Der Zustand des Patienten Deutschland …

COVID-19 trifft die anfällige Wirtschaft

In Folge 12 von „beyond the obvious – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ blicken wir auf das Befinden der Wirtschaft in Deutschland. Nach zehn Jahren Aufschwung ist die Wirtschaft längst nicht so gut aufgestellt, wie man meinen könnte. Industrien stehen vor großen strukturellen Herausforderungen. Übergroße Exportlastigkeit und unzureichende Investitionen im Inland stellen Deutschland vor erhebliche Probleme. Das Coronavirus droht der Strukturkrise eine konjunkturelle hinzuzufügen.

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Kommentare (12) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Ich habe mich sehr gefreut über folgende Aussage (10:10 ff., Zitat):

    >Gibt es wirklich niemanden in der Politik, der die Problemlösungen anpackt?

    Dr. Stelter sagt nein.

    Aber es liegt nicht an den Politikern allein, sondern es liegt an der Gesellschaft.>

    Eine so deutliche Problemzuweisung AUCH an die GESELLSCHAFT habe ich vorher von ihm nicht vernommen. Dass niemand die Problemlösungen anpackt, ist natürlich nicht erfreulich.

    Was ich vermisse, war ein vierter Punkt zu den drei, die er für sofortige Umsetzung empfiehlt:

    Zu privaten und staatlichen Investitionen, einem Programm zur Förderung von Innovationen und Firmengründungen sowie einem Programm, relativ attraktiver zu werden, um die besten Köpfe aus der Welt anzulocken, sollte hinzukommen:

    Anreize, dass Rentner ihre Erfahrungen und ihr Wissen einbringen, um der Gesellschaft zu helfen, statt sie ab Renteneintrittsalter ihrem „endlich geschafft“ zu überlassen.

    Warum kann z.B. ein pensionierter Lehrer nicht ein paar wenige Stunden in der Woche Flüchtlingskindern die deutsche Sprache beibringen?

    Es wäre als neue Erfahrung eine Bereicherung für ihn, die Kinder und uns alle.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “Warum kann z.B. ein pensionierter Lehrer nicht ein paar wenige Stunden in der Woche Flüchtlingskindern die deutsche Sprache beibringen? Es wäre als neue Erfahrung eine Bereicherung für ihn, die Kinder und uns alle.”

      Viele sogenannte “Flüchtlingskinder” sind weder Flüchtlinge noch Kinder. Bei der neuen Lieferung aus der Türkei, auf die sich die Grünen schon so freuen, sollen sogar in türkischen Gefängnissen inhaftierte Miganten aus Afrika und Zentralasien dabei sein, die am Wochenende freigelassen wurden mit der Ansage, jetzt aus der Türkei zu verschwinden und nach Europa einzureisen.

      Da kann ich gerade bei pensionierten Lehrern sehr gut verstehen, dass sie im Rentenalter auf diese “Bereicherung” keine Lust mehr haben – wenn Lehrer heutzutage überhaupt noch so lange durchhalten.

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Richard Ott

        Lehrer halten sich selbst grundsätzlich für hochqualifiziert und strukturell unterbezahlt. Über diese Wahrnehmung von Realität ließen sich Abhandlungen verfassen, genau wie viele andere Berufsgruppen gerne unter sich verweilen um nicht mit dem Plebs kommunizieren zu müssen.

        Im Zeitalter maximaler Gleichheit achten Eliten darauf ihre Klassenunterschiede zu wahren.

        Zitat Heinsohn, 7 Thesen zu Integration und Illusion:
        “Hochqualifizierte integrieren sich auch dann nicht mit Schulversagern gleicher Herkunft, wenn sie Sprache, äußere Erscheinung, Religion und Wohnort mit ihnen teilen. So verbandeln sich türkische Universitätsabsolventen weder in Istanbul noch in Berlin mit Landsleuten, die nicht richtig schreiben und lesen können.”
        https://www.achgut.com/artikel/integration_sieben_thesen

        Das größte Problem in dieser Gesellschaft ist der gestörte Bezug zur Wirklichkeit. Man weis nicht mehr wo man steht und projeziert eigene Vorstellungen blind. Das gilt für die Fähigen der Autoindustrie, wie die politische Klasse, Beamte, Freiberufler und Pensionäre/Rentner.

        Political correctness als Ausdruck von Realitätsverlust.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Alexander

        Tja, Lehrer sind halt im geschützten Mikrokosmos “Schule” so weit von der Lebensrealität abgeschottet, dass sie wunderliche Ansichten entwickeln und dann folglich linksgrün wählen.

        Und dazu kommt noch, dass es für Lehrer grundsätzlich eigentlich attraktiv ist, per Migrationspolitik neue Schüler beziehungsweise Lehrlinge zu importieren. Die linken Lehrergewerkschaften in den USA waren immer für möglichst offene Grenzen und möglichst offenen Zugang zum Bildungssystem selbst für illegale Einwanderer.

        Trotzdem glaube ich nicht, dass sich viele Lehrer für den Unterricht der neuen, verdächtig alt aussehenden “Schulkinder” melden werden, die da gerade an der griechischen Grenze stehen und randalieren: https://twitter.com/DrSurjeetSing17/status/1234280458831171589

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Richard Ott + Alexander

      Abgesehen davon, dass ich den Lehrern ein „z. B.“ vorangestellt habe:

      Sie gehen nicht auf meine Argumentation ein.

      Das Thema ist nicht:

      >Viele sogenannte „Flüchtlingskinder“ sind weder Flüchtlinge noch Kinder.>

      Und es ist auch nicht:

      >Im Zeitalter maximaler Gleichheit achten Eliten darauf ihre Klassenunterschiede zu wahren.>

      Antworten
      • Alexander
        Alexander sagte:

        @Dietmar Tischer

        Die Frage über die Bewertung von Realität ist keine von sprachlichen Attributen oder Feinheiten…sondern eine ob die große demokratische Zustimmung der vergangenen Jahre daher rührt, dass die Gsellschaft in Echo-Kammern zerfallen ist in denen jede Gruppe ihrer persönlichen WohlstandsIllusion UNHINTERFRAGT fröhnen durfte.

        Man fühlt sich reich,
        Man fühlt sich qualifiziert,
        Man fühlt sich erfahren,
        Man fühlt sich gefragt,
        Man fühlt sich gebildet.
        Man fühlt sich potent und jederzeit fähig um noch einmal zu zu packen.
        = #wir schaffen das

        Das äußert sich nach Vorliebe in großem Fleiß bis in die Unterkünfte hinein, wo tatsächlich pensionierte Lehrerinnen aufopferungsvoll Kindern Sprachunterricht erteilen, bis die Erziehungsberechtigten kulturelle Grenzen setzen. Darin unterscheiden sich Indigene von Ausländern wenig, weil die Altersklassen auch in ihren individuellen Echo-Kammern aneinander vorbei leben.

        Das ganze Gebäude aus Illusionen ist extrem gefährdet, wenn die letzte Wohlstandsbastion der BRD, die Autoindustrie in ihrem Mutterland fällt.

        Bis Ersatz gefunden ist, gibt es ein Finanzierungsproblem, denn die Vermögen sind nicht geeignet mehrere Jahre zwischen zu finanzieren…..weil das Geldvermögen nicht einmal für ein BSP hinreicht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Alexander

        Ich sage nicht, dass falsch ist, was Sie hier sagen.

        Daher habe ich auch gesagt ANREIZE setzen.

        Und natürlich müssten solche auch die ELTERN der Flüchtlingskinder einschließen.

        Wenn wir von Illusionen reden, sehe ich vor allem die Illusion, dass JEDER machen und tun lassen kann und sich das GANZE schon zufriedenstellend einpegelt.

        Das wird nicht der Fall sein, solange nicht JEDER die Konsequenzen seines Handelns oder Unterlassens zu tragen hat.

        Da liegt das tieferliegende Problem, aus dem wir aber nicht mehr rauskommen.

        Ich will die Diskussion dabei belassen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Anreize, dass Rentner ihre Erfahrungen und ihr Wissen einbringen, um der Gesellschaft zu helfen, statt sie ab Renteneintrittsalter ihrem „endlich geschafft“ zu überlassen. Warum kann z.B. ein pensionierter Lehrer nicht ein paar wenige Stunden in der Woche Flüchtlingskindern die deutsche Sprache beibringen?”

        Lassen Sie es mich nochmal versuchen, dieses Mal als direkte Replik auf Ihre Argumentation:

        Warum kann man den Lehrer nicht einfach ein paar Jahre später in Rente schicken? In seiner erlernten und jahrzehntelang ausgeübten Tätigkeit ist er sicher effektiver als in mehr oder weniger sinnvollen ehrenamtlichen Beschäftigungen. Und eine “neue Erfahrung” ist es für die meisten Lehrer auch nicht mehr, sogennante “Flüchtlinge” vor sich in der Klasse zu haben. Die entscheidende Frage ist, ob die motiviert sind oder nicht – und in sehr vielen Fällen ist die Motivation so schlecht, dass es eben keinen Spaß mehr macht, sie zu unterrichten.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Auch Ihnen nochmals eine Antwort:

        > Warum kann man den Lehrer nicht einfach ein paar Jahre später in Rente schicken?>

        Das ist schwierig, weil man damit in etwas eingreifen würde, was er – wie wohl alle Rentner – als seinen BESITZTSTAND ansieht.

        Ich verweise auf die wirtschaftlich absolut notwendige, aber aufwühlende und von weiten Teilen der Bevölkerung destruktiv beantworteten Bemühungen der französischen Regierung, die dortige Rentenproblematik zu entschärfen.

        Deshalb muss man Anreize setzen, z. B. das Zusatzeinkommen dieser Rentner nicht oder kaum mit Abgaben zu belasten.

        Wir müssen die „habe es geschafft“-Mentalität der Rentner überwinden – aber eben verträglich, mit Anreizen, sie FREIWILLIG aufzugeben.

        Natürlich sollte ein Lehrer nicht Flüchtlingskinder Deutsch beibringen MÜSSEN, sondern auch bio-deutschen oder hier aufgewachsenen jungen Menschen Nachhilfeunterricht geben KÖNNEN.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Das ist schwierig, weil man damit in etwas eingreifen würde, was er – wie wohl alle Rentner – als seinen BESITZTSTAND ansieht.”

        Ja, das ist ein großes Missverständnis. Der gesetzlich Rentenversicherte glaubt, er besäße geldwerte Ansprüche, wo in Wirklichkeit nur “Rentenpunkte” sind, deren Barwert durch ganz verschiedene Stellschrauben per Gesetz beeinflusst werden kann.

        Diese Besitzstände werden alle angegriffen werden, wenn es dem Patienten Deutschland imme schlechter geht, und das wird zu heftigen Konflikten führen.

        “Deshalb muss man Anreize setzen, z. B. das Zusatzeinkommen dieser Rentner nicht oder kaum mit Abgaben zu belasten.”

        Volle Zustimmung. Ich konnte kaum glauben, dass zum Beispiel Minijobber-Rentner weiterhin pauschale Rentenversicherungsbeiträge (!) abgezogen bekommen. Es ist aber tatsächlich so, ich habe es selbst erlebt.

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