Der große Inflations­gewinner ist der Staat

„Finance Friday“-Podcast des österreichischen Bundesministeriums für Finanzen: Daniel Stelter spricht mit Finanzminister Magnus Brunner im zweiten Teil über leistbares Wohnen, wie Vermögensaufbau gelingen kann, über den Traum von den eigenen vier Wänden und die aktuelle Inflationsentwicklung in Europa.

Kommentare (15) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Gnomae
    Gnomae sagte:

    Leistbares Wohnen und Vermögensaufbau

    Vermögensaufbau war lange Zeit ein Stiefkind in der deutschen Politik, insbesondere, wie richtig beschrieben, von SPD, Grünen und Linken.

    Insbesondere zu kritisieren: Die Körperschaftssteuer, Vermögenssteuer (früher), Kapitalertragssteuer, Grunderwerbssteuer bei Ersterwerb, fehlende steuerliche Abzugsfähigkeit bei der Altersvorsorge (teilweise behoben). In der Kumulation bremsen all diese Faktoren einen vernünftigen Vermögensaufbau, der für den Eigentumserwerb notwendig ist.

    Die Grünen verstehen dies genau andersherum, alle sollten gleich arm sein, also eine völlige Misskonzeption.

    Leistbares Wohnen ist auch ein Thema. Gesetzesänderungen haben es den Vermietern erlaubt, ihre Renovierungskosten auf die Mieter umzulegen. Ein völlig unsinniges Instrument. Die Miete ist das Entgelt für die Gebrauchsüberlassung. Der Mieter benötigt eine Luxussanierung nicht. Hätte man es bei der früheren Regelung belassen, wären die Mieten heute um einiges erträglicher.

    Die SPD hat auch während der Merkel-Jahre alles Vernünftige in dieser Richtung blockiert. Die Folgerung, dass Grüne, Linke und die SPD die bürgerliche, freie Entwicklung behindern, ist absolut berechtigt.

    Wir befinden uns jetzt im Stadium der ökosozialistischen Planwirtschaft. Allerdings sind die Planer deutlich unterqualifiziert. Zwei Faktoren, die für den normalen Steuerzahler tödlich sind.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Gnomae

      >Zwei Faktoren, die für den normalen Steuerzahler tödlich sind.>

      Wie das denn?

      Die Steuerzahler werden sehr viel WENIGER Steuern bezahlen, weil sie gewaltig ÄRMER sein werden.

      Das ist nur anders, nicht tödlich.

      Antworten
      • Gnomae
        Gnomae sagte:

        @ Dietmar Tischer

        “Das ist nur anders, nicht tödlich.”

        Sehr zutreffend.

        Genau genommen also sprachlich “hyperbolisch” gemeint.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Gnomae

        >… sprachlich „hyperbolisch“ gemeint“.

        Nachvollziehbar so, von mir und Ihnen so verstanden.

        Daher ist es bei beiderseitiger Akzeptanz, dass GENAUIGKEIT zu einer auf Klärung zielenden Diskussion gehört, keine weitere Auseinandersetzung erforderlich.

        So schnell können Diskussionen enden, wenn sie mit Einsicht und Verstand geführt werden.

  2. weico
    weico sagte:

    @bto: “Daniel Stelter spricht mit Finanzminister Magnus Brunner im zweiten Teil über leistbares Wohnen, wie Vermögensaufbau gelingen kann, über den Traum von den eigenen vier Wänden und die aktuelle Inflationsentwicklung in Europa.”

    Also leistbares Wohnen ist überhaupt kein Problem ,wenn man wirklich will und in einem Wohlfahrtsstaat mit mehrheitlich staatsgläubigen Bürgern wohnt.

    Einfach mal den Wohlfahrtstaat Singapur anschauen, wie dort das Wohnen und das staatliche Wohlfahrtsleben gefördert und organisiert wird:

    https://www.kas.de/de/web/auslandsinformationen/artikel/detail/-/content/eine-stadt-bauen-ein-volk-erschaffen

    Klar musste der Staat die Grundbesitzer vorher enteignen, aber solche Massnahmen ,stossen ja auch in Deutschland immer mehr auf Zustimmung.
    Für “Social Engineering”, noch mehr staatlicher Lenkung und eine egalitäre Quoten-Zuteilung ,unter dem Stichwort Klimarettung,Gendern usw., ist die Mehrheit der Michel’s sicherlich empfänglich.

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      Singapur als Modell ist leider mit Deutschland nicht vergleichbar, da die drei dominierenden Bevölkerungsgruppen extrem fleißig und sparsam sind.

      In D haben uns die Heuschrecken aus den USA eingeredet, die kommunalen Wohnbestände zu privatisieren, weil dies angeblich viel besser sei (für die Gewinne an der Wall-Street).

      Der Gesellschaftsvertrag ist durch die Aufnahme von Asylbewerbern bewusst gebrochen worden. Es gibt keinen Zusammenhalt zwischen den Bevölkerungsgruppen.

      Social Engineering, Klimarettung, Inklusion und Gendern werden den Wohnungsmangel in Deutschland nicht ändern.

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      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Gnomae

        “Singapur als Modell ist leider mit Deutschland nicht vergleichbar, da die drei dominierenden Bevölkerungsgruppen extrem fleißig und sparsam sind. (…) Der Gesellschaftsvertrag ist durch die Aufnahme von Asylbewerbern bewusst gebrochen worden. Es gibt keinen Zusammenhalt zwischen den Bevölkerungsgruppen.”

        Ich hab einem Singapurer zu Beginn der großen Merkel-Mutti-Grenzöffnungs-Show mal erzählt, dass ungefähr 60% unserer “Fachkräfte”-Asylzuwanderer von Hartz4 leben.

        Da war der plötzlich total entsetzt.

        Kann ich mir nur mit rechter Gesinnung erklären…

  3. Wilfried Goss
    Wilfried Goss sagte:

    Inflationstreiber Klimaschutz:

    In diesem Punkt wäre es möglich Inflationsdruck rauszunehmen durch Unterlassung von planwirtschaftlichen Zielen,
    a) für deren Erreichung die Voraussetzungen fehlen,
    b) die nur zu Ungleichgewichten am Markt führen und
    c) dem Klimaschutz (Zitat Reinhold Messner: “das Klima kann man nicht schützen”) nicht dienen.

    Die ÖVP ist bekanntlich nicht klimaradikal wie die Grünen, daher besteht eine gewisse Hoffnung auf Beibehaltung marktwirtschaftlicher Prinzipien und auf Vernunft orientierte Ansätze.

    Antworten
  4. Lothar
    Lothar sagte:

    Der von Herrn Stelter vorgeschlagene Altschuldentopf ohne nachfolgenden Bailout wird genauso wenig funktionieren, wie bisherige Regelungen zur Schuldenbegrenzung in der EU. Sicher ist nur, dass man sich nicht an vertragliche Regelungen hält. Irgendwie ist es erschreckend, dass sämtliche Ökonomen keinen gangbaren Weg für die Rettung des Euro aufzeigen können. Deshalb wird wahrscheinlich der andere von Herrn Stelter aufgezeigte Weg Realität werden, dass bei der nächsten Krise wieder ein neuer EU-Topf aufgelegt wird, und so fort. Genügend Vorschläge dafür sind ja schon in der Pipeline. Die gemeinsame Schuldenunion wird kommen, da bin ich mir sicher. Man kann sich eigentlich schon mit der Frage beschäftigen, wie es dann weiter geht.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Lothar

      “Irgendwie ist es erschreckend, dass sämtliche Ökonomen keinen gangbaren Weg für die Rettung des Euro aufzeigen können. ”

      Nö. Es gibt ja tatsächlich keinen.

      “Die gemeinsame Schuldenunion wird kommen, da bin ich mir sicher. Man kann sich eigentlich schon mit der Frage beschäftigen, wie es dann weiter geht.”

      Mal sehen. Wenn die EU sich ganz dumm anstelt, geht sie schon vorher pleite. ;)

      Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Lothar

      >Die gemeinsame Schuldenunion wird kommen, da bin ich mir sicher.>

      Es gibt sie längst:

      „Recovery Fund“ mit dem Aufbauinstrument „Next Generation EU“).

      Demnach ist die Kommission ermächtigt, sich an den Kapitalmärkten mit bis zu 750 Mrd. EUR zu verschulden.

      >Man kann sich eigentlich schon mit der Frage beschäftigen, wie es dann
      weiter geht.>

      Kann man, muss man aber nicht.

      Denn es ist klar, WIE es weitergehen wird:

      Noch MEHR Schulden.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Demnach ist die Kommission ermächtigt, sich an den Kapitalmärkten mit bis zu 750 Mrd. EUR zu verschulden. ”

        Das soll schon die vollendete Schuldenunion sein? Machen Sie Witze?

        Mit so einer lächerlichen Summe lassen sich ja nicht einmal genügend Graichenpumpen für die Ukraine kaufen um auch dort die “Heizungswende” einzuleiten…

  5. Lothar
    Lothar sagte:

    Der von Herrn Stelter vorgeschlagene Altschuldentopf ohne nachfolgenden Bailout wird genauso wenig funktionieren, wie bisherige Regelungen zur Schuldenbegrenzung in der EU. Sicher ist nur, dass man sich nicht an vertragliche Regelungen hält. Irgendwie ist es erschreckend, dass sämtliche Ökonomen keinen gangbaren Weg für die Rettung des Euro aufzeigen können. Deshalb wird wahrscheinlich der andere von Herrn Stelter aufgezeigte Weg Realität werden, dass bei der nächsten Krise wieder ein neuer EU-Topf aufgelegt, und so fort. Genügend Vorschläge dafür sind ja schon in der Pipeline. Die gemeinsame Schuldenunion wird kommen, da bin ich mir sicher. Man kann sich eigentlich schon mit der Frage beschäftigen, wie es dann weiter geht.

    Antworten
  6. foxxly
    foxxly sagte:

    bto:
    wenn h.brunner von buget-sicherung etc redet, dann ist dies “sand in die augen streuen” und eine beleidigung für den kritischen und nicht blendbaren hörer und bürger.
    (es gibt keine heilung im schuldgeldsystem !)

    wo liegt der mehrwert einer diskussion und information, wenn/mit aktive und leitende politiker eingeladen etc. werden, oder sich daran beteiligen ????

    Antworten
    • Lothar
      Lothar sagte:

      Natürlich ist es für einen Finanzminister wichtig ein “Klima des Sparens” zu erzeugen, sonst wird er sofort von Ausgabenwünschen überrannt. Anders als ein Kämmerer, sollte er sich aber noch um andere Dinge kümmern, die da wären, stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum, stabiles Preisniveau, hoher Beschäftigungsstand, außenwirtschaftliches Gleichgewicht. Meistens wollen Politiker aber nur etwas einsparen (siehe Friedensdividende bei der Bundeswehr) um ihre Lieblingsprojekte zu finanzieren und ihre Macht zu sichern.

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