In der Zinsfalle

Steigende Zinsen führen bei den Notenbanken zu massiven Verlusten: Was, wenn kein Eigenkapital mehr da ist?

In der 165. Folge von „bto 2.0 – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ geht es um drei brisante Themen und einen Ausrutscher. Gleich am Anfang ein am Freitag aktuell geführtes Interview zum Tarifabschluss der IG Metall und dessen Folgen. Gesprächspartner ist Dr. Dominik Groll, Arbeitsmarktexperte am Kiel Institut für Weltwirtschaft. Danach blicken wir auf die zum Teil gravierenden Auswirkungen steigender Zinsen. Nicht nur Private erleiden Verluste, das gilt auch für die Notenbanken in ihren stark aufgeblähten Bilanzen. Wichtige Frage dabei: Spielt das eine Rolle oder können Notenbanken auch mit negativem Eigenkapital glaubwürdig die Inflation bekämpfen? Ein weiterer Schwerpunkt in dieser Episode: ein Update zum russischen Krieg gegen die Ukraine mit Prof. Gunnar Heinsohn, der zu diesem Thema bereits zweimal zu Gast bei bto war. Zum Abschluss ein Nachtrag zum Thema Energie- und Klimapolitik, wo Daniel Stelter einen Fehler korrigiert.

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Kommentare (33) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Seuchenvogel
    Seuchenvogel sagte:

    Zum Thema Heinsohn

    Demographie: Russland versucht bereits die eigene Demographie zu verbessern, indem es schlicht Menschen aus der Ukraine klaut.

    Es wird auch keinen Kompromissfrieden geben. Das wäre der komplette Untergang der Ukraine. Kein Mensch würde nach so einem Kompromissfrieden in die Ukraine investieren. Er müsste ja Angst haben, dass Russland die Fabrik in 2 Jahren wieder zerstört. Im Donbass und bei der Krim liegen recht große Gasvorkommen. Zb das Gasfeld bei Kramatorsk -Slawjansk ( Yusifska-Gasfeld) . Kurz nachdem begonnen wurde, an dem Gasfeld zu arbeiten, haben die Russen 2014 den Krieg im Donbass losgetreten. Und zwar genau dort. In Kramatorsk und Slawjansk. Nachdem sie sich die Gasvorkommen der Krim schon im März 2014 unter den Nagel gerissen haben.

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ seuchenvogel
      “”Kurz nachdem begonnen wurde, an dem Gasfeld zu arbeiten, haben die Russen 2014 den Krieg im Donbass losgetreten. Und zwar genau dort.””#

      bin ich da falsch informiert?

      seit 2014 haben diese ukrinische-nazi-truppen die russenstämmige bevölkerung im donbass bekämpft.
      ist das falsch?

      Antworten
      • Seuchenvogel
        Seuchenvogel sagte:

        @foxxly. Das ist falsch. Es wurden russische Soldaten und Söldner bekämpft. Nur wo die sich festsetzen konnten herrschte Krieg. In Regionen wie Charkiw, Isjum usw. war Frieden, bis Putin sich entschloss auch dort anzugreifen. Der größte Mörder und Vertreiber von russischstämmigen Ukrainern ist Putin. Und versuch mir nicht die russischen Märchen zu erzählen. Meine Freundin kommt aus Kramatorsk. Ich war auch bis zum Februar 2022 regelmäßig dort. u.a. mehrere Monate in Charkiw.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Seuchenvogel

        “Es wurden russische Soldaten und Söldner bekämpft. Nur wo die sich festsetzen konnten herrschte Krieg. In Regionen wie Charkiw, Isjum usw. war Frieden, bis Putin sich entschloss auch dort anzugreifen.”

        Hatten sich im Mai 2014 im Gewerkschaftshaus in Odessa auch schon “russische Söldner” festgesetzt oder waren das Feuer und die 48 Toten dort Zufall?

        “Der größte Mörder und Vertreiber von russischstämmigen Ukrainern ist Putin. Und versuch mir nicht die russischen Märchen zu erzählen.”

        Das könnte die ukrainische Regierungspropaganda nicht besser formulieren und ich glaube es sofort – Putin lässt ja auch mit der eigenen Artillerie immer wieder auf ein Atomkraftwerk schießen, obwohl es von russischen Truppen besetzt ist. ;)

  2. weico
    weico sagte:

    Wie sich Heinsohn beim Ukraine -Thema leider etwas “verrennt” bzw. “blamiert”, stellen nicht nur die Kommentatoren bei Achgut/Tichy usw. ,ja seit geraumer Zeit, fest

    Man muss Heinsohn aber ein Stückweit nachsehen, dass seine eigenwille “Theorie” von der geplanten Schwächung Polens , durch Deutschland… stark mit seiner “Polenverliebtheit” zusammenhängt und ja auch nur seine persönlich Meinung widerspiegelt. Nicht nur sein jetziger Lebensmittelpunkt liegt in Polen … auch seine Frau ist ja Polin.

    Polen “träumt und zehrt” ja immer noch von seiner alten Grösse und kaum ein anders “Staatsgebiet” Europas ist in seiner langen Geschichte so zerrissen worden….!

    Heinsohn sammelt ja, zusammen mit seiner Frau Joanna Sidorczak-Heinsohn, alte Stiche/Karten und diese zeigen wunderbar auf ,wie sich Polen-Litauen bzw. die “Ukraine” (Wortbedeutung :”Grenzgebiet/ Militärgrenze”) dauernd gewandelt hat.

    https://heinsohn-gunnar.eu/store/product/50-0083-ukraine-maps-from-1580-to-1860–collection-heinsohn-sidorczak–gda-sk–fourth-edition–10-october-2022-/

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @weico

      “Man muss Heinsohn aber ein Stückweit nachsehen, dass seine eigenwille ‘Theorie’ von der geplanten Schwächung Polens , durch Deutschland…”

      Es wäre sicher für Deutschland in den 2000er und frühen 2010er Jahren möglich gewesen, einen Ausgleich der wirtschaftlichen Interessen mit Polen zu finden, aber Deutschland und die EU wollten ja lieber ihre grünwoke Hypermoral predigen und unbedingt sicherstellen, dass es für jede Person, ens sich als Frau identifiziert, genug Schwangerschaftsabbruchsmöglichkeiten in Polen gibt. Das war unsere Priorität, und das rächt sich jetzt.

      “Polen “träumt und zehrt” ja immer noch von seiner alten Grösse und kaum ein anders “Staatsgebiet” Europas ist in seiner langen Geschichte so zerrissen worden….! ”

      Polen hat im 18. Jahrhundert durch eine ganze Reihe von außenpolitischen Fehleinschätzungen und innenpolititischen Misserfolgen seine “alte Größe” eingebüßt und war eine Zeit lang als souveräner Staat komplett von der Landkarte verschwunden. Die alte Größe wiederherzustellen hieße übrigens, große Teile Weißrusslands und der Westukraine wieder unter polnische Herrschaft zu bekommen. Ich glaube nicht, dass es für den Rest Europas eine gute Idee ist, Polen bei diesem Ziel zu unterstützen.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Teilungen_Polens#/media/Datei:Partitions_of_Poland_german.png

      Ob es da so schlau für die Polen ist, sich dem Hegemon aus den USA anzubiedern, obwohl der seine Vasallen auf anderen Kontinenten gern fallen lässt, sobald sie ihm nichts mehr nützen? In Afghanistan herrschen heute wieder die Taliban, aber immerhin konnte die US-freundliche Regierung vor ihrer Flucht noch die Geldkoffer mit Dollars vollpacken. Gar kein so schlechtes Ergebnis, wenn man staatsnah genug war. ;)

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Richard Ott

        “Ob es da so schlau für die Polen ist, sich dem Hegemon aus den USA anzubiedern, obwohl der seine Vasallen auf anderen Kontinenten gern fallen lässt, sobald sie ihm nichts mehr nützen?”

        Solange die USA die Richtung vorgeben und Deutschland zahlt…kann man es ja mal versuchen …und hat relativ wenig zu verlieren.

        Immer in der Hoffnung, in ferner Zukunft mal “ein Stücklein” der Ukraine oder Weissrussland abzubekommen.

        Nach der Westverschiebung … der “Traum” einer neue Ostverschiebung:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Volksrepublik_Polen#/media/Datei:Westverschiebung.Polens.gif

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        “kann man es ja mal versuchen …und hat relativ wenig zu verlieren.”

        Naja, Extremisten zu fördern und zu finanzieren damit die in anderen Staaten die Hilfstruppen für die eigenen politischen Interessen abgeben, geht oft schief. Da besteht bei Nazi-Batallionen genau das gleiche Gefahrenpotential wie mit Islamisten-Milizen.

        Erinnern Sie sich an diesen jungen Mudschahedin-Führer hier, der so mutig für die Interessen der USA in Afghanistan gegen die böse Sowjetunion gekämpft hat?

        https://i1.wp.com/media.salon.com/2015/11/osama-bin-laden-independent.jpg

        Und die Pointe: In Syrien waren die Al-Kaida-Terroristen nach einem kleinen Rebranding dann wieder die Guten im Kampf gegen den bösen Diktator Assad….

      • weico
        weico sagte:

        @Richard Ott

        “Und die Pointe: In Syrien waren die Al-Kaida-Terroristen nach einem kleinen Rebranding dann wieder die Guten im Kampf gegen den bösen Diktator Assad.”.

        Bei den Ami’s geht der Wechsel von Feind zu Freund bzw. Vice Versa ja ziemlich schnell.

        Die bösen Nazi-Deutsche waren ja damals recht schnell wieder die Lieblinge der Amis.
        Die Deutschen mussten dafür ja nur mal schnell zur US-Marionette bzw. zum Stützpunkt im “Kampf gegen das Böse im Osten” werden .

        Polen hat da noch.. Stützpunktmässig gesehen… einiges aufzuholen

        https://worldbeyondwar.org/de/no-bases/

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        “Die bösen Nazi-Deutsche waren ja damals recht schnell wieder die Lieblinge der Amis.”

        Das war ein historischer Glücksfall, der Deutschland 1945 sehr genützt hat – zumindest dem westlichen Landesteil.

        Wie es einem besiegten Staat ergeht, in dem die USA kein geostrategisches Interesse an einem schnellen Wiederaufbau haben, können Sie in Libyen sehen.

        “Polen hat da noch.. Stützpunktmässig gesehen… einiges aufzuholen”

        Wenn das amerikanische Interesse an Europa nachlässt weil die USA entscheiden, den Schwerpunkt ihrer geostrategischen Aktivitäten nach Asien zu verlegen, dann wird die Anzahl von US-Stützpunkten in Europa insgesamt deutlich sinken.

        Tolle Karte übrigens, nicht nur visuell beeindruckend sondern auch sehr detailliert. Am interessantesten ist, in welchen Staaten es noch keine US-Militärbasen gibt…

  3. Tom96
    Tom96 sagte:

    Vor elf Tagen hörte ich den Vortrag:

    “Die Außenpolitik der Russischen Föderation – Vom
    Kooperationswillen zum Gewalteinsatz
    Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Ludwig Steindorff.
    Im Vortrag wird die Entwicklung
    vom Zerfall des Warschauer Paktes und der Auflösung der Sowjet-Union 1991 bis
    in die Gegenwart verfolgt. Einerseits ist die Russische Föderation die eine
    Großmacht in Nachfolge der UdSSR, andererseits ist Russland nur einer unter
    den 15 Nachfolgestaaten, die aus der UdSSR hervorgegangen sind.”

    Dreimal wurde hier in BTO zur Auseinandersetzung zwischen der Ukraine gegen die russische Bevölkerung nicht Stellung genommen, stattdessen erfolgten Mutmassungen über hoch spekulative Entwicklungen, die sicher kein Militär preisgebn würde.

    Die Herleitung zum Untergang der UdSSR konnte ich 1991 in einem Forschungsprojekt zur Transformation Osteuropa und hier der Sowjetunion begleiteten, daher widerspreche ich der rückblickenden Einschätzungen von Prof. Heinsohn.
    Er ist mit keinen Wort auf die Installierung des Regime Boris Nikolayewitsch Jelzin und der qualifizierten US Unterstützung durch z. B. Jeffrey D. Sachs eingegangen und hat völlig unterschlagen, daß der neue Präsident “Putin” nach seiner Amtsübernahme einer Armada von 47 Oligarchen gegenüber saß, die ihm sogar mit dem Tod drohten sowie verhöhnt haben sollen, nachdem sie die Privatiserung des öffentlichen Vermögens unter Jelzin/Sachs zielgenau abzockt haben mit der obiger Hilfestellungen und mehr. Diese Vermögenswerte schwirren derzeit wohl in den reichsten Metropolen zu Lasten der russischen Bevölkerung durch die Welt.
    Die Hoffnungen auf eine souveräne gleichberechtigt Partnerschaft einer sich freiheitlich entwickelnden Öffnung hatte bereits 1996 in der Ära Clinton keine tragfähige Basis mehr

    Über militärische Einschätzungen zu schreiben sehe ich keine Kompetenzen, die an der Front oder im realen ausführenden Komplex erworben wurden. Von Geheimdienstinformationen können wir sich kaum ausgehen.
    Daher zum Verständnis der Ursprünge ein einleitender Rückgriff auf das Bundesheer.at
    https://www.bundesheer.at/pdf_pool/publikationen/integration_in_der_gus_und_die_politik_malek_48.pdf
    Publikation Dr. Martin Malek “Integration in der GUS” (ISBN: 978-3-902670-28-1) – Februar 2010

    Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      Wer eine Analyse der Russischen Positionen anstrebt und in Zusammenklnag mit der unserigen bringen möchte, der sollte tiefer in die Geschichte zurück untersuchen
      https://wisosophi.wordpress.com/2022/11/15/ursprung-der-versklavung/
      “Konfliktlösung mit dem Westen: Um das wahre Potenzial von Präsident Putins jüngster Rede zu entschlüsseln, müssen wir uns dem 15. Jahrhundert zuwenden.” Übersetzung uncutnews von
      strategic-culture.org/news/2022/11/11/de-conflicting-with-the-west-will-the-valdai-blueprint-work/
      Über die Hermetik / hermeticism siehe wiki endet der Beitrag :

      “Aber wenn wir die hermetische Optik annehmen – indem wir uns wie magnetisch von bestimmten grundlegenden Werten und Erzählungen anziehen lassen – können wir uns von der historischen Last befreien. Dies war der kreative Aspekt der Hermetik, der ihre Anhänger so begeisterte. „Wenn wir uns auch nur vorstellen, etwas zu tun, geschweige denn, es tatsächlich zu imitieren, dann ist es auf einer gewissen Ebene so, als würden wir es tatsächlich werden – dann sind wir ‚frei‘, die einfache physische Kausalität ‚loszulassen‘, die von vergangenen Ereignissen herrührt, die unausweichlich ‚unsere Gegenwart‘ bestimmen.“

      Auch das ist eine andere Art, sich Souveränität vorzustellen. Sie beinhaltet die Idee, dass Souveränität durch souveränes Handeln und Denken erworben wird. Diese souveräne Macht erwächst aus dem Selbstvertrauen eines Volkes, das über eine eigene, klare Geschichte, ein intellektuelles Erbe und einen eigenen geistigen Fundus verfügt, aus dem es schöpfen und durch den es sich abgrenzen kann.

      Dies sind die versteckten Juwelen in Präsident Putins Valdai-Rede, die in gewisser Weise mit Giulio Camillos Gedächtnistheater vergleichbar sind – als ein System des Gedächtnisabdrucks, das es ermöglicht, die Welt wieder als ein einheitliches Ganzes zu sehen.”

      Original:
      “But, in adopting the Hermetic optic – by allowing ourselves to be pulled forward, as if magnetically, into inhabiting certain foundational values and narratives – we may free ourselves from historical weight. This was the creative aspect of Hermeticism which so excited its adherents. “If, when we so much as imagine doing something, never mind actually to imitate it, it is at some level, as if we actually become it – then we are ‘free’ to ‘let go’ of simple physical causality – stemming from past events that somehow inevitably determine ‘our present’.”

      It is too, a different way of envisaging sovereignty. It encompasses within it, the idea that sovereignty is acquired, through acting and thinking sovereign. That sovereign power grows out from the confidence of a people having its own distinct and clear history, its intellectual legacy, and its own spiritual storehouse on which to draw, and by which to differentiate itself.

      These are the hidden gems inside President Putin’s Valdai speech, which somehow compare to Giulio Camillo’s memory theatre – intended as a memory-imprint system enabling the world again to be seen as a unitive whole.”
      by Alastair Crooke

      Antworten
  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Sehr gut fand ich das Gespräch mit Dr. D. Groll.

    Was mir dennoch fehlt:

    Erstens:

    Der Abschluss in der Metall- und Elektroindustrie hat sicher auch eine SIGNALWIRKUNG auf andere Branchen, die NICHT diese PRODUKTIVITÄTSZUWÄCHSE haben.

    Gibt es eine historisch fundierte EMPIRISCH belastbare „Ableitung“ auf ihre Tarifabschlüsse vom vorliegenden Abschluss der Metall- und Elektroindustrie?

    Zweitens:

    Die EUR 3.000 STEUERFREIE (!) Einmalzahlung ist eine LOHNSUBVENTION des Staats, die den vergleichsweise GUT bezahlten Arbeitnehmern DIESER beiden Branchen mit erheblichem NETTOEFFEKT zukommt, aber bei weitem nicht in gleichem Umfang den Arbeitnehmern der allermeisten anderen Branchen, in denen weniger gezahlt und keine EUR 3.000 ausgereicht werden können.

    MEHR Ungleichheit wird also DURCH den Staat herbeigeführt.

    Daher MEHR Sozialtransfers, um das zu kompensieren.

    Zu Prof. G. Heinsohn:

    Erstens:

    In seiner HISTORISCHEN Betrachtung fehlt die Bewertung, dass bzw. inwieweit nach WK II eine DIREKTE Konfrontation der von USA und UdSSR geführten Blöcke wegen beiderseitiger ATOMARER Bewaffnung nicht möglich war.

    Diesen Aspekt kann man NICHT mit GEBURTENRATEN überspielen.

    Wenn doch, muss erklärt werden, warum so.

    Zweitens:

    Heinsohn spricht davon, dass die NATO Russland NICHT gedroht habe vor dem Einmarsch in die Ukraine und daher Russland nicht oder nicht hinreichend gehindert worden sei, den Krieg zu beginnen.

    Habe ich ihn so richtig verstanden, kann ich mich nur wundern.

    Die NATO ist ihrem VERSTÄNDNIS nach ein DEFENSIV-Bündnis und kann anderen NUR drohen, nicht ihre MITGLIEDSTAATEN anzugreifen.

    Die Ukraine ist KEIN Mitglied der NATO.

    Russland GLAUBWÜRDIG zu drohen, nicht die Ukraine anzugreifen, wäre demnach FATAL gewesen.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @

      “Die NATO ist ihrem VERSTÄNDNIS nach ein DEFENSIV-Bündnis”

      :D :D :D

      Tja, manchmal klafft zwischen Selbstbild und Realität eine große Lücke. Die DDR war zum Beispiel ihrem Verständnis nach ein demokratischer Staat – das sagte ja schon ihr Name…

      Antworten
  5. Rolf Peter
    Rolf Peter sagte:

    Die Ausführungen zu der Notwendigkeit von angemessenem Eigenkapital einer Zentralbank überzeugen nicht. Solange die ZB sich nicht in fremder Währung verschuldet, ist sie immer solvent. Da der Einsatz des geldpolitischen Instrumentariums nicht vom Eigenkapital abhängt, hängt auch das Vertrauen in die ZB von anderen Faktoren ab.

    Eine Zentralbank kann einfach nur Helikoptergeld verteilen ohne jedes Eigenkapital.

    Was die Ukraine angeht, wurden vor allem zwei Szenarien besprochen, Erschoepfungskrieg, bei dem beide Seiten schliesslich aufgeben, und Zusammenbruch des Putinregimes. Beide sind realistisch, es gibt aber ein drittes, nämlich dass der Westen aufgibt.
    Die Russen haben immer noch einige Optionen, was die westl. Energieversorgung angeht und können so den Durchhaltewillen untergraben.
    Ausserdem gibt es so eine fünfte Kolonne von Putins nützlichen Idioten im Westen (Vertreter davon gibt’s ja auch hier im Blog), die aktiv versuchen, unsere Anstrengungen zu unterwühlen. Dazu kommt der Einfluss faschistisch-autoritaerer Politiker, die dem Diktator Putin näherstehen, als unserer freiheitlichen Grundordnung. Das stabile Genie in den USA hat ja jetzt wieder Auftrieb und gute Chancen, wieder zum Präsidenten gewählt zu werden. Spätestens dann werden wir die Ukraine opfern.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Rolf Peter

      >Solange die ZB sich nicht in fremder Währung verschuldet, ist sie immer solvent.>

      Das ist NICHT richtig.

      Richtig ist:

      Solange die ZB sich nicht in fremder Währung verschuldet, ist sie immer LIQUIDE.

      Wenn eine Zentralbank NICHT vom Eigenkapital abhängt, was der Fall IST, weil sie immer liquide IST, macht es keinen SINN, ihr SOVENZ oder INSOLVENZ zuzuerkennen, d. h. sie danach zu bewerten, ob sie MEHR oder WENIGE Schulden als Eigenkapital hat.

      Zu Russland:

      Selbstverständlich hat die REGIERUNG noch OPTIONEN, den Krieg weiterzuführen.

      Einige ergeben sich aus dem VERHALTEN des Westens.

      >Das stabile Genie in den USA hat ja jetzt wieder Auftrieb und gute Chancen, wieder zum Präsidenten gewählt zu werden. Spätestens dann werden wir die Ukraine opfern.>

      Das ist REINSTE Spekulation angefangen mit den Chancen des „Genies“ über die Politik der USA mit oder ohne „Genie“ bis hin zum Wir, das opfert.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Namor

        Vor einem Jahr den Bürgern Grundrechte versagen um unerforschte Spritzbruehe zur vertreiben und heute wegen der Ultranationalisten aka Nazis in Ukie greinen sind mir die RECHTEN Faschisten.

        Nahezu jeder Feigling trug nie eine Waffe und schwaetzt von Opfern anderer…. wie bei der Injektion soll der Staat die Drecksarbeit anonymisieren.

        Lief nicht,
        Läuft nicht

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Rolf Peter

      “Ausserdem gibt es so eine fünfte Kolonne von Putins nützlichen Idioten im Westen (Vertreter davon gibt’s ja auch hier im Blog), die aktiv versuchen, unsere Anstrengungen zu unterwühlen.”

      Mir scheint es eher so zu sein, dass die Idioten auf unseren europäischen Regierungsbänken sitzen. Die scheinbar geniale Strategie, Russland durch Sanktionen zu schwächen, ist komplett schief gelaufen, was für die Interessen der USA aber sicher nützlich war – ein Industriekonkurrent weniger. Propagandaopfer wie Sie haben allerdings Schwierigkeiten, das zu erkennen.

      “Dazu kommt der Einfluss faschistisch-autoritaerer Politiker, die dem Diktator Putin näherstehen, als unserer freiheitlichen Grundordnung.”

      Ihre Sorgen um die Demokratie könnte man fast ernst nehmen, wenn der Westen in der Ukraine nicht selbst faschistisch-autoritäre Hilfstruppen finanzieren und ausrüsten würde…

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        Sargflagge und Zeremonie gibt es nicht fuer Söldner, solche Ehren erhalten nur im offiziellen Einsatz Gefallene.

        Natürlich hat die NATO boots on the ground, sonst waeren die Himars weniger wirksam..

        Leider interessiert sich Heinsohn vom polnischen Exil nicht mehr fuer Deutschland, nationalistische Gesellschaft schadet seinem Urteilsvermoegen, deutsches Interesse muss Frieden sein….

        Cherson eine Gründung von Katharina der Grossen…..Geschichte verpflichtet, nur nicht diese Bundesregierung 😷

    • Seuchenvogel
      Seuchenvogel sagte:

      Das Video ist aus dem Jahr 2011 und zeigt den Empfang von in Afghanistan gefallenen polnischen Soldaten. Hör auf hier russischen Propagandaschwachsinn zu verbreiten

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Das Nachrichtenportal Fin Journal berichtet, dass “zwei Bataillone von Söldnern, die von Polen in die Ukraine entsandt wurden, 15 km südöstlich der Region Saporoschje besiegt wurden. https://www.bitchute.com/video/5FkN4GyphGOX/

        Heinsohn selbst auf bto ist Quelle für polnische Söldner in Ukie,
        wenn Polen diesen Knechten keinen würdigen Abgang schenkt vielleicht Thema der nächsten Märchenstunde….

  6. Wilfried Goss
    Wilfried Goss sagte:

    Zum Interview mit Gunar Heinsohn:

    Russland hinterlässt in der Ukraine verbrannte Erde (und zieht sich zurück). Interessiert zwar keinen NATO Strategen, der nur Agenten im Land hat und keine Truppen versorgen muss, war aber in allen Russlandfeldzügen zuvor von entscheidender Bedeutung.

    Kein Strom bedeutet keine Kommunikation (außer in autarken Zellen), keine Logistik, keine Produktion, kein Wasser in den Städten…
    Die Ukrainer müssen zuerst mit dieser Situation fertig werden. Das ist real. Der Ausblick zu Übereinkünften in einem Jahr ist nur Glaskugel.

    Enttäuschend fand ich die Ausführungen zu den NS-Sprengungen. In Zeiten, wo jede Flottenbewegung über Satellit und Unterwassersensoren verfolgt wird, über Munition und Sprengmittel detailliert Buchhaltung geführt und deren Verwendung protokolliert wird, gibt er lediglich einen Hinweis zu Aussagen von Gazprom in Zug/Schweiz zum besten.
    Jedenfalls konnte er nicht sagen: die USA waren es nicht.

    Antworten
    • jobi
      jobi sagte:

      “Jedenfalls konnte er nicht sagen: die USA waren es nicht.”

      Gegenfrage: Warum sollte er etwas behaupten, was er nicht sicher ausschließen kann ?

      Die Aussagen von Gazprom deuten allerdings auf die These vom “Warnzeichen setzen”.

      Die Tatsache, dass 10 bis 20 mal soviel Sprengstoff eingesetzt wurde, wie nötig gewesen wäre, um die Leitungen zu zerstören und weiteren Details, die nahe legen, dass ein U-Boot im Spiel gewesen sein muss, engt den Kreis der Verdächtigen doch schon deutlich ein.

      Auf jeden Fall ein super spannender Podcast !
      Vielen Dank an Herrn Dr. Stelter.

      Antworten
      • Wilfried Goss
        Wilfried Goss sagte:

        @jobi
        “Gegenfrage: Warum sollte er etwas behaupten, was er nicht sicher ausschließen kann ?”

        Ich hätte mir eine ausgewogene Darstellung erwartet mit Bezug auf laufende Untersuchungsergebnisse und wenn er sich nicht sicher ist mit Pros und Cons. Ich fürchte, daß ihm diese Redefreiheit nicht gegeben ist.

    • Rolf Peter
      Rolf Peter sagte:

      Ich kann auch nicht sagen, W. Gross ist kein Verbrecher. Steht Ihr Verbrechersein jetzt deswegen erstmal im Raum, oder ist so eine Aussage einfach nur Schwachsinn?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Rolf Peter

        >Ich kann auch nicht sagen, W. Gross ist kein Verbrecher.>

        Selbstverständlich können Sie das sagen.

        Im zweiten Teil des Satzes SAGEN Sie ES doch.

        Sie MEINEN vielleicht, dass Sie NICHT WISSEN, ob W. Gross kein Verbrecher ist.

        SAGEN im Sinne von NUR Formulieren einer Aussage ist etwas anderes als MEINEN, dass sie richtig oder falsch ist bezüglich dessen, was die Formulierung ihrem INHALT nach BE-sagt.

        >Steht Ihr Verbrechersein jetzt deswegen erstmal im Raum, oder ist so eine Aussage einfach nur Schwachsinn?>

        Solange NIEMAND sagt, dass W. Gross ein Verbrecher IST, steht sein angenommenes oder tatsächliches Verbrechersein NICHT im Raum.

        Die Aussagen „W. Gross IST ein Verbrecher“ und „W. Gross ist KEIN Verbrecher“ sind beide NICHT Schwachsinn, wenn sie NICHT durch ein „und“ verbunden sind.

        Es sind AUSSAGEN, die, wenn sie getätigt werden, im Raum stehen – hier OHNE Bewertung.

        EINE von beiden und NUR eine KANN richtig sein und IST richtig, wenn man Kriterien des Strafgesetzbuchs anlegt.

        Welche es ist, ergibt sich im KONTEXT, in dem diese Aussagen getätigt werden.

        Es kann allerdings auch sein, dass beide UNERHEBLICHE Aussagen sind, wenn eindeutig geklärt wird, WAS der Kontext ist.

    • Namor
      Namor sagte:

      @goss
      Angenommen, es fänden sich Beweise, dass NS wurde durch die USA gesprengt wurde und die USA brüsten sich dann noch sogar damit.

      Was dann?

      Bestrebungen den Datenkraken und Meinungsbildern, also den US-Big-Tech, den Boden mit eigenen Unternehmen zu entziehen? Oder gar die Stationierung von US Atombomben, samt deutscher Verpflichtung, diese ins Ziel zu bringen, zu exekutieren?

      Ein Schenkelklopfer.

      Antworten

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