Die Highlights vom Juli

Hier die Highlights vom Juli. Wollen Sie nichts verpassen? Dann können Sie meinen Newsletter hier abonnieren.

DEUTSCHLAND

Deutschland steht vordergründig gut da. In Wirklichkeit verdanken wir unseren Boom jedoch Faktoren, die außergewöhnlich und nicht nachhaltig sind, namentlich den tiefen Zinsen und dem schwachen Euro. Derweil sorgt unsere Politik nicht vor, sondern gibt das Geld mit vollen Händen aus. Für die falschen Dinge. Konsum statt Investition.

Kommentiert bei Cicero

„Die Rechnung“

Selten wurde in Friedenszeiten so viel Wohlstand vernichtet wie von den Regierungen unter Angela Merkel. Wirtschaftlich, politisch und sozial stehen uns stürmische Zeiten bevor. Sie sind das teure Erbe von 13 Jahren mit vielen politischen Fehlentscheidungen. Die Titelgeschichte der August-Ausgabe.

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bto zieht die Bilanz von 13 Jahren Merkel im Cicero

Die Lasten, die in den zurückliegenden 13 Jahren zusätzlich geschaffen wurden, betragen geschätzt zwischen 3.700 und 4.700 Milliarden Euro, die langfristigen Kosten könnten noch darüberliegen.Diese Kosten kommen zusätzlich zu den Lasten, die sich aus der Alterung der Gesellschaft ohnehin ergeben und für die keine Regierung der letzten 40 Jahre vorgesorgt hat.

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Neues Buch – ab 10. September im Handel

Das Märchen vom reichen Land – Wie die Politik uns ruiniert

Ungedeckte Versprechen, unnötige Lasten, verfallende Infrastruktur. Während Politik und Medien vom reichen Land schwärmen, das sich alles leisten kann, sieht die Realität ernüchternd anders aus. In meinem neuen Buch ziehe ich nicht nur Bilanz der verfehlten Politik der letzten Jahre, sondern zeige auf, was wir tun müssten, um die Wende (noch) einzuleiten. Bestellen Sie das Buch schon heute bei Ihrem Buchhändler oder bei Amazon.

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EUROZONE

Die EU und die Eurozone sind noch lange nicht über dem Berg. Die Probleme, die in den letzten Jahren durch billiges Geld und eine gute Weltkonjunktur verdeckt wurden, drohen spätestens in der nächsten Rezession wieder aufzubrechen.

Wie wir den Brexit zum Desaster für uns machen

Der Brexit wird gemeinhin als Desaster für Großbritannien gesehen. Dabei sind wir drauf und dran, unseren eigenen Interessen zu schaden – in der Absicht, die Briten möglichst hart zu bestrafen. Immerhin ist Großbritannien einer der wichtigsten Absatzmärkte für deutsche Autos.

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„Der Euro ist fraglos ein Misserfolg“ – und wird die größte Finanzkrise auslösen

Es gibt eine Tendenz zu glauben, dass der Euro künftige Krisen überstehen wird, weil er bisher überlebt hat. Ich gehe aber davon aus, dass die nächste Krise kommen wird, wenn Wirtschaft und Politik schlechter aufgestellt sind als beim vergangenen Mal.

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Uscitalia – so läuft er ab

Da jedoch in absehbarer Zeit kein geordnetes Austrittsverfahren aus dem Euro existieren wird, steigt die Gefahr eines ungeordneten Auseinanderbrechens der Eurozone weiter an.Alle Euroländer und nicht nur Italien sollten für diesen Fall Notfall- und Übergangsszenarien in den Schubladen haben.

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Niemand wird Target2 stoppen

Wenn Hans-Werner Sinn recht hat und es sich bei den Target2-Forderungen wirklich um Forderungen handelt, dann werden diese immer mehr anwachsen und wir im Gegenzug reale Vermögenswerte an das Ausland geben, was einer massiven Wohlstandsvernichtung hierzulande entspricht. Je länger es andauert, desto größer der Vermögenstransfer ins Ausland.

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WELTWIRTSCHAFT

Hofften wir noch vor wenige Monaten auf den weltweiten, synchronen Aufschwung, mehren sich die Signale für eine neue Rezession. Dabei sind wir nicht vorbereitet und Euro- und Finanzkrise dürften mit voller Wucht zurückkehren.

Kommentiert bei manager-magazin.de

„Der Elefant im chinesischen Porzellanladen“

China ist das Risiko für die Weltwirtschaft – nicht Trump: der Elefant im chinesischen Porzellanladen.

KAPITALMÄRKTE

Kommentiert bei wiwo.de

„Explosiver Mix aus Rezession, Handelskrieg und Rekordbörse“

Wenig spricht für einen neuen Bullenmarkt. Viel spricht für fallende Kurse und deutlich höhere Volatilität.

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Banken senden Warnsignal

Braut sich im internationalen Finanzsystem neues Ungemach zusammen? Das legt der Blick auf die Kursentwicklung der globalen systemrelevanten Banken und Versicherer nahe.Seit Januar haben die Aktien dieser Schwergewichte rund 18 Prozent oder 800 Milliarden Dollar an Börsenwert eingebüßt.

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Kommentare (23) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. NoFiatMoney
    NoFiatMoney sagte:

    Im August werden die Auseinandersetzungen um die Charakterisierung der T2-Salden fortgesetzt:

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/sinn-ueber-target-salden-irrefuehrende-verharmlosung-15723567.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0

    Wenn Prof. Sinn in seinem Artikel vom 05.08.2018 schreibt, „Beim Euro hat man Vorschriften zur Tilgung der Salden „vergessen“, und wenn er dabei „vergessen“ in Anführungszeichen setzt, hat dies auch vor dem Hintergrund der Veröffentlichungen Prof. Garbers und dem FED alle Berechtigung. Mir jedenfalls vermag niemand einzureden, die Apologeten und Konstrukteure der Zwangswährung Euro hätten die Funktionsweise des FED nicht gekannt.

    Es wird immer deutlicher, weshalb z.B. Bernard Connollys The Rotten Heart of Europe: The Dirty War for Europe’s Money niemals ins Deutsche übersetzt wurde; nicht übersetzt werden sollte, wie er in der Einführung der Neuausgabe 2013 erläuterte.

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  2. Ommm
    Ommm sagte:

    Und heute Info IFO-Institut ( siehe DWN) :
    EURO-Zone Wirtschaftsbarometer 3.Quartal fällt um 11P auf 19P.
    Niedrigsten Wert seit Ende 2012.
    “Oh Herr lass es endlich so mal so richtig crashen, damit es auch wirklich alle Opportunisten miterwischt und somit ALLE aufwachen ….. aus der Merkill-Hypnose…”.
    Danke Herr Stelter für Ihre aufklärenden, sehr hilfreichen Berichte.
    Und diesen Blog hier indem die Deutschen bis in den Untergang diskutieren dürfen ;) .
    Ich pack solange meine Koffer.

    Antworten
  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Target2-Salden und kein Ende.

    Hier ein sehr lesbarer, klar geschriebener Beitrag, der für JEDEN, der interessiert ist, sich die Zeit nimmt und nachdenken will, ein MUSS ist. Der Autor Renée Menéndez will, selten genug in diesem Land, lediglich AUFKLÄREN und das auch noch ganz unaufgeregt mit sachlicher und intellektueller Kompetenz:

    https://soffisticated.wordpress.com/2017/03/15/kommt-die-draghi-volte-ueber-oberammergau/

    Für diejenigen, die eh schon wissen, was Sache ist, zitiere ich den Schluss, damit Sie nicht lesen und nachdenken müssen:

    >Bleibt als Fazit nur noch festzuhalten, daß man dann, wenn man mit aller Gewalt ein Problem aus den T2-Salden machen möchte notwendigerweise sein Gesichtsfeld auf die aktienrechtlichen Bilanzierungsvorschriften einengen muß. In gleicher Weise muß man komplett ignorieren, daß Operationen zwischen Zentralbanken aus LOGISCHEN GRÜNDEN (meine Hervorhebung, D. T.) anders beurteilt werden müssen, als Operationen von Zentralbanken mit den ihr angeschlossenen Geschäftsbanken. Vermutlich ist es die Vorstellung, die EZB sei eine Art übergeordnete Bank in Bezug auf die NZBen die zu dem Fehlschluß verleitet, es würde sich bei den T2-Operationen um analoge Vorgänge handeln wie im nationalen Zahlungsverkehr. Dies ist jedoch nicht der Fall, denn die EZB ist für die NZBen nicht die Clearing- bzw. Settlement-Instanz wie es eine Zentralbank gegenüber den angeschlossenen Geschäftsbanken ist

    Antworten
  4. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Zum Thema Klima empfehle ich für dieses heiße Wochenende – statt der Zappelanalysen von Hans-Werner Sinn – die fundamentalen Richtigstellungen zu den Irrtümern der Klimadebatte von Dr. Bodo Wolf; denn auch beim Klimawandelverständnis lässt die kopernikanische Wende noch auf sich warten. Klima und Geld determinieren beide das menschliche Schicksal in ganz besonderer Weise: https://leibnizsozietaet.de/wp-content/uploads/2017/12/Thesen-_Energiewende-2.0_end.pdf (Seite 41 ff.)

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ M. Stöcker

      >… denn auch beim Klimawandelverständnis lässt die kopernikanische Wende noch auf sich warten.>

      WISSEN Sie, ob es überhaupt eine geben KANN?

      Sie wissen es nicht und SUGGERIEREN hier, dass es beim Klimaverständnis eine kopernikanische Wende geben MÜSSE, weil es beim Verständnis des Sonnensystems eine geben HAT.

      Das ist IDEOLOGIE.

      Die Auffassung des Kopernikus hat NUR deshalb zu einer Wende geführt, WEIL Keppler die Bahn der Planeten um die Sonne mit nur einer einzigen Ellipse vereinfacht dargestellt hat, die Bewegung der Planeten um die Sonne mit der Massenanziehung nach Newton einfach erklärt werden und Galilei durch das Fernrohr den EMPIRISCHEN Nachweis erbringen konnte.

      Kurzum:

      Das Klimaverständnis beruht auf ganz ANDEREN VORAUSSETZUNGEN als die kopernikanische Wend.

      Es geht beim Klimaverständnis NICHT um ENTDECKUNG, sondern letztlich um WOLLEN und KÖNNEN.

      Ich zitiere aus Ihrem Link von U. Meyer:

      >Handlungsempfehlungen zur Entwicklung von Rahmenbedingungen

      Entwicklung von Szenarien zur schrittweisen Erreichung von Klimaschutzzielen auf verschiedenen Ebenen, weniger politische Willensbekundungen. Entwicklung von Finanzierungsmodellen für die Energiewende, die über das EEG und die Netzentgelte hinausgehen, die Lasten gleichmäßig verteilen und Bürger und Kommunen wirtschaftlich partizipieren lassen. Abgestimmtes Handeln in der EU und global.>

      GLEICHMÄSSIGE Lastenverteilung und dem ABGESTIMMTES Handeln in der EU und global sind RETTUNGSTRÄUMEREINEN
      insbesondere, wenn sie mit WENIGER politischen Willensbekundungen einhergehen sollen.

      So als hätte Kopernikus sagen können:

      Leute, ich meine, dass wir die Planeten mal anders als bisher gedacht um die Sonne laufen lassen und ich sage euch: Es funktioniert, wenn wir es nur wollen.

      Fußnote und nur als Feststellung:

      Das Kolloquium wurde von der Rosa-Luxemburg-Stiftung finanziell gefördert.

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        „Ich zitiere aus Ihrem Link von U. Meyer:“

        Das ist ein Missverständnis, Herr Tischer. Ich habe auf die fundamentalen Thesen von Bodo Wolf ab Seite 41 verwiesen. Vor den Wollen und Können steht das richtige Verständnis. Höhere CO2-Konzentrationen sind ist nicht die Ursache der Klimaerwärmung, sondern die FOLGE!

        Genau so beim Geldsparen: Ersparnisse sind nicht die Ursache für die Kreditvergabe, sondern die Folge der Kreditvergabe.

        LG Michael Stöcker

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ M. Stöcker

        >Ich habe auf die fundamentalen Thesen von Bodo Wolf ab Seite 41 verwiesen>

        Und ich auf die noch fundamentaleren von U. Meyer im gleichen Link verwiesen.

        >Vor den Wollen und Können steht das richtige Verständnis>

        Nicht immer. Viele wollen und können ohne richtiges Verständnis.

        Aber:

        Auch mit richtigem Verständnis kann man nicht immer wollen und können.

        Das ist mein Punkt.

        >Ersparnisse sind nicht die Ursache für die Kreditvergabe, sondern die Folge der Kreditvergabe.>

        Wieder mal falsch.

        Richtig ist, was vermutlich meinen, aber nicht sagen:

        Ohne Kreditvergabe wäre Geldsparen nicht möglich.

        Auch richtig ist:

        Ob Geld gespart wird, hängt nicht von der Kreditvergabe ab, sondern davon, ob Einnahmen ausgegeben oder nicht ausgegeben werden.

        Eine Bank vergibt einen Kredit und FOLGLICH wird Geld gespart?

        Mal nachdenken, bevor sie mit Debitismus-Weisheiten um sich werfen.

      • NoFiatMoney
        NoFiatMoney sagte:

        @ Dietmar Tischer, ich teile Ihre Kritik an den Aussagen des Stöckerschen Kommentars, auf den Sie sich bezogen; wohlgemerkt unter der Prämisse, daß wir hier über das derzeitig Geldsystem reden.

        Mit folgenden Aussagen stimmt die Galerie der Muppet Show (Wortwahl Stöcker), zumindest was mich betrifft, jedoch nicht gänzlich überein. Darstellung wieder nach meinem Muster) :

        “>Ersparnisse sind nicht die Ursache für die Kreditvergabe, sondern die Folge der Kreditvergabe.> Wieder mal falsch.”

        A: Bis dahin einverstanden. Die Behauptung, Kreditvergabe hätte Ersparnisse zur kausalen Folge, ist nicht nur unter der Herrschaft des Fiat-Money Unsinn.

        „Richtig ist, was vermutlich meinen, aber nicht sagen:
        Ohne Kreditvergabe wäre Geldsparen nicht möglich.“

        A: Klingt zunächst einleuchtend, wenn man davon ausgeht, daß in diesem Fiat-Money-System die zum Sparen verwendeten (Geld-) Mittel ausschließlich mittels Krediten geschöpft werden können, es also keine Rolle spielt, ob der im Einzelfall betrachtete Sparer die zum Sparen verwendeten Mittel selbst mittels Kredit (was überwiegend wirtschaftlich unsinnig wäre) erworben hat oder Überschüsse aus seinen Einkünften zu Sparzwecken abzweigt und diese Einkünfte bei Dritten oder wo auch immer mittels Kreditvergabe in den Kreislauf kamen. (Bsp.: Ein Unternehmensgründer verwendet einen Teil seines Unternehmensgründungskredits zur Anschaffung einer Büroausstattung und der Büroausstatter verwendet einen Teil des Kaufpreises zum Sparen.)

        Aber was gilt in folgendem Fall: Jemand –nennen wir ihn Tropf- erbt von seinem Großvater einige Goldmünzen aus der Zeit vor Implementierung dieses Geldsystems, hält sie für Relikte des Barbarentums und verkauft sie seiner Hausbank. Dann läßt er sich den Kaufpreis auszahlen und legt die bedruckten Baumwollfetzen unter sein Kopfkissen.
        Gilt der Satz, „Ohne Kreditvergabe wäre Geldsparen nicht möglich“, auch dann?
        Ich meine die Frage ernst; bin mir selbst einer Antwort noch nicht sicher.

        „Auch richtig ist: Ob Geld gespart wird, hängt nicht von der Kreditvergabe ab, sondern davon, ob Einnahmen ausgegeben oder nicht ausgegeben werden.“

        A: Das ist falsch, da Sie mit dem „Ob“ keine Kausalitäten, sondern allenfalls Motive beschreiben können. Ob jemand spart, hängt von seiner Entscheidung ab. Und einige für die Entscheidung wichtige Signale sollte eigentlich der Markt –z.B. mittels der Zinshöhe- geben, was im EZB-Regime nicht mehr geschieht. Falls Einnahmen – Sie meinten wahrscheinlich Überschüsse/Gewinne- zum Sparen verwendet werden, muß dies jedoch in der Tat nicht von Kreditvergaben motiviert sein.
        Eigentlich sagen Sie nur, wenn jemand seine Einnahmen nicht ausgibt, spart er.

        „Eine Bank vergibt einen Kredit und FOLGLICH wird Geld gespart?
        Mal nachdenken, bevor sie mit Debitismus-Weisheiten um sich werfen.“

        A: Bin ganz bei Ihnen, die kausales oder finales Handeln beschreibende Aussage („Folglich…“) ist Unsinn; zumindest keine Beschreibung eines allgemeingültigen ökonomischen Gesetzes.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Dietmar Tischer

        “Auch mit richtigem Verständnis kann man nicht immer wollen und können.

        Das ist mein Punkt.”

        Völlig d’accord.

        „Richtig ist, was vermutlich meinen, aber nicht sagen:
        Ohne Kreditvergabe wäre Geldsparen nicht möglich.“

        Wir kennen uns ja nun schon etwas länger. Von daher vielen Dank für Ihre Präzisierung für das von mir Gemeinte.

        „Ob Geld gespart wird, hängt nicht von der Kreditvergabe ab, sondern davon, ob Einnahmen ausgegeben oder nicht ausgegeben werden.“

        Ursächlich hängt die monetäre Ersparnis als notwendige Voraussetzung an der Kreditgewährung durch eine Geschäftsbank und erst sekundär am Ausgabeverhalten. Aber auch hier gilt: Die Ausnahme bestätigt die Regel. Siehe hierzu meine Antwort an NoFiatMoney.

        LG Michael Stöcker

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ NoFiatMoney

        Schön, dass Sie sich für eine sachliche Diskussion entschlossen haben.

        „Ich meine die Frage ernst; bin mir selbst einer Antwort noch nicht sicher.“

        Ich bin mir hier sehr sicher. Es ist eine der wenigen Ausnahmen, die die Regel bestätigt. In diesem Fall handelt es sich um sogenanntes Bestandsgeld und nicht um Kreditgeld. Bestandsgeld entsteht zum einen durch den Ankauf von Gold, zum anderen aber auch im Rahmen einer Erstausstattung nach echten Währungsreformen (@ Wolfgang Selig: Eine Währungsreform ist etwas fundamental anderes als eine Währungsumstellung wie 1990 bei der Ostmark oder 1999 beim Euro). 1948 erhielt jeder Bürger 60 DM völlig schuldfrei. Die Gegenbuchung findet sich in der Bilanz der Bundesbank unter der Position „Ausgleichsforderungen an den Bund“. Details hierzu finden Sie im Geschäftsbericht der Bundesbank aus dem Jahre 1997 auf Seite 179 unten: https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Geschaeftsberichte/1997_geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile. Und da Staatsanleihen in aller Regel revolviert und nicht zurück gezahlt werden, handelt es sich hierbei letztlich ebenfalls um Bestandsgeld.

        Und dann kann es natürlich noch sehr viel Bestandsgeld geben, wenn eine Zentralbank nicht nur Gold ankauft, sondern Aktien, Immobilien… Dies ist mAn aber immer ein Indikator für Fehlentwicklungen; und zwar insbesondere im Hinblick auf die Leistungsbilanz.

        „Und einige für die Entscheidung wichtige Signale sollte eigentlich der Markt –z.B. mittels der Zinshöhe- geben, was im EZB-Regime nicht mehr geschieht.“

        Der Markt gibt hier die richtigen Signale. Trotz Negativzins überschwemmen die Geldhorter die Schweiz mit Geld. Der Negativzins wird allerdings durch die Möglichkeit der Bargeldhaltung limitiert. Durch eine mengenmäßige Limitierung des Drucks größerer Banknoten gäbe es noch ein wenig mehr Spielraum nach unten. Aber der politische Schaden sowie die negativen Signalwirkungen weiterer Bargeldbeschränkungen sind mAn mit einer freien Gesellschaft nicht zu vereinbaren.

        LG Michael Stöcker

      • NoFiatMoney
        NoFiatMoney sagte:

        @Stöcker, bitte behelligen Sie mich nicht mit Ihren abstrusen Glaubensbekenntnissen.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ NoFiatMoney

        Es wäre schön, wenn Sie Ihre Einschätzung argumentativ unterfüttern könnten. Falls nicht, müssen wir wohl davon ausgehen, dass Sie hierzu nicht in der Lage sind oder aber mal wieder kneifen, wenn es ernst wird.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ NoFiatMoney

        >„Richtig ist, was vermutlich meinen, aber nicht sagen:
        Ohne Kreditvergabe wäre Geldsparen nicht möglich.“

        A: Klingt zunächst einmal einleuchten, wenn man davon ausgeht …“

        Davon bin ich ausgegangen und davon muss m. A. n. auch ausgehen, wenn unter „Kreditvergabe“ die AUSSCHLIESSLICHE Geldschöpfung im SCHULDGELD-SYSTEMS verstanden wird. Es ist sozusagen eine Systembedingung, nicht mehr und nicht weniger.

        Ich glaube, dass wir uns da einig sind.

        >Aber was gilt in folgendem Fall: ….
        Gilt der Satz, „Ohne Kreditvergabe wäre Geldsparen nicht möglich“, auch dann?
        Ich meine die Frage ernst; bin mir selbst einer Antwort noch nicht sicher.>

        Erst einmal:

        Ich habe mich auch damit beschäftigt und finde Ihren Ansatz, einen Fall zu formulieren, bei dem OHNE Kreditvergabe sinnvoll gewirtschaftet werden kann, die methodisch richtige Vorgehensweise, um den UNIVERSALANSPRUCH des Debitismus zu widerlegen.

        Mein Fall beruht auf der „Kartoffelökonomie“, die von dem hier mehrmals genannten H. Kaspar ins Spiel gebracht wurde, allerdings in einem anderen Zusammenhang, wenn ich mich recht erinnere.

        Die Kartoffelökonomie funktioniert exemplarisch so:

        Eine Familie bewirtschaftet einen Bauernhof und erntet Kartoffeln. Sie hat welche übrig, die sie nicht verbrauchen und nicht lagern kann. Sie übergibt diese Kartoffeln der Nachbarfamilie, die auch Kartoffeln anbaut und über nicht bebaute Ackerfläche verfügt, zum Anbau auf dieser Fläche. Als Gegenleistung bekommt sie einen Teil des Ertrags.

        Das Ergebnis:

        Eine WACHSENDE Wirtschaft OHNE Kreditvergabe, weil die übergebenen Kartoffeln kein Kredit sind und auch nicht durch Kredit in die Welt kamen. Auch der brachliegende Acker wurde nicht durch Kredit zu einem Wirtschaftsgut. Und es musste auch kein Kredit aufgenommen werden, um zusätzliche Arbeitskräfte beschäftigen zu können.

        Damit ist völlig klar, dass die Auffassung, Wirtschaften und Schuldgeldsystem gehören zusammen, einfach falsch ist.

        Unter welchen Voraussetzungen das Schuldgeldsystem entstanden ist, wie es gewirkt hat in der Vergangenheit und wie es wirkt, wenn in den entwickelten Volkswirtschaften des jetzigen hochproduktiven Kapitalismus Nachfrage fehlt, sind andere Fragen.

        Man kann mit den Erkenntnissen aus der Kartoffelökonomie weiterdenken:

        Wenn es im Feudalismus der Fall war, dass die Bauern den Zehnten ihrer Ernte abgeben mussten und dafür u. a. vom Feudalherrn geschützt wurden z. B. gegen marodierende Fremde, sehe ich – zumindest ANALYTISCH – nicht die Notwendigkeit, dass sich der Staat verschulden MUSS, um hoheitliche Aufgaben wahrnehmen zu können. Auch hier wieder: Was sich wie historisch entwickelt hat, ist eine ganz andere Thematik.

        M. Stöcker will sich darauf nicht einlassen und kommt daher gleich mit „Bestandsgeld“.

        Für ihn ist die „Kartoffelökonomie“ und auch Ihr Beispiel irrelevant, weil es nicht zum extrem arbeitsteiligen heutigen Wirtschaften passt. Es passt zwar nicht dazu, ist deshalb aber für grundsätzliche Überlegungen nicht irrelevant.

        Nebenbemerkung:

        Ich habe selbst Kartoffeln angebaut auf einem Gartengrundstück und kann bestätigen, dass bei gutem Boden, ordentlicher Bewässerung und Schädlingsbekämpfung pro in den Boden gesteckter Kartoffel im Durchschnitt bis zu 10 Kartoffeln geerntet werden können. Das ist eine Rendite von 1000%, ohne ganzjährige „Produktion“ (Bodennutzung).

        >„Auch richtig ist: Ob Geld gespart wird, hängt nicht von der Kreditvergabe ab, sondern davon, ob Einnahmen ausgegeben oder nicht ausgegeben werden.“

        A: Das ist falsch, da Sie mit dem „Ob“ keine Kausalitäten, sondern allenfalls Motive beschreiben können.>

        Na gut, wenn Sie „ob“ so verstehen wollen.

        Ich will nicht darüber streiten, ob man es so verstehen muss.

        Ich denke jedenfalls, dass wir auch hier keiner unterschiedlichen Meinungen sind, wenn Sie feststellen:

        >Eigentlich sagen Sie nur, wenn jemand seine Einnahmen nicht ausgibt, spart er.>

        So ist es – im Grunde eine Banalität.

        Aber eine, die – weitergedacht – JEDEN Akt des Entsparens, der UNVERMEIDLICH mit Geldschöpfung verbunden wird, als groben Unsinn erkennen lässt.

        Wenn Frau Quandt EUR 100 Millionen in ein Start up investiert will, muss sie keinen Kredit aufnehmen, genauso wenig wie ich einen aufnehmen musst, als ich für ein Fahrrad EUR 1.000 bezahlte.

        Ein großer Teil unnützer, überflüssiger Diskussionen rührt daher, dass SYSTEMBEDINGUNGEN missbraucht werden, um die FUNKTIONALITÄT IM System zu erklären bzw. irreale Forderungen an die Wirtschaftssubjekte im System zu stellen, um damit zu vermeintlichen Lösungen zu kommen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        >Ursächlich hängt die monetäre Ersparnis als notwendige Voraussetzung an der Kreditgewährung durch eine Geschäftsbank und erst sekundär am Ausgabeverhalten.>

        Es ist zwar richtig, dass es ohne Kreditgewährung nicht das Geld gäbe, das gespart werden kann, d. h. es die Möglichkeit des Geldsparens nicht gäbe. Daraus kann man aber nicht schließen, dass ein Akt des Geldsparens SEKUNDÄR wäre, weil es vorher eine Kreditgewährung durch eine Geschäftsbank gegeben haben müsse.

        Es ist der FEHLER, auf den ich am Schluss meines Diskussionsbeitrags @ NoFiatMoney verwiesen habe:

        WIE die MÖGLICHKEITEN, die es in der Welt gibt – hier die des Geldsparens –, zustande kommen, ist eine Sache; eine GANZ ANDERE ist es, WAS im Rahmen der Möglichkeiten wie ausgelöst wird – hier, WER Geld spart und wie viel Geld gegebenenfalls wie gespart wird.

        Die Möglichkeiten setzen ein Feld des Agierens und begrenzen es.

        Sie bestimmen ursächlich NICHT, was im Feld geschieht.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Dietmar Tischer

        „Ich habe mich auch damit beschäftigt und finde Ihren Ansatz, einen Fall zu formulieren, bei dem OHNE Kreditvergabe sinnvoll gewirtschaftet werden kann, die methodisch richtige Vorgehensweise, um den UNIVERSALANSPRUCH des Debitismus zu widerlegen.“

        Wie ich oben beschrieben habe: Ausnahmen bestätigen die Regel.

        „Eine WACHSENDE Wirtschaft OHNE Kreditvergabe, weil die übergebenen Kartoffeln kein Kredit sind und auch nicht durch Kredit in die Welt kamen.“

        Diese Aussage ist so nicht richtig. Wir müssen zwei Arten von Darlehensverträgen unterscheiden: Das Sachdarlehen sowie das Gelddarlehen. Das Sachdarlehen ist in § 607 BGB geregelt, das Gelddarlehen in § 488 BGB.

        „Auch der brachliegende Acker wurde nicht durch Kredit zu einem Wirtschaftsgut.“

        Nein, der wurde am Anfang einfach in Besitz genommen. Sofern Grundbücher vorliegen sollten kann auch das Eigentum nachgewiesen werden. Ohne eine Rechtsordnung undenkbar.

        „Und es musste auch kein Kredit aufgenommen werden, um zusätzliche Arbeitskräfte beschäftigen zu können.“

        Ja, in Stammes- und Sklavenhaltergesellschaften gelten andere Verteilungsprinzipien.

        „Damit ist völlig klar, dass die Auffassung, Wirtschaften und Schuldgeldsystem gehören zusammen, einfach falsch ist.“

        In einer reinen Subsistenzwirtschaft gibt es keine Darlehen. Aber schon Ihr simples Nachbarschaftsbeispiel illustriert, dass es sich sehr wohl um ein Schuldverhältnis in Form eines Sachdarlehens handelt. Insofern sollten Sie Ihre Aussagen noch einmal neu durchdenken.

        „Man kann mit den Erkenntnissen aus der Kartoffelökonomie weiterdenken:“

        Na, mal schauen, wie weit wir hier kommen.

        „Ich habe selbst Kartoffeln angebaut auf einem Gartengrundstück und kann bestätigen, dass bei gutem Boden, ordentlicher Bewässerung und Schädlingsbekämpfung pro in den Boden gesteckter Kartoffel im Durchschnitt bis zu 10 Kartoffeln geerntet werden können. Das ist eine Rendite von 1000%, ohne ganzjährige „Produktion“ (Bodennutzung).“

        Es handelt sich hierbei um eine Milchmädchen-Kartoffelrendite von 900 %. Und ja, die Natur ist hochgradig produktiv; und zwar überwiegend wegen der Sonne. Ein Produktionsfaktor, den die Neoklassik bislang völlig ignoriert hat. Und jetzt fehlen mir doch noch ein wenig die Kosten Ihrer Arbeitsleistung, der Bewässerung, der Schädlingsbekämpfung etc. pp in Ihrer Kalkulation.

        Aber: Wie hoch ist Ihre Kartoffelrendite jenseits der unmittelbaren Herstellungskosten, wenn es wegen einer hervorragenden Ernte eine Sippenweite Überproduktion von Kartoffeln gibt und für diesen Überschuss ein Speicher gebaut werden müsste, der zudem mit hohem Energieaufwand gekühlt werden müsste. Leider verstirbt nach dem Speicherbau auch noch die Hälfte der Sippe an einem Virus.

        Sie sehen schon, ein Mengenkonzept ist etwas anderes als ein monetäres Wertkonzept. Ein realer Zins in Höhe von 10 % in Kartoffeln ist bei normaler und guter Ernte recht einfach zu leisten. Bei einem monetären Wertkonzept können die Wertschwankungen bei den Relativpreisen die Kalkulation schnell zerschießen.

        „Wenn Frau Quandt EUR 100 Millionen in ein Start up investiert will, muss sie keinen Kredit aufnehmen, genauso wenig wie ich einen aufnehmen musst, als ich für ein Fahrrad EUR 1.000 bezahlte.“

        Nein, das müssen Sie beide vermutlich nicht; denn das hat ja zuvor ein anderer für Sie gemacht, wenn Ihr persönliches Nettogeldvermögen > Null ist.

        „Daraus kann man aber nicht schließen, dass ein Akt des Geldsparens SEKUNDÄR wäre, weil es vorher eine Kreditgewährung durch eine Geschäftsbank gegeben haben müsse.“

        Hier verstehe ich leider nicht, was Sie zum Ausdruck bringen möchten. Eine Geldersparnis ist immer nur dann möglich, wenn es auch eine Geldschuld eines Dritten gibt (Ausnahmen wie gesagt: Erstausstattung mit 60 DM nach Währungsreform sowie Ankauf von Gold, Aktien u. ä. durch die ZB).

        „Sie bestimmen ursächlich NICHT, was im Feld geschieht.“

        Das ist richtig. Richtig ist aber auch, dass Voraussetzung für ein monetäres Agieren jenseits der Kartoffelökonomie notwendigerweise die Verschuldung eines Dritten ist. Die Veränderung der monetären Ersparnisse spiegeln sich dann entweder im vergangenen Nichts (Staatsverschuldung), in der Leistungsbilanz oder aber in den Lagerbeständen an Fertigerzeugnissen.

        LG Michael Stöcker

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        Sie MISINTERPRETIEREN mich:

        >Wir müssen zwei Arten von Darlehensverträgen unterscheiden: Das Sachdarlehen sowie das Gelddarlehen. Das Sachdarlehen ist in § 607 BGB geregelt, das Gelddarlehen in § 488 BGB.>

        Die KARTOFFELÖKONOMIE ist kein Deal zwischen zwei Bauern in der HEUTIGEN arbeitsteiligen Welt, wie ich ausdrücklich gesagt habe mit „passt nicht dazu (zum extrem arbeitsteiligem heutigen Wirtschaften). Insofern ist Ihr Verweis auf das BGB daneben.

        >Ohne eine Rechtsordnung undenkbar.>

        Falsch.

        Undenkbar ohne SITTEN und GEBRÄUCHE, deren Befolgung VERTRAUEN begründet, wie es eine eingehaltene Rechtsordnung in unserer Gesellschaft auch vermag.

        >Ja, in Stammes- und Sklavenhaltergesellschaften gelten andere Verteilungsprinzipien.>

        Diskriminierende ABWERTUNG wegen schwacher Argumentation.

        >In einer reinen Subsistenzwirtschaft gibt es keine Darlehen.>

        Falsch.

        „Subsistenzwirtschaft“ bezieht sich auf eine KLEINE Gemeinschaft, etwa eine Familie.

        Das stimmt für die Kartoffelökonomie nicht, sie muss keine kleine Gemeinschaft sein. Als funktionsfähiges System ist sie erweiterungsfähig. Sie kann aber natürlich auch nicht beliebig groß sein des begrenzten Bodens wegen.

        >Es handelt sich hierbei um eine Milchmädchen-Kartoffelrendite von 900 %.>

        O.K. 900 % minus x, y …, aber trotzdem REAL eine WACHSENDE Wirtschaft.

        >Hier verstehe ich leider nicht, was Sie zum Ausdruck bringen möchten. Eine Geldersparnis ist immer nur dann möglich, wenn es auch eine Geldschuld eines Dritten gibt>

        Ich will zum Ausdruck bringen, dass die ENTSCHEIDUNG zu sparen getroffen wird, OHNE Bezug zu irgendeiner BESTIMMTEN Geldschuld.

        Wenn Menschen Geld sparen können und es wollen, dann tun sie es.

        Dabei spielt „Geldschuld eines Dritten“ für sie – DIESE sparenden Menschen – KEINE Rolle, d. h., dass es kein KRITERIUM dafür ist, sparen oder nicht sparen zu wollen.

        Real möglich: Die Geldschulden SCHRUMPFEN und dennoch STEIGT das Geldsparen, z. B. in einer starken Rezession mit vielen Insolvenzen, wenn aus Angst mehr gespart wird.

        Deshalb ist es FALSCH, mit „sekundär“ zu argumentieren.

        Die Entscheidung der Geldsparer ist PRIMÄR, weil sie eine AUTONOM entscheidender Wirtschaftssubjekte ist.

        >„Sie bestimmen ursächlich NICHT, was im Feld geschieht.“
        Das ist richtig.>

        Wenn sie das für richtig halten – es ist damit GENAU das gemeint, was ich zuvor gesagt habe -, müssten Sie mich verstanden haben.

        >Richtig ist aber auch, dass Voraussetzung für ein monetäres Agieren jenseits der Kartoffelökonomie notwendigerweise die Verschuldung eines Dritten ist.>

        VORAUSSETZUNG:

        Das ist richtig, wenn das Geldsystem jenseits der Kartoffelökonomie ein Schuldgeldsystem ist.

        Ich hab das nicht bestritten.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        Ich versuche mal die Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten:

        Ihre Kartoffelökonomie hat nichts mit der realen Welt zu tun, in der wir leben. Dennoch kann man damit einfache ökonomische Prinzipien erläutern. In dieser sehr ursprünglichen Kartoffelökonomie dominieren Sitten und Gebräuche, die auch das Sachdarlehen regeln. Über das Sachdarlehen kann es zu Wachstum kommen. Die Grenzen liegen jedoch beim Sättigungsgrad. Insofern ist das pro Kopf BIP begrenzt durch den maximalen Kartoffelbedarf. An dieser Grenze ist das Wachstum dann null.

        Nun zum Thema Sparen. Sie schreiben:

        „Wenn Menschen Geld sparen können und es wollen, dann tun sie es.“

        Ja, auch hier stimme ich Ihnen zu.

        „Real möglich: Die Geldschulden SCHRUMPFEN und dennoch STEIGT das Geldsparen, z. B. in einer starken Rezession mit vielen Insolvenzen, wenn aus Angst mehr gespart wird.“

        Dazu möchte ich doch mal den Großmeister der Rezession/Depression zu Wort kommen lassen:

        „We have seen that capital has to be kept scarce enough in the long-period to have a marginal efficiency which is at least equal to the rate of interest for a period equal to the life of the capital, as determined by psychological and institutional conditions. What would this involve for a society which finds itself so well equipped with capital that its marginal efficiency is zero and would be negative with any additional investment; yet possessing a monetary system, such that money will “keep” and involves negligible costs of storage and safe custody, with the result that in practice interest cannot be negative; and, in conditions of full employment, disposed to save?

        If, in such circumstances, we start from a position of full employment, entrepreneurs will necessarily make losses if they continue to offer employment on a scale which will utilise the whole of the existing stock of capital. Hence the stock of capital and the level of employment will have to shrink until the community becomes so impoverished that the aggregate of saving has become zero, the positive saving of some individuals or groups being offset by the negative saving of others. Thus for a society such as we have supposed, the position of equilibrium, under conditions of laissez-faire, will be one in which employment is low enough and the standard of life sufficiently miserable to bring savings to zero. More probably there will be a cyclical movement round this equilibrium position. For if there is still room for uncertainty about the future, the marginal efficiency of capital will occasionally rise above zero leading to a “boom”, and in the succeeding “slump” the stock of capital may fall for a time below the level which will yield a marginal efficiency of zero in the long run. Assuming correct foresight, the equilibrium stock of capital which will have a marginal efficiency of precisely zero will, of course, be a smaller stock than would correspond to full employment of the available labour; for it will be the equipment which corresponds to that proportion of unemployment which ensures zero saving.” https://www.marxists.org/reference/subject/economics/keynes/general-theory/ch16.htm

        In meinen eigen Worten in aller Kürze:

        Wenn vermehrt gespart wird, dann passen die Unternehmen wegen mangelnder Nachfrage ihr Kapazitäten nach unten an und entlassen Mitarbeiter. Sollte es wegen gestiegener Unsicherheit zu einem weiteren Versuch der monetären Ersparnis kommen, ohne dass sich der Staat als spender of last resort verschuldet und somit die Nachfragelücke schließt, dann wird es zu weiteren Anpassungen nach unten kommen; und zwar so weit, bis das gesamte Gemeinwesen in einer tiefen Depression völlig verarmt.

        LG Michael Stöcker

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        Zur Kartoffelökonomie:

        Es ist richtig, was Sie dazu sagen und ich habe nichts Gegenteiliges behauptet.

        Ich wollte keine andere Ökonomie einführen oder für sie werben, sondern lediglich Auffassungen infrage stellen, wie die, dass der Debitismus zum Wirtschaften gehöre wie die Henne zum Ei. Nicht zum Wirtschaften, aber nach Lage der Dinge zu unserem Wirtschaften schon.

        Zum Thema Sparen:

        Dass Sie mir zustimmen, ist schon mal gut.

        Wenn so, MÜSSTEN Sie auch anerkennen, dass letztlich das VERHALTEN der Wirtschaftssubjekte die Funktion des Systems bestimmt und nicht FORDERUNGEN, die aus unbestreitbaren Wahrheiten abgeleitet werden. Ich sage nur Saldenmechanik und Flassbeck. Sie wissen was ich meine.

        >„Real möglich: Die Geldschulden SCHRUMPFEN und dennoch STEIGT das Geldsparen, z. B. in einer starken Rezession mit vielen Insolvenzen, wenn aus Angst mehr gespart wird.“>

        Keynes und auch Sie widersprechen mir nicht, dass dies möglich ist.

        Daher bleibe ich dabei, dass der Zusammenhang von Geldschulden und Geldsparen im Schuldgeldsystem zwar nicht aufzuheben ist, aber auf keinem Automatismus beruht.

        Ich füge hinzu, was Keynes m. A. n. unterschlägt:

        Er übergeht den Bereinigungseffekt, der durch Geldsparen von null entsteht, weil für ihn ein miserables Leben inakzeptabel ist. Nicht beschäftigt zu sein, ist in der Tat miserabel unter der Annahme, dass Menschen sich nicht anpassen wollen bzw. können. Die Märkte würden aber Anpassung erzwingen und dann wäre das Leben für viele zwar materiell nicht so üppig wie vielleicht gewünscht, aber dennoch weit weg von miserabel – und auf andere Weise möglicherweise sogar bereichernd.

        Zu dem, was Sie sagen:

        Klar, dass der Staat als spender of last ressort ins Spiel kommt, wenn nicht sein kann, was nicht sein darf.

        Sie wissen, dass ich die Auffassung vertrete, dass er das Problem nicht lösen kann es daher zu einer Anpassung nach unten kommen MUSS.

        Das müssen wir nicht weiter diskutieren, weil wir uns da wohl nie einig sein werden.

  5. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    Hans-Werner Sinn ist mit dieser TARGET-Analyse sicherlich ein Highlight; allerdings kein intellektuelles sondern ein populistisches. So schwer ist TARGET nun wirklich nicht zu verstehen, dass man hierfür 23 Seiten benötigt. So kann das keiner verstehen; und das ist ja vielleicht auch gewollt, um von eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Hier hat jeder Gelegenheit mal selber zu prüfen, was richtig und was falsch dargelegt wird. Am Ende habe ich eine Linkliste mit den wichtigsten Beiträgen zu diesem Thema zusammen gestellt: https://zinsfehler.com/2018/07/30/target-und-kein-ende/

    LG Michael Stöcker

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