Panikmache statt Lehrbeispiel

Wie kommt es, dass junge Menschen ernsthaft glauben, „Die letzte Generation“ zu sein?

In der 173. Folge von „bto 2.0 – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ gehen wir der Frage nach, was an unseren Schulen passiert. Welches Weltbild bekommen die Schülerinnen und Schüler vermittelt? Weshalb blickt eine ganze Generation trotz der unstrittigen Fortschritte in den meisten Bereichen – auch beim Klimaschutz – so negativ in die Zukunft? Was schiefläuft an den Schulen und was getan werden kann, dies zu ändern, diskutieren wir mit Robert Benkens, Gymnasiallehrer für Politik-Wirtschaft und Deutsch in Oldenburg.

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Kommentare (36) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. weico
    weico sagte:

    @bto:”Weshalb blickt eine ganze Generation trotz der unstrittigen Fortschritte in den meisten Bereichen – auch beim Klimaschutz – so negativ in die Zukunft?”

    Es wird zwar Überall auf mehr BILDUNG gepocht und darüber geredet , aber statt zu lehren/lernen wie man Lösungen für Probleme findet … wird Mehrheitlich nur gelehrt/”gepredigt”, wo die Probleme sind und wer sie verursacht .

    Die unterschiedlichen Auffassungen von Bildung/Lernen hat sich ja schon bei einer früheren Zeitenwende (frühes 20.Jahrhundert) gezeigt, als die wirtschaftliche Moderne Einzug hielt .

    Aly Götz hat ja verschiedenste statistische Daten in seinen Bücher veröffentlicht, die darauf verweisen wie der Bildungsaufstieg der Juden und der damit verbundene wirtschaftliche Erfolg dann zu einem NEIDantisemitismus führten.

    Dank der (ehemaligen) Gründlichkeit der deutschen Statistiker ist ja gut belegt, dass z.B. um 1900 (in Berlin) etwa 11,5 mal so viele jüdische Schülerinnen eine weiterführend Schule besuchten als christliche
    Bei den jüdischen Schülern war es der Faktor 8 !

    Das sich solch ein Faktor dann selbstverständlich auch an den Universitäten (Schüler/Lehrer/Professoren) und hernach in weiteren Berufen und im Ergebnis dann in den Einkommensverhältnissen niederschlug , ist völlig klar.

    Ab Beispiel Frankfurt (frühes 20.Jahrhundert) ist belegt, dass ein jüdischer Bürger im Durschnitt etwa 4 mal soviel Steuern zahlte …. wie ein protestantischer bzw. 8 mal so viel wie ein katholischer.

    Der bekannte Antisemit Adolf Stoecker (Theologe und Politiker) sah ebenfalls nicht in der Rassenfrage das Problem, sondern er äusserte die “soziale Besorgnis” über den “unheilvollen Aufstiegswillen” der Juden. Er prangerte an, wie selbst arme Juden Hab und Gut hingaben, um ihren Kindern eine gute Bildung zu geben.
    Nicht RASSE war das (erkannte) Problem sondern der NEID der durch die BILDUNG und den Aufstieg entstanden.

    Dieser jüdische Bildungswille bzw. wie man LERNT kam Mehrheitlich/Ursprünglich aus der Religion und den Umgang mit Büchern, dem gemeinsames Lesen und AUSLEGEN der heiligen Schriften (nachdenken, nachfragen, abstrahieren, diskutieren, kontroverses debattieren usw.) während die christlichen Mehrheitlich am Auswendiglernen von Glaubenssätzen festhielten.

    Ergo:
    Nicht “der Jude” als RASSE war das Problem der NAZIonalSOZIALISTEN, sondern der wirtschaftliche Erfolg/Überlegenheit durch BILDUNG !

    Nebenbei:
    Das eine Bevölkerungsminderheit vielfach durch BILDUNG dann eine WIRTSCHAFTLICHE “Überlegenheit” erreicht, sieht man auch bei der chinesischen Diaspora in asiatischen Ländern , bei der Indischen Diaspora in (Ost)Afrika oder bei den Parsen in Indien .

    Ein ältere Artikel (2008) wie Bildungseifer/Leistungseifer sich in verschiedenen Länder auswirken.
    https://www.deutschlandfunk.de/mobil-und-voller-bildungseifer-100.html

    Ergänzung:
    Buchempfehlung zum Thema:
    -Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus.
    -Warum die Deutschen? Warum die Juden? – Gleichheit, Neid und Rassenhass 1800–1933.
    -Volk ohne Mitte. Die Deutschen zwischen Freiheitsangst und Kollektivismus.

    Antworten
    • markus
      markus sagte:

      @weico

      “Es wird zwar Überall auf mehr BILDUNG gepocht und darüber geredet , aber statt zu lehren/lernen wie man Lösungen für Probleme findet … wird Mehrheitlich nur gelehrt/”gepredigt”, wo die Probleme sind und wer sie verursacht .”

      Naja, erst muss das Problem erkannt werden, bevor es gelöst werden kann. Klassische Vorgehensweise.

      Antworten
      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ markus

        >> “Naja, erst muss das Problem erkannt werden, bevor es gelöst werden kann. Klassische Vorgehensweise.”

        Probleme bieten sich an, sonst wären sie keine Probleme. Mir springen sie geradewegs ins Gesicht, trotz meines Alters. Und ich löse sie.

    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      @weico
      “Nicht RASSE war das (erkannte) Problem sondern der NEID der durch die BILDUNG und den Aufstieg entstanden.”
      Das entspricht auch meinen Recherchen.
      Ergänzend dazu möchte ich noch anmerken, dass nach den Ergebnissen der Intelligenzforschung der durchschnittliche IQ von askenasischen Juden bei 115 liegen soll. Im Vergleich dazu: Europäer ca. 100, Asiaten ca. 105, Araber: 90.
      Letztendlich wurden sie tatsächlich umgebracht, weil sie klüger und gebildeter waren.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Pfister

        ““Nicht RASSE war das (erkannte) Problem sondern der NEID der durch die BILDUNG und den Aufstieg entstanden.”

        Zumindest diese fatale Entwicklung wird sich in Deutschland so schnell nicht wiederholen.

        Der durchschnittliche IQ in den nichteuropäischen Hauptherkunftsländern unserer Asylzuwanderer nach Deutschland wird eher so auf 75-85 taxiert, denn Subsahara-Afrika und die unterentwickelten arabischen beziehungsweise zentralasiatischen Länder liegen noch einmal deutlich unter dem arabischen Duchschnitt.

  2. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @DS Es wäre sehr vorteilhaft, wenn engagierte Lehrer, wie Robert Benkens, in ihrem Tun mit allen Mitteln unterstützt werden. Das wäre nicht nur eine Sache “der Politik”, sondern auch und insbesondere von Eltern, Unternehmen und Verwaltungen.

    Antworten
  3. Alexander
    Alexander sagte:

    Auch die Generation “Panik” bekam Label / Auftrag vom mainstream,
    wie gehabt bei den Generationen boomer, X, Y + Millenials.

    Das framing stammt von denselben think tanks, Forschungs- und Stiftungsinstitutionen,
    welche an anderer Stelle NGO´s finanzieren um politische Ziele zu verwirklichen.

    Kein aktuelles Ereignis ohne Lichtgestalten, ohne Inszenierung, ohne Anleitung und Betreuung
    – nichts bleibt dem Zufall überlassen, sonst würde man die Bolschewiki gar nicht wahrnehmen.

    Dabei wird jede Jugend konsumiert, wie im III Reich oder aktuell in Ukie als teenager soldiers.

    We don´t need no education
    We don´t need no false controll,
    teacher leave them kids alone……….von wegen.
    https://www.youtube.com/watch?v=Bh7-BGxtxNs

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Alexander

      “Dabei wird jede Jugend konsumiert, wie im III Reich oder aktuell in Ukie als teenager soldiers.”

      Naja, die ukrainische Kriegsmaschine ist so hungrig, dass sie Männer fast aller Generationen frisst, von 18 bis aktuell 60.

      “For the period of martial law, the Decree of the President of Ukraine of 24.02.2022 № 64/2022 ‘On the imposition of martial law in Ukraine’ prohibits male Ukrainian citizens aged 18 to 60 from travelling abroad.”
      https://visitukraine.today/blog/102/exceptions-when-a-man-can-leave-ukraine-under-martial-law/

      Antworten
    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      Beim Anhören des heutigen Podcastes überfielen mich dumpfe déjà-vu ´s:
      zäh-stinklangweilige Unterrichtsstunden, auch / gerade / mit so genannten progressiven Lehrern.
      Nur Freunde teilten meine Wahrnehmung, dass- bis auf Naturwissenschaften – der gesamte Unterrichtsstoff für mein Leben bleierner Ballast bedeuteten.
      Später fand ich Bestätigung bei meinem ( immer noch verehrten! ) einstigen Lieblingsautor N. N. Taleb:
      ….” Als Kind eines Bürgerkriegs kann ich an strukturiertes Lernen nicht glauben-
      ich bin fest davon überzeugt, dass man kein Nerd sein muss, um ein Intellektueller zu sein, vorausgesetzt ,es steht einem eine private Bibliothek anstelle eines Klassenzimmers zu Verfügung….
      Wenn wir die richtige Art von Strenge mitbringen, dann brauchen wir Zufälligkeit, Unordnung, Abenteuer, Unsicherheit, Selbstentdeckung , ans Traumatische grenzende Episoden, all das, was das Leben lebenswert macht und abhebt von dem vorstrukturierten, gefälschten und ineffektiven Dasein eines leeren Anzuges mit vorgegebenem Stundenplan und Wecker. ….
      Nur Autodidakten sind frei.
      Und das bezieht sich nicht lediglich auf Schulthemen- frei sind diejenigen, die ihr gesamtes Leben ent-standardisieren und de-touristifizieren….”
      N. N:Taleb : Antifragilität, S. 335 ff

      Antworten
      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        “Nur Autodidakten sind frei.”
        Liebe Frau Fischer, das ist mir zu eindimensional. Ich weiß nicht, wie es heute ist. Aber meine Schulbildung in Bayern 1960-1974 (Volksschule, Gymnasium) war für mich kein bleierner Ballast. Das wr noch die gute, humanistsiche Bildung, wenn auch in den letzten Gymnasialjahren die ersten 68er Junglehrer auftauchten. Aber die waren sogar noch idealistisch.

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @lieber Beobachter,
        Fühlen Sie sich glücklich mit Ihren positiven Erfahrungen!
        Meine Sorge , dass Viele kaum Vorstellung haben , was Leben in
        “Extremistan” fordert.
        300 Schüler ertranken 2014 , als Fähre in Südkorea Schlagseite bekam.
        Die Schüler erhielten Anweisung, Unterdeck zu bleiben-
        sie folgten den Anweisungen der Autoritäten und -ertranken.
        ( WAS soll sollten Kinder lernen? Faktenwissen ?
        Überleben lernen! Lernt man das ansatzweise in Schulen? )
        https://www.newscentral.de/schiffsunglueck-suedkorea-faehrunglueck-unfall-2014-19450

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dr. Lucie Fischer

        Ergänzung:

        Manager eines deutschen Unternehmens, der u. a. dafür verantwortlich ist, dass die STANDARDS im Gesundheitswesen seines Unternehmens auch in Asien und anderswo erreicht werden:

        Wenn in China gefragt wird, WAS getan wurde, um die vereinbarten ZIELE zu erreichen, kommt auch vom dortigen Führungspersonal fast durchweg die Antwort, dass die CHECKLISTE abgearbeitet worden sei.

        Haben sich währenddessen die UMSTÄNDE geändert, wird NICHT versucht, ABWEICHEND von der Checkliste das Ziel zu erreichen, sondern die Checkliste wird mehr oder weniger stur abgearbeitet.

        Im „wahren“ Kapitalismus der Vergangenheit wäre man damit gescheitert.

        Denn in diesem System gibt es BELOHNUNG nicht für Anstrengung oder Einsatz, sondern NUR für Zielerreichung, i. e. für die Schaffung von ANGEBOTEN, die auch bei GEÄNDERTEN Umständen einen NUTZEN versprechen.

        Daher auch die zutreffende Schumpeterschen Formulierung von der „SCHÖPFERISCHEN ZERSTÖRUNG“ als Prozess, was nichts anderes heißt als kreative Zielerreichung.

        Sie setzt voraus, dass man aufgrund von Faktenwissen UND logischem Denken SELBSTÄNDIG URTEILEN kann.

        Um sich diese Fähigkeit ANZUEIGNEN, muss man kein Autodidakt sein, um sie gezielt NUTZEN zu können, aber schon so etwas wie ein Autodidakt.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        Bayrische Abiturienten vs. Frauke Petry
        https://youtu.be/8tjgsAmkesE

        Diese Kinder werden geschickt und finden sich in solchen Lagen wieder, ähnliche Diskussionen allerorts weil interkulturelle Dialoge per Medienmonopol und Faktenchecker ausgesetzt werden.

        Wer profitiert von der Verwirrung, die jungen Leute nicht.

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        Lieber, sehr verehrter Dietmar Tischer,
        Danke für Ihre interessanten Überlegungen!
        Ich ergänze: das instinkive Gefühl ( Gegensatz von bürokratischer Sturheit)
        für Situationen, wo alle “bisher bekannt-bewährten” Regeln untauglich / destruktiv werden.
        Schindluder mit so genannten ” Leitlinien”:
        für Routine-Arbeiten in Mediokristan tauglich, verhängnisvoll z.B. in medizinische Notaufnahme-
        Patient mit “unauffälligem” EKG und -Laborwerten, aber:
        ” klinisches Bild”, Blässe, stiller Patient, Gesichtsausdruck alarmiert Sie Absoluter Notfall!
        Oder der stationär behandelte, tief Depressive, der beginnt, sich höflch bei allen zu bedanken und beteuert, Medikamente wirkten Wunder, er fühle sich auf dem Weg der Besserung:
        Suizid-Planung abgeschlossen, lassen Sie sich bloss nicht täuschen.
        Standards passen selten zu lebendigen Organismen, Taleb ( daher meine tiefe Symphatie ) beschrieb die Begrenztheit menschlichen Wissens:

        …”Unser Geist kann nicht anders, als die Informationen, die er erhält, zu reduzieren. Daher werden wir mit sehr viel grösserer Wahrscheinlichkeit versuchen, ein Phänomen in das Prokrustesbett einer klaren und bekannten Kategorie zu zwängen ( und damit das Unbekannte zu amputieren) , als auf
        Kategorisierung zu verzichten und so das Unbekannte erfahrbar zu machen”
        N.N. Taleb, Handbuch für den Umgang mit Unwissen , Nachwort.

        Was Kindern in Schulen ab-erzogen wird : unkonventionelle Neugier,
        ” animal -instinct” . Schule ( ok! Ausnahmen gib´s vielleicht ) bewirken Dressur , Anpassung, reines Faktenwissen. Kreativitäts-Killer.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dr. Lucie Fischer

        >Was Kindern in Schulen ab-erzogen wird : unkonventionelle Neugier,
        ” animal -instinct” . Schule ( ok! Ausnahmen gib´s vielleicht ) bewirken Dressur , Anpassung, reines Faktenwissen. Kreativitäts-Killer.>

        So ist es.

        WARUM rebellieren weder die „AB-ERZIEHER“ noch die KINDER?

        Für die Ab-Erzieher hat FAKTENWISSEN eine Normungsfunktion – sie können es leicht auswählen (auch mit Blick auf das, was unerwünschtes Wissen ist), modifizieren und bewerten.

        Den Kindern gibt es eine bequeme ORIENTIERUNG dessen, was von ihnen verlangt wird, um als erfolgreich zu gelten (Normerfüllung). Außerdem wird das RISIKO, durch Neugier und Kreativität materiell zu scheitern, AUSGESCHALTET.

        Was damit an Persönlichkeitsbereicherung VERHINDERT und letztlich DEGENERIEREND geschaffen wird, interessiert kaum jemanden.

        Effiziente FUNKTIONALITÄT ist nahezu alles.

    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Richard Ott
      Tja, wer gerade Tesla-mässig gen Süden unterwegs ist, freut sich am Randstreifen- Autobahn auf gemütliche Stunden im Elon M-Tesla – kuschelig im Anapurna-Schlafsack ,Champus eiskalt -warme Gedanken , danke, Robert H.
      https://www.youtube.com/watch?v=zZnXCA3qVwo
      Störend die ordinären Diesel-SUVs, die geheimnisvoll -gemein vorbei zischen.
      ” Alle reden vom Wetter- wir nicht” ( Diesel & Co, with love.. )

      Antworten
  4. Rudolf Gaul
    Rudolf Gaul sagte:

    Wieder ein sehr gelungener Podcast, der in der Tat Mut macht. Was unser Land angeht, bin ich aber skeptisch. Zu ausgeprägt technik- und innovationsfeindlich und leider haben wir zu wenige derart gute Lehrer, wie es der Gast Benkens augenscheinlich zu sein scheint. Außerdem: nur mit einer Struktur der sozialen Marktwirtschaft, in welcher der Staat nur Leitplanken setzt, werden wir Erfolg haben. Davon entfernen wir uns aber nach meiner Wahrnehmung immer mehr.

    Das Buch von McAfee („mehr aus weniger“) habe ich jedenfalls zur Aufmunterung schon einmal bestellt.

    Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    DISKUSSIONEN um die Rentenbezüge bzw. ihre Finanzierung, die Staatsfinanzen, den Wohnungsbau oder die Informationen in den Schulen etc. greifen zu KURZ, wenn sie damit enden, dass die MEDIEN und die POLITIK anders AGIEREN müssten, um derartige Probleme abzuwenden.

    Ein Leserbrief an faz.de zum Artikel von Oliver Nachtwey (Prof. für Strukturanalyse an der Uni Basel) in der FAZ, Nr. 10, S. 9 „Der Prozess der Entzivilisierung“ führt aus:

    „Der Artikel von Oliver Nachtwey, der Prozess der Entzivilisierung, wirft Fragen auf. Warum hebt der Autor nicht deutlich hervor, dass das Versprechen von sozialem Aufstieg an eine Bedingung geknüpft war: Wenn du dich anstrengst und du Bildungsabschlüsse erwirbst, kannst du sozial aufsteigen? Das wurde auch vielfach begriffen und von den Individuen umgesetzt. Wie kommt es, dass sich m.E. heute ein anderes Versprechen breit macht: Was andere haben, das steht dir (mir) auch zu?“

    Versprechen meint hier MEHRHEITLICHES gesellschaftliches Verständnis INDIVIDUELLER Besserstellung.

    Meine Antwort auf die Frage bzw. zur URSACHE des sich GEÄNDERTEN Verständnisses:

    Der Kapitalismus hat als Wohlstandsgenerator so VIELE Güter produziert, dass der EINDRUCK entstanden ist, dass ein noch MEHR nicht nur ANSTRENGEND, sondern auch UNSINNIG ist, fast durchweg nur den REICHEN nützt und – neuerdings – zudem die UMWELT zerstört und dem KLIMA schadet.

    KONSEQUENZ daraus als „mehrheitlicher gesellschaftlicher Wille“:

    Gerecht VERTEILEN statt mehr zu PRODUZIEREN.

    Ökonomisch ausgedrückt:

    MEHR Nachfrage durch mehr KONSUM und WENIGER Angebot durch weniger INVESTITIONEN.

    Das ist PRIVATWIRTSCHAFTLICH bzw. MARKTWIRTSCHAFTLICH nicht zu leisten.

    Es bedarf konsequenterweise des STAATS, wenn nach mehrheitlichem gesellschaftlichem Willen geleistet werden MUSS.

    Er wird daher mit konditioniertem FÜHRUNGSPERSONAL, FUNKTIONSELITEN und MANDATSTRÄGERN inkl. der MEDIEN bis hin zu den AUSBILDERN in den Schulen in weitgehend DEMOKRATISCHEN Verfahren so besetzt, dass sich im Sinne der Mehrheit das geänderte Verständnis VERFESTIGT und der Staat wie gewünscht LIEFERN kann.

    Die Finanzierung erfolgt in Richtung MAXIMIERUNG von Steuern und Abgaben.

    Selbst die Wirtschaftsweise M. Schnitzer – die sich als WISSENSCHAFTLERIN nur zu ökomischen Sachverhalten, aber nicht zu gesellschaftlichem Wollen äußern dürfte – fordert Steuerhöhungen für Besserverdienende.

    Da es für die Erhöhung von Steuern und Abgaben Grenzen der AKZEPTANZ gibt – der WACHSENDE Zuspruch zur AfD ist ein Indikator dafür −, wird die vergleichsweise NOCH hohe Verschuldungsfähigkeit Deutschlands MEHR und MEHR für die Finanzierung genutzt.

    Es FUNKTIONIERT bis auf WEITERES (mit u. a. der Erzeugung von Friktionen in der EU).

    Daher wird sich bis auf WEITERES am IST-Zustand Deutschlands NICHTS ändern.

    Allerdings werden sich die Konditionen der Verschuldung verschlechtern und das WEITER SO uns in eine immer PREKÄRERE Situation bringen.

    Dies ist ABSEHBAR, aber NICHT hinreichend, um eine STRUKTURELL grundlegend andere Einstellung in der Gesellschaft zu BEWIRKEN.

    Daher:

    Wohlmeinendes Predigen ändert nichts – ein WEITER SO ist UNVERMEIDLICH.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Meine Antwort auf die Frage bzw. zur URSACHE des sich GEÄNDERTEN Verständnisses:

      Der Kapitalismus hat als Wohlstandsgenerator so VIELE Güter produziert, dass der EINDRUCK entstanden ist, dass ein noch MEHR nicht nur ANSTRENGEND, sondern auch UNSINNIG ist, fast durchweg nur den REICHEN nützt und – neuerdings – zudem die UMWELT zerstört und dem KLIMA schadet.”

      Diese Darstellung ist für Deutschland durchaus schlüssig, aber viele Milliarden Menschen im Rest der Welt haben noch längst nicht den Eindruck, dass eine weitere Ausweitung der Güterproduktion unsinnig ist. Alleine in China und Indien zusammengezählt sind es schon rund 2,8 Milliarden, die so denken.

      Das wird zu schweren Konflikten führen, wenn der sich mal wieder auserwählt fühlende Deutsche den Rest der Welt mit seinem neuen grünen Wohlstandsverständnis beglücken will.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Diese Darstellung ist für Deutschland durchaus schlüssig, aber viele Milliarden Menschen im Rest der Welt haben noch längst nicht den Eindruck, dass eine weitere Ausweitung der Güterproduktion unsinnig ist. >

        Ich rede nur von Deutschland – die Thematik im Interview ist ja auch nur eine deutsche.

        Was den Rest der Welt betrifft:

        Da stimme ich Ihnen zu.

        Denn der Kapitalismus ist ja KEINE homogene globale Entwicklung.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Denn der Kapitalismus ist ja KEINE homogene globale Entwicklung.”

        Ich würde da gar keine Kapitalismus-Debatte draus machen. Es ist viel grundsätzlicher: Die wirtschaftliche globale Entwicklung ist nicht homogen.

    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      Die große Frage ist, ist diese Situation durch den Kapitalismus wirklich ENTSTANDEN, oder ist nur der EINDRUCK entstanden, dass es so ist. Das ist ein riesiger Unterschied.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Beobachter

        Klar, kann man einen solchen Unterschied aufwerfen.

        Wenn so, dann:

        Es muss eine URSACHE für den Eindruck angegeben werden, die AUSSERHALB der kapitalistischen Entwicklung liegt.

        Geben Sie doch mal eine an.

        Die MEDIEN sind KEINE.

        Denn sie sind eine in der KAPITALISTISCHEN Entwicklung liegende bzw. ein subsumierbares ursächliches Phänomen DER kapitalistischen Entwicklung.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ beobachter,
        bitte mal selber darüber nachdenken!
        -jedes stück geld, egal ob physisch, oder virtuell, welches das licht der welt erblikt hat, ist ein kredit.
        -darauf ergibt sich eine zinslast.
        -diese kombination ergibt den wachstumszwang und,
        -ein, “nie ist genug”, und
        -wir können niemals aus dieser schuldenfalle herauswachsen. weiter,
        -dieses schuldgeldsystem bedingt ein kumulations-wachstum.
        -dieses großkapital regiert die welt.
        -politik ist nur ihr handlanger!

        das sollte genügen um zu erkennen, dass dies mit einem eindruck nichts zu tun hat.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Tischer: “Es muss eine URSACHE für den Eindruck angegeben werden, die AUSSERHALB der kapitalistischen Entwicklung liegt: Die MEDIEN sind KEINE.

        Ich wäre da vorsichtig. Die (Massen)Medien in D, vor allem der im Vergleich zu Printmedien immer noch viel reichweitenstärkere ÖRR, sind so linksgrün gleichgeschaltet (ich vermute, Sie sehen das nicht so?), dass Kapitalismuskritik das jedem Statement tropft. Das soll keine Auswirkungen haben?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Beobachter

        >… sind so linksgrün gleichgeschaltet (ich vermute, Sie sehen das nicht so?), dass Kapitalismuskritik das jedem Statement tropft. Das soll keine Auswirkungen haben?>

        WER bestreitet denn, dass dies so ist?

        Ich jedenfalls nicht.

        Und natürlich hat es Auswirkungen.

        Es geht aber nicht um Auswirkungen, sondern um die URSACHE/N für die Lage im Lande wie sie ist, die Medien eingeschlossen.

        Sie verstehen das Problem NICHT, das SIE – nicht ich – aufgeworfen haben.

        Wenn – was Sie in Frageform aufwerfen − DIE URSACHE für die sich im Lauf der Zeit geänderten Zustände NICHT im Kapitalismus zu suchen sein soll, zum Beispiel m. A. n. darin, dass er enormen WOHLSTAND geschaffen hat, dann MUSS sie AUSSERHALB des Kapitalismus gefunden werden.

        Das ist IHR Problem.

        Die Tatsache, dass die in den Medien geäußerte Kapitalismuskritik WIRKUNGEN hat, löst es nicht.

  6. foxxly
    foxxly sagte:

    herr dr stelter,
    warum gerade sie als finanzeperte immer noch auf diese renten-schielage hereinfallen und diese falsche aussage benutzen, ist mir schleierhaft.
    folgendes ist fakt:
    der statt schiess zur entenfinanzierung rund 100mrd € jährlich zu, ABER durch die versicherungsfremde leistungen holt dieser etwa 30% mehr aus dieser renten kassen wieder raus.
    ich finde es irgendwie unseriös, nur die eine seite zu nennen und die zweite seite (vorätzlich) nicht um ein besimmtes renten-lage-bild zu erzeugen.

    die rentenversorgung muss grundlegend geändert werden:
    sie einen bestimmten anteil der gesamten vokswirtschaftlichen leistungen erhalten und nicht gesellschaftsspaltung betreiben!

    die nächste einseitige betrachtung:
    es ist die deckelung der steuerlasten: warum nimmt mit zunehmenden einkommen die steuer- und abgaben last ab? das volkswirtschaftliche einkommen wird von ALLEN erarbeitet; – und entsprechend muss auch die lastenverteilung sein!

    wohnungsmarkt:
    würde man den bedarf decken und bezahlbar gestalten, dann wäre dies ein erheblicher eingriff in die reichtumsverteilung.
    aktuell aber lohnt sich eine investition in den wohnbau nicht, -aber selbst dieser teil der reichen befeuern die zuwanderung. ein widerspruch?
    soll die ärmere schicht für eine bessere wohnbau-rendite sorgen?

    klimaschutz etc. und schulunterricht:
    warum geht man auf die schüler los? die ursächlichkeit ist doch, warum sind die lehrer so links und falsch gepolt?

    medien:
    die indoktrinationen findet all-umfassend statt. besonders wirkasam ist die bei jungen menschen.
    in diese steuerung nehmen die medien die hauptrolle ein.
    die medien steuern und verbreiten in erster linie die interessen des kapitals. dabei geht es kaum um ein gesamt-wirtschaftliches verständnis.
    so paradox es klingt:
    diese indokrinationen, dienen den kapital/gewinnwachstum im großen maße; ebenso den unselbständigen regierungen.

    hinterfragen von widersprüchen, sind in schulen, aber auch in der gesellschaft nicht mehr erwünscht und teils bereits mit sanktionen belegt.
    eine einst liberale und tolerante 68.er-generation hat sich zum totalitären verhalten entwickelt, – wohl der erhaltung des eigenen wohlstandes, der macht und ideologie wegen.

    weiter: mit der “angst-politik” und -informationen, erreicht man die weiteren ziele der sichtbaren und unsichtbaren machthaber.

    es ist irgendwie verrückt, denn man kann kaum glauben, dass zu dieser unfassbaren entwicklung das großkapital federführend ist, denn wenn sie das nicht wollten, dann könnten sie dies, durch die eigene beherrschung der medien ja ändern.

    und nicht vergessen, dass bei den inhalten der lehrpläne, einflussreiche größen aus gewerkschaft, wirtschaft und politik bestimmen was lehrstoff ist und was nicht!

    übrigens: mit wissenschaftlichen methoden werden über die medien, auch gewünschte wahlergebnisse größtenteils erreicht und der meanstreem entsprechend geformt.

    und, die geistige einstellung und fehlentwicklungen der menschen, besonders bei uns in D, haben mindestens seit 40, 50 jahren, ihren ursprung.

    doppelte wahrheit: wenn die ärmere schicht heute besser dran ist, warum besitzen dann heute etwa ein paar handvoll menschen, mehr als 90% des weltvermögens und täglich noch mehr vermögen? -und wir in wenigen jahren nichts mehr besitzen werden!?
    auch das ist die andere perspektive!

    die verteilungsfrage von geschaffenen erträgen und lasten, ist wohl ein tabu?

    und falsche rückschlüsse:
    eine neue inovation bezüglich energie und ernährung etc. ist zwar wünschenswert. ABER die umverteilung hin zu reichtum beschleunigt sich dann nochmals.

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    • weico
      weico sagte:

      @foxxly

      “hinterfragen von widersprüchen, sind in schulen, aber auch in der gesellschaft nicht mehr erwünscht und teils bereits mit sanktionen belegt.
      eine einst liberale und tolerante 68.er-generation hat sich zum totalitären verhalten entwickelt, – wohl der erhaltung des eigenen wohlstandes, der macht und ideologie wegen.

      weiter: mit der “angst-politik” und -informationen, erreicht man die weiteren ziele der sichtbaren und unsichtbaren machthaber.”

      Korrekt !

      Wie extrem die staatlich Beeinflussung vorher bei twitter war, sieht man nach Hr. Musk’s kauf ja deutlich.

      Trump hat man damals noch ausgelacht, als er ständig von “fake news” sprach …..und sie selber auch gerne benutzte.

      Heute spricht Frau Baerbock ,bei ihren USA-Trip, selber von :… “the European and international peace order is under attack from “disinformation” and “fake news.”…!
      Das ihr eigener Staat zum “Schutz gegen Desinformation” selber eine “Einbindung der Medien im Ukrainekonflikt” betreibt ,um den Leute die “Wahrheit und Sichtweise des Staates” einzutrichtern, musste die Bundesregierung ja verschämt eingestehen. :-) :-)

      Die “Homogenisierung des Denkens” und die Berichterstattung aka “Beweis” wird den Jungen ja heute direkt per Smartphone (mit Ton, Bild und Video) und über “Kanäle” (twitter,tiktok usw.) geliefert.

      “Dank” dem “Netzwerk Klimajournalismus” und ihrer Selbstgleichschaltung, kommt bei gewissen Themen daher praktisch keine kritische Diskussion mehr auf.

      https://jungefreiheit.de/kultur/2023/twitter-files-geflecht-ohne-gesicht/

      Antworten
  7. Andrea Saalburg
    Andrea Saalburg sagte:

    Quote schlägt Qualität, oder wenn die Hautpigmentierung bei der Besetzung politischer Ämter entscheidender ist als die Intelligenz.

    Etwas offtopic muss ich einfach auch auf die kurzweilige antiwoke Interviewrunde im Kontrafunk hinweisen.
    Man kann alles nur noch zu seiner Unterhaltung nehmen, weil man sich angesichts der desaströsen Politikergebnisse andernfalls die Kugel geben müsste.
    https://open.spotify.com/episode/2D2QroF3BLn6d4Hsa6bK19?si=OFWNqiS1RueTZUVWMlNLLA

    Ich wünsche allen Foristen einen schönen Sonntag!

    Antworten
  8. Jasmin Franke
    Jasmin Franke sagte:

    Extrem spannendes Thema! Vielen Dank, dass Sie in diesem Bereich Aufklärung leisten, Dr. Stelter!

    Arbeite seit über 10 Jahren im Online Marketing und habe vor Kurzem ein Video zu dem Thema gemacht, in welchem ich Social Media Accounts auf Panikmache hin analysiere. Gerade FFF und die letzte Generation arbeiten aus meiner Sicht äußerst perfide und professionell.

    Für alle Interessierten – hier der Link zum Video: https://youtu.be/gvfy_1FG1ME

    Persönlich wäre ich stark für die Einführung eines Schulfachs Medienkompetenz.

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Beobachter

      “Dazu passend:”

      Mein passender Vorschlag zu diesem Thema/Podcast ist Josef Kraus (30 Jahre lang der Präsident vom Deutschen Lehrerverband) der schon lange über das Bildungswesen und deren Missstände (an)schreibt.

      Sein neustes Buch: “Der deutsche Untertan. Vom Verlust des eigenen Denkens “… zeigt nun die Auswirkungen dieses “Bildungsnotstands” gut auf .

      Josef Kraus im Interview:
      https://www.youtube.com/watch?v=4JKDiWyAFBQ

      Antworten

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