Heiner Flassbeck: “Stelter hat keine Ahnung”

Ich weiß, dass ich nichts weiß. Da halte ich es mit Cicero, der sich wiederum auf den griechischen Philosophen Sokrates berief. Ich stelle Themen zur Diskussion, nehme Feedback auf und an und versuche dazuzulernen. Das gilt für meine Bücher, meinen Blog und erst recht für den Podcast.

„Keine Ahnung zu haben“ ist natürlich eine sehr harte Formulierung mit Blick auf meine Person, vor allem, wenn sie aus so berufenem Munde kommt, wie dem von Professor Heiner Flassbeck, immerhin von 1998 bis 1999 Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen und von Januar 2003 bis Ende 2011 Chef-Volkswirt bei der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung in Genf. Die Chancen stehen also gut, dass Flassbeck richtig liegt mit seiner Einschätzung meiner Person.

Wie komme ich überhaupt darauf? Nun, Flassbeck hat sich so im Interview mit mission money geäußert. Ein Leser wies mich darauf hin:

youtube.com: „Heiner Flassbeck: Was Ökonomen und Politiker nicht kapieren!”

Also habe ich es mir angeschaut und mir gedacht, es lohnt vielleicht, meine Einschätzung anzupassen. Denn schließlich sollte ich aufhören, „dummes Zeug“ zu verbreiten.

Bevor ich zu dem – vermeintlichen – Widerspruch zwischen Flassbeck und mir komme, zunächst die Bereiche, in denen wir bestens übereinstimmen.

  • Minute 26: „Mittlerweile“ wisse man, dass es besser gewesen wäre, die Hilfszahlungen über das Finanzamt zu leisten. Nun, lieber Herr Flassbeck, ich wusste das bereits im März 2020.  Schön, dass Sie diese Einschätzung nun auch teilen. → Künstliches Koma für die Wirtschaft
  • Minute 32: Steuererhöhungen mit Blick auf die Staatsschulden sind falsch. Wie Leser meiner Bücher – “Coronomics”, “Ein Traum von einem Land” – und Hörer des Podcasts wissen, halte ich Steuererhöhungen nicht nur für unnötig, sondern für absolut dämlich. Im Gegenteil, die Abgaben sollten gesenkt werden. Ich halte auch nichts von der „schwarzen Null“, wie seit Jahren immer wieder beschrieben. → Die “schwarze Null” ist keine Leistung, eine Lüge und eine große Dummheit
  • Minute 35: Vertrauen in die Marktwirtschaft beim Klimaschutz. Dazu brauchen wir Preissignale und dann „wird es die Marktwirtschaft“ schon lösen. Richtig. Genau dies ist immer meine Kritik an der Klimapolitik gewesen, dass diese über Einzelmaßnahmen und Staatswirtschaft agiert, statt auf den Markt zu setzen. Nachzulesen auf diesem Blog und im Traum von einem Land”. Übrigens auch verbunden mit einer Korrektur für die unteren Einkommensgruppen, wie das zu geschehen hat, steht auch dort.
  • Minute 38: Flassbeck hält wie ich nichts vom Grundeinkommen. Danke. Hier hätte Flassbeck ja mal erwähnen können, dass wir beide einer Meinung sind.

Kommen wir also zu dem Bereich, in dem ich „keine Ahnung habe“: Gleich zu Beginn des Gespräches geht es um Schulden und um Sparen. Der Moderator sagt dabei, ich hätte gesagt „Schulden bringen kein Extra-Wachstum“ und Flassbeck meint daraufhin, ich hätte „keine Ahnung“ und sollte „gleich die Klappe halten“. (ca. Minute 5). Inhaltlich kommen dann zwei Argumente:

  1. Es können nicht alle sparen – jemand muss Schulden machen.
  2. Man muss nicht auf die Veränderung der Schulden blicken, sondern auf die Veränderung der Nettoschulden – also nach der Veränderung der Vermögen, da Schulden immer auch Vermögen sind (zwei Seiten der Medaille)

Stammleser können hier also aufhören zu lesen und zu Punkt 3 springen (wo Flassbeck und Stelter wirklich auseinander liegen) , weil sie wissen, dass ich an dieser Stelle keine Nachhilfe von Flassbeck brauche. Für alle anderen hier die Erklärung:

1.     Es können nicht alle sparen – jemand muss Schulden machen.

So ist es. Ich habe darauf im Zusammenhang mit meiner Kritik an den deutschen Handelsüberschüssen und der schwarzen Null immer wieder hingewiesen. Beispielsweise hier:

Deutschland wirtschaftet wie die Eichhörnchen

“Exportweltmeister” – ein teurer Titel!

Daraus:

Wenn ein Land einen Außenhandelsüberschuss erzielt, bedeutet dies zwangsläufig einen Export von Ersparnissen ins Ausland. Entweder in Form von Krediten oder aber in Form von Direktinvestitionen im Ausland. Um das zu erklären, tue ich mal so, als ob es keinen Außenhandel gäbe. In diesem Fall bestünde die Volkswirtschaft aus den privaten Haushalten, den Unternehmen und dem Staat. Jeder dieser Sektoren kann sparen oder Schulden machen bzw. Eigenkapital erhöhen. Die Summe der Finanzierungssalden der drei Sektoren ist per Definition null. Normalerweise sparen die privaten Haushalte, während die Unternehmen ein Defizit haben, weil sie investieren und dabei auf Finanzierung angewiesen sind. Das, was die Unternehmen nicht brauchen, leiht sich dann der Staat. Sparen die Haushalte mehr, als Unternehmen und Staat sich leihen wollen, kommt es zu einer Rezession und die Angleichung erfolgt über sinkende Einkommen und Ersparnis oder höhere Staatsdefizite. Es ist in einer geschlossenen Volkswirtschaft, also einer Welt ohne Außenhandel, nicht möglich, „zu viel“ zu sparen. Es kommt zu einem Ausgleich.

Anders ist das, wenn man als weiteren Sektor das Ausland mit einführt. So kann es sein, dass ein Land Ersparnisse aus dem Ausland importiert oder eigene Ersparnisse exportiert. Die Summe der Finanzierungssalden der nun vier Sektoren, private Haushalte, Unternehmen, Staat und Ausland ist ebenfalls zwingend null. Wichtig zu wissen ist zudem, dass ein Nettokapitalimport aus dem Ausland zwangsläufig ein genauso großes Handelsdefizit bedeutet und umgekehrt ein Handelsüberschuss immer auch einen Nettokapitalexport in gleicher Höhe bedingt.

Schauen wir uns die Zahlen für Deutschland für genauer an:

  • Finanzierungssaldo der privaten Haushalte: 4,8 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das bedeutet, alle Haushalte zusammen haben netto im Volumen von 4,8 Prozent des BIP gespart.
  • Finanzierungssaldo der Unternehmen: 3,2 Prozent vom BIP. Also ebenfalls eine Nettoersparnis.
  • Finanzierungssaldo Staat: 0,6 Prozent vom BIP – die berühmte „schwarze Null“.

Wäre Deutschland eine geschlossene Volkswirtschaft, befänden wir uns in einer schweren Krise. Es würde massiv Nachfrage, immerhin im Volumen von 8,6 Prozent des BIP fehlen, weil wir alle sparen. Doch von Krise ist keine Spur! Das verdanken wir dem Ausland, wohin wir unsere überschüssigen Ersparnisse von 8,6 Prozent vom BIP exportiert haben. Dies bedeutet aber zugleich, dass das Ausland im Volumen von 8,6 Prozent des deutschen BIP mehr Waren aus Deutschland gekauft als nach Deutschland exportiert hat. Der Titel des Exportweltmeisters gilt folglich für Waren und für Ersparnisse gleichermaßen.

Wir sehen also, die Ersparnisse und die Verschuldung müssen übereinstimmen, wie Flassbeck sagt und auch ich. Flassbeck weist dann daraufhin, dass es eben ein großes Problem ist, dass die Unternehmen in Deutschland auch Nettosparer sind, statt zu investieren. Auch dies ist mir nicht nur bekannt, sondern ich kritisiere dies und schlage im “Traum von einem Land” und anderswo regelmäßig vor, Maßnahmen zu ergreifen, dies zu ändern.

Industrie auf der Flucht aus Deutschland

Doch zurück zur Problematik der hohen inländischen Ersparnis. Diese treibt die Ersparnis ins Ausland – Spiegelbild der Handelsüberschüsse – und dort legen wir unser Geld ausgesprochen schlecht an. Dabei ist es irrelevant, ob nun die Ersparnisse zu den Handelsüberschüssen oder die Handelsüberschüsse zu den Ersparnissen führen, eine unter Ökonomen heftig geführte Diskussion. Die Verzinsung ist schlecht und zugleich geben wir Schuldnern das Geld, die mehr oder weniger solide sind.

Klar ist, dass es uns nichts bringt, Geld im Ausland zu verlieren. Besser, mehr im Inland zu investieren, vor allem, weil es sich auch noch besser verzinst!

Wir brauchen also dringend ein Programm für mehr Investitionen im Inland:

Der Staat muss von der schwarzen Null abrücken – deren falschen Charakter ich seit Jahren betone – und entsprechend mehr im Inland investieren (statt weiter mehr zu konsumieren)! Er würde mehr von den Ersparnissen der Privathaushalte absorbieren und damit sogar einen kleinen Effekt auf die Zinsen haben.

Die Unternehmen müssen aufhören, Netto-Sparer zu sein und ebenfalls mehr im Inland investieren. Anders als bei privaten Haushalten, die im Schnitt immer sparen sollten, ist es bei Unternehmen als Sektor normal, dass sie mehr investieren und sich dazu Kapital von den Sparern besorgen, egal ob als Eigen- oder Fremdkapital. Sie sollten also einen negativen Finanzierungssaldo haben und hatten das in der Vergangenheit auch, wie diese Abbildung zeigt:

Quelle: KfW, Destatis; BWS steht für Bruttowertschöpfung

Die Ursachen liegen auf der Hand:

  • Unattraktive Steuerbelastung.
  • Schlechte und zunehmend verfallende Infrastruktur.
  • Rückstand bei Digitalisierung und Mobilfunk
  • Absehbar schlechte demografische Entwicklung.
  • Verfall des Bildungswesens
  • Falsche politische Prioritäten mit mehr Dirigismus.
  • Technologieskepsis, investitions- und innovationsfeindliches Klima.

Was ist also zu tun?

  • Mehr staatliche Investitionen in bessere Infrastruktur, Digitalisierung führen auch zu mehr privaten Investitionen.
  • Staatliche Förderung von Innovation.
  • Umstellung der Besteuerung der Unternehmen, um Investitionen besonders zu begünstigen, also keine generelle Steuersenkung, sondern Anreize zu Investitionen in Sachvermögen, aber auch Forschung und Entwicklung.
  • Weniger Regulierung und Bürokratie.
  • Eine nachhaltige Klimapolitik mit planbaren Kosten, wettbewerbsfähigen Energiepreisen und Verstand.
  • Bekenntnis der Politik zur freien Marktwirtschaft und Investition statt Konsum.

Da dies nicht absehbar ist, dürfte der Ersparnisüberhang in Deutschland weiter bestehen bleiben – zumindest bis zu dem Punkt, an dem die De-Industrialisierung so weit vorangeschritten ist, dass die Exporte deshalb fallen. Keine schönen Aussichten.

Fazit zum Punkt 1 von „keine Ahnung“:  Auffallend ist, es gibt keinen Widerspruch zwischen Flassbeck und Stelter.

2.     Man muss nicht auf die Veränderung der Schulden blicken, sondern auf die Veränderung der Nettoschulden. Also nach der Veränderung der Vermögen, da Schulden immer auch Vermögen sind (zwei Seiten der Medaille).

Kommen wir zum zweiten Punkt, nämlich meiner Aussage, dass „Schulden kein Extra-Wachstum bringen“. Was hier vom Moderator angesprochen wird, sind verschiedene Berechnungen, die ich auf meiner Website diskutiert habe. Unter anderem:

Schulden schaffen kein echtes Wachstum

Und hier:

Zur abnehmenden Wirkung von Schulden

Daraus:

 

Die Darstellung zeigt nichts anderes, als dass die Verschuldungsquoten nach oben gehen. Sie wachsen schneller als das BIP, was verschiedene Ursachen hat. Entscheidend dürfte sein, dass die neuen Schulden nicht ausreichend realwirtschaftlich investiert werden, sondern eher zum Kauf vorhandener Assets (dazu gehören auch eigene Aktien der Unternehmen).

Womit wir auch schon bei einem weiteren Missverständnis in dem Gespräch mit Flassbeck sind. Er spricht von Staatsschulden, ich spreche von Gesamtschulden. Und bleibe bei meiner Auffassung, dass die Verschuldung durchaus eine Rolle spielt und zudem einen negativen Effekt auf die Realwirtschaft hat. Denn – so gering die Zinsen auch sein mögen – letztlich müssen sie real erwirtschaftet werden oder aber führen zu weiterer Verschuldung. Übrigens: Auch die Produktivität der Staatsschulden nimmt ab, eben weil sie zumeist aufgenommen werden, um Konsum zu finanzieren.

Noch kurz zu dem „Netto-Effekt“, den Flassbeck betont. Zunächst stimmt es natürlich, dass den Schulden immer Vermögen entgegenstehen. Und noch besser: Die steigende Verschuldung wirkt nicht nur direkt in Form von Schulden = Vermögen, sondern über den Leverage-Effekt noch überproportional.

Ich habe das früher mal so erklärt:

Das funktioniert so: Nehmen wir an, Sie könnten sich eine Aktie zu 100 Euro kaufen, die eine sichere Dividende von 10 Euro pro Jahr bezahlt. (Ja, in der heutigen Zeit undenkbar, aber dazu kommen wir gleich!). Setzen Sie für den Kauf nur Eigenkapital ein, erzielen Sie eine Rendite von 10 Prozent. Attraktiver wäre es, sich 100 Euro von der Bank zu leihen und gleich zwei Aktien zu kaufen. Gibt die Bank sich mit fünf Prozent Zinsen zufrieden, gehen 5 Euro an die Bank und 15 Euro bleiben bei Ihnen. Macht 15 Prozent Rendite. In der Praxis dürfte die Bank noch großzügiger sein und sich mit nur 20 Prozent Eigenkapital zufriedengeben. Sie können sich also zu Ihren 100 Euro noch 400 Euro von der Bank leihen und fünf Aktien kaufen. Von den 50 Euro Dividende gingen dann 20 Euro an die Bank (5 Prozent auf 400) und Ihnen blieben 30 Euro! Eine Rendite von dreißig Prozent auf das eingesetzte Eigenkapital.

Nun merken auch andere, was für ein gutes Geschäft das ist und geben sich mit Renditen unter 30 Prozent zufrieden, zahlen also mehr für die Aktie. Steigt der Kurs auf 140 Euro, haben Sie nicht nur einen schönen Kursgewinn erzielt, sondern auch wieder erheblich mehr Eigenkapital. Ihre zur Beleihung zur Verfügung stehende „Margin“ erhöht sich dadurch auf 300 Euro (100 plus 200 Kursgewinne). Zwar ist die Dividendenrendite von 10 auf nur noch 7 Prozent gefallen. Doch liegt sie damit immer noch über dem Zinssatz der Bank. Sie leihen sich weitere 840 Euro und kaufen dazu. Dann haben Sie 11 Aktien im Wert von 1540 Euro und Schulden von 1240 Euro. Die Rendite auf Ihr Eigenkapital von 300 Euro sinkt zwar auf 16 Prozent, der Gesamtüberschuss (Dividende minus Zinsen) wächst allerdings von 30 auf 48 Euro. Es lohnt sich, solange mehr Schulden aufzunehmen, wie die Dividendenrendite über dem Zinssatz der Bank liegt. Man spricht vom Hebeleffekt (Leverage).

Das war in den letzten 30 Jahren ein sicheres Geschäft. Die Zinsen sanken von über 10 Prozent auf heute null und die Banken gaben sich mit immer weniger Margin zufrieden. Alle Assetpreise haben davon profitiert: Aktien, Anleihen, Immobilien, Kunst. Die Kreditvergabe der Banken zum Kauf von vorhandenen Assets hat sich in diesem Zeitraum vervielfacht.

Im Ergebnis steigen Vermögenswerte überproportional an. Hinzu kommt, dass von dem Preisanstieg alle profitieren. Wird eine Wohnung zu einem höheren Preis pro Quadratmeter verkauft, steigt der Wert aller Wohnungen im Haus, in der Straße und in der Stadt.

Ein banaler Zusammenhang, den der Links-Ökonom Thomas Piketty übersieht, wenn er den Anstieg der Vermögen relativ zum BIP heftig bedauert. Nachzulesen übrigens in meinem Buch → “Die Schulden im 21. Jahrhundert”

Die Frage ist nur: Sind die Schulden deshalb „unproblematisch“, weil ja die Vermögen diesen entgegenstehen? Natürlich nicht. Wir haben ja gesehen, dass die Stabilität des Finanzsystems mit immer höherem Verschuldungsgrad abnimmt. Die Gefahr von Unfällen wächst, was die Notenbanken zu immer größeren und häufigeren Interventionen zwingt. Denn der Leverage-Effekt wirkt auch umgekehrt und da besonders brutal.

Es ist also nicht ganz so einfach: Schulden lasten auf der Realwirtschaft, die Vermögen, die den Schulden gegenüberstehen, mögen eine Zeit lang schneller wachsen als die Schulden, aber das erhöht die Instabilität. Hinzu kommen noch so Kleinigkeiten wie die Tatsache, dass Schuldner und Gläubiger verschiedene Subjekte sind und es deshalb schon zu Problemen kommen kann.

Nun spricht Flassbeck nur von Staatsschulden. Da kommt er zum Schluss, dass „sie letztlich keine Rolle spielen“. Da bin ich so lange dabei, wie es sich um Staaten mit eigener Währung handelt. Sobald Staaten keine Autonomie mehr haben, was die Währung betrifft, wie im Euro, spielt es schon eine Rolle. Das weiß Flassbeck auch, weshalb er zu einer höheren Verschuldung in ganz Europa rät und natürlich die EZB in der Pflicht sieht. Selbst da gehe ich mit, allerdings sehe ich die Verteilungswirkung zwischen den Staaten – genauer zwischen den Bürgern – und diese kritisch.

3.     Wo Flassbeck und Stelter wirklich auseinander liegen

Jetzt muss ich selbst beweisen „keine Ahnung“ zu haben, waren doch Punkt 1 und 2 nicht geeignet, diese Schlussfolgerung zuzulassen.

Damit kommen wir zum Flassbeck-Mantra: Wir müssen endlich die Löhne erhöhen, damit wir nicht mehr so einseitig vom Export abhängen und um so die Binnenkaufkraft zu stärken. Dazu folgende Gedanken:

Wir haben in den letzten Jahren vor Corona Millionen von Menschen in den Arbeitsmarkt integriert. Das war ein enormer Erfolg.

Dabei stagnierten seit Jahren die Produktivitätszuwächse, genau gesagt, ist die Produktivität nicht gestiegen.

Nachdem das erfolgt ist, begannen, wie zu erwarten, die Löhne zu steigen. Das stellte das DIW fest. → Ungerechtes Deutschland? Ein tieferer Blick auf die Daten

Wir haben also davon profitiert, dass die Löhne nicht so stark gestiegen sind, um die Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren und als dies gelang, stiegen die Löhne auch.

Also doch: Geringverdiener schließen zur Mitte auf

Flassbeck geht es aber um etwas anderes. Er will, dass die Löhne steigen, damit die Binnenkaufkraft wächst und zugleich die Exporte sich verteuern und damit der Exportüberschuss sinkt.

Steigende Binnenkaufkraft könnten wir übrigens alleine auch dadurch schaffen, dass der Staat die Steuer- und Abgabenbelastung senkt. Dann hätten wir zwei Fliegen mit einer Klappe: einen Staat, der Schulden macht und Bürger, die mehr ausgeben können. Auch dies ein Vorschlag im Traum von einem Land.

Das mit dem Exportüberschuss senken durch eine Verteuerung sehe ich bekanntlich skeptischer. Denn wir haben es ja nicht nur mit Italien, Griechenland & Co. zu tun, sondern mit der Welt. Und gegenüber China beispielsweise müssen wir uns in den kommenden Jahren fitter machen. Ja, nicht so sehr über Löhne, mehr über Innovation und Produktivität.

Dennoch sind wir selbst bei diesem Thema nicht so weit auseinander. Ich plädiere halt eher für Abgaben und Steuerentlastung.

Gut nachzulesen sind die Thesen von Flassbeck in diesem Beitrag, den ich wie üblich kommentiere:

Flassbeck macht es sich zu einfach: Löhne hoch alleine ist keine Lösung

Auch seine Sicht zu Staatsschulden ist nicht falsch, auch das habe ich erläutert:

Hat Flassbeck recht, dass Staatsschulden egal sind?

Wobei mir das Gespräch mit Professor Beyer da zu denken gegeben hat:

Staatsschulden: So ein­fach ist es nicht trotz Tiefst­zinsen

Was bleibt? Abgesehen von einer gewissen Irritation angesichts der Wortwahl von Flassbeck ein weitgehender Konsens – der schon vor dem Interview bei mission money bestand – und der Dissens, dass es nur mit Lohnsteigerungen getan ist. Die kommen ohnehin, wie wir wissen, allein aufgrund der demografischen Entwicklung.

Kommentare (57) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Thomas
    Thomas sagte:

    Ich muss Flassbeck zustimmen. Generell denke ich, dass Sie Naiv sind zu denken, dass es im System noch eine Lösung gibt. Das wird mit einem großen Knall enden.

    Antworten
  2. Petersen
    Petersen sagte:

    “Vertrauen in die Marktwirtschaft beim Klimaschutz …”

    Also allenfalls CO2-Tertifikte handeln, quer über alle Sektoren und EU-weit. Meine Rede seit … ca 1995.

    Auch auf Herrn Flassbeck wird niemand ind er Bundesregierung hören, die Grünen ohnehin nicht, weil deren begehren hinzu einer kleinteiligen detaillierten Staatsplanung geht, mit ganz vielen zusätzlichen Bürokratenstellen. Vorzugsweise Sozio- und Politologen, die dann planen, wie den Bürgern die eine technikk madig und die andere schmackhaft gemacht wird.

    Börokratischer Sozialismus ist angesagt, und seltsamerweise schmunzelt die Davos-Clique der US-Milliardäre darob. Das merken die Linken aber nicht.

    Antworten
  3. Uwe Nowotnick
    Uwe Nowotnick sagte:

    Sehr geehrter Herr Stelter, ich finde es toll, dass Sie trotz der recht drastischen Worte die Gelegenheit ergriffen haben, Ihre Standpunkte mit denen des Herrn Flassbeck zu vergleichen. Es ist ein schöner Fachbeitrag herausgekommen, den ich nicht missen möchte. Freundliche Grüße, Uwe Nowotnick P.S. Ich weiß nicht, ob ich nach 30 Jahren im Steuerrecht solcher Kritik so sachlich begegnet wäre….

    Antworten
  4. Hans-Joachim B.
    Hans-Joachim B. sagte:

    Lieber Herr Stelter, ich greife gerne mal die zahlreichen Kommentare unter dem besagten Youtube-Video auf: ich würde mich sehr über ein Streitgespräch zwischen Ihnen und Flassbeck freuen!

    Antworten
  5. Karl
    Karl sagte:

    Diese verbalen Rundumschläge, so kennt man halt den Dr. Flassbeck. “Anstand” ist freilich was anderes.
    Die meisten Volkswirte haben recht weltfremde Ansichten, jedenfalls in ihrer Bedeutung für die “Einzelschicksale”.
    Selbstverständlich macht es für den Einzelnen Sinn, sich systematisch ein Vermögen aufzubauen (was Flassbeck in Abrede stellt, weil er nur das große Ganze sieht). Und sei es nur dazu, einen Job hinscheißen zu können, wenn es gar nicht mehr anders geht.
    Oder wenn ein Volkswirt wie Binswanger empfiehlt, das Rentenalter noch weiter zu erhöhen: Das soll er der Person 55+ erzählen, die nach einer dreistelligen Zahl an Bewerbungen langsam aufgibt. Ist halt nicht jeder ein verbeamteter Professor.

    Antworten
    • Jacques
      Jacques sagte:

      Diese “Ökonomen” hört man irgendwie nur in Deutschland. Im Grunde sind es bezahlte Claqueure.
      Aus unserem Club Med hört man nie etwas vom Renteneintritt ab 70. Leben die Deutschen etwa länger als die?
      Wir sind hier längst zum Leviathanstaat verkommen, der hemmungslos die Steuern und Abgaben zum Fenster rauswirft.
      Die niedrigste Rente, der späteste Eintritt aber wir geben gerne mehr an die EU.
      Zum Dank sprechen wir jetzt schon über Steuererhöhungen nach der Wahl. Für was eigentlich? Dank Niedrigzins braucht der Staat keine neuen Einnahmen. Es ist unfassbar, wie gierig und selbstverständlich unsere Politiker in die Privattasche greifen.

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  6. ruby
    ruby sagte:

    @ Herr Ott
    Gab es in der DDR auch etwas wie Antireptilienfonds im Haushaltswesen?
    http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/reptilienfonds/reptilienfonds.htm
    Man könnte später mal so eine Art gesonderten Gliederung- Sachbuchabschluß den Jahresabschlüssen der Öffentlichen Gebietskörperschaften anhängen.
    Der Bismark hat sich gleich ganz haushalterisch für seine Private Gebietskörperschaft Sachsenwald aus dem Land konstituiert – weg vom Reich streng genommen.

    Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @ruby

        Schon in Ordnung. Ich vergesse das nie mehr. (hoffentlich) Einmal reicht.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Stoertebekker

        “Schon in Ordnung. Ich vergesse das nie mehr. (hoffentlich) Einmal reicht.”

        Solche Strukturen kommen gerade wieder – und werden eingeführt von denjenigen politischen Kräften, denen Sie offenbar trotz Ihrer schlechten Erfahrungen zugeneigt sind.

        Meinen Sie, vielleicht gehören Sie ja dieses Mal zu den Profiteuren? Drücken Sie die Daumen!

        @ruby

        Da gab es im DDR-System mehrere Möglichkeiten, je nachdem, welches Ziel Sie mit dem geheimen Geldtopf genau erreichen wollten.

        Um die Haushaltskontrolle des Parlaments zu umgehen, so wie bei Bismarck, brauchte man in der DDR keine Geheimfonds. Der Staatshaushalt war ja Teil der von der SED beschlossenen 5-Jahres-Pläne und im Parlament saßen auch nur SED-Mitglieder und Blockflöten. Von dort drohte keine Gefahr.

        Und weil die DDR eine Planwirtschaft war, konnte die DDR alle inländischen Ressourcen ohnehin so verwenden, wie es ihren politischen Zielen entsprach – und alle Unternehmensbudgets der volkseigenen Betriebe waren in den 5-Jahres-Plan integriert.

        Politisch brenzlig wurde es nur dann, wenn Devisen gebraucht wurden, da musste dann der Bereich Kommerzielle Koordinierung ran.

        Wenn die DDR ein Geheimprojekt organisieren und finanzieren wollte, um es vor der eigenen Bevölkerung oder neugierigen Geheimdiensten von Klassenfeind geheim zu halten, dann konnte man es so organisieren wie die “Staatliche Sowjetische Aktiengesellschaft der Buntmetallindustrie, Wismut” (später “sowjetisch-deutsche Aktiengesellschaft Wismut”): https://www.bstu.de/informationen-zur-stasi/themen/beitrag/geheimsache-uranbergbau/

        In der Sowjetunion war das noch extremer, da gab es gleich Dutzende Geheimstädte und ein viel strengeres Passierschein-System, mit dem die Bevölkerung aus anderen Bezirken gar nicht in die Geheimstädte hinein kam – entfernt vergleichbar mit unseren heutigen “Bewegungsbeschränkungen” zum “Corona-Schutz” wie der 15km-Corona-Leine oder dem “Beherbergungsverbot” für Touristen aus anderen Bundesländern oder gar Landkreisen…

      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @R Ott

        >und werden eingeführt von denjenigen politischen Kräften, denen Sie offenbar trotz Ihrer schlechten Erfahrungen zugeneigt sind.<

        Keine Ahnung, was Sie wo rauslesen. Habe in meinem bundesdeutschen Leben abhängig von Lebensphase und Parteienzustand unterschiedlich gewählt und bin mir für diesmal überhaupt nicht schlüssig, wer am wenigsten Schaden anrichtet. Gut ist keiner.

        (In der DDR reichte der Gang in die Kabine für Ärger. Fairerweise muss man sagen, dass der sich 1989 dann doch in Grenzen hielt. Die Schalk-Chefs hatten da schon anderes zu tun.)

  7. xf 105
    xf 105 sagte:

    Kann es sein dass Flassbeck ein großer Wirrkopf ist.
    Nur ein kurzes Beispiel aus dem Video bei MM in dem F. erklärt (Minute 17:47 ):
    “Die Deflation in Europa kommt von den deutschen niedrigen Löhnen…(und niedrigen) Lohnsteigerungen… das ist der entschiedene Zusammenhang“.
    Die Deflation der letzten Jahre in Europa hatte ihre Hauptursache durch den hohen Anteil an (billigen/preisgünstigen) Importen aus China. Diese importierten Waren hätten selten zu so einem niedrigen Verkaufspreis in der EU selbst produziert werden können. Dies wird eigentlich als unstrittig Hauptursache für die deflationieren Tendenz in der EU genannt. Es ist immer wie interessant welche Leute sich selbst als Experten bezeichnen und andere – wie Herrn Stelter oder Herrn Mayer – im Vergleich zu ihm selbst, keine Ahnung hätten. Ja am deutschen Wesen soll die Welt genesen.

    Antworten
  8. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Flassbeck ist ein DOGMATIKER, der schon vor mehr als 20 Jahren outdated war, als er mit Lafontaine die Finanzpolitik aufmischen wollte.

    Mit Lohnerhöhungen die Binnenkaufkraft steigern zu wollen, ist genauso albernes Wunschdenken auf Wolke 27 wie aus der hier unerwähnten Saldenmechanik irgendwelche MUSS-Wirkmechanismen ableiten zu wollen.

    Es steht schlimm um den deutschen Wirtschaftsjournalismus, wenn Leute wie Flassbeck auf die Bühne geschoben werden.

    Antworten
  9. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Worum geht es heute eigentlich? Um die inhaltliche Diskussion? Um die Diskussion der headline?

    Inhaltlich hat @DS doch alles ruhig zu Ende kommentiert und die Unterschiede auf ein Kleinmaß geschrumpft.

    In der medialen Präsentation wird nun mal mit härteren Bandagen gekämpft. Übrigens auf beiden Seiten. Völlig ok, getreu dem Motto: Bad publicity is better than no publicity.

    Antworten
  10. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @DS Erst mal schauen, wer hier wen was sagen lässt:

    „Auf der Suche nach mehr Geld, Motivation und Erfolg: Wir sind Mario, Matthias und Peter, drei Wirtschaftsredakteure von FOCUS-MONEY“.

    Die drei Redakteure haben eine Mission – immerhin. Man lässt zur informativen Steigerung der schmalbrüstigen Mission rund um „Finanz-Content“ die Experten der Branche zu Wort kommen. Zu Playern gehört sicherlich Herr Flassbeck, bekannt allerdings nur in kleiner medialer Expertenrunde.

    Wenn der nun sich Gehör verschaffen will, lässt er erst man eine Bombe platzen – eine Anti-Stelter-Bombe mit „keine-Ahnung“ Inhalt. Ein simpler Medientrick. Das war’s. Weil‘s wohl eher eine Bombe von der Sorte Silvesterscherz war. Die Redakteure wird es freuen. So bekommen sie ohne viel eigenes Zutun die Website und den Kanal auf die Wahrnehmungsspur.

    Es sollte Sie freuen, Herr Stelter, dass sich Medien beginnen, an Ihnen abzureiben. Wo gehobelt wird (Lantz), fallen Späne und hin und wieder auch Bomben, die bei näherer Betrachtung keine sind. Es werden sich öffentlich wahrnehmbare Auseinandersetzungen auch zitierfähigen Meinungen herausbilden. Dabei gilt: Substanz siegt. Es wird sich zeigen, wer dauerhaft vorn liegen wird. Eine Vermutung habe ich. Wird sicherlich auch auf dem Money-Fokus zu finden sein.

    Antworten
  11. @Dr.L.Fischer
    @Dr.L.Fischer sagte:

    Heiner Flassbeck: ” Jeder Feind ist mir willkommnen”/ zur Idee des MM-Moderators, ein Streitgespräch mit Dr. D. Stelter zu organisieren.
    Dr. Stelter hat also nicht nur ” keine Ahnung”, er sollte ” die Klappe halten” sondern wird als Feind geadelt.

    Mein Lieblingsautor N.N. Taleb pflegt Hass-mails gemütlich in Cafe´s zu lesen ( sie werden nicht beantwortet) , er lag mit seinen Börsengewinnen mitten im Mega-Crash 2008/9 so hoch, dass er von Neid-erfüllten Brokern Morddrohungen bekam. Von Taleb stammen die Einsichten:
    1. ” Üble Nachrede ist der einzige authentische, nie vorgetäuschte Ausdruck von Bewunderung”.
    2.” Ein guter Gegener ist wesentlich treuer, berechenbarer und für einen klugen Menschen nützlicher als selbst der wichtigste Bewunderer.” ( Leider ist m.E. Herr F. kein ” guter” Gegner)
    3.” Wenn meine Kritiker mich genauer kennen würden, würden sie mich noch viel mehr hassen”. ( Gefällt mir am besten! )
    Wenn der Universitätsbetrieb mit Drittmittel-geilen Karrieristen ein Haifisch-Aquarium ist, befindet sich Dr. Stelter als erfolgreicher Analyst, Buchautor und Unternehmer in Berlin in einem Gross-Becken voller Piranhias:
    Bedrohlich und gefährlich wegen seines Intellekts, Esprit, Stil, Eleganz und Erfolgs.
    Herr Flassbeck hat sich seinen Vin rouge redlich verdient, Mission Money hat seine besten Zeiten auch hinter sich.

    Antworten
  12. Wolfgang Selig
    Wolfgang Selig sagte:

    Mein Kollege Dieter und ich haben jetzt in der Mittagspause gerade intensiv über Herrn Flassbeck diskutiert und finden, er schießt total übers Ziel hinaus. Es würde vollkommen reichen, wenn Pension von Herrn Flassbeck sowie die Löhne von Dieter und mir kräftig erhöht würden. Allerhöchstens noch die unserer Abteilung im Ganzen. Dann muss aber wirklich Schluss sein. Flassbeck übertreibt völlig, wenn er Lohnerhöhungen für alle fordert, denn was habe ich davon, wenn ich mehr Geld verdiene, aber gleichzeitig meine Autowerkstatt, mein Friseur und mein Klempner teurer werden, weil deren Löhne auch steigen? Genau, nichts. Und daher sind Dieter und ich gegen seine Verallgemeinerungen. Das musste mal gesagt werden!

    [Wer Ironie findet, darf sie behalten.]

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Wolfgang Selig

      > … denn was habe ich davon, wenn ich mehr Geld verdiene, aber gleichzeitig meine Autowerkstatt, mein Friseur und mein Klempner teurer werden, weil deren Löhne auch steigen? Genau, nichts.>

      Das ist NICHT das Problem.

      Das Problem ist, dass Sie sich bei Lohnerhöhungen nicht einen 3. SUV vor die Haustür stellen, sondern ihre Lohnerhöhungen zum großen Teil SPAREN.

      Die NACHFRAGE ist das Problem, NICHT das GELD für Nachfrage.

      Antworten
      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @Herrn Tischer:

        Ich schätze sie sehr, aber mein Beitrag war wirklich nicht ganz ernst gemeint. Ich wollte mich gar nicht auf die Sparquotendiskussion einlassen. Sorry, wenn das nicht rübergekommen ist.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Wolfgang Selig

        Alles bestens.

        An diesem Thread kann so gut wie NICHTS ernst gemeint sein.

        Man fragt sich, in welcher bzw. über welche Welt wir diskutieren.

      • Heinz
        Heinz sagte:

        @Herr Tischer
        Ich hoffe wohl in diesem Forum gibt es niemanden der SPART! Ich müsste mich ansonsten fremdschämen. Unsereins ist investiert, z.B. in Teslaaktien. Ich weiß, das löst das Nachfrageproblem auch nicht, aber die Frage wohin mit den ganzen Moneten.

      • Wolfgang Selig
        Wolfgang Selig sagte:

        @markus: Herzlichen Dank, Sie wissen nicht, wie gut mir Ihr Kommentar tut. In einer Welt voller Spaßbremsen wie Herrn Flassbeck muss man manchmal den Dieter Nuhr in sich rauslassen…

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Wolfgang Selig

        Also ich fand es auch lustig und sofort verständlich, hätte ruhig noch ein bisschen fieser sein können. ;)

        Mit negativen Reaktionen und Unverständnis müssen Sie beim Stilmittel Ironie übrigens immer rechnen. Dass Linksradikale keinen Sinn für Humor haben, konnten wir ja letzte Woche erst wieder sehen. Und am meisten hassen sie es, wenn man sich über ihre säkularen Glaubensgrundsätze lustig macht.

    • EW
      EW sagte:

      Würde eine allgemeine Lohnsteigerung nicht helfen, das Problem mit dem Defizit der gesetzlichen Rentenversicherung zu lindern?

      Antworten
  13. Susanne Finke-Röpke
    Susanne Finke-Röpke sagte:

    Lieber Herr Dr. Stelter,

    betrachten Sie es als politischen Ritterschlag. Wenn linke Phantasten wie Flassbeck Sie für unfähig halten, ist das der beste Beleg, dass Sie richtig liegen. Nervös würde ich an Ihrer Stelle nur werden, wenn er anfangen würde, Sie zu loben.

    Über den Unfug dieses Mannes lohnt es sich nicht zu philosophieren. Sein Hauptproblem ist, dass jetzt das erste mal seit 16 Jahren rotrotgrün wieder mehrheitsfähig wird und Annalena Baerbock, Olaf Scholz & Co einfach nicht bei ihm anrufen wollen und ihn als Finanzminister für ein linkes Schattenkabinett benennen wollen. Wo er sich doch für einzigartig qualifiziert hält. Okay, er könnte im 71. Lebensjahr Baerbocks Vater sein, aber sein Mentor Lafontaine hat ja auch mit 71 noch einmal geheiratet (das vierte Mal) und fühlt sich intellektuell auf der Höhe der Zeit. Dass Baerbock sich grünschwarz, die Ampel und Kenia offenhalten muss, weil die R2G-Mehrheit noch nicht sicher ist, hat er noch nicht kapiert. Braucht er auch nicht mehr. Bestrafen Sie ihn einfach mit Nichtbeachtung, das wurmt ihn am meisten, z.B. mit Sätzen wie: “mit den Thesen des doch schon etwas älteren Politikers Herrn Flassbeck will ich mich hier und heute nicht mehr beschäftigen, lassen Sie uns zu etwas wichtigerem…”

    Anders lernen es solche antiquierten Wichtigtuer nicht, die Mathematik durch quasireligiönse Voodoo-Wissenschaften ersetzen wollen. Und wir alle haben auch wirklich keine Zeit, angesichts der echten Probleme diesen Irrglauben noch länger zu diskutieren.

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      Widerspruch zu SFR

      Wie üblich bei Flassbeck schwacher öffentlicher Auftritt. Die Qualität seiner Argumente erschließt sich beim Lesen, nicht beim Zuhören. Die persönliche Qualität im Gespräch ist ätzend. Leider nichts Neues.

      Wenn es allerdings um Mathematik vs. Voodo geht, sei zunächst gesagt: Man kann auch jeden Voodo mathematisch sauber darlegen. Mathematik ist ein Werkzeug, keine Wissenschaft und erst recht nicht per se wissenschaftlich. Der Gegensatz müsste also Wissenschaftlichkeit vs. Voodo sein und hier liegt Flassbeck übergewichtig auf der Seite, wo Ökonomie in ihren Grenzen wissenschaftlich betrieben werden kann. Das hat er vielen als sehr seriös wahrgenommenen Ökonomen voraus.

      Zumal ich die Abstempelung zum „linken Spinner“ interessant finde, nachdem DS die enorme Schnittmenge zwischen sich und Flassbeck dargelegt hat – DS, auch ein linker Spinner also, dessen Blog wir bereichern? ;-)

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Anders

        “Mathematik ist ein Werkzeug, keine Wissenschaft und erst recht nicht per se wissenschaftlich.”

        Was? Mathematik ist nicht per se wissenschaftlich? Ja was soll sie denn dann sein?

        Das mag vielleicht irgendwann mal stimmen, wenn die durchgeknallten Intersektionalisten in den USA ihre “woke math education” in alle Schulen geprügelt haben, aber bis dahin bleibt “2+2=5” eine falsche Aussage, selbst wenn eine muslimische Translesbe “of Color” sie in ihr Matheheft schreibt…

        “Man kann auch jeden Voodo mathematisch sauber darlegen”

        Sie sollten Ihren Rhetoriktrainer wechseln.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @R. Ott

        Sie haben richtig gehört. Mathematik ist keine Wissenschaft. Nicht mal „wissenschaftlich“. Mathematiker wissen das i.d.R. (die, die ich kenne, tun das ).

        Mathematik ist eine Sprache um logisch konsistent Zusammenhänge darzustellen. Dabei ist logisch konsistent, was aus Prämissen mathematisch richtig abgeleitet werden kann.

        Was die Prämissen sind: Die Mathematik weiß es nicht. Sollen es sinnvolle Prämissen zur Beschreibung von Beobachtungen in der Welt sein, braucht es Wissenschaft. Mit Mathematik alleine kann man völligen Unsinn konsistent machen, indem man den richtigen Startpunkt wählt.

        @ruby
        Genau. Mir rollen sich bei seinen Talkshowteilnahmen etc. immer die Fußnägel. Hat nichts damit zu tun, dass Kommentatorren wie SFR (hier untypsicherweise, wie @markus richtig anmerkt), mit ad personam gleich noch den armen DS mitverhaften. Denn wir kommentieren hier unter einem Artikel, der vor allem gemeinsame Positionen zeigt – was sagt das also über den Hausherrn, nähme man es voll?
        Da war viel Lust an „her mit dem Feind“ dabei.

      • ruby
        ruby sagte:

        @ Herr Anders
        Wir sind bestimmt auch öfter viel auseinander z.B. würde ich nie Blutgretsche spielen sondern lieber immer ein Zaubertechling, das ist, wenn es klappt, der Defensivadrenalinkick ohnegleichen.
        Auch sind NRWler andere Species als Niedersachsen, umso respektvoller ist es sachlich intensiv Verschiedenenheiten zu erkunden. Übrigens der kälteste April seit 92 Jahren – Statistik nicht mehr oder weniger.
        Die Lohn orientierten Politiken erlebte ich seit ihren Spitzenzeiten Anfang der 70er siehe Spiegel:
        “Öffentlicher Dienst, 1974: Elf Prozent markieren Willy Brandts Niederlage
        Im Februar 1974 streikten zum ersten Mal bundesweit etwa 200.000 Beschäftigte des gesamten Öffentlichen Dienstes. Vor allem in Großstädten legten sie Busse und Bahnen, Müllabfuhr und Postzustellung lahm. Mancherorts drehten sie zeitweise sogar Strom und Gas ab. Zuvor hatten die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) und die Deutsche Postgewerkschaft (DPG) 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt gefordert, die Deutsche Angestelltengewerkschaft (DAG) 14 Prozent.”
        Bereits damals ein totgerittenes Pferd, wie die Aufgaben exzessive Staatsverschuldungsaufblähung von H. Schmidt direkt anschließend, die NRW bis heute die Insovenzverschleppung brachte.
        Hat es sich für Rhein und Ruhr gelohnt – mein klares No Sir Christian, i don’t believe it for real?

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @ruby

        Nein, hat sich nicht gelohnt. Allerdings sagt auch ein Flassbeck das nicht sondern kritisiert die Lohnpolitik im Zuge der Ölpreiskrisen scharf als falsch. Wie das in den Zusammenhang mit den Lohnsteigerungen passt, von denen er redet? Nun dazu müsste man sich so mit ihm auseinandersetzen, wie er selbst es mit Herrn Stelters Position auch nicht gemacht hat. Wenn man vorher schon den Feind kennt, kann man sich sehr viel Arbeit sparen… mir ist das zu sehr Kindergarten. Ich rede lieber über Argumente als über diejenigen, die Sie bringen. Dieser Haltung erweisen derlei Auftritte ob ihrer Art einen Bärendienst. Mich ärgert das.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Christian Anders

        >Mathematik ist keine Wissenschaft>

        Ich verstehe, was Sie meinen, und kritisiere diese Aussage nicht.

        Allerdings glaube ich, dass sie QUALIFIZIERT werden sollte.

        Wenn die Mathematik LOGISCH konsistente Zusammenhänge darlegt, dann sagt sie u. a. etwas über die VERFAHREN aus, mit denen man zu wissenschaftlichen Erkenntnissen (Aussagen) kommt.

        Heißt:

        Wenn diese Aussagen (Schlussfolgerungen) aus Prämissen richtig abgeleitet werden, dann sind sie dem Verfahren nach als „fehlerlos erreicht“, d. h. GÜLTIG anzusehen, aber allein dadurch NICHT schon als richtig, weil dies AUCH von den Prämissen abhängt.

        Die METHODOLOGIE, die sich mit der LOGIK befasst, also dem, was konsistente Zusammenhänge sind (unabhängig von ihrem jeweiligen Inhalt der Anwendung), kann durchaus WISSENSCHAFT sein, wenn sie – WIEDERUM – mit als gültig ANERKANNTEN Verfahrensregeln KLÄRUNGEN herbeiführt.

        Wenn auch NICHT Erkenntniswissenschaft, so ist sie doch VERFAHRENSWISSENSCHAFT für Erkenntnisgewinnung.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        Machen Sie es doch an Ihrem Beispiel und legen Sie mir mathematisch sauber dar, dass Vodoo funktioniert. Bin sehr auf die verwendeten Prämissen gespannt…

        “Zumal ich die Abstempelung zum „linken Spinner“ interessant finde, nachdem DS die enorme Schnittmenge zwischen sich und Flassbeck dargelegt hat”

        Tja, jetzt kommt der Knackpunkt: An bestimmte schwachsinnige Prämissen zu glauben, reicht schon, um ein “linker Spinner” zu sein. Das schließt ausdrücklich nicht aus, dass es Konsens bei anderen Positionen gibt. Ich finde zum Beispiel die anti-interventionistischen Positionen im Linken-Parteiprogramm toll (wäre noch besser wenn die Linken auch tatsächlich wüssten, wo die Bundeswehr tatsächlich im Einsatz ist und nicht nur moralschwanger daherreden), trotzdem ist der ganz große Rest des Programms übler Schwachsinn.

        (Und an Flassbecks Position zeigt sich übrigens auch noch, dass man nicht nur ein linker Spinner sondern darüber hinaus auch noch außergewöhnlich doof sein muss, um daran zu glauben, dass ein “bedingungsloses Grundeinkommen” funktionieren könnte…)

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @R. Ott

        Prämisse 1: Alle Haitianer, die an einer Embolie sterben, deren direkte Ursache man nicht findet, sind durch bösen Vodoo gerichtet worden. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,1%.

        Prämisse 2: Wenn ein Schwellwert x überschritten wird, gilt die Wahrscheinlichkeit als an Sicherheit grenzend.

        Ich könnte jetzt mit einem Tag Arbeit ein Modell entwerfen (sofern ich die Daten online finde), das mathematisch konsistent „beweist“ (Anführungsstriche Absicht), dass dies auf genug Haitianer zutrifft, damit x überschritten wird und Vodoo mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Ursache für gewisse Tode ist, folglich existieren muss.

        Besonders sophisticated wäre ein Modell, wo ich das in Standardabwichungen mal y hinbiege (geht, braucht evtl. Zusatzprämissen).

        Sorry, das ich mir DAFÜR diese Zeit nicht nehme.

        „Und an Flassbecks Position zeigt sich übrigens auch noch, dass man nicht nur ein linker Spinner sondern darüber hinaus auch noch außergewöhnlich doof sein muss, um daran zu glauben, dass ein “bedingungsloses Grundeinkommen” funktionieren könnte…“

        Aber er ist doch dagegen? Oder gerade DESHALB?

    • markus
      markus sagte:

      @SFR:
      So persönlich werdend, kenne ich Sie gar nicht.

      Ich muss aber auch zugeben, dass ich tendenziell eher bei Flassbeck als bei Dr. Stelter bin. Wir haben in Deutschland und weltweit ein Vermögen/Schuldenproblem. Das heisst, dass der anteilige Vermögenskuchen für den Großteil der Menschen mit der Zeit immer kleiner und für einen kleinen Teil immer größer wird. Und dieser Schrumpf- und Wachstumsprozess hat wenig mit der eigentlichen Leistung der Menschen zu tun (wie immer die man auch messen würde), sondern größtenteils mit dem schon vorhandenen Vermögen. Wenn nun die gehobene Mittelschicht weniger mit Abgaben belastet wird, so ist das zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Aber zum einen ergibt sich das Problem, dass man Niedrigverdiener so gar nicht entlasten kann (mangels Steuern) und zum anderen sehe ich so nicht wie nur durch Steuernabsenkung eine Umkehr der unguten Entwicklung der Vermögenspreise gegenüber den Preisen für Verbrauchsgüter erwirkt werden kann. Zumindest nicht mittel oder langfristig. Die Schulden weiter zu erhöhen OHNE die Lohnquote zu erhöhen führt weder zum Ziel eines stabileren Finanzsystems noch zu einer gleichmäßigeren Vermögensverteilung (die stabilisierend und wohltuend für die Gesellschaft wäre). Die einzige Alternative zu langfristig höheren Löhnen (relativ zu Kapitaleinkommen) sind Vermögensabgaben oder Enteignung. Oder eine statische feudale Ständegesellschaft (die vorraussichtlich wesentlich weniger produktiv als die jetzige ist).

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ markus 20:14 völlig richtig!

        wer diese seite der medalie nicht diskutieren u. den sachverhalt nicht akzeptieren will,
        der gehört zu den egoisten und haben wahrscheinlich eine schwierige einstellung was, ausbeutung, gerechtigkeit, gleichwertigkeit, nachhaltigkeit, frieden etc.geht.

        jedenfalls hat diese schwierige einstellung dazu geführt, wo wir heute, vor den unlösbaren problemen stehen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ markus

        Man kann so wie Flassbeck oder Sie darlegen, WIE die Welt GEÄNDERT werden MÜSSTE, damit die Dinge ausgeglichen oder harmonisch sind.

        Dagegen ist erst einmal nichts zu sagen.

        Wenn aber den Leuten EINGEREDET wird, dass es RICHTIG sei und DAHER sein SOLLTE, ist es Wolke 27.

        Denn es wird NICHT geschehen.

        Es wird nicht geschehen, weil es KEINEN Akteur und auch KEINE Bündelung von Akteuren gibt, die dies mit hinreichender Mehrheit durchsetzen KÖNNEN.

        Es gibt sie nicht und wird sie NICHT geben, weil sie sich nicht schlechterstellen wollen.

        Das wäre z. B. der Fall, wenn durch einen höheren Lohn der Job verloren ginge aufgrund von geringerer preislicher Wettbewerbsfähigkeit:

        Besser etwas weniger Geld, aber DAFÜR einen relativ sicheren Job.

        Das wird kontinuierlich PRAKTIZIERT in der deutschen Wirtschaft.

        Die INTERESSEN entscheiden und NICHT volkswirtschaftliches Wunschdenken.

        Kurzum:

        Das, was Flassbeck und Sie als Wirtschaftspolitik WOLLEN, ist IRRELEVANT.

        Die PROBLEME, auf die Sie verweisen und die THEMA in der Gesellschaft sind, werden in der AUSEINANDERSETZUNG bzw. im KONSENS gelöst.

        Ich meine NICHT „gelöst“, sondern GELÖST:

        Es wird Gewinner und Verlierer geben und anstelle der gelösten Probleme gibt es NEUE Probleme, die wieder so gelöst werden.

  14. Thomas M.
    Thomas M. sagte:

    Falßbeck wird sich vermutlich nicht so viel mit Ihren, Herr Dr. Stelter, Argumenten und Positionen beschäftigen, wie Sie mit seinen. Insofern greift er schon einmal aus der unterlegenen Position an. Tja, und wer keine Argumente hat, kann zumindest noch beleidigen. War auf dem Schulhof auch schon so. Da wusste man übrigens, dass man die Runde gewonnen hatte, wenn der Gesprächpartner den Modus wechselte und einen beschimpfte – manche Dinge ändern sich im Kern nicht ;)

    Antworten
  15. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    “Flassbeck geht es aber um was anderes. Er will, dass die Löhne steigen, damit die Binnenkaufkraft wächst und zugleich die Exporte sich verteuern und damit der Exportüberschuss sinkt.”

    Oh, das brächte aber eine Menge Streit! Bisher konnten die Italiener und unsere anderen Mittelmeer-Freunde mit aus Deutschland geschenktem Geld die schönen deutschen Produkte zu kaufen – die werden dann aber teurer.

    Sollen die Italiener dann etwa wieder selber mehr arbeiten? Das ist ja fast schon Kolonialismus und zutiefst unsolidarisch mit unseren europäischen Partnern! ;)

    Antworten
  16. Erik Ziekon
    Erik Ziekon sagte:

    Am problematischsten finde ich Aussagen à la “wir müssen endlich die Löhne erhöhen”. Denn: wer ist “wir”?

    Entweder es ist damit gemeint, die Abgaben zu senken, dann ginge das zentral, nämlich per Gesetz, beispielsweise indem eine der Sozialversicherungen (Renten-, Arbeitslosigkeits-, Pflege-, Krankenversicherung) mehr staatliche Zuschüsse erhält. Das wäre Stelters Position.

    Oder aber die Aussage setzt ein quasi-totalitäres Regime voraus, bei dem der Staat massiv in die Lohnverhandlungen eingreift. Ich nehme an, dass jemand wie Herr Flassbeck, der bei großen Bürokratien wie der UNO gearbeitet hat, das gerne hätte. Man sollte die Aussage dann aber als das identifizieren, was sie ist: Der Wunsch, selbst (via den Staat) mehr Macht zu bekommen.

    Antworten
    • Thomas
      Thomas sagte:

      Gruezi,

      ist doch ganz einfach: Die Besoldungsstufen der Staatsbediensteten und sonstigen Unproduktiven (Medienschaffende und KünstlerGspusis nach oben angepassen und schon ist das Problem gelöst ;-)
      Verdi vor einer geht noch…

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Thomas

        “Die Besoldungsstufen der Staatsbediensteten und sonstigen Unproduktiven (Medienschaffende und KünstlerGspusis nach oben angepassen und schon ist das Problem gelöst”

        Aber nur nach bestandener Gesinnungsprüfung!

        So einen Reinfall wie mit den Schauspielern von #allesdichtmachen wollen wir nicht gleich wieder erleben…

  17. Bauer
    Bauer sagte:

    Um wenigstens das Gleichgewicht wieder herzustellen könnte man diesen blog doch auch übertiteln: “Flassbeck hat keine Ahnung”.

    Aber bitte, lieber Dr. Stelter, begeben Sie sich nicht auf dieses Niveau. Es wäre schade.

    Antworten
  18. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    bto: ” vor allem wenn sie aus so berufenem Munde kommt, wie dem von Professor Heiner Flassbeck, immerhin von 1998 bis 1999 Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen und von Januar 2003 bis Ende 2021 Chef-Volkswirt bei der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung in Genf. Die Chancen stehen also gut, dass Flassbeck richtig liegt mit seiner Einschätzung meiner Person.”

    Naja, soll das ein Autoritätsargument sein?

    Die UN-Organisationen erzählen eine Menge Müll. Der aktuelle WHO-Chef ist ein China-freundlicher äthiopischer Kommunist und im “UN-Menschenrechtsrat” sitzen derzeit auch Vertreter von Diktaturen wie Kuba, Venezuela, Usbekistan und China und totale “failed states” wie Somalia und Libyen.

    Enge Verbindungen zur UN sind überhaupt kein Indiz für besondere Qualität.

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ …… es gibt mit hoher wahrscheinlichkeit, nahezu keine Professoren mehr, welche nicht interessensgesteuert sind.
      damit wäre eigentlich alles gesagt!

      Antworten
    • ruby
      ruby sagte:

      Das US Treasurery, IRS, die ILO, Münchener Rückversicherung (Staatshaftung), UN mit Unterorganisationen spielen schon lange die Musik für Deutsche Lande.
      Und die Saldenmechanik läßt keine Fragen offen.
      Daaher wurden Lafontaine und sein Staatssekretär schnellstmöglich aus Funktionen entfernt.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @ruby

        “wurden Lafontaine und sein Staatssekretär schnellstmöglich aus Funktionen entfernt.”

        Immerhin findet auch der Lafontaine die Frau Kobold als Kanzlerkandidatin von den Grünen furchtbar, allerdings wegen der olivgrünen NATO-Flecktarn-Außenpolitik und der irren grünen Energiewende-Politik – die Steuer- und Wirtschaftspolitik im engeren Sinne erwähnt er nicht. Und selbst dem saarländischen Großvillenbesitzer fällt auf, dass die Baerbock wirklich vollkommen unerfahren und ahnungslos ist:

        https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/dwn/pics/cache_os/oskar-607f0a48de98e-607f0a48df936.PNG

        Das wird ein unterhaltsamer Wahlkampf…

      • ruby
        ruby sagte:

        @ Herr Ott
        Ihr Mann hat bereits einen satten Staatskohleposten.
        Nichts bleibt undokumentiert, die Daten sind abgespeichert im Backoffice.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @ruby

        Welcher Mann, der von Baerbock? Ich dachte, der ist so ein PR-Heini – etwa nicht?

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