Deutschlands Klima-Ideologie ist teuer

Wer eine wirklich saubere Umwelt will, muss auch sauber rechnen

Eine transparente Kosten-Nutzen-Analyse ist das zentrale Thema der 52. Folge von „beyond the obvious – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“. Er ist diesmal im Gespräch mit zwei Fachleuten, die sich mit der Berechnung von CO2-Emissionen und in diesem Zuge mit alternativen Verkehrskonzepten auseinandersetzen.
Prof. Dr. Andreas Herrmann ist Direktor am Institut für Customer Insight an der Hochschule St. Gallen und promovierter Betriebswirtschaftler. Dr. Klaus Radermacher ist promovierter Informatiker, Unternehmer und Experte für Innovationsmanagement, Automotive und Verkehr. Gemeinsam legen sie dar, warum die deutsche Klimaschutzpolitik hinsichtlich der Verkehrswende weder wirtschaftlich sinnvoll ist, noch das Klima schützt. Ein Verzicht aufs Fliegen, die einseitige Förderung der Bahn und der alternativlose Umstieg auf Elektroautos sind demnach der falsche Weg.

Informationen zum Nachlesen finden Sie im Blog auf think-beyondtheobvious.com. Fragen und Rückmeldungen zu diesem Podcast schicken Sie per E-Mail an podcast@think-bto.com.

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Kommentare (47) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Jan Schreiber
    Jan Schreiber sagte:

    Sehr geehrte Herren,

    Sie haben eine sehr wissenschaftliche Aufmachung Ihres Podcasts. Leider konnte ich aber keine Quellenangaben finden, was mich etwas irritiert. Sie sagen: “Doch Forscher sagen, der Verkehr ist nicht das große Problem.” Welche Forscher, und auf welche Daten beziehen sie sich? Laut Umweltbundesamt leistet der Verkehr einen nicht unerheblichen Beitrag zum CO2 Ausstoß (https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/treibhausgas-emissionen/emissionsquellen#energie-stationar). Insgesamt sieht man aber, dass in sehr viele Sektoren unterschieden wird, so dass man zu jedem einzelnen sagen kann, dieser Sektor alleine macht das Kraut nicht fett. Praktisch eigentlich. Es geht weiter: “Einer dieser Forscher, der an dieser Emissionsstudie mitgearbeitet hat, ist Hans Joachim Schellnhuber.” Geschickt, namentlich erwähnt wird ein Forscher, der bei Umweltschützern einen guten Ruf hat. Leider wird auch hier nicht dargelegt, um welche Studie und welches Interview es sich genau handelt. Er wird hierbei zum internationalen Flugverkehr zitiert. Bei meiner leider erfolglosen Suche nach dem von Ihnen zitierten Interview habe ich aber einen Beitrag gefunden, in dem er fordert, den innerdeutschen Flugverkehr zu verbieten und durch ein Hochgeschwindigkeitszugsystem zu ersetzen (https://www.rnd.de/wirtschaft/co2-bilanz-klima-experte-fordert-verbot-von-inlandsflugen-QKPNOFZXDYXZIJMOJF2IQOCO6Q.html). Diese Forderung ist nun nicht ganz im Einklang mit dem Fazit in Ihrem Podcast, wird aber nicht weiter erwähnt.
    Im übrigen wünsche ich mir eine framing-freie Debatte. Indem Sie schon im Titel mit dem Wort “Klima-Ideologie” arbeiten, werten Sie jegliche Versuche einer klimabewussten Umstrukturierung ab und begeben sich damit auf das Niveau unseres Verkehrsministers Scheuer.

    Mit freundlichen Grüßen
    Jan Schreiber

    Antworten
    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Sehr geehrter Herr Schreiber,

      das stimmt so nicht. Zum einen erscheint meist passend zum Podcast am Tag zuvor ein Beitrag auf dieser Seite zum nachlesen. So auch hier: https://think-beyondtheobvious.com/vollkosten-statt-grenzkostenrechnung-bei-der-berechnung-von-co2-emissionen/

      Das Interview mit Prof. Schellnhuber war im Deutschland Funk. Das wird im Podcast ausdrücklich erwähnt, so dass ich nicht weiß, wieso Sie ihn nicht finden konnten. Es ist der erste Treffer wenn man das in Kombination googelt: https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-und-co2-rueckgang-der-klima-effekt-ist-erstaunlich.697.de.html?dram:article_id=485756

      Was den Titel betrifft: es ist ideologisch, wenn man nur auf den Grenz-CO2-Ausstoß blickt, Beispiel Bahn besser als Flugzeug, statt sich die Fakten anzuschauen.

      Zum letzten Punkt: natürlich hat der Verkehr einen Anteil am CO2-Ausstoß. Aber – und das ist hier der Punkt – die Industrie ist mindestens ebenso wichtig, weshalb ja auch Corona nur so einen geringen Effekt auf die CO2-Emissionen hat. Hier die Daten der Welt: https://ourworldindata.org/emissions-by-sector

      MfG. DSt

      Antworten
      • Jan Schreiber
        Jan Schreiber sagte:

        Sehr geehrter Herr Stelter,

        vielen Dank für die Zusatzinformationen. Gut, dass es diese irgendwo auf Ihrer Homepage gibt aber, wie gesagt, ich hätte sie direkt auf dieser Seite verlinkt erwartet und nicht. Auch ein Verweis auf “Deutschlandfunk” ist recht dünn. Es ist zumindest aus wissenschaftlicher Sicht unüblich, dass man Quellen googeln muss.

        Zum letzten Punkt: Framing ist es die Einbettung in ein Deutungsraster und für eine sachliche Diskussion nicht zielführend.

        Mit freundlichen Grüßen
        Jan Schreiber

      • Daniel Stelter
        Daniel Stelter sagte:

        Ein Podcast ist aber keine wissenschaftliche Arbeit. Natürlich könnte ich alle Quellen noch verlinken. Darf ich aber Gegenfragen: wer bezahlt mich dafür? Ich finde, Sie hören ein hoch seriöses und qualitatives Produkt UMSONST.

  2. Matthias
    Matthias sagte:

    Vielen Dank für den interessanten Podcast Herr Stelter.
    Herr Radermacher scheint aber leider die von ihm selbst als so wichtig erkannten physikalischen Aspekte ebenfalls nicht recht verstanden zu haben. Das Beispiel eines Zuges, der durch mehrmaliges Anhalten und Anfahren wiederholt Beschleunigungs- und Bremsenergie aufbringen muss ist falsch, da ein elektrifizierter Zug einen großen Anteil der Energie über einen Generator an das Netz zurückgibt. Das selbe gilt bei Hubarbeit, die bei der Abfahrt wieder gewonnen wird! (https://de.wikipedia.org/wiki/Bremse_(Eisenbahn))
    Im Vergleich dazu gibt es beim Flugverkehr kein Möglichkeit die eingesetzte Beschleunigungs- und Hubenergie zurückzugewinnen, wodurch der Flugverkehr insbesondere auf der “Kurzstrecke” deutlich mehr Energie verbraucht.

    Antworten
    • Klaus Radermacher
      Klaus Radermacher sagte:

      Lieber Matthias,
      dass (manche) Züge auch Energie beim Bremsen ins Netz rekuperieren können, ist richtig und mir durchaus bekannt. Steht auch in dem Artikel, der auf der Webseite von Dr. Stelter veröffentlicht wurde. Dass es sich dabei um “einen großen Teil” der Energie handelt, ist jedoch nicht richtig. Hier würde mich sehr konkret interesieren, welche Quellen Sie haben, die hier eine exakte Energiemenge angeben bzw. einen Prozentsatz dessen, was die Bahn insgesamt an Strom verbraucht. Zudem sind in den Stromverbräuchen der Bahn die rekuperierten Energiemengen ja bereits berücksichtigt. Zudem wissen wir, dass es kein Perpetuum Mobile gibt; es ist also niemals effizient, einen Bewegungsablauf so zu gestalten, dass immer wieder neu beschleunigt und dann wieder abgebremst wird! Man wird niemals die kinetische Energie verlustfrei zurückgewinnen können.

      Auch die Aussage, dass ein Flugzeug die eingesetzte Beschleunigungsenergie und die für Hubarbeit aufgewendete Energie nicht nutzen kann, ist physikalisch nicht korrekt. Wenn ein Flugzeug im Sinkflug ist, profitiert es genauso von der Schwerkraft wie ein Zug oder ein Fahrzeug. Das Ergebnis ist, dass es deutlich weniger Energie aus den Triebwerken benötigt, um die geforderte Geschwindigkeit zu halten. Der Unterschied zwischen Luftfahrt und Landverkehrsmitteln ist der, dass es im landgebundenen Verkehr je nach Topographie häufig rauf und runter geht, im Bewegungsverlauf eines Flugzeuges nur einmal rauf und dann wieder runter. Physikalisch ist es egal, ob es häufig oder nur einmal rauf oder runter geht, die Summe der insgesamt zu leistenden Hubarbeit ist die entscheidende Größe, nicht die Anzahl der Summanden.

      Antworten
      • Jan Schreiber
        Jan Schreiber sagte:

        Sehr geehrter Herr Radermacher,

        Sie schießen in Ihrer Antwort mit der Erwähnung eines Perpetuum Mobiles über das Ziel hinaus. Matthias hat nie behauptet, dass sich Bremsen und wieder anfahren positiv auf die Energiebilanz des Zugverkehrs auswirken würde. Dies ist zwar eine geschickte Art der Argumentation aber nicht sonderlich respektvoll.
        Ihre Aussage, dass ein Flugzeug im Sinkflug genauso von der Schwerkraft profitieren würde wie ein Zug kann ich nicht nachvollziehen. Der Zug kann beim Bergabfahren durch Rekuperation Energie gewinnen wohingegen mir nicht bekannt ist, dass sich Flugzeugturbinen in ähnlicher Weise nutzen lassen. Hinzu kommt, dass gerade im Sinkflug, wenn sich potentielle Energie in kinetische umwandeln könnte, eine Reduzierung der Geschwindigkeit notwendig ist.
        Im Übrigen werden bei einer Fahrt mit dem Auto (für den Zug habe ich keine Daten gefunden) zwischen München und Hamburg akkumuliert nur 4.700 m bzw. 5.200 m Hubarbeit geleistet (https://maps.openrouteservice.org/directions?n1=50.113533&n2=16.75415&n3=6&a=48.141825,11.555076,53.55087,10.00714&b=0&c=0&k1=en-US&k2=km). Typische Reiseflughöhen von Verkehrsflugzeugen liegen bei 10.000 m (https://de.wikipedia.org/wiki/Flugh%C3%B6he#Typische_Flugh%C3%B6hen).

        Mit freundlichen Grüßen
        Jan Schreiber

  3. Lucas H
    Lucas H sagte:

    Danke für die interessante Analyse, Herr Dr. Stelter!

    Als Hauptverursacher für den “CO2-Rucksack”, welcher durch Bau und Instandhaltung von Infrastruktur entsteht, wurde die Bauindustrie identifiziert. Die naheliegendste Schlussfolgerung wäre in meinen Augen hier den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Leider wird dieser Aspekt in dem Podcast nicht adressiert. Scheitert es hier an den technologischen Konzepten?

    Antworten
  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Richard Ott

    >Das wesentliche Problem ist, dass sozialer Zwang -wenn durch Weltrettungs-Ideologen ausgeübt- besonders maßlos und totalitär ist.>

    Richtig, der Zwang ist maßlos und totalitär, wenn er durch Weltrettungs-Ideologen ausgeübt wird.

    Da widerspreche ich weder Ihnen noch Herrn Bauer.

    Der Zwang ist zudem gesellschaftlich VERHEEREND, wenn die Menschen dabei hinter die Fichte geführt werden wie durch die Grünen.

    Ich habe im vorletzten podcast kommentierend dargelegt, dass Frau Baerbock WIDERSPRÜCHLICH argumentiert, wenn sie im kapitalistischen Wettbewerbssystem den Menschen, die bei der Energiewende durch den Rost fallen, ein Recht auf Arbeit verspricht.

    Ein Recht auf Arbeit kann es in DIESEM System NICHT geben.

    Die Grünen betreiben Volksverdummung, was uns allen gewaltig auf die Füße fallen wird.

    >Ob es „soziale Zwänge“ auch ohne „Ideologien“ gibt, scheint mir doch eher ein Nebenaspekt zu sein. Ich glaube, die gibt es immer, aber die verschiedenen sozialen Gruppen sind umso einfacher zu befriedigen, je mehr Wachstum es gibt und je mehr neue Ressourcen demzufolge jedes Jahr zu verteilen sind.>

    Da liegen Sie FALSCH.

    Es ist KEIN Nebenaspekt.

    Die beiden Gesprächspartner im podcast haben die DIMENSION einer auf Vollkostenrechnung beruhenden maximalen CO2-Reduktion ERKANNT:

    Die Menschen müssen sich ihre Lebensweise grundlegend ändernd ANPASSEN und für die Automobilindustrie wäre es eine KATASTROPHE.

    Dr. Stelter hat am Ende des podcast die FALSCHE Ausfahrt genommen und die Ideologie zum GRUNDPROBLEM erklärt.

    Das ist wiederum IDEOLOGIE angesichts der des Projekts, um das es geht:

    Umstellung der GESAMTEN VOLKSWIRTSCHAFT auf CO2-Neutralität.

    Selbst wenn man diese RATIONAL betreiben würde, also rein rechnerisch OHNE Ideologie bei jeweils gegebener Systemtechnologie OPTIMIEREND, müsste so viel ZERSTÖRT werden – zwar nicht kriegerisch, aber rücksichtslos entwertend -, dass die Disruption kaum vorstellbar und wohl auch nicht beherrschbar sein würde.

    Auf jeden Fall gäbe es entgegen Ihrer Darlegung erst einmal KEIN Wachstum und in hinreichendem Umfang KEINE Gruppen, die „einfach“ zu befriedigen wären.

    Ich habe das mit dem Verlust von Wohneigentum angedeutet.

    Man muss sich einmal klar machen, auf WAS wir uns mit einer Energiewende, wie sie in weiten Teilen der Bevölkerung und vor allem FFF propagiert wird, einlassen.

    Ich sage es noch einmal:

    Es ist ein Großexperiment OHNE Versuchsanordnung.

    Oder, griffiger:

    Aufbruch in NICHT kartographiertes Territorium – mit Schiffen, die wir hinter uns VERBRENNEN.

    Das hat nicht einmal Christoph Kolumbus gewagt, als er aufbrach und einem Horizont entgegen segelte, von dem er NICHT wusste, was dahinter zu erwarten sein würde.

    Antworten
  5. foxxly
    foxxly sagte:

    @ ott 10:44
    sie umweltsünder ! soll ich auf eine gegenfrage überhaupt antworten?? ich sehe die co2- geschichte auch nicht als lupenrein an. sie dürfte sehr ein geschäftsmodel sein.
    aber, wir können uns den pol. vorgaben zunächst nicht entziehen. (zu dieser erderwärumg, wird nahezu ausschließlich das co2 verantwortlich gemacht, aber die großen zyklen vonn sonne, golfstrom, warm und kaltperiden etc. kommt m.m. viel zu kurz.so auch, dass sich die erde zunehmend langsamer dreht. vor etwa 100 mill. jahren, waren die tage 4bis5 stunden kürzer)
    auch sie herr ott, werden den wohlstandsexzess mit bezahlen dürfen, ob sie wollen oder nicht! auch sie haben in der summe, mehr konsumiert, als wir uns auf dauer leisten können.
    ich kann es auch nicht sagen, wie weit uns die anstehende “korrektur” zurückschmeißt. da ist nahezu alles denkbar; leider!

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “auch sie haben in der summe, mehr konsumiert, als wir uns auf dauer leisten können.”

      Ach, habe ich auch mehr Energie konsumiert als “wir” uns “auf Dauer leisten können”?

      Schulden beim Stromanbieter oder beim Heizöllieferanten habe ich jedenfalls keine. Woher wollen Sie wissen, was ich mir leisten kann?

      Und auf der Wir-Ebene betrachtet: Da kommt keiner und sagt “Dudu, das könnt ihr Menschen euch aber nicht leisten!”. Kohle, Erdöl, Erdgas und auch Uran liegen in der Erde. Wir müssen sie nur herausholen und können sie dann nutzen um unseren Lebensstandard zu verbessern und neue Technologien zu entwickeln, um irgendwann hoffentlich Zugriff auf die Bodenschätze von anderen Planeten, Monden und Asteroiden zu bekommen.

      Ist das nicht eine viel verlockendere Zukunftsvision als müsliessend in einem kleinen stalinistischen Wohnloch zu sitzen und darauf zu warten, dass die tägliche Stromzuteilung kommt?

      Antworten
  6. Dr. Lucie Fischer
    Dr. Lucie Fischer sagte:

    @Richard Ott, 8:02
    Das Gemeinsame an allen Glaubens-Fundamentalisten ist die Abwehr von Zweifeln und damit verbundener Angst:
    Das Gebäude deren Überzeugungen ist atombombensicher aus Stahl-Beton und scheint durch nichts zu erschüttern zu sein. Die gesamte Energie wird anstrengend- monoton aufgewendet , diese Überzeugungs-Bastion zu zu erhalten & zu verteidigen, aber es gibt eine Chance:
    Die 68-ziger / SDS -Anhänger z.B. propagierten den Aufstand der proletarischen Massen, die Führungskader liebten aber Sommerferien in Villen der Toskana , Rotweinkenner usw.
    Nur solche Fissuren/ Bruchstellen der Ideologie können bewirken, dass tröpfchenweise Wasser & Eis der Beton-Abwehr zusetzt und letzlich sprengt.
    Islamisten predigen strenge Segregation der Geschlechter und meinen , die ” Ehre ” ihrer Frau( en) zu verteidigen, schauen aber Pornos bis die Augen triefen.
    DAS sind Bruchstellen, dort kann man ansetzten.
    ( Der Islam(ismus) ist durch umfassende Sexualängste &-Abwehr geprägt, Sigmund Freud würde gesteinigt).
    Den Eltern der durch FAS ( fetales Alkohol-Syndrom) geistig retardierten Greta offensichtliche FINAZIELLE Interessen nachzuweisen wirkt mehr, als das Thema ” Klima” überhaupt anzusprechen.
    Greta wird als ” gebundene Delegierte” ( Helm Stierlin) ihrer Eltern benutzt und missbraucht. Wenn Greta vor der UN mit hass/ angst-verzerrtem Gesicht schreit, man habe ihr die ” Kindheit gestohlen” hat sie sogar recht: Gemeint sind aber ihre kalt- berechnenden Eltern & NGOs, die die Tic´s ( =Angst, Spannung) ihrer Tochter lieber hart mit Medikamenten unterdrücken als Greta auf einem Ponyhof spielen zu lassen. ( dort könnte sie sich altersgemäss entspannen und sicher fühlen: / Tiere, again).
    Mikoskopisch kleine Fissuren im Abwehrgebäude der Ideologen aufspüren gibt die Chance, Zweifel aufkommen zu lassen .
    Danach braucht es aber noch den Mut, diese Zweifel / Angst auch zu ertragen.
    Der Preis für diesen Mut , bezahlt mit Angst ist ” Lebendigkeit”, sich entwickeln zu können, spielerisch denken zu können , kreativ zu werden und nicht starr -rigide zu bleiben.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Dr. Lucie Fischer

      >Der Preis für diesen Mut , bezahlt mit Angst ist “ Lebendigkeit“, sich entwickeln zu können, spielerisch denken zu können , kreativ zu werden und nicht starr -rigide zu bleiben.>

      Ich vergebe eine 1+ für diese Aussage.

      Denn so ist es:

      Wir sind zivilisatorisch so DEGENERIERT, dass wir die ANGST, die sich durch unser UNVERMEIDLICHES Geworfensein in NICHT Gestaltbares zeigt, NICHT ertragen können.

      Gepampert von der Wiege bis zur Bahre ist unser Lebensmotto.

      Von Ihnen werde ich nicht falsch verstanden, wenn ich das benenne mit

      UNMENSCHLICH.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ tischer13:30
        …. das ist wohl der preis des wohlstandes, – etwa nach dem motto: ich brauch keinen plan B. es ist alles gut etc usw.

      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @ Sehr geehrter Herr Tischer ,
        Ich gebe Ihnen eine triple 1 + zurück, obwohl das, worum es geht, , gerade nicht benotet werden kann und muss.
        Einfache Fragen, die sich stellen, wie:
        warum finden sich im Reichen-Staat Dubai mit hochbezahlten ” Top-Wissenschaftlern” keine innovativen Studenten, warum führt ein ” gekaufter Dubai-Louve” nicht zu künstlerischer Explosion? Warum führt Ideologie immer zu Stagnation und Unflexibilität?
        Eines meiner ” Lieblings-Statements” dazu stammt von Steve Jobs:
        Rede vor Harvard-Absolventen, ” stay hungry, stay foolish”
        https://www.youtube.com/watch?v=_vdT7191I3E
        Sie sind das Beste Beispiel für Esprit und unkonventionelles Denken. Ich lerne hier im blog jeden Tag dazu.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dr. Lucie Fischer

        Sie meinen die Stanford-Rede von Steve Jobs.
        Ich kannte sie, habe sie mir aber nochmals angehört.

        Immer wieder beeindruckend:

        Jobs ist AUTHENTISCH.

        Keine Koketterie mit seinen Mrd. im Kreuz und einem schelmischen Zwinkern hin zu den Stanford-Absolventen mit den $-Zeichen in den Augen.

        Der Jobs, der da sprach, ist ein vom Leben GEZEICHNETER und daher auch einer, der weiß, welche Bereicherung – und genau das MEINE ich – SCHEITERN ist.

        Da kommt Demut auf.

  7. Christoph
    Christoph sagte:

    Mich hat der Podcast nicht überzeugt.
    Das Beispiel Basistunnel aus Sicht Emissionen ist nicht richtig. Es geht um die Verlagerung von Schwerlastverkehr durch die Schweiz weg von der Straße. Weiterhin ist bereits nach vier Jahren die Bauinvestition durch den Luftverkehr “ausgeglichen”.
    Lastentransport kann zu kurz.

    Statistik ist nett, aber konkret fehlten mir die Ansätze. Disruptiver Wandel ist nur aber zu erreichen. Selbst das Beispiel Autoproduktion und die Arbeiter, die nun Fahrer werden könnten überzeugt mich nicht. Wer bezahlt diese den? Der Staat? Eine Unternehmer? Wer gleicht die sicherlich gewinnträchtigen Stadtgegenden mit den unproduktiven Landgegenden aus bei einem Konzept Mobility as a Service. Der Staat?

    Antworten
    • Matthias
      Matthias sagte:

      Dem Kommentar kann ich mich nur anschließen.
      Der Vergleich mit den Emissionen im Flugverkehr ist zwar auf den ersten Blick sehr eindrücklich, aber doch eher irreführend.

      Antworten
  8. Bauer
    Bauer sagte:

    “Deutschlands Klima-Ideologie ist teuer”

    Ich ergänze: JEDE IDEOLOGIE IST TEUER, und zwar gleich mehrfach.

    Zunächst ist da der ökonomische Aspekt. Da eine Ideologie sich fixiert auf ein exklusiv definiertes Ziel und auch die Wege dorthin ausschliesslich vorzeichnen will, wird das Ergebnis selbst unter den günstigsten Umständen suboptimal ausfallen.

    Sodann kommt eine Ideologie, sofern sie nicht nur einen Nebenaspekt des Lebens betrifft (dann ist sie ohnehin keine, sondern lediglich eine Marrotte) nicht ohne sozialen Zwang aus. Sie fordert von ihren Anhängern Gläubigkeit und bedingungslose Gefolgschaft. Häresie wird mit Ächtung oder gar mit sozialer oder physischer Vernichtung geahndet. Eine Ideologie muss deshalb auch Zäune um sich errrichten.

    Eine Ideologie, die sich durchsetzt, verhärtet. Ihr Apparat hypertrophiert und verpasst den Anschluss an parallel laufende Entwicklungen, er wird zuletzt zum Selbstzweck, um die Bonzen zu füttern.

    Eine Ideologie erstickt entweder an sich selbst, wenn sich der Widerstand nicht organisieren kann (1000 Jahre finsteres Mittelalter), kollabiert (der Kommunismus) oder wird hinweggefegt (das III. Reich).

    Man kann ja Wetten darauf abschliessen, wie es enden wird.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Bauer

      >Sodann kommt eine Ideologie, sofern sie nicht nur einen Nebenaspekt des Lebens betrifft (dann ist sie ohnehin keine, sondern lediglich eine Marrotte) nicht ohne sozialen Zwang aus.>

      Richtig.

      Ihr Fehler:

      Sie glauben, dass es KEINE sozialen Zwänge gäbe, wenn es keine Ideologie gibt.

      Es gibt nur dann keine bzw. nur geringe soziale Zwänge, d. h. umfassende FREIWILLIGE Adaption der gegebenen Gestaltungsbedingungen, wenn die Gesellschaft in einem länger anhaltenden SEHR starken WACHSTUMSMODUS ist.

      Ein solcher ist historisch betrachtet die ganz GROSSE Ausnahme.

      Ein wenig Westdeutschland die ersten 15 Jahr nach WK II, ein wenig immer NOCH China, aber vermutlich nicht mehr sehr, sehr lange.

      Antworten
      • Bauer
        Bauer sagte:

        @ D. Tischer

        >>”Sie glauben, dass es KEINE sozialen Zwänge gäbe, wenn es keine Ideologie gibt.”

        So einen Satz sollten Sie sich zweimal überlegen. Dem setze ich entgegen ‘anthropos zoon politikon’, womit ja Aristoteles ganz umfassend das Netz der sozialen Bindungen apostrophiert, denen sich der (kultivierte) Mensch unterwirft. Sollte das Individuum davon zu offensichtlich abweichen, unternimmt die Gesellschaft, eventuell durch ihre Organe, die Korrektur. Das ist aber ganz was anderes und hier gar nicht gemeint.

        Hier geht es darum, dass ein Interessenverband, womöglich gar ein ONG, die öffentliche Meinung usurpiert und vor seinen Karren spannt in der durchsichtigen Absicht, dauerhaft politische und/oder finanzielle Macht zu gewinnnen.

        Ich habe in dritter Generation eine umfassende humanistische Bildung (die es heute eigentlich nur noch in Nischen gibt) genossen, komme mir schon wie ein Fossil vor und bin daher bereits milde gestimmt, wenn es darum geht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Bauer

        Machen Sie sich mal keine Gedanken über die Überlegungen, die ich anstelle, BEVOR ich Sätze schreibe.

        Ich brauche keine humanistische Bildung der dritten Generation, um damit auch vor anspruchsvoll vorgetragenen Gegenmeinungen bestehen zu können.

        Zur Sache:

        Es geht hier nicht um Aristoteles und nicht um Ideologien, auch wenn Dr. Stelter diese Fährte ausgelegt hat.

        Es geht darum, ob das, was EINDEUTIG aus Ihrem Kommentar herauszulesen ist, weil NUR darauf abhebend in JEDEM Absatz, nämlich auch von mir unbestrittene Zwänge, NUR sogenannten ONGs und dgl. zuzurechnen ist.

        Ich behaupte:

        Es gibt sachliche Zwänge in JEDEM System, das auf eine bestimmte Zielerreichung aus ist, es sei denn, es ist sehr STARK expandierend (Wachstum).

        Zielerreichung ist in der Debatte, die dieser Thread aufruft, eine möglichst umweltfreundliche Mobilität, soweit diese im heutigen System darstellbar ist.

        Ich habe dargelegt, WELCHE Zwänge es gibt, wenn man sie mit auf rationaler Basis mit Vollkostenrechnung realisieren will.

        Argumentieren sie dagegen, wenn Sie es können.

        Im Übrigen:

        Mit dem Wissen der letzten Generation – ihm Bildung anzuheften versage ich mir – stelle ich fest:

        Auch das, was Sie als NICHT-Ideologie bezeichnen würden, IST Ideologie.

        Das kapitalistische System z. B. mit einem scheinbar nicht ideologisierten Wettbewerb BASIERT auf der Ideologie vorrangig bis ausschließlich INDIVIDUALISTISCH getriebener gesellschaftlicher Lebensgestaltung.

        Sie können sich vielleicht einmal überlegen, was bei diesem System SUBOPTIMAL ausfällt, auch wenn es heute nicht mehr in Reinkultur, aber dennoch weitgehend dominierend zur Geltung kommt.

        Sie müssen dabei nicht gleich an die im kapitalistischen System verursachten CO2-Emissionen und die damit verbundenen Wirkungen bezüglich der klimatischen Entwicklung denken.

        Bleiben Sie ruhig auf den Boden Ihrer Tatsachen.

        In der vorbildlichen Schweiz lässt sich sicher auch so manches finden, was bodenständige, nicht von NGOs etc. ideologisierte Menschen suboptimal finden.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @die Herren Humanisten

        Ob es “soziale Zwänge” auch ohne “Ideologien” gibt, scheint mir doch eher ein Nebenaspekt zu sein. Ich glaube, die gibt es immer, aber die verschiedenen sozialen Gruppen sind umso einfacher zu befriedigen, je mehr Wachstum es gibt und je mehr neue Ressourcen demzufolge jedes Jahr zu verteilen sind.

        Das wesentliche Problem ist, dass sozialer Zwang -wenn durch Weltrettungs-Ideologen ausgeübt- besonders maßlos und totalitär ist. Die glauben ja, sie könnten nur dann die Welt retten, wenn alle ihrer Ideologie folgen, und das rechtfertigt auch brutale Zwangsmaßnahmen. Das ist der wesentliche Unterschied zwischen Faschismus, Kommunismus, Salafismus und Gretischismus auf der einen Seite -die glauben alle aus tiefster Überzeugung, sie seien die Guten und mögen es gar nicht wenn man diese Gemeinsamkeit zwischen ihnen herausstellt- und “Ideologien” ohne Weltrettungsanspruch wie Kapitalismus oder liberaler Demokratie.

        Mit Ihrer tiefgreifenden klassischen Bildung kann ich zwar nicht mithalten, aber dafür habe ich zur Illustrationen ein schönes Zitat von einem Autoren aus dem im besten Sinne christlichen Abendland des 20. Jahrhunderts:

        “Of all tyrannies, a tyranny sincerely exercised for the good of its victims may be the most oppressive. It would be better to live under robber barons than under omnipotent moral busybodies. The robber baron’s cruelty may sometimes sleep, his cupidity may at some point be satiated; but those who torment us for our own good will torment us without end for they do so with the approval of their own conscience. They may be more likely to go to Heaven yet at the same time likelier to make a Hell of earth. This very kindness stings with intolerable insult. To be “cured” against one’s will and cured of states which we may not regard as disease is to be put on a level of those who have not yet reached the age of reason or those who never will; to be classed with infants, imbeciles, and domestic animals.”
        -C.S. Lewis

  9. Bruder F
    Bruder F sagte:

    Prinzipiell stimme ich mit den beiden Herren überein, aber ein paar Punkte stören mich doch.
    Zum Beispiel die Aussage, dass man gewisse Änderungen nicht von oben herab einfach so bestimmen kann, sondern den Menschen Anreize (u.a. finanzieller Natur) geben muss, damit sie ihr Verhalten sinnvoll ändern. Zum einen widerstrebt mir sanftes Nudging fast noch mehr als eine knallharte Ansage. Zum anderen halte ich finanzielle Anreize durch den Staat (und damit von mir finanziert) für falsch. Besser wäre es mMn ein Umfeld zu schaffen, wo das privatwirtschaftlich erfolgt. Als Beispiel wäre da die teslasche Variante: X kauft (autonomes) Teslafahrzeug -> Fahrzeug fährt X zu seinem Arbeitsort -> X gibt Fahrzeug als autonomes Taxi frei -> während seiner 8 Stunden Arbeitszeit verdienen sowohl X als auch Tesla (als Vermittler des Services ala Uber) an den Taxifahrten -> Fahrzeug steht zu X’ Arbeitsende wieder bereit für die Heimfahrt usw. X kann sich jederzeit Entscheiden sein Auto freizugeben, oder er kann es auch zurückordern, wenn nötig.
    X hätte also sein reguläres Einkommen + das Einkommen eines “Uberfahrers”. Einer solchen Vision könnte ich schon eher etwas abgewinnen. Steht es weniger in Konflikt mit meiner Weltsicht. Auf ein kollektivistisches Verkehrswesen, wo ich nicht jederzeit (wegen Umweltschutz) über “mein” Auto frei verfügen oder nicht mal eines besitzen darf/kann, verzichte ich gerne. Zudem möchte nicht jeder mit Hinz und Kunz umweltschonend in eine Kabine gepfercht werden.
    Es ist ja schön, wenn wir über Apps, Carsharing und die tolle verkehrstechnische Zukunft sprechen. Wir sollten aber auch bedenken, dass in eben solchen Szenarien eine immer 100% funktionierende IT/Telekommunikation existieren muss. Ebenso muss man sich darüber klar sein, dass in einer “ich hab gar kein Auto mehr”-Zukunft der Ride/Carshareanbieter über jeden Trip bescheid weiß. Ebenso sitzt man ganz schnell fest, wenn einem der Account (vielleicht auf Geheiß des Staates) gesperrt wird.
    Ja, das ist in der Tat eine Frage der Ideologie. Ich bin E-Autofan, ich bin Solarfan, aber eher aus dem Grunde, dass es mich Unabhängig macht. Ich lade mein Auto, mit meinem Strom und fahre wann und wo ich will. (Wir brauchen jetzt nicht über Simkarten in nun obligatorisch eingebauten Notrufssystem, Entertainmenteinheiten oder Versicherungsdataloggern unterhalten.)

    Was mich zu dem anderen wichtigen Punkt bringt: Ladeinfrastruktur auf dem Lande. Ich halte es für eine gewagte These, dass man für E-Autos auf dem Land irgendwelche große Infrastruktur bauen muss. Wenn man denn ganzheitlich denkt, wie die beiden Herren das gerne hätten, dann muss man auch die individuelle Energiewende im Auge haben.
    Rechenbeispiel: Familie mit 2 Kindern und 2 E-Autos. Nehmen wir großzügige 75 km pro Tag und Fahrzeug an. Bei einem Verbrauch von ~18 kw/h auf 100 km. Es müssen also grob 30 kw/h NACHgeladen werden. Idealerweise erfolgt das Laden dann ab spät Abends durch die Nacht über Stunden verteilt. Man kommt damit nicht über die Leistungsspitzen abendlicher Lasten (TV, Computer, E-Herd, etc). Das kann die Infrastruktur bereits. Es wäre nur ein Problem, wenn jeder einen 11/22kw-Lader hätte und sofort bei Ankunft Garage volldampf seinen leeren Akku voll lädt. Akkus sind keine Tanks. E-Autos kann man prinzipiell immer mit kleinen Mengen laden, wenn sie stillstehen. Beim Einkaufen, währen der Arbeit, wenn man schläft. Letzteres wäre mit intelligenter Haus/Ladetechnik und Anreizen der Energieanbieter (billigerer Nachstrom) zu managen.

    Die Kosten und zusätzliche Infrastruktur für wirklich notwendige Hochleistungslader im ländlichen Bereich dürften sich in Grenzen halten. Die kann man dicht an vorhandenen Strukturen bauen (z.B. Trafostationen oder bei Industrie und Gewerbe).

    Selbst große Ladeparks an Autobahnen und vielbefahrenen Bundesstraßen sehe ich als kein Problem an. Es ist keine neue Technik und in vielen Fällen liegt ein guter Teil (Rohre etc) bereits an vielen Standorten vor. Zudem gibt es Ansätze wie lokale Energieerzeugung und Pufferspeicher.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Bruder F

      “Zudem möchte nicht jeder mit Hinz und Kunz umweltschonend in eine Kabine gepfercht werden.”

      Möchten Sie wirklich Ihr Auto an Hinz und Kunz vermieten, ohne irgendeine Ahnung zu haben, was die im Fahrgastraum genau machen?

      “Ich bin E-Autofan, ich bin Solarfan, aber eher aus dem Grunde, dass es mich Unabhängig macht. Ich lade mein Auto, mit meinem Strom und fahre wann und wo ich will.”

      Wie laden Sie Ihr Auto im Winter? Ich vermute, Sie sind tatsächlich viel weniger unabhängig als Sie es sich gern einbilden…

      Antworten
      • Bruder F
        Bruder F sagte:

        @Richard Ott
        Jain. Ich persönlich würde nichts vermieten, was ich primär selber nutze. Ich würde auch nicht als Uberfahrer arbeiten wollen (müssen), aber es gibt ja offenbar genug, die das anders bewerten.
        Konkret zum genannten Problem: Teslas Model 3 besitzt bereits eine Kamera zur Innenraumüberwachung (“Sicherheit” oder auch checken, ob Waldi noch lebt). Dazu ein Ratingsystem à la Uber und problematische Fahrgäste würden mich nicht all zu sehr beunruhigen.

        Sie haben natürlich recht, dass es im Winter puncto Sonne in der Regel mau ausschaut. Für 99% sind Lösungen dafür nicht machbar aus Preis-, Zeit- und Platzgründen.
        Aber es ist ja nicht so, dass im Winter eine Solaranlage NICHTS bringt; sie bringt verhältnismäßig wenig. Mit einer 5kwp-Anlage auf dem Westdach haben sie keine Chance. Wenn sie bereit sind eine relativ große Anlage anzuschaffen, damit sie auch durch den Winter kommen, sofern Platz vorhanden, schaut das anders aus. In meinem Falle reden wir von einer ca. 30kwp-Anlage, wovon 9 kwp Südfassade Haus und Scheune extra für die Wintermonate eingeplant wurden. Damit habe ich auch im Winter genug für den Hausgebrauch und unsere Zoe.
        Es ist aber klar zu sagen: Überdimensionierte Solaranlage + entsprechend großer Akku sind aktuell weder finanziell noch ökologisch sinnvoll. Je nachdem kommt auch noch mehr Bürokratie hinzu.

  10. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Das Interview von Dr. Stelter gehört m.E. zu den besten Beiträgen, die es gibt zum Thema Klimaschutz und überhaupt in diesem Blog, denn sie formulieren am Beispiel der Mobilität glasklar, worum es grundsätzlich gehen müsste:

    – um Lösungen aus der Perspektive der Bevölkerung eines Landes/Region und ohne Vorwegnahme von Ergebnissen ohne Bevorzugung von Partikularinteressen;

    – um die Betrachtung des „Ganzen“ ohne willkürliches Weglassen von (in Zahlen / Werten ausgedrückten) Faktoren, die das Ergebnis bestimmen könnten;

    – um die professionelle Umsetzung, bei der niemand auf der Strecke bleibt.

    Frei nach der Mission des Instituts für Customer Insight an der Universität St. Gallen ist eine konsequente Ausrichtung aller staatlichen/gemeinschaftlichen Aktivitäten am Interesse von Bewohnern (resp. „Kunden“) zu orientieren.

    Ein falsches Verständnis dieser Ausrichtung von Parteien/Regierenden/Verwaltungen ist zu beheben und Auswirkungen von „echter“ Kundenorientierung auf die Kultur, Organisation und Führung von Unternehmen sind zu berücksichtigen.

    Länder (wie Deutschland) und Regionen (wie Europa) müssen sich zum einen in die Lage versetzen, permanent neuartige und tiefe Einblicke in das Denken, Fühlen und Verhalten ihrer Bewohner – sogenannte Customer Insights – zu gewinnen und diese durch Akteure wie Unternehmen und Verwaltungen in innovative Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen oder einzelne Produktfeatures übersetzen lassen.

    Nur so schaffen sie die Basis, um sich erfolgreich im Wettbewerb mit anderen Ländern/Regionen zu behaupten. Die Fähigkeit, Customer Insights generieren und nutzen zu können, verlangt eine Kultur im Unternehmen, die permanenten Wandel fördert.

    Dies stellt hohe Anforderungen an Führungskräfte und Mitarbeitende aus Parteien, Regierungen und Verwaltungen eines Landes.

    [In Anlehnung an die Quelle: http://www.ici.unisg.ch/de/mission/%5D

    Ist der Anspruch zu hoch oder ist es möglich, ihn zu erfüllen?

    Ein Blick auf die Praxiskooperationspartner der Universität zeigt, dass dort weltweit führende Unternehmen vertreten sind, die sich schon längst auf den Weg gemacht haben, die Ergebnisse aus der Forschung dieser (und auch anderer Universitäten) in individuelle Strategien umzusetzen und zur Tat zu schreiten.

    Und: kein einziges dieser Unternehmen ist so dumm, sich von Anfängern oder Interessenträgern etwas vorrechnen zu lassen und darauf Entscheidungen von großer Tragweite abzustützen. Berechnungen zum Beispiel, bei denen zwar der CO2-Anteil von Strom berechnet wird, aber nicht für die Errichtung von Bahngleise und -stationen …

    Antworten
  11. weico
    weico sagte:

    Im Podcast kam das Wort DISRUPTIV vor.

    Herr Stelter hat ja schon des öfteren auf Tony Seba verwiesen,der sich mit dem Thema Verkehr und Energie bzw. disruptive Technologien ja ebenfalls stark beschäftigt.

    Eine Medienmitteilung ,diese Woche,hat mir das 3.grosse Thema von Hr.Seba wieder ins Bewusstsein gerufen. Singapur hat “cultured chicken” zum Verzehr an die Verbraucher zugelassen. Die Veränderung die der Landwirtschaft bzw. industriellen (Massen)Tierhaltung bevorsteht wird gewaltig sein. Als massiver CO2 und Methan Verursacher sind sie ja schon lange im Brennpunkt der Klimaziele und ihrer “Retter”.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Cultured_meat

    Tony Seba’s Report zum Thema ( aus seinem ThinkTank (www.rethinkx.com)… :

    https://static1.squarespace.com/static/585c3439be65942f022bbf9b/t/5d7fe0e83d119516bfc0017e/1568661791363/RethinkX+Food+and+Agriculture+Report.pdf

    Antworten
  12. Mario
    Mario sagte:

    Eigentlich ist es doch recht offensichtlich: Klimakrise und nun Coronakrise sind doch nur Vorwände und Deckmäntel! Ich weiß, dass es beides gibt, aber auch beides wird missbraucht!

    USA: Klimakrise dient vor allem den Demokraten dazu ein großes Konjukturprogramm gegen die Schulden zu etablieren und das ganze von der FED finanzieren zu lassen. New Green Deal analog zum New Deal nach der Weltwirtschaftskrise 1929. Corona diente in erster Linie dazu Trump loszuwerden.

    China: Klimakrise, um sich unabhängiger von Energierohstoffimporten zu machen und mittels Elektroauto (neuer Technologie) Fuß in den Heimat- und Weltmärkten zu fassen, nachdem man bei Verbrennern keine Konkurrenz aufbauen konnte. Coronakrise um sein Volk hinter sich zu versammeln und das eigene autokratische System gegenüber westl. “Demokratien” zu rechtfertigen, noch mehr Kontrolle und Überwachung zu etablieren und die Demokratiebewegung in Hong Kong zu ersticken!

    Europa (EU): Großes Schulden- und Europroblem seit 2008/2011. Klimakonjukturprogramm analog zu den USA als Lösung. Und die Finanzierung hat Corona gelöst in dem man die alt bekannten Eurobonds zunächst versucht hat in Coronabonds umzubenennen, um schließlich auf einem der letzten EU Gipfel die Schulden- und Transferunion zu beschließen. Und Madame Lagarde finanziert das ganze über die EZB, wie sie ja mehrmals inzwischen verlautbaren ließ.

    Dann bekommen wir hoffentlich auch die Inflation. Ich denke davon träumen unsere Politiker und Notenbänker. Eine finazielle Repression wie nach dem 2. Weltkrieg. Wirtschaftssteigerndes Konjukturprogramm bei gleichzeitig steigener Inflation und weiterhin niedrigen (Null-) Zinsen!
    Bleiben wir gespannt!

    Antworten
  13. Hans Severin
    Hans Severin sagte:

    Ist nicht der Ausgangs-, End- und Knackpunkt all dieser Überlegungen der Mensch? Oder, sollte er es nicht sein? Das Potenzial, das es zu nutzen gilt?
    Was fehlt, was muss entwickelt und gefördert werden? Der gesunde Menschenverstand, Klarheit, Empathie, Verantwortlichkeit . Nicht bei anderen, jeder sollte damit bei sich selber anfangen.
    Der Mensch hat unglaubliche Ressourcen, wenn er sich auf sich selber bezieht. Wie lebe ich diesen Tag, bin ich bewusst, bin ich mir bewusst, dass ich das größte Geschenk habe, das ich jemals haben werde: dieses Leben. Wie nutze ich das und wofür? Ist – wenn ich selbständig bin – Gewinnoptimierung das Größte, oder sind es die Momente, in denen ich mich „gut“ fühle, angekommen, zufrieden, „da“, trotz aller Probleme, die mich immer umtreiben werden.
    Als Kind war ich oft auf Bauernhöfen zum Essen, die Viecher unweit der guten Stube untergebracht, und trotz gesättigter Fliegenfänger immer noch genug Fliegen um einen zu nerven. Und dennoch habe ich meine Stullen genossen.
    Die „Welt“, d.h. die vom Menschen geschaffene, wird immer hässlicher, eintöniger, langweiliger, aber ich könnte sie schöner machen, indem ich bei mir und meinem Tag und wie ich den verbringe anfange.
    Erinnere mich wie ich Anfang der 50iger Jahre oft nach Bayern fuhr. Die Holzklasse war völlig o.k, die Bahn hatte am letzten Zugabteil einen Balkon, man konnte dort raustreten und den Fahrtwind genießen. So vieles war origineller, uriger, aufregender und so konnte eine Bahnreise innerhalb Deutschlands spannenderen Urlaub bedeuten, als Reisen nach LA. Dort war ich letztes Jahr zweimal, tolle Landschaften, aber die Städte und Bewohner so wie bei uns, vielleicht sogar „kaputter“.
    Der Mensch braucht Perspektiven, einen Sinn, ein Ziel und wenn er dieses hat, kann er vielleicht auch andere damit anstecken. Vielleicht ist das Ziel gar keins zu haben, sondern jeden Moment einfach voll auszukosten. Die Probleme, die Fliegen, die Wespen, die Politiker, die verrückte Welt wird es immer geben, aber wir sind nicht dafür geschaffen, da „rein zu gehen.“
    Wie bekomme ich nun die Kurve zum Thema. Vielleicht so: finde diesen Blog meistens deswegen auch sehr angenehm, weil man die (negative) Emotionalität meist draußen lässt. Versuche mit den paar Zeilen anzudeuten, dass wir trotz allem in glorreichen Zeiten leben, denn wir oder ich lebe(n), und dass wiegt alles andere mehr als auf.

    Antworten
  14. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Erst einmal ein dickes Kompliment:

    Dieser podcast ist didaktisch so gestaltet, dass auch Hauptschüler, wenn sie sich bemühen, die Grundaussage verstehen können – dass also NICHT die Einzel-, sondern die Systembetrachtung ENTSCHEIDEND ist, demnach nicht nur am Autoauspuff zu rechnen wäre, sondern die Vollkostenrechnung aufzumachen ist. Und am besten auch noch eine, mit der die Verkehrssysteme verglichen werden.

    Abgesehen von der Wahl der Thematik deshalb auch ein Dank an Dr. Stelter, dass durch seine Steuerung, d. h. seine common sens-naiv anmutenden Fragen die Thematik bzw. Problematik ANSCHAULICH präsentiert wurde. Die Gesprächspartner gingen darauf ein, weil es ganz sicher auch ihr Anliegen ist, dass sie von möglichst vielen Menschen verstanden werden.

    Zur Sache:

    Prof. Rademacher, Zitat (22:30):

    „ … bedeutet, dass man rein rechnerisch den gesamten Individualverkehr ohne irgendeine Einschränkung für den Einzelnen auch mit der Hälfte oder sogar weniger als der Hälfte der Fahrzeuge durchführen könnte“

    Richtiger geht es nicht, aber die Aussage ist auch durch eine nicht unerhebliche Auslassung geprägt.

    Genau lesen, was gesagt wird:

    „… OHNE IRGENDEINE EINSCHRÄNKRUNG für den EINZELNEN …“

    Nicht gesagt wurde, dass das rein Rechnerische des „ohne irgendeine Einschränkung für den Einzelnen“ NUR seine Mobilität von A nach B betrifft, aber NICHT die Bedingungen, unter denen das stattfinden kann, bzw. die ANPASSUNGEN, die der Einzelne erbringen muss, einschließt.

    Obige Aussage WEITER gedacht an Hand des Fernreisebusses, dem bescheinigt wird, das z. Z. ÖKOLOGISCH effizienteste Verkehrsmittel zu sein, also:

    Fernreisen in Deutschland demnach rein rechnerisch mit dem gut besetzten Bus ohne eine Einschränkung für den Einzelnen.

    Dies ließe sich REALISIEREN mit der passenden App auf dem Handy und – das gehört nun schon dazu – der EINSCHRÄNKUNG für den EINZELNEN, sich mit anderen Einzelnen abstimmen zu MÜSSEN, da der Bus idealerweise VOLL besetzt sein sollte.

    Außerdem:

    Was Busfahren bedeutet aus Sicht der Menschen, so wie sie LEBEN und sich SOZIAL verstehen, haben die Bushersteller bereits vor vierzig bis 50 Jahren gewusst und sich intern bestätigt:

    Mit dem Bus zu fahren, bedeutet sich den 5 As zuzuordnen:

    Arm, Alt, Arbeitslos, Asozial, Ausländer

    Das ist längst nicht mehr so, aber immer noch ein gutes Stück REALITÄT, wenn man den SUV-Eigner zum Fahren im Bus bewegen will.

    Mit derartiger Realität MUSS man sich jedenfalls auch auseinandersetzen, wenn man die RATIONALITÄT der Vollkostenrechnung in GESELLSCHAFTLICH rationales HANDELN überführt sehen will.

    Es ist der Verdienst diese Podcasts und der Autoren, dass sie sich dieser Problematik stellen.

    Die Schlüsselaussagen am Schluss (sinngemäß):

    >Die Automobilindustrie ist ein riesiger Volkswirtschaftsfaktor bei uns … wenn man 1,7 Mio. weniger Autos bauen (wegen des aufgezeigten Sparpotenzials bei automobiler Mobilität, i. e. nicht nur 1 Stunde, sondern mit 1,7 statt 1,5 Personen besetztmehrere Stunden/Tag im Einsatz ) und damit auch die CO2-Emissionen verringern würde, dann wäre das ein Umsatzverlust von 50 Mrd./Jahr für die Automobilindustrie – eine KATASTROPHE.>

    So ist es.

    Die „Lösung“, ehrlich als DISRUPTIV, aber auch REIN THEORETISCH und HYPOTHETISCH gekennzeichnet:

    Für die 50 Mrd./Jahr 1 Mio. Menschen, die in SERVICEBEREICHEN tätig sind, mit Personalkosten
    von je 50.000 EUR/Jahr beschäftigen.

    Ist das ein Weg, um von der – so die Aussage – EMOTIONAL geführten Debatte zu einer SACHLICHEN zu gelangen, eben zu einer, wie gefordert wird, ENTEMOTIONALISIERUNG zu kommen?

    Ich weiß nicht, ob Dr. Stelter dieser Meinung ist.

    Er GLAUBT aber, den Lösungsweg erkannt zu haben, wenn er sagt:

    „Ideologie ist teuer, Ideologie macht es für uns alle teuer. Ich glaube, das ist das Grundproblem. Wir müssen zu Ideologiefreiheit kommen.“

    Das ist ein FALSCHER Glaube.

    Emotionalisierung und Ideologisierung sind Probleme, aber sie sind NICHT das Grundproblem.

    Das Grundproblem sind die VERLUSTLEISTUNGEN, die von zu vielen erbracht werden müssten.

    Ein Beispiel, auf das ich schon öfter am Blog verwiesen habe:

    Menschen, die in der Automobilindustrie weit ÜBERDURCHSCHNITTLICH verdienen, haben sehr oft Wohnungseigentum, das mit Hypotheken belastet ist.

    Sie würden bei Entlassung und Entlohnung in den Serviceindustrien diese nicht weiter bedienen können und ihre Immobilien würden versteigert werden.

    Damit wäre ihre Lebensperspektive geschreddert.

    Die Politik weiß das und wird es nicht darauf ankommen lassen.

    Denn die derart betroffenen Menschen würden den Baseballschläger aus dem Keller holen und einer Politik, die ihnen solche Verlustleistungen aufbürden würde, auf der Straße Einhalt gebieten (wenn eine RADIKALE Partei nicht vorher dem Treiben ein Ende bereitet hätte).

    Die Problematik der VERLUSTLEISTUNGEN durch den wirtschaftlichen Umbau ist nicht mit VERWEIESEN auf Emotionalität oder Ideologie zu lösen, sondern bedarf auch einer RATIONALITÄT.

    Ich sehe nicht, welche es sein könnte, OHNE zu neuen Problemen zu führen.

    Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ D. Tischer

      >> “Richtiger geht es nicht, aber die Aussage ist auch durch eine nicht unerhebliche Auslassung geprägt.”

      Schon wahr, wenn man in der ganzen Debatte um die Mobilität die emotionelle Seite der Fortbewegung ausser Acht lässt. Mobilität ist Unbhängigkeit, wenigstens partiell und zeitlich begrenzt. Das liegt in der menschlichen Natur, unausrottbar.

      “Ein Pferd, ein Pferd, mein Königreich für ein Pferd” rief Richard III, und recht hatte er, Augenblicke später wurde er erschlagen. Heute ist es daselbe, läuft aber anders: “Auto her” und wenn man nicht sofort reagiert, wird man u.U. erschlagen.

      Ich will nicht vom Thema ablenken, lediglich illustrieren, dass eine rein technisch/organisatorisch/ökonomische Debatte auf den Holzweg führt.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Bauer

        Habe diesen Kommentar erst gelesen, nachdem ich Ihnen weiter oben geantwortet habe (00:49).

        >Ich will nicht vom Thema ablenken, lediglich illustrieren, dass eine rein technisch/organisatorisch/ökonomische Debatte auf den Holzweg führt.>

        Das UNTERSTREICHE ich, ist auch meine Meinung.

        Aber vermutlich haben wir darüber hinaus dennoch unterschiedliche Auffassungen.

        Sie werden die hier vorgetragenen Konsequenzen aus der Vollkostenrechnung aber nicht fundamental tangieren.

        Insoweit bestehen aus meiner Sicht keine weiter zu klärenden Divergenzen.

  15. Jens Hoppe
    Jens Hoppe sagte:

    Vielen Dank dafür, den Aspekt Vollkosten in der Umweltpolitik zu thematisieren. Mir fällt auf, dass die technischen Experten so Ihre Probleme mit dem Preismechanismus zu haben scheinen. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist das ja, wie von Ihnen angemerkt, grundsätzlich ganz einfach. Wir führen einen CO2 Preis ein, bevorzugterweise mittels sektorübergreifend handelbarer Zertifikate. damit endogenisieren wir die externen Kosten und der Markt findet die effiziente Lösung.

    Damit ist die Politik dann allerdings aus dem Spiel, und somit wird es nicht zu dieser effizienten Lösung kommen. Statt dessen erwarte ich, dass die Politik den Weg der ideologischen Zentralplanwirtschaft gehen wird (die Grünen, Fridays for Future und Herr Altmeier lassen grüßen).

    Aber sorgen Sie sich nicht, Herr Stelter, denn Deutschland ist ein reiches Land!

    Antworten
  16. Jochen Spengler
    Jochen Spengler sagte:

    Lieber Herr Dr. Stelter,
    Ihr neuester Podcast – Deutschlands Klima-Ideologie ist teuer – belegt eine Offenbarung von Motivation und Anreizstrukturen, die in der politischen Bestimmung und Umsetzung den Umweltschmutz zum Paten des Umweltschutzes erheben.

    Antworten
  17. foxxly
    foxxly sagte:

    das thema ist extrem komplex. (andererseits haben wir hier schon viel darüber geschrieben) je komplexer ein faktum oder problem ist, desto mehr neigt man nur mit “stellschrauben” daran was zu verändern.
    bei der ganzen thematik geht unter, dass überall interessen beteiligt sind, – und vorallem alles unter der prämisse gesehen und gerechnet wird, dass es gewinne abwirft und stetig (exponentiell) weiter wächst. dies war und ist sehr deutlich beim auto und LKW zu sehen.
    auch wichtig ist, dass die menschen eine arbeit brauchen (von der sie auch leben können), – und dazu muss die devise gelten: alles was effizient, rentabel und machbar ist, ist nicht in dem gleichen maße sinnvoll für den mensch.
    ich denke, dass ein zentralismus-denken und -handeln, genau dort an seine grenzen kommt, wo die rentabilität durch mehr verkehr geringer wird; abgesehen von dem sozialistischen system, das mit mehr zentralisierung einhergeht.
    ja, auch mit mehr freiheitsverlust, kann eine super steuerung unserer ganzen lebensabläufe weiter optimiert werden,- vielleicht china, als beispiel?
    der wachstumszwang ist mit der größte gegenpart bei der co2-reduzierung. gerade auch bei allen infrastruktur-einrichtungen, sollte es keinen geldabfluß durch gewinneabschöpfung geben. vielleicht wäre hierzu das genossenschaftsmodel sinnvoller?
    insgesamt sehe ich, auch wenn es weniger effizient in teilen sein mag, eine regionalisierung soweit es irgendwie machbar ist, als die bessere lösung
    alle kosten in co2 einpreisen? dann käme atomstrom viel zu günstig weg. besser und vernünftiger sehe ich, das der energieverbrauch für heutige verhältnisse, viel zu billig ist.
    dann kommt ein weiter, eingrundsätzliches problem hinzu: wer auf der welt macht dabei mit? viele jahre wird der der dumme sein, der sich einschränkt und andere nutzen und stärken ihren wettbewerbsvorteil. (soll natürlich nicht heissen, nichts zu machen!)
    die zuwanderungspolitik (ein schwieriges thema) ist ziemlich kontraproduktiv einer co2 reduzierung, abgesehen von vielen anderen problemen. die wege vom erzeugen zum verbrauchen müssen kurz gehalten werden. deutlich wird dies mit der globalisierung. hier ist der wachstumszwang besonders deutlich.
    wenn co2- reduzierung oberste prämisse ist, dann wird wohstands-verminderung auch ganz oben stehen. wenn energie viel teuerer wird, dann können auch wieder mehr menschen beschäftigt werden, was auch für einen sozialen frieden wichtig ist. wenn die kapitalkummulation in wenigen händen beseitigt würde, dann würde sich der druck zu stets mehr und schneller sich verringern.

    Antworten
    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      @foxxly:

      Sie schreiben: “wenn die kapitalkummulation in wenigen händen beseitigt würde, dann würde sich der druck zu stets mehr und schneller sich verringern.”

      Ah ja? Offen gesprochen, das glaube ich nicht. Die Kapitalakkumulation war in den 1950er-Jahren in Deutschland durch die Kriegswirren ganz sicher weniger als heute und dennoch war der Druck und zu mehr und schneller meines Erachtens eher höher, wenn man mal die Dauer einer Baugenehmigung, die Entscheidungsdauer in großen Unternehmen oder die Wachstumsraten der Wirtschaft vergleicht. Ich höre aber gerne zu, wenn Sie Beweise für Ihre These bringen.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ selig 06:34
        eine hohe kapitalkummulation in wenigen händen, ist deutlich weniger konsumaktiv. es hat einen hohen, einseitigen verzinsungsanspruch, den die allgemeinheit erst erwirtschaften muss. abgesehen davon, dass auch mit der hohen kummulation eine marktmacht und polit-diktat entsteht.

    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @foxxly

      “alle kosten in co2 einpreisen? dann käme atomstrom viel zu günstig weg.”

      Und wieso wäre das ein Problem? Weil Sie grundsätzlich gegen Atomstrom sind?

      “besser und vernünftiger sehe ich, das der energieverbrauch für heutige verhältnisse, viel zu billig ist.”

      Das lässt ja tief blicken. Fallen Ihnen noch mehr Dinge ein, die Ihrer Meinung nach “viel zu billig” sind und deshalb teurer sein müssten, damit die Leute weniger davon kaufen? Brot vielleicht? Helene-Fischer-CDs?

      Wie eine Welt mit viel höheren Energiepreisen aussieht als wir sie heute haben, sehen Sie in der Antike: Viel niedrigere Bevölkerung, kaum Maschinisierung, keine Industrie wie wir sie heute kennen, aber dafür Sklaverei (das ist dann nämlich die billigste verfügbare Arbeitskraft).

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ ott 08:51
        der preis ist immer ein regulativ. ich bin keineswegs gegen atomstrom. aber billige energiekosten führen zu fehlentwicklung/-steuerung, welche anschließend hohen ressourcenverbrauch und umwelt belastungen nachziehen.
        ich gebe ihnen insoweit recht, als der atomausstieg ein fehler war, – zumindest zu diesen zeitpunkt und gleichzeitigkeit mit kohleausstieg.
        abgesehen davon, dass auch atomstrom nicht billig ist, wenn alle subventionen und folgekosten einbezogen werden.
        eine co2-reduzierung bedeutet auch eine verminderung des wohlstandes. bitte nicht gleich übertreiben mit dem antike-vergleich!
        für mich ist das kredigeldsystem , neben sozialen und anderen problemen, – einer der (mit-) hauptgründe der hohen umweltbelastungen.
        ja, wir können es drehen und wenden wie wir wollen: wir haben einen “wohlstands-exzess” in den vergangenen jahren, betrieben. den preis werden wir auch bezahlen müssen. und dieser preis wird mit massiven einschränkungen einhergehen.
        wenn sie jetzt den wohlstand von 2019 und den wohlstand in der aufbauphase, sowie den niedrigeren wohlstand im anschluß an und mit corona und dem finanzdesaster, -zusammen zählen und daraus einen schnitt herstellen, – dann die frage, wo und welcher wohlstand kommt dann zum tragen?
        und dann auch: war dieser wohlstands-exzess es wirklich wert?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        “aber billige energiekosten führen zu fehlentwicklung/-steuerung, welche anschließend hohen ressourcenverbrauch und umwelt belastungen nachziehen.”

        Billige Energie ist DIE Grundvoraussetzung für einen hohen Lebensstandard. Dann können Sie nämlich viele schöne Dinge tun und sich leisten, die bei teurerer Energie für Sie nicht bezahlbar wären.

        In der Antike waren eine (rußfrei) beheizte Wohnung und frisches Wasser per Aquädukt schon luxuriös.

        “eine co2-reduzierung bedeutet auch eine verminderung des wohlstandes.”

        Tja, genau deshalb bin ich ja gegen eine “CO2-Reduzierung”. Mir ist unser Wohlstand und unser Lebensstandard wichtiger als die Beeinflussung des Anstiegs der “globalen Durchschnittstemperatur” um ein paar Zehntel Grad Celsius in den nächsten 100 Jahren.

        Und ich glaube, wenn die Leute erstmal sehen, wie viel sie sich selbst einschränken müssen um auch nur eine kleine CO2-Einsparung zu erzielen, dann wird meine Position immer mehr Anhänger finden, egal wie sehr der Staatsfunk auf die Propagandatrommel schlägt. Nächsten Monat gehts los, dann startet die “CO2-Bepreisung”, was jeder an der Tankstelle und bei der Strom- und Gasrechnung sehen wird.

        “wenn sie jetzt den wohlstand von 2019 und den wohlstand in der aufbauphase, sowie den niedrigeren wohlstand im anschluß an und mit corona und dem finanzdesaster, -zusammen zählen und daraus einen schnitt herstellen, – dann die frage, wo und welcher wohlstand kommt dann zum tragen? und dann auch: war dieser wohlstands-exzess es wirklich wert?”

        Gegenfrage: Auf welchem Lebensstandard wären Sie bereit, zu leben, um irgendwelche “Klimaziele” zu erfüllen? Antike ist zu hart für Sie, wie wäre es mit dem Mittelalter? Oder vielleicht die Zeit kurz vor Beginn der industriellen Revolution?

        Bonusfrage: Mögen Sie Feldarbeit oder die Arbeit mit Stalltieren? Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung war damals Bauern, anders konnte man die Bevölkerung auch gar nicht mit Lebensmitteln versorgen, obwohl die damals viel kleiner war als heute. Aber es gab halt auch noch keine Mechanisierung und auch keine chemische Industrie für die Düngemittelherstellung. Höchstens Sklaven – wenn sie die in eine andere Kategorie einordnen wollen als die normale Bevölkerung.

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