Die Welt braucht einen Neu­start der Finanz­ordnung

Der „Nixon-Schock“ von 1971 war der Auftakt zur Problemverschiebung mit immer billigerem Geld.

Auf den Tag genau 50 Jahre nach dem „Nixon-Schock“ vom Sonntag, 15. August 1971, stehen wir vor den Folgen desselben: übermäßige Verschuldung, instabiles Finanzsystem, zunehmende Ungleichheit. Ein Blick zurück auf die letzten Jahrzehnte und die Frage nach der Zukunft sind Thema der 91. Folge von „bto 2.0 – der Ökonomie-Podcast” mit Dr. Daniel Stelter. Mit dabei: William White, der ehemalige Chefvolkswirt der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).

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Kommentare (37) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @DS zur Bekämpfung von Wohnungsnot durch Erbbaurecht hier die Praxis:

    „Ein Beispiel: Bei der Entwicklung des zentralen Grundstücks ‘Am Meesterkamp’ in Barmbek darf ein Investor, der auf dem Areal Eigentumswohnungen baut, um diese dann zu Höchstpreisen zu veräußern, das öffentliche Grundstück kaufen. Den Genossenschaften hingegen, die bezahlbaren Wohnraum zur Miete schaffen und dauerhaft garantieren wollen, werden die dort gelegenen Grundstücke lediglich zur Erbpacht angeboten.

    Doppelzüngiger geht kaum: SPD und Grüne behaupten, die Steuerungsmöglichkeit der Stadt durch Erbbaurecht sichern zu wollen, aber bevorzugen jene, denen es vorrangig um die Rendite geht. Anstatt eine Jubelmeldung zu verbreiten, sollten SPD und Grüne ihre Haltung ändern und das bezahlbare Wohnen stärken“.

    https://www.vnw.de/presse/presseinformationen/detail/nicht-reden-handeln/

    Für die Leser, die es nicht wissen – Barmbek: traditioneller Arbeiterstadtteil der Freien und Olafstadt Hamburg. ‘Uns Uwe” stammt daher, die ‘Loki’ mit ihrem lieben ‘Helmut Heinrich Waldemar’ und auch der ‘Breme Andi’.

    Der VNW vertritt ein paar Dutzend traditionsreiche Baugenossenschaften und würde die Grundstücksvergabe nach Erbbaurecht lieber heute als morgen beendet sehen, weil es sowieso nur ein zusätzliches Einfallstor für fehlgeleitete Wohnungspolitik und man – selbstverständlich nur in ganz seltenen Fällen – eine Vorteilsnahme bei unklaren Regelungen nie ganz ausschließen kann.

    Antworten
    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @Herrn JürgenP:

      Finger weg vom Erbbaurecht als Genossenschaft kann ich da nur sagen! Ich habe das bei einer Eisenbahner-Baugenossenschaft live miterlebt, bei der das Erbbaurecht noch aus den Zeiten der Weimarer Republik stammte. Wenn der Erbbauzins wie seit längerem üblich inflationsindexiert ist und gleichzeitig der Gesetzgeber Mieterhöhungen mit hübschen Worten wie “Mieterschutz” einschränkt oder verbietet, ist das der programmierte Weg in den Untergang.

      Erbbaurechte funktionieren nur in einer Umgebung mit
      a) solidem Geld ohne Inflationierung und
      b) mit einem funktionierenden Rechtsstaat, bei der Vertragsfreiheit herrscht, d.h. keine marktfremden Mieterschutzgesetze bestehen.

      a) haben wir wegen der EZB nicht mehr und b) wegen der auf links gedrehten Politik fast aller Parteien in Deutschland nicht mehr.

      Die meisten Erbbaurechte nützen vor allem dem Erbbaurechtsgeber.

      Antworten
  2. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Es wurde vor 50 Jahren von der US-Regierung entschieden, die Besicherung zu Gunsten einer aus damaliger Sicht besseren Lösung aufzugeben. Vorher: 1 Dollar = 1 Prise Gold. Heute 1 Dollar = 1 Prise Geschwätz.

    Womit die Regierung offenbar nicht gerechnet hatte, war die Kreativität der Akteure, mit der die die Naivität ausgenutzt wird. Was ist aus der besseren Lösung geworden: eine Illusion, dessen dickes Ende noch kommen wird.

    Es gibt Parallelen. Manche Entwicklungen dauern fünfzig Jahre bis zum bitteren Ende, andere nur zwanzig.

    Antworten
  3. Peter Meyerhoff
    Peter Meyerhoff sagte:

    Sehr geehrter Herr Dr. Stelter,

    Ich bin ein teurer Hörer und großer Fan Ihres Podcasts. Auch das heutige Interview war wieder hervorragend. Dabei viel mir auf, dass William White dasselbe sagt wie Ihr Kollege Marc Friedrich. Ich würde es begrüßen, wenn Sie ihn auch mal einladen würden. Sein neues Buch ist hervorragend und er bringt die Gemengenlage pointiert auf den Punkt.

    Schöne Grüße
    Peter Meyerhoff

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Peter Meyerhoff

      >… viel mir auf, dass William White dasselbe sagt wie Ihr Kollege Marc Friedrich. Ich würde es begrüßen, wenn Sie ihn auch mal einladen würden.>

      Warum soll hier Marc Friedrich auftreten, wenn er DASSELBE wie W. White sagt?

      Das ist ÜBERFLÜSSIG, es sei denn Sie wollen BESTÄTIGUNGSRITUALE
      haben.

      Ich brauche sie nicht.

      Antworten
  4. Schwarzenberg
    Schwarzenberg sagte:

    Irgendwie vermisse ich hier den Hinweis, dass es sich hier um eine Wiederholung des podcast vom 9. Juni dieses Jahres handelt. Aber vielleicht habe ich das was übersehen.

    Antworten
  5. Rolf Peter
    Rolf Peter sagte:

    Das Gespräch mit einem Experten, der sein Fachwissen aufgrund seines langen Lebens mit Erfahrung verbinden kann, zeigt vor allem eins: es gibt keine einfachen Lösungen. Was immer kommt, wird schmerzhaft sein.

    Es gibt allerdings einen geordneten Weg, mit übermäßiger Verschuldung umzugehen, nämlich gerade die Pleiten und Konkurse. Nur wenn Kreditnehmer und -geber gemeinsam bluten, bestehen Anreize, gute Kreditentscheiduhgen zu treffen. Es ist ein großer Fehler, diesen Mechanismus auszuschalten und durch pseudointellektuelle Hirngespinste wie Schuldenerlasse zu ersetzen. Im letzten Fall spielen Machtpositionen eine viel größere Rolle als Regeln.

    Weitere Anmerkung. Jedes Geldsystem besteht aus Regeln, die den wirtschaftlich Handelnden Beschränkungen auferlegen. Sobald es im Interesse von Machthabenden ist, diese Regeln zu brechen, werden sie es tun – egal, ob es sich um einen Goldstandard handelt oder um „Fiat Money“. Beim Goldstandard mag es etwas schwieriger sein, aber wie die Geschichte zeigt, geht es auch.

    Die Zuschrift des ehrenamtlichen Kommunalpolitikers am Schluss war schon fast Realsatire. Sein Punkt war ja nicht, ob eine Kommune Grundstücke kaufen (können) sollte. Dies duerfte wohl unstrittig sein zur Erfüllung kommunaler Aufgaben. Sein Punkt war der Preis, auf den es nicht ankomme, weil bei doppelter Buchführung der Ausgabe ja ein Asset gegenüberstehe.
    Vielleicht hätte er sich überlegen sollen, wie die Bilanz aussieht, wenn man ein Asset, das 50 wert ist, zum Preis von 100 ankauft.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Rolf Peter

      >Es gibt allerdings einen geordneten Weg, mit übermäßiger Verschuldung umzugehen, nämlich gerade die Pleiten und Konkurse.>

      Sie wissen NICHT, von was Sie reden.

      Pleiten und Konkurse GENERIEREN Arbeitslosigkeit und sind daher ein Weg der UNORDNUNG, der zu einem ZUNEHMENDEN Desaster angesichts des VOLUMENS der Verschuldung führt.

      Pleiten und Konkurse ist das ALLERLETZTE, das verantwortliche Politiker und Institutionen wie z. B. die Notenbanken zulassen werden.

      ÜBERALL, auch in China z.B. wird man dies mit aller Macht zu verhindern suchen.

      Das ist zwar unausgesprochen, aber de facto das GEMEINSAME Interesse.

      Das Desaster ist jedenfalls nicht vergessen:

      Eine ZIVILISIERTE Gesellschaft wie die Deutschen hat sich nicht zuletzt wegen Millionen von Arbeitslosen im letzten Jahrhundert mit demokratischen Wahlen in Mehrheit WILLENTLICH dafür entschieden, den Versprechungen einer Klicke von Kriegstreibern mit einem hochgradig Gestörten an der Spitze, der in der Pose des Messias bar jeder Urteilsfähigkeit systematisch den Tod von mehr als 50 Millionen Menschen herbeiführte, GEGLAUBT.

      Kommt nicht mehr vor?

      Ist bis JETZT nicht mehr vorgekommen, weil man u. a. mit Verschuldung VERMEIDEN konnte, dass es die BEDINGUNGEN für ähnliche Desaster gab.

      Antworten
      • Rolf Peter
        Rolf Peter sagte:

        „Pleiten und Konkurse GENERIEREN Arbeitslosigkeit.“

        Nicht unbedingt. Konkurs bedeutet, die Gläubiger übernehmen das Unternehmen; die produktive Kapazität bleibt erhalten.
        Falls es wirtschaftlich ist, wird das Unternehmen weitergeführt. Falls nicht, ist es auch volkswirtschaftlich nicht sinnvoll, es am Leben zu erhalten.

        Eurotunnel ist schon pleite gegangen, und trotzdem fahren weiterhin Züge durch den Tunnel. Cambridge Analytica ist auch in neuer Form wiederauferstanden. Usw.

        „Sie wissen NICHT, von was Sie reden.“

        Sie geben so gerne diese Gesamtbeurteilungen ab. Sind (oder waren) Sie Lehrer oder so was?

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Gebetsmühlenartig plädieren Sie für die Zombifizierung der Gesellschaft, um den Preis der Zerstörung aller Lebensgrundlagen (Kapitalstock, Demographie, Bildung).

        Glauben Sie ernsthaft man hätte mit Zombifizierung Hitler verhindern können, oder haben Zombies Hitler gewählt in der Hoffnung er würde ihnen das ewige Leben schenken?

        Ihre Geschichtsversessenheit blendet die Geschichte aus, denn die Machtverhältnisse den 19./20. Jahrhunderts waren kein Kindergeburtstag sondern eine Mördergrube….wie immer und für immer.

        Es gibt keine Alternative zu Rechtsstaatlichkeit, Eigentum und Freiheit, vgl. die heilige Triade der Eigentumsökonomie.
        https://www.dasgelbeforum.net/sammlung/Steiger66Thesen.pdf

        Sie haben natürlich Recht, dass es recht spät für Reformen ist, der Verlust der Grundrechte ist so eine unmissverständliche Warnung.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Rolf Peter

        Sie lesen nicht sorgfältig und übersehen daher, dass ich meine Aussage qualifiziert habe mit „angesichts des VOLUMENS der Verschuldung“.

        Heißt:

        Die „Gläubiger, die das Unternehmen“ übernehmen, gibt es NICHT, zumindest nicht in hinreichender Zahle insbesondere dann nicht, wenn die Verschuldung mit Kettenreaktion durch Pleiten und Konkurse erfolgen würde.

        Ihr Einzelfall-Beispiel Eurotunnel ist daher VÖLLIG daneben.

        Ich bin nicht Lehrer, war auch keiner.

        Ich HATTE aber Lehrer, die mir beigebracht haben, sehr genau zu sein und vor allem JEDEN Satz, den man schreibt, mit mindestens fünf weiteren Sätzen daraufhin zu prüfen, ob er der Gegenrede widerstehen kann oder nicht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        >Ihre Geschichtsversessenheit blendet die Geschichte aus …>

        Hören Sie mit diesem Unsinn auf.

        Ich erwäge ALTERNATIVEN unter GEGEBNEN Bedingungen.

        Und selbstverständlich GIBT es Alternativen zu Rechtstaatlichkeit, Eigentum und Freiheit.

        Zwar nicht in der Eigentumsökonomie, aber die Eigentumsökonomie ist auch nur eine ALTERNATVIVE zu anderen Formen gesellschaftlicher Lebensgestaltung.

        Das ist nicht nur eine Behauptung, sondern eine, die bekanntlich bewiesen wurde.

        Mit der Annahme von Verhaltensmustern, die EVOLUTIONÄR bedingt sind, bevor sie geschichtlich evident wurden, verweise ich auf REALISTISCHE Konsequenzen bezüglich der Wahrnehmung von Alternativen.

        Im Vergleich ergeben sich PRÄFERENZEN des Handelns bzw. Unterlassens.

        Das ist es dann auch schon im Wesentlichen.

        Das verstehen Sie nicht.

        Deshalb unterstellen Sie mir Dinge, die einfach FALSCH sind:

        >Gebetsmühlenartig plädieren Sie für die Zombifizierung der Gesellschaft …>
        Ich plädiere NICHT dafür.

        Ich VERWEISE lediglich darauf, dass dies von den Entscheidern bis hin zu den Menschen die Alternative ist, die MEHRHEITLICH akzeptiert wird angesichts der Konsequenzen, die sie zu ertragen hätten, wenn sie diese nicht präferieren würden.

        So denken Entscheider bis hin zur untersten Ebene.

        Wahrscheinlich muss man noch NIE in einer derartigen Position gewesen sein, um das NICHT zu verstehen zu können.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        “Und selbstverständlich GIBT es Alternativen zu Rechtstaatlichkeit, Eigentum und Freiheit.

        Zwar nicht in der Eigentumsökonomie, aber die Eigentumsökonomie ist auch nur eine ALTERNATVIVE zu anderen Formen gesellschaftlicher Lebensgestaltung.”

        Jetzt bin ich aber gespannt was Sie als Alternative zu Eigentum, Freiheit und beides vor Gewalt durch Staat und Kriminelle schützende Recht zu erzählen fähig sind.

        Zitat Tischer:
        “von den Entscheidern bis hin zu den Menschen die Alternative ist, die MEHRHEITLICH akzeptiert wird angesichts der Konsequenzen, die sie zu ertragen hätten, wenn sie diese nicht präferieren würden. ”

        Die Mefo Wechsel der Nazis zur Vorfinanzierung der Arbeitsbeschaffungsmassnahmen waren MagicMoney, so magic dass auch die kontrollierenden Siegermächte (I Wk) nichts bemerkt hatten. Die Ausgaben dienten der Aufrüstung, Infrastruktur (Straßen, Wohnungen) und Prestigeprojekten; Zwangsmassnahmen (Enteignungen) gegen nationale Mnderheiten reichten natürlich nicht aus, man war bei Kriegsbeginn faktisch insolvent und die Versorgungsprobleme erreichten im Sommer 1939 sogar bis Berlin…..so was kommt davon, wenn kollektive Finanzmittel unproduktiv investiert wurden….. Mähdrescher anstelle von Panzern wäre auch zuweit vorausschauend gewesen…

        Demokratische Mehrheitsentscheidungen als Ersatz für private Freiheit sind der Grund der deutschen Katastrophe des 20. Jhd., und wir sind genau auf demselben Weg, die Ironie der Umkehrung durch Selbstaufgabe versteht natürlich nicht jeder, vgl. Götz Aly über Eigentum, Recht und Freiheit.

        Lesen Sie die 66 Thesen von Prof.Steiger & Prof. Heinsohn, diese Erkenntnis ist das evolutionäre Produkt der Aufklärung, die tatsächlich das beste war was den Menschen in Europa passieren konnte. Selbsteigentum als Grundlage von Freiheit der Ökonomie, vom Individuum bis zum Kollektiv. Selbsteigentum bedingt persönliche Haftung, alles andere ist Sklaverei.

        Falls Sie nicht wirklich gute Tatsachen entgegnen können, empfehle ich Ihnen Zurückhaltung….

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        >Jetzt bin ich aber gespannt was Sie als Alternative zu Eigentum, Freiheit und beides vor Gewalt durch Staat und Kriminelle schützende Recht zu erzählen fähig sind.>

        Mein Gott.

        Es hat einen REALEN Sozialismus gegeben.

        Er war eine ALTERNATIVE zu Rechtsstaatlichkeit, Eigentum und Freiheit.
        >diese Erkenntnis ist das evolutionäre Produkt der Aufklärung, die tatsächlich das beste war was den Menschen in Europa passieren konnte>

        WAR – das ist richtig.

        Sie glauben doch nicht, dass die Prinzipien der Aufklärung noch lange prägenden Bestand haben in Europa angesichts der mittlerweile vorherrschenden Gesinnungsmentalität auch in den Ländern, die sie in die Welt gesetzt haben.

        Aktuelles Beispiel:

        Es gibt eine Alternative zu dem Kalifat, das die Taliban in Afghanistan errichten werden:

        Ein verheerender Bürgerkrieg.

        Nahezu das gesamte Militär und ein erheblicher Teil der Bevölkerung sehen einen Bürgerkrieg offensichtlich nicht als die vorteilhaftere Alternative an.

        Daher wird es das Kalifat geben, auch wenn es für viele, vor allem Frauen nicht vorteilhafter sein wird, als es die letzten Jahre für sie war.

        Ich rede von der EXISTENZ von vorrangig „Makro“-Alternativen, die als Handlungsoptionen gelten können.

        Ich rede NICHT über warum, wieso, weshalb nicht … rede NICHT über wünschenswerte Alternativen … und rede auch NICHT darüber, was man könnte, damit …

        Und:

        Ich WERTE nicht.

        Ich ERKLÄRE, versuche das jedenfalls.

        Ich praktiziere dies nun schon seit gefühlten Ewigkeiten an diesem Blog.

        Warum man das nicht begreifen kann, ist mir schleierhaft.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Es gibt eine Alternative zu dem Kalifat, das die Taliban in Afghanistan errichten werden: Ein verheerender Bürgerkrieg. Nahezu das gesamte Militär und ein erheblicher Teil der Bevölkerung sehen einen Bürgerkrieg offensichtlich nicht als die vorteilhaftere Alternative an. Daher wird es das Kalifat geben, auch wenn es für viele, vor allem Frauen nicht vorteilhafter sein wird, als es die letzten Jahre für sie war.”

        Oh je, jetzt beginnen die “Ich-interpretiere-den-Konflikt-in-Afghanistan-so-wie-es-am-besten-in-meine-eigene-politische-Agenda-passt”-Wochen. Mir graut es schon jetzt davor.

        Das erinnert in seiner geistigen Schlichtheit fast schon an Georgine-Kellermann, die Haus-Transsexuelle beim WDR, der zufolge ist übrigens “männlicher Frauenhass” die Erklärung für alles, was gerade in Afghanistan passiert: https://twitter.com/GeorgineKellerm/status/1426958621208981517

        Falls es Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein sollte: In Afghanistan war die letzten 20 Jahre Bürgerkrieg. Und der Westen, oder genauer, die vom Westen unterstützte Gruppierung in Afghanistan, hat ihn VERLOREN. Deswegen herrschen dort jetzt wieder die Taliban.

        Und warum hat der Westen dort den Krieg verloren? Es lag nicht daran, dass die afghanische Armee und die afghanische Regierung nicht genug Ressourcen oder Geld gehabt hätten – Polizei und Armee in Afghanistan hatten dank westlicher Unterstützung so ein gigantisches Budget wie ein Staat mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und dem Organisationsgrad von Afghanistan es niemals alleine hätte finanzieren können.

        Die Realität ist: Nur eine verschwindend kleine Minderheit der Afghanen will überhaupt unter einer vom Westen gesteuerten Regierung mit vom Westen zwangstransplantierten “westlichen Werten” leben. So lange das wirklich üppige Geld floss (Wir reden hier über mehrere Billionen Euro im Zeitraum der letzten 20 Jahre!) und die NATO-Allianz eine große Militärpräsenz im Land hatte, gab es noch genug Mitläufer und Abgreifer um die Kräfteverhältnisse so weit zu verschieben dass die großen Provinzhauptstädte unter Regierngskontrolle blieben. Als die Amerikaner mit ihrem Abzug begonnen, brach das ganze Kartenhaus zusammen.

        Die Afghanen kakulieren nicht, ob ein Bürgerkrieg vorteilhaft wäre. Der Bürgerkrieg lief bis jetzt, und er ist gerade entschieden worden.

        “Ich WERTE nicht. Ich ERKLÄRE, versuche das jedenfalls. Ich praktiziere dies nun schon seit gefühlten Ewigkeiten an diesem Blog. Warum man das nicht begreifen kann, ist mir schleierhaft.”

        Weil es nach Stimmungsmache riecht, und nicht nach neutralen Erklärungen.

        Sie drehen alles immer so, dass ein Plädoyer für Insolvenzverschleppung dabei herauskommt.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Rückfälle in Gescheitertes sind keine Alternative…

        Herumlavieren und Wortklauberei wo der Anspruch einer “Alternative” zu Freiheit, Eigentum und Rechtsstaatlichkeit die selbstgewählte Vorlage war; schwach Herr Tischer.

        Natürlich werten Sie, wenn Sie 50 Mio Opfer der nationalsozialistischen Lemurenherrschaft (vgl. Parviz Amoghli) in keinen Gegensatz zum Genoizid der Stalinisten, Maoisten, Roten Khmer sowie der Minen / Selbstschußanlagen an der innerdeutschen Grenze setzen ….

        Das Beispiel Afghanisten könnte kein schlechteres sein. Es gab keinen Bürgerkrieg und es wird keinen geben, weil man sich seit der britischen Okkupation 1837 gegen ausländische Besatzer und ihre afghanischen Marionettenregime verteidigen muss; d.h. wie zuletzt in Syrien Krieg der Großmächte und ihrer Stellvertreter vor Ort. Mit Feuer und Schwert seinen Glauben (freiheitliche Demokratie) verbreiten, friendly sponsored by money from nothing….

        Beschämend die westliche Inszenierung einer Flucht diplomatischen Personals und ihrer Kollaborateure, dieses mal in Afghanistan, wo das Land vielleicht die Chance bekommt seinen Frieden selbst zu machen. Beschämend auch deshalb, weil sich das “politische Pack” (vgl. Sigmar Gabriel) erdreistet seine Normen am Hindukusch durchzusetzen, während man im Heimatland Schulunterrichte an extreme muslimische Vorstellungen anpasst oder die Polygamie transferfinanziert.

        Das nenne ich gescheitert und solchem Personal gibt man weden politisch noch finanzielle Feuerkraft in die Hand. Wer das dennoch macht hat seinen Zenit gesehen.

      • weico
        weico sagte:

        @Richard Ott

        “Die Realität ist: Nur eine verschwindend kleine Minderheit der Afghanen will überhaupt unter einer vom Westen gesteuerten Regierung mit vom Westen zwangstransplantierten “westlichen Werten” leben. ”

        Korrekt !

        So sieht die Realität aus, wenn der “Westen”/NATO mit ihren Polit-Floskeln : “WERTEPARTNERSCHAFT” und “MITGESTALTEN” ….die ganze Welt “beglücken” will….!

        Statt dass sich Deutschland auf Probleme/Lösungen auf dem eigenen Kontinent bzw. auf bessere Beziehungen mit Russland konzentriert ,will man mit den “bewährten Partner” jetzt den “Indo-Pazifischen Raum” gestalten.

        https://www.auswaertiges-amt.de/blob/2380500/33f978a9d4f511942c241eb4602086c1/200901-indo-pazifik-leitlinien–1–data.pdf

        Da die EU und Herr Maas ja bekanntlich ,bei ihrem INDISCHEN Partner, “gemeinsame Werte” erkennen, wird dieses “China-Eindämmungs-Projekt”….unter “bewährter” US-Führung…. dann sicherlich ein grosser Erfolg werden. ! Ups…

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Falls es Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein sollte: In Afghanistan war die letzten 20 Jahre Bürgerkrieg.>

        In den letzten 20 Jahren gab es KEINEN Bürgerkrieg in Afghanistan.

        Es gab Auseinandersetzungen und das Land wurde nicht befriedet.

        Es hätte aber JETZT einen geben können – und zwar einen blutigen, wie ich geschrieben habe – wenn die überlegen bewaffnet afghanische Armee hätte kämpfen wollen und große Teile der Bevölkerung sie unterstützt hätte.

        Sie wollte nicht kämpfen.

        Es gibt gute Gründe dafür, nämlich die GESETZLOSIGKEIT, die es in einem Bürgerkrieg gibt.

        Die wird nach Lage der Dinge von der Mehrheit offensichtlich mehr gefürchtet als die Talibanenherrschaft.

        Dazu hier:

        https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/taliban-nehmen-kabul-ein-warum-kaempfen-sinnlos-gewesen-waere-17486559.html

        Ich rede vom JETZT, Ihre „Aufarbeitung“ der Vergangenheit ist DAFÜR unerheblich.

        >Sie drehen alles immer so, dass ein Plädoyer für Insolvenzverschleppung dabei herauskommt.>

        Ich drehe nichts.

        Es BESTEHT Insolvenzverschleppung.

        Sie besteht nicht deshalb, weil ich sie drehe.

        Sie besteht, weil sie GEWOLLT bzw. mehrheitlich niemand dagegen ist und durchweg alle Entscheider dafür sorgen, dass es sie gibt.

        Bestreiten Sie diesen Sachverhalt, wenn Sie es wollen, und machen Sie sich lächerlich.

        @ Alexander

        >Es gab keinen Bürgerkrieg und es wird keinen geben.>

        Was die Vergangenheit betrifft, haben Sie recht und was die Zukunft betrifft, vermutlich auch.

        Ansonsten begreifen Sie nichts.

        > Rückfälle in Gescheitertes sind keine Alternative…>

        Was für SIE Gescheitertes und ein Rückfall ist, hat nichts damit zu tun, was für ANDERE und vor allem Mehrheiten unter Umständen, die Sie nicht beurteilen können und als zukünftige nicht einmal kennen, eine ALTERNATIVE ist.

        IHRE Maßstäbe sind DAFÜR unerheblich, wie u. a. auch meine.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Von Ihnen nur dummes wolkiges Gelabere über den Mehrheitswillen von Anderen. Relativierung zu persönlichen Massstäben was unsere Grundordnung ausmacht – Freiheit, Eigentum und Recht.

        Sie können versichert sein, dass Sie und Andere mit Sicherheit zu schwach sind für die Realität, die Sie durch Ihre intellektuellen Mängel billigend herauf beschwören.

        Aus Feigheit verzerrt man das Bild in Kabul, welches man durch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu den Taliban entschärfen könnte – Verhandlungspartner waren sie über die ganzen 20 Jahre, andernfalls hätte die Bundeswehr viel mehr Leichensärge in die Heimat transportieren müssen.

        Falsch verstandener Liberalismus schafft in solchen inkompetenten liberalen Gesellschaften jene Probleme, die man im Anschluß nicht lösen kann.

        Anstelle von Antworten – faule Ausflüchte, das Spiegelbild fauler Kredite.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “In den letzten 20 Jahren gab es KEINEN Bürgerkrieg in Afghanistan. Es gab Auseinandersetzungen und das Land wurde nicht befriedet.”

        Wollen Sie mich veralbern?

        Wer hat denn in den letzten Jahren bei den “Auseinandersetzungen” in Afghanistan gekämpft? Halten Sie die Taliban für eine originär nicht-afghanische Bewegung?

        Die afghanische Armee hat übrigens ein Vielfaches des Budgets der Taliban und die modernen Waffen, aber die Ausbildung des Großteils dieser Truppe ist erbärmlich schlecht, von einigen kleinen Elite-Einheiten mal abgesehen. Das waren auch die einzigen, die in den vergangenen Wochen ernsthaft auf dem Boden gegen die Taliban gekämpft hatten.

        Hier ein Klassiker zur Illustration, sieht aus wie Slapstick von Monty Python, ist aber echt: “Afghan National Army Physical Training”
        https://www.youtube.com/watch?v=uCyMy0KTut4

        Es wird übrigens spekuliert, dass ein wesentlicher Teil der afghanischen Sicherheitskräfte nur auf dem Papier existierte, damit korrupte Politiker und Militärs die westlichen Gelder dafür in ihre eigenen Taschen umleiten konnten…

        Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich mir das Geld für den FAZ-Artikel hinter der Paywall spare. Dass in ihm offensichtlicher Blödsinn steht, sehe ich aber schon an den kostenlos lesbaren ersten 2 Absätzen. Wieso sollte es ein Beleg für “Gesetzlosigkeit” sein, wenn die Taliban militante Dschihadisten aus einem amerikanischen Militärgefängnis befreien? Das sind ihre eigenen Unterstützer, die wären ja schön blöd, sie nicht freizulassen! Fällt Ihnen das wirklich plumpe Framing nicht selbst auf?

        Diese im afghanischen Kontext “politischen Häftlinge” sind aber eben keine normalen Kriminellen. Ganz im Gegenteil, einige von ihnen werden vermutlich bald Teil der neuen Scharia-Polizei werden und dann Diebe, Mörder, Vergewaltiger und so weiter deutlich härter abstrafen als wir das in Europa heute gewohnt sind.

        Eine Frage rein interessehalber: Welche Quellen nutzen Sie, um sich über Nachrichten aus Afghanistan zu informieren? FAZ und öffentlich-rechtliche Medien?

        “[Die Insolvenzverschleppung] besteht, weil sie GEWOLLT bzw. mehrheitlich niemand dagegen ist und durchweg alle Entscheider dafür sorgen, dass es sie gibt. ”

        Natürlich wird die Insolvenzverschleppung betrieben. Sie ist aber keine gemeinnützige oder gar alternativlose Maßnahme, sondern sie hilft nur einer kleinen Gruppe von Leuten, das Problem so lange hinauszuzögern bis sie nicht mehr dafür verantwortlich sind.

        @weico

        “Da die EU und Herr Maas ja bekanntlich ,bei ihrem INDISCHEN Partner, “gemeinsame Werte” erkennen, wird dieses “China-Eindämmungs-Projekt”….unter “bewährter” US-Führung…. dann sicherlich ein grosser Erfolg werden. ! Ups…”

        Und so klicken dann die geostrategischen Puzzleteile ineinander: Weil der Westen Indien als strategischen Partner sieht, unterstützt China Indiens Rivalen Pakistan und Pakistan unterstützt die Taliban, nicht nur aus ideologischen und religiösen Gründen, sondern auch weil die verhindern wollen, mit Hilfe einer pro-westlichen Regierung in Afghanistan in die Zange genommen zu werden.

        Wir Deutsche könnten uns aus dem Konflikt heraushalten und einfach allen Beteiligten unsere Maschinen und Autos verkaufen, aber das ist ja politisch nicht gewollt…

        Übrigens sehen wir jetzt, wie viel günstiger es gewesen wäre, wenn die USA im Jahr 2001 das Angebot der Taliban zur Auslieferung von Osama bin Laden angenommen hätten anstatt das Taliban-Kalifat wegzubomben. Der hätte dann allerdings auch im Gefängnis überraschend “Selbstmord” begehen müssen, wenn er vor Gericht ausgepackt hätte, dann wäre es wahrscheinlich nicht nur für die USA sondern auch für die Herrscherfamilien in Saudi-Arabien peinlich geworden…

      • weico
        weico sagte:

        @Alexander

        “Aus Feigheit verzerrt man das Bild in Kabul, welches man durch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu den Taliban entschärfen könnte – Verhandlungspartner waren sie über die ganzen 20 Jahre, andernfalls hätte die Bundeswehr viel mehr Leichensärge in die Heimat transportieren müssen.”

        Exakt.

        China agiert da ganz pragmatisch und ohne westliche “Wert-Indoktrination” .

        China hat ein ganz simples, bewährtes und wirkungsvolles “Werte-Motto” für die ganze Welt:
        Handel bringt Wandel !

        “China verhandelt seit 2019 mit den Taliban
        Seit 2019 empfing Peking diverse Gruppen von Taliban-Führern. Über Details der Verhandlungen ist wenig bekannt. Aber einige Taliban gaben der französischen Nachrichtenagentur AFP Interviews: Man sei an guten Verbindungen zu allen Ländern interessiert. Und wenn andere Länder in afghanische Bodenschätze investieren wollten, so sei dies den Taliban willkommen.
        Afghanistan ist für China wirtschaftlich interessant. Der Wert der Bodenschätze wird auf eine Billion Dollar geschätzt. Schon 2008 haben sich chinesische Konsortien Schürfrechte für die zweitgrößten Kupfervorkommen der Welt gesichert, und 2011 folgte ein 25-Jahres-Vertrag über Ölbohrungen. Doch voran ging seither gar nichts. China hatte sich entschlossen, auf stabilere politische Verhältnisse in Afghanistan zu warten. Zumal zu Zeiten der Schutzmacht USA Zurückhaltung in Kabul herrschte, wenn es darum ging, sich mit China einzulassen. Ändert sich das nun?”

        https://www.tagesschau.de/ausland/asien/afghanistan-taliban-china-101.html

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Natürlich wird die Insolvenzverschleppung betrieben.>

        Na also, es geht doch – Sie müssen sich nur etwas Mühe geben.

        Ansonsten, nur grandiose Erkenntnisse, z. B.:

        >…wie viel günstiger es gewesen wäre, wenn die USA im Jahr 2001 das Angebot der Taliban zur Auslieferung von Osama bin Laden angenommen hätten anstatt…>

        Sie sollten sich bei der amerikanischen Regierung als Berater bewerben.

        Ihre Empfehlung:

        Sie würden den USA US $ 3,2 BILLIONEN gespart haben.

        @ Alexander

        >Von Ihnen nur dummes wolkiges Gelabere über den Mehrheitswillen von Anderen.>

        Ist schon recht, aber passen Sie auf, dass Sie nicht hinter R. Ott zurückfallen, denn der hat das Gelabere vom Mehrheitswillen mittlerweile bestätigt.

        >Falsch verstandener Liberalismus schafft in solchen inkompetenten liberalen Gesellschaften jene Probleme, die man im Anschluß nicht lösen kann.>

        Wenn das so ist, empfehle ich Ihnen, den Leuten im Lande zu erklären, wie sie den Liberalismus richtig zu verstehen haben.

        Man wird sie mit Freude empfangen, da bin ich mir sicher.

        Das war es jetzt mal.

        Denn wo man nicht helfen kann, muss man auch nicht helfen.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        “… passen Sie auf, dass Sie nicht hinter R. Ott zurückfallen”

        Sie haben mehr als einen Grund Herrn Ott um Verzeihung über Ihre Entgleisungen zu bitten, dieses mal muss er als Mehrheitsbeschaffer herhalten. #like it.

        “den Leuten im Lande zu erklären, wie sie den Liberalismus richtig zu verstehen haben.”

        Das ist die andere Seite der Freiheit, die Sie nicht ertragen können. Niemand muss etwas verstehen, die Marktwirtschaft als friedliche Form darwinistischer Auslese wurde demokratisch legitimiert abgeschafft – was wird folgen – Himmelsbrot für alle …

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Haben Sie heute einen schlechten Tag?

        “Sie sollten sich bei der amerikanischen Regierung als Berater bewerben. Ihre Empfehlung:
        Sie würden den USA US $ 3,2 BILLIONEN gespart haben.”

        Ja, aber unironisch.

        Wir könnten auch beispielsweise in Syrien eine Menge Geld sparen, wenn wir wieder mit der Assad-Regierung verhandeln, das Wirtschaftsembargo gegen Syrien streichen und die “humanitäre Hilfe” an die Islamisten einstellen würden. In absehbarer Zeit könnten dann sogar die Flüchtlinge zurückgeschickt werden, was bei den zu uns geflüchteten syrischen Islamisten sicherlich auf Widerstand stoßen würde, aber die können wahlweise in die Türkei oder nach Afghanistan verbracht werden, wenn Syrien für sie inakzeptabel geworden ist.

        Ich glaube allerdings, weder die derzeitigen Regierungen der USA noch die von Deutschland würden sich meine Ratschläge überhaupt hören, schließlich bin ich einer von diesen angeblich so bösen, kriegstreiberischen Rechtspopulisten…

        “Ist schon recht, aber passen Sie auf, dass Sie nicht hinter R. Ott zurückfallen, denn der hat das Gelabere vom Mehrheitswillen mittlerweile bestätigt.”

        Ich hatte geschrieben, dass die Insolvenzverschleppung nur einer kleinen Interessengruppe nützt, und EBEN NICHT der Mehrheit.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Ich hatte geschrieben, dass die Insolvenzverschleppung nur einer kleinen Interessengruppe nützt, und EBEN NICHT der Mehrheit.>

        Ich hatte gerade etwas Hoffnung geschöpft, aber jetzt enttäuschen Sie mich schon wieder – Sie fallen wieder in Ihr altes VERDRÄNGUNGSMUSTER zurück.

        Sie haben doch gerade erst vor ein paar Minuten geschrieben:

        >Natürlich wird die Insolvenzverschleppung betrieben.>

        Damit haben Sie ANERKANNT, dass es sie GIBT.

        Wem was nützt oder nicht nützt, ist NICHT Gegenstand der Debatte, in der Sie mir Unverständnis unterstellen.

        Es ist nicht Gegenstand der Debatte, weil ich mich dazu nicht geäußert habe.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        “Damit haben Sie ANERKANNT, dass es [die Insolvenzverschleppung] GIBT.”

        Ja klar.

        Mein Problem mit Ihnen ist, dass Sie die Insolvenzverschleppung bei jeder Gelegenheit rechtfertigen, was Sie nicht tun könnten, wenn es sie nicht gäbe.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Richard Ott

        Die Feinde der Freiheit i.d.Folge des Eigentums befürworten die Zombifizierung mit fadenscheinigen Argumenten um zu verschleiern, dass sie das Scheitern ersehnen.

        Aus dem gleichen Grund sprachen sich viele Mitbürger dafür aus die Pandemie durch strengste Massnahmen so zu bekämpfen, dass von der Marktwirtschaft nur noch Zentralbankabhängigkeit übrig bleibt.

        Warum?

        Weil man an eine Alternative glaubt, die funktionieren muss ganz egal was für Erfahrungen dagegen sprechen – das Kennzeichen von Gesinnungsethikern.

      • Felix
        Felix sagte:

        Da sitzen Sie mE einer falschen Erzählung auf: Konkurse gehören zur marktwirtschaftlichen Ordnung wie der Winter zur Natur. Nur wenn man sie “aufstaut”, kommt es zu einer übergroßen und überlang anhaltenden Krise. Das war 1929ff der Fall und heute ist die Situation leider auch wieder so.
        Es wird aber weder besser durch weiteres zuwarten, noch existiert eine andere Lösung. Man kann das Zuwarten zeitlich weiter ausdehnen, aber das leben in diesem Zustand verliert an Dynamik und ist irgendwann nur noch für Zombies erträglich.

  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Die beste Aussage von W. White:

    „The fundamental Problem is the Problem of THE System“.

    Sie ist zwar richtig, zugleich aber führt sie auch in die Irre.

    So richtig es für die ERKENNTNIS ist, auf das System zu schauen, so falsch ist es, das System ALS Problem zu sehen.

    Das System ist KEIN Problem.

    Denn das System IST, was es IST.

    Es wird als Problem betrachtet, weil im System die Dinge nicht so erfolgen, wie wir uns das WÜNSCHEN – was unser Problem ist, aber keines des Systems.

    Am Schluss die Aufforderung über Problemlösungen nachzudenken.

    Er verweist auf John Kenneth Galbraith, der gesagt hatte:

    “Politics is not the art of the possible. It consists in choosing between the disastrous and the unpalatable.”

    Der Weg zwischen Desaster und Ungemütlichem ist schmal in Demokratien und lässt kaum einen Spielraum für Lösungen, wie eine „geordnete Reduzierung der Verschuldung“.

    Insofern ist die zwischenzeitlich getätigte Aussage so etwas wie eine Prophezeiung:

    Wir brauchen eine weitere Krise.

    Sie wird nicht zu verhindern sein.

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      @ Dietmar Tischer

      „Es wird als Problem betrachtet, weil im System die Dinge nicht so erfolgen, wie wir uns das WÜNSCHEN – was unser Problem ist, aber keines des Systems.“

      Und das liegt insbesondere daran, dass wir das System nur unzureichend erfassen und unseren Blick lediglich auf ein Teilsystem konzentrieren. Damit kommt man dann zu solch irrigen akademischen Schlussfolgerungen, dass es notwendigerweise US LB-Defizite bedarf, um den weltweiten Bedarf an Dollar zu befriedigen. Das ist NICHT der Fall. Die weltweite Dollarliquidität wurde seit den 50er Jahren immer intensiver jenseits der USA insbesondre in der City of London mittels des Eurodollarmarktes erzeugt. Und das hat alles NICHTS mit einer amerikanischen expansiven Geldpolitik zu tun. Die USA sowie die FED hatten hierauf überhaupt keinen Einfluss, mussten dann aber bei Bedarf diese Dollar in Gold tauschen. Insofern ist es eher erstaunlich, dass die USA noch so lange am Goldstandard festgehalten haben.

      Auch wenn ich White in vielen Punkten zustimme, so scheint auch er in seinem eigen Glaubenssystem gefangen zu sein. Ohne den Blick auf den Eurodollar kann man keine vernünftigen Aussagen über DAS SYSTEM treffen.

      Mehr zu diesen Irrungen und Wirrungen mal wieder bei Jeff Snider: https://alhambrapartners.com/2021/08/09/the-two-big-anniversaries-of-august-the-lost-decade-plus-of-the-fiat-half-century/

      Antworten
      • Arda Sürel
        Arda Sürel sagte:

        Sehr geehrter Herr Stöcker,

        insofern ich es richtig verstanden habe, sind die historisch originaeren Eurodollareinlagen und -buchungen dadurch entstanden, dass sowjetische Exporterlöse in den Vereinigten Staaten, die auf Korrespondenzkonten in Amerika gebucht waren, wieder auf Korrespondenzkonten in Amerika, die jedoch französischen Banken gehörten, überwiesen wurden – Zwecks Verunmöglichung amerikanischen Zugriffs auf die sowjetischen Korrespondenzkonten. Die französische Bank, hingegen buchte gegen diese Überweisung eine Einlage in Frankreich.

        Es handelte sich um eine Einlage bei einer regulierten Bank in einem souveraenen Staat, und es handelte sich um eine Eurodollareinlage. Und wenn diese französische Bank dann einen USD Kredit vergab, handelte es sich um einen Eurodollarkredit und die Auszahlung dieses Kredites erfolgte über das Korrespondenzkonto der französischen Bank in Amerika.

        Wenn jedoch ein New Yorker Einleger seine Einlage an die Bank, bei der er seine Einlage hat, abtritt (insofern ich nicht falsch liege ist dieser Vorgang einer der wichtigsten Prozesse zur Genese neuer Eurodollars), wird aus seiner Einlage Eigenkapital der amerikanischen Bank und die Bank bucht für diesen Einleger eine Eurodollareinlage bei ihrer Zweigstelle in der City of London.

        Die City of London befindet sich anscheinend seit der Eroberung Englands durch William the Conqueror ausserhalb administrativer und rechtlicher englischer Staatsgrenzen. Die Mitglieder der City of London haben keine Rechtspersönlichkeit, wie sie von souveraenen Staaten anerkannt werden kann.

        Der New Yorker Einleger hat also eine Einlage bei einer Institution, die es nicht gibt, in einem Land, das es nicht gibt. Aufgrund irgendwelcher Vereinbarungen zwischen der City of London und dem englischen Staat funktioniert dies über Gründungen und Organisationen in Steuerparadiesen des ehemaligen Empire.

        Wie sich der reale Zustand verhaelt, ist nur in Büchern gebucht, die sich tief in irgendwelchen Safes oder Schubladen in der City of London befinden und die weder dem Staat noch der Öffentlichkeit zugaenglich sind.

        Ich glaube nicht, dass man den Eurodollarmarkt anhand solcher bewusst herbeigeführter Intranspanzen sinnvoll beobachten kann.

      • weico
        weico sagte:

        @Michael Stöcker

        “Das ist NICHT der Fall. Die weltweite Dollarliquidität wurde seit den 50er Jahren immer intensiver jenseits der USA insbesondre in der City of London mittels des Eurodollarmarktes erzeugt. Und das hat alles NICHTS mit einer amerikanischen expansiven Geldpolitik zu tun.”

        Es hat sogar SEHR VIEL mit der US-Politik zu tun und erkannt hat man Dies schon LANGE..

        Das Thema GELD ist zwar so völlig ausgelutscht und X-fach von ALLEN erdenklichen Seiten erforscht,durchleuchtet usw… aber anscheinend gibt es ja immer neue US-Experten die Darin etwas Spezielles “entdecken”.

        Ich hab mir mal “Ihren” Herr Jeff Snider angeschaut und muss sagen….nichts gegen den Herrn, aber leider ziemlich “alter Kaffee” !

        Auf die Probleme des Eurodollar-Marktes und die Fehler der US-Politik (Auslandsausgaben,Rüstungspolitik usw.) wurde schon lange VOR dem “Nixon-Schock” aufmerksam gemacht.

        Nur schon der kurze pdf- Vortrag , von Dr. Theodor E. Pietzcker, war vor dem “Nixon-Schock” und erklärt den Euro-Markt treffend..!

        Anmerkung für Interessierte : Der Vortrag ist auf Deutsch…

        https://1lib.ch/book/2311006/526fb9

        Nebenbei:
        Ob Herr Jeff Snider da wohl schon geboren war… als man SOLCHES schon (e)rkannte..?

  7. weico
    weico sagte:

    Herr White hat treffend erwähnt, dass der EURO scheitern wird ,wenn nicht deutlich MEHR auf “UNION” gemacht wird.

    Mehr “UNION” geht aber immer zu LASTEN des EIGENEN NATIONALstaates und der FREIHEIT .

    Nach den Wahlen wird es beim UMBAU der EU ,dank ROT/GRÜN , sicherlich sehr schnell in diese “UNION”-Richtung gehen !

    Nebenbei:
    Mal ein paar Vorstellungen, zur Fiskalunion, von der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Globale Entwicklung :

    https://gruene-bag-globale-entwicklung.de/antworten-der-urwahlkandidatinnen/frage-2-fiskalunion/

    Antworten
    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @weico:

      Der Euro wird ganz sicher scheitern, weil jede Währung außer Gold einen Nationalstaat braucht, der einheitlich geschlossen ist. Die EU ist das nicht und wird das nicht. Im Moment ist Frankreich dafür, weil die Regeln hauptsächlich von den Franzosen gemacht werden, und Deutschland, weil es seine nationalen Interessen wegen seiner Geschichte und des in früheren Jahren erwirtschafteten Wohlstands nicht betonen mag. Die kleinen Länder wie Luxemburg sind entweder zu schwach oder wie Osteuropa (z.B. Rumänien) zu arm und auf HIlfsgelder angewiesen. Wenn aber die Geberländer überfordert werden, wird sich zeigen, ob die EU zu einem Nationalstaat zusammenwachsen kann; ich persönlich glaube das alleine schon aufgrund der Geschichte und der Sprachunterschiede nicht. Die EU ist nicht die Schweiz. Die Briten haben mit dem Brexit gezeigt wie es geht und in Polen bzw. Ungarn gibt es erste Tendenzen. Selbst in Deutschland sitzt im Bundestag mit der AFD eine Partei mit einem Dexit-Beschluss, die ziemlich sicher hineingewählt werden wird. Das wäre 1991 noch unvorstellbar gewesen.

      Mein Prognose ist: 10 % Inflation im Monat und die EU zerfällt gnadenlos mindestens in einen Nordeuro und einen Südeuro. Und das ist die optimistische Variante.

      Antworten

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