Hochwasser: Vorsorgepflicht statt staatlicher Ad-hoc-Hilfe

Staatshilfe für Elementarschadenopfer ist richtig, aber ungerecht.

In der 88. Folge von „bto 2.0 – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ ist die staatliche Hilfe für die Opfer der Hochwasserkatastrophe unser Thema. Es ist richtig, unbürokratisch und großzügig zu helfen. Es ist aber auch höchste Zeit für eine nachhaltige Lösung. Dass diese nur in einem intelligenten Pflichtversicherungssystem liegen kann, erklärt der Ökonom Dr. Daniel Osberghaus vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Gespräch mit Daniel Stelter.

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Kommentare (19) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @DS Das Wasser ist in den Überflutungsgegenden noch gar nicht abgeflossen, das wird schon über „DIE“ Ursache diskutiert: Klimawandel. Dabei haben die im Beitrag benannten Ansätze …

    1. Frühwarnsysteme + Bevölkerungsschutz;
    2. Auffang- + Versickerungsmöglichkeiten für Wasser (Wasserrückhalt);
    3. Robuste kritische Infrastruktur;
    4. Transparenz der Risiken ;
    5. Konsequente Umsetzung (Planung, Kooperation).

    … herzlich wenig mit Klima zu tun, sondern ausschließlich mit Versäumnissen und Nachlässigkeiten der Vergangenheit. Lange Zeit wurden bestehende regionale Erfahrungen einfach ausgeblendet, Risiken kleingerechnet und anfällige „Technik“ installiert. Die beiden genannten Vorschläge zielen genau auf diese Schwachpunkte:

    6. Beiträge auf Basis eines Ratings;
    7. Pflichtversicherung für Grundschäden mit hohem Selbstbehalt.

    Welche „Zukunftsrisiken“ in Bewertungen einfließen und wie deren Auswirkungen in Punkto Prämien eingeschätzt werden, ergeben Simulationen. Ein lehrreiches Beispiel für Passau gibt es hier zu sehen (scrollen + Video ansehen):

    Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung – Digitales Oberflächenmodell

    https://ldbv.bayern.de/produkte/3dprodukte/dom.html

    Der Ansatz ist nicht neu. So wird in der berühmt-berüchtigten Drucksache 17-12051 (2012) der Bundesregierung der bevorzugte Einsatz solcher Datenmodelle zur Ermittlung zukünftiger Katastrophenrisiken beschrieben.

    Es heißt dort: „Die im Rahmen (einer) Risikoanalyse gewonnenen Erkenntnisse bilden den Ausgangspunkt für ein ganzheitliches Risiko- und Krisenmanagement, welches auch eine entsprechende gesamtgesellschaftliche Diskussion umfassen muss. Denn während die Analyse der Risiken ein fachlicher Prozess ist, werden die Risikobewertung und die daraus folgende Abwägung und Auswahl von z. B. risikomindernden Maßnahmen in erheblichem Umfang von politischen und gesellschaftlichen Aspekten mitbestimmt“.

    Aha, die Nähe zur nächsten Wahl könnte so ein Aspekt sein, zum Beispiel.

    Weiter heißt es:

    „Folglich muss ein entsprechender Dialog zwischen Fachbehörden, Wissenschaft, Politik und Bevölkerung stattfinden. In diesem Zusammenhang ist es zwingend erforderlich, Schutzziele festzulegen, damit die Ergebnisse der Risikoanalysen mit diesen abgeglichen und mögliche Defizite identifiziert werden können“.

    Und:

    „Abschließend soll hier noch einmal betont werden, dass die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz eine Dauer-Aufgabe und als Prozess zu verstehen ist“.

    Schließlich:

    „Das hier perspektivisch aufgezeigte Miteinander von Bürgern, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Behörden auf Bundes- und Landesebene wird dazu beitragen, die Verwundbarkeit Deutschlands durch Gefahren und mögliche Katastrophen auf ein gemeinsam getragenes Maß zu reduzieren“.

    Somit ist es nur logisch, dass Versicherungen bestimmte schadensträchtige Risiken abgrenzen werden, um die nächsten Schadensereignisse – bei einer Mindestunterstützung für Betroffene – für die Allgemeinheit erträglich zu gestalten.

    Logisch ist auch, dass für die aktuell Betroffenen trotz aller Vor-Wahl-Sprüche der Berliner Gummistiefelregierung nicht viel mehr als Mindestunterstützung herausspringen wird.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @JürgenP

      “Das Wasser ist in den Überflutungsgegenden noch gar nicht abgeflossen, das wird schon über „DIE“ Ursache diskutiert: Klimawandel.”

      Das Tolle an der neuen Naturreligion “Kampf gegen den Klimawandel” ist ja, dass seine Gläubigen jedes beliebige tagesaktuelle Wetter als von ihm verursacht sehen können, so wie die Launen eines zornigen, unberechenbaren Gottes.

      Letztes Jahr hatten wir “Dürre” und “Feuersbrunst”, diesen Sommer ist es “Überschwemmung”.

      Nur beim zu kalten aber ansonsten recht unspektakulären April und Mai 2021 fiel eine theologisch korrekte Interpretation in Deutschland schwer, aber da hatten wir ja zum Glück noch Corona-Panik und Baerbock-Inthonisation, also ist es zum Glück fast keinem aufgefallen.

      Antworten
  2. foxxly
    foxxly sagte:

    erfahrungsgemäß wird nur dann wirklich etwas gegen die risiken unternommen, wenn es bereits zu spät ist.
    es tausende marode brücken in D, – und dies lange bekannt.
    erst, wenn sie nicht mehr, aus sicherheitsgründen befahren werden können, – wird etwas unternommen.

    nicht sehr viel besser ist es bei anderen katastrophen wie hochwasser.

    nicht sehr förderlich ist, dass diese flut so kurz vor der wahl passierte. so bleibt keine zeit mehr für eine echte einleitung von maßnahmen, – nur versprechen.
    nach der wahl wendet sich wieder das blatt, – egal wer gewinnt!

    die eigene rationalität und erkenntnis einer notwendigen handlung, weicht sehr schnell den finanziellen interessenslagen.

    die flutkatastrophe kommt jetzt noch zur corona-notlage, dazu.
    die wirtschaft soll nun soviel wachstum generieren, dass die weitere neuverschuldung gestemmt werden kann.

    und dies mit einer (fast-) vollbremsung der wirtschaft, wegen der co2- reduzierung und brüchiger lieferketten.

    dies ist der versuch der “quadratur des kreises”.

    die steigenden versicherungsbeiträge, werden den konsum sicher auch nicht bestärken; – wie die auch die stark steigenden zinsbelastungen der billionen-neuverschuldung der letzten 2 jahre und der weiteren 10jahren!

    allen ist klar, dass wir uns einschränken müssen, aber wie? weniger konsumieren, dafür aber wesentlich mehr bezahlen?

    mehr zuwanderung, aber weniger bauflächen, wegen überflutungsgefahren?

    dies ist das ergebniss einer völlig konfusen und verfahrenen politik von merkel-cdu-csu-spd-fdp-grüne !!
    sie haben deutschland ruiniert!

    Antworten
  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Diskussionen darüber,

    WER gibt Geld aus für WEN und WAS

    und/oder

    WER erhält Geld von WEM für WAS

    sind erforderlich und es ist daher zu begrüßen, dass sie auch am Podcast geführt werden.

    Es sollte darüber hinaus Diskussionen geben über das RISIKOBEWUSSTSEIN der Bevölkerung angesichts solcher und anderer NICHT voraussehbarer Katastrophen.

    Denn im Kontext der Diskussionen ist Risikobewusstsein eine VORAUSSETZUNG für Handeln.

    Ich kann mir den Podcast nicht anhören und weiß daher nicht, ob diese Thematik zur Sprache kommt.

    Ich verweise auf Feststellungen in folgender Veröffentlichung des Gesprächspartners:

    Osberghaus, Daniel und Hendrik Hinrichs (2021), The Effectiveness of a Large-scale Flood Risk Awareness Campaign – Evidence from Two Panel Data Sets, Risk Analysis 41(6), 944-957.

    Sie ist mit weiteren Veröffentlichungen zu finden unter:

    https://www.zew.de/publikationen/the-effectiveness-of-a-large-scale-flood-risk-awareness-campaign-evidence-from-two-panel-data-sets

    Daraus zitiert:

    “In this study, we perform two independent empirical analyses to assess whether a large-scale awareness campaign in Germany affected private flood protection or insurance behavior. We thereby exploit the fact that different federal states initiated the campaign at different points in time between 2009 and 2017. … Based on a fixed effects difference-in-differences estimator, we do not find that the campaign had a significant effect on households’ behaviors, damage, or insurance penetration. The results show that large-scale flood risk awareness campaigns, as they are currently conducted in many countries, have a limited effectiveness in terms of strengthening actual flood protection or insurance behavior of households.”

    Wenn dies stimmt, dann haben wir ein großes Problem.

    Denn was immer getan werden muss und auch getan werden wird, um derartige Katastrophen zu verhindern und die Schäden zu vermindern:

    Wenn sie sich die Bevölkerung INSGESAMT nicht viel BEWUSSTER wird, dass die Risiken, sein Leben nicht unbeschadet fortführen zu können, erheblich zugenommen haben – und das nicht nur mit Bezug auf das Wetter oder Klima – werden wir den Problemen immer NUR hinterher laufen.

    Wir werden IMMER manchen Problemen hinterherlaufen müssen, aber es sollten weniger sein und welche, die mit weniger Schäden behaftet sind.

    Dafür MUSS sich auch das RISIKOBEWUSSTSEIN der Bevölkerung ändern.

    Die Politik sollte dafür sorgen, dass es sich ändert.

    Dies ist m. A. n. eine wesentliche Schlussfolgerung aus den aktuellen Ereignissen.

    Antworten
    • Horst
      Horst sagte:

      „Dafür MUSS sich auch das RISIKOBEWUSSTSEIN der Bevölkerung ändern.“

      Die Regierung muss NICHTS dergleichen veranlassen.

      Wäre dem Menschen ein intuitives Risikobewusstsein nicht in die Wiege gelegt, gäbe es diese Spezies heute NICHT mehr.

      Eine erste und konkludente Maßnahme wäre gewesen zur Risikominimierung, die jeweiligen lokalen Alarmsysteme zu erhalten.

      Das hat die Politik in Form lokaler Verwaltungen unterlassen.

      Diese Institutionen sollen auf individueller ein neues Risikobewusstsein schaffen nunmehr?

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Horst

        Staatspropaganda hat schon eine gewisse Wirkung, wir sehen es ja an der dauerhaften Corona-Einsperr-Propaganda hier in Deutschland.

        Aber es zeigt schon den typischen staatshörigen deutschen Geist, wenn einem nach so einer Katastrophe nichts besseres einfällt als dass der Staat doch gefälligst das Risikobewusstsein der Bevölkerung anders steuern sollte – da kommt die Bevölkerung von ganz allein drauf.

        Der Staat sollte sich besser auf sein Versagen beim Katastrophenschutz konzentrieren, da gibt es für ihn genug Arbeit.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Horst

        >Wäre dem Menschen ein intuitives Risikobewusstsein nicht in die Wiege gelegt, gäbe es diese Spezies heute NICHT mehr.>

        Richtig.

        Die Frage ist aber, ob angesichts der sich ändernden Lebensbedingungen nicht versucht werden sollte, es zu VERSTÄRKEN, damit es AUCH dadurch weniger Opfer und Schäden gibt.

        Was die erste Maßnahme hätte gewesen sein sollen, ist ein ANDERES Thema.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Aber es zeigt schon den typischen staatshörigen deutschen Geist, wenn einem nach so einer Katastrophe nichts besseres einfällt als …>

        NICHTS Besseres eingefallen?

        Lesen Sie nochmals, was ich hierzu gesagt habe.

        Jedenfalls ist mir das NICHT eingefallen:

        Lasst die Leute GENÜGEND Elend ERLEBEN und SEHEN,
        dann

        >…kommt die Bevölkerung von ganz allein drauf.>

        Lesen Sie vielleicht mal dazu, was der verlinkte Gesprächspartner von Dr. Stelter dazu festgestellt hat mit Bezug auf empirische Erhebungen – habe ihn zitiert.

        Soll ich es Ihnen nochmals unter die Nase reiben?

        TYPISCH schwache Nummer von Ihnen, die einmal mehr Ihre geradezu insistierende VOREINGENOMMENHEIT beweist.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Typisch unsouveräne Vorstellung von Ihnen.

        Ich sehe überhaupt nicht, wie Ihr Zitat meine Auffassung widerlegt:

        ““In this study, we perform two independent empirical analyses to assess whether a large-scale awareness campaign in Germany affected private flood protection or insurance behavior. We thereby exploit the fact that different federal states initiated the campaign at different points in time between 2009 and 2017. … Based on a fixed effects difference-in-differences estimator, we do not find that the campaign had a significant effect on households’ behaviors, damage, or insurance penetration. The results show that large-scale flood risk awareness campaigns, ***as they are currently conducted in many countries***, have a limited effectiveness in terms of strengthening actual flood protection or insurance behavior of households.””

        “So wie sie derzeit in mehreren Ländern durchgeführt werden”.

        Jetzt frage ich Sie: An wie viele Kampagnen zum Thema “Hochwasserschutz” aus den letzten 10 Jahren können Sie sich persönlich erinnern?

        Und wie oft haben Sie alleine in den letzten anderthalb Jahren Corona-Einsperr-Propaganda im Staatsfunk oder in privaten Medien gesehen? Und wie oft war Allzweck-Panikmacher Herr Lauterbach in den letzten 10 Jahren zum Thema “Hochwasser” als Gast bei Lanz oder Illner? Meiner Erinnerung nach genau einmal – und zwar letzte Woche, nach der verheerenden Überschwemmung.

        Staatspropaganda funktioniert schon, aber so eine Kampagne muss groß genug sein, um wahrgenommen zu werden.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Ich sehe überhaupt nicht, wie Ihr Zitat meine Auffassung widerlegt>

        Ist doch klar, dass Sie nicht sehen, wie das Zitat Ihre Auffassungen widerlegt.

        Denn es zielt nicht auf Ihre Auffassungen, die auf meine Forderung nach einer staatlichen Aufklärungsinitiative, mehr Risikobewusstsein zu schaffen, überhaupt NICHT eingehen.
        Es reicht NICHT, Auffassungen zu servieren, wenn diese nicht auf die infrage stehende Behauptung eingehen.

        Um überhaupt eine SINNVOLLE Diskussion zu führen, statt meine Zeit zu verschwenden, müssten Sie mir z. B. antworten:

        – Es zwecklos, bei Menschen das Risikobewusstsein von außen zu beeinflussen, weil sie es nur aufgrund von eigenen Erfahrungen bilden

        – Der Staat sollte sich nicht bemühen, dass Risikobewusstsein zu erhöhen aus diesen oder jenen Gründen

        – Es ist unterm Strich am besten, die Dinge so weiter laufen zu lassen, wie sie gelaufen sind

        Wie substantiell diese und evtl. andere Entgegnungen sind, steht erst mal nicht zur Debatte, weil es ENTGEGNUNGEN sind, die meine Position TREFFEN.

        Ich MÜSSTE mich jedenfalls damit befassen.

        Mit was muss ich mich befassen, wenn ich Ihnen antworte (nicht immer, aber hier jedenfalls mal wieder exemplarisch)?

        Ich muss darlegen, wie eine konstruktive Diskussion NICHT zustande kommt.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Wenn Sie die von Ihnen zitierte Studie für irrelevant halten, wieso wollten Sie sie mir dann “unter die Nase reiben”?

        Oder war das gar nicht als konstruktiver Diskussionsbeitrag von Ihnen gedacht gewesen?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Wenn Sie die von Ihnen zitierte Studie für irrelevant halten, wieso wollten Sie sie mir dann “unter die Nase reiben”?>

        Sie VERSTEHEN offensichtlich überhaupt nicht, über was wir diskutieren.

        Ich halte die Studie für RELEVANT.

        Andernfalls hätte ich nicht auf sie verwiesen und aus ihr zitiert.

        Der Punkt ist:

        Wenn man, wie ich ein STÄRKERES Risikobewusstsein für wünschenswert hält, dann liegt die Relevanz der Studie DARIN, aufgezeigt zu haben, dass BISHERIGE staatliche Anstrengungen sie zu erhöhen, nur eine geringe Wirkung auf die Haushalte gehabt haben.

        Man kann die bisherigen staatlichen Anstrengungen mit Blick auf ihre Wirksamkeit kritisieren

        oder

        – meine Position – es für RICHTIG halten, dass der Staat versucht hat, durch seine Anstrengungen für ein höheres Risikobewusstsein zu sorgen und er sich WEITERHIN bemühen sollte – mit offensichtlich effektiveren Maßnahmen – es zu erreichen.

        Ich denke, dass Sie das verstehen können.

        Sie müssen es nur wollen.

        Dafür müssen Sie aber einmal ihre FIXIERUNGEN ablegen.

        Das heißt nicht, dass Sie Ihre Meinung ändern und mir zustimmen müssen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Man kann die bisherigen staatlichen Anstrengungen mit Blick auf ihre Wirksamkeit kritisieren oder

        – meine Position – es für RICHTIG halten, dass der Staat versucht hat, durch seine Anstrengungen für ein höheres Risikobewusstsein zu sorgen und er sich WEITERHIN bemühen sollte – mit offensichtlich effektiveren Maßnahmen – es zu erreichen.

        Ich denke, dass Sie das verstehen können.”

        Und meine Position ist, dass der Staat beim Thema “Risikobewusstsein für Überschwemmungen” so geringe Anstrengungen (gerade im Vergleich mit der Corona-Dauerpropaganda) unternommen hat, dass daher keine Veränderung im tatsächlichen Risikoverhalten messbar gewesen ist, was das Ergebnis der von Ihnen zitierten Studie erklärt.

        Ist das so schwer zu verstehen?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Und meine Position ist, dass …>

        Das kann sie auch sein.

        Und es spricht viel für Ihre Position.

        Abgesehen davon, dass Sie meiner nicht widerspricht:

        Wenn Sie Auffassungen von mir widersprechen, dann müssen sie DIESEN widersprechen und nicht ihre Position vorbringen.

        Das muss nicht ausschließen, dass der Widerspruch auf Ihrer Position beruht.

        Zurück zum Thema:

        Ich bin der Auffassung, dass der Staat etwas dafür tun muss, um das Risikobewusstsein in der Bevölkerung zu stärken.
        Er hat etwas in der Vergangenheit etwas dafür getan, damit aber kaum etwas bewirkt, aus welchen Gründen auch immer.

        Das stellt der Gesprächspartner von Dr. Stelter mit der Studie fest.

        Es ist Ihre Überzeugung und auch meine.

        Was folgt daraus – mehr oder weniger Anstrengen des Staats, das Risikobewusstsein zu stärken?

        Wir diskutieren hier endlos, weil Sie NICHT auf diese Thematik eingehen.

    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      @DT (Übersetzt) “Die Ergebnisse zeigen, dass groß angelegte Hochwasserrisiko-Aufklärungskampagnen, wie sie derzeit in vielen Ländern durchgeführt werden, eine begrenzte Wirksamkeit in Bezug auf die Stärkung des tatsächlichen Hochwasserschutzes oder des Versicherungsverhaltens von Haushalten haben”.
      “Dafür MUSS sich auch das RISIKOBEWUSSTSEIN der Bevölkerung ändern”.
      “Die Politik sollte dafür sorgen, dass es sich ändert”.

      Das Risikobewustsein zu entwickeln, ist Sache und Verantwortung eines jeden Einzelnen. Allerdings ist die Sensibilität dank der Verdrängungsmechanismen im Kopf bei vielen “Risiken” nicht besonders ausgeprägt, es sei denn man wird eingesperrt und jeden Tag von Experten bequatscht.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ JürgenP

        >Das Risikobewustsein zu entwickeln, ist Sache und Verantwortung eines jeden Einzelnen.>

        Diese Auffassung kann man vertreten.

        Dann muss man allerdings auch die FOLGEN akzeptieren, etwa, dass die Gemeinschaft denen NICHT helfen soll, die es nicht hinreichend entwickelt haben.

        Ich hoffe, dass wir übereinstimmen, dass dies in unserer Gesellschaft keine Auffassung ist, die große Begeisterung auslöst.

        Sie verweisen auf einen m. A. n. richtigen Sachverhalt:

        >Allerdings ist die Sensibilität dank der Verdrängungsmechanismen im Kopf bei vielen “Risiken” nicht besonders ausgeprägt,>

        Ich würde ergänzen:

        Wenn der Staat wie SELBSTVERSTÄNDLICH und immer wieder aller ERFAHRUNG nach einen großen Teil der Risiken ÜBERNIMMT, besteht für den Einzelnen kaum ein Anlass, Risikobewusstsein zu ENTWICKELN.

        Wenn die Annahme richtig ist, dass die Risiken für den Einzelnen zukünftig erheblich größer werden, weil auch gesellschaftliche Anstrengungen, so es sie überhaupt gäbe, dies nicht verhindern können, ist das ein Sachverhalt, den ich nicht nur für bedenklich, sondern sogar für kritisch halte.

      • weico
        weico sagte:

        @Dietmar Tischer

        “Wenn der Staat wie SELBSTVERSTÄNDLICH und immer wieder aller ERFAHRUNG nach einen großen Teil der Risiken ÜBERNIMMT, besteht für den Einzelnen kaum ein Anlass, Risikobewusstsein zu ENTWICKELN.”

        Richtig ….und auch logisch …in einem umverteilenden Wohlfahrtsstaat.

        Ein bevormundender/einschränkender Staat mindert halt zwangsläufig die Risikobereitschaft und Einzelinitiative des EINZELNEN.

        Die Wähler werden ,nach jetzigen Prognosen, am 26.Sep.wohl ausdrücken, dass sie NOCHMEHR WOHLFAHRT wollen….einfach mit einem GRÜNEN Anstrich.

        Vom Wohlfahrtsstaat geht es dann langsam in Richtung …… Ökosozialismus.

        Nebenbei:
        Wer gestern das ARD-Sommerinterview anschaute (mit FDP-Chef Lindner), der kann wohl erahnen, was für ein Koalitionsschlamassel bzw. Politik für Deutschland bevorsteht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ weico

        >Richtig ….und auch logisch …in einem umverteilenden Wohlfahrtsstaat.>

        Aktuelle Fortschreibung dieser Logik:

        SPD-Fraktionschef Mützenich hat die Schaffung eines Solidar-Fonds von Bund und Ländern gefordert, um künftige Risiken aus Flut-Katastrophen abzusichern.

        ABSICHERN von künftigen Risiken durch den Staat.

        Die anderen Parteien werden dem zustimmen, um nicht als herzlose Verweigerer dazustehen.

        Demnach ist jeder ein IDIOT, wenn er aufgrund INDIVIDUELLER Risikoeinschätzung die Last auf sich nimmt, sein Leben maßgeblich zu ändern.

  4. Joachim Sels
    Joachim Sels sagte:

    Zur Besteuerung von Kapitaleinkünften / Reichenbesteuerung:
    Es wäre vielleicht schon ein erheblicher Gerechtigkeitsgewinn, wenn nur noch solche Erträge der Abgeltungssteuer unterworfen werden “dürften”, die NICHT als Betriebsausgabe beim Emmitenten abzugsfähig wären.
    So würde die Doppelbesteuerungsproblematik bspw. für unternehmerische Einkünfte vermieden

    Antworten

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