auf einen bestimmten Nominalwert verstanden (das kann ja jeder Trottel mit Zugriff auf die Druckerpresse versprechen…), sondern in Bezug auf reale Kaufkraft.

      “… Das ist SPÄTER und daher für die ENTSCHEIDER kein Anlass HEUTE die Pferde scheu zu machen.”

      Es geht schon los, auch bei Dingen, die Rentner noch nachfragen und die man selbst unter Lockdown-Bedingungen jeden Tag braucht: Lebensmittel, Wohnraum, Energie, Medikamente und medizinische Dienstleistungen.

      Beispiel Lebensmittel: Preissteigerung global +25% gegenüber dem Jahrestief im Mai 2020 laut FAO Food Price Index
      http://www.fao.org/worldfoodsituation/foodpricesindex/en/

      Wir können froh sein, dass sich die deutschen Rentner auch Fleisch und Milchprodukte leisten können, bei Getreideprodukten und pflanzlichen Ölen sieht man die Inflation schon viel stärker.

      “Und solange die Rente gezahlt wird und keine unzumutbare Inflation herrscht, sieht sich auch die Bevölkerung NICHT veranlasst, ein Umsteuern zu verlangen.”

      Der Druck wird steigen. Die letzten großen Aufstände wegen drastisch gestiegener Lebensmittelpreise gab es um 2011 in Nordafrika und im Nahen Osten, und die Konsequenzen dieser Ereignisse führten ein paar Jahre später mit zu großem Migrationsdruck nach Europa, dann klappt es also auch mit weiteren Mietensteigerungen in Deutschland.

      Antworten
      • Hans+Severin
        Hans+Severin sagte:

        @Richard Ott
        danke für Ihre sachliche Stellungnahme bzw. Klarstellung.

        Ich las in einem philosophischen Text heute: “make the most of this existence that you have. Somehow this is incredibly important.”

        Ich für mich deute das so , damit ist nicht gemeint sich auf Kosten der “kleinen Leute” hemmungslos zu bereichern und sich einen Spaß daraus zu machen die Mitmenschen hinter die Fichte zu führen. Zur menschlichen Existenz gehören auch Empathie, Liebe, Klarheit, Verständnis, kurz gesagt Mitmenschlichkeit, noch kürzer “Humanität”, dass schließt Mitmenschlichkeit auch gegenüber sich selbst ein.

        Andernfalls hätte der Satz gelautet: make the most (of) money in this existence that you have. Nach der Devise zu verfahren halte ich mit Verlaub für sehr kurzsichtig.

  7. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Ach, wenn die zukünftigen deutschen Rentner sowieso nicht mehr ins Restaurant gehen oder am Rheinufer “verweilen” dürfen, dann spüren sie auch die Altersarmut nicht so.

    Unsere Regierung denkt immer alles vom Ende her. ;)

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