Irrtümer in der Diskussion der Energie­wende

Erneut veröffentliche ich hier einen Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Gonde Dittmer, der mein Gesprächspartner im Podcast vom 16. Januar 2022 war. In Vorbereitung meines Podcasts erschien sein Gastbeitrag “Die Ineffizienz einer auf Erneuerbaren Energien basierenden Energieversorgung”. Dass Energiegewinnung auf der Basis von Erneuerbaren Energien effizient sei, ist nur ein Irrtum von 22 in der Diskussion zur Energiewende, sagt Gonde Dittmer. Aber lesen Sie selbst:


Menschen haben Hunderttausende von Jahren die Ressourcen der Erde als gnadenlose Ökovandalen ausgebeutet. Waren die Ressourcen im besiedelten Gebiet verbraucht, sind sie weitergezogen, bis sie neue Ressourcen fanden. Heute ist u. a. die Aufnahmefähigkeit der Ressource Atmosphäre erschöpft. Die Menschen haben keine Reserveatmosphäre.

Die Energiewende ist ein hochkomplexes Projekt einer Größenordnung, wie es bisher noch nie von der Menschheit bewältigt werden musste. Es betrifft sowohl die komplizierte technische Realisierung als auch die hochkomplexe Wandlung der Gesellschaft. Es ist daher erklärbar, dass die mediale Diskussion weniger naturwissenschaftlich als eher mit religiösem Eifer geführt wird, wodurch sich zahlreiche Irrtümer entwickelten. Die Auflistung der Irrtümer soll zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen. Es geht dabei nicht um die Ursachen des Klimawandels.

Irrtum Nr. 1: Man kann Energie verbrauchen, erzeugen und erneuern.

Tatsächlich können wir Energie weder verbrauchen noch erzeugen oder gar erneuern, sondern nur von einer Form in eine andere wandeln, z. B. von kinetischer Energie (Wind) in elektrische Energie und diese wiederum in Wärme. Man kann noch nicht einmal Strom speichern. Windenergieanlagen (WEA) entziehen die von ihnen gelieferte Energie dem Wind (die dann dem Wind fehlt und entgegen der allgemeinen Vorstellung von diesem nicht erneuert wird). Die Sonne, ein riesiges Kernkraftwerk, schickt zwar für noch lange Zeit Energie zur Erde, jedoch ist diese ebenfalls nicht erneuerbar, sondern endlich.

Selbst in seriösen Medien wird die Klimaerwärmung mit erhöhtem Verbrauch von CO2 begründet. Wir verbrauchen fossile Energieträger und nutzen die darin gespeicherten Kohlenwasserstoffe. Durch Oxidation (Verbrennung) wird diese chemische Energie gewandelt und dabei CO2 emittiert.

Irrtum Nr. 2: Die Sonne schickt kostenlose Energie zur Erde. Wir müssen sie einfach nur nutzen, dann können wir auf fossile Energie verzichten.

Träger von sogenannter scheinbar Erneuerbarer Energie (EE) sind z. B. Wasserkraft, Geothermie, Gezeiten, Wind und Sonne. Für die quantitativen Anforderungen an die Energieversorgung kommen in erster Linie Wind und Sonne in Betracht. Tatsächlich sendet die Sonne weit mehr Energie zur Erde, als wir technisch nutzen. Die in den Energieträgern transportierten Energien können wir mithilfe von Wandlern [z. B. Windenergieanlagen (WEA), Photovoltaikanlagen (PVA)] in elektrische Energie wandeln.

Unser gegenwärtiges fossiles Energieversorgungssystem ist extrem vorteilhaft.

Fossile Energieträger sind

  • praktisch kostenlos (wir zahlen nur für die Förderung und den Profit der Besitzer der Energieträger).
  • in beliebiger Menge und Art (fest, flüssig, gasförmig) verfügbar.
  • beliebig lange lagerfähig.
  • hoch verdichtet (d. h. sie haben eine hohe Energiedichte).
  • leicht transportierbar.
  • einfach verarbeitbar, daher grundlastfähig.

Von den sogenannten Erneuerbaren Energieträgern Laufwasser, Geothermie, Gezeiten, Wind und Sonne sind nur Wind und Sonne wirklich von Bedeutung. Sie sind durch unveränderbare physikalische Gesetze gekennzeichnet.

Erneuerbare Energieträger (EE)

  • haben sehr geringe Leistungsdichten (3 Zehnerpotenzen geringer als fossile Energieträger);
  • sind volatil, d. h. sie haben keine zeitlich konstanten Leistungsdichten;
  • müssen durch Wandler (wie z. B. WEA, PVA) verdichtet werden;
  • sind nicht lagerfähig und nicht transportierbar;
  • sind aufwendig in der Verarbeitung.

Aus den geringen Leistungsdichten folgt zwangsläufig: Wir benötigen

  • gigantische Wandler (um EE zu verdichten);
  • riesige Netze (zum Transport der Energie zu den Nutzern);
  • eine gigantische Ladeinfrastruktur (zum Laden von Fahrzeugbatterien).

Aus der Volatilität der Energieträger folgt zwangsläufig: Wir benötigen

  • gigantische Speicher (zur Energiebevorratung);
  • ein Regel-System (um Amplitude und Frequenz der Leistung konstant zu halten);
  • gewaltige Umformer (um Spannungen von Gleich- in Wechselstrom und umgekehrt umzuformen);
  • Oberwellenfilter (um die beim Umformen entstehenden Blindleistungen herauszufiltern).

Strom ist nicht speicherfähig, sondern muss für die Lagerung gewandelt werden (Akkus, Wasserstoff). Alle diese technischen Systeme benötigen daher gewaltige Mengen an Material und Energie für Herstellung, Betrieb, Wartung, Entsorgung, Ersatz etc. und riesige Flächen zu ihrer Aufstellung und werden im Mittel nur im unteren Teillastbereich genutzt. Unvermeidbar würde ein auf EE beruhendes Energieversorgungssystem (EEVS) für Deutschland

  • je gelieferte KWh bis zu 50-mal so viel Material- und Energieeinsatz erfordern wie eine KWh aus einem Kernkraftwerk,
  • ein Mehrfaches des gesamten Geldvermögens der Deutschen an Kosten verursachen und
  • die gesamte Agrarfläche Deutschlands in einen Industriepark verwandeln.

    Das kann man rechnen. Ohne zu rechnen, kann man die Energiewende nicht verstehen.


    Erneuerbare Energieträger Wind und Sonne sind durch ihre – auch durch Forschung und Entwicklung nicht veränderbaren ‒ sehr geringen Leistungsdichten und Volatilität gekennzeichnet.

    Energiewandler werden durch ihre maximal lieferbare Nennleistung gekennzeichnet. Die volatile Leistung liegt zwischen null und der Nennleistung und im Mittel bei 10 bis 20 % davon. Folglich müssen alle technischen Systeme jeweils fünf- bis zehnfach vorgehalten werden. WEA entnehmen die von ihnen gelieferte Leistung dem Wind, die entgegen allgemeinem Glauben nicht erneuert wird. Dabei entsteht in großflächigen Windparks ein „Wake Effect“, der zur Leistungsminderung durch Abschattung und Wirbel führt.

    Politiker und Bürger verengen ihren Blick nur auf Wandler und Netze, weil diese unmittelbar sichtbar sind. Sie nehmen daher nicht wahr, dass die Hauptkosten der Energiebereitstellung durch Systeme zwischen Wandlung und Transport entstehen.


    Die Energiewende in Deutschland soll jährlich 400 Mio. Tonnen hoch verdichteter, nicht erneuerbarer fossiler Energieträger durch Investitionen in Milliarden Tonnen hochwertiger, nicht erneuerbarer Materialien ersetzen.

    Irrtum Nr. 3: Die wegen nicht beherrschbarer Technik erforderliche Abschaltung der Kernkraftwerke dient dem Schutz der Bevölkerung vor gesundheitlichen Schäden.

    Jährlich sterben auf der Welt ca. 3 Millionen Menschen an den Folgen der Emissionen aus Kohlekraftwerken (Schwefeldioxid, Stickoxid, Feinstaub). Allein das ist Grund genug, möglichst schnell aus der Kohleverstromung auszusteigen. Das realisierte Risiko (Tote je gelieferte Energie) liegt bei Kohlestrom etwa 500-fach höher als bei Kernkraftwerken.

    Nach einer amerikanischen Studie hat der Ausstieg aus der Kernenergie seit 2011 in Deutschland jährlich etwa 1.100 Todesopfer zur Folge (durch die dadurch erforderliche längere Kohleverstromung).


    Der deutsche Ausstieg aus der Kernenergie zum Wohle der Gesundheit von Menschen wird demnach mit dem jährlichen Tod von mehr als tausend Menschen erkauft.

    Jährlich sterben weltweit etwa 1,3 Millionen Menschen im Verkehr. Die Verkehrsmittel werden trotzdem nicht als unbeherrschbar betrachtet. Autonome Fahrzeuge könnten diese Zahl dramatisch verringern.

    Jeder Staudamm stellt ein erhebliches potenzielles Risiko für Tausende von Menschen dar.

    Allein ein lokaler Starkregen in Deutschland 2021 hat fast 200 Menschen das Leben gekostet und einen Schaden von 30 Milliarden Euro verursacht. Sollten die Vorhersagen der Klimaforscher eintreten, ist das Leben von Hunderten Millionen Menschen gefährdet.

    Natürlich ist der Betrieb von Kernkraftwerken (KKW) ebenfalls mit Risiken verbunden. Die Tatsache, dass 440 KKW über einen Zeitraum von bis zu einem halben Jahrhundert fast ohne menschliche Opfer betrieben wurden, zeigt, dass die Technik beherrscht werden kann. Die großen Unfälle (Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011) sind nicht auf eine unbeherrschbare Technik zurückzuführen, sondern auf vermeidbares und vorhersagbares Fehlverhalten von Menschen. Nachweislich sind im bisher schwersten Reaktorunfall in Tschernobyl 50 Menschen an den Folgen von Strahlen gestorben.

    Es ist daher nachvollziehbar, dass die Mehrzahl der Staaten der Welt eine Zukunft in der emissionsfreien Kernenergie sieht, zumal neue Entwicklungen eine drastische Verringerung von strahlenden Abfällen versprechen. Die Diskussion über Kernenergie wird in Deutschland nicht sachlich geführt. Wir können es uns aber gar nicht leisten, an der Entwicklung nicht teilzunehmen, wenn wir langfristig wettbewerbsfähig bleiben wollen.

    Deutschland wird sich auch intensiv um die Abscheidung und Bindung oder Speicherung von CO2 beschäftigen müssen.

    Irrtum Nr. 4: Aus Wind und Sonnenenergie gewandelte Energie ist CO2-frei.

    Wie in Irrtum Nr. 2 dargestellt, erfordern die technischen Einrichtungen zur Nutzung von EE aus Sonne und Wind für Wandlung, Aufbereitung, Vorratshaltung und Transport eine erhebliche Investition in Material und Energie, bevor die erste KWh EE geliefert wird.

    Manche als „erneuerbar“ geführte Energie erfordert für die zu ihrer Gewinnung nötigen Aktivitäten einen fossilen Energieeinsatz, der die Menge an geernteter Energie übersteigt (siehe Irrtümer 20 und 21). Es kommt auf den energetischen Wirkungsgrad an. Die Wandler mögen sich zwar im Einzelfall für den Betreiber durch Subventionen und hohe Energiepreise finanziell lohnen. Sie leisten aber keinen Beitrag zur CO2-Reduktion.

    Irrtum Nr. 5: Eine KWh Energie ist gleich einer KWh Energie.

    Gemäß Irrtum Nr. 2 steht die aus EE gewonnene volatile elektrische Leistung nur dann in wechselnder Menge ohne Bezug zum Bedarf zur Verfügung, wenn der Wind weht oder die Sonne scheint. Mit Einbruch der Dämmerung geht die Sonne stets unter und der Wind schläft in der Regel ein. Man nennt sie daher volatile Leistung. Wenn man mit einer KWh eine Kanne Kaffee kochen kann, reicht dazu eine Leistung von 100 W über 10 Stunden nicht, obgleich die Energie auch eine KWh ergibt. Wenn einem Kühlschrank tagelang zu wenig oder keine Leistung und manchmal ein Mehrfaches zugeführt wird, kann er seine Aufgabe nicht erfüllen.

    Es gibt prinzipiell drei Möglichkeiten, die Bereitstellung und den Bedarf von Leistung aufeinander abzustimmen:

    1. eine so große Wandlerkapazität, dass der Bedarf zu allen Zeiten gedeckt ist;
    2. Speicher von ausreichender Größe, die eine grundlastfähige Versorgung sicherstellen;
    3. Anpassung des Bedarfs an die volatile Verfügbarkeit.

      Variante 1 ist technisch mit EE aus Wind und Sonne nicht möglich, weil ein Mehrfaches von Null auch Null bleibt. Variante 2 ist (noch und wahrscheinlich noch lange) unbezahlbar. Variante 3 ist wegen Ineffizienz bis auf Spezialfälle nicht akzeptabel (siehe Irrtum Nr. 17).

      Diese niedrige Ausbeute liegt u. a. daran, dass die gewandelte Leistung einer WEA der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit folgt. Das bedeutet, dass die Leistung bei halbierter Windgeschwindigkeit um den Faktor 1/23 = 1/8 = 0,125 sinkt.

      Die nicht direkt nutzbare Überschussenergie von WEA bei Volllast ist etwa 5-mal so groß wie der durchschnittliche Bedarf und muss für die übrige Zeit des Jahres bevorratet werden, um Schwachwindzeiten (unter 25 km/h) und sogenannte Dunkelflauten zu überbrücken. Die geernteten Mengen Windenergie pro Monat unterscheiden sich im Verhältnis von etwa 1:3.

      Um eine KWh volatiler Energie in eine KWh grundlastfähige Endenergie zu wandeln, damit sie dem Verbraucher bedarfsgerecht zur Verfügung steht, muss man erhebliche Mengen an Energie und Material für Speicherung, Aufbereitung und Verteilung aufwenden. Dabei vervielfachen sich die Kosten (etwa um den Faktor 5 ‒ 7, siehe Irrtum Nr. 6).

      Irrtum Nr. 6: Die Sonne stellt keine Rechnung. Erneuerbare Energie wird immer preiswerter.

      Die EEG-Umlage steigt von Jahr zu Jahr. Um die von den Wandlern gelieferte Leistung in grundlastfähige Form (lastunabhängig mit konstanter Amplitude und Frequenz) zu wandeln, benötigt man zusätzlich Speicher, Umformer, Regler, Ladesäulen, Netze, Filter usw. (siehe Irrtümer Nr. 2 und 5).

      Dividiert man nur die einmaligen Investitionskosten für die Errichtung einer WEA an günstigem Standort (30 % Ernte) durch die während ihrer Lebensdauer gelieferte volatile Energie, erhält man ca. 2 Cent/KWh (das sind keine Vollkosten, sondern nur der Kapitaleinsatz umgelegt auf die geerntete KWh). Durch die vielen Zusatzsysteme, die zwangsläufige Nutzung von schlechteren Standorten und den „Wake Effect“ bei großflächigen Windparks in einem grundlastfähigen EEVS erhöhen sich die Kapitalkosten auf ca. 15 Cent/KWh. Die Gesamtkosten sind deutlich höher.

      In Wahrheit wird EE beim weiteren Ausbau immer kostenintensiver.

      Da Kapitaleinsatz immer mit Energieeinsatz verbunden ist, gilt eine entsprechende Aussage auch für den Energieeinsatz. Das heißt, die Kosten bzw. die benötigte Energie für ein solches System steigen rapide mit zunehmendem Ausbau. Darin sind noch keine Kosten für den Verbrauch von Landschaft enthalten.


      Die Kosten für Wandler sind daher kein geeignetes Maß für die Höhe der Kosten von grundlastfähiger Endenergie.

      Irrtum Nr. 7: Windstrom ist billiger als Strom aus Kohle- und Kernkraftwerken.

      Dieses Argument wurde auch in der Bundestagsdebatte im Dezember 2021 als Begründung für die Abschaltung von 3 Kernkraftwerken genannt.

      Dieser Irrtum hat einen einfachen Grund, wie in Irrtum Nr. 5 und Nr. 6 begründet wurde: Volatiler Windstrom ist etwas ganz anderes als z. B. grundlastfähiger Kohlestrom. 50 Gramm Weizen (ca. 3 Cent) sind auch viel preiswerter als ein Brötchen aus 50 Gramm Weizen (50 ‒ 70 Cent). Beides hat gleichen Kaloriengehalt und kann in Gramm gemessen werden.

      Irrtum Nr. 8: Die günstigen Preise an den Strombörsen sollen an die Bürger weitergegeben werden.

      Das werden sie bereits. Jedoch (entgegen den Erwartungen) erhöhen niedrige Börsenpreise die Kosten. Die Bürger zahlen nämlich für die Differenz zwischen Garantiepreis und Börsenpreis. Je niedriger der Börsenpreis ist, desto höher sind die Kosten für die Bürger.

      Irrtum Nr. 9: Wir beziehen bereits heute etwa 50 % unserer Energie aus Erneuerbaren Quellen.

      Im Juli 2020 ging die Nachricht durch die Presse, im ersten Halbjahr sei so viel Energie aus Sonne und Wind geerntet worden, dass man damit den Bedarf aller deutschen Haushalte ein Jahr lang decken könnte. Tatsächlich hätte davon kein einziger Haushalt seinen Kühlschrank, seine Heizung, sein Smartphone oder sein E-Auto betreiben können (siehe Irrtum Nr. 5).

      Hier kommt es auf die präzise Sprache an. Z. B. bezieht ein Unternehmen in der Regel 100 % seiner Einnahmen aus gewerblicher Tätigkeit. Das bedeutet aber nicht, dass der Gewinn mit der Höhe der Einnahmen gleichgesetzt werden darf. Von den Einnahmen müssen die Aufwendungen und Abgaben abgezogen werden, die erforderlich sind, um den Gewinn zu erzielen.

      Bei der Angabe der EE gilt diese Regel jedoch offensichtlich nicht. Häufig wird auch nicht unterschieden zwischen gesamter und elektrischer Energie. Elektrische Energie beträgt nur ca. 20 % vom Gesamtenergiebedarf. Bei EE wird nur die Ernte, aber nicht der dazu nötige Energieeinsatz berücksichtigt. Der Anteil von EE am Energiebedarf liegt heute netto bei nicht mehr als 5 %. Z. B. werden Beiträge von EE auch dann voll mitgerechnet, wenn der fossile Energieaufwand zu ihrer Gewinnung nahe oder sogar über der Ernte liegt (z. B. Biodiesel, Agrargas, Holz). Dies verbessert die deutsche Bilanz, insbesondere wenn die Rohstoffe aus dem Ausland kommen (z. B. Biodiesel aus Südostasien, PVA aus China).

      Unsere scheinbar gute CO2-Bilanz (Vergleich mit 1990) resultiert zu einem Großteil aus der Stilllegung von energetisch ineffizienten DDR-Betrieben und daraus, dass zahlreiche energieintensive Prozesse (u. a. Herstellung von Solarzellen und Textilien) in Drittweltländer ausgelagert wurden.

      Irrtum Nr. 10: Der Verlust an Arbeitsplätzen durch den Kohleausstieg wird mehr als kompensiert durch neue Arbeitplätze in der Erneuerbaren Energiewirtschaft.

      Wir haben bereits heute die höchsten Strompreise in Europa. Irrtum Nr. 6 zeigt, dass die Hauptkosten für die Aufbereitung der volatilen EE erst noch kommen. Je mehr zusätzliche Arbeitsplätze in der EE-Wirtschaft entstehen, desto teurer wird zwangsläufig die Energie.

      Irrtum Nr. 11: Wir müssen nur mutig weitere WEA und PV-Anlagen installieren, dann können wir das Klima retten.

      Das ist eine gefährliche Illusion. Erstens besitzen wir in Deutschland nicht annähernd die erforderlichen Ressourcen (Geld, Energie, Material, Fläche), um unseren derzeitigen Energiebedarf durch CO2-freie Energie zu decken.

      Zweitens kann von der heute gewandelten volatilen Wind- und Sonnenenergie schon bis zu einem Drittel in Deutschland keine Abnehmer finden, weil die Energie nicht dann verfügbar ist, wenn sie gebraucht wird (sie ist nicht lager- und nicht transportfähig). Ein Zubau weiterer Wandler ohne zusätzliche Netze und Speicher würde das Problem noch erheblich verstärken.

      Ein theoretisch CO2-freies EEVS mit den effizientesten Wandlern (WEA) würde die gesamte Agrarfläche Deutschlands in einen riesigen Industriepark verwandeln, ist also unrealisierbar.

      Man muss im Übrigen bezweifeln, ob die Bevölkerung die Zerstörung aller Landschaften ohne Protest hinnehmen wird. Bereits 2019 und 2020 haben landesweite Bürgerproteste die Aufstellung von weiteren WEA fast zum Erliegen gebracht. 2021 wurden etwa gleich viele WEA neu in Betrieb genommen wie abgebaut.

      Am 24.11.2020 brachte ARTE eine französische Dokumentation „Umweltsünder E-Auto?“, in der gezeigt wird, welche katastrophalen Umweltschäden und CO2-Emissionen durch die Gewinnung und Aufbereitung von hochwertigen Materialien (z. B. Nickel, Lithium, Kobalt, Aluminium, Kupfer, Tantal, Grafit, seltene Erden etc.), die für die Energiewende benötigt werden, in Ländern wie z. B. Kongo, China, Brasilien oder Chile verursacht werden. Weite Landschaften werden verwüstet und sind nicht mehr als Lebensraum für die wachsende Zahl von Menschen verfügbar (siehe Irrtum Nr. 9).

      Irrtum Nr. 12: Die Umsetzung der Energiewende wird nur Akzeptanz finden, wenn die direkt betroffenen Bürger am Betrieb von WEA finanziell beteiligt werden.

      EE ist schon jetzt sehr teuer und wird noch sehr viel teurer. Es müsste die gesamte Agrarfläche für technische Einrichtungen der Energiewende genutzt werden (siehe Irrtum Nr. 11), sodass die Landbevölkerung sich selbst entschädigen müsste. Bürger sollen Geld erhalten, um ihre Zustimmung zu geben zur Errichtung von WEA in einer Landschaft, die nicht ihnen allein, sondern allen Bürgern gehört. Die Landschaft ist der Lebensraum aller Menschen. Das Angebot ist daher sittenwidrig (Prämien für Landschaftszerstörung).

      Mit dem gleichen Recht könnten Bürger Entschädigungen für Verkehrswege, Schienen, Flugrouten, Kitas, Schulen, Fabriken usw. fordern.

      Irrtum Nr. 13: Die Klimarettung ist ohne Wohlstandsverlust möglich.

      Unser Wohlstand beruht auf dem Einsatz kostenloser fossiler Energie. Ohne Energie geht gar nichts. Wir zahlen nur für Förderung und den Gewinn der Besitzer von Energieträgern.

      Die Reduktion der CO2-Emission allein durch Ersatz fossiler Energie durch EE kann nicht gelingen, solange wir nicht-erneuerbare fossile Energieträger durch nicht-erneuerbare hochwertige Materialien ersetzen. Wir müssen unseren Energiebedarf drastisch reduzieren, in erster Linie durch Effizienzverbesserung. Aber ohne Verzicht wird es nicht gelingen.

      Wenn wir die gigantischen Kosten für den Aufbau und Betrieb eines EEVS aufbringen, steht dieses Geld nicht für Konsum zur Verfügung. Die internationale Finanzwirtschaft schichtet ihre Investitionen bereits auf Aktivitäten der CO2-Vermeidung um (unabhängig von ihrer Sinnhaftigkeit), weil in Zukunft dort die großen Gewinne winken.

      Wenn z. B. weniger Menschen fliegen, werden Millionen Urlauber, Mitarbeiter der Reiseanbieter, Luftverkehrsgesellschaften, Flughäfen, Flugzeughersteller, Flugzeugwartung und Menschen in den Zielländern einen Verlust an Wohlstand erleben und viele ihre Lebensgrundlage dauerhaft verlieren. Das gilt gleichermaßen für alle Lebensbereiche.

      Irrtum Nr. 14: Wir können das Klima retten, wenn wir auf Fleischkonsum verzichten.

      Es gibt selbst ernannte Experten, die vorrechnen können, dass eine Kuh angeblich mehr Klimagas-Emission verursacht als ein Mittelklasseauto.

      Vereinfacht funktioniert die Fotosynthese wie folgt: Pflanzen wandeln anorganische Stoffe aus der Luft (H2O und CO2) mithilfe von Sonnenlicht in energiereiche organische Biomoleküle (Kohlenhydrate). So entsteht u. a. auch Viehfutter.

      Tiere fressen die Biomoleküle, entziehen ihnen durch Verdauung die gespeicherte Energie (die sie zum Leben brauchen) und emittieren CO2 und Methan (CH4). Tiere können keinen Kohlenstoff herstellen. Methan zerfällt langfristig wiederum in stabiles CO2. Es handelt sich dabei um einen geschlossenen Kreislauf. Tiere produzieren Proteine, d. h. komplexe Aminosäuren, die Menschen und Tieren als Nahrung dienen. Die Luft, die Menschen ausatmen, enthält 100-mal so viel CO2 wie die Luft, die sie einatmen.

      Das Problem liegt in der industrialisierten Tierhaltung. Im eigenen Land stehen für die große Zahl der hier gehaltenen Tiere nicht ausreichend Biomoleküle zur Verfügung. Wir nutzen große landwirtschaftliche Flächen für den Anbau von Mais und Raps zur Herstellung von Biodiesel und Biogas und beziehen fast Dreiviertel unseres Viehfutters aus Ländern wie Südamerika, das dort auf gerodeten Urwaldflächen angebaut wird.

      Für das Klima wären eine drastische Reduktion der Tierzucht und Anbau von Nahrung als Ersatz für Fleisch oder eine Aufforstung mit Wald viel günstiger. Andere Quellen der Methanemissionen sind z. B. der Reisanbau, Fracking und fossiles Gas.

      Irrtum Nr. 15: Ohne Elektromobilität kann die Klimarettung nicht gelingen.

      Fast jeder weiß, dass die veraltete Dieseltechnologie durch die moderne E-Mobilität ersetzt werden muss. Kaum jemand weiß jedoch, dass das angeblich moderne E-Auto erstmalig 10 Jahre vor dem ersten veralteten Dieselauto gebaut wurde. Das moderne E-Auto ist also 130 Jahre alt. Im Jahr 1900 wurden in den USA 40 % aller Autos mit Dampf, 38 % mit Elektromotor und 22 % mit Benzinmotor angetrieben. Die deutsche Paketpost hatte noch in den 1950er-Jahren E-Transporter in Dienst. Schon damals scheiterte das E-Auto am Akku und dessen geringer Reichweite.

      Es ist keine Frage, dass ein E-Auto weniger CO2-Emission verursacht, wenn keine fossilen Energieträger mehr genutzt werden und der gesamte Strom weltweit aus erneuerbaren Quellen gewandelt wird. Das heißt jedoch nicht, dass dann E-Autos umweltfreundlich wären. Davon sind wir jedoch noch mehr als Jahrzehnte entfernt.

      Die Analyse der Klimafreundlichkeit von E-Mobilen kann in weitem Maße durch mehr oder weniger physikalisch realistische bzw. spekulative Annahmen beeinflusst werden. Die tatsächliche von einem E-Mobil verursachte CO2-Emission wird mindestens durch folgende Parameter bestimmt:

      1. tatsächlicher Bedarf an Elektroenergie für den Fahrbetrieb einschließlich Ladeverluste;
      2. Größe des Akkus für eine wettbewerbsfähige Reichweite;
      3. zusätzlicher Energieeinsatz für Herstellung und Entsorgung des Akkus sowie des Betriebs der Ladeinfrastruktur;
      4. mit der Bereitstellung der elektrischen Energie für 1 bis 3 verbundene CO2-Emission.

      Der große Einsatz der Automobilindustrie für E-Mobilität ist u. a. damit begründet, dass die Politik gegen die Naturgesetze definiert hat, E-Autos verursachten keine CO2-Emission.

      Es gibt zahlreiche Veröffentlichungen über die Klimafreundlichkeit von E-Autos. Zum Nachweis der Überlegenheit der E-Mobilität werden angenommen:

      • Kleinwagen mit meist unrealistisch niedrig unterstelltem Elektroenergiebedarf für den Fahrbetrieb bei mäßig warmem Wetter, häufig Vernachlässigung der Energie für Heizung, Klimatisierung, Licht, Ladeverluste usw.;
      • geringe Reichweiten von 100 bis 150 km (um mit kleinem Akku auszukommen, dessen Lebensdauer als genauso lang angenommen wird, wie diejenige des Fahrzeugs);
      • Nutzung von volatiler und/oder mehr oder weniger erneuerbarer Ladeenergie (Autofahren bzw. Laden nur bei Wind/Sonne).
      • Diese Autos werden dann mit durchschnittlichen Autos verglichen, die 800 km Reichweite bieten. Das ist praxisfremd.

        Ein in den Verkehr gebrachtes E-Auto ist ein zusätzlicher Verbraucher von elektrischer Energie, die zusätzlich mit dessen Inbetriebnahme bereitgestellt werden muss.


        Da sich durch die Inbetriebnahme eines zusätzlichen E-Autos die Menge an EE nicht erhöht, muss sie unvermeidbar aus zusätzlichen fossilen Energieträgern gewandelt werden. Denn EE kann nicht zweimal verwendet werden: einmal zum Ersatz von fossiler Energie und dann noch einmal für den Antrieb eines E-Autos. D. h. E-Autos verändern selbst den theoretisch für die Rechnung angenommenen Strommix.

        Solange noch fossile Kraftwerke betrieben werden müssen, um den Energiebedarf zu decken (und deshalb nicht stillgelegt werden können), kann die zusätzliche Energie nur durch Weiterbetrieb der fossilen Kraftwerke mit hoher CO2-Emission bereitgestellt werden.

        Folgende Modellrechnung mit zwei gleich großen Fahrzeugen wäre realistisch:
        • Golf ID3 vollelektrisch (Normverbrauch: 14,4 KWh/100km; Praxistest im Durchschnitt: 22,6 KWh/100km; Akku brutto 58 KWh, Lebensdauer 140.000km, Reichweite theoretisch im Neuzustand 250 km, praktisch 200 km; Gewicht 1.800 kg;)
        • VW Golf Diesel 2,0 TDI (Normemission: 97 g CO2/km; Praxistest 150 g CO2/km; Reichweite 800 km; Gewicht 1.300 kg,)

          Es sollen folgende allgemeingültigen Annahmen gelten:

          • jährliche Fahrleistung 14.000 km;
          • CO2-Emission (Kohle: 790 ‒ 1230 g/KWh; Erdgas: 640g/KWh);
          • Energieaufwand für Akkuherstellung: 140 KWh/KWh.
          • Weitere Energieaufwendungen für Infrastruktur und Umweltzerstörung werden zunächst vernachlässigt.
              Es gibt 3 verschieden Szenarien:
              1. Es muss noch mindestens ein Braunkohlekraftwerk betrieben werden:
                Jeder weitere in den Verkehr gebrachte Golf ID3 verursacht: (140.000 km • 22,6 KWh/100 km + 58 KWh • 140 KWh/KWh) • 1.230 g/KWh = 48.904.800 g (entspricht 349 g/km)
                → Ein Golf 2,0 TDI verursacht 150 g/km.
              2. Es muss noch mindestens ein Erdgaskraftwerk betrieben werden:
                Jeder weitere in den Verkehr gebrachte Golf ID3 versursacht: 349 g • 640/1230 (entspricht 182 g/km)
                → Ein Golf 2,0 TDI verursacht 150 g/km.
              1. Es gibt keine fossilen Kraftwerke mehr, sondern nur noch gewandelte EE und nur E-Autos (Golf ID3: 40 KWh/100 km, gemessen ab Ausgang Wandler).

              Um 50 Millionen PKW mit EE zu versorgen, müsste nur für den Fahrbetrieb dazu eine Kraftwerkskapazität zusätzlich bereitgestellt werden, die so viel CO2-freie Energie liefern könnte wie alle heutigen KKW und Kohlekraftwerke zusammen (ca. 220 TWh/a). Allerdings wird diese Kapazität in den nächsten Jahren schrittweise vom Netz genommen.

              Die Umweltbelastung durch Millionen Ladesäulen und Gewinnung der Materialien (z. B. Kupfer, Aluminium, Kobalt, Nickel und Lithium) sind dabei nicht berücksichtigt. Für das Recycling der Akkus müsste eine Industrie aufgebaut werden, die alle wertvollen Materialien trennt und zurückgewinnt.

              Der Golf 2,0 TDI kostet 12.000 € weniger als die E-Variante, ist 60 km/h schneller und 500 kg leichter. Ein Golf ID3 mit 800 km Reichweite wäre 2.500 kg schwer, würde 30.000 Euro teurer sein und hätte keinen Kofferraum.

              Auch die riesigen versiegelten Verkehrs-, Parkplatz-, Wohn-, Sport- und Industrieflächen tragen zum Temperaturanstieg bei. Wir erachten es heute als notwendig, dass für jedes Fahrzeug Verkehrs- und Parkflächen z. B. am Wohnort, Arbeitsort, beim Einkaufen, an Sportstätten, im Urlaub, zum Rasten, zum Tanken und an vielen anderen Orten vorgehalten werden. Wir müssen uns nur die täglichen Verkehrsströme anschauen, um festzustellen, dass diese Mobilitätsform aus dem 19. Jahrhundert nicht mehr zeitgemäß ist.


              Was den Einsatz von Ressourcen angeht (Material, Fläche, Energie), ist unsere Individualmobilität extrem ineffizient.

              Dieses System ist nur möglich, weil fossile Energieträger in beliebigen Mengen praktisch kostenfrei verfügbar sind. Dies hat uns Menschen ermöglicht, ein total ineffizientes Individualverkehrssystem aufzubauen und zu unterhalten.

              Es ist ein Irrtum, wir könnten all das durch immer mehr WEA und PVA kompensieren.

              Schlussfolgerung:

              Priorität muss die Stilllegung aller fossilen Kraftwerke haben, da ihre Emissionen am höchsten sind (640 bis 1.230 g CO2 pro KWh). Angesichts der enormen Kosten und des gigantischen Landschaftsverbrauchs für die Gewinnung von EE ist ein Ersatz der 50 Mio. fossil betriebenen Autos durch 50 Mio. E-Autos eine einfältige Vorstellung. Wir müssen zunächst ein Gesamtbild unseres zukünftigen Energiesystems entwickeln.

              Ein heutiges Auto wird im Durchschnitt nur 2 bis 3 % der Jahreszeit genutzt. Ein solcher energetisch ineffizienter Betrieb mit EE ist undenkbar. Aus der im 19. Jahrhundert entwickelten Uralt-Technologie der E-Mobilität kann nur eine moderne Technologie in Kombination mit autonomem Fahren werden.

              Wenige Millionen autonom fahrende E-Autos bedienen dann den gesamten Individualverkehr online. Dafür ist nur ein Bruchteil der heutigen Infrastruktur (Verkehrs- und Parkflächen, Ladeinfrastruktur usw.) erforderlich. Nicht mehr benötigte Verkehrsflächen könnten neu genutzt werden. Die gigantischen Parkflächen in den Städten können klimafreundlich begrünt werden. Es ist daher nicht sinnvoll, den individuellen Kauf von E-Mobilen zu subventionieren und dafür die zugehörige Infrastruktur zu schaffen, wodurch noch mehr Flächen verbraucht und noch mehr Energie benötigt werden.


              Es sollten nur Ressourcen eingesetzt werden für den Aufbau eines autonomen Individualverkehrssystems.

              Irrtum Nr. 16. Man könnte die Akkus aller E-Mobile nutzen, um volatile Energie zwischenzuspeichern.

              Von den Befürwortern der E-Mobilität wird unterstellt, die Akkus in den E-Autos könnten als Zwischenspeicher für volatile Energie dienen. Sind sie leer, kann man nicht fahren; sind sie voll, darf man nicht fahren, sonst steht die gespeicherte Energie nicht zum Ausgleich zur Verfügung. Jedes E-Auto müsste immer am Netz hängen und brauchte keine Räder.

              Irrtum Nr. 17: Grundlast ist von gestern. Wir können die Energienutzung der Volatilität der Erneuerbaren Energien anpassen.

              Jeder versteht, dass ein Kühlschrank nicht mit volatiler Energie betrieben werden kann. Für jede Fabrik gilt das ebenfalls. Man müsste fünf Fabriken mit Personal bereitstellen, wenn man im Mittel die Nennproduktion nur einer Fabrik erzielen wollte. In weniger als 10 % eines Jahres würden alle fünf Fabriken gleichzeitig arbeiten und ansonsten nur ein Teil zeitweise oder gar nicht. Das wäre enorm ineffizient. Trotzdem müsste jede der fünf Fabriken vollen Personalbestand haben, der ebenfalls im Mittel nur 20 % der Zeit arbeitet.

              Irrtum Nr. 18: Eine Reduktion des Bedarfs an fossilen Energieträgern hilft sofort dem Klima.

              Das ist eine Illusion. Es bedarf in jedem Fall zunächst erheblicher Energie-Investitionen z. B. in ein öffentliches Verkehrssystem, bevor Individualverkehr reduziert werden kann. Soll der Energiebedarf z. B. für Gebäudeklimatisierung verringert werden, muss zunächst eine Menge Energie in die Isolierung der Gebäude und moderne Heizsysteme investiert werden. Die energetische Amortisationszeit kann im Einzelfall mehrere Jahrzehnte betragen. Bei der Betrachtung der einzelnen Sektoren muss auch jeweils die benötigte Infrastruktur betrachtet werden. Zum Schienenverkehr gehören auch die Trassen, Stellwerke, Bahnhöfe und Wartungseinrichtungen usw. Hinzu kommen die gewaltigen Energieaufwendungen für die Herstellung des CO2-freien Energiesystems.

              Solange es keinen weltweit gültigen Preis für CO2-Emission gibt, gelten diese Aussagen ohnehin nicht. Reduziert Deutschland einseitig seinen Bedarf an fossilen Energieträgern, reduzieren sich deren Weltmarktpreise, so dass sich andere Nutzer mehr davon leisten können.

              Im Juli 2020 forderte unser damaliger Wirtschaftsminister die Industrie auf, auf fossile Energie zu verzichten. Da es keine Alternative gibt, wäre das vergleichbar mit der Aufforderung an uns Menschen, auf Essen zu verzichten.

              Irrtum Nr. 19: Klimaschutz und Umweltschutz sind kein Widerspruch.

              Wenn wir unsere freie Landschaft für die Aufstellung aller technischen Systeme zur Wandlung, Aufbereitung und Verteilung von EE in Industrieparks verwandelt haben, stellt sich die Frage nicht mehr, welche Umwelt dann noch geschützt werden soll. Wo auch immer in Deutschland wir stünden, wir würden in der Landschaft nur Windparks (statt Landschaftsparks), Hochspannungstrassen, Speicher, Umformer, Filter und Ladesäulen sehen. Das Fraunhofer Institut schlägt vor, Freiflächen-PVA auf Stelzen zu setzen und darunter Blumen zu pflanzen.

              Irrtum Nr. 20. Nachwachsendes Holz ist klimaneutral und kann Kohle ersetzen.

              Dies erscheint intuitiv als richtig: Wenn Holz verbrannt wird, wird nur das darin gespeicherte Kohlendioxid freigesetzt, das vorher der Atmosphäre entnommen wurde. Es wird wiederum von ersatzweise gepflanzten Bäumen aus der Atmosphäre entfernt. Es scheint ein geschlossener Kreislauf zu sein. Daher plant die Politik, das Kohlekraftwerk Stöcken bei Hannover zur Klimarettung auf Holzfeuerung umzustellen.

              Leider wird u. a. der Zeiteffekt vernachlässigt, der in unterschiedlicher Größenordnung für alle fossilen Energiespeicher gilt. Ein Jahrzehnte alter Baum wird gefällt und verbrannt. Stattdessen könnte er weitere Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte mit wachsender Größe immer mehr Kohlendioxid binden. Der als Ersatz des gefällten Baumes gepflanzte junge Baum benötigt Jahrzehnte, um die gleiche Menge an Biomolekülen durch Fotosynthese herzustellen. Über Jahrhunderte gesehen, wird die industrialisierte Waldbewirtschaftung nicht annähernd so viel Kohlenstoff binden, wie die gefällten Bäume über ihre gesamte Lebensdauer von Jahrhunderten im Mittel hätten binden können. Studien kommen sogar zum Ergebnis, dass Holzverbrennung mehr Kohlendioxid freisetzt als die Verbrennung von Kohle. Denn die heutige Bewirtschaftung von Wäldern setzt zusätzlich viel im Boden gespeichertes CO2 frei.

              Irrtum Nr. 21: Biogas und Biotreibstoffe, die dem Benzin und Diesel beifügt werden, sind aus nachwachsenden Rohstoffen und daher klimaneutral.

              Diese Energiespeicher werden aus Mais, Zuckerrohr, Ölsaaten, Getreide und Palmöl gewonnen. Dazu werden Pflanzen mit fossilem Energieeinsatz angepflanzt, geerntet und transportiert. Die dafür benötigten Flächen werden der Nahrungsmittelproduktion entzogen oder vorher gerodet. Experten kommen zu dem Ergebnis, dass damit mehr CO2 freigesetzt wird als mit fossilen Energiespeichern.

              Irrtum Nr. 22: Einen Teil des emissionsfreien Stroms beziehen wir nach Bedarf von Europäischen Nachbarn.

              Die deutsche Planung geht von der Annahme aus, in Zukunft große Mengen an elektrischer Energie, auch gespeichert in Wasserstoff, von den Nachbarn beziehen zu können.

              Alle Nachbarn stehen genau wie Deutschland vor der Aufgabe, ihren gesamten fossilen Energiebedarf durch emissionsfreie Kraftwerke liefern zu müssen. Es ist nicht zu erkennen, wie sie zukünftig Überschüsse an uns liefern könnten. Das Gegenteil ist realistischer.

              Resümee

              Die Energiewende wird durch folgende unveränderbare Tatsachen charakterisiert:

              • Erneuerbare Energie erfordert den Einsatz von deutlich mehr Ressourcen (Material, Geld, Fläche) als das bisherige System mit fossilen Energieträgern.
              • Die Größe des Ressourceneinsatzes erlaubt keine quantitativ gleichwertige Energieversorgung wie bisher.
              • Ein Verzicht auf nukleare Energie wird Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit deutlich schwächen.
              • Die Alternative, auf das Abscheiden, Binden oder Lagern von Kohlendioxid zu verzichten, existiert nicht.
              Kommentare (50) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
              1. Klaus Carl
                Klaus Carl sagte:

                Sehr geehrter Herr Dr. Stelter,
                ist die Effizienz von E-fuels denn so schlecht, dass diese Energiewandlung in Ihrem Gespräch mit Prof. Dittmerich erst gar nicht erwähnt wurde?
                Immerhin könnte mit E-fuels die bestehende Infrastruktur erhalten bleiben.
                Mit freundlichen Grüßen
                Klaus Carl

                Antworten
                • Tom96
                  Tom96 sagte:

                  @ Klaus Carl
                  Gestern auf arte wurden die Relationen der Versuche über die IG Farben sowie die extra gegründeten Bunawerke genannt, Dieselantriebe als Effizienzkraftturbinen für die Industrien blieben real
                  https://www.arte.tv/de/videos/087957-000-A/die-nazis-die-arbeit-und-das-geld/
                  Der gesamte Film zeigt die Konzepte eines imperialen Regimes massiver Wirtschafts- und Gesellschaftstransformationen, zentralistisch per Richtlinien und Zwangswettbewerbes auf Teufel komm raus mit Menschen als willkürlichen abhängigen Verschiebungsmassen inklusive Ernährungsmittelknappheiten bis zu ökonomisch motivierten Völkermorden.
                  Ein absolutes “must see” mit dem aktuellen federführenden Wirtschaökonomjournalisten Adan Tooze als Manuskriptgeber des zugrunde liegenden Geld- und Währungssystems.

                  Eine Welt ohne bewährte Technologien in für Entwicklungen notwendigen Einsätzen wird erfahr- und sichtbar.
                  Die Perversion gipfelte in Plänen zur Kalorienoptimierung für Zwangsarbeiter der priorisierten Sektoren und Kommissionen jeglicher Wirtschaftssteuerung und Lenkung von Oben.
                  (In der arte Mediathek bis 17.04.2022 verfügbar)

                  Antworten
                  • Richard Ott
                    Richard Ott sagte:

                    @Tom96

                    “Ein absolutes “must see” mit dem aktuellen federführenden Wirtschaökonomjournalisten Adan Tooze als Manuskriptgeber des zugrunde liegenden Geld- und Währungssystems.”

                    Oh je, der Brite aus der Kommunistenfamilie schon wieder:

                    “Recruited by Edith Tudor-Hart in 1936, Wynn was the Soviet spy known as “Agent Scott” of the KGB. Wynn created the less prominent Oxford spy ring, in some sense the University of Oxford “counterpart” to the Cambridge Five. (…) Wynn is the grandfather of the historian and author Adam Tooze. Tooze’s book, The Wages of Destruction (2006), is dedicated to Wynn and his wife, Peggy.”
                    https://en.wikipedia.org/wiki/Arthur_Wynn

                    Da können Sie sich auch Dokumentationen über Saddam Hussein angucken, deren Drehbuch von jemandem aus der Bush-Familie geschrieben worden ist. Der Erkenntniswert ist ähnlich – und nicht einmal null. ;)

                    Meine Zeit wäre mir trotzdem zu schade dafür – dass internationale Sozialisten die Planwirtschaft der nationalen Sozialisten ganz schrecklich fanden, weiß ich auch schon vorher.

                  • Tom96
                    Tom96 sagte:

                    @ Richard Ott
                    Sie sind doch Sachse oder müssen Sie sich das von einem Niedersachsen, das das UK / “Vereinigte Königreich” durch seine Hannöverschen Herrscher dort in praktischer Verwaltungs- und Herrschaftskunst auf den Weg zum Weltimperium geführt hat zweimal sagen lassen?
                    Etwas mehr Abstraktionsvermögen bitte.

                  • Richard Ott
                    Richard Ott sagte:

                    @Tom96

                    “Sie sind doch Sachse oder müssen Sie sich das von einem Niedersachsen (…) sagen lassen?”

                    Ich lasse mir natürlich immer gerne von Westdeutschen sagen, wer ich bin und was ich tun und lassen soll. ;)

                  • Tom96
                    Tom96 sagte:

                    @ Herr Ott
                    100 Punkte für Sie persönlich, nur wie viele ehemalige SED Regimebürger 6 Westdeutsche sind mit der DM-Einführung dem Konsumrausch erlegen und gieren nach der Transferzahlungshängematte von Heute – ist eine reine Frage der Auszählung in Quantitäten, aber eine Widerspiegelung von Verhaltensforschung samt deren Methoden, Menschennatur wird durch Menschenmaipulationen ( illusionkreationen) gesteuert. Da fällt nichts vom Himmel der Schöpfung, sondern es ist wohl genauer das Schöpferspielen. Das wird in der Dokumentation minutiös erarbeitet, wie eine Parabel.
                    Die Lehren hat jeder selber zu ziehen, wenn er will und kann, bleibt ein Angebot zur Entscheidungsfindung, wenn Freiheitsgrade überhaupt in den Rahmenkonstruktionen bestehen.

              2. Dietmar Tischer
                Dietmar Tischer sagte:

                Eine aktuelle Meldung, die nicht von Irrtümern bei den Annahmen handelt, sondern von einer REALITÄT, bei der auch ohne Irrtümer das SCHEITERN absehbar ist:

                https://www.welt.de/wirtschaft/plus236303897/Utopische-Wasserstoff-Forderung-EU-Plan-gefaehrdet-die-Energiewende.html

                Daraus:

                >Es ist ein typisch europäischer Kuhhandel: Die Europäische Kommission will Atomenergie und Erdgas zu nachhaltigen Übergangstechnologien erklären. Dahinter stehen Berlin und Paris. Die Franzosen wollten das grüne Label für die Zuhause dominierende Atomkraft, die Deutschen brauchten es, weil hierzulande für die Energiewende Dutzende neue Gaskraftwerke nötig sind. Die Entscheidung aus Brüssel soll beide Seiten zufriedenstellen.

                Jetzt aber schlägt die deutsche Wirtschaft Alarm angesichts der Details des Vorschlags für den Delegierten Rechtsakt zur sogenannten Taxonomie…

                … Nach dem aktuellen Vorschlag der EU-Kommission werden künftig nur solche Gaskraftwerke offiziell als „nachhaltig“ gelten, die schon ab 2026 mindestens 30 Prozent Wasserstoff oder Biogas verbrennen, ab 2030 mindestens 55 Prozent. Die Betreiber neuer Gaskraftwerke sollen sich laut dem Entwurf schon vor dem Bau darauf verpflichten. Nur: Dass Wasserstoff in fünf Jahren in dieser Menge auch nur ansatzweise zur Verfügung steht, ist laut Wirtschaftsverbänden praktisch ausgeschlossen…

                … Nach den Berechnungen zahlreicher Institute braucht die Energiewende in den kommenden acht Jahren Gaskraftwerke mit bis zu 40 Gigawatt. Das wäre rund 80 große Anlagen. Würden die nach der Maßgabe der EU-Taxonomie zu 30 Prozent mit Wasserstoff betrieben, würde das in diesem Jahrzehnt die gesamten geplanten Elektrolyse-Kapazitäten Deutschlands von zehn Gigawatt in Beschlag nehmen.

                Für die Dekarbonisierung der Stahl- und Chemie-Industrie wäre kein Wasserstoff mehr übrig, ebenso wenig für den klimaneutralen Betrieb des Schwerlast-, Schiffs- und Luftverkehrs.

                Fällt Gaskraft als Option weg (weil Stahl- und Chemie-Industrie etc. NICHT auf Wasserstoff verzichten können für die Umstellung auf klimaneutralen Betrieb, D. T.), müsste die zuständige Bundesnetzagentur auf Kohlekraftwerke zurückgreifen, um die Stromversorgung Deutschlands aufrechterhalten zu können. Wie bisher in einzelnen Fällen bereits geschehen, müsste die dem Bundeswirtschaftsministerium unterstellte Behörde die Abschaltung weiterer Kohlekraftwerke untersagen. Die radikale Absenkung der deutschen CO2-Emissionen wäre unter solchen Umständen nicht mehr zu leisten…

                >Innerhalb weniger Tage will die Kommission … die endgültigen Regeln veröffentlichen. Der Rechtsakt wird auch ohne die Zustimmung der Mitgliedstaaten gelten. Sie können ihn lediglich mit einer qualifizierten Mehrheit von 20 Mitgliedstaaten blockieren, die aber als praktisch ausgeschlossen gilt.>

                Habeck kann schon mal seinen grünlackierten Taschenrechner anwerfen.

                Nicht nur FFF & Co. dürften gespannt sein, was dabei rauskommt.

                Antworten
                • Tom96
                  Tom96 sagte:

                  @ Herr Tischer
                  Sie mit einer Todessure auf die EU Demolationsrichtlinien?
                  Exakt wie der Professor Scatman:
                  “Everybody stutters one way or the other
                  So check out my message to you
                  As a matter of fact, I don’t let nothin’ hold you back
                  If the Scatman can do it, so can you
                  I hear you all ask ’bout the meaning of scat
                  Well, I’m the professor and all I can tell you is
                  While you’re still sleepin’, the saints are still weepin’ ’cause
                  Things you call dead haven’t had the chance to be born”

                  https://youtu.be/Hy8kmNEo1i8

                  Antworten
                • Richard Ott
                  Richard Ott sagte:

                  @Herr Tischer

                  “Fällt Gaskraft als Option weg (weil Stahl- und Chemie-Industrie etc. NICHT auf Wasserstoff verzichten können für die Umstellung auf klimaneutralen Betrieb, D. T.), müsste die zuständige Bundesnetzagentur auf Kohlekraftwerke zurückgreifen, um die Stromversorgung Deutschlands aufrechterhalten zu können. (…) Nicht nur FFF & Co. dürften gespannt sein, was dabei rauskommt.”

                  Da habe ich eine noch bessere Idee: Die energieintensive Industrie zieht aus Deutschland nach Frankreich und in unsere anderen Nachbarländer mit stabiler fossiler Stromversorgung um. Deutschland kann dann auch aus dem Kohleausstieg festhalten und hat eine super CO2-Bilanz.

                  Da klatschen auch die Klimakiddies – zumindest ihre weiblichen Führungskader, die sich keine Gedanken darum machen müssen, wo ihre Eltern das Geld verdienen, weil sie sowieso ein reiches Erbe aus dem von cer Familie gehaltenen Vermögen erwarten können…

                  Antworten
                • troodon
                  troodon sagte:

                  @Dietmar Tischer
                  “Würden die nach der Maßgabe der EU-Taxonomie zu 30 Prozent mit Wasserstoff betrieben, würde das in diesem Jahrzehnt die gesamten geplanten Elektrolyse-Kapazitäten Deutschlands von zehn Gigawatt in Beschlag nehmen.”
                  Dann ändert man die EU Pläne wieder. Gegenleistung von Deutschland : Verschuldungskapazität, Bankenunion etc.

                  Muss der H2 grün erzeugt worden sein ? Zur Not kann Putin in allen Farben liefern, natürlich alles wunschgemäß zertifiziert.;)

                  Antworten
                  • Richard Ott
                    Richard Ott sagte:

                    @troodon

                    “Muss der H2 grün erzeugt worden sein?”

                    Natürlich nicht! Und das ist die Lösung! Man kann ja auch direkt aus Erdgas Wasserstoff herstellen:

                    Dampfreformierung:
                    CH4 + H2O –> CO + 3H2 und CO + H2O –> CO2 + H2

                    Natürlich vollkommen ineffizient und geradezu bizarr sinnlos, wenn man den Wasserstoff hinterher als Ersatzprodukt für Erdgas im gleichen Gaskraftwerk verheizt, aber die EU und die Grünen sind so zufrieden. Ich traue denen zu, sowas tatsächlich umzusetzen.

                    Ist das vielleicht die “Wasserstoffdiplomatie”, von der Annalena gestern gesprochen hat?

                  • troodon
                    troodon sagte:

                    @Richard Ott
                    “Ich traue denen zu, sowas tatsächlich umzusetzen.”
                    Ich auch. Natürlich alles nur vorübergehend… wie die Inflationsraten ;)

                  • Dietmar Tischer
                    Dietmar Tischer sagte:

                    @ troodon, @ Richard Ott, @ Thomas M.

                    Jungs, Ihr habt’s drauf, weil Ihr nur zu gut wisst, was gebraucht wird:

                    Eine Lösung wundersam geflochtener Girlanden, mit der ALLE leben können.

                    Es wird sie geben.

                    Ob damit allerdings das 1,5-Grad-Ziel erreicht wird, ist eine ganz andere und letztlich nebensächliche Frage.

                    Denn politische Lösungen sind nun einmal MACHBARKEITS-Lösungen und KEINE der Sorte Wünsch-Dir-was.

                    Hat bisher jede Generation gelernt, auch die Freitagskids werden dies lernen.

                  • Thomas M.
                    Thomas M. sagte:

                    Spannend! Vielleicht wäre es einfacher, wenn die Deutschen dorthin umziehen, wo die Sonne scheint. Dann sind die Wege kürzer, die Energieverluste entsprechend geringer und die Stimmung wird gratis aufgehellt. Aus dem All betrachtet wundern sich die Aliens bestimmt, was wir jetzt schon wieder anstellen :)

                  • Richard Ott
                    Richard Ott sagte:

                    @Thomas M.

                    “Vielleicht wäre es einfacher, wenn die Deutschen dorthin umziehen, wo die Sonne scheint. Dann sind die Wege kürzer, die Energieverluste entsprechend geringer und die Stimmung wird gratis aufgehellt.”

                    Nein, das Ziel ist doch, dass unsere “CO2-Bilanz” in Deutschland möglichst gut ist. Das ist das gleiche Prinzip wie wenn Stadtbewohner fordern, dass die Energie für ihre Mobilität und ihre Heizung etc gefälligst irgendwo in der Provinz ins Netz eingespeist wird, wo bloß der dumme Pöbel lebt, und nicht durch Kraftwerke am eigenen Stadtrand und in Verbrennungsmotoren in den Fahrzeugen auf ihren Straßen – nur halt auf nationalstaatlicher Ebene und mit Fixierung auf “die CO2-Bilanz” und nicht die örtliche Luftqualität.

                    Dazu ist es zielführend, Wasserstoff zu importieren, der dann hier “CO2-frei” oxidiert werden kann. Wo der herkommt und wie der produziert wird ist dabei egal, und das ist doch sowieso alles total kompliziert und außerdem muss Deutschland Vorbild sein. “Wir” wollen “kein CO2 mehr”, und so können wir das *IN DEUTSCHLAND* doch erreichen. ;)

                    Ich ahne große Begeisterung bei mittelalten Lehrerinnen in Funktionsjacken und ihren jugendlichen Opfern:
                    https://www.youtube.com/watch?v=X-AAGlxvyJs

                    Je mehr ich über diese Idee nachdenke, desto genialer finde ich sie. Vielleicht sollte ich die Grünen beraten?

              3. Dietmar Tischer
                Dietmar Tischer sagte:

                Irrtum Nr. 24 in der Diskussion der Energiewende:

                Es ist ein IRRTUM zu GLAUBEN, dass wegen der benannten Irrtümer oder aus welchen anderen Gründen auch immer die Energiewende NICHT verstärkt in Gang gesetzt würde.

                Wir, die Deutschen, haben schließlich so gewählt und entschieden, dass sich eine mehrheitlich zustande gekommene Regierung VERPFLICHTET fühlen MUSS, die Energiewende VERSTÄRKT in Ganz zu setzen.

                Das entspricht dem Stichwort, unter dem der Beitrag am Blog verbucht wird:

                STAATSEFFIZIENZ

                Wenn es darum geht, macht uns niemand etwas vor.

                Sollen die anderen doch schauen, wo sie bleiben.

                Wir wissen jedenfalls, WO wir ankommen – WOLLEN.

                Mehr müssen wir nicht wissen.

                Denn die altbewährte Volksweisheit sagt, dass dies genügt:

                Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

                WOHIN der führt, muss uns nicht interessieren, solange wir ihn begehen können.

                Noch Fragen?

                Aber bitte nicht zu explodierenden Transformatoren.

                Das sind doch fake-Bilder, die uns nur vom „richtigen“ Weg abbringen sollen 😉

                Antworten
                • Susanne Finke-Röpke
                  Susanne Finke-Röpke sagte:

                  @Herrn Dietmar Tischer:

                  Sie haben mit dem Irrtum Nr. 24 schon recht, dass wir Deutschen stets bis zur finalen Niederlage am Glauben an den “Endsieg” festhalten, egal ob es Nationalsozialismus, Imperialismus, Faschismus, Kommunismus oder eben die totale Energiewende ist. Aber wie bei den glücklicherweise erfolgten Niederlagen 1918, 1945 und 1989 haben wir einen Hoffnungsschimmer: es gibt kein deutsches Höchstspannungsnetz, sondern nur ein europäisches. Und so wie es aussieht, lassen uns Franzosen, Niederländer, Polen, Tschechen, Dänen, Österreicher, Schweizer usw. auch nicht jeden Unsinn durchgehen, wenn sie von uns in den energetischen Abgrund gerissen werden würden.

                  Außerdem ruht meine Hoffnung auf der jungen Generation. Sie wählen zwar niemand ab, der Arbeitsplätze, innere Sicherheit und stabiles Geld vernichtet, aber wehe Internet, Mobilfunknetz, WLAN, Youtube, Facebook, Instagram, Tiktok, Tinder, Whatsapp, Computerspiele, Nintendo, etc. gehen mangels Strom nicht; dann wird auch ein Robert Habeck schnell zum Sündenbock werden. Die Jugend kann sich nicht auf vieles einigen, aber auf Netz und WLAN verständigen sie sich alle. Eine Woche netzlos ist eine schöne Erfahrung für alle unter 30, die man unbedingt mal machen sollte, um die Bedeutung von Politik zu erlernen. Ich sitze dabei mit einem schönen Buch am Kachelofen bei Kerzenschein und Batterie-LED und hole die Kartoffeln in Ruhe aus dem Feuer, während der Weißwein draußen auf eine vernünftige Temperatur abkühlt…

                  Antworten
                  • Dietmar Tischer
                    Dietmar Tischer sagte:

                    @ Susanne Finke-Röpke

                    >Außerdem ruht meine Hoffnung auf der jungen Generation.>

                    Meine auch.

                    Ja, aus den Gründen, die Sie nennen.

                    Und auch aus einem, dem wir aufgrund unserer evolutionär bedingten Ausstattung nicht entkommen können:

                    Weil junge Menschen älter werden, Familie haben werden – in welcher zeitgemäßen „Konfiguration“ auch immer – und damit auch Verantwortung tragen müssen mit der wachsenden Erkenntnis, dass die Verhältnisse eine erhebliche KONSTANZ aufweisen müssen, um einigermaßen sicher alt werden zu können.

                    Ihre letzten Zeilen signalisieren mir:

                    Sie wissen, WELCHER Art die Verhältnisse sein sollten nicht nur abstrakter Kriterien, sondern bewusst wahrgenommener Erfahrung nach.

                    Und Sie verstehen es, PRODUKTIV damit umzugehen.

                    Ich gratuliere!

              4. Hansjörg Pfister
                Hansjörg Pfister sagte:

                @Carsten Pabst:
                Wie will man Trafos (stellvertretend für all die anderen Komponenten) bestellen, von produzieren ganz abgesehen, wenn es keinen Strom hat? Bei einem Blackout bricht ganz schnell jegliche Telekommunikation zusammen. Wir haben uns da in eine sehr gefährliche Lage gebracht. Wir haben kaum Backups.

                Antworten
                • Carsten Pabst
                  Carsten Pabst sagte:

                  Hallo Herr Pfister,
                  das ist mir auch klar. Lesen Sie den Bericht, es könnte Regionen geben, die noch produzieren. Und das wir Deutsche auf einem Irrweg sind im Hinblick auf die zukünftige Stromversorgung, ist mir mehr als bewusst. Kann Ihnen gerne ein paar Stromaggregate nennen, die sich bei mir im Alltag und unter Dauerlast bewährt haben. Im Moment preislich noch zu bezahlen. Und sollte auch nur ein Brownout kommen, fällt die Energiewende schneller in sich zusammen als Habeck Kinderbücher vorliest.
                  Freundliche Grüße und immer genug Holz hinterm Haus:-)
                  Carsten Pabst

                  Antworten
              5. Joerg
                Joerg sagte:

                Irrtuemer in der Diskussion zur Boosterung
                @fuer Omikron, jetzt noch Auffrischen oder nicht noetig?
                Kommt auf Dein Alter/Vorerkrankungen an!

                https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2022-01-13.pdf
                Tabelle 5 Impfstatus der COVID-19-Fälle mit Omikron in MW 50/2021 bis 01/2022 nach Altersgruppe (Datenstand 12.01.20)

                Kohorte 18-59J
                in Kalenderwoche 50’21-01’22 (mehrheitlich Omikron)

                Symptomatische Faelle:
                Ungeimpft: 4.661
                Grundimmunisiert (“2x geimpft”): 16.270
                Aufgefrischt (“geboostert”): 6.603

                Hospitalisierte:
                63 ungeimpft (bezogen auf symptomatische Faelle: 1,35%)
                137 grundimmunisiert (bezogen auf symptomatische Faelle: 0,84%)
                41 aufgefrischt (bezogen auf symptomatische Faelle: 0,62%)

                Ob jetzt die Auffrischung etwas bringt (nur 0,2% Unterschied) kann jeder selber entscheiden?!

                Kohorte 60J und aelter:
                Ungeimpft: 457
                Grundimmunisiert (“2x geimpft”): 1.326
                Aufgefrischt (“geboostert”): 1.597

                Hospitalisierte:
                43 ungeimpft (bezogen auf symptomatische Faelle: 9,4%)
                54 grundimmunisiert (bezogen auf symptomatische Faelle: 4,1%)
                41 aufgefrischt (bezogen auf symptomatische Faelle: 2,6%)

                Fazit: ab 60J bringt die Auffrischung (Boostern) etwas. Bei Juengeren? Naja, bei Vorerkrankungen bestimmt auch, aber sonst?

                Hoffnung:
                Der Uebergang von immer weniger Delta zu immer mehr Omikron ist prima. Die ersten (UK, ES) planen die Zuegel zu lockern.

                LG Joerg

                Antworten
              6. Namor
                Namor sagte:

                80% des jemals hergestellten Stahls sind noch in Verwendung. Trotz Kriegen und spät einsetzenden Recyclingtechnologie.
                Was hier im Verborgenen abläuft, ist eine enorme Anhäufung von seltenen Rohstoffen in den Industriestaaten.

                Bsp. In meinem Heimatdorf wurde schon vor Jahrzehnten gelästert, da jede Häuseransammlung Strassenlaternen bekam. Die Kupferkabel und Stahllaternen sind da. Sollten die Zeiten schlechter werden, baut man die Beleuchtung zurück und verwendet die Materialien anderweitig. Lagerhaltung der anderen Art.

                PS. Nahrungsüberproduktion mag heute als Verschwendung gebranntmarkt werden. Wenn erst ein paar kalte, nasse Jahre Ernteausfälle verursachen, wie 1918 oder 2010, dann werden Überproduktionen von Verschwendung zu strategischen Reserven.

                Die öffentliche Meinung ist tiefenverlogen.

                Antworten
              7. Bauer
                Bauer sagte:

                Dem ist nichts hinzuzufägen, ausser das ich friere.

                Der Politiker, der das nicht versteht oder verstehen will und dementspechend handelt, sollte am Nasenring durch die Stadt geführt werden.

                Antworten
              8. Alexander
                Alexander sagte:

                Mathematisch berechenbare Versorgungslücken wollen gar nicht zu den politischen / medialen Versprechen über Energiesicherheit passen.

                Dummheit ist keine Entschuldigung für die Verbreitung von Unwahrheit, wenn genauso gut Vorsatz im Spiel sein kann.

                Falls es sich um eine Mischung aus DUMMHEIT, UNWAHRHEIT, VORSATZ handelt haben wir ein Problem mit den Feldern, denen ein wissenschaflter Konsens unterstellt wird, der mit mathemaitscher Genauigkeit zu widerlegen ist.
                + Bspiele: Geldpolitik, Migration, Pandemie.

                Beschämung hat lange genug getragen,
                die Wirksamkeit lässt per Realitätscheck nach.

                Antworten
                • Dr. Lucie Fischer
                  Dr. Lucie Fischer sagte:

                  @Alexander:
                  Völliges, totales Versagen des zuständigen Amtes ( RKI ) sahen wir zu Pandemiebeginn-
                  Weder waren Masken bevorratet noch ausreichend Desinfektionsmittel, die stammelnden Pressekonferenzen der Herren Spahn, Prof. Drosten und Prof. Wieler sind gut dokumentiert. Dabei lagen -spätestens seit 2013 – dezidierte Warnungen vor, die auf die Gefahr globalisierter Virus-Pandemieen hingewiesen hatten:
                  Zuständige Ämter gingen in bewährter Beamten- Manier vor:
                  ” gelesen, gelacht & gelocht”.
                  Vorsatz kann unterstellt werden, alle Verantwortlichen sind weiter in Amt und Würden, keine Konsequenzen für grobes Versagen .
                  Jeder erfahrene Hausarzt oder Tropenmediziner weiss, wie schnell sich importierte Viren ausbreiten können. Aber es wurden weder Grenzen geschlosssen noch Temperaturen an Flughäfen gemessen, dafür -helau!! – Karneval genehmigt von denselben Politikern, die weiter Deutschland den Rest geben.
                  Für die 180 Flut-Toten von Aarweiler gab es keinen nationalen Gedenktag, und was empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz im Falle eines ” Black-Outs”?
                  https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Tipps-Notsituationen/Stromausfall/stromausfall_node.html
                  Ziemlich dürftige Info!

                  Antworten
                  • Alexander
                    Alexander sagte:

                    @Dr.Lucie Fischer

                    “Das beklagenswerteste Opfer der Covid Hysterie ist die Wissenschaft selbst und was aus dem Begriff geworden ist.”

                    …andere Wissenschaften mit entsprechenden Widersprüchen dasselbe.

                • Dr. Lucie Fischer
                  Dr. Lucie Fischer sagte:

                  @Alexander 16:59
                  TV-Virologen-Statements werden als Beweis gelten für billigste Wissenschafts-Korruption und Medienkollaboration.
                  Dass staatliche Information -again!-Alternativlos-! Injektionen von mehrfach des Betruges verurteilten Pharma-Firmnen bewerben : wir werden es nicht vergessen!
                  Nestle bewarb jahrelang besonders in Entwicklungsländern sein Michpulver für Neugeborene und Babys! Verunsicherte Mütter kaufen Nestle/ Marke besser als Muttermilch . Schon damals hatten Warnungen von Immunologen keine Chance, die verzweifelt versuchten, Mütter vom unersetzbaren Wert des Stillens/ zu überzeugen. ( Antikörper in Muttermilch/ Colostrum) Massenhaftes Säuglings- Sterben war die Folge-
                  solche Skandale der Food-Pharma-Industrie werden verdrängt.
                  Es wird sich auch dieses Mal rächen, hart und bitter.
                  Bis dahin: gehen- wir -an -der- frischen- Luft spazieren/ für´s Immunsystem, bon courage,
                  ” STÄRKE ZEIGEN”:
                  https://www.youtube.com/watch?v=fmZli8Xdzpw

                  Antworten
                  • Alexander
                    Alexander sagte:

                    @Dr.Lucie Fischer

                    Markus Söder Corona Wende: Ich habe euch alle lieb
                    https://www.tichyseinblick.de/meinungen/soeder-corona-wende/

                    Seit Weihnachten hat sich die Zahl der Demoteilnehmer um 300% gesteigert, d.h. Ü2000 vs. 50 Linke/CSU Einheitsfront, so am Sonntag. Der anschließende Spaziergang war so gut besucht wie jener gestern Abend, trotz klirrender Kälte / Regen / Wind.

                    Das Wachstum der Spaziergänge geht längst in die Breite, d.h. in jedem Markt / Städtchen / Gemeinde suchen Gesunde frische Luft und fahren erst gar nicht nach der nächsten Großstadt. Wochenende KW01/02 sollen es 1309 Orte gewesen mit Ü260.000 Spaziergängern gewesen sein.

                    Lockert sich der Pandemiestein aus der Mauer der Betonköpfe, lassen sich keine weiteren Erzählungen aufstocken….der Rückkehr zur Tatsachenwahrheit ist mit Ausgrenzung nicht mehr beizukommen.

                  • Richard Ott
                    Richard Ott sagte:

                    @Alexander

                    “Markus Söder Corona Wende”

                    So geht halt CSU. Eine seit 75 Jahren bewährte Formel. Södolf, der fränkische Hygieneführer, war doch schon immer im Widerstand, erinnern Sie sich etwa nicht? ;)

                  • Alexander
                    Alexander sagte:

                    @Richard Ott

                    Mia san Superbayern, zieht als Geschäftsmodell der CSU nicht mehr, seit sich jeder Anhänger vom Markus zum Liebesbeweis schlumpfen lassen muss. https://youtu.be/dXV2avTlXb0

                    Beim Spaziergang gestern erzählten viele von unbeherrschten Wirkungen des Grötentranks & zwar von nächsten Angehörigen.
                    Anekdotisch wohlweislich und durch PEI + RKI = LmaA verdammt, nicht weniger wirkungsvoll.

                    Läuft.

              9. @foxxly
                @foxxly sagte:

                bto:
                dass die dualität der energiewende durch aufbau der technik dazu und den langsamen ausstieg der alten energie-erzeuger, ganz offensichtlich nicht gewollt ist, ist für mich ein zeichen und systemische folge der durch das geldsystem bedingten umverteilung, hin zum großkapital.

                das gewinnwachstum kann nur noch erreicht werden, wenn der umbau der energiewende eine unnatürliche geschwindigkeit bekommt.

                dabei wird auch die masse mit zunehmender geschwindigkeit entreichert.
                eine gewisse zustimmung beim bürger erreicht man auch
                durch manipulierten klimadaten und eliminierung der gegenargumente, sowie deren experten.

                natürlich und auch systembedingt ist diese aktuelle entwicklung die endphase der gesellschaft und deren geldes. (diese phase ist ein zeitraum von mehrenen jahren!)

                und: man stelle sich mal vor, bzw., stelle sich die frage, wie und welche entwicklung wäre weiter anschließend notwendig, um unser wirtschafts- und gesellschaftssystem in der bekannten form weiter zuführen?

                bekannt ist aber, dass es ein dauerhaftes exponelles wachstum, welches auf kredit besteht, nicht gibt und niemals möglich ist.
                also: selbst bei größter anstrengung werden wir diese ideologisch gewollte energiewende in dieser geplanten form, nicht erreichen. denn vorher zerreisst/implodiert das finanzsystem!

                Antworten
              10. Susanne Finke-Röpke
                Susanne Finke-Röpke sagte:

                Irrtum Nr. 23:

                Der Tausch grundlastfähiger Kraftwerke wie Kohle oder Atom in Wind und Solar berührt die grundsätzlich europäische Netzstabilität von 50 Hertz nicht, die Versorgungssicherheit mit elektrischer Energie bleibt stets gewährleistet.

                In dem Moment, wo das permanente Zu- und Abschalten von Stromerzeugern und -verbrauchern durch die Netzbetreiber auch nur ein einziges Mal misslingt, sinkt die Netzfrequenz von 50 Hertz auf 47,5 oder steigt auf über 52 Hertz. Dann schaltet sich das europäische Netz ganz oder teilweise ab, je nach Automatismus. Und dann hat man Zeit zum Nachdenken, während das Elektroauto nicht lädt, die Wärmepumpe nicht geht und der Elektroherd ruht.

                Antworten
                • Hansjörg Pfister
                  Hansjörg Pfister sagte:

                  @Susanne Finke-Röpke:
                  Sie haben natürlich prinzipiell recht. Ich möchte hier aber noch auf etwas hinweisen, dass bisher kaum thematisiert wird: Wenn der Notfall – Blackout misslingt. Wenn die automatische Abschaltung nicht schnell genug erfolgt, dann explodieren Transformatoren, Generatoren werden zerstört, Leitungen brennen durch usw. D.h. bei einem gewöhnlichen Blackout bleibt die Infrastruktur intakt, bei einem zerstörerischen Ereignis kommt der Strom erst nach Monaten oder Jahren wieder, je nachdem wieviel zerstört wurde. Wahrscheinliche Ursachen für solch ein Ereignis sind Hackerangriffe, das hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Carrington-Ereignis oder durch nukleare Detonationen in oberen Atmosphäre verursachte EMP Ereignisse. Bezüglich der “Energiewende” kann man nur sagen, dass wir noch nie einen richtigen Blackout hatten. Man hofft nur, dass die Sicherungssysteme funktionieren.

                  Antworten
                  • Richard Ott
                    Richard Ott sagte:

                    @Herr Pfister

                    Das ist die einzige Chance für unseren sexy Klimaschutzminister Habeck, noch für 2022 und 2023 die CO2-Einsparziele zu erreichen. Bringen Sie ihn nicht auf dumme Ideen.

                  • Dr. Lucie Fischer
                    Dr. Lucie Fischer sagte:

                    @Hansjoerg Pfister,@Carsten Pabst
                    EMP-Ereignisse ( ob solaren oder militärischen Ursprungs) entsprechen den von
                    N.N. Taleb beschriebenen ” SCHWARZEN SCHWAN”-events.
                    Danke für ausführlichen link, gibt es individuelle Präventions-Massnahmen ?
                    ( Falls es überhaupt welche gibt ) ausser Leben in Almhütten mit analoger Ausrüstung?
                    Was erwartet Einwohner in Mega-Citys?

                  • Hansjörg Pfister
                    Hansjörg Pfister sagte:

                    @Dr. Lucie Fischer
                    “gibt es individuelle Präventions-Massnahmen ?”
                    Selbstverständlich gibt es die, das hängt von ihren persönlichen Lebensumständen und ihrem Geldbeutel ab, sowie von dem, was Sie erwarten, z.B.
                    1. Holzofen / Holzherd als Backup möglich / vorhanden?
                    2. Kleines Notstromaggregat / Radio / Akku – Lampen usw.in Alu – Kiste lagern (wg. EMP) und diese am besten auch erden.
                    2a. Sonnensturm -> niederfrequent -> geringere Anforderung an Abschirmung
                    2b. nuklearer EMP -> hochfrequent (Alu – Kiste reicht vielleicht nicht).
                    Fahrzeug:
                    Am besten alter Diesel mit mechanischer Einpritzpumpe. Ist schon von sich aus weitgehend EMP – sicher. Aber Vorsicht, könnte im Falle eines Falles geraubt werden (auch vom “Staat”).
                    usw.
                    Im Worst Case Szenario haben wir hier aber sowieso die Zombie – Apokalypse.
                    Ich bin diesbezüglich aber eher ein Wegweiser, der den Weg nicht selber geht.

                  • Dr. Lucie Fischer
                    Dr. Lucie Fischer sagte:

                    @Hansjörg Pfister 16:05
                    Vielen Dank für Ihre Antwort, aber unterschätzen Sie nicht, welchen Wert Ihre Erfahrung, Weitsicht und spontane Reaktionsfähigkeit haben werden!
                    Ich begegnete in letzter Zeit mehr Langweiler- Greisen in ” Twen”-Jahren als mir lieb war:
                    gewöhnt an lauwarme Komfort-Zonen, lese-faul ( Dr. Stelters Bücher wurden mit müdem Dank zur Seite gelegt) und abhängig von Handy-Nabelschnur zu ” Mutti”+ deren Kreditkarte, wenn´s not tut.
                    Idee alter Diesel mit mechanischer Einspritzpumpe wird realisiert.
                    4×4 ( Heufresser) schon vorhanden, emotional stabilisierend in Zeiten, wo Menschen aus Angst vor Viren etc fast hysterisch durchdrehen, Test hin oder her.

                  • Hansjörg Pfister
                    Hansjörg Pfister sagte:

                    @Dr. Lucie Fischer,
                    ich wußte ja gar nicht, dass Sie so ein Hardcore – Prepper sind.
                    Da habe ich als Mitglied des verarmten Mittelstands natürlich noch viel mehr Ideen für Sie:
                    1. Satelliten – Internet, gibt es schon ab 20 Euro/Monat. Problem: Bodenstationen in Europa, wenn dort kein Strom, dann kein Internet. US – Amerikanische Anbieter decken Europa nicht ab (habe keinen Billigen gefunden, nur Teure).
                    2. Zum Telefonieren geht auch Thuraya (http://www.thuraya.de/). Ziemlich günstig, Bodenstation irgendwo am persischen Golf, soviel ich weiß).
                    3. Auch interessant: https://www.youtube.com/watch?v=1kphRTwd6MQ
                    4. Ja, auch Bewaffnung ist wichtig:
                    https://www.youtube.com/watch?v=J6dG0XkKl68&list=PLPy46pVa4GCOArZcAKHiZkz6Ub3KvAqdF&index=2
                    oder das hier:
                    https://www.youtube.com/watch?v=lEBDLElj8Kk
                    Das Ding mit wird einem Umbaukit auf 100 Joule geliefert (für solche Länder wo sowas erlaubt ist). Damit hat man ein ernstzunehmendes halbautomatisches Kleinkalibergewehr.

                    So jetzt gehe ich demon äh ich gehe jetzt spazieren.

                  • Carsten Pabst
                    Carsten Pabst sagte:

                    Hallo Doc Fischer,
                    wollen wir mal hoffen, dass es nicht so schlimm wird. Präventions- Massnahmen gibt es viele, sind auch schon mehr wie einmal hier genannt worden. Mit Waffen muss man umgehen können, deshalb nix für den Laien. Nützt bei umherziehenden Banden sowieso nicht viel. Und ist hier auch kein Prepper- Blog.
                    Viel Wichtiger, wenn es mal nicht so läuft:
                    Optimismus
                    Wein aus Venetien, aus dem Piemont, Burgund, Languedoc ….. Nicht kleckern, klotzen.
                    Holz vor der Hütte (Nicht falsch verstehen), das Wissen um Kräuter, kleiner Garten zum Bewirtschaften, Holzbackofen, handwerkliches Geschick, gute Auswahl Bücher und viel Lebensfreude. Haben Sie bestimmt alles.
                    Und ganz wichtig: Immer schön den Bauer, Jäger und Metzger im Dorf grüßen. Am Besten hier und da zum Schnacken zu den oben genannten Weinen einladen. Dann klappt es auch in der Endzeit :-)
                    Bleiben Sie gesund und optimistisch. Denn der einzige Mist, auf dem nix wächst, ist der Pessimist!
                    Freundliche Grüße
                    Carsten Pabst

                  • Dr. Lucie Fischer
                    Dr. Lucie Fischer sagte:

                    @Hansjörg Pfister, @Carsten Pabst
                    Vielen Dank für Weiterbildung heute und überhaupt, lernen macht immer Spass und vertreibt trübe Gedanken.
                    Jedenfalls ist klar, dass ich auf gar keinen Fall je auf e-books ( ausser Wissenschafts-Artikel ) umsteigen werde, niemals! Was nützt der schönste Blackout mit #Aligote#, #Chablis # und Burgunderweinen, wenn nicht physisch -freundliche Bücher bei Generator-Funzellicht zur Verfügung stehen?
                    Mit Jägern stelle ich mich gut, ich fand ich AUF ( Fuchsgefahr ) meinem PKW frühmorgends eine halbe Wildsau zum Zerlegen, Zusammenhalt ist das Wichtigste.
                    Die Ängstlichen haben schon verloren, bleiben zu Hause und verpassen Leben ohne Maskerade.
                    Alte Therapeutenweisheit: Das beste Antidepressivum ist Befreiung , oft sind die Ketten unsichtbar und internalisiert, da helfen : rebellische Phantasieen, Analyse, Spielen , Träumen , Lachen , Bewegung und:
                    Spazieren-gehen-in-freier-Natur.

                • M. Jaggi
                  M. Jaggi sagte:

                  Vergessen Sie in dieser Thematik nicht, dass in den letzten Jahren von den Netzbetreibern viele Mechanismen und Marktmodelle entwickelt worden sind. Wo es Mangel gibt (zu wenig Abnehmer, zu wenig Produzenten) gibt es gute Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Vorausgesetzt, Sie sind etwas Flexibel als Stromverbraucher oder -erzeuger.
                  Also nicht einseitig die immer grössere Zahl an Solar und Wind und die tendenziell sinkende Zahl an konventionellen, grundlastfähigen Grosskraftwerken anschauen, sondern auch, was man mit neuen Techniken an neuen Möglichkeiten hat.

                  @ Hr. Pfister: Gewöhnlich sind die wichtigen Elemente in Unterstationen mit redundantem Schutz ausgerüstet. Schutz gegen alle Arten von Überspannungen oder Kurzschlussströmen. Ich habe noch nie gehört, dass Trafos explodieren können.

                  Antworten
                  • Carsten Pabst
                    Carsten Pabst sagte:

                    Hallo M.Jaggi,
                    bin kein Experte im Bezug auf Transformatoren, aber die generelle Gefahr, die Herr Pfister anspricht, ist gegeben. Auch wenn dies äußerst selten eintritt (Siehe Verlinkung: Solar storm Risk to the north American electric grid).
                    Ob unsere Infrastruktur darauf vorbereitet ist, kann ich nicht beurteilen. Im Falle eines Eintritts wird auf jeden Fall unsere Resilienz massiv auf die Probe gestellt. Und da sehe ich schwarz. Denn die Pandemie hat schon gezeigt, wie schlecht dieses Land vorbereitet ist.

                    https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwi1hvXx0bj1AhXsi_0HHUCBCCUQFnoECAgQAQ&url=https%3A%2F%2Fassets.lloyds.com%2Fassets%2Fpdf-solar-storm-risk-to-the-north-american-electric-grid%2F1%2Fpdf-Solar-Storm-Risk-to-the-North-American-Electric-Grid.pdf&usg=AOvVaw2LpP2Ru-5fjDfxJpYoplGC

                    Freundliche Grüße
                    Carsten Pabst

                  • Richard Ott
                    Richard Ott sagte:

                    Klar können die explodieren. Aber das ist bei Hochspannungstransformatoren eine eher theoretische Diskussion. Wenn irgendwelche Komponenten ohne Explosion abbrennen, ist der Trafo meistens genauso unbrauchbar – Ruß besteht ja bekanntlich aus Kohlenstoff und Kohlenstoff ist ein hervorragender Stromleiter, dann verursachen die Rußpartikel aus dem Feuer überall Kurzschlüsse.

                    Ich habe mal von einem Siemens-Ingenieur eine sehr interessante Präsentation gezeigt bekommen, bei der es nur darum ging, welche logistischen Probleme es zu lösen gibt, wenn man einen Großtransformator irgendwo aufbauen will.

                    Die Teile für die richtig großen Trafos gibt es nicht von der Stange, die werden für jeden Trafo speziell gefertigt. Und sie sind dann so schwer und so groß, dass man spezielle Schwerlasttransporte braucht, um sie zum Einsatzort zu bringen, und manchmal muss man dazu noch eine Brücke auseinandernehmen, weil das Teil sonst nicht unten drunter durch passt – und so weiter.

                    Probieren Sie so einen Transport mal, wenn gleichzeitig auch noch tagelang der Strom weg ist – da kommt man ganz schnell in eine Situation, wo man ein System ganz mühsam über Wochen und Monate wieder “hochfahren” muss, wenn es einmal unkontrolliert “abgestürzt” ist.

                  • Carsten Pabst
                    Carsten Pabst sagte:

                    Hallo Herr Ott,
                    wie sie schon treffend schreiben, die großen Transformatoren gibt es nicht von der Stange:
                    Aus der oben von mir verlinkten PDF:
                    “Wenn Ersatzteile leicht verfügbar sind, kann die gesamte Transport- und Aufbauzeit für einen großen Leistungstransformator je nach Entfernung und logistischen Problemen zwischen einigen Wochen und Monaten liegen. Wenn neue Transformatoren bestellt werden müssen, beträgt die Vorlaufzeit bei inländischen Anbietern schätzungsweise 5-12 Monate und bei internationalen Anbietern 6-16 Monate.”
                    Aber auch nur, wenn die Ersatzteile leicht verfügbar sind. In der jetzigen Situation mit weltweiten Lieferkettenproblemen ein noch viel größeres Problem.
                    Freundliche Grüße
                    Carsten Pabst

                  • jobi
                    jobi sagte:

                    @ Herr Ott

                    “.. wo man ein System ganz mühsam über Wochen und Monate wieder “hochfahren” muss ..”

                    Was bereits nach wenigen Tagen ( wenn die Regale beim Aldi leer sind ) Probleme einer ganz anderen Dimension mit sich bringen könnte.

                    Wenn nämlich grundlegende Bedürfnisse nicht mehr befriedigt werden können, geraten zivilisatorische Prägungen schnell in Vergessenheit, wie man beim Hurrikan Katrina in New Orleans beobachten konnte.

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