Die unterschätzte Zeiten­wende

Rohstoffe, Inflation, Weltwährungsordnung. Das Ausmaß der Zeitenwende, dürfte erst im Rückblick voll erfasst werden.

In der 131. Folge von „bto 2.0 – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ geht es um die mittel- und langfristigen Folgen des russischen Kriegs gegen die Ukraine und die bislang verhängten Sanktionen. Langjährige wirtschaftliche Trends kehren sich um. Rohstoffe und Energie werden zum entscheidenden Erfolgsfaktor im internationalen Wettbewerb, während Deglobalisierung und ein möglicher Umbruch der Weltwährungsordnung bestehende Standortvorteile gefährden. Ein Szenario, auf das Deutschland nicht vorbereitet ist.
Außerdem erläutert der Harvard-Wirtschaftshistoriker Dr. Paul Schmelzing, Postdoktorand an der Yale School of Management, was wir aus vergangenen Kriegen über die wirtschaftlichen Folgen lernen können.

Täglich neue Analysen, Kommentare und Einschätzungen zur Wirtschafts- und Finanzlage finden Sie unter www.think-bto.com.

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Shownotes

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Kommentare (40) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ RüstungsINVESTITIONEN

    Selbstverständlich sind Rüstungsausgaben überwiegend investiver Natur, da sie den Kapitalstock vor Raub und/oder Zerstörung schützen.

    Si vis pacem, para bellum.

    Das wusste schon Platon, der sich von daher für den wehrhaften Staat einsetzte. Daran hat sich bis heute leider nichts geändert.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Genosse Stöcker im argumentativen Kampfauftrag für den Frieden

      “Selbstverständlich sind Rüstungsausgaben überwiegend investiver Natur, da sie den Kapitalstock vor Raub und/oder Zerstörung schützen.”

      Dafür würden aber schon ein paar Atomsprengköpfe mit den dazu passenden Trägersystemen reichen. Die schrecken potentielle Angreifer hinreichend ab, was sich Platon damals noch nicht vorstellen konnte.

      In der NATO sind 3 Staaten, die Atommächte sind (USA, UK und Frankreich) und die zusammen viele tausend Atomsprengköpfe besitzen. Wieso haben die NATO-Staaten trotzdem Militärausgaben von 1160 Milliarden US-Dollar pro Jahr? Und das war vor der Ukraine-Krise, für 2022 werden die Ausgaben vermutlich nochmal deutlich höher sein…

      https://www.statista.com/chart/14636/defense-expenditures-of-nato-countries/

      Geht es vielleicht doch nicht ums “Schützen” sondern stattdessen ums Angreifen?

      Antworten
  2. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ weico

    Sie suchen sich wie so oft nur den Teil der Wahrheit heraus, der zu Ihrem Weltbild passt und dieses bestätigt. Schon 2010 schrieb Eichengreen: „The longer the euro survives, the less likely it would seem that a participating country would see reintroducing its national currency as a logical treatment for its economic ills.” https://www.nber.org/chapters/c11654.pdf

    Das war VOR allen Krisen und den Anpassungsschmerzen aufgrund der verfehlten Politik der EZB unter Trichet und den frugalen Austeritätsaposteln.

    Antworten
  3. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ Alexander

    „+ Falls Sie vom Wachstum der US Geldmenge M1 beeindruckt sind:-
    bis 2020 unter 5000 Mrd.$ – nach 2021 und 2022 auf 20.000 Mrd.$ gewachsen“

    Wen sollte das beeindrucken? Höchstens diejenigen, die die Dinge nicht richtig einzuordnen wissen und weiter in der monetären Matrix umherirren. Hier haben Sie Gelegenheit, Ihre Fehleinschätzung hinsichtlich der Interpretation der Entwicklung von M1 zu falsifizieren: https://fredblog.stlouisfed.org/2021/05/savings-are-now-more-liquid-and-part-of-m1-money/

    Einfach erst einmal die Dinge durchdenken und einem Faktencheck unterziehen und nicht unreflektiert aus den Querschüssen verlinken. Hier wird am Blog nämlich vom Kommentariat schon genug Unsinn verbreitet.

    Und das ist leider überhaupt nicht “beeindruckend”, sondern einfach nur traurige Realität.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Michael Stöcker

      NICHT das Geldmengenwachstum beeindruckt, sondern die GEGENSEITE der Buchung.

      Sogar Rüstungsausgaben kaufen etwas, Geldschöpfung um ihrer selbst willen bewirkt – NICHTS, wenn die Teilnehmer weder arbeiten noch konsumieren DÜRFEN.

      Was die Teilnehmer dann mit den Paychecks gemacht haben?
      Sie haben in penny stocks spekuliert…..der Markt spielte verrückt – zum Schaden aller.

      Man kann das alles zwar aus dem Gedächntis verdrängen, aber nicht das in Umlauf gebrachte Geld als kollektiver Aufschuldung ohne Gegenwert.

      Die Rechnung bezahlen jetzt alle durch Preissteigerung als Folge der politischen Entscheidungen.

      Falls Sie für jedes meiner Zitate eine ausführliche Erklärung brauchen – gerne…..besonders von Ihnen hätte ich das allerdings nicht erwartet…. 😅

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Alexander

        Wenn Sie jetzt noch einmal in aller Ruhe überdenken, ob Ihre Antwort auf meine kritische Anmerkung zu M1 tatsächlich zielführend ist, dann kommen auch Sie vielleicht zur Schlussfolgerung, dass eine Antwort auch wie folgt hätte formuliert werden können, um eine konstruktive Diskussion zu ermöglichen:

        Vielen Dank für Ihren Hinwies auf die geänderte Definition von M1, Herr Stöcker. Dennoch ändert dies nichts an meiner grundsätzlichen Kritik an den Hilfsprogrammen; auch dann nicht, wenn diese jetzt unter Verwendung von M2 viel kleiner erscheinen als unter Verwendung von M1. Ich hätte besser gar nicht auf die Geldmenge abgestellt, da diese ja auch durch nichtstaatliche Aktivitäten beeinflusst wird.

        Ich bräuchte übrigens für keines Ihrer Zitate eine ausführliche Erklärung… wenn diese denn korrekt kontextualisiert würden. Allerdings ist dies nur einer der Gründe, warum ich Ihre Beiträge nur noch sehr selten lese und nur dann reagiere, wenn mir zufälligerweise sehr grobe Schnitzer auffallen, die bei unbedarften Mitlesern einen falschen Eindruck erwecken könnten.

        Selbstverständlich können Sie auch zukünftig mit einem Schenkelklopfer-Emoticon für ein Ende der Diskussion sorgen, bevor sie überhaupt angefangen hat.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Michael Stöcker

        Soviel Text ohne Inhalt, wenn die Definition von Geldmengen nichts am Anschwellen von Geldmengen ändert – für die es bislang keine Leistung gab, deren Folgen steigende Preise sind.

        Inzwischen nehme ich an Sie können gar keine klare Antwort/Kritik formulieren. Definitionsauslfüchte reichen nicht.

        In dem Punkt ist mir sogar Flassbeck symphatisch.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Alexander

        Ich werde Sie zukünftig mit Sicherheit nicht mehr mit langen oder kurzen Texten belästigen. Mein Fehler, nicht konsequent geblieben zu sein.

        Schade! Herr Stelter hätte Besseres verdient.

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Michael Stöcker

        Umgekehrt.

        Sie müllen hier seit Jahren mit Ihrem Geraune und Klüngel den Kommentarbereich voll und bleiben im Ernstfall jede Antwort schuldig.

        Beschämung und andere Techniken sind heute Kennzeichen von Schwurblern und Realitätsleugnern – intellektuell insolvent.

        Wer nichts zu sagen hat – hält besser den Mund.

  4. Stoertebekker
    Stoertebekker sagte:

    Wieder mal ein hörenswerter Podcast. Danke.

    Zwei weiterführende Gedanken.

    A) Ölversorgung. Soweit ich weiß, gibt es in der Industrie aus diversen Gründen immer mal SWAPs von Rohstoffen/Produkten. Das ist die wechselseitige Übereignung vereinbarter Mengen („normierter“ Produkte) an unterschiedlichen geographischen Standorten.

    Könnte mir vorstellen, dass findige Händler über kurz oder lang beim Öl über solche Lösungen auch nachdenken. Dann würde also russ. Öl auf dem Weg über die Ostsee zu saudischem und saudisches auf dem Weg durch den Indischen Ozean zu russischem.

    B) Bei den Überlegungen zum Übergang in ein neues Finanzsystem würde ich die Entwicklungen zwischen industriellen Partnern (also der Realwirtschaft) nicht aus den Augen lassen. Unser Geld ist ursprünglich als „Schmiermittel“ der Realwirtschaft entstanden.

    Gegenwärtig experimentieren Industrieunternehmen mit der DLT-Technologie, um Zahlungen untereinander abzuwickeln bzw. zu verrechnen. Hatte dazu vor ein paar Tagen schon mal was geschrieben. (BASF und Evonik hatten bereits erfolgreiche Pilotprojekte)

    Antworten
  5. Lelecastello
    Lelecastello sagte:

    Die längeren Frachtwege sind Bullish für Tanker weniger für Öl selber. VLCC können ausserhalb des Hafens, sollte dieser nicht Tief genug sein, mit 2 Suezmaxladungen beladen werden. Shell hat bereits angekündigt das eine Schiffesladung mit 49,95 % russischem Öl kein russisches Öl ist somit gibt es da schon Ideen. Es geht hier nicht nur um Rohöl sondern auch um Diesel etc. Russland hat die Besonderheit das die Raffinerien nicht an der Küste sind sondern tief im Landesinnern. Hierfür werden Produkttanker benötigt eine weitere Schwierigkeit. Lucoil hat bereits 2 Raffinerien heruntergefahren das nicht schön wegen dem Eudiesel problem. Wenig ist darüber bekannt inwieweit Russland auf dem Landweg Rohöl, Diesel nach China oder an die Küste umlenken kann. Das ist die grosse Unbekannte.

    Hier ein schöner Twitterthread mit Bildchen von Nick https://twitter.com/AllVentured/status/1512804391258099718

    Long Tankers ✌️

    Antworten
  6. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Wie so oft ein exzellenter Podcast mit einem hervorragenden Interviewpartner. Das sehen die Austrians/Goldbugs hier am Blog natürlich anders, da ihre Glaubensbekenntnisse nicht bestätigt wurden. Besonders freue ich mich kommenden Sonntag auf Barry Eichengreen. Zwei Anmerkungen möchte ich aber machen:

    1. SWIFT ist kein Zahlungssystem, sondern ein reines Informationssystem.

    2. Der sogenannte Petrodollar ist eine Fehlinterpretation des Eurodollarsystems. Auch das Thema Golddeckung versus Öldeckung geht völlig in die Irre. Ihre Ausführungen hierzu sind allerdings wichtig, da sie das Unverständnis des Establishments (früher wie heute) zu den Entwicklungen des Eurodollar seit den 50er Jahren bestens belegen. Auch ganz ohne amerikanischen Druck wurden bereits seit den 50er Jahren immer mehr Geschäfte auf Dollarbasis abgerechnet und über das sich entwickelnde Eurodollarnetzwerk offshore finanziert/verbucht. So wurde zugleich das Triffin-Dilemma gelöst. Die Bloomberg-Story hierzu aus dem Jahre 2016 vernebelt dazu mehr, als sie aufdeckt.

    Die Durchsetzung einer Währung als internationale Rechen- und Verrechnungseinheit geschieht ganz ohne zusätzlichen Druck, wenn ein Land den Status eines Hegemon erreicht und zusätzlich finanzielle Rechtssicherheit gewährleistet. Die Mission von Simon war also völlig unnötig, da die Nachfrage nach Dollar bereits durch das Eurodollarsystem abgesichert war.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Johann Schwarting
      Johann Schwarting sagte:

      @ Michael Stöcker

      “Die Durchsetzung einer Währung als internationale Rechen- und Verrechnungseinheit geschieht ganz ohne zusätzlichen Druck, wenn ein Land den Status eines Hegemon erreicht und zusätzlich finanzielle Rechtssicherheit gewährleistet.”

      Das ist richtig, wenn der Hegemon seine beherrschende Rolle, die er natürlich mit seinen Machtmitteln immer wieder unter Beweis stellen muss, erlangt hat. Das Problem ist ja nicht die Erringung der Macht, sondern ihre Beibehaltung, was automatisch Expansion bedeutet. Dazu gehört auch, dass er das Rechtssystem nach eigenem Gutdünken setzen und ändern kann, wenn es seiner umfassenden Herrschaft dient. Aus debitistischen Gründen gilt, dass “die Zentralmacht selbst […] keiner Rechtssicherheit [bedarf]. Sie kann die formelle Herrschaft genauso gut hinter sich lassen und wieder in eine formlose Gewaltherrschaft umschlagen. Und das muss sie aufgrund der Tatsache, dass die Aufschuldung endlich ist, auch irgendwann (Militärdiktatur im Wartezustand).”

      https://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=461407&page=1&category=0&order=time

      LG JS

      Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Michael Stöcker

      “Besonders freue ich mich kommenden Sonntag auf Barry Eichengreen. ”

      Wird sicher interessant.

      Die Vorteile, die die USA aus der “Weltwährung” ziehen und der kommende “change in the international monetary order” , hat Eichengreen ja schon vor 10 Jahren beschrieben/angedeutet (Exorbitant Privilege).

      https://www.businessinsider.com/timing-the-inevitable-decline-of-the-us-dollar-2011-1

      Nebenbei.
      Hoffentlich äussert Er sich auch zur (seine Worte) … “größten ökonomischen Fehlentscheidungen des 20. Jahrhunderts”…der Einführung des EUROS

      Antworten
  7. Schwarzenberg
    Schwarzenberg sagte:

    Schwer vorstellbar, dass der USD als Währung absehbar an Bedeutung verliert. Nordamerika ist heute als Investitionsziel so alternativlos wie lange nicht mehr. Das Land ist energieautark, hat eine in sich tragende Binnenkonjunktur, verfügt über viele multinationale Konzerne in Megatrend-Branchen und wird, auch wenn man das im ESG-Umfeld nicht hören will, klarer Profi teur der weltweit steigenden Rüstungsausgaben sein. Große, institutionelle Investoren werden deshalb auf eine noch höhere US-Gewichtung achten.

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      Volle Zustimmung.

      Hinzu kommt, dass auch im Crypto-Bereich alle relevanten Stablecoins (als Schnittstelle zwischen traditionellem Banking und Crypto-Casino) ebenfalls wieder an den USD gebunden sind.

      Dh auch wenn Crypto prominenter werden sollte, ist der USD schon wieder ganz vorn mit dabei.

      Antworten
  8. Andrea Saalburg
    Andrea Saalburg sagte:

    Ich habe den Podcast nur zu Ende gehört, weil ich ohnehin gerade Zeit hatte. Bedauerlicherweise hatte der an finanzhistorischem Wissen sicherlich reiche Interviewgast über Palaver und Anglizismen hinaus nicht viel zu bieten. Das ist schade. Oder ist er politisch befangen? Selbst die zaghaften Nachfragen von D. Stelter haben keine klaren Antworten hervorgebracht.

    Wichtig war folgender Nebensatz von D. Stelter:
    “Warengeld wie Gold ist zu kompliziert für Transaktionen”. Diese Aussage ist falsch, aber dahinter verbirgt sich hinsichtlich des künftigen Währungssystems eine zentrale Fragestellung. Dies ist zuviel für die Kommentarspalte und ich empfehle einen gesonderten Podcast dazu. Alle Transaktionen können auch mit einem Goldanker durchgeführt werden, auch wenn das die Zentralbanklobby gern anders darstellt. Das geht auch voll digitalisiert; dazu muss kein Gramm Gold die Tresore verlassen.
    Folgendes ist doch klar:
    Die Zeitenwende ist bereits in vollem Gange.
    Wir bekommen eine Rezession und eine Inflation und beides wird infolge der vorangegangenen massiven Fehlentwicklungen nicht nur durchschnittlich sein.
    Vom “soft landing” träumt die FED schon seit Jahrzehnten. In der gesamten Nachkriegszeit ist es der Fed nur ein einziges Mal gelungen, mit ihren Zinserhöhungen eine sanfte Landung der Wirtschaft zu erzeugen. Das war 1994/95. Alle anderen Zinserhöhungszyklen führten zu Rezessionen.
    Klar ist ferner, dass wir schon lange in keiner freien Marktwirtschaft mehr handeln, sondern in einer Günstlingswirtschaft. Im Unterschied zu einer auf Wettbewerb basierenden Marktwirtschaft hängt der unternehmerische Erfolg in einer Günstlingswirtschaft nicht von klugen unternehmerischen Analysen und Entscheidungen ab, sondern vor allem von der Fähigkeit, sich die Macht der Regierung oder ihrer Zentralbank zunutze zu machen. Wer in einem solchen Anreizsystem vorausschauend agiert, Risiken minimiert und Vorsorge trifft, ist letztlich der Dumme. Wesentliche Teile unserer Wirtschaft werden zentralistisch dirigiert und nicht mehr durch freie Marktkräfte bestimmt.

    Darüber hinaus ist seit dem Krieg nun klar, dass die USA den US-Dollar (leichtfertig? bewusst?) als Leitwährung aufgegeben haben, indem sie den anderen Ländern signalisiert haben, “Seht her, eure Devisenreserven sind nichts wert.”

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Andrea Saalburg

      >Darüber hinaus ist seit dem Krieg nun klar, dass die USA den US-Dollar (leichtfertig? bewusst?) als Leitwährung aufgegeben haben, indem sie den anderen Ländern signalisiert haben, “Seht her, eure Devisenreserven sind nichts wert.”>

      NICHTS wert??

      DEN anderen Ländern – ALLEN anderen??

      Haben Indien, China, Brasilien etc., etc. ihre Devisenreserven von US-Dollar umgeschichtet – und wenn so, in WELCHE andere Währungen??

      Sie verbreiten SCHWACHSINN.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Andrea Saalburg

        + Falls Sie vom Wachstum der US Geldmenge M1 beeindruckt sind:-
        bis 2020 unter 5000 Mrd.$ – nach 2021 und 2022 auf 20.000 Mrd.$ gewachsen

        + Falls Sie vom US Leistungsbilanzdefizit beeindruckt sind –
        plus 33.4% zum Vorjahr auf gesamt 13 Billionen US$

        + Falls Sie vom US Rekordhandelsbilanzdefizit 2021 beeindruckt sind –
        auf Jahresbasis 1091,384 Mrd. Dollar kummuliert auf 17,764 Billionen Dollar

        + Falls Sie von der FED Bilanzsumme beeindruckt sind –
        plus 1353 Mrd.US$ zur Vorjahreswoche auf gesamt 8911,033 Mrd. Dollar

        + Falls Sie vom Anstieg der Verbraucherpreise in den USA beeindruckt sind –
        plus 7,9% zum Vorjahresmonat, der höchste Anstieg seit Januar 1982….

        (Quelle: Querschüsse.de)

        Beeindruckt?
        # ME TOO

        Bonus

        Zitat ….. die offizielle Datenbank der 1,4 Millionen aktiven Soldaten des US- Verteidigungsministeriums (Department of Defense, DoD), die sich aus den Meldungen der Krankenakten zusammensetzt.

        2181 % bei Bluthochdruck
        1048 % bei neurologischen Erkrankungen
        680 % bei Multipler Sklerose
        664 % bei bösartigen Neoplasmen
        551 % bei Guillain-Barre-Syndrom
        487 % bei Brustkrebs
        471 % bei weiblicher Unfruchtbarkeit
        468 % bei Lungenembolie
        452 % bei Migräne
        437 % bei Störungen der Eierstockfunktion
        369 % bei Hodenkrebs
        350 % bei männlicher Unfruchtbarkeit
        302 % bei Tachykardie
        291 % bei Bell’s Lähmung
        279 % bei Fehlgeburten
        269 % bei Myokardinfarkt
        155 % bei Geburtsfehlern

        ..seit Beginn der Immunisierung im Vergleich zu den Vorjahren 2016-2020.
        Die Daten beruhen auf der „Defense Medical Epidemiology Database“ (DMED)

        Könnte sein, dass das Druckmittel Nr.1 zur Durchsetzung der Dollarhegemonie
        “krank auf Stube liegt”…..

        Beeindruckt?
        # ME TOO II

        (Hat nichts mit nichts zu tun)

  9. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    1) DIVERSIVIZIERUNG zur Risikominderung vor allem des Energie- und Rohstoffbezugs, sich ändernde Geopolitik mit einem Schwerpunkt der NATIONALISIERUNG und REGIONALISIERUNG, um die Handlungsautonomie intern und extern zu stärken (u. a. spalterischen Populismus unter Kontrolle zu halten und die Energiewende zu forcieren) mit der Folge deutlich zunehmender FISKALPOLITIK und STAATSVERSCHULDUNG – das alles ist vorausschauend sehr wahrscheinlich.

    Daraus lässt sich SCHLÜSSIG ein DAUERHAFT hohes INFLATIONSNIVEAU ableiten.

    2) Interview mit Dr. Paul Schmelzing:

    Anhaltend relativ hohe Negativverzinsung, weil die Notenbanken die Inflation nicht so abwürgen können wie es für erforderlich wäre für deutliche niedrigere Inflationsraten. Denn würden sie es tun, kämen die entwickelten Volkswirtschaften mit den hohen Ansprüchen ihrer Bevölkerungen an Beschäftigung und Einkommen in eine zunehmend schwierige Situation.

    Auch wenn die Notenbanken die Staaten vermehrt finanzieren müssen bezogen auf das jeweilig BIP, ist nicht klar in welchem Umfang bezogen auf die Gesamtverschuldung ihrer Wirtschaften dies sein wird.

    Nicht so schlüssig, aber verständlich so, weil die die REALWIRTSCHAFTLICHE Entwicklung sich nicht hinreichend bestimmen lässt, um zu einer so sicher begründeten Aussage wie bei der Inflation zu kommen.

    3) Die globale FINANZORDNUNG wird sich kurzfristig nicht dramatisch ändern, längerfristig aber schon in Abhängigkeit davon, wie sich die wirtschaftliche Wertschöpfung von USA und EU im Vergleich mit China entwickeln wird.

    Hier irritiert mich die Aussage von Dr. Stelter:

    „Der Westen hat Russland gesagt, dass seine Devisenreserven nicht mehr Geld sind“.

    Das hat der Westen NICHT gesagt.

    Vielmehr hat er gesagt, dass Russland während des Krieges NICHT darüber verfügen kann und – ganz nebenbei – nicht sagen musste, weil es SELBSTVERSTÄNDLICH ist, dass Nationen, die KEINEN Krieg führen, sehr wohl über ihre Devisenreserven verfügen können.

    Schon richtig, Russland kann sie nicht für ZAHLUNGEN nutzen WÄHREND des Kriegs, aber sie sind NICHT wertlos als STAATSVERMÖGEN Russlands. Es wird nach dem Krieg – evtl. mit einigen Abschlägen für die Kompensierung des Kriegsschadens – wieder verfügbar sein. Dann sind sie auch wieder „Geld“.

    Der Westen wird so klug sein, dies zuzusichern, damit nicht der VERTRAUENSVERLUST in den USD als MASSGEBLICHE Reservewährung, d. h. als Instrument staatlicher Vermögenssicherung verloren geht.

    Wichtig ist der Punkt, auf den Dr. P. Schmelzing hingewiesen hat:

    Die Einfrierung der Devisenreserven trifft die HANDLUNGSFÄHIGKEIT der politischen FÜHRUNG Russlands, also die Kriegstreiber sowie die OLIGARCHEN als ihr nahestehende Systemprofiteure, aber nicht die russischen Bürger, deren Konten NICHT eingefroren werden.

    Ich halte es für durchaus möglich, dass der USD als die RESERVEWÄHRUNG für eine Zeitlang an Gewicht gewinnt. Wer in der Welt bietet MEHR Vertrauen und ist daher trotz einer tendenziellen Dollarabwertung ATTRAKTIVER als die USA?

    Ich glaube nicht, dass dies Europa oder China ist. Dass China aufgrund seiner attraktiven Märkte als INVESTITIONSSTANDORT weiterhin hochinteressant ist, ist etwa anderes.

    4. Die FOGEN für Deutschland sind m. A. n. weitgehend klar, wenn man die Ausgangsbasis klar bestimmt.

    Leider ist Dr. Stelter hierin widersprüchlich.

    Seine erste Aussage ist:

    „In den letzten zwei Jahrzehnten wurde die Illusion aufrechterhalten, dass wir wirklichen Wohlstand haben.“

    Mit Verlaub, diese Feststellung ist falsch. Wir hatten WIRKLICHEN Wohlstand in dieser Zeit.

    Wir haben ihn allerdings NICHT genutzt, um DAMIT zukünftigen Wohlstand zu sichern.

    Das ist etwas anderes.

    Seine zweite Aussage ist:

    „Das Geschäftsmodell Deutschlands hat sehr gut FUNKTIONIERT in der Vergangenheit.“

    Das ist richtig, und DAHER haben wir bis jetzt auch wirklichen Wohlstand.

    Die Befürchtung ist allerdings richtig:

    Es herrscht in diesem Land zu SEHR die Einstellung, dass es NICHT darauf ankomme, die energieintensiven Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten.

    Dahinter steht der GLAUBE, dass sowieso und insbesondere wegen des Klimawandels viel zu viel produziert und konsumiert wird.

    Die Regierung ist nicht so naiv und sieht natürlich die negativen Folgen einer solchen Einstellung, kann aber als BEAUFTRAGTE, die Mehrheitseinstellung umzusetzen, NICHT wirklich ANDERS agieren.

    Der unmittelbare Weg Deutschlands ist daher auch über den Krieg hinaus klar vorgezeichnet:

    Deutlich höhere STAATSVERSCHULDUNG für Verstetigung des Nachfrageüberhangs durch zunehmende SOZIALLEISTUNGEN und steigende SUBVENTIONIERUNG der Energiewende bei anhaltend hoher INFLATION.

    Das ist machbar, aber mittelfristig und schon gar nicht langfristig OHNE erhebliche KORREKTUREN nicht durchhaltbar.

    Sie werden nicht aufgrund von EINSICHT erfolgen, sondern durch WOHLSTANDSVERLUSTE der Bevölkerung erzwungen.

    Antworten
  10. Johann Schwarting
    Johann Schwarting sagte:

    Schmelzing (00:59:55 – 01:00:08). “…, dass das genau an das Herz geht, an das Vertrauen, was ich genannt habe, was mMn das zentrale Gut ist, asset ist, was man schwer messen kann. …”

    Paul Schmelzing ist kein Debitist. Er gibt nicht zu erkennen, dass der Kapitalismus ein per Waffengewalt etabliertes Abgabensystem mit nachfolgenden Machterhaltungs-Zessionen (sog. ‘Privilegia’, ‘fryheiten’, Eigentum, Demokratie, bürgerliche Rechte usw.) einschließlich der Besicherung des ‘Kapitals’, sowie der Erfüllung von ‘Kontrakten’, letztere im Sinne des bekannten ‘Kettenbriefs’, ist. Paul C. Martin kurz und bündig: “Ohne die Macht des Staates ist der Kapitalismus nicht definierbar”.

    Die wahren machttheoretischen / debitistischen Voraussetzungen werden in den Hintergrund bzw. weg simuliert. Das Vertrauen in das debitistische System wird durch die Macht des Staates erzwungen. Im Falle der Zuwiderhandlung wird letztendlich sanktioniert. Schmelzings Vorstellung eines ‘Vertrauens’ als einem ‘asset’ ist reine Simulation und ‘brainwash’.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Johann Schwarting

      >C. Martin kurz und bündig: “Ohne die Macht des Staates ist der Kapitalismus nicht definierbar”.>

      Ihr üblicher UNSINN.

      Man kann den Kapitalismus selbstverständlich definieren, OHNE die Macht des Staats als „ein per Waffengewalt etabliertes Abgabesystem“ einbringen zu müssen.

      Und in der REALITÄT werden ABGABEN wie verordnet OHNE Waffengewalt EINSICHTIG geleistet.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Und in der REALITÄT werden ABGABEN wie verordnet OHNE Waffengewalt EINSICHTIG geleistet.”

        Ha! Was glauben Sie, wie viele Leute würden in Deutschland freiwillig “aus Einsicht” Steuern in der gesetzlich festgelegten Höhe zahlen wenn der Staat diese Steuern nicht letztendlich auch mit unmittelbarem Zwang eintreiben könnte?

        Ich definitiv nicht.

  11. Bauer
    Bauer sagte:

    Ein interessanter podcast – wie meistens. Hier jedoch zwei Einwände:

    Dr. Stelter sagt “Inflation”. Ja, sie ist ohne Zweifel unterwegs angesichts des Liquiditätsüberhangs. Aber was wir seit etwa Mitte 2021 zusätzlich und weit dominanter erleben ist ein fundamentaler Wandel der ‘terms of trade’ durch Unterbrechung der Lieferketten (Covid) und Rohstoffknappheit (EEG). Die Ukrainekrise wirkt als Brandbeschleuniger erster Klasse und Erweiterung auf weitere Sektoren (Nahrungsmittel).

    Alle Importe werden erheblich teurer, die Kosten können nicht durch synchrone Erhöhung der Exporte ausgeglichen werden. Das Gebot der Stunde ist diesen sicher nicht nur vorübergehenden Kostenschub durch Einsparungen in anderen Sektoren aufzufangen, zu deutsch den Gürtel enger zu schnallen, und den Übergang auf ein neues Gleichgewicht durch Einsatz der Währungs- und Assetreserven abzufedern.

    Prof. Schmelzing spricht über 100 Mrd. € als INVESTITIONEN für Nachrüstung. Es sind jedoch keine Investitionen. Rüstungsausgaben sind immer konsumptiv, was er ja auch durchblicken lässt. Sie werden entweder in einem Krieg verschlissen oder bei Nichtgebrauch verschrottet.

    Antworten
    • Alexander
      Alexander sagte:

      @Bauer

      Die Montagezahlen der dt. Autoindustrie markieren Allzeittiefs, März 22 minus 29,3% zum März 21.
      Ihre Zulieferstrukturen erlebten nie starke Margen, man globalosierte aus Kostendruck jede noch so geringe Wertschöpfung seit über 20 Jahren….vgl. Motorenwerk Ungarn, Getriebe Mexiko etc..

      Niemand hat im Inland ersatzweise Sturkuren vorgehalten, meint Beschaffungs- Personal- Anlageninfrastruktur. Eine Rückholung der Wertschöpfung nimmt mindestens 2 Jahre in Anspruch, vorausgesetzt es herrschte Planunssicherheit über den Kapazitätsbedarf – von Anpassungsschwierigkeiten zu schweigen….wie seinerzeit bei Abwanderung.

      Aktuelle Preissteigerungen wirken deshalb so schlimm, weil die Marktteilnehmer in der Null-Rendite-Phase von Margen auf Umsätze umstellten, d.h. der Kampf drehte sich um Erwirtschaftung von Betriebsausgaben statt Gewinnen (Zombiefizierung).

      Fallende Umsätze, s.o., kann man nicht via Preiserhöhungen kompensieren. Volatile Preise für alle Teile/Rohstoffe/Energieträger erschweren alle Preisfindung der Gegenwart wie Vorwärtskalkulationen für Investitionsgüter, wenn Preise/Erträge die Grundlage von Finanzierungsplanungen sind. Wohin die Zinssätze steigen weis niemand, die Inversion ist bereits erfolgt.

      Schnallen die betroffenen Branchen ihre Gürtel enger bedeutet das schnell in kurzer Zeit viel Personal abzubauen, um Kapazitäten (vgl. März22 vs 21) für länger zu schrumpfen.

      Alle Spielchen seitens der Politik, z.B. die Verlängerung der Kurzarbeit bis 2075, sind in der aktuellen Lage bestandslos – weil alle Hoffnung auf Besserung verstirbt.

      Der Stillstand spart am meisten Kosten, Eiszeit.

      Alle Investitionen in Stromproduktion, Energienetze, Rüstung, Gesundheit und Bildung kommen einem Aufbäumen gleich, an das niemand glaubt. Man frisst sich an staatlichen Umsatzzuteilungen voll und minimiert gleichzeitig alle Risiken so weit das geht.

      F35 Kaufversprechen glänzen wie eine Plünderung letzter Verschuldungskapazitäten, wie 550Mio Injektionsdosen ins Blaue zu ordern…..während die (Bau-) Subtanz des Gesundheitssektors so abgewirtschaftet ist wie die Bestände der Bundeswehr…

      Fazit und Auswege dieses selbst verschuldeten Dilemmas seinen jedem überlassen….
      …alle Arten von Krieg sind die falsche Antwort, es sei denn jemand möchte rasch in den Himmel migirieren.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Nachtrag Rüstungskonsum

        Nach Angaben der Welt lieferte die CIA mindestens 500 Stück “BGM 71 TOW” Systeme an die gemäßigten Rebellen nach Syrien. Der Stückpreis beträgt ab 50.000 US$, ich vermute es waren im Verlauf des Krieges eher 5.000 solcher Waffen: https://youtu.be/uXG6fKf81dQ

        welt.de/politik/ausland/article148044352/Assads-Armee-bringt-Russland-in-die-Bredouille.html
        …die Berichterstattung dieselbe wie aktuell.

        Der Konsum von Rüstungsgütern macht Hersteller reich und schöpft Beschäftigung, ihre Anwendung durch in Umlaufbringen schöpft weder Wohlstand noch Sicherheit noch Frieden.

        Wollte man seine Eigentumsrechte sichern müsste man zuerst unveräußerliche Grundrechte bedingungslos achten, bevor man mit militärischen Ausgaben versucht mögliche Angreifer vor dem Einmarsch abzuschrecken.

        Den Syrienkrieg konnten die TOW Systeme trotz offensichtlicher Verbrechen nicht für die CIA entscheiden, im Gegenteil haben die Waffenlieferungen eine ganze Region weiter destabilitisert und ziviles Leid unsäglich gemacht, zur Schande der Finanziers – denen nach den Lieferungen von G3 / G36 / MG3 / Milan Panzerabwehr / Handgrananten sowie entsprechender Munition auch die Bundesrepublik angehörte.

        Zitat:
        “Aus der Rede Eugen Richters im Reichstag, 18. März 1895:
        Meine Herren, unabhängige überseeische Absatzgebiete zu schaffen, soll ferner der
        Zweck der Kolonialpolitik sein. Nun haben wir ja jetzt eine sehr genaue Statistik seit
        kurzem, die auch über die Ein- und Ausfuhr zwischen Deutschland und Ostafrika
        genaue Kenntniß giebt. Der letzte Bericht handelt vom Jahre 1893. Danach ist der
        Werth der Ausfuhr aus Deutschland nach Deutsch-Ostafrika nicht gestiegen,
        sondern eher noch zurückgegangen. Er beläuft sich auf ungefähr 2 Millionen Mark.
        Diejenigen Herren, die so leichthin von der Kündigung gegenüber Argentinien
        sprechen, mache ich darauf aufmerksam, daß der Werth der deutschen Ausfuhr
        nach Deutsch-Ostafrika kaum den 40. Theil der Ausfuhr nach Argentinien beträgt.

        Was wird denn ausgeführt? Das ist in dieser Statistik ja auch im einzelnen zitirt.
        Danach ist der Hauptartikel im Werthe von 220 000 Mark: Artilleriezünder und
        ähnliche Feuerwerkskörper.

        Dahinter kommen 190 000 Mark für Munition, dann 113 000 Mark für Gewehre.
        Das sind also die Mittel, mit denen wir die Kultur nach Afrika tragen. Dann 157 000
        Mark silberne und goldene Münzen, also Edelmetalle; endlich — das ist noch ein
        erfreuliches Moment — für 103 000 Mark Flaschenbier, dazu bestimmt, den
        Offizieren der Schutztruppe und den Beamten in der Tropenhitze einen kühlen
        Trunk aus der Heimat zu gewähren.

        Das sind also die Hauptausfuhrartikel Deutschlands nach Ostafrika.

        Was unsere Kolonien anbelangt, so hat der frühere Herr Reichskanzler Graf von
        Caprivi niemals ein richtigeres Wort gesprochen, als dasjenige, womit auch ich
        schließen will: je weniger Afrika für Deutschland, desto besser! ”

        Zitat Ende.

        BRD 2022 – kein Stück schlauer, der Schauplatz egal.

      • Johann Schwarting
        Johann Schwarting sagte:

        @ Alexander

        Ich zitiere nur für diesen Teil:

        “Der Konsum von Rüstungsgütern macht Hersteller reich und schöpft Beschäftigung, ihre Anwendung durch in Umlaufbringen schöpft ihre Anwendung durch in Umlaufbringen schöpft weder Wohlstand …”

        aus einer – auch im Zusammenhang mit Corona und den enormen Summen der Haftungsfreistellungen, Bürgschaften, direkten Zahlungen usw. – mehr als acht Jahre zurückliegenden Quelle:

        “Der Staat verschuldet sich und erhöht seine Ausgabenseite. Wenn man sich ansieht, in welche Sektoren die Guthaben letztendlich transferiert werden, dann kommt man irgendwann auch bei sich selbst wieder an. Natürlich konzentriert sich ein Großteil der Staatsausgaben im Verteidigungssektor und den Konzernstrukturen bzw. Großindustrie.”

        “Letztendlich konsumieren diese Guthaben nur, auch wenn natürlich in vielen Bereichen Investitionsanreize durch den Staat geschaffen werden und dadurch auch wiederum Neukreditaufnahmen gelingen. Die Infrastruktur, aber auch die Eventualverbindlichkeiten des Staates / der Länder, wie z.B. Bürgschaften und Haftungsfreistellungen müssen einbezogen werden. Gäbe es letztere beiden Eventualverbindlichkeiten des Staates nicht, die deutsche Wirtschaft wäre längst zusammengebrochen.”

        https://archiv1.dasgelbeforum.net/index.php?id=297181

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Johann Schwarting

        Zitat P.C.Martin – Kapitalismus, ein Klärungsversuch:
        “Sobald der STAAT auf den Plan tritt, verändert sich das Bild schlagartig. Zunächst
        perpetuierte der Staat die natürlicherweise immer nur vorübergehenden Monopole
        durch Interventionen aller Art (Patente bis Schutzzölle). Damit war der freie
        Kapitalismus bereits erledigt und als dann noch Staatsnachfrage in großem Stil dazu
        kam (Rüstung!) waren die entsprechenden Unternehmer durch diese
        Marktverwerfungen (kein Privatmann kauft sich ein Schlachtschiff) im Vorteil. So
        wurden z.B. die Krupps zu den reichsten Deutschen, ähnliches gilt für Boden(schatz)-
        Monopole, wie das der oberschlesischen Magnaten oder im Ruhrgebiet. Heute wird
        das per OPEC z.B. gleich sozusagen staatsdirekt erledigt.

        Im Laufe der Herausbildung von “modernen” Demokratien verwarf sich das
        System noch stärker. Denn Demokratie heißt Stimmenkauf und Stimmenkauf
        bedeutet letztlich immer: Staatsverschuldung.

        Aus dem Kapitalismus ist also längst eine Form der risikolosen Staatswirtschaft
        geworden. Dass die Inhaber der Staatstitel Gläubiger und Schuldner in einer Person
        sind, stört so lange nicht wie der Staat nicht an diese Titel in Form einer Besteuerung
        geht oder sie für wertlos erklärt. ”

        Zitat Ende.

        Für den crash, den Martin als Lösung der Probleme alternativlos stellt, ist es fürchte ich zu spät. In Kriegszeiten (Klima, Virus, Russen u. Co.) übernemen die Edlen alle Entscheidungen bis genug gestorben wurde….

        Läuft.

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Johann & Alexander
        Die Geschäftsführer dieses Kapitalstaatskonglomerats agieren unter Insolvenzrechten, das bedeutet sind ihre Firmen bankrott, bedienen diese sich des Kriegsinstruments und zwar gezwungenermaßen, weil damit sofort ein Notstand plus Notstandsregime konstruiert wird unter dem weitergewirtschaftet werden kann. Konkursverschlepper und Haftungsaussetzer rufen auf den Plan, somit reden und spielen Betrüger und Lügner, weil diese niemals dieses System eingestehen dürfen sonst folgt Exekutieren.
        Das Kriegssondervermögen vom Scholzregime ist ein Betrugsschema den Gläubigern dieses Sondervermögens und zwar uns Bürgern, die Deckung der Aktivseitenschöpfungen durch Finanzierungszwang unterzuschieben. Schäbigste Verlogenheit, die einfach mal so durch die Hinterzimmeradvokaten in die Geschäftsordnung eingeschmummelt wird.

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Bauer

      >Prof. Schmelzing spricht über 100 Mrd. € als INVESTITIONEN für Nachrüstung. Es sind jedoch keine Investitionen. Rüstungsausgaben sind immer konsumptiv, was er ja auch durchblicken lässt. Sie werden entweder in einem Krieg verschlissen oder bei Nichtgebrauch verschrottet.>

      Das ist FALSCH.

      Die Ausgaben für Rüstung sind NICHT Ausgaben für Konsum – Panzer z. B. kann man nicht konsumieren.

      Daher MÜSSEN sie INVESTITIONEN sein.

      Es sind aber keine produktiven Investitionen in dem Sinn wie Fabriken, die materiellen Wohlstand schaffen.

      Sie sind allerdings NOTWENDIG und insofern „produktiv“ wie sie die Schaffung von Wohlstand SICHERN.

      Wenn Rüstungsgüter im Krieg vernichtet werden oder irgendwann verschrottet werden, dann ist das gleichzusetzen mit ABSCHREIBUNGEN auf Investitionen.
      Auch Investitionen, i. e. der produktive Kapitalstock wird immer wieder verschrottet und ersetzt.

      Kurzum:

      Es ist kein Charakterfehler, ECO 100 und die Basics der Ökonomie nicht mitbekommen zu haben.

      Aber wenn man das nicht mitbekommen hat, sollte man bezüglich solcher Themen auch mal den Mund halten.

      Antworten
      • Stoertebekker
        Stoertebekker sagte:

        @D Tischer

        Nabend.

        a) Meinen Sie ECO101? Würde ich aus dem Kontext vermuten. Wenn das stimmen sollte 🤦🏼‍♂️. Wenn nicht, bitte ich um Entschuldigung. Warum muss immer alles persönlich werden…

        b) Die vielen Bilder turmloser russischer Panzer in ukrainischen Medien und ausgebrannter ukrainischer Panzer in russischen Medien zeugen von einem gewissen Verbrauch der Produkte, wenn sie ihrer Bestimmung zugeführt werden.

        b1) Trotzdem würde auch ich argumentieren, dass die 100 Mrd. teilweise AUCH Investitionen sind. Denn mit Sicherheit müssen bei den Rüstungsherstellern NEUE Kapazitäten aufgebaut werden, um die deutlich gestiegene Nachfrage nach den Verbrauchsgütern zu befriedigen. Und diese Investitionen werden aus den Umsätzen bestritten.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Die Ausgaben für Rüstung sind NICHT Ausgaben für Konsum – Panzer z. B. kann man nicht konsumieren. Daher MÜSSEN sie INVESTITIONEN sein.”

        Hihi. Ihre Rechtfertigungsrabulistik hat Potential. Wie finden Sie mein Beispiel hier, inspiriert von den Pharaonen:

        “Pyramiden kann man auch nicht konsumieren. Daher MÜSSEN sie Investitionen sein.” :D :D :D

        “Es sind aber keine produktiven Investitionen in dem Sinn wie Fabriken, die materiellen Wohlstand schaffen.”

        Rüstungsgüter sind sogar DAS GEGENTEIL davon. Mit ihnen kann man volkswirtschaftlich produktive Investitionsgüter zerstören!

        Natürlich hat die Rüstungsindustrie und ein von der Schuldenbremse in die Mangel genommener Staat ein Interesse daran, Rüstungsgüter als “Investition” zu klassifizieren, dann lässt sich das Geldausgeben für sie nämlich viel besser rechtfertigen.

        Tatsächlich sind sie eher eine besondere Klasse von exklusiven Konsumgütern nur für den Staat (versuchen Sie mal privat einen Kampfpanzer zu kaufen…), und wie bei allen Staatsausgaben kommen wir nicht darum herum, besonders kritisch zu überprüfen, ob diese sinnvoll oder sinnlos sind, auch wenn sie buchungstechnisch immer das “Bruttoinlandsprodukt” erhöhen, weil der Begriff so definiert ist, wie er es eben ist.

        “Es ist kein Charakterfehler, ECO 100 und die Basics der Ökonomie nicht mitbekommen zu haben. Aber wenn man das nicht mitbekommen hat, sollte man bezüglich solcher Themen auch mal den Mund halten.”

        Naja, Ihr Beitrag war wohl eher ECO 00. Ich zieh mal an der Kette vom Spülkasten.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Stoertebekker

        a) Ich meinte ECO 100, aber es mag sein, dass die Basics in ECO 101 gelehrt werden.

        Suchen Sie sich selbst die richtige Vorlesung aus.

        b) Sie liegen FALSCH, wenn sie vom VERBRAUCH militärischen Geräte reden. Denn Verbrauch = Konsum in der Ökonomie.

        Das findet nicht statt, weder auf den Bildern noch in der Realität.

        Was stattfindet, ist der GEBRAUCH und die ZERSTÖRUNG von militärischem Gerät – ökonomisch nichts anderes als der GEBRAUCH und die ENTWERTUNG von Investitionen durch den Gebrauch.

        b1) „trotzdem auch“ ist eine unangemessene Formulierung.

        Ihre Begründung dafür ist FALSCH.

        Dass die Hersteller von Rüstungsgütern bei der Zerstörung militärisch Geräts neue Kapazitäten aufbauen müssen, hat erst einmal damit zu tun, dass sie Ressourcen binden für INVESTITIONEN, nämlich die Produktionsstätten für in diesem Fall erweiterte Produktion.

        Das hat NICHTS mit der Befriedigung von Konsum zu tun.

        Es hat INDIREKT etwas mit abnehmendem Konsum zu tun, weil die für die Kapazitätserweiterung benötigten Ressourcen der Herstellung von Konsumgütern entzogen werden.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Ihr Beitrag zeigt, dass Sie dringend einer Vorlesung zu den Basics in Ökonomie bedürfen.

        Ihr Vorverständnis, das Sie hier darlegen, ermöglicht vielleicht den Besuch einer deutschen Provinzuniversität.

        Damit bin ich sehr großzügig bezüglich der Bemessung Ihrer intellektuellen Fähigkeiten, wie Sie sie hier zum Besten geben.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Ihr Beitrag zeigt, dass Sie dringend einer Vorlesung zu den Basics in Ökonomie bedürfen.”

        Die hatte ich schon, keine Sorge. Ich bin allerdings nicht so kriegsgeil wie Sie, das ist hier der wesentliche Unterschied.

        “Ihr Vorverständnis, das Sie hier darlegen, ermöglicht vielleicht den Besuch einer deutschen Provinzuniversität. Damit bin ich sehr großzügig bezüglich der Bemessung Ihrer intellektuellen Fähigkeiten, wie Sie sie hier zum Besten geben.”

        Mich beeindruckt immer wieder, auf wie viele Wörter Sie einen Satz aufblasen können, selbst wenn Sie bloß “Sie sind doof!” sagen wollen…

        Zu DDR-Zeiten hätte man Leute wie mich übrigens gar nicht studieren lassen, weder an Provinzuniversitäten, noch an Eliteuniversitäten (oder das, was die SED damals für welche hielt) – damals glaubte das Regime ja auch wie Sie heute, dass eine Ablehnung der selbstverständlich immer klugen und weitsichtigen Regierungspolitik schon zeigt, wie dumm jemand wirklich ist.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Bauer

      “Prof. Schmelzing spricht über 100 Mrd. € als INVESTITIONEN für Nachrüstung. Es sind jedoch keine Investitionen. Rüstungsausgaben sind immer konsumptiv, was er ja auch durchblicken lässt. Sie werden entweder in einem Krieg verschlissen oder bei Nichtgebrauch verschrottet.”

      Dazu gibts ein schönes Zitat von US-Präsident Eisenhower, aus einer Rede aus dem Jahr 1953:

      “Every gun that is made, every warship launched, every rocket fired signifies, in the final sense, a theft from those who hunger and are not fed, those who are cold and are not clothed.
      This world in arms is not spending money alone. It is spending the sweat of its laborers, the genius of its scientists, the hopes of its children. The cost of one modern heavy bomber is this: a modern brick school in more than 30 cities. It is two electric power plants, each serving a town of 60,000 population. It is two fine, fully equipped hospitals. It is some fifty miles of concrete pavement. We pay for a single fighter with a half-million bushels of wheat. We pay for a single destroyer with new homes that could have housed more than 8,000 people. . . . This is not a way of life at all, in any true sense. Under the cloud of threatening war, it is humanity hanging from a cross of iron.”
      https://www.presidency.ucsb.edu/documents/address-the-chance-for-peace-delivered-before-the-american-society-newspaper-editors

      Heute offensichtlich undenkbar, der amerikanische militärisch-industrielle Komplex würde solche geschäftsschädigenden Äußerungen seiner Präsidenten und Professoren sofort sanktionieren. Herr Schmelzing ist also schön gehrorsam und sagt genau das, was von ihm erwartet wird. ;)

      Antworten
  12. @foxxly
    @foxxly sagte:

    @ mich wundert schon lange, dass die übrige welt (außer usa) diesen “petro-dollar” solange akzeptiert.
    ja, hussein und ghadafi wollten sich vom petrodollar lösen und wurden promt umgebracht.

    aber die weltpolizei kann doch nicht jeden staatsführer umbringen, wenn sie sich vom dollar lossagen!

    wie bekloppt muss mann sein, einen dollar zu kaufen um damit öl und andere rohstoffe bezahlen zu können?
    hoffentlich geht diese schenkung bald zu ende, welche uns beherrscht!

    wir erleiden wiederholt viele kriege,
    weil wir den petrodollar haben,
    weil wir dieses schuldgeldsystem haben,
    weil wir unseren hegemon geld und macht schenken, mit welchen dieser uns beherrscht und aussaugt.

    Antworten

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