Die Highlights vom September

Die Highlights vom September: Wollen Sie nichts verpassen? Dann können Sie meinen Newsletter hier abonnieren.

PODCAST bto 2.0

Der wöchentliche bto-Podcast erscheint seit dem 1. Juni 2022 in Kooperation mit dem Handelsblatt und erfreut sich eines stetigen Wachstums der Hörerschaft. Im September ging es um Möglichkeiten, den Strompreis zu senken und die Gefahr einer Deindustrialisierung aufgrund der hohen Energiepreise. Außerdem wurde das Rätsel der tiefen Inflation in Japan beleuchtet und was wir in der EU daraus lernen können. Und es wurde diskutiert, woher es kommt, dass wir Deutschen denken, wir könnten der Retter der Welt sein. Als Experten waren dabei Professor Dr. Paul Welfens, Matthias Zachert (Vorstandsvorsitzender LANXESS), Professor Dr. Gunther Schnabl und der Physiker und Komiker Vince Ebert

In der aktuellen Folge erklärt Professor Dr. Stefan Kooths die Konjunkturaussichten für Deutschland und die Notwendigkeit einer Energiestrategie, ohne die Strom- und Gaspreisdeckel nicht sinnvoll sind.

Diese und alle Folgen seit Dezember 2019 können hier nachgehört werden. Es lohnt sich!

Die nächste Folge erscheint am kommenden Sonntag, dem 9. Oktober, um 9 Uhr.

HANDELSBLATT-KOLUMNE

Marsch in die Unfreiheit

Wir erleben ein ungezügeltes Wachstum staatlicher Bevormundung und Steuerung. Schon das bestehende System der Umverteilung ist alles andere als „zielgerichtet“. Der Staat nimmt den Bürgern über Steuern und Sozialabgaben immer mehr Geld weg, um es ihnen auf anderem Wege, je nach politisch definierter „Bedürftigkeit“ wieder zurückzugeben. Dabei erfolgt ein immer größerer Teil der Umverteilung nicht mehr von „oben“ nach „unten“, sondern innerhalb der Mitte.

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Überlastung der deutschen Wirtschaft droht

Geprägt von den Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte scheint die Bundesregierung überzeugt, dass es der deutschen Wirtschaft schon gelingen wird, die aktuelle Krise zu bewältigen, um danach an alte Erfolge anzuknüpfen. Nur so lassen sich ihre Handlungen und politischen Prioritäten erklären.

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Von Japan lernen?

Japan zeigt, wie es geht, meinen so manche Beobachter: Staatsschulden von 235 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und dennoch nicht pleite? Da haben wir für 2021 mit unseren 70 Prozent noch viel Luft nach oben. Die Bilanz der Bank von Japan macht 140 Prozent des japanischen Bruttoinlandsprodukts aus. Um dahin zu kommen, könnte die Europäische Zentralbank (EZB) mit weiteren massiven Staatsanleihekäufen ihre Bilanzsumme locker verdoppeln und die Staaten so zuverlässig vor steigenden Zinsen schützen.

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Italien kann sich nur selbst helfen

Ein Schuldenproblem hat nur der italienische Staat und er könnte dieses problemlos lösen. Bei Privatvermögen von rund 9800 Milliarden Euro würde bereits eine Vermögensabgabe von zehn Prozent – wie sie bei uns unsinniger Weise von einigen Politikern gefordert wird –, den Schuldenstand Italiens um ein Drittel reduzieren und eine Abgabe von 15 Prozent gar halbieren.

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DEUTSCHLAND

KOMMENTIERT BEI FOCUS und Cicero

Gaspreisdeckel jetzt!

Deutschland besitzt eine Wirtschaftsstruktur, um die uns nicht wenige Länder beneiden. Im Gegensatz zu den USA, Großbritannien und Frankreich ist es uns gelungen, einen starken industriellen Sektor zu erhalten. Fast ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts wird hier erwirtschaftet. Ohne Zweifel sind die gut bezahlten Arbeitsplätze in der Industrie das Rückgrat unseres Wohlstands.

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KOMMENTIERT BEI Cicero

Gaspreisdeckel – zu spät und unzureichend

Ein Energiepreisdeckel ist nur sinnvoll, wenn er mit einer massiven Ausweitung des Angebots einhergeht. Sonst verbrennt er nur sinnlos Milliarden im Versuch, Wählerstimmen zu kaufen und Unternehmen am Leben zu erhalten. Ist das Geld weg, platzt die Illusion.

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Fracking würde kurzfristig helfen

Wir müssen endlich mehr tun, um die Energiepreise zu drücken. Dazu gehört neben einer echten Laufzeitverlängerung auch die Förderung einheimischer Lagerstätten. Immerhin 40 Jahre könnten das russische Gas vollständig ersetzen. Dies hätte auch den Vorteil, dass wir die einheimischen Lagerstätten einfach nicht mehr nutzen, sobald es mit Alternativen klappt.

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Deutschlands Wirtschaft hatte keinen Vorteil durch billiges Gas

Die Vorstellung, dass die deutsche Industrie durch den Zugang zu billigem Gas aus Russland einen Vorteil erlangt habe, lässt die Tatsache außer Acht, dass es einen europäischen Gasmarkt gibt, auf dem die Unterschiede zwischen den Großhandelspreisen der einzelnen Länder bisher nur gering sind.

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EU/EURO

Die Solvenz Italiens ist eine Frage des politischen Willens

Das Hauptrisiko mit Blick auf die italienischen Staatsschulden liegt nicht bei der Zahlungsfähigkeit, sondern bei der Zahlungswilligkeit. Steueranhebungen und Ausgabenkürzungen bedeuten, der Wählerschaft Geld wegzunehmen. Es ist möglich, dass künftige Regierungen hierzu nicht bereit sind.

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INFLATION

SPIEGEL Online: Die EZB hat erhebliche Mitschuld

Die rapiden Zinserhöhungen, die nun nötig werden, sind schmerzhafter, als sie sein müssten. Die EZB hätte bereits vor mehr als einem Jahr erkennen können, dass es an der Zeit wäre, die Wirtschaft sachte abzubremsen. Wenn führende Notenbankerinnen und Notenbanker nun so tun, als seien sie von der inflationären Wucht überrascht worden, ist das einigermaßen abenteuerlich.

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Notenbanken müssen rasch handeln, um Inflation zu bekämpfen

Neue Studien zeigen: Nicht die langfristigen Inflationserwartungen treiben die tatsächliche Inflation, sondern die konkreten Erfahrungen der Bürger. Deshalb müssen die Notenbanken frühzeitig und konsequent handeln, wenn die Inflation steigt.

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Kommentare (38) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Rolf Peter
    Rolf Peter sagte:

    Ein paar Leseempfehlungen fuer Leute, die ueber die naechste Handelsblattkolumne hinausblicken.

    1. Ian Morris: Geography is Destiny (nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam);
    2. Fernanda Pirie: The Rule of Laws: A 4,000-Year Quest to Order the World;
    3. Schon aelter: Peter Frankopan: The Silk Roads;
    4. Und aus gegebenem Anlass: Joseph A. Tainter: The Collapse of Complex Societies

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ R. Peter

      >> 1. Ian Morris: Geography is Destiny

      Weitere Anregung: von Jan Morris “Why the West rules for now”. Ist zwar schon 2010 erschienen, aber was macht schon, wenn es vom Energieverbrauch des Menschen über die letzten 10’000 Jahre handelt. Wer das gelesen hat, begreift die Grünen noch weniger als schon vor der Lektüre. Der unmittelbare Zusammenhang von Energieverbrauch und Entwicklungszustand ist dann sonnenklar.

      Antworten
      • weico
        weico sagte:

        Wenn wir schon bei Buchempfehlungen sind und in Anbetracht des Ukrainekonfliktes sei das letzte Buch von Zbigniew Brzeziński empfohlen:

        “Strategic Vision: America and the Crisis of Global Power”

        Ein kleine eine Einführung zu Brzeziński und seinen Wandel … von Dr. Hauke Ritz

        “Es ist Brzezinski hoch anzurechnen, dass er im hohen Alter noch in der Lage ist, die Perspektive auf das Weltgeschehen zu wechseln – auch wenn es weit besser gewesen wäre, Russland bereits in den frühen 90er Jahren stärker in westliche Sicherheitsstrukturen zu integrieren. Dass diese Integration damals nicht stattfand, obwohl sie mit geringen Zugeständnissen möglich gewesen wäre, dafür trägt Brzezinski maßgebliche Verantwortung.”

        https://www.blaetter.de/ausgabe/2012/juli/warum-der-westen-russland-braucht

  2. weico
    weico sagte:

    Mein Sep.-Highlight war die Lawrow-Rede, vor dem UNO-Sicherheitsrat.

    https://weltwoche.ch/daily/rede-von-russlands-aussenminister-sergej-lawrow-beim-treffen-des-uno-sicherheitsrates-das-gezielte-anheizen-dieses-konflikts-durch-den-kollektiven-westen-bleibt-folgenlos/

    Da sich in der Zwischenzeit die Ukrainekrise ja schleichend weiter verschärfte und die westlichen Medien/Politiker ,durch die Geländegewinne der Ukraine, sich fast schon in einer Art “Euphorie des Endsieges” befinden….sei an die Eskalationsleiter von Prof. Mearsheimer und seine Befürchtung erinnert.
    Wenn die BEIDE geopolitischen Gegner RUS/USA gewinnen MÜSSEN…dann wird der Konflikt noch lange dauern bzw. sehr heftig werden/enden .

    Die “EU-Mitspieler” können sich dann hinterher nicht beklagen, man habe nicht mit einer solch “unglaublichen Konfliktverschärfung rechnen können”.

    Antworten
      • weico
        weico sagte:

        @JürgenP

        “Ein echtes diplomatisches Highlight, der diskussionsfreie Abgang danach.”

        Wie soll man mit Leuten Diskutieren die nicht wollen bzw. nicht dürfen und deren erklärtes Ziel es ist, Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen…?

        Besser Lawrow eilt direkt zur Pressekonferenz und Beantwortet die Fragen von Journalisten.

        “Der russische Außenminister hat im Anschluss an seine Rede vor der UNO am 24. September eine Pressekonferenz gegeben. Die NachDenkSeiten geben hiermit eine Übersetzung dieser Pressekonferenz zur Kenntnis.”

        https://www.nachdenkseiten.de/?p=88780

        Nebenbei:
        Ob solche Texte es dann in die westliche Leitmedien schaffen bzw. nur in westlichen Randmedien Beachtung finden, spielt in Anbetracht dessen, dass es ja auch noch eine grosse und bevölkerungsreiche “Restwelt” gibt … keine so grosse Rolle.
        Hauptsache die Mehrheit der Welt bekommt Antworten auf die Fragen :-) :-)

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @weico “Lawrow eilt direkt zur Pressekonferenz und Beantwortet die Fragen von Journalisten”.
        “Wie soll man mit Leuten Diskutieren die nicht wollen …”
        Ja, genau, die Frage stellt sich jeder professionelle Diplomat. Wenn er (als Anfänger) darauf keine Antwort findet, bleibt er besser den Sitzungen fern und verhält sich nicht wie im Kindergarten. Es sei denn, er wird als Marionette vom Chef in den Ring geschickt, um Eindruck mit despektierlichen Verhalten zu schinden. Das hat sicher den Vertretern der Fidschi-Inseln oder anderen, die vorher nie was von Russland und Lawrow gehört haben, großen Respekt abgerungen. Dass sich ein so cleverer Diplomat wie Lawrow für so einen Zirkus hergibt, zeigt wie schlecht es um seinen Auftraggeber steht.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @JürgenP

        “Ja, genau, die Frage stellt sich jeder professionelle Diplomat. Wenn er (als Anfänger) darauf keine Antwort findet, bleibt er besser den Sitzungen fern und verhält sich nicht wie im Kindergarten.”

        Wow, Sie sind nicht nur Systemtheoretiker sondern auch Experte für den UN-Sicherheitsrat?

        “Das hat sicher den Vertretern der Fidschi-Inseln oder anderen, die vorher nie was von Russland und Lawrow gehört haben, großen Respekt abgerungen.”

        Wenn Sie ernsthaft glauben, dass Diplomaten von den Fidschi-Inseln (die saßen übrigens noch nie im UN-Sicherheitsrat) “noch nie etwas von Russland gehört haben”, dann sollten Sie vielleicht besser keine Haltungsnoten für Auftritte auf dem Parkett der internationalen Politik vertilen…

        Ist Ihnen eigentlich klar, dass sowohl die USA als auch Russland im Sicherheitsrat ein Vetorecht haben und damit Resolutionen, die deren Interessen zuwider laufen, dort von vorn herein keine Chance auf Verabschiedung haben?

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @RO “Ist Ihnen eigentlich klar, dass … Vetorecht …” >> umso unverständlicher ist das Verhalten von Lawrow. Warum stellt er sich nicht Fragen und Kritik, wenn ihm nichts passieren kann. “… auch Experte für den UN-Sicherheitsrat” >> ja, so wie Sie ein Konstrukteur für Schubladenschränke sind.

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @ weico Tagesschau24 > hoffentlich nicht gefakt > dann: Fakten sprechen für sich. Ich gebe Ihnen Recht. Wenn nicht gesprochen wird, wird geschossen. Das kann / darf niemand wollen. Egal, wie die Situation ist.

    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ Tom96

      >> “Die grünen sind keine politische Partei, sondern sie sind eine religiöse Sekte.”
      Und das “messianische” der Taten führt zur vorsätzlichen Weltuntergang.”

      Nichts Neues unter der Sonne, und Geschichte wiederholt sich doch, zumindest im Ansatz, allerdings bis jetzt noch ohne Weltuntergang.

      Das Römische Reich wurde von einer Sekte unterwandert, den Urchristen. Die lehnten den Staat, vor allem seine Staatsreligion (einen toleranten Polytheismus) vehement ab, gingen dafür sogar fromme Lieder singend, ohne dass man sie gross treiben musste, in die Arena, um sich von wilden Tieren zerfleischen zu lassen oder von Gladiatoren vierteilen zu lassen, und bevölkerten den römischen Untergrund (die Katakomben waren die verlassenen Steinbrüche, aus denen man vorher das Baumaterial gewonnen hatte).

      Selbst zu Ihrer subversiven Hochzeit waren es nie mehr als ebenfalls 15 % der römischen Bevölkerung. Die Wende war, dass das Christentum durch das Dreikaiseredikt 380 zur römischen Staatsreligion erhoben wurde. Nun konnten die Christen (immer noch in der Minderheit!) ganz offiziell alle Zeichen der römischen “Dekadenz”, Arenen, Stadien, Tempel, öffentliche Badehäuser, Gemeinschaftstoiletten usw. schleifen und den Rest (die Strassen und grandiosen Wasserleitungen) verkommen lassen. Als Alarich 411 Rom eroberte, gab es schon nichts mehr zu plündern und die enttäuschten Goten erledigten den Rest. Die Bevölkerung verliess das unbewohnbare Rom, die Einwohnerzahl betrug im Tiefpunkt kaum mehr als 50’000, ein Zwanzigstel von vorher. Auf mehr als 1’000 Jahre gingen die Lichter aus, bis in der Aufklärung die religiöse Dominanz relativisiert werden konnte.

      Wer’s nicht glaubt kann es bei Edward Gibbon, The Decline and Fall of the Roman Empire, verfasst vor 200 Jahren, aber hochaktuell, nachlesen. Es ist anerkannt die beste Zusammenfassung dieser Geschichte – neben einigen anderen. Schliesslich war Geschichtsschreibung schon vor 2’000 Jahren eine seriöse Beschäftigung.

      Antworten
      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ Bauer
        Die Quelle ist heruntergeladen.
        Passend
        https://brownstone.org/articles/are-we-falling-as-rome-did/
        mit einem PDF Verweis auf den Anthropologen John Bagot Glubb (brit. Militärstratege)
        THE FATE OF EMPIRES
        and
        SEARCH FOR SURVIVAL
        Essay 1976/77, der wie folgt endet:
        “In our present
        state of mental chaos on the subject, we
        divide ourselves into nations, parties or
        communities and fight, hate and vilify one
        another over developments which may
        perhaps be divinely ordained and which
        seem to us, if we take a broader view,
        completely uncontrollable and inevitable. If
        we could accept these great movements as
        beyond our control, there would be no
        excuse for our hating one another because of
        them.
        However varied, confusing and contra-
        dictory the religious history of the world may
        appear, the noblest and most spiritual of the
        devotees of all religions seem to reach the
        conclusion that love is the key to human life.
        Any expansion of our knowledge which may
        lead to a reduction in our unjustified hates is
        therefore surely well worth while.”

      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Bauer

        Imperien erkennen ihr Ende und treffen Vorkehrungen, d.h. der tiefe Staat.

        Putin soll Vertreter des KGB sein und erfüllt seinen Auftrag zum Verdruß des Westens.
        Die Stasi entsandte mehrere IM´s in bundesdeutsche Schlüsselpositionen, wie man die RAF unterstützte und BRD Misstrauensvoten mitgestaltete.

        Das römische Imperium verschlief sein Ende nicht tatenlos, es transformierte sich aus einer “Raubgemeinschaft” mit Legionen / Limes und Hadrianswall in eine “Glaubensgemeinschaft” und entledigte sich des Pöbels samt “Brot und Spielen”. Man nahm den Zehnten und stützte Macht auf “Dogmen” & “Wissenschaft”, vgl. die Gesellschaft Jesu als Speerspitze der Gegenreformation. Zuletzt fiel der Jesuit in Rom mit Gedenkmünzen anlässlich einer schlimmen Seuche auf, denn der Einfluß via Bildung und Wissenschaft ist ungetrübt, Greta verkehrt dort genauso wie Trump.

        “Das römische Recht wirkt bis in die Moderne hinein, was insbesondere für das deutsche Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) gilt.”

        Die Kirchenspaltung (Westrom ./. Ostrom) lebt gerade entlang der Religionsgrenze der Ukraine auf……eine unendliche Geschichte.
        https://youtu.be/5N9uxJh2Wkg

  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Meine Highlights des letzten Monats waren der Podcast mit dem Praktiker Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender des Chemieunternehmens Lanxess AG und – wenn auch vom 2. Okt. – kongenial ergänzend aus akademischer Sicht der mit Prof. Dr. Stefan Kooths.

    Was sie darlegen:

    Mit einer Energiepolitik, die auf Illusionen baut, demontieren wir die Basis unseres Wohlstands.

    Gerade die Summe der Verwerfungen (Inflation, Knappheit von Energie, Pandemie, Krieg und Lieferkettenprobleme etc.) mit einem in der Nachkriegsgeschichte (WKII) noch nie dagewesenen KRISENPOTENTIAL müsste uns veranlassen, über unsere Politik nachzudenken und sie gegebenenfalls zu korrigieren.

    Nichts davon, sondern stümperhaftes Herumeiern auf höchstem Niveau mit dramatisch fallendem Vertrauen in die Parteien und die Regierung.

    Ich nehme dies mit Fassungslosigkeit zur Kenntnis.

    Antworten
    • Vater Thiel
      Vater Thiel sagte:

      @Dietmar Tischer

      Fassungslosigkeit ist das richtige Wort.

      Habe heute wieder von zwei durchaus gebildeten Mitbürgern die Meinung hören dürfen, das alles müsse so sein, um den Klimawandel und Putin aufzuhalten.
      Und ausserdem gebe es “in vier Jahren Wasserstoff und dann sind alle Probleme gelöst”.
      Bis dahin müssen wir durchhalten und das positiv sehen, weil das nur die Wehen der Geburt in ein grossartiges Zeitalter sind …

      Die Wort “Klimawandel” ist ein absoluter Joker …

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Vater Thiel

        “Habe heute wieder von zwei durchaus gebildeten Mitbürgern die Meinung hören dürfen, das alles müsse so sein, um den Klimawandel und Putin aufzuhalten.”

        Beides gleichzeitig aufzuhalten dürfte aber schwierig werden, da gibt es einen kleinen Zielkonflikt. Oder wollen Ihre Bekannten nur Lastenfahrräder und Öko-Kampfpanzer mit Elektroantrieb in die Ukraine schicken? ;)

  4. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Mein September-Highlight:

    Die Südafrika-Korrespondentin der ARD fällt auf einen Betrüger aus Zimbabwe herein und verfasst einen begeisterten (mittlerweile gelöschten) Artikel über einen “Fernseher, der Energie erzeugt”:

    “Ein ganz normaler Flachbildfernseher steht auf dem Tisch. Ein ganz normaler? Naja, nicht ganz: Das Stromkabel fehlt. Maxwell Chikumbutso hat das Gerät ausgeschaltet und erklärt: ‘Jetzt ist es ein Mikroschallgerät, das Energie generiert. Selbst wenn der Fernseher aus ist, können durch ihn andere Dinge mit Strom versorgt werden. Alles andere ist an, der Fernseher ist aber aus. In ihm ist eine Art Generator, an den man andere Elektrogeräte anschließen kann.’ Betrieben wird der Fernseher – oder auch Generator – ausschließlich mit Funkwellen, sagt Chikumbotso. (…) ‘Der Fernseher nutzt gewissermaßen kostenlose, erneuerbare und grüne Energie. Keine Emissionen, kein Verbrauch, keine Rohstoffe. Er nutzt die Funkwellen und wandelt sie um’, so Chikumbutso.”

    https://web.archive.org/web/20220916140538/https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/erfinder-simbabwe-101.html
    (gibts auch als 3-Minuten-Hörfunkbeitrag, der Link in dem archivierten Artikel funktioniert)

    Mich ermutigt das sehr, denn es gibt mir Anlass zu glauben, dass viele öffentlich-rechtliche Journalisten nicht bösartig sind und unser Land mit Absicht gegen die Wand fahren wollen, sondern schlichtweg zu doof, um die Probleme überhaupt zu verstehen. Die glauben einfach, was sie gern hören wolen und was schön “grün” klingt. (Und ist es nicht faszinierend, dass die ARD-Frau Funkwellen für eine “grüne” und “erneuerbare” Energiequelle hält obwohl sie für einen Fernseh*SENDER* arbeitet?)

    Antworten
    • Stoertebekker
      Stoertebekker sagte:

      @R Ott

      🤦‍♀️🤦‍♂️ Manchmal muss sogar ich schmunzelnd lesen, was Sie so ausgraben. Es besteht Hoffnung, dass der ÖRR sich von innen zerlegt.

      Es müsste denen nur jemand das Umgekehrte verkaufen: Sendestationen, die ohne Strom und Kabel Funkwellen aussenden.

      Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      Wenn’s nicht so tragisch wäre, in den Auswirkungen, dass das immer noch zu viele konsumieren, müsste man darüber lachen. Ich habe schon jahrelang Tagesschau und Heute nicht mehr gesehen. Hält den Kopf frei.

      Antworten
    • Susanne Finke-Röpke
      Susanne Finke-Röpke sagte:

      @Herrn Richard Ott:

      Das sehe ich genauso. Ich hatte die Gelegenheit, über einen Arbeitskollegen Kontakt zu Führungskräften der Grünen zu bekommen. Das Ergebnis ist extrem ernüchternd: das größte Problem bei der Energiewende und ihren Protagonisten ist der völlige Mangel an naturwissenschaftlichen Grundkenntnissen. Die sind nicht bösartig, die sind nur abgrundtief unfähig. Selbst vergleichsweise grundlegende Dinge wie das Ohmsche Gesetz oder die Kirchhoffschen Regeln in der Elektrotechnik sind – nicht da! Von Momentanreserven, Synchronisierungsproblemen bei Netzzusammenschaltungen, Anlaufleistungen, etc. gar nicht zu reden.

      Sie sind wie Goethes Zauberlehrling. So einfach ist das. Nur ohne Meister, der gerade noch rechtzeitig zurückkehrt:

      “Und sie laufen! Naß und nässer
      wirds im Saal und auf den Stufen.
      Welch entsetzliches Gewässer!
      Herr und Meister! hör mich rufen! –
      Ach, da kommt der Meister!
      Herr, die Not ist groß!
      Die ich rief, die Geister
      werd ich nun nicht los.”

      Antworten
      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Frau Finke Röpke

        >> “Die sind nicht bösartig, die sind nur abgrundtief unfähig.”

        Ich kann Sie trösten. Wir werden den Tiefpunkt nicht mehr selbst erleben müssen. Und in untergehenden Kulturen lebt es sich bekanntlich am besten, oder nicht?

        Aber unsere Nachfahren (es sind dann nicht mehr so viele dank WEF-Schwab) werden wieder mit der Hand säen und ernten und in den Wald gehen, um Brennholz zu sammeln und die Fallen für Niederwild zu prüfen. Das ist gesund und bereitet den Humus für einen Neustart.

        Schreiben Sie Ihre Memoiren auf verrottungssicheres Material, in 200 Jahren werden Ihre Nachfahren sich das mit ungläubigem Staunen von einem Weisen vorlesen lassen.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Bauer

        Hm… ich muss hier immer hören, dass Schäden durch Erderwärmung angebliche „Untergangsfantasien“ sind, die ob ihrer Monstrosität ins Reich der künftigen Legenden zu verweisen seien.

        Aber eine reduzierte Weltbevölkerung, die wieder als Jäger und Sammler unterwegs ist, weil wir den enormen Energiehunger nur zu drei vierteln stillen können, die ist das realistische Gegenszenario?

        Naja…
        Man kann schlecht vorwerfen, Angstlust zu füttern, wenn man dasselbe unter umgekehrtem Vorzeichen macht.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        Nein, “Jäger und Sammler” säen üblicherweise keine Pflanzen aus und leben nomadisch, worauf Bauer hier anspielt, sind die Lebensbedingungen im Frankenreich nach dem Zerfall des (West-)römischen Reiches, also ungefähr im 6. bis 8. Jahrhundert. n. Chr:

        “Die materielle Kultur war nach dem Zerfall der antiken Strukturen nun erheblich einfacher als in römischer Zeit, und anders als in der Kaiserzeit konnte nun auch nur noch ein Bruchteil der Menschen lesen und schreiben. Der Großteil der Menschen verbrachte sein ganzes Leben in demselben Dorf. Täglich wurde von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gearbeitet, außer am Sonntag und an kirchlichen Festtagen, die jedoch viel häufiger waren als heutzutage und knapp ein Drittel des Jahres ausmachten. War man alt genug, heiratete man und bekam beinahe jährlich ein Kind; die meisten Kinder starben jung. Allgemein war die Lebenserwartung wesentlich niedriger als heute, mit 50 Jahren galt eine Bäuerin oder ein Bauer als Greis. Die meisten Menschen kannten nebst ihrem Dorf nur den Weg zur nächsten Kirche und umliegende Ortschaften. Vom Geschehen in größerer Entfernung nahm der Großteil keine Notiz. Ein zusätzliches Hindernis war das Fehlen von befestigten Straßen außer denjenigen, die von den Römern angelegt worden waren. Arbeiten auf dem Land wurden von den Bauern in der gleichen Weise verrichtet, wie es einst ihre Väter vor ihnen taten.

        Genaue Zahlen über die damalige Bevölkerung sind nicht bekannt, so dass die Historiker auf Schätzungen angewiesen sind. Diese ergaben eine ungefähre Anzahl von 2 Millionen Einwohnern im nördlichen, „deutsch“-sprachigen Teil des Frankenreichs. Für das gesamte Reich nimmt man eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von etwa acht Einwohnern pro Quadratkilometer an, für die fränkischen Sprachgebiete hingegen nur eine durchschnittliche Anzahl von vier bis fünf Einwohnern je Quadratkilometer.”
        https://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%A4nkisches_Reich#Lebensart_im_Frankenreich

        Im Gegensatz zu den Klimawandel-Angstporno-Szenarien, die Sie so gerne ventilieren, ist das tatsächlich passiert.

        Wenn ein komplexer Staat zusammenbricht, funktionieren nur noch weitestgehend autarke dörfliche Strukturen und man muss von denen ausgehend wieder aufbauen, was allerdings ein paar Jahrhunderte dauert.

      • Joerg
        Joerg sagte:

        @all zur Altersangst, (irrationale Horrorszenarien zur unmittelbaren Zukunft von ueberwiegend aelteren Menschen)

        https://de.wikipedia.org/wiki/Altersangst
        Kann sich in uebermaessiger Schwarzseherei und unausgewogener Sichtweise auf die Realitaet aeussern.

        Bin ich auch schon infiziert?!
        Alle Aelteren am Blog muessen versuchen gegen Altersangst anzukaempfen ;-)
        Die Juengeren muessen versuchen durch alternative Positiv-Szenarien entgegen zu wirken …

        Unseren Kindern empfehle ich stets, nicht auf meine grantigen Visionen zu reagieren. Klappt ganz gut “Ach, Papa …” ;-)

        LG Joerg

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Ott

        „Im Gegensatz zu den Klimawandel-Angstporno-Szenarien, die Sie so gerne ventilieren, ist das tatsächlich passiert.“

        Denken Sie nach, bevor Sie was raushauen?

        Die Folgen von etwas historisch einmaligem können schlecht vorher schonmal passiert sein.
        Darum ging es in meiner Antwort an @Bauer aber auch gar nicht. Es ging darum, dass mit großer Lust ein Untergangsporno als Gegenentwurf auf einen anderen Untergangsporno erzählt wird.

        Zu historischer Einmaligkeit:

        „Wenn ein komplexer Staat zusammenbricht, funktionieren nur noch weitestgehend autarke dörfliche Strukturen und man muss von denen ausgehend wieder aufbauen, was allerdings ein paar Jahrhunderte dauert.“

        So war es. Aber kein Staat war je so komplex, so vernetzt, hatte so viel Bevölkerung unter sich und nur annähernd so viel Kapitalstock, wie heutige Industriestaaten.
        Und bei einem Wiederaufbau standen auch nie so viele Technologien, Ressourcen, Know-How und breite Bildung zur Verfügung.

        Geschichte mag sich reimen, aber wiederholen? Bei so extrem anderen Grundvoraussetzungen? I doubt it!

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ Ch. Anders

        Ihre Sicht ist gleich mehrfach korrekturbedürftig.

        Die Geschichte beweist, dass derartige Abstiege einer Kultur schon mehrfach passiert sind. Vor den Römern waren es die Ägypter, usw usw.

        Die Geschichte besagt jedoch auch, dass dies nie die ganze Welt erfasst, sondern nur die Leitkultur. Die anderen Kulturen rücken vom Rand in die Mitte und entwickeln sich umso besser, sobald der Hegemon ausfällt. Nicht zuletzt, weil sich Erziehung, Bildung, know-how und Kapital rechtzeitig zu ihnen verlagern. Noch vor 200 Jahren war China der mächtigste Staat der Erde, nur dass er im Gegensatz zu den USA heute, seine Überlegenheit nie strategisch ausnützte, sonst sprächen Sie heute vermutlich chinesisch und hätten Schlitzaugen.

        >> “Man kann schlecht vorwerfen, Angstlust zu füttern, wenn man dasselbe unter umgekehrtem Vorzeichen macht.”

        Da schätzen Sie mich völlig verkehrt ein, aber es ist es mir nicht wert, das zu korrigieren. Mit Sektiern soll man keinesfalls streiten, sondern freundlich lächeln.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Susanne Finke-Röpke

        >… das größte Problem bei der Energiewende und ihren Protagonisten ist der völlige Mangel an naturwissenschaftlichen Grundkenntnissen.>

        Glauben Sie, dass die Protagonisten von irgendetwas in der Vergangenheit so viel MEHR naturwissenschaftlicher Grundkenntnisse gehabt haben, dass sie ihre Politik daran ausgerichtet haben?

        Ich glaube es nicht und bin daher anderer Meinung.

        Die Grünen wissen in der Mehrzahl schon, dass es irgendwo aufgrund naturwissenschaftlicher Gesetzmäßigkeiten auch nicht überschreitbare BEGRENZUNGEN gibt.

        Sie verfolgen jedoch ein ZIEL, das sie nur zu erreichen glauben, wenn sie alle möglichen hinderlichen Erwägungen AUSBLENDEN.

        Ausblenden heißt NICHT, keine naturwissenschaftlichen Grundkenntnisse zu haben bzw. unfähig zu sein.

        Es heißt:

        Die AGENDA vorantreiben und die anderen sie MAXIMAL und selbstverständlich unter EINBEZIEHUNG naturwissenschaftlicher Grundkenntnisse REALISIEREN zu lassen.

        Natürlich wird der Zauberlehrling, d. h. wir, die wir die Geister riefen, diese wieder los.

        Die Fragen sind lediglich wann und wie und zu WELCHEN KOSTEN.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Die Folgen von etwas historisch einmaligem können schlecht vorher schonmal passiert sein.”

        Was soll denn hier angeblich “historisch einmalig” sein? Etwa die heutigen Schwankungen in der globalen Durchschnittstemperatur? :D

        “Es ging darum, dass mit großer Lust ein Untergangsporno als Gegenentwurf auf einen anderen Untergangsporno erzählt wird. ”

        Unser angeblicher “Untergangsporno” ist aber ein Dokumentarfilm. Ihre Porno wäre hingegen wäre gern ein Dokumentatfilm – vielleicht halten Sie ihn auch schon für einen, wenn bei Ihnen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion bereits verschwommen sind. Soll bei Pornosüchtigen ja nicht ganz selten sein.

        “Und bei einem Wiederaufbau standen auch nie so viele Technologien, Ressourcen, Know-How und breite Bildung zur Verfügung.”

        Tja, und wie viele von diesen Technologien funktionieren ohne Strom noch? Oder auch bloß ohne Internetverbindung?

        Eine heutige “Bibliothek” auf einem iPad geht viel schneller verloren oder wird für zukünftige Generationen unlesbar (Stichwort: “unbekanntes Dateiformat”) als eine scheinbar primitive Klosterbibliothek mit geschriebenen Texten auf getrockneten Tierhäuten (viele Veganer werden sich weigern, diese Pergamente überhaupt anzufassen…) aus dem 6. Jahrhundert.

        Wir sind heute viel schlechter aufgestellt als damals, zumindest hier im grünwoken Deutschland.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Anders: “Aber kein Staat war je so komplex, so vernetzt, hatte so viel Bevölkerung unter sich und nur annähernd so viel Kapitalstock, wie heutige Industriestaaten. Und bei einem Wiederaufbau standen auch nie so viele Technologien, Ressourcen, Know-How und breite Bildung zur Verfügung.”

        Hier liegen Sie aber völlig daneben. Denn genau diese komplexe Zivilisation ist extrem anfällig, bereits wenn sie nur anfängt nicht mehr zu funktionieren. Der grüne Wahn auf billige Grundlastenergie verzichten zu können, wird üblere Folgen haben als ein potentieller Klimawandel in n Jahren. Und natürlich hat Bauer recht: andere die das nicht so mitmachen, werden die Gewinner sein.

      • Vater Thiel
        Vater Thiel sagte:

        @Christian Anders

        Leider gibt es mit Venezuela ein aktuelles Beispiel, wie Ideologie ein Land in kurzer Zeit zugrunde richten kann. Soweit ich informiert bin, hat das ölreichste Land der Erde Inflation, Stromrationierungen in grossem Stil und regelmässig fast leere Regale.

        Aber wenn Sie mich überzeugen können, dass D aufgrund besonderer Vorzüge den venezolanischen Weg nicht gehen kann und wird, bin ich dankbar für Ihre Argumente, ganz ohne Ironie.

        @Herr Bauer
        Ich fürchte, soweit ist der Tiefpunkt nicht mehr, als dass wir ihn nicht mehr erleben werden. Man kann ihn sich aber als grosses Abenteuer zurechtfantasieren, so wie die Erste-Weltkriegs-Generation sich den Krieg als “die grosse Reinigung” oder ähnlich zurechtfantasiert hat.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Vater Thiel @Beobachter @Bauer @Ott

        Es geht nicht darum, ob D den „venezolanischen Weg“ gehen könnte. Es geht darum, ob es eine Ausradierung der westlichen Kultur das Ergebnis wäre, wenn es sich auf diesen Weg machen WÜRDE.

        Diese Frage drängt sich wegen des Beispiels von @Bauer auf, der eine vorindustrielle Agrargesellschaft als Ergebnis jetziger Politik auf die Leinwand bringt.
        Er mag das stark überspitzt gemeint haben, aber da er mit mir als „Sektierer“ ja nicht reden will, wird das nicht geklärt. Ein Satz nur halb so lang wie die Ansage, eigentlich nichts sagen zu wollen, hätte freilich schon gereicht.

        Warum ich das für zu hoch gegriffen, im Ottschen Duktus also „untergangspornografisch“ halte, habe ich angerissen.
        Meine Verwunderung gilt dem Umstand, dass mir „Untergangspornografie“ (im Sinne von „unglaubwürdig übertrieben“) vorgeworfen wird, wenn ich aus bestimmten Gründen in Zukunft von ein paar Dekaden die Leben von ein paar hundert Millionen Menschen als gefährdet darstelle, aber eine Analogie zur Geschichte, die auch mindestens ein paar hundert Millionen Menschen das Leben kosten wird, als Ausfluss großen Realismusses gepriesen wird.

        Möglich, das beides zutrifft. Wieso ist das eine „pfui“, das andere „hui“?

        Meine Antwort: Weil diejenigen, die den Splitter in meinem Auge bemängeln… Wir wissen, wie das Zitat weitergeht.

        Ich sag als Stichworte nur „Mittelmeer“ (der Angesprochene weiß bescheid und muss so gut einstecken, wie er austeilt) und, Zitat von oben:

        „Was soll denn hier angeblich “historisch einmalig” sein? Etwa die heutigen Schwankungen in der globalen Durchschnittstemperatur?“

        Das selektive Wahrnehmen von Erkenntnissen zeichnet halt immer die aus, die ein bestimmtes Weltbild brauchen/wollen/nutzen.

        Am besten arbeiten kann man mit dem Kommentar von @Beobachter:

        „Hier liegen Sie aber völlig daneben. Denn genau diese komplexe Zivilisation ist extrem anfällig, bereits wenn sie nur anfängt nicht mehr zu funktionieren. Der grüne Wahn auf billige Grundlastenergie verzichten zu können, wird üblere Folgen haben als ein potentieller Klimawandel in n Jahren. Und natürlich hat Bauer recht: andere die das nicht so mitmachen, werden die Gewinner sein.“

        Ich stimme zu, dass höhere Verzahnung und der Hang zu „lean“ (=Mangel an Resilienz) höhere Anfälligkeit bedingen.
        Nur: Der Abstieg hin zu dem Zustand, den @Bauer skizzierte, ist ungleich länger. Ich erlaube mit daraus zu folgern, dass ein solcher Tiefpunkt auch schwieriger zu erreichen ist.
        Unsere heutige Technologie braucht Energie. Und wenn Energie knapp ist, kann man nicht alles betreiben. Hier wird aber von einem Zustand ausgegangen, an dem man alles nicht betreiben kann.

        Warum?

        Zum Abschluss: Wer mich wirklich bei den Grünen einsortiert, liest meine Beiträge hier als Trigger für seine eigene Karthasis. Aber sicher nicht mit Verstand.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Anders: Sie postulieren wg. Klimwandel “… ich aus bestimmten Gründen in Zukunft von ein paar Dekaden die Leben von ein paar hundert Millionen Menschen als gefährdet darstelle, …”
        Andere postulieren die gleichen Verluste, wenn die Grundlagen der Zivilisation im Energiebereich und der Industrie in Frage gestellt oder sogar aufgegeben werden.

        Wer ist realistischer? Und was tritt schneller ein?

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Beobachter

        Ihre Beschreibung ist korrekt.

        Es muss aber kein „Entweder Oder“ sein.

        Es ist möglich, Opfer durch verfehlte Präventionsmaßnahmen direkt zu erzeugen und später indirekt nochmal neue Opfer, weil die Prävention zu schlecht war.

        Um das zu sehen, müsste man die Probleme durch die menschgemachte Erderwärmung UND die Probleme durch unsere dilletantischen Versuche, diesen vorzubeugen, gleichermaßen anerkennen.

        Das läuft hier aber nicht. Das erste Problem wird negiert um das zweite Problem als Folge “unnötigen” Handelns darzustellen.

        Dabei ist “unnötig” aber die völlig falsche Kategorie.

        Wieso vor dem Hintergrund des “sowohl als auch” hier einseitig “Untergangsporno” krakeelt wird, war meine Frage.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Um das zu sehen, müsste man die Probleme durch die menschgemachte Erderwärmung UND die Probleme durch unsere dilletantischen Versuche, diesen vorzubeugen, gleichermaßen anerkennen.

        Das läuft hier aber nicht. Das erste Problem wird negiert um das zweite Problem als Folge ‘unnötigen’ Handelns darzustellen.”

        Ärgert Sie es so sehr, wenn jemand nicht in Ihr hysterisches Gequäke über die angeblich so gefährliche menschengemachte Erderwärmung (Ist das politisch korrekte Wort nicht mittlerweile “Erderhitzung” oder “Klimaapokalypse”?) einstimmen will?

        Sie möchten gerne, dass irgendwelche Prognosen von “Der Wissenschaft” genau so einen Stellenwert bekommen wie die historische Tatsache des Niedergangs des Römischen Reiches?

        “Zum Abschluss: Wer mich wirklich bei den Grünen einsortiert, liest meine Beiträge hier als Trigger für seine eigene Karthasis. Aber sicher nicht mit Verstand.”

        Oh je, jetzt kommt wieder Ihre “Ich bin doch Wissenschaftler und gar kein Grüner”-Nummer, mit der Sie Ihre Gesellschaftsumbau- und Verarmungsagenda rechtfertigen wollen.

    • weico
      weico sagte:

      @Richard Ott

      “Mich ermutigt das sehr, denn es gibt mir Anlass zu glauben, dass viele öffentlich-rechtliche Journalisten nicht bösartig sind und unser Land mit Absicht gegen die Wand fahren wollen, sondern schlichtweg zu doof, um die Probleme überhaupt zu verstehen.”

      …so lange die Doofen noch dürfen, besteht ja noch Hoffnung !

      Wenn aber das dürfen immer mehr eingeschränkt wird….dann wird es doof !

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=88771

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