Hörerfragen: Irrtümer und Trugschlüsse in der Ungleichheitsdebatte

Außerdem CORONOMICS: Update zu den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise

Die Wirtschaft wird von den Auswirkungen des Coronavirus schwer getroffen. Aus aktuellem Anlass erscheint Folge 14 von „beyond the obvious – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ deshalb als Doppelfolge. Zunächst gibt es ein weiteres Update zur Corona-Krise. Die Welt wird nach der Corona-Pandemie eine andere sein, sagt Dr. Daniel Stelter mit Blick auf das, was Finanz- und Wirtschaftsmärkte derzeit erleben. Im zweiten Teil dieser Podcast-Ausgabe widmen wir uns den Fragen und Kommentaren von Hörern zur Ungleichheitsdebatte, die uns per E-Mail oder im Blog erreichten.

… oder hören Sie diesen Beitrag über Ihre eigene Player-App:

Kommentare (14) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. dberndjt
    dberndjt sagte:

    Zum Thema UPDATE Corona-Krise

    Die Politik reagiert aus meiner Sicht mit erstaunlicher Geschwindigkeit, insbesondere Söder.
    Hilfspakete werden präsentiert. Die Verschuldung steigt in einem Masse, wie wir es uns nicht hätten vorstellen können. Daniel Stelter ergänzt das noch um den Vorschlag die Steuervorauszahlungen und die Sozialabgabenausgaben für 4 Monate auszusetzen.

    Gäbe es eine Alternative gegen die Lösung über immer mehr Geld?

    Wäre folgendes auch erwägenswert?
    • Es wird staatlich (vorzugsweise in der EU), ein Moratorium verhängt, wonach Forderungen und Verbindlichkeiten zu einem bestimmten Stichtag mittels staatlicher Anordnung eingefroren werden für einen Zeitraum x, sprich: Jeder stundet dem Anderen , da auch ihm gestundet wird?

    • Das wegfallende Einkommen (z.B. bei Selbständigen, Kleinunternehmern etc. wird durch eine vorübergehende Grundsicherung ersetzt, die sich prinzipiell am Existenzminimum orientiert)?

    • Dieses Moratorium bleibt x Wochen/Monate länger bestehen, als die Maßnahmen zur Begrenzung .

    • Davon unbenommen sind neue Einkäufe/Verkäufe, die normal abgewickelt werden.
    • Die ansonsten getroffenen Entscheidungen über Kurzarbeitergeld etc. bleiben bestehe

    Antworten
      • dberndjt
        dberndjt sagte:

        ich finde Ihren Vorschlag erstaunlich parallel zu meinen Anmerkungen. Sie formulieren das natürlich besser. In künstliches Koma versetzen ist gut formuliert und prägnant.

        Ihr Vorschlag geht aber zu weit und unterschlägt einen spannenden Teil.
        Sie sagen, dass die Unternehmen so zu stellen sind wie sie gestanden hätten, hätten sie den Umsatz gemacht wie 2019. Sie handeln dann den Fall ab, was ist wenn a)der 2020 Umsatz genau dem entspricht war 2019 war – dann zahlt das Unternehmen an den Staat wieder zurück und b)wenn er drüber liegt. Dabei rechnen Sie die staatliche Zahlung mit ein. Sie schreiben nicht, was ist, wenn die Rechnung zu einem Umsatz unter 2019 führt? Wollen Sie dann noch eine weitere Zahlung des Staates? Das entspräche Ihrer Logik.
        Im Übrigen führt Ihr Vorschlag zu einer erheblichen Ausweitung der Verschuldung (was aber nicht sein müsste, wie ich meine)

        M.E. hat der Unternehmer keinen Anspruch darauf so gestellt zu werden, wie er gestanden hätte, wenn alles wie 2019 gelaufen wäre. Das geht eindeutig zu weit. Ich habe deshalb kein Problem damit, wenn für den Unternehmer zur Deckung seines Lebensunterhalts dann etwas gezahlt wird vom Staat, was sich am Existenzminimum orientiert. Das gilt natürlich auch für Selbständige.
        Es geht nicht darum Gewinne zu garantieren, sondern den Zusammenbruch zu vermeiden.
        Deswegen reicht eine Moratorium aus. Lesen Sie meinen Vorschlag. Nicht gezahlte Kredite (getilgte Kredite) werden hinten angehängt, sprich die Laufzeit wird verlängert, der Zinsverlust (bei den niedrigen Zinsen sollte das kein Problem sein tragen im Extremfall die Banken und bekommen das vom staat vergütet).

  2. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    „Irrtümer und Trugschlüsse in der Ungleichheitsdebatte“

    Dazu gehören mAn auch die/Ihre Einschätzungen zu den „segensreichen“ Harzt IV Reformen. Man hätte seinerzeit das Beschäftigungsproblem NICHT durch Schaffung eines Niedriglohnsektors lösen dürfen, sondern durch ein massives inländisches Infrastruktur-Investitionsprogramm.

    Statt der erfolgreichen Beseitigung eines Problems haben wir nun vier neue Probleme: 1. Einen Niedriglohnsektor (Primärverteilung), 2. vermehrte Umverteilung von der Mittelschicht nach unten (Sekundärverteilung), 3. massive LB-Überschüsse als Folge von 1. und 2., die nicht nur das Eurosystem bedrohen und 4. den Unwillen von Trump & Co. wegen 3.

    Schröder hat mit seinen weitgehend unseligen Reformen nolens volens aus einer potentiell erfolgreichen Währung eine schwer pubertierende Krisenwährung auf Bewährung gemacht. Wenn Europa jetzt nicht zusammen steht, dann wird es zwischen Chimerika zerrieben werden und in musealer Bedeutungslosigkeit das Schauspiel beobachten dürfen.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      Ich muss mich korrigieren: Wir haben nicht vier neue Probleme, sondern mindestens fünf:

      5. Verrottete Infrastruktur wegen unterlassener Investitionen. Leben von der Substanz: Von der DDR lernen heißt verlieren lernen.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Michael Stöcker

        Man braucht Gerhard “alles wird gut” Schröder nicht zu mögen um zu gestehen, dass er einer globalisierten Welt Rechnung tragen musste und durch EU Osterweitertung viel Wertschöpfung nach Osteuropa verloren ging. Allein der Subvention und des niedrigeren Preisniveaus wegen….

        Der Wachstumsdrang von Brüssel im Auftrag von Nato-USA war Ursache und weniger die Reife der osteuropäischen Ökonomien. Es schien so, als ob alle profitieren….mit Ausnahme der “loser of competition”…..einem verschmerzbaren Preis. Die große Osterweiterung im Konsens mit Putin schlug man ab 2001 aus den selben Gründen aus….

        Ich finde es nicht redlich, Meister Stöcker, wenn man sich selektiv Ereignisse herauspickt um seine Ansichten betreffend “helikopter money” zu begründen.

        Global verdienen wir den Anspruch auf dieses deutsche Wohlstandsniveau schon länger nicht mehr…. man glaubt per Grenze weniger arbeiten, mehr verdienen, besser zu wohnen und länger leben zu dürfen. So gesehen war die Grenzöffnung logisch, nur dass Zombies nichts von Wohlstandsgrundlagen verstehen:o)

        Gerd Song – https://youtu.be/mPC0wBy-Pf0

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Alexander

        „Ich finde es nicht redlich, Meister Stöcker, wenn man sich selektiv Ereignisse herauspickt um seine Ansichten betreffend „helikopter money“ zu begründen.“

        Was bitte schön haben staatliche Investitionen mit „helikopter money“ zu tun???

        Staatliche Investitionen werden ganz normal über Anleihen finanziert. Sie haben das Konzept des Helikoptergeldes ganz augenscheinlich nicht verstanden. Damit befinden Sie sich allerdings in allerbester Gesellschaft.

        Hier meine Kritik an der Gerd/Fuest-Show von André Kühnlenz: http://www.weitwinkelsubjektiv.com/2013/11/14/wir-sind-sehr-stolz-auf-katarina-witt/

        LG Michael Stöcker

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Michael Stöcker

        Ihre Unterstellung ich hätte etwas nicht richtig verstanden ändert nichts an Geschichtsverfälschung zur steten Wiederholung Ihrer Agenda von citoyage @all (*). Dabei dient die Zustimmung der Masse nur der Durchsetzung von Zielen, die der Masse im Anschluß egal sind :o)

        * Staatliche Investitionen lösen nicht die Einkommensprobleme der “loser of competition”….

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @ Michael Stöcker

        “We agree to disagree.”

        Die Zeit nationaler Sozialismen ist vorbei und weder Trump noch das ZK in Bejing werden sich den Ideen europäischer Sozialklemptnern unterordnen.

        Mit oder ohne Grenzen lassen sich Ansprüche ohne Leistungsfähigkeit nicht aufrecht erhalten. Schröder war in der Sache weiter als das aktuelle Führungspersonal.

  3. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Der IS hat so lange von Merkels offenen Grenzen profitiert, und jetzt fällt er ihr auch in den Rücken und setzt auf Abschottung:

    https://english.alarabiya.net/en/News/2020/03/14/ISIS-issues-travel-warning-to-coronavirus-hit-countries.html

    Im typischen Islamisten-Sound klingt das dann so, natürlich muss jede Maßnahme mit einem Zitat aus dem Koran oder einer Überlieferung aus dem Leben des Propheten begründet werden, so ähnlich wie das unsere Juristen mit Gesetzesartikeln und Zitaten aus einschlägigen Urteilen machen:

    “The obligation of taking up the causes of protection from illnesses and avoiding them

    On the authority of Abu Huraira (may God be pleased with him: the Messenger of God (SAWS) said: “And flee from the one afflicted with leprosy as you flee from the lion”- (narrated by al-Bukhari).

    The counsel that the healthy should not enter the land of the epidemic and the afflicted [/infected] should not exit from it

    On the authority of A’isha (may God be pleased with her): she said: I asked the Messenger of God (SAWS) about the plague so he informed me that it is a “torment sent by God on whomsoever He wills, and God has made it a mercy for the believers. Whosoever dwells in his land patient and awaiting as the plague falls, knowing that it will only strike the one for whom God has decreed, for that person is the likes of the reward of a martyr”- (narrated by al-Bukhari).”

    Antworten

Trackbacks & Pingbacks

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Michael Stöcker Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.