Die Billionen-Schulden­bombe tickt

Der Umbau des Welt-Finanzsystems ist überfällig.

In Folge 79 des „Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ geht es um einen radikalen Neustart der globalen Geldordnung. Daniel Stelter diskutiert mit Chris Watling, einem führenden Londoner Finanzanalysten, über dessen Forderung, das globale Finanzsystem fundamental zu reorganisieren. Warum dieser Schritt überfällig ist, wie er aussehen könnte und was danach kommt.

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Kommentare (22) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Marc Schwetlik
    Marc Schwetlik sagte:

    Die Ansätze des heutigen Gasts finde ich, mit Verlaub, hirnrissig:
    – Mit dem System könne es so nicht weitergehen, wir brauchen einen Neustart: Eine eher einsame Aussage und ohne wirklichen Beleg
    – Die Vermögen von Privatpersonen sind in den letzten Jahren gestiegen, deshalb dürften sie durch Anleiheausfall enteignet werden: Die meisten Anleihen halten Institutionelle und nicht Privatpersonen
    >> Wenn dies umgesetzt würde, wären alle Versicherungen (Anleihequote 85% ihrer Assets) und Banken Pleite. Würde dann der Steuerzahler für die Verluste aufkommen bzw. was wäre damit gewonnen? Oder würden die Privatrenten von Millionen Beitragszahlern gekürzt mit den entsprechenden sozialen Folgen?
    Und wenn Schulden einmal per odre de mufti gestrichen werden, wer verleiht dann in Zukunft noch Geld?
    Und die Idee mit dem “Anker” wird auch nicht so richtig ausgeführt bzw. nicht zu Ende gedacht…

    Für mich ist dieser Gesprächspartner ein reiner Akademiker aus dem Elfenbeinturm ohne praktische Substanz

    Beste Grüße
    Marc Schwetlik

    Antworten
  2. Bauer
    Bauer sagte:

    Nichts aufregendes im heutigen podcast, es sei denn die Erkenntnis, dass die Mehrheit der bto-Teinehmer mehr oder weniger derselben Meinung ist und diese nun langsam um sich greift. Die von Mr. Watling vorgetragenen Lösungsvorschläge haben ähnlichen Tenor, aber auch ähnlich wenig Wahrscheinlichkeit, jemals realisiert zu werden. Im einzelnen :

    Eine neue Finanzordnung braucht einen Anker. Das ist absolut richtig. Jedoch sind weder Kryptogeld jeglicher Art noch Basel III plus X noch andere Übereinkommen zwischen den ZB dafür geeignet. Es gibt zu viele Mitspieler, die unter einen Hut gebracht werden müssten, und wenn das je gelingen sollte, genügend grosse darunter, die schon bei Unterzeichnung entschlossen sind, diese Verträge nicht einzuhalten z.B. unsere westlichen und südlichen Nachbarn oder die USA, China usw. Im IMF sitzen zwar alle beinander, es wäre also ein geigneter Ort, um weltweit Ordnung zu schaffen, aber es ist eben auch nur ein heterogener Club souveräner Staaten. Das haben wir bereits in der Eurozone, dem IMF würde es nicht besser gehen.

    Es sei denn, die SDR würden am Gold festgezurrt. Die ersten Anzeichen lassen vermuten, dass es auf das hinauslaufen könnte. Den Anfang wird man nicht durch Konsens erreichen. Der stärkste muss vorausgehen und im Alleingang oder kleiner Gruppe seine Währung ans Gold binden und darauf bestehen. Einige Staaten könnten diesen Schritt schon heute oder demnächst tun. Abwarten, es gibt Bewegung. Öl, Erdgas, Kohl, seltene Erden gegen Gold statt Rubel oder Yuan, das wäre der Anstoss, den es braucht. Alles andere wäre nur eine weitere Runde des Karussells.

    Schuldenschnitt = Vermögensschnitt. Diese Gleichung ist nicht zu umgehen, und es wird wehtun. Ich habe den deutschen Lastenausgleich zwar als Halbwüchsiger, aber lebhaft miterlebt. Im Kern war es eine 50-prozentige Zwangshypothek auf den Wert des Grundbesitzes, abzustottern über 30 Jahre mit gleichbleibender Annuität. Das fraß etwa die Hälfte der möglichen Bruttomiete, war also nicht existenzbedrohend, aber fast, zumal bei Eigennutzung. Ich erinnere mich noch lebhaft an den Seufzer der Erleichterung meiner Mutter, als sie 1979 die letzte Rate bezahlt hatte.

    Die Immobilienpreise fielen dementsprechend in den Keller. Meine Eltern erwarben 1952 ein dreistöckiges Bürogebäude für ihr Geschäft für nur 42’000 DM. Das war weniger als der damalige Einheitswert.

    Lastenausgleich und Preisverfall liefen damals ohne Aufruhr ab, denn jeder wusste, dass der Krieg verloren und die Städte verwüstet waren und niemand mehr als das Allernötigste hatte. In diesem Punkt war die nationale Kohäsion intakt, schon mangels Alternativen. Eine Neuauflage in der Gegenwart würde da ganz anders ablaufen. Ausserdem ist dieses Problem der Knackpunkt jeden Neustarts, denn der Vermögensschnitt kann nicht global geregelt werden, sondern ist nur national denkbar, wenn überhaupt. Und daran scheiden sich die Geister.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Bauer

      Die eine Frage ist, ob und wenn überhaupt, wie man zu einer neuen Finanzordnung kommt.

      Soweit diese auf einer VEREINBARUNG beruht, MUSS sie die VERTRÄGLICHE Ablösung der alten einschließen.

      Das sehe ich als genauso problematisch an wie Sie.

      Die andere Frage betrifft:

      >Eine neue Finanzordnung braucht einen Anker.>

      „Anker“ ist mehrdeutig, wenn damit „verfügbare Geldmenge“ gemeint ist.

      Ich kann mir NICHT vorstellen, dass sie an der Menge oder Verfügbarkeit eines „Objekt“ festgemacht werden kann analog zu Gold.

      Daher sehe ich einen solchen Anker anders:

      Man müsste zu einer BEGRENZUNG des Wachstums der Geldmenge kommen, die sich an IRGENDETWAS Praktikablem, Glaubwürdigen, Durchsetzbaren, das von allen Beteiligten die Einhaltung ERZWINGT, orientiert.

      Ich sehe nicht, wie das global machbar wäre.

      Zum Thema Lastenausgleich:

      Ich will dazu nur ergänzen, dass die Belastungen für Ihre Eltern und meine sowie viele andere in einer ähnlichen Situation NUR deshalb erträglich waren, weil über längere Zeit HOHE Wachstumsraten mit Inflation herrschten.

      Das ist, was die Wachstumsraten betrifft, für uns perspektivisch nicht erreichbar.

      Antworten
      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ D. Tischer

        >> “Man müsste zu einer BEGRENZUNG des Wachstums der Geldmenge kommen, die sich an IRGENDETWAS Praktikablem, Glaubwürdigen, Durchsetzbaren, das von allen Beteiligten die Einhaltung ERZWINGT, orientiert. ”

        Damit beschreiben Sie exakt Gold. Es ist das einzige IRGENDETWAS, das zwischen souveränen Staaten durchsetzungsfähig ist. Damit käme man wieder nahe an das ursprüngliche Bretton Woods System heran, das ja zufriedenstellend funktionierte, solange der USD noch an das Gold gebunden war. Wie in diesem müssen dann zwangsläufig die nationalen Währungen mit einem zwar fest vereinbarten, jedoch durch souveränen Akt (Abwertung) veränderbaren Wechselkurs gebunden werden. Ein Staat wird es sich dann dreimal überlegen über seine Verhältnisse zu leben, bzw. darauf achten, seine Zahlungsbilanz in Ordnung zu halten. Alles andere würde unverzüglich wieder in das bekannte Schlamassel führen. Für eine ganze Reihe von Staaten dürfte der Weg zum Beitritt allerdings geradewegs über den verschleppten Staatskonkurs führen.

        Vor der Unnachgiebigkeit eines derart abgefederten Goldstandards braucht man sich nicht fürchten. Einerseits kann der IMF die Golddeckung der SDR in Maßen varieren, andererseits befindet sich die Förderungsrate von Gold, rd. 3 %/a des Goldbestandes, recht nahe an der optimistischen Prognose für das Wachstum des Welt-BIP. Ausserdem würde ein dann zwangsläufig höherer Goldpreis die Förderrate nur günstig beeinflussen, da jetzt unwirtschaftliche Lagerstätten wieder rentabel würden.

        Lastenausgleich >> “Das ist, was die Wachstumsraten betrifft, für uns perspektivisch nicht erreichbar.”

        Stimmt. Umso härter wird der Aufruhr, bzw. Umsturz sein.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        6.juni 2021 18:41
        @ bauer

        grundsätzlich, ist jede währung und finanzsystem von vertrauen und von den herrschern, abhängig!

        die lenker/herrscher, können auch bei einem goldstandart die geldmenge ausweiten, nahezu wie sie wollen, – eine zeitlang!

        eine unze gold kostet heute etwa 2000$ und in 5 jahren vielleicht 50000$ und in 10 jahren 1 mill$. trotz eine bindung an gold.
        wer oder was kann die gelddrucker daran hindern? niemand!

        wenn zb. die geldmenge an das BIP-wachstum, +- 1%, gekoppelt wäre und eine entsprechend vertrauensvolle, klare politik gemacht wird, dann braucht die währung keinerlei andere deckung.

        falls in einem neuen geldsystem wieder ein wachstumszwang eingebaut ist, dann ist es nur eine frage der zeit, bis die geldmengen wieder expoldieren, egal ob goldgedeckt oder nicht.
        gegen einen systemischen wachstumszwang gibt es keine gesetze, bindung oder sonstwas, solange diese ursache existiert!

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ foxxly, meinen Freund

        >> “eine unze gold kostet heute etwa 2000$ und in 5 jahren vielleicht 50000$ und in 10 jahren 1 mill$. trotz eine bindung an gold.”

        Das ist vielleicht um einiges übertrieben, aber in der Tendenz durchaus richtig. Deshalb hoffe ich, dass Du jeden überflüssigen Euro illico presto in Gold getauscht hast. Du wirst es nicht bereuen. Aber wenn ich mit 85 Jahren dafür die Geduld aufbringe, sollte es Dir leicht fallen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        “die lenker/herrscher, können auch bei einem goldstandart die geldmenge ausweiten, nahezu wie sie wollen, – eine zeitlang!”

        Ja, aber nur wenn sie genug Gold auftreiben oder das Papiergeld immer weiter gegen Gold abwerten.

        “Goldstandard” bedeutet ja, dass Sie zur Zentralbank gehen und die Papiergeldscheine gegen Gold eintauschen können.

        “eine unze gold kostet heute etwa 2000$ und in 5 jahren vielleicht 50000$ und in 10 jahren 1 mill$. trotz eine bindung an gold. wer oder was kann die gelddrucker daran hindern? niemand!”

        In einer Goldstandardwelt wird so eine Entwicklung dazu führen, dass jeder seine Dollars sofort gegen Gold eintauscht. Und dann wird es für die Gelddrucker sehr schnell sehr unangenehm, wenn die Goldtresore leer sind…

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ ott 08:28

        >>In einer Goldstandardwelt wird so eine Entwicklung dazu führen, dass jeder seine Dollars sofort gegen Gold eintauscht. Und dann wird es für die Gelddrucker sehr schnell sehr unangenehm, wenn die Goldtresore leer sind…<<

        …… ist dies nicht genau vor und nach dem ende des goldstandarts 1971 passiert?

        die goldreserven waren weg und das gelddrucken feierte den "goldenen ursprung"!

        insofern wäre dies ein widerspruch zu ihrer aussage!

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ foxxly 07/06/21 08:56

        >> “…… ist dies nicht genau vor und nach dem ende des goldstandarts 1971 passiert?”

        Es war doch anders. Die USA lebten bereits damals über ihre Verhältnisse (+Vietnamkrieg) und verloren ziemlich rapide ihr Gold. Dies wanderte in die Staaten mit einem Handelsüberschuss gg. die USA. Auch der deutsche Goldschatz entstand so. Eigentlich hätten die USA abwerten müssen. Da war die Goldbindung das Hindernis und wurde deshalb “vorübergehend” aufgehoben.

        Deshalb darf in einem neuen System nicht wieder eine umlaufende Währung ans Gold gebunden werden, sondern eine Verrechnungseinheit muss diese Funktion übernehmen. Die SDR wären da schon geeignet, aber noch verfügen die USA über die Stimmehrheit im IMF. China’s Ziel ist ziemlich offensichtlich, diese Mehrheit zu brechen und hat sich deshalb bereits indirekt der SDR bemächtigt, deren Relation zu Gold es seit Okt. 2016 (Datum des Beitritts zum IMF) steuert. Da ist noch einiges zu erwarten.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        Na, ein bisschen komplizierter war es damals schon:

        1. Bis Ende 1974 gab es in den USA für Privatleute und private Unternehmen noch ein Goldbesitzverbot.

        2. Im Rahmen vom Bretton-Woods-System konnten nur noch ausländische Zentralbanken Dollars gegen Gold tauschen, die freie Konvertibilität von Papiergeld zu Gold für jedermann wurde in den meisten Staaten schon Jahrzehnte vorher abgeschafft, als die wegen der Weltwirtschaftskrise oder wegen des 1. Weltkriegs in wirtschaftliche Schwierigkeiten kamen.

        Wenn man es dem Pöbel verbietet, die Papierzettel in Gold einzutauschen und dazu noch die Handelspartner aus politischen Erwägungen (“Kampf gegen den Klimawa…”… pardon, “gegen den Kommunismus” natürlich) oder purer Angst vor der militärischen Macht der USA die Zettelchen nicht einlösen wollen, dann “funktioniert” natürlich auch das Gelddrucken. Zumindest ein paar Jahrzehnte lang. Viele unserer Rentner drücken ja heute noch die Daumen, dass sie den Zusammenbruch nicht mehr selbst erleben müssen, darum CDU.

        Kennen Sie eigentlich die lustigen Geschichten über die ersten Banken im Wilden Westen der USA? In den Western-Filmen werden die immer ausgeraubt, aber tatsächlich kam es auch vor, dass Banken mit Bilanzproblemen Pistoleros anheuerten, um Bankkunden davon zu überzeugen, ihre Kontoguthaben (damals noch Silberdollars) doch jetzt lieber doch nicht abzuheben…

        Zum Glück müssen wir solche hässlichen und für die Banken imageschädigenden Szenen heute nicht mehr sehen, weil unsere Regierungen höchstselbst die Interessen der Banken so schön schützen und mit ihnen symbiotisch im Geldschöpfungs- und Staatsschulden-Kreislauf existieren. ;)

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Bauer

        “Deshalb darf in einem neuen System nicht wieder eine umlaufende Währung ans Gold gebunden werden, sondern eine Verrechnungseinheit muss diese Funktion übernehmen.”

        Worauf genau bezieht sich das “deshalb”?

        Ist es die Idee, einen Währungskorb als Verrechnungseinheit zu nehmen damit es keine Alleingänge einer einzelnen Nation bei der Festlegung oder Änderung der Goldbindung gibt? Oder etwas anderes?

      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ R. Ott

        “Deshalb” war eine unzulässige Verkürzung meinerseits. Dahinter steht der bekannte Spruch von Conally: The dollar is our currency, but it’s your problem.”, womit er natürlich recht hatte. Man kann keinem Staat übel nehmen, wenn er seine nationale Währung nach seinen nationalen Bedürfnissen manipuliert. Und deshalb sollte künftig eine umlaufende Währung nicht mehr die Doppelfunktion einer weltweit gültigen Ankerwährung haben.

    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Richard Ott, 9:26
      In harten Zeiten monetären Umbruches ohne Rechtsschutz sollte man sich hüten, mit Gold- in welcher Form auch immer- aufzutreten.
      Tuareg-und Berberstämme Nordafrikas hielten ausschliesslich Silber als Schmuck und Geld ( ” gutes Baraka”):
      https://de.wikipedia.org/wiki/Berberschmuck
      Gold wurde mit Unglück, Versklavung verbunden, möglicherweise Erfahrungen aus vorkolonial- interethnischem Sklaven-und Goldhandel / Westafrika.
      Auch China präferierte Silber bis 1934, bis die USA den Weltmarktpreis für Silber nach oben manipuliert hatten.
      Silberschmuck und-Münzen in Krisen kann Versorgungen sichern, immerhin kann ein Goldhandelsverbot nie ausgeschlossen werden.

      Antworten
  3. jobi
    jobi sagte:

    Der Reset ist unvermeidbar. Das scheint unter Insidern mittlerweise Konsens.

    “Great Reset offers opportunity to restore economic fairness ..”

    Aus politischen und sozialen Gründen wäre er sogar notwendig.

    Diejenigen, die es vor allem betrifft, verstehen es nicht.
    Und diejenigen, die es verstehen, wollen den Reset in ihrem Sinne gestalten – Fairness steht dabei nicht an erster Stelle.

    Und allen Verheißungen der Gelddemagogen zum Trotz: Es wird es einen neuen Anker für das Geldsystem geben müssen.

    Mein Tipp: Es wird einer sein, der nicht verhandelt werden muss.

    Antworten
  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass die Welt so viele Schulden anhäufen könnte, wie sie bereits angehäuft hat.>

    Die Schuldenbombe tickt weiter und hat natürlich einen Zünder.

    Aber der zündet NICHT, weil die Bombe KONTINUIERLICH umgebaut, d. h. vergrößert wird und daher der Zünder NICHT aktivierbar sein kann.

    Die NOTWENDIGKEIT eines radikalen Neustarts, der ERRORDERLICHE Neustart des Weltfinanzsystems mit einem Anker, etwa dem des Vollgelds?

    UNABHÄNGIGE Zentralbanken zielen auf die verträgliche Geldmenge, die nur in KRISENSITUATIONEN davon abgehen können:

    ERFOLGT doch PAUSENLOS, um pausenlos KRISEN zu verhindern.

    Mein Ratschlag:

    Weiter träumen.

    VIEL wichtiger und am Rande auch angesprochen:

    Die Zünder werden an den Wahlurnen AKTIVIERT.

    Deshalb freue ich mich schon auf die Podcasts, in denen WAHLPROGRAMME analysiert werden.

    Ich glaube, dass da an tickenden Bomben gebaut wird, lasse mich aber gern eines anderen belehren.

    Antworten
    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      @Herr Tischer,
      “Die Zünder werden an den Wahlurnen AKTIVIERT”
      Das glaube ich nicht. Was dort gefährlich werden könnte wird erst diffammiert, dann schickaniert und wenn das nicht hilft, einfach verboten. Die Schuldenbombe ist ein perfides Ding. Vorne rum hat sie gut erkennbare Zünder, die man entschärfen der zumndest unempfindlicher machen kann, aber hinterum gibt es noch Booby Traps, Sprengfallen. Niemand nimmt sie als solche wahr, aber irgendwann löst sie irgendwer irgendwie aus. Hinterher wissen dann natürlich alle Schlauköpfe, dass es notwendigerweise genauso hat kommen müssen…

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Hansjörg Pfister

        >Was dort gefährlich werden könnte wird erst diffammiert, dann schickaniert und wenn das nicht hilft, einfach verboten.>

        Das will ich nicht völlig ausschließen.

        Ich glaube aber nicht, dass dies in Westeuropa so einfach ist, wie in u. a. in Russland oder
        China/Hongkong.

        DIFFAMIERT wird schon – und es hilft NICHT, wie heute ab 18:00 einmal mehr bewiesen sein wird.

  5. weico
    weico sagte:

    Das Finanzsystem und Politik stellt sich schlicht auf den Standpunkt: “Warum soll man etwas ändern, dass zurzeit so gut läuft”?

    Für das Finanzsystem, Investoren und Politik herrschen doch absolut traumhafte Zeiten .

    Wann gab es, historisch gesehen, jemals so ideale Politische- und Investment-Bedingungen, dass der ZEITGEIST und die WELTGEMEISCHAFT/STAATEN das GLEICHE WOLLEN ( überspitzt gesagt: “DIE WELT RETTEN”) und DAFÜR noch praktisch unbegrenzte Geldquellen zur Verfügung stehen. Dies noch zu praktisch NULL ZINS .

    Man kann die Gefahren ja durchaus diskutieren und diese Gefahren sind auch absolut nicht zu verharmlosen…. ABER man SOLLTE diese einmalige Chance und Konstellation aber auch zu NUTZEN wissen.

    Die WELTGEMEINSCHAFT/STAATEN werden die Schulden ja spätesten dann “ausbuchen” oder sonstige “kreative Buchungen” finden , wenn die Zinsen einmal heftig steigen würden.

    Bis dahin sollte, für JEDEN der KANN, das Motto gelten ….ALL-INN und “abkassieren” !!

    Antworten
  6. Michael Kaufmann
    Michael Kaufmann sagte:

    Das Thema klingt interessant. Leider kommt es als Podcast. Und Podcastd sind nun einmal todsterbenslangweilig. Ich kann mich nicht überwinden, einen Podcast zu hören. Lieber lese ich einen interessanten Text auf einer anderen Seite.

    Antworten
    • Tom96
      Tom96 sagte:

      @ Herr Kaufmann
      Wie eigenständig ist es in Texten, Büchern herunzublättern mit Inhaltsverzeichnissen, Quellen, Schaubildern, Literaturverweisen, Fußnoten und Zitaten…, dann einfach weglegen, mitnehmen – aufgeschlagen – Notizen reinschreiben! Oder gar selber vorlesen, Sätze zu erkunden.
      Ein kurzer Return auf die Seitenlinie in Ihr Spielfeld.

      Antworten
    • Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      @Michal Kaufmann,
      Etwas Phantasie am Sonntagmorgen, bitte , verehrter Herr Kaufmann:
      Sie könnten beim Hören z.B. Knöpfe annähen, bügeln, Fenster putzen , ( Schminken? ) solche-langweiligen-Dinge erledigen. Ergotherapie plus intellektueller Gewinn:
      statt Lamento ( Sie verpassen was! ) sollten sollten Sie multi-tasking mal versuchen …

      Antworten
  7. foxxly
    foxxly sagte:

    …… all die maßnahmen, vom vollgeld bis zu der schenkung zur entschuldung, – haben nur den effekt den wachstumszwang etwas zu veringern und somit das bisherige geldsystem etwas länger am leben zu erhalten.

    der weg, die realwirtschaft die belastungen zu reduzieren ist richtig, aber alleine nicht die lösung, weil weiterhin nur eine reduzierung des wachstumszwanges erreicht wird.

    der turbo der fehlentwicklung ist natürlich, dass mehr als 50% der vergebenen kredite im finanzsektor landen.
    (soviel hätte ich nicht gedacht. rund 37% in den finanzmarkt und ein geschätzter anteil aus dem immobilienmarkt)

    damit wird auch die einseitige lastenverteilung von steuern und alle anderen abgaben in der realwirtschaft und dem finanzsektor einschätzbar.

    dieser beitrag heute, bestättigt meine bisherigen thesen, dass der jährliche BIP-zuwachs in geld den bürger pro kopf ausbezahlt werden sollte. damit würde der wachsumszwang durch kredite, nahezu vollständig beseitigt.

    die frage bleibt, ob und wieviel neue kredite im finanzsektor sinnvoll und erträglich ist. Wieviel davon könnte man verbieten?

    Antworten

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