Handel schafft Frieden

Mit Blick auf China: der russische Angriffskrieg und die These der friedensstiftenden Wirkung von Handel.

In der 143. Folge von „bto 2.0 – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ prüfen wir, ob die These der friedensstiftenden Wirkung von Handel widerlegt ist oder nicht. Vor diesem Hintergrund: Wie sollte der Westen in Zukunft mit China und Russland umgehen? Ein profundes Statement kommt von unserem Experten, dem Politikwissenschaftler Professor Dr. Erich Weede, bis 2004 Lehrstuhlinhaber für Soziologie an der Universität Bonn. Außerdem gibt es zwei weitere Themen: die Zinsentscheidungen der Woche und die Krisensitzung der EZB.

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Kommentare (33) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Tom96
    Tom96 sagte:

    Erich Weede steht für unser Denken und Handeln in der Bundesrepublik nach dem Weltkrieg.
    Was wir (Millionen von Menschen) jedoch nicht wussten, weil wir belogen und betrogen werden von den “Siegern”, exakter Ausbeutern, daß dieser Kapitalismus derart auf Gewinnauszahlung ausgerichtet ist, daß er über Leichen geht. Dafür bedient er sich geheimster Terrorarmeen, die immer wieder durch unseren Handel und die notwendigen Leistungen verdeckt bezahlt wurden. Dazu gehören Drogengelder, Waffenhandel, Erpressung, Menschenhandel, Kinderarbeit, Schattenfinanzsysteme.
    Diese Lebenslügen zu erkennen ist so unendlich traurig und lähmend. Menschen werden als Sachenrechte in Form des Obligationsausstellers konstruiert. Diese auflaufenden Kosten werden jetzt mit letzter Instanz vollstreckt.
    Als nächstes werden die Wohnungseigentümer beraubt, weil es nur eine Maxime zur Kostendeckung zwecks Zahlungsfähigkeitserhaltung, dem wirtschaftlichen und persönlichen Leben, der Solvenz, in diesem System gibt :
    Alles Liquidieren!

    Dies friedlich zu beenden gelingt, wenn die Menschen zusammen diese unbekannte unkontrollierte Ausbeutungsordnung der Einsetzer und Gewalten beenden – mit Wahrheit und Klarheit

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @Tom96

      Und durch WAS ersetzen?

      PS ZUM Sozialismus kann ich auch nen langen Text schreiben, den ich IM Sozialismus schon nicht mehr schreiben dürfte…

      Antworten
  2. weico
    weico sagte:

    @DT

    “Daher hat er sozusagen mit RICHTIG kalkuliertem Risiko, dass die NATO eben KEINE Gefahr für einen Angriff auf Russland darstellt, einen konventionellen Krieg mit der Ukraine beginnen können.”

    Falsch.

    Prof. Weede erkennt REALISTISCH, wie Prof. Mearsheimer, dass die NATO-Osterweiterung die Hauptursache des Konfliktes ist. Daher wurde dieser Konflikt ja auch schon im Vorfeld, von verschiedenen Leuten, treffend vorausgesagt/erkannt.

    “Aus Putins Sicht wurde der Einmarsch in die Ukraine notwendig, um eine weitere Expansion der NATO, die für ihn weniger ein Verteidigungsbündnis souveräner Staaten als eine amerikanische Einflusssphäre ist, zu verhindern.”

    Prof. Weede verweist dabei sehr treffend auf die verschiedenen Sichtweisen bzw. Eskalationsleitern, die zum Konflikt führen.

    https://www.misesde.org/2022/03/kriegsursachen-sanktionen-militaerische-unterstuetzung-und-frieden-durch-freihandel-interview-mit-erich-weede-ueber-den-ukraine-krieg/

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ weico

      >Prof. Weede erkennt REALISTISCH, …>

      Prof. Weede soll empirische Wissenschaft betreiben, wenn er REALISTISCH erkennen will und sich ansonsten nicht lächerlich machen mit seinem „Realismus-Phantastereien“.

      Die NATO greift Russland nicht an, weil Russland Atommacht ist.

      Russland greift keinen NATO-Staat an, weil die NATO auch Atommacht ist.

      Russland greift aber eine Nicht-Atommacht an, um territoriale Gebietsansprüche zu realisieren.

      DIES sehen Schweden und Finnland als BEDROHUNG an.

      Daher wollen sie in die NATO.

      Oder glaubt irgendjemand, dass die IRGENDWOHIN expandieren wollen, Finnland mit einer Grenze zu Russland von 1.300 km?

      Solche absurden Narrative glauben nur noch friedensbetäubte Irrläufer.

      Scholz, als Kanzler eh nur ein Betriebsunfall, wird genügend Druck bekommen, um die Waffen zu liefern, die die Ukraine „benötigt“.

      Sogar die Grünen sehen ein, dass Putin Einhalt geboten werden muss – und dies eben nur mit Waffen geschehen kann.

      Denn die von ihnen, die um die Ecke denken können, sehen, dass sonst ihre Energiewende mit Fracking in Deutschland vorangetrieben wird.

      Das ist die REALISTISCHE Perspektive.

      Ansonsten geht es darum, welchen Preis die westlichen Bevölkerungen sich zumuten wollen, um Putin zu stoppen.

      Sagen Sie zur Erheiterung mal wieder etwas zur AfD – Sie sind doch Experte.

      Die Partei hat einen hohen Unterhaltungswert, finde ich.

      Man muss gesehen haben, wie die neu gewählte Vorsitzende Parteimitgliedern den Vogel gezeigt hat.

      Klar, nur so gelingt die echte Wende in Deutschland.

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @DT

        “Sagen Sie zur Erheiterung mal wieder etwas zur AfD – Sie sind doch Experte.”

        Für eine erst 12 Jahre alte Partei ,sind die Ergebnisse doch durchaus beachtlich und sehenswert.

        Vergleichens Sie die Ergebnisse mal mit den jetzigen Regierungsparteien… FDP und Grünen..:):)

        https://www.bundestag.de/parlament/wahlen/ergebnisse_seit1949-244692

        Ich habe die AfD ja schon einmal mit der schweizerischen SVP verglichen . Geben Sie der Partei einfach noch etwas Zeit … und Sie werden den Aufstieg mitverfolgen könne.

        Je mehr die EU im Schlamassel VERSINKT…desto mehr STEIGT die AfD.

    • Alexander
      Alexander sagte:

      @ D.Tischer

      Solange die Ursachen über den russischen Einmarsch nach Ukie geleugnet werden, solange plappern Mitläufer auch über die Gefahr für das Balikum, Finnland oder Schweden.

      Mit 65.9 Mrd.US$ Rüstungshaushalt (destatis 2021) kann Russland diesen Krieg mit Ukie finanzieren, aber nicht gegen mehrere Staaten wie Polen, Baltikum, Finnland und Schweden – weder reichen dazu die Mannschaften noch das Kriegsgerät…

      Darüber Weede zu bschämen ist Neid nach sachlicher Überlegenheit.

      Zunehmend wertlos erweisen sich westliche Waffenlieferungen immer mehr, wobei westliche Experten schon immer über die Schwächen der Systeme warnten, bzw. Ukie zu verheizen.

      Zitat:
      Ukrainian Defense Ministry: ”Every third American M777 howitzer breaks down on first use”

      ”Every third American M777 howitzer has to be repaired after the very first artillery duel”, – This was announced by Ukrainian Deputy Defense Minister Denis Sharapov. The Ukrainian military complains that American howitzers do not withstand a duel against Russian artillery and that they constantly have to be withdrawn from the front line due to damage received during artillery strikes by the Russian Armed Forces. Earlier, the command of the Armed Forces of Ukraine also complained that ”most Western weapons cannot be repaired in Ukraine since there are no spare parts and consumables in the country”. In this regard, all foreign equipment is sent to be repaired in Poland.”

      -> M777 , Howitzer
      Hat mit dem Werkstoff AlTi zu tun, der wegen Gewichtsreduzierung zuungusten von Haltbarkeit im Vergleich zum Vorgängermodell verwendet wird.

      Geld ist kein Ersatz für Kompetenz.

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @Alexander

        “Zunehmend wertlos erweisen sich westliche Waffenlieferungen immer mehr, wobei westliche Experten schon immer über die Schwächen der Systeme warnten, bzw. Ukie zu verheizen.”

        Allein schon die Überschrift zeigt die grenzenlose NAIVITÄT und das VERHEIZEN auf..!

        Ukrainischer Außenminister
        »…dann werden wir mit Schaufeln kämpfen«

        https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-aussenminister-kuleba-bei-anne-will-dann-werden-wir-mit-schaufeln-kaempfen-a-45639fbf-d6a3-4052-93b7-a252a0e53145

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @weico

        “»Wenn wir keine Waffen erhalten, in Ordnung, dann werden wir mit Schaufeln kämpfen, aber wir werden uns verteidigen, denn dieser Krieg ist ein Krieg um unsere Existenz«, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba”

        Schon wieder dieses anmaßende Propaganda-“Wir”. Sich selbst hat Außenminister Kuleba damit garantiert nicht mitgemeint, die Schaufeln bekommt natürlich das einfache Kanonenfutter an der Ostfront…

  3. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Wieder mal Danke für den Podcast.

    Beim akademischen Teil musste ich mich zwingen dranzubleiben, aber die schlussfolgernde Sicht auf die Welt war absolut hörenswert.

    Antworten
  4. Alexander
    Alexander sagte:

    Danke.

    Erich Weede konstant eine Kategorie fuer sich allein, bleiben Sie gesund und uns noch lange mit Ihren klaren Gedanken erhalten!

    Antworten
  5. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Ein exzellenter Podcast.

    Prof. Dr. Weede ist brillant, solange er auf Empirie verweist.

    Da hat auch Dr. Stelter etwas lernen können.

    Am Ende dann doch die Ernüchterung:

    Prof. Weede argumentiert auf Basis der These, dass nach der dominanten Kriegsursachentheorie (realistische Kriegsursachentheorie) gerade Großmächte sich durch andere Großmächte bedroht fühlen, wenn diese ihre eigenen Grenzen überschreiten können. Sie sind dabei in einem Dilemma, weil nicht alle zugleich ihr SICHERHEITSBEDÜRFNIS durch Steigerung der eigenen Stärke eliminieren können.

    Das ist in dieser UNQUALIFIZIERTEN Form eine FALSCHE These.

    Denn die Großmächte, um die es hier geht, Russland, USA (mit Europa) und China sind ATOMMÄCHTE und DAHER durch physische Grenzüberschreitungen auf das Gebiet einer jeweils anderen KEINE Gefahr für diese.

    Denn JEDE, die eine Grenzüberschreitung versuchte und evtl. auch erfolgreich damit wär, würd ich sich SELBST vernichten.

    Allerdings:

    Großmächte sind TATSÄCHLICH in GEFAHR durch andere Großmächte.

    Dies ist dann der Fall, wenn die anderen Großmächte eine Wirtschaftsordnung präsentieren können, die MEHR Wohlstand schafft, als es die gegebene einer anderen Großmacht vermag.

    Das war in der Vergangenheit der Fall:

    Das Sowjet-Empire ist 1989 untergegangen, weil die DDR, ihr Vorzeigestaat PLEITE war und seine Bürger zum materiell attraktiveren Westen übergelaufen sind.

    Die Gefahr ist also eine IMPORTE Gefahr im INNEREN, keine militärische von außen.

    Putin hat das als KGB-Offizier in Dresden erlebt und dürfte das Erlebnis dürfte ihn geprägt haben.

    Daher hat er sozusagen mit RICHTIG kalkuliertem Risiko, dass die NATO eben KEINE Gefahr für einen Angriff auf Russland darstellt, einen konventionellen Krieg mit der Ukraine beginnen können.

    Eine der in diesem Zusammenhang relevanten Fragen ist:

    Hat der WESTEN die Wirtschaftsordnung, die Russland überlegen ist?

    Ja, und nicht nur dies, sondern in der Summe hat er auch viel mehr Ressourcen als Russland.

    Entscheidend ist aber, ob er sie einsetzen kann.

    Da sehe ich die Dinge mittel- bis langfristig genauso wie Ray Dalio, der einer der erfolgreichsten Hedgefondsmanager der Welt ist und weit über den Tellerrand schauen kann.

    Hier:

    https://www.welt.de/wirtschaft/plus239410091/Ray-Dalio-Es-geschehen-drei-Dinge-gleichzeitig-was-zuletzt-1930-bis-1945-der-Fall-war.html

    Diese drei Dinge sind:

    „Es gibt zurzeit drei große Kräfte, die es zu unseren Lebzeiten zwar noch nicht gab, aber in der Vergangenheit der Menschheit bereits sehr häufig vorhanden waren: Die enorme Schuldenproduktion, das Drucken von Geld, um die Schulden bezahlen zu können, sowie interne Konflikte zwischen dem Populismus der Linken und dem der Rechten, die durch die großen Unterschiede von Wohlstand und Werten ausgelöst werden. Diese Kräfte treiben uns in einen Bürgerkrieg und einen großen Machtkampf zwischen den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten sowie China und seinen Partnern. Dabei geschehen diese drei Dinge gleichzeitig, was zum letzten Mal in den Jahren 1930 bis 1945 der Fall war. Wer Monat für Monat die Nachrichten verfolgt, wird feststellen, dass wir auf eine Kombination aus Finanzkrise mit einem großen internen und einem großen externen Konflikt zusteuern.“

    Meine Fußnote dazu zur Charakterisierung der EU:

    Die größten Staaten mit den schwächsten Regierungen, kein eigenes Verteidigungsbündnis, Einstimmigkeit als bestmöglicher Mechanismus, um ineffektive Entscheidungen herbei zu führen, und in der fatalen Situation, die quasi bestehende Unregierbarkeit durch Anreicherung mit Staaten in Südosteuropa – um China und Russland die Tür zu verrammeln – deutlich zu erhöhen.

    Unterm Strich:

    Die EU ist GROSS und insoweit hat sie GEWICHT, ist aber ihres unauflöslichen Konstrukts INHOMOGENER Gesellschaften wegen unfähig, es auf die Waage zu bringen.

    Bleibt nur zu hoffen, dass das vergleichsweise schwache Russland sehr schnell so weit geschwächt wird – nicht nur, aber auch im Ukrainekrieg – , dass

    a) dem Land mit einer anderen Regierung die Umkehr gelingt, durch die sie wieder ein verlässlicher Partner des Westens werden kann und sollte (ob demokratisch oder nicht, sollen nicht wir entscheiden wollen)

    und

    b) die westliche Schwäche dem staunenden Publikum in aller Welt nicht erkenntlich auf dem Silbertablett serviert wird.

    Offensichtlich dreht Russland den Gashahn zu und wir nähern uns der Situation, in der wir zeigen können, wie stark wir für unsere Interessen sein können oder wie schwach wir sein müssen, um unsere innere Stabilität aufrecht zu erhalten.

    Anschwellender Bocksgesang in den Medien deutet nicht auf Stärke.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      Korrektur, weil missverständlich:

      „… weil nicht alle zugleich ihr SICHERHEITSBEDÜRFNIS durch Steigerung der eigenen Stärke eliminieren können.

      Soll heißen:

      „… weil nicht alle zugleich ihr SICHERHEITSBEDÜRFNIS durch Steigerung der eigenen Stärke befriedigen können.

      Antworten
    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      >Großmächte sind TATSÄCHLICH in GEFAHR durch andere Großmächte.
      >Dies ist dann der Fall, wenn die anderen Großmächte eine Wirtschaftsordnung präsentieren können, die MEHR Wohlstand schafft, als es die gegebene einer anderen Großmacht vermag.

      Meine intuitive Analyse sagt mir, dass es die Reduktion an Kontrolle und Macht ist, andere Länder zu vorteilhaften Veträgen oder Handlungen zu bringen / zu verleiten / zu nötigen, was die tatsächliche Gefahr durch aufstrebende neue Staaten ist. Der aufstrebende Staat / Block schließt vorteilhafte Verträge, erlangt Zugang zu Rohstoffen und Arbeitskräften, die Währung wird relevanter und fängt an die etablierte Leitwährung zu verdrängen. Das ärgert die Mächtigen der etablierten Macht *und* zwingt auch rational zur Wahrung der Stellung zu Gegenmaßnahmen, um die aufstrebende Macht zu schwächen.

      Dass die aufstrebende Macht mehr Wohlstand für seine Bürger und Handelspartner vorzuweisen hat, wäre m.E. ein zusätzlich Faktor.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas M.

        Ich dekliniere es mal runter – am relevanten Beispiel China mit USA/EU.

        Es deckt sich weitgehend mit Ihrer Auffassung – und ich denke, dass es nicht nur intuitiv so ist, sondern belegt so.

        Wenn man ausblendet, dass China 1964 seine erste Atombombe zündete, kann man wohl sagen:

        Die Großmacht China war Ende der 70er Jahre, als sie den Handel mit dem Westen OFFENSIV anging bei ÄNDERUNG ihres Wirtschaftsmodells, eine Großmacht lediglich qua GRÖSSE (Fläche, Anzahl der Menschen) – wirtschaftlich sonst durch nichts (Potential an Bodenschätzen mal weggelassen).

        Das Land war von Anfang an bis heute hochattraktiv für seine Handelspartner durch die Ideal-Kombination von BILLIGEN Arbeitskräften und UNTERENTWICKELTEM Konsum.

        Das versprach Profite, viel mehr INTERESSIERTE zumindest den Westen nicht.

        Er engagierte sich, natürlich auch Japan und andere Staaten.

        Was hat sich verändert?

        a) China entwickelte sich zu einer Großmacht, die heute, gut 40 Jahre SPÄTER eine ganz ANDERE Qualität hat:

        Wirtschaftlich durch sein Knowhow und sein BIP ist China so stark, dass es OPERATIV die Handelsbeziehungen anderer Staaten BEEINFLUSSEN kann, u. a. – und sicher sehr entscheidend für die weitere Entwicklung in der Welt − die der USA zu anderen Nationen.

        Dabei hat quasi die GESAMTE Bevölkerung Chinas an Wohlstand gewonnen.

        Dies macht das Land intern vergleichsweise STABIL – und dies UNABHÄNIGIG von „Werten“.

        Denn die VORHANDENEN, vorteilhaften Werte mutierten so, dass das System noch effektiver Wohlstand schaffen kann für die Bevölkerung. So braucht sich China (noch) nicht mit Sozialsystemen (Alimentierung von großen Bevölkerungsteilen) herumschlagen, wie es der Westen muss.

        b) USA/EU veränderten sich bei ebenfalls gewachsenem Wohlstand hin zu relativer interner INSTABILITÄT (natürlich nicht nur, aber eben auch durch die Billigimporte und die nach China migrierten Investitionen).

        c) Die wirtschaftlichen VERFLECHTUNGEN zwischen China und USA/EU sind so BEDEUTSAM, dass sie auf dem erreichten NIVEAU der jeweiligen Volkswirtschaft sehr FRAGIL sind, d. h. starke DISRUPTION hoch risikoreich ist (Lieferkettenprobleme, Lockdown).

        Fazit:

        BEIDE, China und seine Handelspartner haben von der Kooperation PROFITIERT.

        China ist dabei DEUTLICH wohlhabender und STÄRKER geworden, seine großen Handelspartner dagegen nur ETWAS wohlhabender und intern SCHWÄCHER, jeweils gemessen an der jeweiligen Ausgangsbasis.

        Die Entwicklung zu internen und externen UNGLEICHGEWICHTEN ist das PROBLEM.

        Die INTERNE Schwäche von USA/EU BEGRENZT deren MÖGLICHKEITEN, generell zu konkurrieren, z. B. in Afrika in einen erfolgreichen wirtschaftlichen Wettbewerb mit China zu treten.

        So übersetze ich, was Sie „ärgert die Mächtigen“ nennen.

        NGOs, Soros und grünes Gedöns haben den aufgezeigten Mechanismus nicht wirklich beeinflusst.

        Ich behaupte mit dieser Darlegung nicht, dass es immer und überall so abläuft.

        Dies sicher nicht.

        Mir geht es um die Botschaft:

        WACHSENDE Probleme TROTZ Friedens.

        Darauf sollten wir unser Augenmerk richten.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @D.Tischer

        Gedöns spammt Fakten am Beispiel “Chlorhühnchen” (von Stelter zitiert)
        Doku des NDR von 2016: https://youtu.be/tQv6zF3t-K0

        Makaber die campact Kampagne in Zusammenhang gegen Gentechnik im Honig, wenn heute die BRD mehrheitlich an einer experimentellen Gentherapie teilnimmt – wo waren die Freiheitskämpfer von campact 2021?
        tichyseinblick.de/daili-es-sentials/lauterbach-gesteht-ein-es-gibt-sehr-schwere-nebenwirkungen/

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Tischer:

        Danke für den ausführlichen Reply.

        >China ist dabei DEUTLICH wohlhabender und STÄRKER geworden, seine großen Handelspartner dagegen nur ETWAS wohlhabender und intern SCHWÄCHER, jeweils gemessen an der jeweiligen Ausgangsbasis.

        Man könnte auch flapsig sagen: Tja, so ist das, wenn man Technologie und Know How exportiert, um damit billige Konsumartikel zu importieren. Auch hier: keine langfristige Strategie, sondern *kurzfristige* Maximierung / Optimierung.

        Für die USA spricht allerdings, dass sie ihren High Tech-Sektor hegen und pflegen und nach wie vor der Safe Haven für Kapital sind und die deutlich offenere Gesellschaft bieten. Wer will schon nach China auswandern? Die Millionärs-Emigrationsquote spricht für sich.

        Allerdings ist auch nicht auszuschließen, dass sich die Amis irgendwann gegenseitig noch mehr als jetzt umballern. Die Polarisierung in Kombi mit der Bewaffnung ist schon heikel und die Medien und Politiker gießen fleißig Öl ins Feuer für Einschalt- und Wahlquoten.

        Das analysiert Dalio schon treffend.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas M.

        >Auch hier: keine langfristige Strategie, sondern *kurzfristige* Maximierung / Optimierung.>

        So ist es – und wird es immer sein.

        Wir können zwar langfristig DENKEN, aber NICHT auf Langfristigkeit hin HANDELN.

        Das ist EVOLTIONÄR nicht in uns angelegt.

        Mich beunruhigt, dass so VIEL Disruptives zur GLEICHEN Zeit in VERSCHIEDNEN Teilen der Erde stattfindet.

        So weit ich zurückdenken kann, gab es das nach WK II noch nie.

        Ja, es gab immer Probleme, eines nach dem andern, auch einmal etwas Überlappung, aber dies noch NIE.

        Ich frage mich, WIE wir und andere damit umgehen werden, da wir ein DERARTIGES Klumpenrisiko noch nicht erlebt haben und nicht darauf vorbereitet sind, damit umzugehen.

        Kaum dran zu denken, wenn im Herbst/Winter bittere Entscheidungen getroffen werden müssen angesichts eines gravierenden Gasmangels (+ Inflation, + neue Covid-Welle + evtl. einsetzende Abkühlung der Wirtschaft, + ?, + ? …)

        WIEVIEL Loyalität dem Staat gegenüber wird es dann noch geben?

        Wir werden VIEL über unsere Gesellschaft erfahren können.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Tischer:

        >Wir können zwar langfristig DENKEN, aber NICHT auf Langfristigkeit hin HANDELN.
        >Das ist EVOLTIONÄR nicht in uns angelegt.

        So ist es – insbesondere zwischen / mit Gruppen aufgrund des Prisoner Dilemmas. Hinzu kommt die Komplexität, so dass einfache mechanistische Aktionen selten das Geplante zur Folge haben. Daher muss man sich notgedrungen mit der überwiegend evolutionär, chaotisch sich entwickelnden Zukunft arrangieren.

        >WIEVIEL Loyalität dem Staat gegenüber wird es dann noch geben?
        >Wir werden VIEL über unsere Gesellschaft erfahren können.

        Mit Blick auf die Entwicklungen in den letzten 10 Jahren ist Pessimus angebracht. Ein gutes Lehrstück, dass die heutige westliche Gesellschaft hinsichtlich Vernunft und Tugenden nicht so viel höher entwickelt ist als jene, die man in Geschichtsbüchern studiert.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas M.

        Lassen Sie mich noch hinzufügen, was mir besonders aufstößt:
        In den 50er bis 70er Jahren war es nahezu SELBSTVERSTÄNDLICH, dass sich die Menschen in einer Notsituation erst einmal SELBST darum gekümmert haben, wie sie am besten damit umgehen (Kriegserfahrung!).

        Heute, und speziell nach der Pandemie noch einmal manifestiert, wird bereits nach dem Staat gerufen, wenn mal der keine Finger juckt.

        Diese ANSPRUCHSMENTALITÄT, die natürlich im Extremfall NICHT bedient werden kann, macht mir große Sorge.

        Ich weiß wirklich nicht, wie die Leute damit umgehen, wenn die Botschaft lautet:

        Mehr geht nicht, jetzt müssen sie sich selber kümmern.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        @Hr. Tischer

        Aber heute zahlen wir doch ordentlich hohe Steuern und Sozialabgaben. Da wird man wohl Service, Komfort und klare Ansagen von der Crew auf der MS Germania während der Lebens-Kreuzfahrt erwarten dürfen.

        Und: Ein Wunder, dass Ihre Generation so unbeaufsichtigt das Wirtschaftswunder geschafft hat ;-)

  6. Gundi Reck
    Gundi Reck sagte:

    Eine der wohl besten Sendungen / Analysen zum Ukrainekrieg und zum Thema Handel/wirtdvhaftlicher Austausch – Kriegsdämpfung etc. Und ein erneutes Podcats-Highlight bei Daniel Stelter. So klar und analytisch wie E. Weede argumentiert das ist eine Wolhtat für den Geist – absolut hörenswert! D. Stelter wird immer unverzichtbarer in der sonstigen medialen Einfalt.

    Antworten
  7. weico
    weico sagte:

    Erich Weede hat ja das Buch “The Tragedy of Great Power Politics” erwähnt, dass die Problematik der Geopolitik bzw. zwischen geopolitischen Grossmächten gut beschreibt.

    Das Buch ist (was Hr. Weede nicht erwähnte) von dem im blog schon oft erwähnten Prof. Mearsheimer… der den Ausbruch des Ukrainekonfliktes ja schon lange vorhergesehen hat.

    Im neusten Al Jazeera Interview erklärt er den Konflikt ,aus GEOPOLITISCHER Sicht, nochmals kurz und geht auf das eigentliche Interviewthema/Frage ein….”Why is the US not pushing for an end to the Ukraine war?”

    https://www.youtube.com/watch?v=uWxwSpqqt80

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ M. Krause

      >> “Was kann ich tun?”

      Dann sollten Sie auf keinen Fall das von @weico verlinkte Interwiew mit Mearsheimer anhören!

      Antworten
    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @Herrn Michael Krause:

      Ausschalten bzw. nicht mehr lesen. Wenn Sie davon ernsthaft Depressionen kriegen, sind Sie durch das Forum hier gefährdet und suchen besser einen Arzt auf. Bis dahin schlage ich vor, Sie setzen sich an den Strand, hängen die Füße ins Wasser, essen Sie ein Stück Melone oder lesen einen Kitschroman Ihrer Wahl. Die Welt dreht sich auch weiter, wenn Sie sich keine Sorgen mehr machen.

      Alternativ setzen Sie sich den Kopfhörer auf und hören einen Song aus Ihrer Jugend in voller Lautstärke. Da ich nicht weiß, wie alt Sie sind, schlage ich etwas von mir vor:

      https://www.youtube.com/watch?v=eBShN8qT4lk

      Antworten
      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Melone
        Das liegt mir in diesem Faschismus der EU lange auf dem Herzen!
        1992 erlebte ich die wunderbaren herrlich frischen Melonen am ungarischen Straßenrand. Für 100 Forint gab es beste Ernährung und Erfrischung, einfach mit dem Taschenmesser servieren. Dafür Monoplole, Spanische / Italienische für 6,66 EUR das Kilo!
        Nicht eine Einizige dieser Traummelonen haben die Mafiastrukturen genannt “Frei-Handel”des Hegemonen bei uns zugelassen..
        Verbrechen unter falschen Flaggen und Lügenkonstrukten seit es dieses mißbrauchte Handelsrecht auf Erden gibt.
        Gut, daß jetzt Schluss gemacht wird mit den vorsätzlichen Manipulationen.
        Ware -> Geld -> Ware statt
        Geld -> Ware -> Geld

      • Michael Krause
        Michael Krause sagte:

        Liebe Frau Finke-Röpke, machen Sie sich keine Sorgen. Mein Beitrag war eher satirischer Natur. Wenn zwei der drei korruptesten Länder Europas nun ad hoc den Beitrittsanwärterstatus bekommen sollten, frage ich mich ernsthaft, ob das eher etwas über die EU aussagt.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Krause

        “Wenn zwei der drei korruptesten Länder Europas nun ad hoc den Beitrittsanwärterstatus bekommen sollten, frage ich mich ernsthaft, ob das eher etwas über die EU aussagt.”

        Das wäre nur konsequent und würde zum EU-Personal passen.

        Vergessen Sie nicht, dass unsere regelmäßig zur Korruptionsverschleierung ihre Dienstkommunikation löschende McKinsey-Flintenuschi zur EU-Kommissionspräsidentin aufsteigen konnte und Madame Christine “benutze mich, so lange wie es dir passt” Lagarde die EZB-Präsidentin ist.

        https://taz.de/Peinlicher-Brief-der-IWF-Chefin-Lagarde/!5065085/

        Davon abgesehen, bringt der Beitrittsanwärterstatus zwar regelmäßige EU-Sonderzahlungen, aber zieht nicht automatisch einen Beitritt nach sich. Die Türkei hat 1959 (kein Tippfehler) einen Beitrittsantrag gestellt und ist “schon” seit 1999 EU-Beitrittsanwärter. Das ist in dem Fall quasi ein institutionalisierter “Türkentribut”, wie wir in auch schon aus früheren Jahrhunderten kannten. Und über den Umweg Ukraine werden die EU-Beitrittshilfen in den Taschen der US-Rüstungsindustrie landen, also quasi deutscher Tribut für den amerikanischen Hegemon.

      • Michael Krause
        Michael Krause sagte:

        Herr Ott, was Sie über die Türkei schreiben ist natürlich zutreffend. Ich befürchte nur, mit dem EU Beitritt der Ukraine und Moldau meinen die es ernst. Wenn man sich anschaut, mit welcher Respektlosigkeit führende Ukrainer gegenüber Deutschland auftreten, kann man ermessen, was da auf uns zurollt.
        Ich kenne die Ukraine ganz gut und habe auch krasse Betrugsfälle mitbekommen. Googeln Sie mal Interleaseinvest. Da war sogar die EBRD mit im Boot. Der Investor hat die Prozesse gegen das ukrainische Unternehmen vor den Gerichten in Amsterdam gewonnen. Nützt ihm alles nichts. Der Status als EU Beitrittsanwärter ist ein Hohn. Auf ist überhaupt nicht erklärlich, warum jetzt überhaupt eine solche Entscheidung über einen Anwärterstatus geboten ist.

      • weico
        weico sagte:

        @Michael Krause

        “Der Status als EU Beitrittsanwärter ist ein Hohn. Auf ist überhaupt nicht erklärlich, warum jetzt überhaupt eine solche Entscheidung über einen Anwärterstatus geboten ist.

        Erklärlich ist es schon.

        Die Verlogenheit und die zynische Betroffenheitspolitik der EU, kommt in diesem Artikel ja gut zum Ausdruck..!

        “Die EU stuft das Land zum Beitrittskandidaten hoch. Aber alle ahnen, dass es niemals Mitglied wird. Ist das zynisch oder alternativlos?”

        https://www.spiegel.de/politik/deutschland/eu-beitritt-kann-man-zur-ukraine-auch-nein-sagen-kolumne-a-04f8b13c-025e-4b28-b56e-53806d2cb83a

        Irgendwie muss man den Leuten ja begründen und erklären, warum die Milliarden für das “kommende” Wertemitglied der EU….verlocht wurden und zum Wiederaufbau noch verlochen werden !

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