Inflation: Kommt sie oder kommt sie nicht?

Eine Reise durch die Finanzgeschichte soll die Antwort bringen

Die Inflationsfrage steht gegenwärtig wie ein großer Elefant im Raum und deshalb auch im Mittelpunkt der Folge 34 von „beyond the obvious – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“. Mit Blick auf entscheidende Ereignisse in der Vergangenheit werden Zukunftsprognosen gewagt. Dabei geht es weit zurück in die Geschichte – beginnend bei den Silbermünzen im alten Rom, über Gold, das erste Papiergeld, bis hin zu Kriegsanleihen und schließlich den heutigen Finanzmarktprodukten. Sie hören, wie die nationalen Notenbanken platziert und im Staatsinteresse genutzt wurden und welche Folgen das nun im Zuge der Pandemie auf die Inflationsfrage hat.

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Kommentare (23) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Mark
    Mark sagte:

    Im Podcast wird mehrmals der Begriff “Umlaufgeschwindigkeit” verwendet. Eine Bemerkung dazu: Die “Umlaufgeschwindigkeit” (V) ist einfach das Verhältnis zwischen nominalem BIP und einer gewählten Geldmenge (M), d.h. V = BIP/M. Man hat zwar vom Namen her das Bild im Kopf, dass die Transaktionen gemessen werden, das wird wohl in den Volkswirtschaft-Lehrbüchern auch so geschrieben, aber das ist nicht der Fall.

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  2. SamText
    SamText sagte:

    Absolut Spitze, Herr Dr. Stelter! Vielen Dank für Ihre sogar für wirtschaftliche Laien sehr verständlichen Erklärungen und Ihre konkreten, jeweils gut begründeten Einschätzungen zur jeweiligen wirtschaftspolitischen Lage! Herzlichen Dank für Ihre herausragende und sehr hilfreiche Aufklärungsarbeit!

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  3. Max Biber
    Max Biber sagte:

    Sehr geehrter Herr Stelter,
    ich fand den Inhalt sehr interessant und informativ.
    Gibt es diesen Inhalt auch in Textform?
    Mit freundlichen Grüßen
    Max Biber

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    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Da ich es immer nur anhand von Stichpunkten mache, damit der Podcast nicht langweilig abgelesen wirkt, nein. Aber in diesen Tagen kommt einiges zum Thema auf dem Blog. LG DSt

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      • Max Biber
        Max Biber sagte:

        Dann werde ich es selbst am nächsten Wochenende scripten und kann es Ihnen dann gern zur Verfügung stellen.

  4. Heinz Maier
    Heinz Maier sagte:

    Ich fand den Podcast wirklich interessant und spannend. Was mich allerdings wirklich verblüfft hat war, dass Sie eine Inflationsgefahr erst in einigen Jahren sehen. Momentan ist doch das Thema, dass uns im Herbst eine Pleitewelle der Zombiefirmen, eine gewaltige Bankenkrise durch massive Kreditausfälle und ein Kollaps der Immobilien und anderer Assets drohen könnte. Von einer langanhaltenden Depression gar nicht erst zu reden. Und da sehen Sie eine problematische Entwicklung sich erst in einigen Jahren entwickeln? Erstaunlich!

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    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Heinz Meier

      Ich frage mich, ob Sie nicht verstanden oder nicht hingehört haben.

      Inflation in einigen Jahren SCHLIESST doch nicht aus, was Dr. Stelter immer wieder sagt, dass wir ZUERST eine problematische Entwicklung haben und daher Injektion von Liquidität durch die Notenbanken, die über den Staat an die Wirtschaftssubjekte WEGEN der problematischen Entwicklung weitergeleitet wird und DADURCH – sozusagen die Voraussetzung dafür schaffend – eine SPÄTERE Inflation hervorrufen wird.

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  5. Summon
    Summon sagte:

    Wäre Japan nicht das perfekte Gegenbeispiel?

    Schrumpfende Erwerbsbevölkerung, starke Monetarisierung, …?

    Zudem: Das oft zitierte Reshoring wirkt vermutlich nur begrenzt inflationär bei Löhnen – das meiste kommt automatisiert zurück. Arbeiter im Ausland werden durch Roboter und Software im Inland ersetzt.

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  6. Arnold
    Arnold sagte:

    Ein, für mich DERE entscheidende Punkt fehlt:

    Wenn die Wirtschaft gut läuft, also bald wieder gut anspringt, ist die Krise zu bewältigen. Bringt Corona die Wirtschaft für ein, zwei oder mehr Jahre in Bedrängnis, dann “gute Nacht”, willkommen Inflation!

    …… und wie sich das entwickelt, wissen wir allen nicht.

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  7. Zweifler
    Zweifler sagte:

    Die „reichen“ Italiener müssen 26% Kapitalertragssteuer bei jeglicher Art von Goldverkauf zahlen. Die „armen“ Deutschen zahlen nichts.

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  8. B. Reichert
    B. Reichert sagte:

    Sehr geehrter Herr Stelter. Gerhald Höhrhan sagt wer eine Immobilie mit Kredit finanziert profitiert von der Inflation weil die Schulden durch steigende Inflation weginflationiert würden. Ist der Haken bei der Sache nicht, dass das nur funktionieren würde wenn mein Arbeitgeber mein Gehalt synchron zur Inflation steigern würde?

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    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ B. Reichert

      >… profitiert, weil …>

      Kluger Kopf dieser G. Hörhan.

      Er hat aber offensichtlich vergessen hinzuzufügen, was der Haken bei der Sache ist:

      Wenn es VORHER ein Platzen der Immobilienblase gibt, dann fallen die Preise und die Bank wird eine EINLAGE fordern, wenn der gesunkene Marktwert der Immobilie nicht mehr der von der Bank verlangten Sicherheit für den Kredit, der nominal fixiert ist, entspricht.

      Kann diese nicht geleistet werden, wird die Immobilie versteigert.

      Ist der erzielte Erlös geringer als der Kredit, was bei fallenden Immobilienpreisen sehr gut so sein kann, ist die mit Kredit finanzierte Immobilie eine VERLUSTGESCHÄFT.

      Es ist und bleibt auch dann ein Verlustgeschäft, wenn Ihr Gehalt SPÄTER synchron oder mehr als synchron mit der Inflation steigen würde.

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    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @B. Reichert

      Wenn Sie auf IHREN Arbeitgeber alleine schauen, ist ihre Frage berechtigt.

      Bedenken Sie allerdings, dass die Löhne nicht steigen sollen/müssen, weil es Inflation gibt, sondern es entsteht Inflation, weil die Löhne steigen (also: nicht nur ihrer, sondern der durchschnittliche Lohn).

      Wollen Sie ein Immobilieninvest krisensicher machen, brauchen sie eine höhere Eigenkapitalquote – dies konterkariert aber den Effekt, dass Inflation ihre Schuldlast mindert.

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  9. Felix Roth
    Felix Roth sagte:

    Hallo Herr Dr. Stelter,
    wieder eine sehr gute Folge. Ist aus ihrer Sicht die gängige Definition von Inflation ein gutes Messinstrument für die Aktionen der Zentralbanken? Aus meiner Sicht ist der Warenkorb dazu falsch gewählt, weil keine Assets inkludiert sind und weil Rohstoffe wie Benzin die Preisentwicklung verzerren. Interessanterweise wählt Prof. Dr. Polleit in einem aktuellen Vortrag eine andere Definition: Für ihn ist Inflation schlicht die Ausweitung der Geldmenge. Folgt man dieser Definition, kann man seit der Euroeinführung eine beträchtliche Inflation feststellen. Was denken Sie darüber? Den ganzen Vortrag findet man auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=hZr6QAfX6FQ

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    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @Felix Roth

      Polleit ist Anhänger der Österreichischen Schule und hält als solcher Tautologien schon mal gerne für Argumente.

      Man kann Inflation als Ausweitung der Geldmenge definieren. Damit hat man dann den aus dem lateinischen stammenden Begriff quasi “übersetzt”: Inflation ist Inflation.

      Das ist zweifelsfrei korrekt. Und völlig nutzlos.

      Es lässt sich überhaupt nur mit einem Warenkorb eine für die Gesellschaft relevante Preisentwicklung messen. Ob der Warenkorb gut gewählt ist, ist eine andere Frage als die, ob man ihn überhaupt braucht: Ja! Zwingend. Weil man sonst in einer wertlosen Kreisbetrachtung festhängt.

      Austrians machen das aber gerne, weil die Inkohärenz ihres Gedankengebäudes sie sonst einholen würde.

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  10. Robert
    Robert sagte:

    Ich kann nicht nachvollziehen, inwieweit die Einführung einer Einkommensteuerpflicht auf Gewinne aus Goldanlagen in Deutschland einen maßgebenden Einfluß auf den weltweit notierten Goldpreis haben sollte. Der deutsche Goldbesitz dürfte doch wohl kaum mehr als 2 bis 3 Prozent des weltweiten Goldbestandes sein. Auch die Besteuerung der Aktiengewinne hat nicht zu einem Rückgang der Aktienkurse geführt.

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    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Hallo Robert, hat sie natürlich nicht und die Aussage war auch nicht so gemeint und ich denke, ich habe es eigentlich auch so gesagt: es ist ein Stimmungsindikator genauso wie die anderen Indikatoren, die einen “überkauften” i.e. überoptimistischen Markt signalisieren. Dies kann zu der technischen Reaktion führen, dass Preise fallen, auch bei Gold. So wie Kleinanleger meist am Ende der Entwicklung einsteigen, steigt auch der Staat zu spät ein. So war es gemeint.

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  11. Joerg
    Joerg sagte:

    Goldpreis-Indikator Kursgewinnbesteuerung:
    Laengst ueberfaellig!
    Weshalb sind Kursgewinne auf privat gehaltene Immos nach spaetestens 10 Jahren steuerfrei? Weshalb Kryptos und Gold nach einem Jahr? Aber Kursgewinne auf Aktien gar nicht?
    Weshalb keine einheitlichen Regelungen? zB ab 10 Jahre Haltedauer steuerfrei zwecks Altersvorsorge!
    LG Joerg

    Antworten
    • RealTerm
      RealTerm sagte:

      Die Fragen sind natürlich allesamt berechtigt, letztlich werden ja bei vielen Geldanlagen nominelle, also inflationäre Preiserhöhungen mit besteuert. Das ist dahingehend widersinnig, da diese inflationsbedingten, nominellen Preiserhöhungen gar keinen realen Gewinn an Kaufkraft darstellen. Hier wird also in die Substanz hineinversteuert. Dies ist, genauso wie die Inflation bei Geldvermögen, nichts anderes, als eine Vermögenssteuer durch die Hintertür. Bei der selbstgenutzten Immobilie aber macht man eine Ausnahme. Eine Art Freibetrag von dieser Vermögenssteuer. Warum wohl? Weil es gelinde gesagt niemand verstehen würde, wenn man als Privatmann sein Haus verkaufen würde und wegen der Steuerabzugs vom Verkaufserlös sich dann das gewünschte Nachbarhaus nicht mehr leisten könnte. Den Vermietern kann man aber eine derart unverständliche Steuerlast schon aufbürden, denn die Vermieter sind schließlich böse Kapitalisten;-)
      Warum also nicht auch bei Gold? Nun, sicher weil Gold historisch das Geld selbst war. Zu Zeiten des Goldstandards waren 35 Dollar nur ein Lagerschein für eine Unze Gold. Wie aber soll man eine etwaige Wertsteigerung von 1 Unze Gold versteuern, wenn sie sich per definitionem im Preis nicht ändert? Heute, da die Druckerpressen heiß laufen und Gold inflationär im Preis steigt, bleibt die Besteuerung natürlich weiterhin Blödsinn. Aber diese Besteuerung wird schon kommen, europaweit, denn die Goldbesitzer sind natürlich wie auch die Vermieter allesamt böse Kapitalisten! XETRA-Gold ist da nur der Anfang. Olaf kann doch nicht zulassen, dass sich jemand dem Vermögenseinzug durch den Staat einfach so entzieht! Wo kämen wir da hin? Diese Notausgänge müssen dicht gemacht werden. Plakativ dargestellt bereichert sich Olaf zunächst durch die Gelddruckorgien und Inflation, danach versteuert er obendrein noch die dadurch verursachten nominellen Preissteigerungen bei Sachwerten. Einfach genial!

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      • Joerg
        Joerg sagte:

        Die Steuern finde ich nicht mal so schlimm. Schlimmer und aendernswerter faende ich eine ueberfaellige AV-Regelung:
        Entweder steuerfreies Ansparen (Divi, Zins, Kurs/Verkaufsgewinne) in pers. AV-Sonderdepots (Entsparen ab 60 moeglich) oder versteuertes Ansparen aber steuerfreie Entnahme im Alter (ab 60). Fuer alle Assets.
        Verbesserungen?
        LG Joerg

  12. globali
    globali sagte:

    Hier noch ein paar Anmerkungen:
    In Deutschland werden die Realeinkommen der unteren Einkommensschichten zunächst sinken. Die Verschuldung des Kleingewerbes steigt.
    Die Renditen, also die Kosten für Kapital werden künstlich niedrig gehalten. Erst wenn such bei diesen Punkten etwas ändert kann Konsumerpreisinflation steigen. USA wird hier vorausgehen.

    Antworten
  13. RealTerm
    RealTerm sagte:

    …. und dann unser Finanzminister als Contra-Indikator für den Goldpreis. Nicht schlecht! Schließlich hat er XETRA-Gold ja viele Jahre in Ruhe gelassen! Da ist es in der Tat bemerkenswert, dass er jetzt aktiv wird.
    Ein alter, sehr erfahrener, promovierter Goldhändler sagte einmal in einer ähnlichen Situation vor gut und gerne 10 Jahren: “Gold ist zu schnell gestiegen, das kommt wieder zurück.” Und er bekam recht. Richtig skeptisch wurde er aber, als seine Tagesumsätze förmlich explodierten und die Bauarbeiter einer Großbaustelle gegenüber seinen kleinen Edelmetallhandel “stürmten”. Und er hatte wiederum recht. Schade, dass man ihn heute nicht mehr fragen kann. Er lebt nicht mehr.

    Und heute? Ich scheue mich natürlich zu sagen: “This time is different!” Das kann bekannter Maßen sprichwörtlich sehr teuer werden. Tatsächlich wird eine Korrektur im Goldpreis kommen, von diesem Niveau oder auch von einem höheren. Die von Dr. Stelter dargelegten monetären Grundlagen sprechen aber auch für eine mittelfristige Fortsetzung des Bullenmarktes und im Finale dann für eine Blase, die leider von erheblichen Verwerfungen im Leben von uns allen begleitet sein wird. Wollen wir hoffen, dass es nur “Verwerfungen” sind.

    Antworten
  14. RealTerm
    RealTerm sagte:

    Ein wirklich ausgezeichnte, unaufgeregte Zusammenfassung, mit viel Mühe zusammengestellt. Danke!
    Bemerkenswert, dass hier der Goldstandard nicht etwa einseitig als das Allheilmittel verherrlicht wird. Ganz konkret würde, so Dr. Stelter, im Goldstandard nämlich die systemimmanente Deflation schrittweise fallende Löhne erfordern. Diese aber seien aber politisch nicht umsetzbar.

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